SLAVORUM APOSTOLI - Seine Liebe hat den Menschen erschaff en, Seine Demut hat ihn erlöst
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SLAVORUM APOSTOLI Rundbrief der Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e.V. 3. Quartal 2021 DEN HERRN SCHAUEN VON ANGESICHT ZU ANGESICHT Seine Liebe hat den Menschen erschaffen, Seine Demut hat ihn erlöst Hl. Hildegard von Bingen (1098-1179)
2 SLAVORUM APOSTOLI 3. Quartal 2021 „Den Herrn schauen von Angesicht zu Angesicht“ – „Die Gnade des Anblicks und des Augenblicks“ Liebe Freunde, Bild: Archimandrit Dr. A.-A. Thiermeyer jeder von uns erlebt täglich eine Flut von Bildern, die uns die Katastrophen und Verbrechen an Menschen und in der Natur vor Augen führen. Aus diesen Bildern schauen uns oft Menschen in Wut, Zorn, Angst, Leid, Ohnmacht, Mitleid und Liebe an. Sie zei- Titelbild: Foto privat. gen kalte Verbrecher, neugierige Gaffer, Abgebrühte und mitlei- dende Helfer, die sich sorgen und aufopfern für andere bis zum Ende. MITGLIEDER Mitglieder und Förderer der A.K.M. erhalten den Rundbrief kostenlos. „Wenn Blicke töten könnten...“ Der Mitgliedsbeitrag beträgt 15,- Im Christentum, Judentum, Islam und Hinduismus taucht der Aber- Euro im Jahr. Der Beitritt muss schrift- glaube des „bösen Blicks“ in zahlreichen Mythen und Erzählungen lich erklärt werden. Eine Beitrittser- klärung finden Sie auf der Rückseite auf: die Vorstellung, dass man anderen durch bloßes Anschauen des Flyers „Glauben schenken“. schon Unheil bringen kann. Wenn wir die Kriegs- und Katastrophenbilder sehen, dann wird uns klar, dass „Blicke“ sehr wohl demütigen, verurteilen, einengen, missbrauchen, krank- SPENDEN machen und vernichten können. Bei Zahlungen an die A.K.M. tragen Sie bitte neben Ihrem Namen Ihre Mitgliedsnummer (falls vorhanden) Es gibt aber auch den „guten Blick“, den „liebenden Blick“ und die Faszination dieses Bli- und gegebenenfalls Stichwort oder ckes. Verwendungszweck ein. Zuwen- dungsbescheinigungen für Dauerauf- Durch den „guten Blick“ des anderen auf uns geschieht etwas mit uns: wir gewinnen „Anse- trags-Spenden stellen wir zu Beginn des hen”. Im Angeblickt-Werden wird unser Dasein von anderen wahrgenommen, bestätigt neuen Jahres aus. und verändert sich oft schlagartig zum Positiven. Der „gute Blick“ schenkt und bestärkt die Würde des Gegenübers. Er kann wie ein tröstendes und zärtliches Streicheln sein. SPENDENKONTEN Spendenempfänger: A.K.M.e.V. - Ligabank Eichstätt, Der „menschenliebende Blick“ des Herrn befreit aus der beengenden Angst des Lebens und Konto-Nr.: 76 44 000, BLZ 750 90 300 verändert alles. Diese Gnade eines Augenblicks ist es, die Jesus immer wieder durch seinen IBAN: DE17 75090300 000 7644000 Anblick Menschen geschenkt hat. Es ist ein Anblicken mit Liebe, das einen existenziellen BIC: GENODE F1 M05 - P.S.K. Wien, Wandel bewirkt. Es ist sein „guter, barmherziger und menschenliebender Blick“, der die IBAN: AT90 6000 0000 0750 9920 Menschen ihre Lebensangst vergessen lässt und sie ermutigt, auf ihn zuzugehen. BIC: BAWAATWW Die Evangelien zeigen dies in vielen Beispielen: Ob es die gekrümmte oder die blutflüs- ZWECK DES VEREINS sige Frau ist, ob es Petrus nach seinem Verrat oder der Schächer am Kreuz ist, ob es der Zweck des Vereins ist die Förderung Blinde oder der Gelähmte, der Zöllner Matthäus oder Zachäus ist: vor allem die Kleinen, der Religion, der Hilfe religiös und/ Ohnmächtigen und an den Rand Gedrängten übersieht der Herr nicht. Er begegnet ihnen, oder politisch Verfolgter, sowie die För- schaut sie an, schenkt ihnen seinen liebenden Blick auf Augenhöhe und holt sie zu sich derung von Religionsgemeinschaften im Sinne des § 58 Nr. 1 AO. zurück, wohin auch immer sie sich verlaufen haben, oft ohne Worte, nur durch seinen er- Zweck des Vereins ist es insbesonde- barmenden Blick. re, in Europa die Traditionen der Kir- chen des christlichen Ostens bekannt zu machen und sie auf allen Ebenen Liebe Freunde des Christlichen Ostens, liebe Fürbitter und Helfer der verfolgten und leiden- ihres gemeindlichen und religiösen den Schwestern und Brüder! Unsere „liebenden Blicke“ können Leben retten. In einem der Lebens zu fördern. Der Verein unter- eucharistischen Hochgebete heißt es: „Öffne unsere Augen für jede Not und lass uns erken- stützt dabei vor allem die akademi- sche Ausbildung von Priestern und nen, wo Menschen uns brauchen.“ Zurzeit brennt es lichterloh durch Unwetter, Naturkata- Priesteramtskandidaten der mit Rom strophen, Krankheiten, Kriege, Armut, Medizin-, Lebensmittel- und Wassermangel. In diesen in Verbindung stehenden Ostkirchen Situationen leben Menschen, die zusätzlich auch noch um ihres Glaubens willen verfolgt und hilft Christen und ihren Familien- angehörigen, die als Opfer von staat- und erniedrigt werden. Religiöse Verfolgung und Diskriminierung nimmt weltweit zu. licher oder religiöser Intoleranz in Not Heute herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten. In den 50 Ländern mit der stärk- und Bedrängnis geraten sind. Der Ver- sten Christenverfolgung leben rund 309 Millionen Christen. In den Nachrichten hören wir ein fördert die ökumenischen Bemü- täglich von der politischen Situation in Afghanistan, von den dortigen Christen in der jetzi- hungen aller Kirchen des