Sexuelle Gesundheit Leitfaden für Schulleitungen und für die Umsetzung verantwortlichen Lehrpersonen an Mittel- und Berufsfachschulen des Kantons ...

 
WEITER LESEN
Sexuelle Gesundheit Leitfaden für Schulleitungen und für die Umsetzung verantwortlichen Lehrpersonen an Mittel- und Berufsfachschulen des Kantons ...
Kanton Zürich
Bildungsdirektion

Sexuelle
Mittelschul- und Berufsbildungsamt

Gesundheit
Leitfaden für Schulleitungen und für die Umsetzung verantwortlichen
Lehrpersonen an Mittel- und Berufsfachschulen des Kantons Zürich
Sexuelle Gesundheit Leitfaden für Schulleitungen und für die Umsetzung verantwortlichen Lehrpersonen an Mittel- und Berufsfachschulen des Kantons ...
Sexuelle Gesundheit

Einleitung
Der vorliegende Leitfaden vermittelt Schulleitungen und Lehrpersonen an Mittel-
und Berufsfachschulen des Kantons Zürich wichtige Informationen zur sexuellen
Gesundheit, zur Prävention von sexuell übertragbarer Krankheiten und zur Um-
setzung des Themas «Sexuelle Gesundheit» an den Schulen.
Der Leitfaden ist vom Bereich Prävention und Sicher­heit im Mittel­schul- und Be-
rufsbildungsamt des Kantons Zürich in Zu­    sammenarbeit mit den Fachstellen
«liebe­sexundsoweiter – Aids-Info & Sexual­pädagogik» in Winterthur und «SpiZ –
Sexualpädagogik in Zürich» erarbeitet worden.
Der Leitfaden kann als PDF von der Webseite des Mittelschul- und Berufs­
bildungs­amtes des Kantons Zürich heruntergeladen werden:
www.mba.zh.ch/gesundheitsfoerderung.

                                                                               2
Sexuelle Gesundheit Leitfaden für Schulleitungen und für die Umsetzung verantwortlichen Lehrpersonen an Mittel- und Berufsfachschulen des Kantons ...
Sexuelle Gesundheit

Inhalt
1   Grundlagen                                       4

2   Aufgabe der Schulen                              6

3   Didaktische Überlegungen                         7

4   Inhalt der Lektionen                             8

5   Informationsmaterial                             9

6   Wichtige Fragen vor dem Start                  10

7   Umsetzung durch Fachstelle für Sexual­
    pädagogik                                      11

8   Externer Support (Beratung, Weiter­
    bildung)                                       11

9   Externe Beratung für Jugendliche               12

10 Adressen, Literatur, Links                      12

                                                     3
Sexuelle Gesundheit

1 Grundlagen
Schwerpunkt «Sexuelle Gesundheit»
Das Thema «Sexuelle Gesundheit» ist einer der Schwerpunkte innerhalb der Suchtprävention
und Gesundheitsförderung der Mittel- und Berufsfachschulen. Innerhalb dieses Schwer-
punkts sollen die sexuell übertragbaren Infektionen (STI) einschliesslich HIV/Aids zentral be-
handelt werden, da jedes Jahr mehr junge Menschen in der Schweiz davon betroffen sind.

Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie Chlamydiose, Syphi-
lis und Gonorrhö (Tripper) ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Sowohl Chlamydieninfek­
tionen wie Gonorrhö treten häufig bei jungen Menschen auf.
Auch die Neuinfektionen mit dem HI-Virus sind in der Schweiz immer noch auf einem hohen
Niveau. Im Kanton Zürich stecken sich nach wie vor jede Woche rund zwei Personen mit
dem HI-Virus an.

Chlamydiose
12000

10000
                                                                                                 15-24
                                                                                                 Jahre
8000                                                                                             übrige

6000

4000

2000

                                                                                                 Männer
    0                                                                                            Frauen
            2010     2011     2012       2013   2014      2015     2016     2017     2018
     CH     6612     7273     8139       8658   9693     10298    11068    11102    11153
     ZH     1297     1544     1706       1880   2182     2270      2366     2508     2615

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Gonorrhö (Tripper)
3000

2500                                                                                             15-24
                                                                                                 Jahre
                                                                                                 übrige
2000

