Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE

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Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE
Boden ohne Bauern?
                                                                                  05.03.2020

                                                                                  Staatssekretär
                                                                                  Dr. Ralf-Peter Weber

Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt
Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE
Sachsen-Anhalt
Landwirtschaftliche                                                   Waldfläche:
Nutzfläche:

1,16 Mio. Hektar                                                      0,53 Mio. Hektar

57% der                                                               26% der
Landesfläche                                                          Landesfläche

Quelle:                                                                Quelle:
Statistisches Landesamt                                                3. Bundeswaldinventur

                            Waldflächen
                            überwiegend landwirtschaftliche Nutzung
                                            Name der Veranstaltung                    1
Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE
Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe nach
Größenklassen
   Landwirtschaftliche            1991             2001             2018
   Fläche (LF) in Hektar
   < 10                               2.191            1.551              862
   10 < 50                              628            1.062            1.084
   50 < 100                             242               467             433
   100 < 200                            244               651             494
   200 < 500                            211               773             817
   500 < 1.000                          162               335             441
   1.000 und mehr                       361               287             275

   Betriebe insgesamt                 4.039            5.126            4.406 Ø 263 ha/Betrieb

   Entwicklung momentan: leichte Steigerung der Durchschnittsgrößen durch gesunkene
   Anzahl der Betriebe (2019: 4.233 Betriebe)
  Quelle: Bodennutzungshaupterhebung, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
                                                                                                 2
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Durchschnittliche Betriebsgröße nach Rechtsform
und Anzahl Betriebe nach Rechtsform
     Rechtsform                     2001       2001          2016          2016
                                   Ø Betr.-    Anzahl       Ø Betr.-      Anzahl
                                    größe      Betriebe      größe       Betriebe
                                    ha LF                    ha LF
     Natürliche Personen                146        4.352         180         3.704
     davon:
     Einzelunternehmen                    84       3.509         121         2.836
     Personengesellschaften             404          843         373           868
     Personengemeinschaften

     Juristische Personen               978          545         787           645

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; nächste bundesweite Agrarstrukturerhebung im Jahr 2020

                                                                                                         3
Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE
Boden mit Bauern!   4 Bildautor: Jens Wolf
Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE
Klimawandel:
     Flächenbedarf zur Ernährungssicherung

                                                                                             Tagung Bodenmarkt, Berlin
Hans-Peter Haslmayr, Andreas Baumgarten, Michael Schwarz, Sigbert Huber,                                   05.03.2020

Gundula Prokop, Katrin Sedy, Carmen Krammer, Erwin Murer, Hannes Pock, Christian Rodlauer,
Andreas Schaumberger, Imran Nadeem, Herbert Formayer
Boden ohne Bauern? Landwirtschaftliches Bodenrecht im 21. Jahrhundert aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt - BLE
Motivation
Problem der Bodeninanspruchnahme/-versiegelung

         Eferding (Oberösterreich)               1910
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Motivation
Problem der Bodeninanspruchnahme/-versiegelung
                                                 2013

                       Österreich:
                    Verlust 12 ha/Tag
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Bodenbedarf zur Ernährungssicherung in Österreich
Projektziele

  Identifizierung der Böden mit hohem natürlichen Ertragspotential

  Zukünftige Entwicklung des Produktionspotentials unter Berücksichtigung
  des Klimawandels

  Darstellung der für die gegenwärtige und zukünftige Ernährungssicherung
  bedeutsamen Flächen als Grundlage für raumplanerische Entscheidungen

  Beurteilung der Situation in Hinblick auf den aktuellen Versorgungsgrad
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Bodendaten in Österreich
2 Systeme für landwirtschaftlich genutzte Böden

  Bodenkartierung, Schwerpunkt             Bodenschätzung zur steuerlichen
  Bodenformen                              Bewertung, parzellenscharf
  Karten (1:25.000)                        Karten (1:2.000), Schätzungsbücher
  Im Internet frei verfügbar, zusätzlich   Teilweise digital verfügbar
  thematische Karten (z.B. SOC-
  Gehalt)
Zukünftiges Klima in Österreich
Temperatur relativ zum Zeitraum 1981 - 2010

                 extremes Szenario
                 moderates Szenario
Zukünftiges Klima in Österreich
Niederschlag relativ zum Zeitraum 1981 - 2010

                extremes Szenario
                moderates Szenario
Entwicklung der Bodenbonität
Abschätzung der Bodenbonität
Bodenschätzung

  Bodenart

  Bodenklimakurve
  • Niederschlag          lehmiger Boden   1000 mm
                                                     sandiger Boden   1000 mm

  • 14 Uhr - Temperatur
                                             20°C                       20°C

                                            500 mm                              500 mm
                                             20°C                                20°C
Bodenbonität in Österreich (Bodenschätzung)
Acker- und Grünland, aktuelle Situation
Bodenbonität in Österreich (Bodenschätzung)
Acker- und Grünland, extremes Szenario 2036-2065
Absolute Veränderung der Bodenbonität
Bodenpunkte (Bereich von 0 bis 100), extremes Szenario 2036-2065

