Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg

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Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
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                 Stand: April 2019

                                         Sicherheit
                                        im Verkehr
                                           Programm
                                           2017 bis 2025

                      salzburg.
                          mobil 2025
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
Inhalt

                                                                                                                       Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  4

                                                                                                                       1 Verkehrssicherheit 2017 bis 2025 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5
                                                                                                                           1.1 Zielsetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5
                                                                                                                           1.2 Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  6
2                                                                                                                                                                                                                                                                             3
                                                                                                                           1.3 Arbeitsgruppen – Programmschwerpunkte                                                           . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    6

                                                                                                                       2 Verkehrsunfälle in Salzburg  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  7
                                                                                                                           2.1 Entwicklung der Unfall- und Verkehrszahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . .  7
                                                                                                                           2.2 Im Ortsgebiet mehr Unfälle als im Freiland . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  8
                                                                                                                           2.3 Sicherheitsniveaus verschieben sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  9

                                                                                                                       3 Programmschwerpunkte 2017 bis 2025 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
                                                                                                                           3.1 Verkehrssicherheit in Ortsgebieten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  10
                                                                                                                           3.2 Ablenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  11
                                                                                                                           3.3 Fahrradsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  12
                                                                                                                           3.4 Mopedsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
                                                                                                                           3.5 Motorradsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  14
                                                                                                                           3.6 Fahrverhalten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  15
    Bildnachweis/Fotos:
    Seite 5: Wildbild                                                                                                      3.7 Fahrtauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  16
    Seite 6: Arno Bachert_pixelio.de
    Seite 7: Polizei                                                                                                       3.8 Verkehrserziehung und Verkehrssicherheitsberatung . . . . . . .  17
    Seite 8: Polizei
    Seite 10: Bild 1: Land Salzburg, Ursula Hemetsberger                                                                   3.9 Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  18
              Bild 2: uschi dreiucker_pixelio.de
    Seite 11: iStock
    Seite 12: Wildbild
    Seite 13: Präventur, Jürgen Witzemann                                                                              4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  19
    Seite 14: ARBÖ
    Seite 15: Bild 1: Polizei
              Bild 2: Thorsten Pahlke_pixelio.de
    Seite 16: iStock
    Seite 17: Bild 1: Polizei
              Bild 2: ÖAMTC, Aloisia Gurtner
    Seite 18: Bild 1: Land Salzburg, Ursula Hemetsberger
              Bild 2: qay_pixelio.de.
    Seite 19: Wildbild

    Impressum
    Medieninhaber: Land Salzburg
    Herausgeber: Abteilung 6 – Infrastruktur und Verkehr, vertreten durch Ursula Hemetsberger
    Autoren: Rainer Kolator, Rupert Wallinger im Auftrag des Amtes der Salzburger Landesregierung
    unter Einbindung der Expertinnen und Experten des Steuerungsgremiums des Salzburger Verkehrssicherheitsprogramms
    Gestaltung: Landes-Medienzentrum/Grafik – Daten übernommen
    Konzept Umschlaggestaltung: Michaela Schneider-Manns Au
    Druck: Druckerei Land Salzburg, 5020 Salzburg
    Alle: Postfach 527, 5010 Salzburg

    Salzburg, im April 2019
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
Vorwort

              Mit „Sicherheit im Verkehr 2017 bis 2025“ wurde ein langfristigstes
              und zugleich zukunftsorientiertes Verkehrssicherheitsprogramm für
              das Bundesland Salzburg erstellt. Das Programm enthält neun sicher-
              heitsrelevante Schwerpunkte mit konkreten Maßnahmen zur Umset-
              zung. Die koordinierte Zusammenarbeit der Akteure der Verkehrs-
4             sicherheitsarbeit im Bundesland soll gemeinsam zu mehr Sicherheit                                                                                                             5
              im Straßenverkehr in Salzburg beitragen.

