Smarter Reisen mit dem elektronischen Ticket - siemens.de/mobility - Sonderdruck aus: Nahverkehrs-praxis, März 2013
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siemens.de /mobility Smarter Reisen mit dem elektronischen Ticket Sonderdruck aus: Nahverkehrs-praxis, März 2013
Smarter Reisen mit dem elektronischen Ticket Intelligente elektronische Ticket-Lösungen und vernetzte Verkehrssysteme entlang der kompletten Mobilitätskette sorgen zukünftig dafür, dass Stadtbewohner bequem ihr Ziel erreichen und helfen, den Verkehr stärker auf öffentliche, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu verlagern. Bis zum Jahr 2050 leben voraussichtlich umweltfreundliche Verkehrsmittel zu Leistung – automatisch, bargeldlos, 60 Prozent der weltweiten Bevölkerung verlagern. transparent und sicher. in urbanen Ballungsräumen. Experten eTicketing liefert eine Antwort auf prognostizieren daher einen Anstieg die aktuellen Herausforderungen im des weltweiten Personenverkehrs: Personenverkehr. Der elektronische Das elektronische Ticket: Zwischen 2005 und 2025 wird etwa Fahrausweis ersetzt nicht einfach nur Eine Karte für die Mobilität eine Zunahme des privaten Indivi- die Fahrkarte aus Papier. Er bietet um- Eine Schlüsselkomponente zur Ver- dualverkehrs um rund 2,7 Mrd Fahrten fangreiche Zusatzfunktionen und kann netzung verschiedener Verkehrsmittel pro Tag erwartet. Bereits heute leiden darüber hinaus für alle Verkehrsmittel ist die von Siemens entwickelte Smart- jedoch viele Städte unter endlosen Ver- genutzt werden. Passagiere können card im Kreditkartenformat. Sie ist mit kehrsstaus, Parkplatznot und massiver flexibel zwischen unterschiedlichen einem aktiven und einem passiven Luftverschmutzung. Intelligente elek- Verkehrsmitteln wechseln, ohne unnötig RFID-Chip ausgestattet und dient zur tronische Ticket-Lösungen und vernetz- Zeit für den Kauf einzelner Fahrscheine Registrierung der einzelnen Fahrten. Die te Verkehrssysteme sollen künftig dafür und die Auswahl des richtigen Tarifs Karte lässt sich intermodal für verschie- sorgen, dass Stadtbewohner bequem ihr zu verlieren. Abgerechnet wird ganz dene Verkehrsmittel und interoperabel Ziel erreichen und helfen, den Verkehr einfach am Schluss und nur für die für verschiedene Verkehrsunternehmen von der Straße stärker auf öffentliche, tatsächlich in Anspruch genommene und Tarifverbünde sowie angeschlossene Dienstleister einsetzen. So können Fahrgäste mit nur einem Medium zum Die von Siemens Beispiel alle Verkehrsmittel einer Stadt entwickelte Smartcard oder eines Verkehrsverbundes nutzen besitzt Doppelfunktio- und flexibel zwischen den unterschied- nalität für „Check-in, Check-out" und „Be-in, lichen Verkehrsträgern wechseln, zu- Be-out"-Verfahren und sätzlich aber weitere Leistungen wie bietet nicht nur Inter- etwa Parkgebühren, Eintrittspreise oder operabilität zwischen Mietfahrzeuge damit bezahlen. ÖPNV-Unternehmen, sondern kann auch Variabel ist die Smartcard dank ihrer multimodal beispiels- Doppelfunktionalität auch beim Einsatz weise durch Verknüp- in unterschiedlichen Zugangssystemen. fungen mit Parken, Bei Systemen nach dem Check-in/Check- Car-Sharing oder Fahrradverleihsystemen out-Prinzip (CiCo) muss die Smartcard eingesetzt werden. zu Beginn und am Ende jeder Fahrt an