          < 35

          keine
         Änderung

          > 35
Änderung der Ertragsfähigkeit
Extremes Szenario
Entwicklung des Produktionspotentials
Produktionspotential (Kornertrag, kg TM/ha)
Ackerland, berechnet für 1981 – 2010 (extremes Szenario)
Produktionspotential (Kornertrag, kg TM/ha)
Ackerland, berechnet für 2036 – 2065 (extremes Szenario)
Produktionspotential, relative Veränderung zur Referenzperiode
Grünland, berechnet für 2036 – 2065 (extremes Szenario)
Ernährungssicherung
Bedeutung für die Ernährungssicherung
Vergleich von Produktion und Verbrauch

  Produktion
  •   Optimale Nährstoffversorgung
  •   Keine Bewässerung
  •   Keine Anpassungsmaßnahmen
  •   Keine Änderung der Produktionsweise (z.B. biologische Produktion)

  Verbrauch
  • Nahrungs- (aktuelle Statistik) und Futtermittel (errechnet aus dem Tierbestand
    und der üblichen Futterration)
  • Zukünftige Veränderung aufgrund der Bevölkerungsentwicklung
  • Keine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten
Versorgungsgrad mit landwirtschaftlichen Produkten
Aktueller Durchschnitt im Vergleich zum modellierten
Produktionspotential (extremes Szenario)

                        150
    % Eigenversorgung

                        100

                                                           Ø 2013 - 2016
                        50                                 2035 - 2065

                         0

                                                       *…Statistik Austria, Mittelwert
                                                         2013/14 - 2015/16
                                                       **… Berechnung aus BEAT - Modell
Fazit
Bodenfruchtbarkeit und Ernährungssicherheit
Erkenntnisse

  Die Bodenressourcen reichen bereits aktuell nicht zur gänzlichen
  Eigenversorgung.
  Die Produktivität wird sich durch den Klimawandel ändern – hauptsächlich
  negativ!
  Dies wird sich zusätzlich auf die Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln
  auswirken.
  Mit dem Schutz der fruchtbarsten 50% der Böden können wir 75% des
  nationalen Gesamtproduktionspotentials sichern.
  Diese Böden sind widerstandsfähiger (resilienter) als die übrigen Böden.
Vielen Dank
     für die
Aufmerksamkeit!
Verluste an Agrarfläche:
  Worum geht es und was kann getan werden?
   Andreas Tietz
   Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig

  BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“                       ©Thünen-Institut (Becker)
Seite 0               Andreas Tietz
   Berlin,
05.03.2020 05.03.2020 BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
In Deutschland wird rund die Hälfte der Bodenfläche landwirtschaftlich
genutzt

                                                Quelle: Deutscher Bauernverband

Seite 1      Andreas Tietz
05.03.2020   BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
In den letzten 26 Jahren sind 1,35 Mio. ha für die landwirtschaftliche
Nutzung verloren gegangen

                                      Landwirtschaftsfläche: Größe und Anteil der Bodenfläche
                              54,7%
                       19,5

                       19,0
             Mio. Hektar

                       18,5                                                                             50,8%
                                               -52.000 ha/Jahr

                       18,0                                      -142 ha/Tag

                       17,5

                       17,0
                              1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

                                                                                  Quelle: Statistisches Bundesamt

Seite 2               Andreas Tietz
05.03.2020            BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Verluste an Agrarfläche: Warum sollte uns das in Deutschland
interessieren?

             • Grundlage der Lebensmittelproduktion,
               die bei steigender Weltbevölkerung an Bedeutung gewinnt
             • Vielfach sehr ertragreiche Böden,
               deren Bedeutung im Zuge des Klimawandels zunimmt
             • Grundlage für Arbeit und Wertschöpfung landwirtschaftlicher Betriebe
             • Zunehmende Nutzungskonkurrenz Bodenpreissteigerungen
                  Anreiz zu intensiverer Produktion
             • Freiraum, Offenlandschaft ist elementarer Bestandteil der
               Kulturlandschaft
             • Umwidmung ist in vielen Fällen quasi irreversibel
              Optionen für eine langfristige, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion
               vor Ort aufrecht erhalten

Seite 3       Andreas Tietz
05.03.2020    BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Verluste an Agrarfläche:
Wie wird die Fläche stattdessen genutzt?

                                     356.970 km2                   357.581 km2
                            100,0%       2,1%       +2.263 km2        2,8%
                                         2,2%                         2,3%                 Sonstige
                                                     +365   km2
                                                                                           Vegetation
                             80,0%      29,3%      +2.010 km2        29,8%
                                                                                           Gewässer
             Fläche (km2)

                             60,0%
                                                                                           Waldfläche
                                                   -13.487 km2
                             40,0%      54,7%                        50,8%
                                                                                           Landwirtschafts-
                                                                                           fläche
                             20,0%
                                                                                           Siedlungs- und
                                        11,7%      +9.459    km2     14,4%                 Verkehrsfläche
                              0,0%
                                        1992                         2018
                                                                                 Quelle: Statistisches Bundesamt

Seite 4      Andreas Tietz
05.03.2020   BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Die Bodenfläche in Deutschland ist begrenzt.