              Die technologischen Veränderungen im Verkehrsbereich bringen
              ­einerseits Erleichterungen und Verbesserungen. Andererseits erge-    1. Verkehrssicherheit 2017 bis 2025
               ben sich durch die Entwicklungen aber auch neue Fragestellungen
               und Sicherheitsprobleme im Straßenverkehr, mit denen wir uns         1.1 Zielsetzungen
               intensiv beschäftigen müssen. An erster Stelle steht die massive
               Ablenkung der Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer beispiels-
               weise durch das Mobiltelefon.                                        Übergeordnetes Ziel des Salzburger Programms         Fahrzeug
                                                                                    „Sicherheit im Verkehr 2017 bis 2025“ ist es,        Auf neue technische Entwicklungen, die auch
              Im Programm „Sicherheit im Verkehr 2017 bis 2025“ werden Maßnah-      das Verkehrssicherheitsniveau im Bundesland          Gefahren und Risiken mit sich bringen können,
              men zu jenen neun Programmschwerpunkten definiert, die entspre-       Salzburg noch weiter zu erhöhen.                     muss aus Sicht der Verkehrssicherheit rasch
              chend den Unfällen auf Salzburgs Straßen und der Einschätzung der                                                          und zielgerichtet reagiert werden: Der rasant
              Expertinnen und Experten der Verkehrssicherheit im Land Salzburg      Die Zahl der Unfälle soll um 10 Prozent redu-        wachsende Anteil an Pedelecs bzw. E-Bikes im
              für eine verbesserte Sicherheit auf unseren Straßen besonders wich-   ziert und die Anzahl der Verletzten und Getöte-      Straßenraum, die Entwicklung und der künftige
              tig sind. Neben bewusstseinsbildenden Maßnahmen sind auch Vorga-      ten weiter kontinuierlich verringert werden. Das     Einsatz von selbstfahrenden Fahrzeugen oder
              ben und Regeln wichtig, die kontrolliert werden müssen.               langfristige Ziel ist die „Vision Zero“, also null   die Entwicklung von neuen spielzeugähnlichen
                                                                                    Verkehrstote im Bundesland Salzburg.                 Fahrzeugen. Die Wandlung des Cockpits von
              Die Zusammenarbeit der Organisationen, die sich um mehr Ver-                                                               Kraftfahrzeugen zu Multimedia-Bedienflächen
              kehrssicherheit bemühen, ist ebenso wichtig wie das Verhalten der     Der Ansatz des Programms „Sicherheit im Ver-         stellen schon heute wesentliche Herausforde-
              Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.                              kehr 2017 bis 2025“ versteht sich dabei als ein      rungen an die Verkehrsteilnehmenden und an
                                                                                    strategischer Leitfaden, der in der operativen       die Verkehrssicherheit.
              Ich danke allen, die etwas dazu beitragen, dass unsere Straßen        Verkehrssicherheitsarbeit aufgenommen und in
              sicherer werden!                                                      Maßnahmen, Aktionen und Kampagnen um-                Straße
                                                                                    gesetzt werden muss, um im Verkehrsumfeld            Die vorhandene Infrastruktur hat unstrittig
                                                                                    Wirkung zu erzeugen. Dabei kann eine nach-           einen wesentlichen Einfluss auf das Niveau
                                                                                    haltige Erhöhung der Verkehrssicherheit durch        der Verkehrssicherheit. Häufig ereignen sich
                                                                                    Maßnahmen in unterschiedlichen Handlungsbe-          Unfälle dort, wo die Verkehrsteilnehmer und
                                                                                    reichen erreicht werden:                             Verkehrs­teilnehmerinnen überraschend in un-
                                                                                                                                         günstige Situationen geraten. Die Abstimmung
              Mag. Stefan Schnöll                                                   Mensch                                               von Sichtbeziehungen und Straßentrassierung,
              Verkehrslandesrat                                                     Besonders bewusstseinsbildende Maßnahmen             regelkonform ausgestattete Schutzwege, ein
                                                                                    sollen das Verhalten der Verkehrsteilneh-            ordnungsgemäßer Zustand der Fahrbahnen, gut
                                                                                    merinnen und Verkehrsteilnehmer positiv              angelegte und ausgestaltete Geh- und Radwege
                                                                                    beeinflussen: Durch kooperatives Verhal-             können helfen, die Sicherheit zu verbessern.
                                                                                    ten im Straßenverkehr, wie gegenseitige
                                                                                    Rücksichtnahme, defensives Verhalten in              Das Programm „Sicherheit im Verkehr 2017 bis
                                                                                    unübersichtlichen Situationen, Vermeidung            2025“ enthält Maßnahmen in allen erwähnten
                                                                                    von Ablenkungen, kann jede und jeder einen           Bereichen. Diese sollen einen Beitrag dazu leis-
                                                                                    wesent­lichen Beitrag für das Sicherheitsni-         ten, die Sicherheit im Verkehrsraum zu erhöhen
                                                                                    veau im Verkehrsraum leisten.                        und die Anzahl der Unfälle, der Getöteten und
                                                                                                                                         der Verletzten zu verringern.
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
1.2 Organisation                                1.3 Arbeitsgruppen –
                                                    Programmschwerpunkte

    Verkehrssicherheitsarbeit kann nur dann         Im Verkehrssicherheitsprogramm 2017 bis 2025
    erfolgreich umgesetzt werden, wenn über         sind neun Programmschwerpunkte festgelegt.
    das strategische Programm hinaus operative      Die Leitungen der Arbeitsgruppen organisieren
    Maßnahmen auf der Straße und bei den Ver-       die Arbeit in diesen Programmschwerpunkten
    kehrsteilnehmenden erfolgen.                    und berichten darüber dem Steuerungsgremi-
                                                    um.
    Es ist daher besonders wichtig, die Salzbur-
6   ger Verkehrssicherheitsarbeit als gemeinsame    Die Leitung der einzelnen Programmschwer-                                                                                                                                                                                                               7
    Anstrengung und Zusammenarbeit wesentlicher     punkte wird von folgenden Organisationen
    Akteure (siehe Steuerungsgremium) zu verste-    bzw. Personen ausgeübt:
    hen und zu leben. Das Salzburger Verkehrs-
    sicherheitsprogramm 2017 bis 2025 wird von
    einem Netzwerk von Partnern getragen.             1. Verkehrssicherheit in Ortsgebieten
                                                         Land Salzburg, Ahmed Noor                      2. Verkehrsunfälle in Salzburg
    STEUERUNGSGREMIUM                                    Stadt Salzburg, Michael Schwifcz
    Im Steuerungsgremium koordinieren die rele-          Polizei, Friedrich Schmidhuber
    vanten Akteure die Verkehrssicherheitsarbeit                                                        2.1 Entwicklung der
                                                      2. Ablenkung                                      Unfall- und Verkehrszahlen
    im Bundesland Salzburg. Im Steuerungsgremium
                                                         KFV, Martin Pfanner
    sind folgende Organisationen vertreten:
                                                         ÖAMTC, Aloisia Gurtner
                                                                                                        Bei der Gegenüberstellung der Entwicklung                                                        Anmerkung:
                                                         ARBÖ, Günther Frühwirth
    ■    and Salzburg
        L                                                                                               der Unfälle mit Personenschaden und den Ver-                                                     Bei der Analyse der Unfalldaten ist zu berück-
    ■   Stadt Salzburg                               3. Fahrradsicherheit                              kehrszahlen im Bundesland Salzburg zeigt sich,                                                   sichtigen, dass im Jahr 2012 die Erhebung der
    ■    Polizei                                        Land Salzburg, Ursula Hemetsberger             dass trotz steigender Verkehrszahlen (Zunah-                                                     Straßenverkehrsunfälle grundsätzlich geändert
    ■     ÖAMTC                                         Stadt Salzburg, Verena Hefinger                me um ca. 10% von 2002 bis 2015) die Zahl der                                                    wurde, weshalb ein direkter Vergleich der
    ■      ARBÖ                                                                                        Unfälle mit Personenschaden (UPS) seit einem                                                     ­Daten vor und nach 2012 nicht zulässig ist.
    ■       KFV                                      4. Mopedsicherheit                                Höchststand im Jahr 2007 rückläufig ist.
    ■        Landesschulrat                             ARBÖ, Günther Frühwirth
    ■         AUVA                                      KFV, Martin Pfanner