 1500

1000

  500

                                                                                                 Männer
    0                                                                                            Frauen
            2010     2011     2012       2013   2014      2015     2016     2017     2018
     CH     1219     1384     1544       1670   1591     2054      2510     2559     2936
     ZH     416      455       449       490     442      670      832      850      1083

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

                                                                                            4
Sexuelle Gesundheit

HIV-Infektionen
  700

 600
                                                                                                 15-24
                                                                                                 Jahre
  500                                                                                            übrige

  400

 300

  200

  100
                                                                                                 Männer
    0                                                                                            Frauen
            2010     2011     2012       2013   2014      2015     2016     2017     2018
     CH     653       567      589       591     528      551      544      466      407
     ZH     210       159      154       171     133      148      148      115      791

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Präventionsauftrag an die Schulen
Das «Nationale Programm HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (NPHS) 2011–
2017» (neu bis 2021 verlängert) sieht vor, dass im Rahmen der Gesundheitsförderung eine
stufengerechte Sexualerziehung in die Lehrpläne der obligatorischen und nachobligatori-
schen Schulen integriert wird. Die Kantonale Kommission «HIV und andere sexuell übertrag-
baren Krankheiten» hat die Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) ein-
schliesslich HIV/Aids an den Schulen im Kanton Zürich als prioritär erklärt. Dabei soll Wissen
über sexuelle Gesundheit einschliesslich der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und
HIV/Aids vermittelt und der Dialog über die Thematik gefördert werden.
Für die Umsetzung sind die Schulen zuständig. Die Mittel- und Berufsfachschulen werden
dabei vom Bereich Prävention und Sicherheit im Mittelschul- und Berufsbildungsamt unter-
stützt.

Ziele
Die Jugendlichen wissen über die sexuelle Gesundheit Bescheid. Sie kennen sexuell über-
tragbare Krankheiten einschliesslich HIV/Aids und sind in der Lage, gesundheitsfördernde
Konsequenzen für sich abzuleiten.

Finanzierung
Für die Umsetzung des Themas «Sexuelle Gesundheit» erhalten die Schulen vom Mittel-
schul- und Berufsbildungsamt einen Betrag von 300 Franken pro Klasse. Die Finanzierung
erfolgt als Schülerpauschale im Rahmen der Leistungsvereinbarungen mit der jeweiligen
Schule. Die Schülerpauschale beträgt für Mittelschulen 3.50 Franken und für Berufsfach-
schulen 6.50 Franken.

                                                                                            5
Sexuelle Gesundheit

2 Aufgabe der Schulen
Umsetzung
Die Schulen können den Schwerpunkt «Sexuelle Gesundheit» selber umsetzen und/oder
externe qualifizierte Fachpersonen beiziehen.
Die schulinterne Koordination kann an die Kontaktlehrpersonen Suchtprävention und Ge-
sundheitsförderung delegiert werden.
In Kapitel 6 sind einige konkrete Fragen aufgelistet, die bei der Organisation des Präventi-
onsprojektes hilfreich sind.

Mindestens zwei Lektionen pro Klasse
Um das Thema «Sexuelle Gesundheit» qualitativ gut behandeln zu können, sollten dafür
mindestens zwei Lektionen eingesetzt werden.
Es empfiehlt sich, eine Klassenstufe auszuwählen. Bei Mittelschulen kann dies beispiels-
weise die dritte oder vierte Klasse sein, bei Berufsfachschulen das erste oder zweite Lehr-
jahr.

Qualitätssicherung
Bei der Umsetzung ist darauf zu achten, dass die in diesem Papier formulierten Qualitäts-
ansprüche, im Besonderen die nachfolgenden didaktischen Überlegungen (vgl. Kapitel 3),
eingehalten werden.

Bericht zuhanden des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes
Die Schulen erstellen zuhanden des Bereichs Prävention und Sicherheit im Mittelschul- und
Berufsbildungsamt jährlich per 30. September einen Bericht über die durchgeführten Pro-
jekte und Aktivitäten im Bereich Suchtprävention und Gesundheitsförderung. Die Präventi-
onsmassnahme zum Thema «Sexuelle Gesundheit» wird in diesen Bericht integriert.