Ostens um die christliche Einheit, insbesondere gen Situation ist nicht die Rede! Afghanistan steht weltweit auf Platz zwei, was die Christen- solche, die in der vollen Anerkennung verfolgung anbelangt, d.h. gleich hinter Nordkorea! Nach der Machtübernahme durch die der Griechisch-Katholischen Kirchen Taliban werden Verfolgung und Unterdrückung der Christen und anderer religiöser Min- geschehen. Aus der Satzung der A.K.M. derheiten noch schlimmer werden. Von der katastrophalen humanitären Situation im Liba- RECHTSHINWEIS non, in Syrien, den Christen im Irak und den Untergrundchristen im Iran wird schon längst Alle Rechte vorbehalten! nicht mehr gesprochen. Die großen Nöte sind aber trotzdem da. Nachdruck und Weiterverwendung von Bildern bedürfen der vorherigen Einwilligung der Redaktion. Meine Lieben, ich schäme mich oft, wenn ich mit Bischöfen und Priestern dieser Ostkirchen Impressum im Gespräch bin. Ein Patriarch aus Syrien, der so viele existentielle Sorgen um seine Gläubi- Slavorum Apostoli ist der Rundbrief der gen hat, sagte: Was ist mit der Kirche in Deutschland los? Was sollen eure oft so aggressiven Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Metho- Strukturdebatten, eure oft so überzogenen Forderungen an die Weltkirche, die weder in dios e.V. (A.K.M.e.V.) und erscheint vier der katholischen Kirche noch im ökumenischen Konsens der Ostkirchen realisierbar sind? Mal pro Jahr. Leserzuschriften bitte an: Damit macht ihr eure Kirche kaputt! Es wird am Ende nur Enttäuschte und Verärgerte geben A.K.M. Rundbrief, und noch mehr Menschen werden einfach resignieren und der Kirche fernbleiben. Postfach 11 04, 85065 Eichstätt, Telefon 08423-985729, Fax 08423-985735, E-Mail: office@akmev.info Meine Lieben, ja, wir alle dürfen streiten und klagen über den Zustand unserer Kirchen, www. akmev.info dabei soll aber immer klar sein: Das Haupt der Kirche ist Jesus Christus. Die Kirche kann mit ISSN 2194-2765 dem Blick auf ihn nicht alle vermeintlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen in
3. Quartal 2021 SLAVORUM APOSTOLI 3 der heutigen Zeit erfüllen. Stattdessen sollen wir „MIT IHM, DURCH IHN UND IN IHM“ seine Heilsgeheimisse an uns feiern und dabei unsere Brüder und Schwestern, die wahrlich andere Sorgen haben als wir, nicht aus dem Blick verlieren. Tragen wir den „menschenliebenden Blick“ des Herrn zu unseren Schwestern und Brüdern weiter, indem wir ihnen helfen, sie trösten und ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Im Gebet verbunden verbleibe ich Ihr Archimandrit Dr. A.-A. Thiermeyer, 1. Vorsitzender der A.K.M. e.V. 23. August 2021 DIE KATHOLISCHEN OSTKIRCHEN (22. Teil) Die katholischen Kirchen des byzantinischen Ritus in Griechenland und Bulgarien Die Griechisch-Katholische Kirche Die Geschehnisse des 19. Jahrhunderts im osmanischen Reich führten zur Entstehung der Griechisch- Katholischen Kirche in Griechenland. Es fand dabei zwar kein formeller Unionsabschluss statt, man verdankt aber die ersten Konversionen zur Katholischen Kirche der 1856 begonnen Tätigkeit eines lateinischen Missionars namens John Marangos (+1885) unter den Orthodoxen in Konstantinopel, in deren Folge 1880 die ersten unierten Gemeinden in Thrakien gegründet wurden. Diese missionarische Arbeit setzten die Franzosen (die Assumptionisten) fort und errichteten ein Seminar (1895) in Kadiköy (ehemaliger Chalzedon) und zwei kleine unierte Gemeinden in Konstantinopel. Das Unionsengagement der Missionare unterstützte Papst Pius X., indem er, als die Zahl der unierten Christen des byzantinischen Ritus unter osmanischer Herrschaft gewachsen war, für diese 1911 ein Apostolisches Ordinariat gründete. Im selben Jahr ernannte er den ersten Bischof Isaias Papadopoulos. In den Jahren 1920-1922 mussten alle byzantinischen Katholiken in Folge der griechischen und Bild: Christo Projkow, türkischen Umsiedlungspolitik die Türkei verlassen. Dies führte schließlich dazu, dass die Gemeinde Bischof der bulgarischen von Konstantinopel in Athen beheimatet wurde. Den neuen politischen Konstellationen entsprach griechisch-katholischen der Apostolische Stuhl mit der Gründung eines Apostolischen Exarchates für alle Unierten des Kirche (https://de.wikipedia.org/ byzantinischen Ritus in Griechenland (1923) und der Ausdehnung der Jurisdiktion des Exarchen auf wiki/Christo_Projkow) das ganze griechische Territorium. Wenige Jahre später (1932) wurde das Exarchat aufgeteilt. Ein Exarch blieb in Athen und ein anderer wurde für Istanbul ernannt. Die Verfügungen Roms zum Ausbau des unierten Exarchates waren in der Folgezeit die Ursache für die Auseinandersetzungen mit der dortigen Griechisch-Orthodoxen Kirche, die dessen Existenz als Mittel zur Ausweitung des Einflusses der lateinischen Kirche auf dem orthodoxen griechischen Boden ansah. Deshalb sind beide Kirchen auch gegenwärtig von einem durch Versöhnungs- und Dialogbereitschaft gekennzeichneten Miteinander noch recht weit entfernt. Gegenwärtig konzentriert sich das Gemeindeleben des Apostolischen Exarchates in Athen. Außerdem gibt es auch eine kleine Gemeinde in der Türkei (Istanbul) im Status eines Apostolischen Exarchates. Kennzeichnend für das Exarchat (etwa 6.000 Gläubige) ist sein Engagement im caritativen Bereich. Bereits seit 