                                                      5. Motorradsicherheit                                                       4500                                                                                                                               120
    Koordiniert wird das Steuerungsgremium durch         ARBÖ, Günther Frühwirth                                                  4000
                                                                                                                                                                                                                                                                     118
                                                                                                                                                                                                                                                                     116
    das Amt der Salzburger Landesregierung, Refe-        Stadt Salzburg, Michael Schwifcz
                                                                                                                                  3500                                                                                                                               114
    rat Straßenbau und Verkehrsplanung.                                                                                                                                                                                                                              112

                                                                                                                                                                                                                                                                           Verkehrsentwicklung in Prozent
                                                                                                    Unfälle mit Personenschaden
                                                      6. Fahrverhalten                                                            3000                                                                                                                               110
                                                         Polizei, Friedrich Schmidhuber KFV,                                                                                                                                                                         108
                                                                                                                                  2500
                                                         Martin Pfanner                                                                                                                                                                                              106
                                                                                                                                  2000                                                                                                                               104
                                                      7. Fahrtauglichkeit                                                                                                                                                                                            102
                                                                                                                                  1500                                                                                                                               100
                                                         Polizei, Friedrich Schmidhuber
                                                                                                                                                                                                                                                                     98
                                                         ÖAMTC, Aloisia Gurtner                                                   1000
                                                                                                                                                                                                                                                                     96
                                                                                                                                                                                                                                                                     94
                                                      8. Verkehrserziehung und                                                     500
                                                                                                                                                                                                                                                                     92
                                                         Verkehrssicherheitsberatung                                                 0                                                                                                                               90
                                                         ÖAMTC, Aloisia Gurtner                                                           2002      2003     2004    2005     2006     2007     2008     2009     2010     2011     2012     2013     2014    2015

                                                         Bildungsdirektion für Salzburg, Astrid                                          Abb. 1: Entwicklung der Unfälle mit Personenschaden und der Verkehrszahlen (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung)
                                                         Leitner

                                                      9. Infrastruktur
                                                         Land Salzburg, Peter Weissenböck               Aber auch seit dem Jahr 2012 kam es zu einer
                                                         Stadt Salzburg, Michael Schwifcz               deutlichen Reduktion der Unfälle mit Personen-
                                                                                                        schaden – trotz steigender Verkehrsaufkommen.
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
2.2 Im Ortsgebiet mehr                                                                                                                            2.3 Sicherheitsniveaus
    Unfälle als im Freiland                                                                                                                           verschieben sich

    Im Land Salzburg nimmt die Zahl der Unfälle                                                                                                       Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der                                     Waren im Zeitraum 2008 bis 2011 noch mehr als
    mit Personenschaden sowohl im Freiland als                                                                                                        ge­töteten Verkehrsteilnehmenden: Starben                                    die Hälfte der Getöteten Insassen von zweispu-
    auch im Ortsgebiet tendenziell ab.                                                                                                                in den Jahren 2008 bis 2011 insgesamt 195                                    rigen Kraftfahrzeugen, sind im Zeitraum 2012
                                                                                                                                                      Menschen auf Salzburgs Straßen, so waren es                                  bis 2015 die Mehrheit der zu Tode Gekomme-
    Die Gegenüberstellung der Unfälle mit Per-                                                                                                        in den ­folgenden vier Jahren insgesamt 152                                  nen ungeschützte Verkehrsteilnehmende (zu
    sonenschaden im Ortsgebiet und im Freiland                                                                                                        (durchschnittlich 38 pro Jahr).                                              Fuß Gehende, Radfahrende, Moped- und Motor-
    zeigt aber sehr deutlich, dass sich wesentlich                                                                                                                                                                                 radnutzende). Der Trend einer für die Gruppe
8   mehr Unfälle mit Personenschaden im Orts­                                                                                                         Eine wesentliche Entwicklung im Unfallbereich                                der ungeschützten Verkehrsteilnehmenden                                  9
    gebiet ereignet haben als im Freiland.                                                                                                            ist die Verschiebung von Sicherheitsniveaus                                  ungünstigen Entwicklung zeigt sich auch bei
                                                                                                                                                      zwischen den Verkehrsarten.                                                  Betrachtung der Verunglückten (Getötete und
                                                                                                                                                                                                                                   Verletzte zusammen).
                                                                                                                                                      Während sowohl bei den Verunglückten (= Ver­
           Unfälle Ortsgebiet/Freiland                                                                                                                letzte und Getötete) als auch besonders bei                                  Hinsichtlich der getöteten PKW-Insassen ergibt
    3500                                                                                                                                              den Getöteten insgesamt Rückgänge erzielt                                    sich, dass deren Anzahl von 94 im Zeitraum
                                                                                                                                                      werden konnten, treten diese Sicherheitsge-                                  2008 bis 2011 auf 63 im Zeitraum 2012 bis 2015
    3000                                                                                                                                              winne verstärkt bei den Autoinsassen auf.                                    gesunken ist.
    2500
                                                           2186
                                                                                                               1994
    2000           1803                                                                               1920                                1869        Getötete nach Verkehrsarten                                                  Getötete nach Verkehrsarten
                                                                                                                                                      2008 – 2011                                                                  2012 – 2015
    1500                                                                                                                                                                       12                                                              11
                   1241                                                                                                                                                                                                                                         26
                                                           1095
                                                                                                                                            992
                                                                                                     919
    1000                                                                                                                                                                                       32

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fußgänger
     500
                                                                                                                                                                                                                                                                                        PKW
                                                                                                                                                                                                                                                                             21
       0                                                                                                                                               94                                           21                                                                                  Fahrrad
           2002     2003      2004      2005      2006      2007      2008       2009      2010      2011     2012       2013      2014       2015                                                                            63
                                                                                                                                                                                                                                                                                        LKW, Busse
                                                              Freiland             Ortsgebiet                                                                                                                                                                                           & Sonstige
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mopeds &
           Abb. 2: Entwicklung der Unfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet und im Freiland (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung)                                                                                                                                               Motorrad