                                                                                          6
Sexuelle Gesundheit

3 Didaktische Überlegungen
Wer unterrichtet?
Die Lektionen werden von einer für das Thema «Sexuelle Gesundheit» bzw. im Bereich
Sexual­pädagogik qualifizierten Lehrperson oder von einer externen Fachperson erteilt. Die
Fachstelle «liebes­exundsoweiter – Aids-Info & Sexualpädagogik» in Winterthur ist auf das
Thema «Sexuelle Gesundheit» und sexualpädagogische Fragestellungen spezialisiert und
kann für Einsätze in Mittel- und Berufsfachschulen angefragt werden (vgl. Kapitel 7 und 10).
Andere externe Fachpersonen müssen von einer Institution beauftragt sein, die von der Bil-
dungsdirektion anerkannt ist. Anfragen sind an den Bereich Prävention und Sicherheit im
Mittelschul- und Berufsbildungsamt zu richten.

Bezug zum Thema Sexualität
Die Behandlung des Themas «Sexuell übertragbare Krankheiten einschliesslich HIV/Aids»
steht in direktem Bezug zum Thema Sexualität. Diesen Aspekt gilt es jeweils zu berücksich-
tigen (Stichworte: Geschlecht, Sprache, Tabus, Kultur, Religion, sexuelle Orientierung, sexu-
elle Identität usw.).

Unterschiedlicher Wissensstand
Der Wissensstand bezüglich sexueller Gesundheit und sexuell übertragbarer Krankheiten
einschliesslich HIV/Aids ist bei den Jugendlichen sehr unterschiedlich. Dieser Realität muss
bei der Behandlung des Themas Rechnung getragen werden. Ziel ist es, Lücken zu schlie-
ssen und die Jugendlichen auf einen einheitlichen Wissensstand zu bringen.

Persönliche Auseinandersetzung
Die Inhalte der Lektionen müssen sich nahe an der Lebenswelt der Jugendlichen bewegen.
Die Jugendlichen sollen sich persönlich mit ihrer sexuellen Gesundheit auseinandersetzen.
Dies ist nur dann möglich, wenn das Gespräch im Unterricht eine zentrale Rolle einnimmt. Es
sollen verschiedene Lernformen angewandt werden.

Präventionsbotschaften
Die Unterrichtsinhalte orientieren sich an den Botschaften und Erkenntnissen des Bundes-
amtes für Gesundheit (BAG), der Aids-Hilfe Schweiz (AHS) und des Verbands «SEXUELLE
GESUNDHEIT Schweiz». Deren zielgruppenspezifische Informationsmaterialien sind den
Jugendlichen zugänglich zu machen (vgl. Kapitel 5).

Einbettung
Wenn immer möglich ist darauf zu achten, dass das Thema «Sexuelle Gesundheit» in einem
grösseren Unterrichtszusammenhang behandelt wird, beispielsweise innerhalb oder nach
einem der folgenden Schwerpunkte:
– Gesundheit
– Körper
– Liebe, Beziehung
– Risiko, Verantwortung

                                                                                           7
Sexuelle Gesundheit

4 Inhalt der Lektionen
Pflichtthemen
Nach dem Abklären der Bedürfnisse der Jugendlichen und deren Wissensstand bezüglich sexueller Gesundheit gilt es,
die Jugendlichen in folgenden Bereichen auf einen einheitlichen Wissensstand zu bringen:
Thema                            Minimalziele für die Jugendlichen
Klärung der Begriffe             –– Kennen der sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydiose, Gonorrhö, Syphilis,
                                    Hepatitis B und C, Herpes genitalis, Humane Papillomviren (HPV), HIV/Aids
Hauptsächliche                   – Kennen und Gewichten der wichtigsten sexuell übertragbaren Krankheiten
Übertragungswege
Risiken für die Infektion mit STI – Kennen und Abschätzen der Risiken für die Infektion mit sexuell übertragbaren
und HIV insbesondere in Bezug       Krankheiten bei Oral-, Vaginal- und Analverkehr
auf die verschiedenen sexuel-     – Auseinandersetzung mit dem eigenen Risikoverhalten
len Praktiken
Schutz vor Infektionen mit STI   – Kennenlernen der präventiven Möglichkeiten, sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten
und HIV                            zu schützen
Test                             – Abschätzen können, ob und wann ein Test angebracht ist
                                 – Kennen der Symptome der verschiedenen sexuell übertragbaren Krankheiten
                                 – Kennen der Bedingungen, Kosten und Möglichkeiten der Tests und der nächsten
                                   anonymen Teststelle
Behandlung,                      – Kennen von Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen der verschiedenen
Medikamenten-Therapie              Krankheiten

