Das Netz fördert das schnelle, strategische Checken von Information. Deutschlehrer Leander Schickling plädiert fürs langsame, vergnügliche Lesen ...

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Das Netz fördert das schnelle, strategische Checken von Information. Deutschlehrer Leander Schickling plädiert fürs langsame, vergnügliche Lesen ...
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Schuljahr 13/14, 4. Quartal

Kantonsschule Büelrain
Winterthur
                              4blatt

                                                      Fr ü h l i n g s -
                                                      KO N Z E RUhT
                                                                  r  0
                                                       Do, 22. Mai, 2
Das Netz fördert das schnelle, strategische Checken            Aula

von Information. Deutschlehrer Leander Schickling
plädiert fürs langsame, vergnügliche Lesen.
                                                                           56
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Informatikmittelschule (IMS)

                         Editorial
                                                                                            IMS-Klassen entwickeln
                            Verbesserungen                                                  nützliche Homepages
                                                                                            Dieses Jahr feiert Winterthur 750 Jahre Stadtrecht. Zu diesem Anlass ist eben die 800-seitige

                            und Verschlimm-                                                 Stadtgeschichte erschienen. Für den Internet-Auftritt des epochalen Werks ist die 4. Klasse
                                                                                            der IMS verantwortlich.

                            besserungen                                                     Das kam so: Der wichtige Mann hinter der Stadtgeschichte ist Erwin Eugster, Geschichtslehrer am Büelrain,
                                                                                            Leiter der IMS und als Privatmann historischer Forscher und Publizist. Er versteht es immer wieder, Unterricht,
                                                                                            IMS und Forschung unter einen Hut zu bringen – so auch mit dem von acht Historiker/-inne/-n verfassten
                                                                                            Werk, für das er als Herausgeber verantwortlich zeichnet. Im Dezember 2012 trat er mit der Idee an die 3. IMS-
                     Das Frühlings­          Aber wie sieht es an der Schnittstelle         Klasse heran, die Website des Buches zu entwickeln. Eugster unterrichtet die Klasse jeweils im Fach «Projekt
                 semester ist geprägt        Sekundarstufe-Mittelschule aus? Um die         Geschichte», das zum Ziel hat, die angehenden Applikationsentwickler eine Plattform einrichten zu lassen, die
von bedeutenden, jährlich wiederkeh­         Chancengleichheit zu verbessern, be­           gesellschaftlich relevante Inhalte internettauglich macht. Eugster ist also auf geeignete Ideen an­gewiesen und
renden Prüfungsterminen: zuerst das          schloss der Regierungsrat, auf das Jahr        findet sie immer wieder: «Ich bin ein neugieriger Mensch», sagt er von sich selbst.
Aufnahmeverfahren für die Kleinen und        2015 das Aufnahmeverfahren anzupas­
bald darauf die Schlussprüfungen für         sen: Auch Schüler/-innen der Sek B dürfen      Letztes Jahr hat Eugster seine IMS-Schüler die Homepage zum 150-Jahre-Jubiläum der Winterthurer Gymnasien