             Über die Art ihrer Nutzung wird (auch) im gesellschaftlichen
             Diskurs entschieden.

             • Objektive Knappheiten

             • Eingeforderte Interessen

             • Subjektives Image

             • Politische Ziele

             • Gesetzliche Regelungen

             • Umsetzung bestehender
               Rechtsvorschriften
                                                               © Thünen-Institut (Welling (3), Bathke (2), Becker, Grüneberg)

Seite 5       Andreas Tietz
05.03.2020    BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Umwidmung zu Siedlung und Verkehr:
Knappheiten und Interessen

             • Steigende Wohnfläche pro Einwohner            Anstieg der SuV-Fläche:
                                                            Anteile nach Verursachern
             • Wohnsitzmobilität                           (30 Modellkommunen 2008-2014)
             • Erschwinglicher Wohnraum
                                                                 3%
             • Standorte für Gewerbe →                                                 Kommunale
                                                                                       Bauleitplanung
               Wertschöpfung, Arbeit                       12%
                                                                                       Bauen im
             • Zukunftsinvestitionen in               6%
                                                                                       Außenbereich
               landwirtschaftliche Betriebe                                            (§35 BauGB)

                                                     13%                               Fachgeneh-
             • Ungehemmte Mobilität                                                    migungen
               (Straße, Schiene usw.)                                     66%
                                                                                       Planfest-
             • Beschleunigung von Investitionen im                                     stellungen
                                                                                       Bund, Land etc.
               übergeordneten Interesse
                                                                                       Sonstige
             • Planungshoheit der Kommunen
                                                                            Quelle: Umweltbundesamt (2019)

Seite 6       Andreas Tietz
05.03.2020    BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Politisches Ziel:
Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche reduzieren
                   Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche in ha/Tag: Ist und Ziele

              ** Ziel 2020: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, 2002
                 Ziele 2030: "30 minus x Hektar pro Tag”: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, 2016; “20 Hektar pro Tag”: Integriertes Umweltprogramm 2030   Quelle: Umweltbundesamt (2019)

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05.03.2020   BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche:
An Gesetzen und Vorschlägen mangelt es nicht…
             • Rechtliche Normen: BauGB, ROG, BNatSchG, Landesplanungsgesetze,
               Landesnaturschutzgesetze usw.
             • Raumordnung: Im Mittelpunkt steht effizienter Umgang mit Fläche
             • Zahlreiche Modellvorhaben und Umsetzungsvorschläge:
                  Stärkung der Innenentwicklung: Baulückenkataster, Revision Flächennutzungspläne,
                   Rücknahme Bebauungspläne, Bau- und Rückbaugebote, Enteignung Baulücken, …
                  Fiskalische Regelungen: Bodenwertzuwachs besteuern, Versiegelungsabgabe,
                   Baulandausweisungsumlage, Grunderwerbsteuer, Grundsteuer C, …
                  Planerische Regelungen: Vorrang-/Vorbehaltsgebiete Landwirtschaft/Landschaftsschutz,
                   Schutzgut Fläche in UVP, interkommunale Kooperation stärken, …
                  Sensibilisierung: Plattformen, Flächensparforen, Aktionspläne, Bündnisse, …
             … doch in der Interessenabwägung unterliegt das Ziel „Fläche sparen“ zu häufig
              Verbindliche Obergrenzen für Flächeninanspruchnahme erforderlich?
                  Modelle zur gerechten Kontingentierung auf Kommunen, handelbare Flächenzertifikate, …
                  Stellenwert der Landwirtschaft ist nicht im Mittelpunkt des Interesses

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05.03.2020    BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Politisches Ziel:
Ausbau der erneuerbaren Energien

             • Energiekonzept der Bundesregierung (2010):
               35% der Stromerzeugung 2020 aus erneuerbaren Energien, 80% bis 2050
                  Weiterer Ausbau von EE-Anlagen zwingend erforderlich

             • Bisherige Inanspruchnahme von                           Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2018:
                                                                          225 TWh = 37,8% des Bruttostromverbrauchs
               Freiflächen:                                                         Biogas,     Sonstige Wasserkraft
                                                                                                            18,0
                Windenergie (Land): ca. 29.000 Anlagen                           Biomethan       7,9
                                                                                     31,7
                 à 0,15 ha = 4.350 ha Anlagenfläche
                 Windparks ca. 330.000 ha                             biogene
                                                                    Brennstoffe
                  (Deutsche Windguard, 2019; IÖR, 2014/2020)
                                                                        11,3
                                                                                                                         Windenergie
                Photovoltaik (Freifläche): insg. 29.300 ha,           Photovoltaik
                                                                                               225 TWh                     an Land
                                                                        Freifläche
                 davon 11.000 ha auf landw. Flächen                        12,8                                             90,7
                  (Bosch & Partner, 2019)