3 Fragen an Nils Schmidt, Leiter der Siemens Einheit Road and City Mobility IT Warum stellen Sie die Vernetzung der Ver- Um nachhaltig dem wachsende Verkehrsvolumen neue Möglichkeiten bei der Tarifgestaltung. So kehrsträger in den Fokus Ihrer weiteren zu begegnen, sind neue und attraktive Verkehrs- können Stammkunden Rabatte eingeräumt oder Lösungsentwicklung? konzepte gefragt, die den Modalsplit zugunsten aber die Benutzung der Verkehrsmittel jenseits In Megacitys zählen wir zurzeit einen neuen des umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrs der Hauptverkehrszeiten honoriert werden. Dies Einwohner pro Sekunde. Hinzu kommen täglich steigern und gleichzeitig intelligent mit dem schafft zusätzliche Anreize, die zu einer besseren mehr und mehr Pendler. Zwei Faktoren, die zu- Individualverkehr kombinieren. Es sind Lösungen Auslastung führen. Zusammen mit dem Rückgang sammen die Verkehrsbelastung in Städten rapide notwendig, die bequem sind und es dem Groß- der Einnahmeausfälle durch Schwarzfahrer oder ansteigen lassen. Sieht man sich vor diesem städter einfach machen sein Ziel zu erreichen. durch den Einsatz von gefälschten oder gar falsch Hintergrund den momentanen Modalsplit an, Nur durch die nahtlose Vernetzung verschiedener gewählten Tickets können dadurch Betriebskos- also die Aufteilung eines Weges auf mehrere Verkehrsmittel und auf einander abgestimmte ten gesenkt werden. Verkehrsträger, wird deutlich, dass die belastende Verkehrsangebote, erzielt man eine optimierte Verkehrssituation auf den hohen Anteil an Indi- Verteilung des Verkehrsaufkommens – zugunsten Welche Vision haben Sie für die urbane vidualverkehr zurückzuführen ist. Wohin dieses der Lebensqualität, der Umwelt und letzendlich Mobilität der Zukunft? auch zur Steigerung des städtischen Nachhaltige Mobilität bleibt auch zukünftig ein Wettbewerbs. Darauf konzentrieren wichtiger Standortfaktor für Städte und Ballungs- wir uns. räume und ist für die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität von entscheidender Bedeutung. Welche Vorteile ergeben sich aus dem Neue Mobilitätslösungen sind attraktiv und BiBo-Prinzip? den Bedürfnissen der Verkehrsteilnehmer an- eTicketing unter Anwendung des Be-in/ gepasst, aber gleichzeitig wirtschaftlich und Be-Out bietet dem Fahrgast die höchste wenig belastend für Mensch und Umwelt. Dank Komfortstufe bei der Nutzung öffentli- technologischer Innovationen sind die Verkehrs- cher Verkehrsmittel. Mit der Smartcard angebote über alle Verkehrsmittel intelligent ausgestattet – egal ob sie sich gerade vernetzt. Durchgängige Mobilitätsketten und ein in der Hosentasche oder im Rucksack reibungsloser Verkehrsfluss in urbanen Räumen befindet – kann der Fahrgast alle dem sind Realität. Intelligente Mobilitätsplattformen eTicketing-System angeschlossene Ver- informieren Verkehrsteilnehmer – beispielsweise kehrsmittel nutzen ohne je einen Gedan- über Apps – präzise über Verkehrssituationen, ken ans Ticket zu verlieren. Mittels einer geben Routenempfehlungen und helfen bei der so genannten Raumerfassung wird die Wahl des besten Verkehrsmittels. Mit einher Karte beim Ein- und Aussteigen und pe- geht ein Wertewandel im Mobilitätsverhalten: riodisch während der Fahrt automatisch Der eigene Pkw verliert als Statussymbol sei- Nils Schmidt, Leiter der Siemens Einheit erfasst. Die gefahrenen Strecken, die Wechsel nen Wert und steht nicht mehr als Symbol von Road and City Mobility IT in der Wagenklasse, Fahrtunterbrechungen und Freiheit und Individualität. Sensibilisiert für Szenario führt und wie sich der innerstädtische Umsteigevorgänge werden im