die Grossen. Unser natürlicher Lebens­       die Prüfung ablegen, die Erfahrungsnoten       entwickeln lassen. Die grosse Herausforderung war dabei der Sponsorenlauf, mussten sich doch tausende
rhythmus wie auch unser Bildungs­system      aus der Sekundarstufe fallen weg und die       Läufer/-innen über die Website anmelden, damit deren Lauf- und Sponsorendaten verwaltet werden konnten.
werden durch solche Zyklen bestimmt.         Gewichtung der Prüfungsfächer wird neu         Die Herkulesarbeit gelang: Fr. 130 000.– konnten hälftig einer Schule in Graubünden und in Ecuador über­
Zyklische Rhythmen wirken beruhigend         definiert: Mathematik und Deutsch je zu        wiesen werden. Die jetzige 3. IMS-Klasse entwickelt eine Applikation, die es den 2. WG-Klassen erlauben wird,
und schaffen Vertrauen, können jedoch        40% und Französisch zu 20%.                    Übungen und Tests fürs Fach Staatskunde am Computer und Handy durchzuspielen.
auch hemmen und Trägheit fördern.
                                             Während man die neue Gewichtung und            Die für die Website www.stadtgeschichte2014.ch verantwortlichen IMS-ler, die sich bereits im Praxisjahr be­
Die ständige Suche nach Fortschritt und      die Prüfungszulassung für Sek-B-Schüler/       finden, lächeln einem unter «Impressum» zufrieden entgegen. Als Projektleiter firmieren Don Kodiyan und
Verbesserungen erhöht Motivation und         -innen durchaus nachvollziehen kann,           Mario Tarreghetta; ihre Projektidee hat die Auftraggeber, unter anderen den Stadtpräsidenten Mike Künzle, am
definiert neue Ziele und Perspektiven,       erscheint der Wegfall der Erfahrungsnoten      meisten überzeugt. Beratend mitgewirkt haben Priska Traub, KBW-Lehrerin für Bildnerisches Gestalten,
doch persönliche Verunsicherung und          als eher fragwürdig. Der regelmässige          Hansruedi Wiedmer, Leiter des Chronos Verlags, und Rinaldo Lanza, Informatik-Lehrer an der Berufsbildunsgs­
Leistungsdruck bilden die Kehrseite die­     Dialog mit den Lehrpersonen der Sekundar­      schule Winterthur. Was dabei entstanden ist, lässt sich sehen: Es ist zwar unverkennbar ein Werk von
ser Medaille. Das Gymnasium sieht sich       stufe zeigt nämlich, wie zuverlässig sie das   Lernenden, aber eines, das sich im rauen Wind der Öffentlichkeit bewährt. Daniel Wehrli, Deutschlehrer
seit einiger Zeit mit vielen Anforderungen   Leistungspotential ihrer Schüler/-innen
konfrontiert: Neue gesellschaftliche und     einzuschätzen wissen. Die Verlässlichkeit
politische Entwicklungen oder technische     des Bildungsweges Sek-Gym gilt es daher
Errungenschaften sind in unsere Lehrpläne    zu unterstreichen: Sek-Schüler/-innen und
und Bildungsziele eingeflossen.              Eltern müssen weiterhin davon ausgehen
                                             können, dass die Gymi-Vorbereitung an
Die Optimierung der Studierfähigkeit         der Sek und die Gymiprüfung optimal
hat an der Schnittstelle Mittelschule–       koordiniert sind. Der Grundstein zur Er­
Hochschule einiges in Bewegung gesetzt;      reichung dieses gemeinsamen Ziels wird
Bildungsinhalte, Leistungs­standards und     am 15. Mai gelegt, wenn sich am Büelrain
Rahmenbedingungen der gymnasialen            Vertreter/-innen der beiden Winterthurer
Bildung wurden überprüft und ange­           Kurz­zeitgymnasien sowie Schulleitungen
passt.                                       und Lehrpersonen der Sekundarstufe
                                             treffen. Claudio Cavicchiolo, Prorektor