                                                                                                                                                                                          36
                                                                                                                                                                                                                                                                     31
    Innerorts besteht eine sehr große Vielfalt an                            in mehrspurigen Fahrzeugen mit entsprechen-
    unterschiedlichen Arten der Verkehrsteilnahme                            der Knautschzone. Die Unfallfolgen sind bei                             Abb. 3: Verunglückte (= Verletzte und Getötete) nach Verkehrsarten des        Abb. 4: Verunglückte (= Verletzte und Getötete) nach Verkehrsarten des
    mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und                              diesen Verkehrsteilnehmern und Verkehrsteil-                            Zeitraumes 2008 – 2011 (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung)           Zeitraumes 2012 – 2015 (Quelle: Amt der Salzburger Landesregierung)

    Ansprüchen an den Verkehrsraum.                                          nehmerinnen daher gravierender.

    Zu Fuß Gehende und Radfahrende sind als „un-                             Die Reduktion der Fahrgeschwindigkeit führt zu                           Im Zeitraum 2008 bis 2011 sind insgesamt                                     durchschnittlich 3.723 Menschen bei Verkehrs-
    geschützte“ Verkehrsteilnehmende naturgemäß                              weniger Unfällen und trägt damit zu einer we-                            15.043 Menschen bei Verkehrsunfällen im Bun-                                 unfällen im Bundesland Salzburg.
    wesentlich verletzungsgefährdeter als Personen                           sentlichen Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.                          desland Salzburg verletzt oder getötet worden.
                                                                                                                                                      Das entspricht durchschnittlich 3.760 Verun-                                 Mehr als die Hälfte der verunglückten Verkehr-
                                                                                                                                                      glückten pro Jahr.                                                           steilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen ver-
                                                                                                                                                                                                                                   unfallte als Insassen von PKW, wobei der Anteil
                                                                                                                                                      2012 wurde die Erhebung der Straßenverkehrs-                                 rückläufig ist. Fast jeder fünfte verunglückte Ver-
                                                                                                                                                      unfälle grundsätzlich geändert, sodass ein                                   kehrsteilnehmende war mit Moped und Motorrad
                                                                                                                                                      direkter Vergleich der Verunglückten-Daten                                   unterwegs. Die Anzahl der verletzten und getö-
                                                                                                                                                      vor und nach 2012 nicht zulässig ist. In den                                 teten Radfahrenden hat sowohl absolut als auch
                                                                                                                                                      Jahren 2012 bis 2015 verunglückten jährlich                                  prozentuell in den letzten Jahren zugenommen.
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
3. Programmschwerpunkte 2017 bis 2025
     3.1 Verkehrssicherheit in
     Ortsgebieten
     Ortsgebiete zeichnen sich dadurch aus, dass                Maßnahmen
     eine große Durchmischung unterschiedlicher           ■ Entwicklung und Gestaltung des Verkehrs­
     Nutzungsansprüche in einem räumlich be-                  raumes mit besonderer Rücksicht aller
     schränkten Umfeld bestehen.                              Arten von Verkehrs­teilnahme, insbesondere
                                                              ungeschützte Verkehrs­teilnehmende
10   Dabei wollen zu Fuß Gehende, Radfahrende,            ■ Gestaltung von Fußgängerbereichen                                                                                                                   11
     Fahrzeug-Lenkende, Moped- und Motorrad-­                 im Ortsgebiet
     Lenkende, etc. den vorhandenen Raum so               ■ Überprüfung der bestehenden Schutz­
     uneingeschränkt wie möglich nutzen. Durch die            wege auf Richtlinienkonformität und
     unterschiedlichen Nutzungsansprüche bei einer            ­bewusstseinsbildende Maßnahmen hinsicht-
     größeren Dichte an Verkehrsteilnehmenden                  lich des richtigen Verhaltens vor und auf
     entstehen häufig Konfliktsituationen.                     Schutzwegen
                                                          ■ Verbesserung der Infrastruktur für zu
     Derzeit ist die Zahl der Unfälle mit Personen-            Fuß Gehende, z.B. durch die Errichtung
     schaden in den Ortsgebieten deutlich höher als            baulicher Querungshilfen
     im Freiland.                                         ■ Verbesserung der
                                                               Radverkehrsverbindungen                        3.2 Ablenkung
               Ziele                                      ■ Sicherheitsoffensive bei den Haltestellen
      ■ weniger Unfälle mit Personenschaden                   des öffentlichen Verkehrs (Zu- und Abwege,     Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert           Maßnahmen
         in Ortsgebieten                                       ausreichend Aufstellflächen, soziale Sicher-   grundsätzlich eine ausreichende Konzentration     ■ Schwerpunktaktionen der Polizei
      ■ Verbesserung der Bedingungen für zu Fuß               heit beachten, Einbinden der öffentlichen      auf das Verkehrsgeschehen. Ablenkung vermin-          (z.B. zum Thema Telefonieren, SMS)
              Gehende in den Ortsgebieten (Verminde-           Verkehrsbetriebe, etc.)                        dert die auf die Verkehrssituation gerichtete     ■ Bewusstseinsbildung für die Gefahren,
              rung von Umwegen, qualitativ hochwertiges   ■ Geschwindigkeitsüberwachung,                     Aufmerksamkeit und ein stark erhöhtes Unfall­         die von der Bedienung von technischen
              Wegenetz, sichere Querungsmöglichkeiten          besonders in sensiblen Bereichen               risiko wird dadurch in Kauf genommen.                 Geräten im Fahrzeug (z.B. Navigations­
              – Anstoßen von Fußgängerprojekten in den         wie Schulen, Seniorenheimen                                                                          gerät, Radio) während der Fahrt ausgehen
              Gemeinden)                                  ■ Überwachung der Anhaltebereitschaft              Die Verkehrsteilnehmenden sind häufig durch       ■ Bewusstseinsbildung für die Gefahren
      ■ Verbesserung der Bedingungen für                      vor Schutzwegen                                verkehrsfremde „Nebentätigkeiten“ wie das             durch Ablenkung
         ­Radfahrende in den Ortsgebieten                 ■ Förderung von Konzepten des                      Hantieren mit dem Smartphone, das Bedie-          ■ Bewusstseinsbildende Maßnahmen für zu
      ■ Förderung eines rücksichtsvollen                      Miteinanders im Verkehr                        nen von Navigationsgeräten bzw. des Radios,           Fuß Gehende und Radfahrende bezüglich
          ­Verhaltens der Verkehrsteilnehmer und          ■ Unfallhäufungsstellensanierung                   Rauchen, Essen oder durch visuelle Reiz­              der Gefahren durch die Nutzung des Smart-
           Verkehrsteilnehmerinnen und Schaffung               in Ortsgebieten                                überflutung (z.B. Werbeflächen) abgelenkt.            phones etc. (z.B. lange Blickzuwendung auf
           ­eines Bewusstseins, durch das eigene          ■ Flexible Tempolimits (z.B. vor Schulen)          Auch eine „geistige Abwesenheit“ bei Stress,          das Handy, Musikhören mittels Kopfhörer)
            ­Verhalten wesentlich zur Erhöhung der        ■ bewusstseinsbildende Maßnahmen:                  Übermüdung oder allgemein verminderter            ■ Verbesserung der Datengrundlage für
             ­Verkehrssicherheit beitragen zu können.      – zur Anhaltebereitschaft vor Schutzwegen          Fahrtauglichkeit kann auftreten. In den letzten       Ablenkung im Straßenverkehr insbesondere