1944 existiert das von der Griechisch-Katholischen Kirche gegründete Pammakaristos-Krankenhaus in Athen, das bis heute in Griechenland als eines der besten gilt. Die Bulgarisch-Katholische Kirche Die Unionsverhandlungen der orthodoxen Bulgaren mit Rom, die zur Entstehung der Bulgarisch-Katholischen Kirche geführt haben, setzten im 19. Jahrhundert ein und waren eine Folge der Unzufriedenheit eines Teiles des Klerus mit der hellenisierenden Politik des Patriarchates Konstantinopel, dem die Bulgarisch- Orthodoxe Kirche während der osmanischen Herrschaft untergeordnet war, wobei griechischen Bischöfen die Aufsicht über die bulgarische Kirche übergeben worden war. Man glaubte, mit der Unterstützung Roms dieser Politik effektiv entgegenwirken und zu authentischen bulgarischen Traditionen zurückkehren zu können. Mit dieser Absicht, in deren Hintergrund sowohl ekklesiale als auch nationale Bild: Hauptsitz der bulgarischen griechisch-katholi- Interessen standen, kam 1861 der orthodoxe Archimandrit Joseph Sokolsky an der schen Kirche in Sofia (https://stringfixer.com/de/ Spitze einer Delegation nach Rom, um darüber mit Papst Pius IX. zu verhandeln. Der Bulgarian_Greek_Catholic_Church) Papst weihte ihn zum Bischof und er wurde folglich zum Erzbischof für die unierten Bulgaren ernannt. Obwohl sich Bischof Joseph Sokolsky, der die Anerkennung seitens der osmanischen Regierung erlangte, selbst in Bulgarien nicht etablieren konnte, fand seine Idee eine Fortsetzung, besonders als die Unierten die nationale bulgarische Bewegung unterstützten. Der Apostolische Stuhl errichtete 1883 zwei Apostolische Vikariate in Thessaloniki und Adrianopel, die meisten Angehörigen der unierten Kirche lebten aber in den Dörfern Makedoniens und Thrakiens. Der Apostolische Administrator im Rang eines Erzbischofs residierte dagegen in Konstantinopel. Nach den Balkankriegen (1912-1913) und dem Zerfall des Osmanischen Reiches floh ein Teil der Unierten in das neu gegründete Bulgarische Königreich und aus diesem Grunde erfuhr 1926 mit der Errichtung des Apostolischen Exarchates in Sofia die Bulgarisch- Katholische Kirche eine Re-Organisierung. Dies geschah in der Zeit, als Erzbischof Angelo Roncalli, später Papst Johannes XXIII., das Amt des Apostolischen Visitators und Apostolischen Delegaten (1925-1934) in Bulgarien ausübte. Derselbe unterstützte die Entstehung eines Seminars in Sofia für die Angehörigen beider Riten, das von den Jesuiten geleitet wurde. Unter kommunistischer Herrschaft wurde die unierte Kirche von den direkten Verfolgungen verschont und nicht gezwungen, in die Orthodoxe Kirche zurückzukehren. Deshalb durfte sie ihre Tätigkeit mit einigen Einschränkungen fortsetzen. Sie feiert ihre Gottesdienste in byzantinischem Ritus und besteht heutzutage aus 21 Pfarrgemeinden (etwa 11.000 Gläubige). Dr. Andriy Mykhaleyko
4 SLAVORUM APOSTOLI 3. Quartal 2021 DER HERR LÖST DIE FESSELN DER GEBEUGTEN, BESCHÄMT DEN HOCHMU DIE HEILUNG DER GEKRÜMMTE Der Evangelist Lukas ist ein gebildeter Heidenchrist, der die griechi- Jesus lehrt auf sche Bibel (LXX) kennt. In der christlichen Tradition wird er mit Lukas, dem Weg nach dem Arzt, der sich dem Apostel Paulus als treuer Freund anschloss Jerusalem ir- und ihn begleitete (vgl. Apg 28,16; Kol 4,14; 2 Tim 4,11), gleichgesetzt. gendwo in einer Von ihm stammt nicht nur das Lukas-Evangelium, sondern auch die Synagoge. Die Apostelgeschichte. Männer haben Das Lukas-Evangelium, entstanden um das Jahr 80 n.Chr., war für die vorne und die hellenistischen Heidenchristen bestimmt. Die Person und das Wirken Frauen hinten Jesu wird in einen zeit- und weltgeschichtlichen Rahmen gesetzt, um oder auf der Em- auf seine universale Bedeutung hinzuweisen (vgl. sein Vorwort zum pore ihren Platz. Evangelium: Lk1,1-4; die Vorgeschichte der Geburt und die Geburt Vor ihm sind die Jesu selbst: Lk 1,5- 2,20). Dieses Evangelium betont, dass in Jesus Männer, die sich Christus das universale Heil in die Welt gekommen ist, das keine na- aktiv beteiligen. tionalen und religiösen Grenzen gelten lässt. Unser Glaube, so zeigt Die gekrümmte das Evangelium, ist nicht Vorschrift und Gesetz, sondern eine Person, Frau ist seit acht- nämlich Jesus Christus. Bei ihm steht der Mensch im Mittelpunkt. zehn Jahren krank. Wenn ein Mensch Hilfe braucht, dann geht dieser Dienst vor jedem Sie hatte einen religiösen Gebot, welches dadurch aber nicht aufgehoben wird. In Geist, der sie seiner „Antrittspredigt in Nazareth“ (Lk 4,16 ff.) bei seinem ersten krank machte. Sie öffentlichen Auftritt fasst er seine Sendung mit Worten aus dem Je- ist verkrümmt und saja-Buch zusammen und kommentiert, dass hier und heute dieses kann sich nicht Wort zur Erfüllung komme und das „Gnadenjahr des Herrn“ da sei, d.h. mehr aufrichten. dass den Armen die frohe Botschaft, den Gefangen die Befreiung, den Diese Frau ist Bild: (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/com Blinden das Augenlicht, den Bedrückten die Freiheit usw. zuteilwerde. noch weiter nach Bei anderen Auftritten holt er Besessene oder Behinderte ins Zentrum hinten abgedrängt und ausgegrenzt. Mit ihrer Krankheit ist sie eines Gottesdienstes und heilt sie. Die Reaktionen der Schriftgelehr- am untersten Ende der Gesellschaftsordnung angelangt. Sie ist ten darauf sind oft feindselig. So auch bei der Heilung der gekrümm- gezeichnet durch unterdrückende Arbeits- und Lebensverhält- ten Frau bei seinem letzten öffentlichen Synagogenauftritt. nisse, die ihren Körper, Geist und ihre Seele verkrümmen ließen Unser Text „Die Begegnung Jesu mit der gekrümmten Frau“ (Lk 13,10- („gebunden vom Satan“ Lk 13,16). 