                       Blockwoche                                    Neubau                                        Glückwunsch                                   Cannabis
                       Nachdem die Schlussprüfungen vom              Zur grossen Erleichterung aller am            Am 1. April haben sich Philipp und            Die Legalisierung des Cannabiskonsums
                       2. bis 6. Juni geschrieben worden             Neubauprojekt Beteiligten hat am              Jessika Waldner das Ja-Wort gegeben.          ist wieder ein aktuelles und umstritte-
                       sind, muss deren Korrektur innert             26. Februar der Projektausschuss das          Für den gemeinsamen Lebensweg                 nes Thema in Winterthur. Die meisten
                       Wochenfrist abgeschlossen sein. Die           detaillierte Schulhausprojekt bewilligt,      wünschen wir ihnen von Herzen alles           Jugendlichen werden früher oder spä-
                       Zeit vom 10. bis 13. Juni heisst deshalb      nachdem die Fragen zur Fernwär-               Gute, viel Glück und Freude. (Mw)             ter mit dem Thema «Kiffen» konfron-
                       für viele Lehrpersonen «Korrektur-            meversorgung unseres zukünftigen                                                            tiert und müssen die richtige Entschei-
                       woche», für die 3W-Klassen «natur-            Schulhauses endlich gelöst werden             Rosendienstag                                 dung treffen. Fachleute warnen vor
                       wissenschaftliche Arbeitswoche», die          konnten. Bis die ganze Sache vom              Als Glückwunsch, Dank, Aufmun-                negativen Folgen. Im Gespräch mit Di-
                       ausserhalb der Schule stattfindet,            Regierungsrat und vom Kantonsrat              terung, Freundschaftsbeweis oder              rektbetroffenen, einem Mediziner und
                       und für die 1. und 2. Klassen «Block-         grünes Licht erhält, wird es jedoch noch      Liebesausdruck überraschen am                 einer Fachperson der Suchtpräventions-
                       woche», da sie in Halbtagesblöcken            einige Zeit dauern: Der politische Ent-       6. Mai wieder viele rote Rosen unsere         stelle Winterthur sollen die Schüler/­­
                       hauptsächlich von Lehrpersonen                scheid wird Mitte 2015 erwartet. Der          Schüler/-innen, Lehrpersonen oder             -innen unserer 1. Klassen mehr erfahren
                       unterrichtet werden, die nicht an den         Bezug der provisorischen Schulräume           Mitarbeitenden. Herzlichen Dank               und kompetenter werden in Fragen
                       Schlussprüfungen beteiligt sind. (Ja)         im Stadtzentrum ist auf Sommer 2016           der SO für die Organisation dieses            rund um den Cannabiskonsum. Die
                                                                     und der Baubeginn auf November                sympathischen Einstiegs in das letzte         Gesprächsrunden finden am Freitag,
                       Schulbudget                                   2016 vorgesehen. In den Sommerferien          Quartal dieses Schuljahrs. Eine farbige       4. Juli statt und werden von Frau Bar-
                       «Wie […] bereits angekündigt,                 2019 sollten wir dann endlich den             Geste, die mehr ausdrücken kann als           bara Da Rugna-Vock moderiert. (Ca)
                       muss das Budget 2014 jeder Schule             Neubau beziehen können. (Sr)                  manche Formel oder Vokabel. (Ca)
                       um 1.2 % gekürzt werden.» Diese                                                                                                           Frühlingskonzert
                       Sparvorgabe des Kantons macht am                                                            Gäste aus Flöha                               Am 22. Mai ab 20.00 Uhr flattert
                       Büelrain einen Betrag von CHF 156‘000         SLK am Büelrain                               Die 2dW bekommt vom 29. Juni bis              wieder ein vielfältiges Frühlingskon-
                       aus. Wir setzen ihn damit um, dass            Wir freuen uns, am 9. Juli Gastge-            5. Juli Besuch von der Schülergruppe          zert über die Aula-Bühne: Der Chor,
                       die Reisebeiträge an Sonderwochen             ber des traditionellen Anlasses der           unserer Partnerschule in Flöha, welche        unterstützt vom Vocal-Ensemble der
                       gestrichen, die Anzahl der Halbklassen        Schulleiterkonferenz (SLK) zum                die Klasse im vergangenen Oktober             Musikschule Prova, singt Melodien
                       reduziert, die Kopierbeiträge für die         Schuljahresschluss zu sein, und heissen       in Sachsen beherbergt hat. Auf dem            aus Musicals und Filmen, die Band
                       Schüler/-innen um fünf Franken pro            die Schulleitungen der Zürcher Kan-           Programm stehen verschiedene                  spielt Arrangements von Ennio-
                       Semester erhöht und die Lehrmittel-           tonsschulen sowie Gäste der Bildungs-         Ausflüge und Museumsbesuche.                  Morricone-Filmmusik, die Theater-
                       budgets der Fachschaften gekürzt              direktion herzlich willkommen. (Mw)           Begleitet wird die Gruppe von den             gruppe funkt szenisch dazwischen
                       werden. Freude herrscht nicht. (Ja)                                                         beiden Kolleginnen Patricia Smol-             und André Bless bespielt den Raum
                                                                                                                   ka und Heike Schwabe. (Wy)                    mit passender Video-Kunst. (Wh)
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Ergänzungsfächer                                                                                                    Lesen