Hintergrundsystem einen bewussteren und ressourcenschonende- Verkehr zukünftig gestalten wird, sieht man an gesammelt und dem Kundenkonto zugeordnet. ren Umgang mit Mobilität steht nicht die Art Städten wie Sao Paulo – den Weltrekordhalter für Abgerechnet kann beispielsweise monatlich – des genutzten Verkehrsmittels im Vordergrund, Verkehrsstaus pro Tag. zum jeweils günstigsten Fahrpreis werden. Ganz sondern die Sinnhaftigkeit dessen Nutzung. Das Diese Situation zieht nicht nur ökologische klar: BiBo bietet aus Fahrgastsicht den höchsten pragmatische Ziel: Durch geschickte Kombination Folgen wie die steigende Emission von Treib- Komfort bei minimalsten Aufwand. verschiedener Verkehrsmittel auf schnellste und hausgasen nach sich, sondern hat auch große Aber auch für die Verkehrsanbieter liegen die Vor- effizienteste Art und Weise sein Ziel zu erreichen. wirtschaftliche Folgen – verursacht durch Ver- teile auf der Hand: Das Verkehrsangebot lässt sich Das eigene Auto verliert hier im synchronisierten kehrsstaus. Zahlen aus UK zeigen zum Beispiel, attraktiver gestalten, Zugangshemnisse abbauen Zusammenspiel von öffentlichen Verkehrsange- dass mehr als 30 Millionen Stunden Verspätungen und die Fahrgastzahlen erhöhen. Die automati- boten, Bike- und Carsharing und Zu-Fuß-Gehen auf rund 10% aller Fahrten zurückzuführen sind. sche Erfassung der Strecken und Zeiten gibt den seine Ausnahmestellung. Aus der Verlagerung Für Deutschland gibt es Schätzungen, dass Verkehrsanbietern mehr Transparenz hinsichtlich des Individualverkehrs auf öffentliche Angebote Verkehrsstaus Deutschlands Wirtschaft jährlich Passagierzahlen, bevorzugten Reisezeiten und ergeben sich weitere Vorteile, so kann beispiels- 100 Mrd. Euro kosten. Fakten die die Notwendigkeit Auslastung der Strecken. Anhand dieser detail- weise überflüssiger Parkraum wieder für Grünflä- verdeutlichen, die Verkehrssituation in Städten lierten Informationen kann der Einsatz der Fahr- chen genutzt werden, die einst dem wachsenden zu optimieren. zeugflotten optimiert werden und es eröffnen sich Verkehrsaufkommen weichen mussten.
Ticket nutzen. Mit mehr als 200 000 Nutzern hat Siemens das in Deutsch- land am weitesten verbreitete mobile Ticketsystem realisiert: Die Tochterfir- ma HanseCom betreibt und entwickelt seit 2007 das vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV koordinierte „Handy Ticket Deutschland“. Mehr als 25 Nahverkehrsanbieter in 19 Nahver- kehrsregionen sind inzwischen an dieses interoperable System angeschlossen. Für den portugiesischen Bahnbetreiber Comboios de Portugal (CP) hat Siemens eine eTicketing-Lösung entwickelt, die eine nahtlose Vernetzung mit dem multimodalen Verkehrsanbieter OTLIS in Lissabon ermöglicht. Das System nach Beim „Check-in, Check-out"-Verfahren wird die Chipkarte zum Beginn und Ende der Nut- dem CiCo-Prinzip wurde in bestehende zung eines Verkehrsmittels auf eine Lesefläche aufgelegt. Dadurch werden die verschiede- Infrastrukturen integriert und basiert nen Verkehrsmittel sowie Fahrtabschnitte registriert (Bilder: Siemens). auf internationalen Calypso RFID- Standards. Als Systemintegrator stellt Siemens den jeweiligen Zugangskontrollsyste- Durch drahtlose Systemkomponenten relevante Hardware wie zum Beispiel men aktiv registriert werden, indem und ausgereifte Technologie konnten Zugangsgates, Validierungsgeräte und der Fahrgast beim Ein- und Ausstieg die Kosten im Vergleich zu früheren Videomonitoring