17) ist Teil des lukanischen Reiseberichts nach Jerusalem und zählt Die 18 Jahre: Im Hebräischen stehen für den Zahlenwert 18 die zum „Sondergut des Lukas“. Dies berichtet oft vom Umgang des Herrn Buchstaben „Chet“ (8) und „Jud“ (10), diese ergeben das Wort mit Armen, Sündern, wenig geachteten Personen und religiös min- „Chai“, d.h. „Leben“. Nicht das Leid und die Nöte, sondern das derberechtigten Frauen. Unser Text gehört in die Kategorie der Streit- Leben in Fülle ist das Ziel unseres Lebensweges. Es gilt die Er- und Schulgespräche, die Ursache dafür ist eine Heilungstat des Herrn fahrung, dass Gott den gekrümmten Menschen nicht weiter am Sabbat. krümmt, sondern ihm aufhilft: „Das geknickte Rohr zerbricht er Das „Sondergut des Lukas“ und einige Schwerpunkte seiner Verkün- nicht, den glimmenden Docht löscht er nicht aus“ (Jes 42,3). In den digung Psalmen werden die Betenden ermutigt und in ihrem Vertrauen 1. Sein Blick ist auf Menschen, die in der damaligen Gesellschaft auf Gott bestärkt: „Der Herr stützt alle, die fallen, und er richtet auf Außenseiter oder Ausgegrenzte waren, gerichtet: Der verlorene Sohn alle Gebeugten“ (Ps 145,14). (Lk 15,11-32), der barmherzige Samariter (Lk 10,30-37), der Zöllner Der Herr übersieht diese Frau nicht, er sieht sie an: Sein Se- Zachäus (Lk 19,1-10), der Schächer am Kreuz (Lk 23,39-43) u.a. hen und Wahrnehmen ist der Anfang der Heilungsgeschichte. 2. Er hat eine kritische Sichtweise auf den Reichtum: Die Betonung der Er schaut auf diese Frau mit den Augen der grenzenlosen Liebe Geburt Jesu Christi in der Armut des Stalls (Lk 2, 7), die Seligpreisun- Gottes. Dieser Blick macht die Frau nicht noch kleiner und ge- gen der Armen (Lk 6,20b-23b), die Weherufe über die Reichen (Lk 6, bückter, sondern er befreit. 24-26) usw. Er ruft sie zu sich: Jesus redet nicht über sie oder predigt über 3. Die Frauen und ihr Dienst werden im Lk-Evangelium öfter und be- ihren Kopf hinweg, er sieht ihre Krankheit und ihre Ausgren- deutender als in den anderen Evangelien geschildert. Man könnte zung. Er spricht sie an und verleiht ihr Würde und Ansehen. Lukas auch als „Evangelist der Frauen“ bezeichnen: Das Lk-Evangeli- Er lässt ihr die Entscheidungsfreiheit: Er lädt sie ein, zu ihm um erwähnt „Frauen“ 56- und „Witwen“ elfmal. Die von ihm berich- zu kommen, er ermöglicht der Frau, sich selbst aktiv aufzu- teten Begegnungen des Herrn mit Frauen setzen für die Urgemeinde machen. neue Maßstäbe: Frauen unterstützen Jesus und seine Jünger bei der Die Frau geht mit viel Überwindung, Vertrauen und Mut auf Verkündigung (vgl. Lk 8,1 -3 Jüngerinnen Jesu). Sie werden oftmals Jesus zu. Sie geht auf Jesus zu, wie aus einem dunklen Winkel gleichwertig mit den Aposteln dargestellt (vgl. Lk 23, 49.55; 24,10. in einen großen, weiten Raum: „Du stellst meine Füße auf weiten 22.24; Apg 1,14 u.a.). Es ist ungewöhnlich für die damalige Zeit und Raum“ (vgl. Ps 31,9). ihre Gesellschaftsordnung, dass der Herr in seiner Nachfolge Frauen Jesus lehrt vom „Almemor“ aus, einem erhöhten Teil („Bema“) wie Männer akzeptiert. Sie gelten ähnlich wie die Apostel als qualifi- mit einer Kanzel in der Mitte der Synagoge. Von dort wird die zierte Zeuginnen für das öffentliche Auftreten Jesu, seinen Tod und „Tora“, die hl. Schrift, beim Gottesdienst verlesen. Dorthin ruft seine Auferstehung. Oft werden parallel Männer und Frauen erwähnt: er die Frau zu sich, sie muss nun in den Raum eintreten, der den Der greise Simeon und die Prophetin Hanna (Lk 2,22-38), der Haupt- Männern vorbehalten ist. Das ist damals wie z.T. heute (in ortho- mann von Kapernaum und die Witwe von Nain (Lk 7,1-17); die beiden doxen Kreisen) in Wirklichkeit kaum denkbar. Heilungen am Sabbat: Unser Text berichtet von der Heilung einer Jesus setzt eine Wort- und Zeichenhandlung. Er heilt die Frau, gekrümmten Frau (Lk 13, 10-17) und danach die Heilung eines Was- als sie vor ihm ist. Er spricht sie an: „Frau, du bist von deinem Lei- sersüchtigen (Lk 14, 1-6). den erlöst!“ Und er legt ihr die Hände auf. Sie steht aufrecht I. Eine gekrümmte Frau wird am Sabbat in der Synagoge geheilt vorne in der Mitte der Synagoge bei Jesus. Sowohl in der jüdi- „Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. Dort saß eine Frau, die seit schen wie auch christlichen Tradition ist das Wort in Verbindung achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; mit der Handauflegung ein Zeichen der Beauftragung und Sen- ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. Als dung. Wohlgemerkt: der Herr legt in einer gottesdienstlichen Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden Versammlung einer Frau die Hände auf. Jesus hat den Ritus der erlöst. Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie Handauflegung sehr wohl gekannt, er hat ihn aber hauptsächlich sich auf und pries Gott.“ (Lk 13,10-13) bei Heilungen gebraucht und so seine Bedeutung erweitert.