Optimales Angebot                                                                                                   Die Entdeckung
dank Zusammenarbeit                                                                                                 der Langsamkeit
Die Drittklässler/-innen des WGs wählen für das Maturjahr das sogenannte Ergänzungsfach                             Lesen ist unendlich vielfältig und beeinflusst unser Leben massgeblich,
und stehen damit vor einer ähnlichen Entscheidung wie vor dem Eintritt ins WG, als es galt, das                     wobei das Lesen eine Tätigkeit ist, die durch eine höhere Effektivität nicht
Schwerpunktfach zu wählen. Die Entscheidung ist gelegentlich nicht nur für die Schüler/-innen                       zwangsläufig gewinnbringender wird. Ein Plädoyer für das langsame Lesen.
eine Knacknuss, sondern auch für die Schulleitung.
                                                                                                                    Als Pastor Melchior Goeze im Jahre 1774 mit zittrigen Händen den Buchdeckel
Die Schüler/-innen haben die Qual der Wahl, weil das Angebot an Ergänzungsfächern gross ist. In Frage               des Romans «Die Leiden des jungen Werthers» zuklappte, fasste er einen einsamen
kommen Biologie, Chemie, Physik, Anwendungen der Mathematik, Informatik, Geschichte, Geographie                     Entschluss: Er musste die Jugend, ja die Welt vor dem «Druck solcher Lockspeisen
Philosophie, Pädagogik/Psychologie, Wirtschaft und Recht, Bildnerisches Gestalten, Musik sowie Sport.               des Satans» bewahren. Es gelang ihm nicht. Goethes Roman wurde über Nacht
Die Breite dieser Palette hat der Gesetzgeber so gewollt, denn die angehenden Maturandinnen und                     berühmt und zu einem der erfolgreichsten Bücher der Literaturgeschichte.
Maturanden sollen – auch mit Blick auf die Wahl ihrer Studienrichtung – entweder ein Fach vertiefen oder
ein zusätzliches Fach wählen können.                                                                                240 Jahre später käme niemand mehr auf die Idee, die Jugend vor übermässiger,
                                                                                                                    allzu leidenschaftlicher Lektüre zu warnen. Das Buch scheint, trotz relativ stabiler
Wenn sich ein Jahrgang von beispielsweise fünf Parallelklassen in dreizehn Gruppen aufteilt, stellt sich für die    Verkaufszahlen, seinen Zauber verloren zu haben. Was ist passiert? Die wachsende
Schulleitung regelmässig die finanzielle Frage, ab welcher Zahl ein Ergänzungsfach durchgeführt werden kann.        Konkurrenz durch audio-visuelle Medien droht das Buch als lustvollen Erfahrungsraum
Da es wenig Sinn macht, durch Schülerumteilungen in den Ergänzungsfächern eine Anzahl von Schüler/-innen            allmählich zu verdrängen. Das digitale Angebot an Texten, Bildern und Filmen im Netz
zu haben, die lieber ein anderes Fach besuchten, haben die Kantonsschulen Büelrain, Im Lee und Rychenberg           ist so vielfältig, dass Information immer schneller gefunden werden. So beträgt die
schon vor Jahren beschlossen, dass es in Winterthur möglich sein muss, das präferierte Ergänzungsfach zu            durchschnittliche Verweildauer auf einer Webseite durchschnittlich ca. 40 Sekunden.
besuchen.                                                                                                           Wäre es da nicht sinnvoll, in der Schule auf die Lektüre komplexer Textgebilde zu ver­
                                                                                                                    zichten und den Lernenden eher das schnelle und erfolgreiche Scannen von Texten zu
Deshalb koordinieren die Winterthurer Kantonsschulen ihr Ergänzungsfachangebot, und in Fächern, in                  ermöglichen? Nein, denn das vertiefte, gründliche Lesen von Texten ist eine uner-­
denen an der eigenen Schule die kritische Kursgrösse nicht erreicht wird, stellt die Zusammenarbeit zwischen        setz­bare Übung des Denkens.
den Schulen sicher, dass alle Schülerinnen und Schüler das Ergänzungsfach ihrer ersten Wahl besuchen kön­
nen. Deshalb unterrichten alle drei Kantonsschulen das Ergänzungsfach am Donnerstagmorgen in den ers­               Wer schon einmal mit John Franklin auf Forschungsreise war, mit der Payer-Weyprecht-
ten drei Lektionen. Diese organisatorische Grundlage ermöglicht die Wanderbewegung von Schüler/-innen:              Expedition im ewigen Eis feststeckte, als Insekt in Prag aufwachte oder mit Werther die
So besuchen Einzelne vom Rychenberg und vom Lee am Büelrain Physik oder Angewandte Mathematik.                      Untiefen des absoluten Gefühls entdeckte, weiss, wovon hier die Rede ist: Der lesende
Oder Rychenbergler/-innen besuchen am Lee das Ergänzungsfach Musik. Oder interessierte Büelrainer/-innen            Mensch konstruiert sich und seine Welt im Spiegel der anderen. Diese virtuellen Welten
g­eniessen am Rychenberg Chemie und Informatik.                                                                     im Kopf verlangen Übung, Raum und vor allem Zeit. Nehmen wir sie uns und versuchen
                                                                                                                    wir, neben dem pragmatischen, strategischen Lesen auch das gründliche, vergnügliche
Der Ergänzungsfachunterricht ist also massgeschneidert, damit möglichst alle Schüler/-innen das Fach ihrer          Lesen zu fördern. Lesen ist nämlich selten gefährlich, sondern «wie die Liebe, eine
ersten Wahl besuchen können. Dank der Zusammenarbeit der drei Kantonsschulen ist dies sichergestellt.               Seinsweise»1. Leander Schickling, Deutschlehrer
Cornel Jacquemart, Rektor
                                                                                                                    1
                                                                                                                        Die literarischen Anspielungen und Zitate in diesem Text kann man in der
                                                                                                                        Mediothek der KBW unter fachkundiger Anleitung in Ruhe weiterverfolgen.