Optionale Themen
Damit eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Thematik möglich ist, ist es sinnvoll, bei entsprechender Kapazität folgende
ergänzende Themen aufzunehmen:
Thema                            Minimalziele für die Jugendlichen
Allgemeine Fragen zur            Raum erhalten und Klarheit gewinnen zu den persönlichen Fragen rund um Liebe, Beziehung
Sexualität                       und Sexualität
Sexuelle Orientierung und        Sensibilisierung und Auseinandersetzung mit nicht heteronormativen Geschlechter-, Sexuali-
Identität                        täts- und Beziehungskonzepten (LGBTQ)
Rollenbilder und                 Klarheit gewinnen über die eigenen Haltungen, Rollenbilder und Rollenverständnisse
Rollenverständnisse              bezüglich Mann-Sein, Frau-Sein, Familie usw.
Sexuelle Gesundheit unter        Orientierung gewinnen im Spannungsfeld der Ansprüche und Erwartungen der eigenen Kultur
Berücksichtigung spezifischer    und der realen Lebenssituation in der Schweiz in Bezug auf die genannten Themen (empfeh-
kultureller Rahmen­              lenswert in Klassen mit Jugendlichen aus einer anderen Kultur)
bedingungen
Update Schwangerschaftsver-      –– Möglichkeiten der Schwangerschaftsverhütung so wie deren Vor- und Nachteile kennen
hütung                           –– Auseinandersetzung mit den Themen «Pille danach» und «ungewollte Schwangerschaften»
Sexuelle Kontakte                –– Auseinandersetzung mit der eigenen Körperwahrnehmung
                                 –– Entwicklung eigener Haltung unter welchen Voraussetzungen und Bedingungen Sexualität
                                    gelebt werden möchte
                                 –– Entwicklung von Strategien, um sich vor äusserem Druck zu schützen (Partner, Peer,
                                    Medien usw.)
Digitale Medien, Pornografie     Sensibilisierung und Auseinandersetzung mit dem Thema «Digitale Medien und Pornografie»
                                 und ihre Auswirkungen auf die Sexualität und psychische Gesundheit junger Menschen

                                                                                          8
Sexuelle Gesundheit

5 Informationsmaterial
Aids-Hilfe Schweiz und SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz geben in Zusammenarbeit mit
dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) Informationsbroschüren und Publikationen für ein-
zelne Zielgruppen heraus. Nachfolgend aufgelistet sind Informa­tionsbroschüren, die sich
für Jugendliche eignen und die bei Interesse abgegeben werden können. Erfolgt der Unter-
richt durch die sexualpädagogische Fachstelle, werden die entsprechenden Broschüren
jeweils aufgelegt. Die kostenlosen Broschüren können auch direkt bestellt werden unter
www.shop.aids.ch/de.

Broschüren von Aids-Hilfe Schweiz, SEXUELLE GESUNDHEIT
Schweiz und dem Bundesamt für Gesundheit (Stand Mai 2019)
«Hey Girls!»
Eine informative, leicht verständliche und interessant aufgemachte Publikation für Mädchen
und junge Frauen über Themen wie Pubertät, Schönheitsideale, Verhütung, Körper, das
erste Mal, sexuelle Orientierungen, Übergriffe und vieles mehr. Mit hilfreichen Links und
Adressen. A4, 44 Seiten.

«Hey Jungs!»
Eine informative, leicht verständliche und interessant aufgemachte Publikation für Jungs und
junge Männer über Themen wie Pubertät, Liebe, Sexualität, Verhütung und Schutz vor sexu-
ell übertragbaren Krankheiten und vieles mehr. Mit hilfreichen Links und Adressen. A4,
44 Seiten.

«Sex etc.»
Die Broschüre beantwortet Fragen zum Schutz, zur Übertragung, zu den Anzeichen und zur
Behandlung der verschiedenen sexuell übertragbaren Krankheiten. Mit einer Checkliste, die
Ansprechpartner für Beratung, Test und Behandlung aufführt. Kleinformat, 44 Seiten.

Informationsmaterial von «liebesexundsoweiter»
Die sexualpädagogische Fachstelle kann für Informationsmaterial wie Plakate, Verhütungs-
mittelkoffer, Give-Aways oder mobiles Ausstellungsmaterial angefragt werden.