3. Quartal 2021 SLAVORUM APOSTOLI 5 UT DER STOLZEN UND ERFREUT DIE HERZEN DER DANKBAR STAUNENDEN EN FRAU AM SABBAT (Lk 13,10-17) Die frühe Kirche Der Synagogenvorsteher hält die religiösen Gesetze für wichti- hat die Hand- ger als die konkrete Menschenliebe: Im Gegensatz zum Lobpreis auflegung als Gottes der geheilten Frau steht seine Empörung. Dieser Rabbi Jesus Beauftragung setzt in seiner Synagoge das Sabbatgebot außer Kraft, über das es für Gemeinde- in den zehn Geboten heißt: „Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu und Leitungsauf- halten, so wie der Herr, dein Gott, es dir geboten hat! Sechs Tage sollst du gaben verwen- arbeiten und all deine Arbeit tun; aber der siebte Tag ist Sabbat für den det. In den Ost- Herrn, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun“ (Dtn 5,12-14). kirchen und in Das Sabbatgebot ist neben der Beschneidung das Unterscheidungs- der katholischen merkmal zwischen Juden und Nichtjuden, ein Zeichen religiöser und Kirche werden nationaler Einheit, da gibt es keine Ausnahmen. Wer es dennoch bis heute die bricht, der muss mit Sanktionen rechnen. Diakone, früher Der Synagogenvorsteher greift Jesus nicht direkt an. Er lässt sei- auch die Diako- nen Groll am Volk aus, meint aber damit Jesus. Jesus stellt sich dem ninnen, die Pries- Konflikt und offenbart die zwiespältige Haltung des Vorstehers, der ter und die Bi- versucht, am Gesetz, das vermeintlich schon immer so praktizierte schöfe durch Gültigkeit hat, festzuhalten und dabei nicht erkennt, dass von Gott her Handauflgung stets „Neues“ einbrechen kann, um die ursprünglich befreiende Sicht und Gebet ge- der Gebote wieder frei zu machen. Jesus verweist in seiner Argumen- weiht und beauf- tation auf die in Galiläa übliche Praxis, auch am Sabbat das Vieh von tragt. der Krippe loszubinden, um es zur Tränke zu führen. Er gibt so eine Die gekrümmte kleine Unterweisung über den wahren Sinn des Sabbats. Die damals mmons/2/2d/Ottheinrich_Folio093r_Lc13C.jpg) Frau richtet sich übliche Anwendung des Gebotes, bei der Tiere mehr wert sind als auf und erhebt der Mensch, nennt Jesus eine „Heuchelei“. Der Synagogenvorsteher ihr Haupt, sieht nun das Angesicht Jesu und preist Gott (Lk erinnert an den Propheten Jona, der über eine Rizinusstaude, die ihm 13,12f.). Paulus umschreibt ein „Schauen von Angesicht zu Ange- Schatten gespendet hatte, trauerte, als sie plötzlich verdorrte. Mit den sicht“ (1 Kor 13,12) als die Vollendung des Menschen. Dabei wird mehr als 120.000 Menschen einer großen Stadt hatte er kein Mitleid, jegliche menschliche Begrenzung überwunden. Im Johannes- sondern wünschte für sie das Strafgericht Gottes (vgl. Jona 4,10f.). Evangelium ist die Wendung „den Herrn sehen“ die Kernaussage Der Sabbat steht für das gelungene Schöpfungswerk Gottes (vgl. der Osterbotschaft. Gen 2,2 und 3a). Diese wöchentlich gefeierte „Memoria“ soll dazu bei- Durch seine Handauflegung heilt, heiligt und ermächtigt Jesus tragen, dass der Mensch wirklich Mensch sein kann, dass sich Segen die Frau zum „aufrechten Stehen“ und zum „Lobpreis Gottes“ und Heil erfüllen können. Der Sabbattag soll ein Tag der Freude und auf gleicher Höhe mit den Männern und Frauen, zur Verkündi- der Dankbarkeit für die Liebe des Schöpfers sein. Jesus heilte daher gung des befreienden Gottes. Sie ist wieder sichtbar und hör- bewusst an diesem Tag, um zu zeigen, dass er gekommen ist, um bar in Gemeinschaft mit Gott und den Menschen. Er bezeich- die gefallene und gebeugte Schöpfung wieder aufzurichten und zu net sie würdevoll als „Tochter Abrahams“ (Lk 13,16). Ein anderer heilen. Warum also soll nicht am Sabbat, den Gott segnet und heiligt, Ausgegrenzter wird, nachdem er nicht vom hinteren Teil der Heil und Segen über diese Frau kommen und sie nicht von ihren Fes- Synagoge, sondern vom Baum herab zu Jesus gefunden hat, seln und ihrer Gebundenheit losgemacht werden? Der Vater unseres als „Sohn Abrahams“ bezeichnet. Es ist Zachäus: Auch einer, den Herrn Jesus Christus, „der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der eine Jesus zu sich ruft, sich bei ihm einlädt und dann sagt: „Heute ist Gott Israels, ist nicht ein Gott der Unterdrückung, sondern der Befreiung“ diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abra- (vgl. Dtn 