                                                                                                             10 Rechte des Lesers
                                                                                                             aus «Wie ein Roman» von Daniel Pennac

                                                                                                             • Das Recht, nicht zu lesen.
                                                                                                             • Das Recht, Seiten zu überspringen.
                                                                                                             • Das Recht, ein Buch nicht zu Ende zu lesen.
                                                                                                             • Das Recht, noch einmal zu lesen.
                                                                                                             • Das Recht, irgendwas zu lesen.
                                                                                                             • Das Recht auf Bovarysmus,

MINT praxisnah                                Band im Stadthaus                                                d.h. den Roman als Leben zu sehen.
                                                                                                             • Das Recht, überall zu lesen.
Die naturwissenschaftliche Arbeitswo-         Einen grossen Auftritt hat die Band
                                                                                                             • Das Recht, herumzuschmökern.
che in der zweiten Juniwoche bietet           unter der Leitung von Dimitri Käch und
                                                                                                             • Das Recht, laut zu lesen.
den dritten WG-Klassen die willkomme-         Andres Müller-Egli am Sonntagmorgen,
                                                                                                             • Das Recht, zu schweigen.
ne Gelegenheit, naturwissenschaftliche        15. Juni, 11.00 Uhr im Stadthaus: Im
Phänomene praxisnah zu erfahren. Die          Rahmen des Winterthurer Filmmusik-
3aW und 3fW arbeiten in Pontresina            Festivals umrahmt sie mit einer
unter der Leitung von Christina Nef (B),      Wild Card ein prominent besetztes
Richard Weber (C) und René Wunderlin          Podiumsgespräch zum Thema Film
(B) an den Themen Vegetationsanalyse,         und Musik. Auch André Bless und
Gewässerökologie und Wildbiologie.            KBW-Kunstprojektschüler/-innen sind
Die 3dW untersucht in St. Moritz die          mit Videoprojektionen mit von der              New arrival                                   inspirieren; an der Uraufführung wurde
Auswirkungen des Klimawandels;                Partie. Mehr informationen unter               Herzlichen Glückwunsch an Colin               das Publikum auf eine abwechslungs-
Leitung: Claudia Sauter (S) und Martin        www.film-musik-festival.ch (Wh)                Browne und seine Frau zur Geburt              und ereignisreiche musikalische Reise
Büssenschütt (M). Zusammen mit Roger                                                         von Jonah Silvan. Ebenfalls gratulieren       mitgenommen. Dass unsere Wahrneh-
Herrigel (P) und Guido Trommsdorff            Feiern                                         wir Andrea Weidmann-Dobbs und                 mung nicht immer mit der Realität
(M) baut die 3cW im Val Lumnezia Son-         Am Mittwoch, 2. Juli, um 17 Uhr                Ihrem Mann zur Geburt von Vincent             übereinstimmt, konnte Olivia Staub,
nenuhren und beschäftigt sich mit ma-         erhalten unsere Maturandinnen und              Tobias. Wir wünschen beiden Fami-             4bW, in einem Experiment aufzeigen.
thematischer Logik. Das Thema Energie         Maturanden im feierlichen Rahmen               lien von Herzen alles Gute. (Mw)              Sie belegt auf beeindruckende Weise,
steht bei der 3eW auf dem Programm;           ihre Maturitätszeugnisse. Bereits am                                                         dass das, was wir Menschen so selbst-
auch sie arbeitet in St. Moritz, und zwar     nächsten Tag findet ebenfalls um               Beste Maturarbeiten                           verständlich als Realität verstehen,
unter der Leitung von Raphael Barengo         17 Uhr die Schlussfeier der HMS statt.         Die Jury der KBW hat drei Maturitäts­         durch unsere beschränkten Möglich-
(P) und André Kalberer (C). (Wu)              Die 4HI-Klassen erhalten in diesem             arbeiten zu den besten gekürt: Luca           keiten der Wahrnehmung verzerrt
                                              Rahmen ihre Berufsmaturitätszeugnisse          Harlacher, 4bW, setzt in seiner Arbeit        wird. Mehr zu diesen preisgekrönten
Chorlager                                     und die 3HI-Klassen werden in ihr              «Tiere in einer egoistischen Welt» das        Arbeiten auf der nächsten Seite. (Nf)
Gleich nach den Frühlingsferien, vom          Praktikumsjahr verabschiedet. Wir              schizophrene Verhältnis von Menschen
Donnerstag, 8. Mai (abends) bis Sams-         laden Sie zu beiden Schlussfeiern mit          zu Tieren künstlerisch um; die entstan-       Licht-Kunst
tag, 10. Mai, findet wieder einmal ein        anschliessendem Apéro ein! (Mw)                denen Werke schockieren und gefallen          André Bless, Lehrer für Bildnerisches
Chorlager statt. In Rheinau proben                                                           gleichzeitig. Fabio Rozzi, 4cW, liess sich    Gestalten und Künstler, stellt vom
unsere Sänger/-innen intensiv an ihrem                                                       von der Dampfbahn an der Furka zur            20. April bis 1. Juni in der Winter-
Auftritt vom 22. Mai in der Aula. (Wh)                                                       Komposition eines Perkussionsstücks           thurer Kunsthalle aus. (Wh)
Das Netz fördert das schnelle, strategische Checken von Information. Deutschlehrer Leander Schickling plädiert fürs langsame, vergnügliche Lesen ...
Maturitätsarbeiten