                                                           – zum Thema Geschwindigkeit                       Jahren hat sich die Ablenkung zur Hauptun­            für bewusstseinsbildende Maßnahmen
                                                                 (z.B. durch mobile Tempoanzeigen)            fallursache im Straßenverkehr entwickelt.         ■ Sensibilisierung bei der zivilrechtlichen
                                                           – zur Sichtbarmachung in der Dämmerung/                                                                 Genehmigung der Werbeanlagen
                                                                 Dunkelheit (Reflexmaterialien)                    Ziele                                        ■ Reduktion der Informationsfülle
                                                           – zum Verkehrsverhalten (z.B. Aktion toter         ■ Sensibilisierung der Verkehrsteilneh­             im Straßenraum
                                                                 Winkel)                                          merinnen und Verkehrsteilnehmer zum
                                                                                                                  Thema Ablenkung und Risikoverhalten
                                                                                                               ■ Bewusstmachung, dass jeder Verkehrsteil­
                                                                                                                  nehmende durch sein eigenes Verhalten
                                                                                                                  zum Verursacher von Unfällen werden kann
                                                                                                               ■ Reduktion der Unfälle aufgrund von
                                                                                                                  Ablenkung
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
3.4 Mopedsicherheit
                                                                                                                       Die Fortbewegung mit Mopeds bietet Jugend-                       Maßnahmen
                                                                                                                       lichen den ersten aktiven Kontakt mit moto-         ■         Bewusstseinsbildende Maßnahmen über
                                                                                                                       risierten Verkehrsmitteln. Vor allem in ländli-                 die Gefahren beim Mopedfahren und zur
                                                                                                                       chen Gebieten mit einem reduzierten Angebot                     Förderung eines risikoärmeren Fahrverhal-
                                                                                                                       an öffentlichen Verkehrsmitteln stellen die                     tens (z.B. Moped-Simulator an Schulen)
                                                                                                                       Mopeds oftmals die einzige Möglichkeit dar,         ■   Mopedkontrollen der Polizei
                                                                                                                       die Lehrstelle in akzeptabler Zeit zu erreichen           (verkehrstechnische Überprüfung auf Verän-
                                                                                                                       bzw. ihre Freizeitwege unabhängig zurücklegen             derungen beim Moped wie z.B. Erhöhung
                                                                                                                       zu können.                                                der max. möglichen Fahrgeschwindigkeit)
12                                                                                                                                                                         ■     Verkehrserziehung und Moped Workshops           13
                                                                                                                       Vor allem 15- und 16-Jährige sind von Mopedun-            für Jugendliche an Schulen
                                                                                                                       fällen betroffen. Die Unfallhäufigkeit ist 10-mal   ■     Fahrtechniktrainings für Mopedlenkende
                                                                                                                       so hoch wie bei PKW-Lenkenden. Die Gruppe           ■       Bemühungen unterstützen, die Qualität
     3.3 Fahrradsicherheit                                                                                             der Mopedfahrenden weist die höchsten Unfall-                 der Ausbildung zu verbessern (z.B. Anzahl
                                                                                                                       zahlen pro zugelassene Fahrzeuge auf. Moped­                  der Teilnehmenden, Prüfungsprozedere)
     Fahrradfahren ist gesamtgesellschaftlich gese-       Maßnahmen                                                    unfälle ereignen sich primär im Ortsgebiet.
     hen eindeutig als positiv zu bewerten: Rad-      ■ Ausbau von Radwegen und –routen
     fahren ist gesundheitsfördernd, bringt keine         (Gemeinden vernetzen, Radverbindungen                                Ziele
     schädlichen Emissionen, verursacht einen ge-         zu wichtigen Einrichtungen wie Schulen etc.)                  ■ weniger
                                                                                                                                   Unfälle mit Mopedbeteiligung
     ringen Platzbedarf und keine Lärmentwicklung.    ■   Lückenschluss im Radroutennetz                              ■ Förderung des Bewusstseins über die
     Aus diesen Gründen wird Radfahren gefördert      ■     Gezielte Verbesserung der Infrastruktur                        Gefahren des Mopedfahrens besonders bei
     (vgl. auch „salzburg.mobil 2025“ und Radver-            für den Radverkehr (z.B. Sichtbeziehungen                      jungen Ver­kehrs­teilnehmern und Verkehrs­
     kehrsstrategie „Fahr Rad in Salzburg!“).                in Kreuzungsbereichen)                                         teilnehmerinnen
                                                      ■      Förderung von geeigneten                                  ■ Bessere Fahrzeugsicherheit
     Das Fahrrad stellt nicht nur eine beliebte               Radabstellanlagen
     Freizeitaktivität dar, sondern es werden damit   ■       Verpflichtende Radabstellanlagen
     auch zunehmend mehr Alltagsfahrten (Wege                  bei öffentlichen Gebäuden
     zur Arbeit, Schule, Einkauf) erledigt.                    (Bautechnikgesetz)
                                                      ■        Landeseinheitliche Radwegweisung
     Um mit steigendem Radverkehrsanteil nicht        ■          Informationen über richtiges Helmtragen
     gleichzeitig die Zahl der Radunfälle zu er-                  und Helmförderaktionen im Schulbereich
     höhen, sind Maßnahmen auf verschiedenen          ■           Bewusstseinsbildende Maßnahmen zum
     Ebenen vorgesehen.                                            Thema Fahrradausstattung
                                                                   (z.B. Beleuchtung, Bremsanlagen)
        Ziele                                         ■            Schwerpunktkontrollen bezüglich der
      ■w  eniger Unfälle mit Fahrradbeteiligung                     Ausstattung der Fahrräder (z.B. Beleuch-
      ■ Förderung des Bewusstseins für ein                          tung, Bremsen) und des Fahrverhaltens
         sicheres Verkehrsverhalten                                  der Radfahrenden und des Verhaltens der
      ■ Förderung des Bewusstseins über eine                        anderen Verkehrsteilnehmer und Verkehrs­
         ordnungsgemäße Ausstattung des                              teilnehmerinnen gegenüber Radfahrenden
         ­Fahrrads                                    ■              Sicherstellung einer sicheren Benutzbar­
      ■ Förderung der Nutzung des Fahrrads                           keit der Radwege durch die Erhalter (z.B.
                                                                      Winterdienst, Fahrbahnbelag, Lichtraum)
                                                      ■               Verbesserung der Fahrtechnik durch
                                                                       ­Nutzung von Parcours bzw. Radworkshops
                                                                        (z.B. für Schülerinnen und Schüler, E-Bikes)
                                                      ■                 Information über die Verhaltens- und
                                                                        Verkehrs­regeln für Radfahrende und
                                                                        ­andere Verkehrsteilnehmende (z.B. toter
                                                                         Winkel, Abstand beim Überholen)
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
3.5 Motorradsicherheit