                Biogas: ca. 9.400 Anlagen à 1,2 ha                        Photovoltaik
                                                                            Gebäude                                       Windenergie
                 = 11.380 ha Anlagenfläche (DBV, 2019; IÖR, 2014)             33,1                                          auf See
                 Anbaufläche ca. 1,5 Mio. ha (DBV, 2019)                                                                     19,6

                                                                                              Quelle: Umweltbundesamt (2019, verändert)

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05.03.2020    BMEL-Tagung „Boden ohne Bauern?“
Kriterien für den weiteren Ausbau aus Sicht der Fläche

                 Flächeneffizienz 2018
                 Energieträger               Strom-     Flächeninanspruchnahme        Anlagenfläche
                                           erzeugung

                                                 TWh        ha        ha/TWh         ha           ha/TWh
                 Windenergie an Land             90,7       330.000       3.639           4.350            48

                 Photovoltaik Freifläche         12,8        29.300       2.285        29.300         2.285

                 Biogas, Biomethan               31,7     1.500.000      47.281        11.280          356

             • Weitere Bewertungskriterien:
               Dauer/Umkehrbarkeit des Entzugs, Nutzbarkeit der Restfläche
               CO2-Effizienz, Verfügbarkeit und Flexibilität der Energie, Wärmenutzung, Auswirkungen auf
                Natur und Landschaft, …
             • Steuerung des Ausbaus: Märkte, Förderpolitik, Raumordnung, …

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Gründe für Zunahme der Waldfläche

             • Förderung der Aufforstung (nachlassende Bedeutung)
             • Sukzession = schleichender Wandel von ungenutzter Landwirtschaftsfläche
               zu Gehölz- und Waldfläche
             • Wald ist durch Bundes- und Landeswaldgesetze geschützt
               (anders als Landwirtschaftsfläche)
                 Forstrechtlicher Ausgleich: Aufforstung 1: 1 an anderer Stelle
                 Naturschutzrechtlicher Ausgleich zusätzlich erforderlich

             Pressemeldung vom 21.02.2020

             Werk Grünheide: Tesla will dreimal mehr Fläche aufforsten als abholzen
                                                                             Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland

              Quantität vor Qualität?

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Umwidmung von Landwirtschaftsfläche
für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

             • Keine Quantifizierung der in Anspruch genommenen Fläche möglich
                  Vielzahl an Maßnahmen- und Kompensationsträgern
                  Erstellung Kompensationsflächenkataster dringend erforderlich
             • Hohe Regelungsdichte auf gesetzlicher und untergesetzlicher Ebene
                Prämisse: Ausgleich/Ersatz der für ein Bauvorhaben verloren gegangenen Funktionen
                 für den Naturhaushalt (Wasser, Artenvielfalt, Klima, Bodenart, Landschaft…)
                  „Schutzgut produktiver Boden“ wird nicht berücksichtigt
                  Intensiv genutzte LF hat geringen naturschutzfachlichen Wert → bevorzugte Zielfläche für
                   naturschutzfachliche Aufwertung
             • Die Verfügbarkeit von Ausgleichs-/Ersatzfläche regelt sich über den Kaufpreis
             … oder über Kooperation von Maßnahmenträgern und Nutzern/Eigentümern
                Beispiel Tesla: Flächenagentur Brandenburg organisiert Kompensation
                Aufforstung in Abstimmung mit Eigentümern und Pächtern, kein Eigentumswechsel
                Artenreicher Laubmischwald, Biotopvernetzung → Aufforstung im Verhältnis 1:1 genügt

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Fazit:
Was kann aus Sicht der Landwirtschaft getan werden?

             • Im Wettbewerb mit anderen Nutzungsansprüchen an Fläche ist Landwirtschaft
               (zu) oft unterlegen
                 im gesellschaftlichen Diskurs haben andere Nutzungsoptionen höheren Stellenwert
                 Erhalt landwirtschaftlicher Nutzung ist eine relativ abstrakte Notwendigkeit
                 Kritik an intensiver Landbewirtschaftung nimmt zu (Nitrat, Biodiversität, Landschaftsbild…)
             • Bewusstsein für den Wert einheimischer, nachhaltiger Nahrungsmittel-
               produktion stärken
             • Image der Landwirtschaft verbessern (in Worten und Taten)
                 gesellschaftliche Anforderungen an Landbewirtschaftung berücksichtigen
                 Kooperation bei Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen suchen
             • Landwirtschaftliche Perspektive in Flächenverbrauchsdiskussion einbringen
                 Begleitung von Rechtssetzung, Modellvorhaben, … intensivieren
                 Bodenfruchtbarkeit als schützenswertes Gut stärker verankern
              Permanentes Handeln notwendig
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Handlungsspielräume von
 JunglandwirtInnen am
 deutschen Bodenmarkt
Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V.
• mit etwa 100.000 Mitgliedern der größte Jugendverband
  im ländlichen Raum
• mit 18 Landesverbänden bundesweit vertreten
• die Interessenvertretung junger Menschen
• Mitglieder sind zwischen 15 und 35 Jahre jung
• ein überkonfessioneller, parteipolitisch ungebundener Jugendverband
• jedes fünfte Mitglied ist JunglandwirtIn bzw. JungwinzerIn
Beispiel 1 – Berlingerhof
Magdalena und Christoph Zelder,
Anfang/Mitte 30, Agrarbetriebswirte