                                           Von Hirnen, Geräuschen
                                           und Tieren

Drei Maturitätsarbeiten der KBW werden dieses                           darf ich sagen, dass das Projekt eine bereichernde Abwechslung      Tiere in einer egoistischen Welt
Jahr mit dem Rieter-Preis ausgezeichnet, die­-                          war. Meine Erkenntnis lautet deshalb: Wer nichts wagt, gewinnt      Die Maturarbeit war für mich insofern eine Chance, als ich sie
jenigen von Fabio Rozzi, Olivia Staub und Luca                          nichts. Fabio Rozzi, 4cW                                            mit meiner Leidenschaft, dem Malen, verbinden konnte.
Harlacher. Erstere rangieren zudem unter den 50                                                                                             Malerisch wollte ich die Paradoxie des Verhältnisses zwischen
besten im Kanton, die vom 7. bis 27. Mai im Stadthaus                   Geniale Imitation der Umwelt: Menschliche Realität                  Mensch und Tier darstellen: Während gewisse Tiere vom
Zürich präsentiert werden. Hier stellen die                             Wir leben in einer Phantasiewelt, aus der wir niemals aus­          Menschen geliebt und verehrt werden, leiden andere unter ihm.
Schüler/-innen ihre Arbeiten vor.                                       brechen können – unser Gehirn verhindert nämlich, dass wir          In jedem Fall ist die Beziehung einseitig. Die Maturitätsarbeit
                                                                        unsere Umwelt so wahrnehmen, wie sie wirklich ist. Dies ist         entwickelte sich zu einer umfangreichen Auseinandersetzung
Dampf an der Furka – musikalisch interpretiert                          die Hauptaussage meiner Maturarbeit, bei der ich, neben ei­         mit dem Thema, sowohl malerisch als auch gedanklich – ich
Kann man die Tatsache, dass wir laufend die unterschiedlichs­           nem theoretischen Teil, in einem Experiment manche meiner           konnte nicht mehr loslassen. Inspiration holte ich mir bei den
ten Geräusche und Millionen von Bildern aufnehmen, mit Musik            Probanden habe glauben machen können, dass eine künstli­            Künstlern Marc Chagall und Peter Doig. Mein Prozess vollzog
ausdrücken? Mit dieser abstrakten Frage setzte ich mich in mei­         che Hand ihre eigene sei. So konnte gezeigt werden, dass die        sich jedoch eher intuitiv als konzeptuell. Im Endeffekt darf ich
ner Maturitätsarbeit auseinander und versuchte anhand eines             Grenzen zwischen Realität und Täuschung viel schwammiger            sagen, dass durch das Resultat meiner Arbeit und die positiven
Beispiels eine Brücke zwischen den Gebieten Musik, Eisenbahn            sind, als wir zu glauben meinen. Zur Matur­arbeit gehört zwar       Rückmeldungen darauf der Weg bekräftigt wurde, den ich in
und Fotografie zu bauen. Dabei entstand eine gut 20-minütige            eine gewaltige Portion Engagement und Durchhaltewillen,             meinem späteren Leben gehen möchte. Luca Harlacher, 4bW
musikalische Interpretation einer Bahnfahrt – mit Charakterzügen        trotzdem hatte ich immer Freude an dieser Aufgabe. Das lag,
der «Minimal Music» –, die anhand von Bildern untermalt wird.           neben einem tollen Betreuer, vor allem daran, dass ich die
Mit Maturitätsarbeiten, die sich nur mit einem einzigen Thema           Faszination an der Materie nie verlor. Daher lautet mein Tipp
befassen, konnte ich mich nie anfreunden, weshalb ich kurzer­
hand den Versuch wagte, drei Themen zu vereinen. Rückblickend
                                                                        für zukünftige Maturanden, sich gewissenhafte Gedanken über
                                                                        die Wahl ihres Themas zu machen. Olivia Staub, 4bW
                                                                                                                                             FESTAKT
                                                                                                                                              Mat ura rbe its-
                                                                                                                                               prä mie run g
                                                                                                                                              Donnerstag, 8. Mai,
                                                                                                                                               19 Uhr, Stadthaus