     Die fehlende Knautschzone in Kombination mit         Maßnahmen
     hohen Fahrgeschwindigkeiten macht das Motor­     ■ Bewusstseinsbildende Maßnahmen
     rad zum Verkehrsmittel mit den schwersten            zur Förderung eines risikoärmeren
     Unfallfolgen.                                        Fahrverhaltens
                                                      ■   Geschwindigkeitskontrollen,
     Speziell nach der Winterpause oder bei                 Überwachungsschwerpunkte
     ­Wieder­einsteigern führt die mangelnde Fahr-    ■     Fahrtechniktrainings für Motorrad­-
      praxis zu einer Erhöhung des Unfallrisikos.             lenk­ende, speziell nach der Winterpause
14    ­Wiedereinsteiger als Motorradfahrer verun­             und für Wiedereinsteiger                                                                                                                                      15
       fallen häufig in der Altersgruppe 40 bis 55    ■       Überprüfung der Motorräder auf ihren
       ­Jahre. Die Motorradfahrenden verunfallen                technischen Zustand
        dabei häufiger im Freiland bei entsprechend   ■         Analyse der Motorradunfälle und Sanierung
        höheren Fahrgeschwindigkeiten.                            von Unfallhäufungsstellen mit Motorrad­
                                                                  beteiligung (z.B. Optimierung der Fahrlinie
         Ziele                                                    in Kurven­bereichen)
      ■ weniger
                Unfälle mit Motorradbeteiligung     ■           Bewusstseinsbildung bei PKW-Lenkenden       3.6 Fahrverhalten
      ■ Bewusstseinsbildung über die Gefahren                     zur Vermeidung von Unfällen mit Motor­
        des Motorradfahrens                                         rädern
      ■ Verbesserung der Fahrtechnik                                                                          Ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den          Ziele
                                                                                                                anderen Verkehrsteilnehmenden ist ein wesent-     ■ weniger Unfälle mit Personenschaden
                                                                                                                licher Faktor zur Erhöhung der Verkehrssicher-        aufgrund nicht angepasster Fahrgeschwin-
                                                                                                                heit.                                                 digkeit und nicht ausreichendem Sicher-
                                                                                                                                                                      heitsabstand
                                                                                                                Eine der Hauptursachen für Unfälle mit            ■ Förderung einer angepassten Fahrge­
                                                                                                                Schwerver­letzten oder Getöteten ist die nicht        schwindigkeit durch Bewusstseinsbildung
                                                                                                                angepasste Geschwindigkeit. Österreichweit        ■ Gestaltung des Straßenraums für eine
                                                                                                                halten sich nur ca. 40 % der Fahrzeuglenkenden        bessere Einhaltung der Geschwindig­
                                                                                                                an die Geschwindigkeitsbeschränkung inner-            keitslimits
                                                                                                                halb des Ortsgebietes mit einer max. erlaubten    ■ Förderung eines rücksichtsvollen
                                                                                                                Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Auf Auto-          Fahrverhaltens
                                                                                                                bahnen oder Schnellstraßen zählt ein zu gerin-
                                                                                                                ger Sicherheitsabstand zu den häufigsten Unfal-                    Maßnahmen
                                                                                                                lursachen. Dabei fehlt oftmals das Bewusstsein    ■     Bewusstseinsbildung zur Förderung eines
                                                                                                                für die große Gefährdung, die durch ein solches           rücksichtsvollen Verhaltens aller
                                                                                                                Fahrverhalten ausgelöst wird. In Kombination              Verkehrsteilnehmenden
                                                                                                                mit Ablenkung oder Müdigkeit kommt es bei         ■       Durchführung von Geschwindigkeits­
                                                                                                                ­einem abrupten Bremsmanöver des voraus-                    kontrollen und Abstandskontrollen durch
                                                                                                                 fahrenden Fahrzeuges zu einer Kollision, im                die Polizei
                                                                                                                 schlimmsten Fall zu einer Massenkarambolage.     ■         Unterstützung von Geschwindigkeits­
                                                                                                                                                                              beschränkungen durch Straßenraumge­
                                                                                                                                                                              staltung (z.B. Verengungen, Verkehrsinseln)
                                                                                                                                                                  ■           Maßnahmen zur Geschwindigkeits­
                                                                                                                                                                                reduzierung (z.B. baulich, Wechsel­
                                                                                                                                                                                verkehrszeichen) in sensiblen Bereichen
                                                                                                                                                                                (z.B. Schulen, Horte)
                                                                                                                                                                  ■             Einsatz mobiler Tempoanzeigen
                                                                                                                                                                                  (Bewusstseinsbildung)
                                                                                                                                                                  ■   Überprüfung von bestehenden
                                                                                                                                                                        Geschwindigkeits­beschränkungen auf ihre
                                                                                                                                                                        Erfordernis
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
16                                                                                                                                                                                                                                17