Unterrichtsmaterialien von «feel-ok.ch»
feel-ok.ch informiert Jugendliche innerhalb der Rubrik Körper und Psyche über Sexualität,
Beziehung und Identität. Für Lehrpersonen stehen didaktische Materialien zur Verfügung.
www.feel-ok.ch/+sex

                                                                                          9
Sexuelle Gesundheit

6 Wichtige Fragen vor dem
  Start
Die nachfolgende Auswahl von Fragen kann die Schulen in der Umsetzung der Präventions-
veranstaltung zum Thema «Sexuelle Gesundheit» unterstützen und leiten:
– Wer ist verantwortlich für die Durchführung an der Schule?
– Wer entscheidet über die Art und Weise der Durchführung?
–	Wie viele Lektionen pro Klasse werden von der Schule zur Verfügung gestellt bzw. emp-
   fohlen?
– Wie werden die Lehrpersonen informiert?
–	Wird eine einheitliche Umsetzung auf Gesamtschulebene angestrebt oder wird die Art der
   Umsetzung den zuständigen Lehrpersonen überlassen?
– Wird die Fachstelle «liebesexundsoweiter - Aids-Info & Sexualpädagogik» beigezogen?
– Wird das Projekt ausgewertet? Wenn ja, wie?
–	Auf welcher Klassenstufe findet die Information zum Thema «Sexuelle Gesundheit» statt?
   Welche Überlegungen liegen diesem Entscheid zugrunde?
–	Wird die Information zeitlich konzentriert, z. B. Information aller Klassen einer Klassen-
   stufe innerhalb einer Woche?
– Werden ergänzende Massnahmen getroffen? Wenn ja, welche?
– Wie werden die Bedürfnisse und die Kenntnisse der Jugendlichen abgeklärt?

                                                                                          10
Sexuelle Gesundheit

7 Umsetzung durch
  Fachstelle für
  Sexualpädagogik
Soll das Thema «Sexuelle Gesundheit» durch eine externe sexualpädagogische Fachstelle
umgesetzt werden, ist hierfür die Fachstelle «liebesexundsoweiter – Aids-Info & Sexualpäd-
agogik» in Winterthur zu beauftragen. Die Fachstelle «liebesexundsoweiter – Aids-Info &
Sexualpädagogik» ist vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt anerkannt und wird für die
sexualpädagogischen Leistungen an Mittel- und Berufsfachschulen mit einem Betriebsbei-
trag finanziell unterstützt.

Umfang
Die Workshops dauern an Mittelschulen in der Regel vier, an Berufsfachschulen in der Regel
zwei Lektionen.

Inhalt
Die Inhalte der Lektionen können Kapitel 4 entnommen werden.

Methodik
Nach der Erfassung des Informationsstandes der Klasse rund um die Thematik werden ent-
sprechende Diskussionsschwerpunkte gesetzt. Die Aktualisierung des Wissens und das
Hinterfragen von Haltungen geschehen im Rahmen eines ganzheitlichen Gesprächs über
sexuelle Gesundheit.

Lehrpersonen: Rolle, Informationsfluss
Die Lehrperson ist in der Regel zu Beginn der Lektion anwesend und übergibt der Fachper-
son von «liebesexundsoweiter» die Klasse. Der Unterricht findet ohne Lehrperson statt.
Auf Wunsch können interessierte Lehrpersonen über Inhalt, Methodik und Ablauf dieser
Einsätze informiert werden. Eine solche Informationsveranstaltung kann vor Beginn des Ein-
satzes stattfinden. Es sind dafür ca. 90 Minuten einzuplanen, damit auch Fragen bespro-
chen werden können.

Rückmeldung
Am Ende der Lektionen findet eine kurze schriftliche Auswertung statt. Sie umfasst Fragen
zur Einschätzung der Wichtigkeit des Unterrichts und zum Wissenszuwachs. Diese Antwor-
ten werden zusammengefasst und in einem Dossier der verantwortlichen Ansprechperson
der Schule überreicht. Auf Wunsch kann die Auswertung den interessierten Lehrpersonen
im Rahmen einer Gesundheitskommissionssitzung, eines Konvents oder in einer eigenen
Veranstaltung vorgestellt werden.