                                                                                                                                                    Zürich
Agenda                                                                                                                                                              Ferien
MAI 14                                                                                        AUGUST 14                                                             SCHULJAHR 2013/14
Prämierungen Maturitätsarbeiten                Externe Studienwoche, 3I                       Unterricht nach Stundenplan 2WHI, 3W                                  Sommerferien 14.07.–15.08.14
08.05.14  |  19 Uhr  |  Stadthaus Zürich       16.06.14–20.06.14                              18.08.14  |  07.45 Uhr
Examens DELF-DALF                              Berufsmaturitätsprüfungen, 4H                  Begrüssung der neuen Klassen, 1WHI                                    SCHULJAHR 2014/15
17.05.14  |  Weinfelden                        17.–19.06.14                                   18.08.14  |  08.30 Uhr  |  Aula                                       Schuljahresbeginn 18.08.14
Frühlingskonzert, Bandworkshop und Chor        Mündliche Schlussprüfungen, 3HI, 4W            unterrichtsfrei, 3HI, 4W                                              Herbstferien 06.–17.10.14
22.05.14  |  20 Uhr  |  Aula                   21.–26.06.14                                   18.08.14                                                              Weihnachtsferien 22.12.14–02.01.15
Notenabgabe, 3HI, 4W                           Examens DELF-DALF                              Vormaturitätsprüfung, 4W                                              Sportferien 02.–13.02.15
26.05.14  |  08 Uhr                            21.06.14  |  Weinfelden                        19.–21.08.14                                                          Ostern 03.–06.04.15
Letzter Schultag, 3HI, 4W                      Sporttag, 1WHI, 2WHI, 3WHI                     Vorprüfung, 3HI                                                       Frühlingsferien 20.04.–01.05.15
28.05.14                                       24.06.14 (Verschiebedatum: 27.06.14)           19.–21.08.14                                                          Sommerferien 13.07.–14.08.15
                                               Besuch Partnerschule aus Flöha, 2dW            Jahrgangsinformation, 2WHI, 3WHI, 4W
JUNI 14                                        29.06.–05.07.14  |  Winterthur                 21.08.14  |  10.40 Uhr  |  Aula                                       SCHULJAHR 2015/16
Schriftliche Schlussprüfungen, 3HI, 4W         Überbetrieblicher Kurs, 3I                     Orientierungsabend IMS                                                Schuljahresbeginn 17.08.15
02.–06.06.14                                   30.06.–04.07.14  |  ZLI Winterthur             28.08.14  |  20 Uhr  |  Aula                                          Herbstferien 05.–16.10.15
Cambridge-Exams FCE, 2W, 3W                                                                                                                                         Weihnachtsferien 21.12.15–01.01.16
07.06.14  |  Zürich                            JULI 14                                                                                                              Sportferien 08.–19.02.16
Cambridge-Exams FCE, 3HI                       Maturitätsfeier, 4W                                                                                                  Ostern 25.–28.03.16
10./14.06.14  |  Winterthur                    02.07.14  |  17 Uhr  |  Aula                                                                                         Frühlingsferien 25.04.–06.05.16
Sonderwoche Naturwissenschaften, 3W            Aquathlon, 3W                                                                                                        Sommerferien 18.07.–19.08.16
10.–13.06.14                                   03.07.14  |  12.30 Uhr
Überbetrieblicher Kurs, 1I, 2I                 Berufsmaturitäts- und Schlussfeier, 4HI, 3HI                                                                         Angaben ohne Gewähr
10.–16.06.14 |  ZLI Winterthur                 03.07.14  |  17 Uhr  |  Aula
Auftritt des KBW-Bandworkshops                 Überbetrieblicher Kurs, 3I
am Winterthurer Filmmusik-Festival             07.–11.07.14  |   ZLI Winterthur
15.06.14  |  11 Uhr  |  Stadthaus              Schlusspunkt und Zeugnisverteilung
                                               11.07.14  |  15.15–16 Uhr  |  Turnhalle