zur Verfügung, die in die Karte am Kontrollgerät einliest. „BiBo“-Anwendungen deutlich reduziert einem zentralen Managementsystem Das CiCo-Prinzip lässt sich nicht nur werden. Dabei bietet das neue System verwaltet und gesteuert und ebenfalls für Busse und Bahnen nutzen, sondern eine integrierte Systemarchitektur bis von Siemens gewartet wird. Dabei fin- kann zusätzlich auch für Parkplatz- hin zur Abrechnung. Das Verfahren den spezifische Kundenanforderungen in Kartenleser, Mietwagenstationen oder bringt sowohl für Fahrgäste als auch Bezug auf Passagierfluss, Sicherheits- Bike-Sharing-Stationen angewendet für Betreiber Vorteile. Deshalb planen mechanismen und Betriebsprozesse werden. beispielsweise die Schweizer Bun- besondere Berücksichtigung. Für den Fahrgast noch komfortabler desbahnen SBB und der Verband öffent- „eTicketing im Öffentlichen Per- ist das Be-in/Be-out-Prinzip (BiBo), das licher Verkehr VöV in der Schweiz, bis sonennahverkehr ist in der Realität Ein- und Aussteigen in unterschiedliche 2017 mit einem einzigen eTicket, das angekommen. Nun geht es an die Ver- Verkehrsmittel ohne aktives Einlesen den Komfort eines Generalabonnements netzung der Verkehrsträger, um Reisen der Smartcard durch ein Lesegerät für alle bietet, alle herkömmlichen intermodal zu vereinfachen – und damit ermöglicht. Die Smartcard muss nicht Fahrkarten abzulösen. Diese innovative Reisenden auch einen Wechsel auf den einmal sichtbar sein und kann in der Siemens-Entwicklung wurde auf der ÖPV zu erleichtern“, so Nils Schmidt, Tasche, im Portemonnaie oder in der Transport Ticketing 2013-Messe zudem Leiter der Siemens Geschäftseinheit Jacke mitgeführt werden. Beim Betre- bereits als „Transport Technology of the Road and City Mobility IT. Eine App ten und Verlassen des Fahrzeugs sowie Year“ ausgezeichnet. kann ortsabhängig zusätzliche Service- periodisch während der Fahrt wird die leistungen wie, Routenplanung, Navi- Smartcard automatisch mittels so ge- Ticketing-Lösungen von Siemens gation und Echtzeitinformationen bei nannter Raumerfassung berührungslos wurden bereits in zahlreichen Störungen bereitstellen – und damit erfasst. Die gefahrenen Strecken sowie Projekten weltweit realisiert den Komfort des Reisens vor, während Klassenwechsel werden automatisch Auch über alternative Zugangsme- und nach der Reise durch Verbesserung registriert und die jeweils günstigste Ta- dien wie Mobiltelefonen und Smart- der Transparenz für alle Beteiligten rifvariante für den Passagier verrechnet. phones lässt sich das elektronische zusätzlich erhöhen.
Von A nach B mit E eTicketing – der elektronische Fahrausweis – ist eine Antwort auf aktuelle Heraus- forderungen im Personen- verkehr. Siemens bündelt unterschiedliche eTicketing- Lösungen und -Kompetenzen und bietet damit komplette Systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette an.
Siemens AG © Siemens AG 2013 Die Informationen in diesem Infrastructure & Cities Sector Alle Rechte vorbehalten Dokument enthalten allgemeine Beschreibungen der technischen Mobility and Logistics Division Möglichkeiten, welche im Einzel- Otto-Hahn-Ring 6 Printed in Germany fall nicht immer vorliegen müssen. 81739 München DEI 73/47577 313701 SD 04133. Die gewünschten Leistungs- Deutschland Dispo-Nr. 22300 K-Nr. 633 merkmale sind daher im Einzelfall Bestell-Nr. A19100-V350-B146 bei Vertragsschluss festzulegen. www.siemens.com
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