6,20-22). hams“ (Lk 19,9f.). Was ist wichtiger, das Gesetz oder der bedürftige Mensch? Je- Die geheilte Frau befindet sich mit dem Herrn im „allerhei- sus sind die Menschen wichtiger als das Gesetz. Daher weitet er in ligsten“ Raumteil der Synagoge. Als Frau hätte sie eigent- seiner Verkündigung durch Wort und Tat wieder den Blick auf die ur- lich dort nichts zu suchen, sondern sie sollte hinten am Rande sprüngliche Sabbatfreude Israels. Sie war damals überwuchert und sitzen und schweigen. Der Herr zeigt durch sein Heilshandeln zugeschüttet durch viele Regeln und Verbote. Er hat die Pharisäer an dieser Frau das rechte Verständnis der Schöpfungsordnung bei anderer Gelegenheit daran erinnert, als sie ihn und seine Jünger auf: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde kritisierten: „Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen, nicht Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Für der Mensch um des Sabbats willen“ (Mk 2, 27). ihn gilt ein gleichwertiges Miteinander von Mann und Frau, nur Die gekrümmte Frau und der Synagogenvorsteher brauchen so ist der Mensch erst voll Mensch, ist er Ebenbild Gottes. Aus beide eine neue Sichtweise: So verschieden sie sind, beide haben diesem jesuanischen Verständnis heraus, dass es im Hinblick auf etwas von ihrer „Menschlichkeit“ verloren. Sie tun sich schwer, ihren das „Menschsein“ keine Rangordnung gibt, konnte später Paulus Nächsten, das Angesicht ihres Gegenübers, zu sehen. Sie brauchen für die Kirche, die Nachfolgegemeinschaft der Jüngerinnen und beide Befreiung, Aufrichtung und Erlösung. Die Frau von ihrer Last, Jünger Jesu, schreiben: „Denn ihr alle, die auf Christus getauft die sie hinabdrückt, der Synagogenvorsteher von seinem Gesetzes- seid, habt Christus angezogen. Da gibt es nicht mehr Juden und denken, das seine Sichtweise einengt. Sie soll ihre ursprüngliche Lie- Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Weib. Denn ihr benswürdigkeit und er sein verstehendes Mitgefühl wieder erlangen. alle seid ‚einer‘ in Christus Jesus“ (Gal 3,27f.). Sie soll wieder „auf“-schauen können vom Staub der Erde zum Himm- II. Religiöse Vorschrift – Hilfe für den Hilfsbedürftigen lischen, er muss lernen, wieder „hinab“-schauen zu können vom „Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus „Himmlischen“ zu den alltäglichen Nöten der Menschen. am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Das Ziel unseres Menschseins ist, den Herrn von Angesicht zu An- Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, gesicht schauen zu dürfen. Wenn die Menschen nicht „in sich selbst nicht am Sabbat! Der Herr aber entgegnete ihm und sprach: Ihr verkrümmt“ (incurvatus in se ipsum) und verhärtet bleiben, wird das Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat einen Ochsen erlöste Stehen vor dem Angesicht Jesu Christi, der „wahrer Gott und oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Diese Tochter wahrer Mensch“ ist, im ewigen Ostern möglich. Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren lang ge- Seine Liebe hat uns Menschen ja erschaffen, seine Demut hat uns er- bunden hat, musste sie nicht am Tage des Sabbats von dieser Fessel löst und er hat uns schon einen Platz bei Gott bereitet. gelöst werden? Als er dies sagte, wurden alle seine Widersacher be- schämt, und das ganze Volk aber freute sich über all das Herrliche, Archimandrit Dr. Andreas-Abraham Thiermeyer was durch ihn geschah“ (Lk 13,14-17).
6 SLAVORUM APOSTOLI 3. Quartal 2021 Dankesbrief Soziale Pfarraktion „Ernähre die Armen“ (Exarchat Donezk, Ukraine) Sehr geehrter Pater Archimandrit Dr. Abraham Thiermeyer, im Namen des Bischof Stepan Meniok und aller Beteiligten an diesem Projekt möchte ich Ihnen ein großes Dankeschön für die gewährte Zuwendung in Höhe von 2000 € zum Ausdruck bringen. Diese hat uns gestattet, einen Teil unseres Vorhabens ins Leben zu rufen bzw. vielen bedürftigen Menschen in ihrer Not zu helfen. Zusammen mit weiteren Spenden haben wir 481 Lebensmittelpakete gekauft und diese an die gleiche Zahl an Personen ausgeteilt. Die Austeilung der Hilfspakete erfolgte durch die Pfarrmit- arbeiter in 26 Pfarreien der Dekanien Dnipro und Saporischschja unter Einhaltung aller Anti-Corona-Schutz- maßnahmen. Durch die Aktion: „Ernähre