8 Externer Support (Beratung,
  Weiterbildung)
Die Fachstelle «liebesexundsoweiter – Aids-Info & Sexualpädagogik» in Winterthur bietet
Lehr- und Fachpersonen Beratungen und Weiterbildungen an. Sie berät Lehrpersonen z. B.
bezüglich fachlicher Inhalte und methodisch didaktischer Umsetzung des Themas «Sexuelle
Gesundheit». Fachpersonen können Anschauungsmaterial bei der Fachstelle beziehen (Bü-
cher, Filme, Modelle, Verhütungsmittelkoffer, Broschüren, Give-Aways usw.). Auf Anfrage
bietet sie Schulen Weiterbildungen für Lehrpersonen zu einem bestimmten Themenschwer-
punkt (z. B. aktueller Wissensstand zu STI, Jugendsexualität) an.

Weiterführende Aus- und Weiterbildungsangebote sind bei SEXUELLE GESUNDHEIT
Schweiz erhältlich (vgl. Kapitel 10, Links).

                                                                                       11
Sexuelle Gesundheit

9 Externe Beratung für
  Jugendliche
Die folgenden sexualpädagogischen Fachstellen im Kanton Zürich bieten Jugendlichen und
jungen Erwachsenen Beratung bei Fragen zu Liebe, Sexualität, sexuell übertragbaren Krank-
heiten, Verhütung, Schwangerschaft, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, sexueller
Integrität usw.

«liebesexundsoweiter – Aids-Info & Sexualpädagogik»
Technikumstrasse 84, 8400 Winterthur
Tel. 052 212 81 41, info@liebesexundsoweiter.ch, www.liebesexundsoweiter.ch
Beratung, persönlich, per Telefon oder per E-Mail

«SpiZ – Sexualpädagogik in Zürich»
Kanzleistrasse 80, 8004 Zürich
Tel. 044 245 80 60, mail@spiz.ch, www.spiz.ch/jugendliche, www.spiz.ch/fragen
Beratung anonym und kostenfrei, persönlich auf Anfrage, per Telefon oder per Online-Bera-
tung via www.spiz.ch/fragen

Weitere Beratungs- und Informationsangebote:
–– du-bist-du – Peerberatung für junge LGBT-Menschen, ein Angebot der Fachstelle
   sexuelle Gesundheit Zürich (SeGZ), www.du-bist-du.ch/beratung
–– tschau.ch – E-Beratung und Jugendinformation, www.tschau.ch/beziehung/sexualitaet
–– feel-ok.ch – Webseite mit Informationen zu Pubertät, Liebe, Beziehung, Sexualität, Sex
   im Netz, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität usw., www.feel-ok.ch/sex

10 Adressen, Literatur, Links
Adressen
Mittelschul- und Berufsbildungsamt
Prävention und Sicherheit
Ausstellungsstrasse 80
Postfach
8090 Zürich
Tel. 043 259 78 59
vigeli.venzin@mba.zh.ch, www.mba.zh.ch/gesundheitsfoerderung

Fachstelle «liebesexundsoweiter – Aids-Info & Sexualpädagogik»
Technikumstrasse 84
8400 Winterthur
Tel. 052 212 81 41
info@liebesexundsoweiter.ch, www.liebesexundsoweiter.ch

Literatur
Didaktische Materialien www.shop.aids.ch und www.feel-ok.ch/+sex

Links
www.bag.admin.ch, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
www.sante-sexuelle.ch, SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz
www.amorix.ch, Informationen zu Sexualpädagogik, Beziehung, STI usw.
www.lovelife.ch, Nationale Kampagne «LOVE LIFE»
www.sex-i.ch, Aktuelle und fachlich abgestützte Informationen zu sexueller Gesundheit
www.aids.ch, Aids-Hilfe Schweiz
www.feel-ok.ch/sex, Informationen für Jugendliche

                                                                                        12
Kanton Zürich
Mittelschul- und Berufsbildungsamt

Impressum
Autoren
Prävention und Sicherheit, Mittelschul- und Berufsbildungsamt, Kanton Zürich;
Fachstelle «liebesexundsoweiter – Aids-Info & Sexualpädagogik», Winterthur;
Fachstelle «SpiZ – Sexualpädagogik in Zürich».

Redaktion
Kommunikation und Support, Mittelschul- und Berufsbildungsamt, Kanton Zürich

4. Auflage, Mai 2019

Gestaltung
kdmz
Sie können auch lesen