1. 2013 Betriebsgründung Berlingerhof in
   Bernkastel-Wittlich, RLP (zugezogen)
2. Milchvieh, Ackerbau, Legehennen, Selbstvermarktung,
   Lernort Bauernhof
3. 14 ha Eigenland & 151 ha gepachtet
   (von 76 Personen)
Beispiel 1 – Berlingerhof
4. Erfahrungen

   Kauf: Preissteigerung (bis zu 3 €/qm)
   Pacht: Ø-Preisanstieg von 20 % bei Übernahme der Pachtverträge
   Administrationsbürde (viele Pachtverträge)
   Informationsdefizit: als NeugründerInnen nicht die richtigen Kontakte vor Ort
   Flächenverlust (Ausgleichsproblematik)
Beispiel 2 – Weingut Schweder
Henrik Schweder, 34, ausgebildeter & studierter Winzer

1. Seit 2016 Leitung des elterlichen Betriebs
   „Weingut Schweder GbR“ in Hochstadt/Pfalz,
   hat auf Haupterwerb umgestellt
2. Weinbau
3. 4 ha Eigenland & 14 ha gepachtet (von 9 Personen)
4. Erfahrungen
   Kauf: Preissteigerung (Verdoppelung)
   Pacht: Preissteigerung um 50 % (& Weinpreise ↆ)
   Flächenakquise: „Klinkenputzen“
   Angst vor Flächenverlust (Konkurrenz)
Beispiel 3a) – Högl Agrar GbR
Matthias Högl, 29 Jahre alt, studierter Landwirt

1. Übernahme Familienbetrieb Högl Agrar GbR in
   Landshut/Bayern vorauss. 2021
2. Ackerbau, Schweinemast, Forst, Agrarhandel
3. 75 ha Eigenland & 105 ha gepachtet (von 6 Personen)        Foto: Högl

             Beispiel 3b) – SMA Steinsdorf
1. 2018 Betriebsgründung (Alleinunternehmer) der
   Schweinemastanlage Steinsdorf, Wittenberg/Sachsen-Anhalt
2. Schweinemast
3. keine Fläche
Beispiel 3a) – Högl Agrar GbR
4. Erfahrungen
– Kauf: wahnsinnige Preise, bis zu 25 €/qm;
  innerhalb von 10 Jahren Verzehnfachung                                 Bild: Google Maps

– Pachtpreissteigerung von 550 €/ha auf 850 €/ha
– Pachtflächen schwer zu bekommen & sehr teuer
  (Informationsdefizit/Veredelungsregion)
– Preissteigerungen führen zu Betriebsumstrukturierung (weniger Ackerbau)
– Flächenverlust für Sportplatzbau (Gemeindeflächen)

                Beispiel 3b) – SMA Steinsdorf
4. Erfahrungen
   Grundkauf nicht realisierbar (fehlende Sicherheiten & Kapital)
   Eintritt am Pachtmarkt oft erst möglich, wenn Eigenfläche vorhanden
   keine Sicherheit im Veredelungssektor
   Zukunftswunsch: Fläche zur Betriebsentwicklung in Richtung Sonderkulturen
Beispiel 4 – Ackerbaubetrieb
Junglandwirt, 20 Jahre alt, landwirtschaftliche Ausbildung,
z.Z. im Studium

1. Übernahme Familienbetrieb in
   Sachsen-Anhalt in 5-10 Jahren
2. Ökologischer Ackerbau
3. 250 ha Eigenland & 500 ha gepachtet (von 4 Personen)
Beispiel 4 – Ackerbaubetrieb
4. Erfahrungen
 – Kaufpreis konstant steigend (keine genaue Beobachtung)
 – Pachtverträge von Großvater übernommen; Preisdruck
   (2010 ca. 550 €/ha – 2020 ca. 800 – 1000 €/ha)
 – Überlegung, Tierhaltung zu integrieren;
   Ackerbau alleine nicht genügend Erlöse                            Foto: Benjamin Davies on Unsplash

 – Flächenakquise: Informationsdefizit – Absprachen zur Flächenübernahme
   „alteingesessener“ (LPG-) Betriebe
 – möglicherweise Vorurteile gegenüber innovativen
   Bewirtschaftungsformen
 – Diskriminierung von Neugründern wegen geringer Zahlungssicherheit
 – Aufkauf ganzer Betriebe durch außerlandwirtschaftliche Investoren
Beispiel 5 – Weingut „Von Null“

Erik Hofmann, 33 Jahre alt, ausgebildeter Winzer
aus Leipzig, fam. Hintergrund: nicht-landwirtschaftlich