die Armen“ konnten wir die armen Menschen vor Ort besuchen und sie nicht nur mit guten Worten trösten, sondern mit dieser wirksamen Tat beistehen. Zu den Spendenempfängern gehörten Senioren, kranke Menschen, Men- schen mit Behinderung und Großfamilien, die zu Binnenflüchtlingen geworden sind und sich deshalb am neuen Ort schwer zu- rechtfinden. Wir freuen uns sehr, dass das Hilfswerk „Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios“ zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Not in der Ostukraine beigetragen hat. Da immer noch ein großer Bedarf an humanitärer Hilfe für viele Menschen besteht, hoffen wir auch auf eine weitere Zusammenarbeit. Diesem Bericht beigefügt sind der Kaufvertrag, Rechnungen sowie Fotos. Mit tiefer Dankbarkeit an alle Spender verbleibe ich in Christo Pfr. Yuriy Yurchyk Ökonom des Exarchats Donezk Projektplanung der A.K.M.e.V. Humanitäre Hilfe in der Ukraine Die Ukraine erlebt schwere Zeiten, die nicht nur vom Coronavirus, sondern auch vom Krieg in der Ost- ukraine und der politischen Krise verursacht worden sind. Während der Quarantäne werden viele Ar- beitnehmer unbezahlt in Urlaub geschickt und haben keine Mittel mehr, um die Kommunalabgaben, Mieten und Lebensmittel zu bezahlen. Einige Bistümer wollen aktiv helfen und möglichst viel tun, um Bedürftige und kranke Menschen in ihrer Not zu unterstützen. Sie kaufen und verteilen Schutzmittel (Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel ...), stellen die Räumlichkeiten der Priesterseminare für Ärzte und Krankenschwestern zur Verfügung, kochen Mittagessen für Bedürftige und stellen Lebens- mittelpakete für Familien bereit. Die Anfragen der Bischöfe und Priester an die A.K.M.e.V. sind vielfältig. Doch jedes Projekt steht und fällt mit der Bezahlung. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, so viele Projekte wie möglich in die Tat umzusetzen. Hilfe für Christen in Not (Syrien, Libanon, Irak) 500.000 Tote und 13 Millionen Menschen auf der Flucht. Das ist die Bilanz des Krieges in Syrien, der nunmehr seit einem ganzen Jahr- zehnt andauert. Heute fallen zum Glück nur noch wenige Bomben. Das Land steht mittlerweile vor dem wirtschaftlichen Zusam- menbruch, die Preise für Lebensmittel schnellen in die Höhe. Brot, Strom, Medizin und Treibstoff sind Mangelware. A.K.M. versucht, diesen Menschen, denen es so schlecht geht wie kaum zuvor, mit mehreren Projekten zur Seite zu stehen: - Das Projekt „Adoptiere einen syrischen oder irakischen Christen“ - mit nur fünf Euro gibst Du einem Menschen in Syrien oder im Irak einen Tag lang zu essen, wird unverändert fortgesetzt. - Mit dem Projekt „Christenverfolgung Irak” möchten wir gezielt 20 Familien mit je 1000 € in Qaraqosh/Irak beim Wiederaufbau ihrer Häuser helfen. Bitte unterstützen Sie diese Vorhaben mit Ihrer Spende. Damit tragen Sie dazu bei, dass Christen in ihrer angestammten Heimat bleiben können. Dank Ihrer Hilfe konnten wir folgende Projekte bereits umsetzen: In der Stadt Al-Nabk in der Diözese Homs haben wir einen Kindergarten, den die syrisch-katholische Kirche dort betreibt, mit 2000 € unterstützt. Mit 15.000 € für humanitäre Hilfe für Kinder im Libanon konnte eine Schule für arme und Flüchtlingskinder in Harissa/Libanon sowie das Waisenheim „St. Josef“ in den Bergen rund 30 km nördlich von Beirut/Libanon gefördert werden. Priester- und Theologenausbildung Die Förderung der Priester- und Theologenausbildung bleibt auch in Zukunft eine große und wichtige Aufgabe. Zunächst geht es um die Sprachförderung, dann aber auch um die Förderung der einzelnen Studienetappen Lizentiat und Doktorat. Die A.K.M.e.V. unterstützt hauptsächlich die Ausbildung im Collegium Orientale/Eichstätt. Leider gehen die Spenden für die Priesterausbildung seit Jahren zurück. Helfen Sie mit, diese Abwärtsspirale zu stoppen, um weiterhin Planungssicherheit bei der Stipendienvergabe zu gewährleisten. Kinderheim in Bulgarien In Zusammenarbeit mit dem Patriarchat in Sofia/Bulgarien möchten wir ein Sozialprojekt fördern, das geistig und psychisch trauma- tisierte Kinder betreut. Hierfür werden dringend Spenden in Höhe von 6.500 € benötigt. Eine genau Projektbeschreibung erhalten Sie in unserem nächsten Rundbrief bzw. vorab auf unserer Homepage www.akmev.info.