                                              Redaktionsleitung: Daniel Wehrli (Wh),          Gestaltung: Claudia Wehrli (Wr), Winterthur
                                              Deutschlehrer                                   Druck: Mattenbach AG, Winterthur
Impressum                                     Redaktion: Martin Bietenhader (Bd), Prorektor   Versand: Vereinsservice, Winterthur
                                              Claudio Cavicchiolo (Ca), Prorektor             Kantonsschule Büelrain Winterthur (KBW)
Vierteljährlich erscheinendes                 Cornel Jacquemart (Ja), Rektor                  Wirtschaftsgymnasium
Informationsblatt der Kantonsschule           Corinne Meyer-Wildhagen (Mw), Stab              Handels­­mittel ­schule
Büelrain Winterthur                           Leander Schickling (Sg), Deutschlehrer          Informatikmittelschule
Nummer 56: Auflage 1600 Ex., 05.05.14         Barbara Wespi (Wp), Deutschlehrerin             Rosenstrasse 1, 8400 Winterthur
Nummer 57: Erscheinungstermin 02.07.14        Fotos: André Bless (Bl), Lehrer für BG          T 052 260 03 03, F 052 260 03 13
Rückmeldungen: 4blatt@kbw.ch                  Martin Büssenschütt (Bs), Mathe­matiklehrer     4blatt@kbw.ch, admin@kbw.ch, www.kbw.ch
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