     3.7 Fahrtauglichkeit                                                                                          3.8 Verkehrserziehung und
                                                                                                                   Verkehrssicherheitsberatung
     Wesentliche Faktoren, die die Fahrtauglichkeit     ■ Erhöhung des Bewusstseins, dass
     der Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilneh-            jeder Verkehrs­teilnehmer und                          Verkehrserziehung ist ein lebenslanger Prozess                     Maßnahmen
     merinnen negativ beeinflussen, sind Alkohol,           jede Verkehrsteilnehmerin durch                        mit dem Ziel, sozial verantwortliches Verhal-      ■          bewusstseinsbildende Maßnahmen zum
     Drogen, Medikamente, Müdigkeit oder auch               eigenes Fehlverhalten in die                           ten im Verkehr zu erlangen und zu verfestigen.                  Thema Risikoverhalten (z.B. Ablenkung)
     eine allgemeine schlechte physische und                Verursacherrolle kommen kann mit                       Jede Alters­gruppe ist aufgefordert, sich ­immer                und Vorbildwirkung (Sichtbarkeit bei
     ­psychische Verfassung der Lenkenden.                  allen damit zusammenhängenden Folgen                   wieder des eigenen Verkehrsverhaltens be-                       Dämmerung/Dunkelheit)
                                                            (Verantwortung für Unfälle/Verletzte/Tote)             wusst zu werden und sich entsprechend der          ■            auf die unterschiedlichen Zielgruppen
     Von diesen Beeinträchtigungen der Fahrtaug-            – insbesondere hinsichtlich der Gefahren               Verkehrsteilnahme zu verhalten. Rücksichts-                       (nach Alter: Kinder, Jugendliche,
     lichkeit geht ein sehr hohes Gefährdungspoten-         aus eingeschränkter Fahrtauglichkeit                   volle Verkehrsteilnehmende verhalten sich                         Erwachsene, Senioren; nach Verkehrsmittel:
     zial aus.                                              (Alkohol, Drogen, Medikamente,                         tolerant anderen gegenüber. Die positive                          Motorrad, Fahrrad, PKW etc.) abgestimmte
                                                            Übermüdung etc.)                                       Vorbild­wirkung jedes einzelnen Verkehrsteil-                     Information über das richtige Verhalten
     Mit einem steigenden Promillegehalt steigt                                                                    nehmenden ist ein wesentlicher Beitrag zur                        im Straßenverkehr
     auch das Unfallrisiko signifikant an. Bei 0,5‰         Maßnahmen                                              Erhöhung der Verkehrs­sicherheit.                  ■   Durchführung von Schwerpunktaktionen
     Blutalkohol ist das Unfallrisiko bereits doppelt   ■ Bewusstseinsbildung für das eigene Risiko­                                                                      in Schulen (Berufsschulen, Höhere Schulen)
     so hoch wie bei einem nüchtern Lenkenden, bei          verhalten im Straßenverkehr durch Ein-                 Neben der Verkehrserziehung in Schulen und               zu den Themen Verkehrsverhalten, Alkohol-
     0,8‰ Blutalkohol ist es bereits viermal so hoch.       fluss von Alkohol, Drogen, Medikamenten                Kindergärten zählt die Ausbildung von Fahr-              und Drogenkonsum und deren Auswirkung
                                                        ■   Bewusstseinsbildung über die Gefahren                zeuglenkenden, die regelmäßige Weiterbildung       ■     Beibehaltung der bestehenden
     Auch die Beeinträchtigung durch Drogen und               durch Übermüdung („Sekundenschlaf“)                  von Fahrlehrenden und -instruktoren und die                 Maßnahmen für die schulische
     Medikamente ist ein Problem der Verkehrs­          ■     Bewusstseinsbildung für ältere Verkehrs­           Beratung von Menschen im Seniorenalter zu                   Verkehrserziehung
     sicherheit. Zur besseren Feststellung der Dro-             teilnehmerinnen und Verkehrsteilneh­               diesem Schwerpunkt.                                         (z.B. Schülerlotsen, Schulwegpolizei,
     genbeeinträchtigung werden die zukünftige                  mer, ihre Fahrtauglichkeit kritisch zu                                                                         freiwillige Radfahrprüfung)
     Möglichkeit der Überprüfung auf Drogen und der             hinterfragen und überprüfen zu lassen                          Ziele                                  ■        Beratung für Seniorinnen und
     dazugehörige gesetzliche Rahmen beitragen.                 (z.B. Seh-, Reaktionsvermögen)                      ■   Beibehaltung des bestehenden                           Senioren über die Möglichkeiten, ihre
                                                        ■       Maßnahmen fördern, die den Verzicht                    hohen Sicherheitsstandards bei der                     Fahrtauglichkeit überprüfen zu lassen
     Aber auch die Gefahren des Sekundenschlafs                    auf die Nutzung von Kfz erleichtern (z.B.              Verkehrserziehung der Schulkinder im                   bzw. eine ausreichende nicht Kfz-basierte
     werden oft unterschätzt. Hier gilt es, die                    ­Einrichtung von Ruftaxis in Gemeinden)                Grundschulalter, weiter Intensivierung                 Mobilität zu gewährleisten
     Frühwarnsignale wie Gähnen, Augenbrennen,          ■           Maßnahmen fördern, die den Verzicht auf             dieser Maßnahmen ab der Sekundarstufe
     Blendempfindlichkeit nicht zu ignorieren,                        die Nutzung von Kfz bei geplantem Alko­       ■     Weitere Reduktion der Anzahl an
     ­sondern eine Pause einzulegen.                                  holkonsum erleichtern (z.B. Shuttleservice            Verkehrsunfällen mit Kindern und
                                                                      nach Firmenfeiern, Discobus)                          Jugendlichen („Vision Zero“)
           Ziele                                        ■             Schwerpunktkontrollen der Polizei           ■       Verminderung des Risikos im
      ■ Verkehrsteilnehmende im Rahmen von                            bezüglich Verkehrsteilnehmende unter                Straßenverkehr Unfallopfer zu werden
          Bewusstseinsbildungsmaßnahmen                                 ­Alkohol-, Drogen- oder Medikamenten­       ■       Rücksichtsvolles Verhalten der
          zum Thema Verantwortung und                                    einfluss                                             Verkehrsteilnehmenden
          Eigenverantwortung sensibilisieren
Sicherheit im Verkehr - Programm 2017 bis 2025 - mobil 2025 - Land Salzburg
3.9 Infrastruktur