1. 2014 Gründung des Weinguts „Von Null“
   in Traben-Trarbach/Mosel
2. Integrierter Weinbau
3. 0 ha Eigenland & 0,33 ha gepachtet (von 2 Personen)
4. Erfahrungen
 – Kauf & Pacht: aktuell leicht erhöhtes Angebot, geringe Nachfrage
 – geringe Preissteigerung seit Gründung, aber schwer „weiterzugeben“
   (Weinpreise ↆ)
 – Flächenakquise: abgelegener Weinberg,
   persönlich angeboten bekommen, „Handschlag drauf“
Beispiel 6 – Hof Ruschmeyer
Lars Ruschmeyer, 23 Jahre alt, ausgebildeter Landwirt, z.Z. im
Agrarwissenschaftsstudium

1. Übernahme des elterlichen Betriebs in Horstedt/Niedersachsen
   voraussichtlich in 10 Jahren
2. Milchviehbetrieb mit ca. 200 Kühen, Nachzucht und
   entsprechendem Futterbau
3. 37,5 ha Eigenland & 63,5 ha gepachtet (von 10 Personen)
Beispiel 6 – Hof Ruschmeyer
4. Erfahrungen
– Kauf & Pacht: aktuell wenig bis kein Angebot mit hohen Preisen,
  die kaum erwirtschaftet werden können
– starker Konkurrenzdruck; Fremdinvestoren vorhanden, aber wenige;
  einige Pachtflächen bereits verloren
– Pachtpreisverdoppelung in 10 J. - Acker (400-500 €/ha auf 800-1000 €/ha),
  Grünland (200-300 €/ha auf 400-600 €/ha)
– Kaufpreisverdoppelung in 10 J. - von 1,5 bis >3 €/qm Ackerland;
  kaum leistbar, wenn überhaupt nur über Fremdfinanzierung
– starker Flächenbedarf (Futter- und Gülleproblematik)
– Flächenakquise: persönlicher Kontakt, selten Zeitungsanzeigen
– weiterer Preisanstieg hemmt Investitionen/Entwicklung & ist K.O. für
  Hofübernahme (woanders lässt sich einfacher und „besser“ verdienen)
Meinungen/Wünsche für die Zukunft*
• Zugang zu Land auch jungen UnternehmerInnen ermöglichen
• Bonus für Verpachtung an JunglandwirtInnen/ExistenzgründerInnen & Nachbarn
• nichtlandwirtschaftliche Flächeninanspruchnahme verringern
• Augenmaß bei Flächenverteilung & Schutz der Flächen vor Wertminderung
  (Umwidmung in Naturschutzfl. o.ä.) durch angemessenen finanziellen Ausgleich
• ein einheitliches, staatlich geführtes Onlineportal, das für mehr Transparenz am
  Bodenmarkt sorgt
• verpflichtende anonyme Meldung des geplanten Verkaufs/der geplanten
  Verpachtung  Plattform mit Informationszugriff nur für LandwirtInnen
                                        *Es gibt keine Positionierung seitens des BDL zum Thema Bodenmarkt.
                                         Die dargestellten Meinungen/Wünsche werden zur Zeit diskutiert.
Meinungen/Wünsche für die Zukunft*
• Verpflichtung zur Ausschreibung auf einer zentralen Pachtbörse könnte sich
  negativ auf das Pachtpreisniveau auswirken und zu einer „Zersiedlung“
  zusammenhängender Flächen führen.
• Preisbremse am Markt/keine exorbitanten Spekulationspreise
• Einschränkungen für außerlandwirtschaftliche Investoren/Spekulationen
• Bevorzugung von LandwirtInnen beim Landkauf
• Eigentum am Boden führt zu besserem Umgang mit dieser wichtigen Ressource.
• Mehr für den Verkauf über Makler werben, sodass mehr Leute Einsicht auf
  Flächen haben.
                                      *Es gibt keine Positionierung seitens des BDL zum Thema Bodenmarkt.
                                       Die dargestellten Meinungen/Wünsche werden zur Zeit diskutiert.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
           Der BDL wird gefördert von:
Aufdeckung der spekulativen Preisblasen:
                     Am Beispiel von Wohnungsmarkt

                                      Konstantin A. Kholodilin

                                       DIW Berlin und NRU HSE

                                           5. März 2020

Kholodilin (DIW Berlin und NRU HSE)            BMEL              05.03.2020   1 / 14
Immobilien als Gut

           Konsumgut                  Produktionsfaktor   Investitionsgut

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Bildung der spekulativen Preisblasen

                     Realer Immobilienpreis
                                                                                   Blase
                                                                                   platzt

                                                            Spekulative
                                                              Blase

                                              Boom

                                                     Wahrer (fundamentaler) Wert
                                                     Marktpreis

                                                                                            Zeit

Kholodilin (DIW Berlin und NRU HSE)                       BMEL                                     05.03.2020   3 / 14
Rechtzeitige Erkennung der Preisblasen ist wichtig

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Spekulative Blasen sind schwer aufzudecken
                                                    Preis−Miet−Verhaeltnis, 1970q1−2019q3

                            160
                            150
                            140
                    Index, 2015=100
                      120   110
                            100
                            90  130

                                      1970   1975   1980   1985   1990 1995 2000   2005   2010   2015
                                                                    Quelle: OECD
Kholodilin (DIW Berlin und NRU HSE)                                 BMEL                                05.03.2020   5 / 14
Es gibt mehrere Identifikationstechniken

         Faustregeldatierung — lange Phase steigender Preise zwischen den
         benachbarten Tief- und Hochpunkten
            ◮   Helbling and Terrones (2003); Claessens et al. (2009); Agnello and
                Schuknecht (2011); Bauer (2014);
         Fundamentalwertverfahren — Abweichung zwischen den fundamental
         gerechtfertigten und aktuellen Werten
            ◮   Kajuth et al. (2016);
         Methode explosiver Wurzeln — explosive Preisdynamik
            ◮   Homm and Breitung (2012); Phillips et al. (2011, 2015); Kholodilin
                et al. (2018); Kholodilin and Michelsen (2019).