3. Quartal 2021 SLAVORUM APOSTOLI 7 Neuers Glauben schenken! c Ab sofo heinung r t lieferb ar ! Liebe Freunde des Christlichen Ostens, unsere Beilage „Glauben schenken“ werden wir künftig aus Kostengründen nur noch dem Weihnachts- und Osterrundbrief beile- gen. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl aus unserem Sortiment. Wenn Sie einen Flyer erhalten möchten, kontaktieren Sie uns, wir senden Ihnen dann gerne einen zu. Bitte unterstützen Sie auch weiterhin unsere Projekte mit Ihrem Einkauf! Im Auftrag des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Petro Kryk, Apostolischer Exarch für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, wurde ein neues Gebetbuch herausgegeben. Die Intention war, eine für den gottesdienstlichen Gebrauch in deutscher Sprache verwendbare Textvorlage zu er- arbeiten, und zwar mit all den Gebeten, den Tagzeiten (Auswahl), den Feiern der Mysterien (Sakramente) und den Sakramentalien und Segnungen sowie der eucharistischen Liturgie und den für sie notwendigen Tagesgesängen im byzantinischen Ritus. Als Vorlagen dienten den Übersetzern und Redakteuren die editiones typicae der Liturgie-Texte aus Rom sowie die offiziellen kirchenslavischen, ukrainischen und deutschen Ausgaben der Ukrainischen Griechisch- Katholischen Kirche, der größten katholischen Ostkirche des byzantinischen Ritus. Gepriesen bist Du, Herr! - Gebetsbuch des byzantinischen Ritus Autoren: Archimandrit Dr. Andreas-A. Thiermeyer und Erzpriester Dr. Oleksandr Petrynko Buch gebunden, fester Einband, 1248 Seiten, Format: 14,0 x 21,5 cm, Best.Nr.: 062003 Preis: 45,00 € Einzigartige Vertonung und Aufnahme in deutscher Sprache! Unsere beiden CDs: 1. Das gesungene Jesusgebet und 2. Der gesungene Rosenkranz mit jeweils einer ausführlichen geschichtlichen Einleitung sowie einer praktischen Anleitung zu diesen Jesusgebet wichtigen Gebetsformen in Ost und West. Rosenkranzgebet CD + Textbuch, CD + Textbuch Format: 15,0 x 21,5 cm Format: 15,0 x 21,5 cm Best. Nr.: 042003 Viele weitere Artikel finden Sie Best. Nr.: 042004 in unserem Internetshop unter Preis: 10,00 € Preis: 10,00 € www.akmev.info! Alle Preise incl. MWSt; zzgl. Versandkostenanteil je nach Größe der Sendung Und so können Sie bestellen: ● per Telefon: 08423/98 57 29 ● per E-Mail: office@akmev.info ● per Post: A.K.M.e.V. ; Postfach ll04; 85065 Eichstätt ● per Fax: 08423/98 57 35 ● per Internet: www.akmev.info Mitgliedsantrag/Spendenbereitschaft (bitte einsenden an A.K.M., Postfach 1104, 85065 Eichstätt; oder Fax an 08423/985735) Ja, ich möchte Mitglied der Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e.V. (A.K.M.) werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 15,- € pro Jahr, die vier Jahresausgaben des A.K.M.-Rundbriefes SLAVORUM APOSTOLI erhalte ich kostenlos. Bitte buchen Sie den Beitrag bis auf Widerruf von meinem Konto ab. J ich möchte die Christen in unseren Schwesterkirchen des Ostens regelmäßig unterstützen. Bitte buchen Sie den folgenden Betrag bis auf Ja, Widerruf von meinem Konto ab. € ________ 1 monatlich 1vierteljährlich 1jährlich SEPA-Lastschriftmandat Vorname, Name (Kontoinhaber) Straße, Haus-Nr. PLZ, Ort DE _ _ I_ _ _ _ I _ _ _ _ I _ _ _ _ I _ _ _ _ I _ _ IBAN Datum, Unterschrift Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass die von mir angegebenen Daten zur Verwaltung gespeichert und verarbeitet werden. €uro-Überweisung/ Zahlschein Beleg/Quittung für den Für Überweisungen in Deutschland und Auftraggeber in andere EU-/EWR- _______________________| _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_| Staaten in Euro Konto-Nr. des Auftraggebers Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts BIC Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname / Firma A.K.M. Aktionsgem. Kyrillos u. Methodios e.V. _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_| Empfänger: IBAN A.K.M. Aktionsgemeinschaft DE 17750903000007644000 _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_ Kyrillos und Methodios e.V. SPENDE BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen) Konto-Nr.: 7644000 GENODEF1M05 _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_ BLZ: 75090300 Ligabank Betrag: Euro, Cent IBAN: DE17 75090300 000 7644000 EUR BIC: GENODE F1 M05 _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_ Kunden- Referenznummer - Verwendungszweck, ggf. Name und Anschrift des Zahlers Verwendungszweck: _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_| noch Verwendungszweck (insgesamt max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 2 Zeilen à 35 Stellen) SPENDE EUR _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_| Angaben zum Kontoinhaber/ Zahler: Name, Vorname/ Firma, Ort (max. 27 Stellen) _|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_|_| Auftraggeber/Einzahler IBAN DE _|_ | _|_|_|_ | _|_|_|_ | _|_|_|_ | _|_|_|_ | _|_| 06 Datum Unterschrift(en) Datum
8 SLAVORUM APOSTOLI 3. Quartal 2021 Sei gegrüßt, heiliges Antlitz unseres Herrn Jesus Christus.* Dein rettendes Leiden und Deine heilige Auferstehung besingen wir.* Du allein bist unser Gott.* Mit Vater und Geist riefest Du die ganze Schöpfung ins Dasein und Leben.** Dir sei Lobpreis in alle Ewigkeit. Sei gegrüßt - - Du anfangloses und gleichewiges Wort Gottes mit Vater und Geist. - Du Wort Gottes, das alle Höhen und die tiefsten Tiefen übersteigt. - Du Wort Gottes, das die Welt erschuf und sie am Leben erhält. - Du Wort Gottes, das Adam schuf und ihn errettet hat. Sei gegrüßt - - Du riefest alles aus dem Nichts ins Dasein. - Du hast uns Staubgeborene mit Deinem Ebenbild geehrt. - Du hast uns in den Wonnegarten des unsterblichen Lebens gesetzt. - Du wahrhaft bedingungslose Liebe, die uns alles geschenkt. Sei gegrüßt - - Du sahst, wie wir der Versuchung der Schlange verfielen und Eden verließen. - Du sahst, wie wir mit der Übertretung Deiner Weisung uns dem Tod übergaben. - Du sahst, wie wir uns wieder dem Lehm zuwandten, aus dem wir gebildet. - Du hast uns nicht aus Deiner Hand gelassen, Du hast uns erneuert. Sei gegrüßt, Herr Jesus Christus,* und erbarme Dich unser. *** Dein Herabstieg als unsichtbares Licht und Aufgang der neuen Schönheit pflanzte den Baum des Lebens und gab Hoffnung allen Sterblichen. Den Hunger Adams und die Sehnsucht Abels, die Ausschau des Noe und die Verheißung Abrahams erfüllte sich in Dir. Das Siegel Gottes wurde durch Dich eingeprägt der Menschheit als Zeichen der ewigen Liebe. Gott nahm in Dir Gestalt an, um unter uns zu sein. Die alten Symbole und Bilder wurden so vollendet und erfüllt. Alleluja, alleluja, alleluja. (Aus: A.-A. Thiermeyer, Akathistos zum Hl. Antlitz unseres Herrn Jesus Christus; Bilder: Bibel, Sankt Paul vor den Mauern, Rom, ca. 870).
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