     Die Gestaltung und der Zustand des Verkehrs-          Maßnahmen
     raumes haben einen großen Einfluss auf das        ■ Implementierung von
     Unfallgeschehen. Durch eine entsprechende             Verkehrssicherheitsaudits und
     Gestaltung des öffentlichen Raumes (Stichwort         Verkehrssicherheitsinspektionen für
     „selbsterklärende Straße“) kann das Verhalten         Projekte im Landesstraßennetz
     der Verkehrsteilnehmenden in eine gewünsch-       ■   Gewährleistung des laufenden
     te, positive Richtung gelenkt werden.                   Unfallhäufungsstellen-Managements
                                                             entsprechend den gesetzlichen
18   Bei geplanten Straßenbauprojekten können                Bestimmungen: Ermittlung von bestehenden                                                               19
     mittels Verkehrssicherheitsaudits (RSA) bereits         Unfallhäufungsstellen und „Sanierung“
     in der Planungsphase verkehrssicherheitstech-     ■     Überprüfung der vorhandenen
     nische Mängel eruiert und kostengünstig besei-            Querungshilfen auf Erforderlichkeit und
     tigt werden. Bei bestehenden Straßen können               richtlinienkonforme Ausgestaltung
     im Rahmen von Verkehrssicherheitsinspektio­       ■       Überprüfung der vorhandenen
     nen (RSI) Problemstellen erkannt und durch                  Verkehrszeichen auf Erforderlichkeit,
     entsprechende Maßnahmen entschärft werden.
                                                       ■
                                                                 Zustand und Gesetzmäßigkeit
                                                                 Sensibilisierung der Straßenerhalter für    4. Ausblick
     Im Rahmen des Unfallhäufungsstellen-­                         die Vermeidung von Sichteinschränkungen
     Managements werden gefährliche Straßen­                       im Knotenbereich
     stellen erkannt und entschärft.                   ■           Überprüfung auf bescheidgemäße
                                                                      Absicherung                              Die Laufzeit des Verkehrssicherheitsprogramms
           Ziele                                                      von Straßenbaustellen                    ist an das Salzburger Landesmobilitätskonzept
      ■ Schaffung eines übersichtlichen,             ■              Überprüfung der bestehenden            „salzburg.mobil 2025“ angepasst, weil die-
          selbsterklärenden Straßenraumes                               Werbeanlagen im Straßenraum auf        ses den verkehrs­politischen Rahmen im Land
      ■ Reduktion der Unfallhäufungsstellen (UHS)                     richtlinienkonforme Standortwahl und   ­Salzburg vorgibt. Das Ziel einer verstärkten
          im Bundesland Salzburg durch laufende                         richtlinienkonformen Betrieb            Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel trägt auch
          Bearbeitung                                  ■                Überprüfung der vorhandenen           zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.
      ■ Halten bzw. Verbessern                                          Eisenbahnkreuzungen                   Die Unterstützung der Gemeinden in verkehr-
          der Verkehrssicherheit der                                                                            licher Sicht (z.B. Kommunale Mobilitätsbera-
          Bestandsinfrastruktur (z.B. ausreichende                                                              terausbildung, Newsletter, Vernetzung) ist ein
          Griffigkeit der Fahrbahnoberfläche,                                                                   weiterer Beitrag zu einer Steigerung der Ver-
          ausreichende Sichtweiten etc.)                                                                        kehrssicherheit. Der Verkehrssicherheitsfonds
                                                                                                                des Landes Salzburg unterstützt Aktivitäten,
                                                                                                                damit Salzburgs Straßen sicherer werden.

                                                                                                               Mehr Verkehrssicherheit bis 2025
                                                                                                               Die Maßnahmen dieses Verkehrssicherheits-
                                                                                                               programms werden schrittweise umgesetzt
                                                                                                               und bei Bedarf angepasst. Die Arbeitsgruppen
                                                                                                               treffen sich regelmäßig zur Abstimmung. Diese
                                                                                                               Gruppe berichtet dem Steuerungsgremium in
                                                                                                               seiner jährlichen Sitzung.

                                                                                                               Dieses Verkehrssicherheitsprogramm will einen
                                                                                                               Beitrag dazu leisten, die Sicherheit für alle Ver-
                                                                                                               kehrsteilnehmenden in Salzburg zu erhöhen.
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