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Zwei spekulativen Blasen in den letzten 50 Jahren
                                             Preis−Miet−Verhaeltnis, 1970q1−2019q3

                            160
                            150
                            140
                    Index, 2015=100
                      120   110
                            100
                            90  130

                                      1970   1980          1990          2000         2010
                                                 Quelle: OECD und eigene Berechnungen
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Vorhersage der spekulativen Blasen

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Schätzmethoden

Kholodilin (DIW Berlin und NRU HSE)   BMEL   05.03.2020   9 / 14
Schätzmethoden

                    Logistische               Entscheidungsbaum   Stützvektormaschine
                  Panelregression              und Zufallswald
            1.0

                   Logit
                   Probit
            0.8
            0.6
    F(Xβ)
            0.4
            0.2
            0.0

                    −4      −2   0    2   4
                                 Xβ

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Prognose der Blasenwahrscheinlichkeit, 2019

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Herausforderungen und Lösungen

         Früherkennung der Preisblasen ist möglich.
         Gute Prognosemethoden sind verfügbar.
         Daten sind sehr extrem wichtig:
            ◮   zeitliche und räumliche Verfügbarkeit,
            ◮   Qualität.

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Literatur I

  Agnello, L. and L. Schuknecht (2011). Booms and busts in housing
    markets: Determinants and implications. Journal of Housing
    Economics 20 (3), 171–190.
  Bauer, G. H. (2014). International house price cycles, monetary policy and
    risk premiums. Technical report, Bank of Canada Working Paper.
  Claessens, S., M. A. Kose, and M. E. Terrones (2009). What happens
    during recessions, crunches and busts? Economic Policy 24(60),
    653–700.
  Helbling, T. and M. Terrones (2003). When bubbles burst. World
    Economic Outlook 2, 61–94.
  Homm, U. and J. Breitung (2012). Testing for speculative bubbles in stock
    markets: a comparison of alternative methods. Journal of Financial
    Econometrics 10 (1), 198–231.

Kholodilin (DIW Berlin und NRU HSE)   BMEL                    05.03.2020   13 / 14
Literatur II
  Kajuth, F., T. A. Knetsch, and N. Pinkwart (2016). Assessing house prices
    in Germany: evidence from a regional data set. Journal of European Real
    Estate Research 9 (3), 286–307.
  Kholodilin, K. A. and C. Michelsen (2019). Zehn Jahre nach dem großen
    Knall: wie ist es um die Stabilität der internationalen Immobilienmärkte
    bestellt? Zeitschrift für Immobilienökonomie 5 (1-2), 67–87.
  Kholodilin, K. A., C. Michelsen, and D. Ulbricht (2018). Speculative price
    bubbles in urban housing markets. Empirical Economics 55(4),
    1957–1983.
  Phillips, P. C., S. Shi, and J. Yu (2015). Testing for multiple bubbles:
    Historical episodes of exuberance and collapse in the S&P 500.
    International Economic Review 56(4), 1043–1078.
  Phillips, P. C., Y. Wu, and J. Yu (2011). Explosive behavior in the 1990s
    NASDAQ: When did exuberance escalate asset values? International
    Economic Review 52 (1), 201–226.
Kholodilin (DIW Berlin und NRU HSE)   BMEL                       05.03.2020   14 / 14
Erwerb von Landwirtschaftsflächen –
Beitrag zur Betriebsentwicklung oder
notwendiges Übel?
Albrecht Schünemann, Deutsche Kreditbank AG, Berlin

Boden ohne Bauern?
Berlin, 5. März 2020
Investitionsverhalten der Landwirte

              11.000

              10.500

              10.000

               9.500
   Mio. EUR

               9.000

               8.500

               8.000

               7.500
                           2013               2014              2015                2016                2017        2018
                                                Brutto-Anlageinvestitionen      Abschreibungen

2 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
                                                                       Quelle: Statistisches Bundesamt, BLE, BMEL
Verschuldung der deutschen Landwirtschaft

              55.000

              50.000

              45.000

              40.000
   Mio. EUR

              35.000

              30.000

              25.000

              20.000
                       2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
                                                                            Quelle: Statistisches Bundesamt

3 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
                                                              Quelle: Deutsche Bundesbank, BMEL
Investitions- und Finanzierungsfokus in der Landwirtschaft
Veränderungen aus Sicht einer Landwirtschaftsbank

   Flächenerwerb von der BVVG, Landgesellschaften und privaten
                        Landeigentümern
                                                                  Liquiditätsunterstützung
                                              Biogasanlagen im
                                                    EEG
                                                                 Nachfolgefinanzierung
                     Modernisierung und Neubau von Rinder- und
                                  Schweineställen

4 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Allgemeine Aussagen zum Bodenmarkt

5 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Eigenschaften der Nutzflächen

Acker und Grünland sind die einzigen Produktionsfaktoren, die

                                  nicht vermehrbar
                                  nicht mobil
                                   und
                                  nicht substituierbar sind (noch nicht)

Flächen sind i.d.R. schon immer heiß begehrt und der landwirtschaftliche Bodenmarkt
schon immer ein Verkäufer- bzw. Verpächtermarkt

6 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Entwicklungen auf dem Bodenmarkt
Kaufwerte in EUR pro ha LNF

      40.000
      35.000
      30.000
      25.000
      20.000
      15.000
      10.000
        5.000
              0
                   1997
                          1998
                                 1999
                                        2000
                                               2001
                                                      2002
                                                             2003
                                                                    2004
                                                                           2005
                                                                                  2006
                                                                                         2007
                                                                                                2008
                                                                                                       2009
                                                                                                              2010
                                                                                                                     2011
                                                                                                                            2012
                                                                                                                                   2013
                                                                                                                                          2014
                                                                                                                                                 2015
                                                                                                                                                        2016
                                                                                                                                                               2017
                                                                                                                                                                      2018
                Kaufpreis Alte Länder                                  Kaufpreis Deutschland                                        Kaufpreis Neue Länder
                                                                                                                             Quelle: Statistisches Bundesamt

7 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Entwicklungen auf dem Bodenmarkt - Verkaufsflächen
          140.000

          120.000

          100.000
ha FdlN

           80.000

           60.000

           40.000

           20.000

               0
                    1991
                           1992
                                  1993
                                         1994
                                                1995
                                                       1996
                                                              1997
                                                                     1998
                                                                            1999
                                                                                   2000
                                                                                          2001
                                                                                                 2002
                                                                                                        2003
                                                                                                               2004
                                                                                                                      2005
                                                                                                                             2006
                                                                                                                                    2007
                                                                                                                                           2008
                                                                                                                                                  2009
                                                                                                                                                         2010
                                                                                                                                                                2011
                                                                                                                                                                       2012
                                                                                                                                                                              2013
                                                                                                                                                                                     2014
                                                                                                                                                                                            2015
                                                                                                                                                                                                   2016
                                                                                                                                                                                                          2017
                                                                                                                                                                                                                 2018
                                                                                                                                    Quelle: Statistisches Bundesamt
  8 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Betriebsentwicklung und Flächenerwerb

9 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Definition „Betriebsentwicklung“

Ziel:
 Einkommen der Beschäftigten stabilisieren und an der allgemeinen
   Einkommensentwicklung teilhaben lassen

Zweck:
 Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe

Mittel:
 Umsatz erhöhen
    und / oder
 Kosten reduzieren

10 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Bodenfinanzierung
Laufzeit
     Bodenrichtwert:                 25.500 €/ha (70 BP)
     Kaufpreis:                      33.100 €/ha (130 % des Bodenrichtwertes)
     Finanzierung:                   100 %
     Darlehensart:                   Annuitätendarlehen

    Laufzeit                                               20 Jahre        30 Jahre           50 Jahre
    Zinssatz                                                1,50 %          1,70 %             2,00 %
    Annuität pro ha                                        1.923 €          1.412 €            1.052 €

    Pacht (6,00 €/BP)                                                        420 €

    Zusatzbelastung Annuität ggü. Pacht                    1.503 €           992 €              632 €
    Zusatzkosten Zinsen ggü. Pacht                           59 €             131 €              236 €

                                                                      Quelle: Darlehensrechner Landwirtschaftliche
11 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen                          Rentenbank, Stand 25.02.2020
Finanzkennzahlen in der Ackerbaubilanz

                                                 Wert                    Bewertung
 Bilanzsumme                                   8.967 €/ha   Hoher Kapitalbedarf mit hohem Anteil
                                                              langfr. gebundenem Vermögen
 Bodenvermögen                                 6.162 €/ha       stellt 69% der Bilanzsumme
 Umsatz                                        1.829 €/ha          0,20 € je € Vermögen
 Reinertrag                                    664 €/ha          7% Gesamtkapitalrendite

                                                                  Quelle: BMEL, Testbetriebsnetz
12 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Fazit

     Flächenkauf belastet i.d.R. eher die Rentabilität

     Hoher Liquiditätsabfluss für das Unternehmen

     Investitionsobjekt kann die eigene Finanzierung nicht tragen

13 I DKB – Erwerb von Landwirtschaftsflächen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Albrecht Schünemann
Deutsche Kreditbank AG
Fachbereich Landwirtschaft und Ernährung
Tel.: 030 12030 9911
Email: albrecht.schuenemann@dkb.de

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