So zünden Sie den Vista-Turbo: Maßnahmen für Ihr schnellstes Windows Vista aller Zeiten
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Windows-Vista-Leistungstuning X V YYY/01 350/01 Register VWX So zünden Sie den Vista-Turbo: Maßnahmen für Ihr schnellstes Windows Vista aller Zeiten Seit Mitte des Jahres 2008 liefert Microsoft nur noch Windows Vista an die Hersteller von Desktop-PCs und Notebooks aus. Doch der gestiegene Kom- fort und die grafischen „Mätzchen“ fordern ihren Tribut, denn ein Renn- pferd ist Vista ab Werk nun wirklich nicht. Doch mit den gezielten Praxismaß- nahmen aus diesem Beitrag erhalten Sie das schnellstmögliche Vista – und das auch noch kostenlos! Rudolf Ring Welche Maßnahmen Sie für einen schnelleren Vista-Start ergreifen sollten Das hohe Niveau an Kompatibilität und Komfort hat Vista im Kern seinen Preis, denn Windows Vista wirkt in den Einstel- keineswegs lungen ab Werk langsamer als sein Vorläufer Windows langsamer als XP. Die Gründe hierfür sind vielfältig, liegen aber nicht XP im Kernel des Betriebssystems begründet. Denn was die inneren Werte angeht, kann Windows Vista durch- aus so schnell wie Windows XP arbeiten, teilweise sogar schneller. 1. Zu den ersten Maßnahmen für mehr Vista-Power ge- Schneller hört die Bereinigung des Starts, was mit dem kosten- starten mit losen Tool „Autoruns“ einfach und schnell erledigt Autoruns ist. Dabei geht „Autoruns“ weit über das hinaus, was das Windows-interne Tool „MSCONFIG“ leistet. Um die ellenlange Liste sinnvoll einzuteilen, können Sie per Klick vom Register Everything zum Beispiel zum Re- gister Sidebar Gadgets wechseln und dort die Häkchen bei den Autostart-Elementen entfernen, die Sie nicht wirklich benötigen. PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 53
V 350/02 Windows-Vista-Leistungstuning Autoruns zeigt Ihnen in Form einer Tabelle alle Autostart- Elemente des Systems an Fehler 2. Sie sollten Autoruns zudem benutzen, um fehlerhafte entfernen Autostart-Elemente zu entfernen. Dazu suchen Sie in inklusive der Spalte Image Path nach einem eventuellen Eintrag „File not found“. Soll eine Datei gestartet werden, ist sie aber gar nicht mehr im System vorhanden, können Sie mit der rechten Maustaste auf das Startelement klicken und es mit Delete löschen. Speicher- 3. Autoruns ermöglicht es Ihnen außerdem, unter den fresser installierten Gadgets aufzuräumen. Als Gadgets wer- entfernen den die kleinen Applikationen bezeichnet, die Ihnen auf dem Desktop diverse Dienste und Funktionen zur Verfügung stellen. Leider verzögert der Einsatz von Gadgets aber den Start des Systems. Durch den per- manenten Verbrauch von Arbeitsspeicher verschlech- tern Gadgets zudem die Effizienz bei der Speicher- nutzung. 54 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/03 Im Sinne eines leistungsorientierten Tunings ist es daher angeraten, dass Sie das Register Sidebar Gadgets in den Vordergrund klicken und dort aufräumen. Sie können den Start einzelner Gadgets sowohl unterbinden, indem Sie das Häkchen in der Zeile entfernen, als auch, indem Sie das Gadget über den Befehl Delete auf der rechten Maustaste löschen. Sie finden den Download der jeweils aktuellen Version von Autoruns unter http://technet.microsoft.com/en-us/ sysinternals/bb963902.aspx. Mit Autoruns räumen Sie beim Start und unter Ihren Gadgets auf Serienmäßig, aber verkannt: Nutzen Sie die Datenträgerbereinigung Wenn Windows im Allgemeinen und Vista im Speziellen So verringern immer träger läuft, liegt das zu einem guten Teil an völ- Sie Vistas lig überflüssigem Ballast, den das Betriebssystem mit- Datenlast auf schleppt. Dabei handelt es sich unter anderem um tem- einen Schlag poräre Dateien, Reste von Installationen, Logs, Fehler- um viele GByte berichterstattungsdateien und Vorschau-Grafiken. Um die Verwaltung von mehr oder weniger unnützem Datenmüll zu verringern, finden Sie in Vista mit der Da- tenträgerbereinigung die richtige Gegenmaßnahme. Das nützliche, aber erstaunlich wenig benutzte Tool „clean- mgr.exe“, finden Sie im Startmenü mittels Start / Pro- gramme / Zubehör / Systemprogramme. PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 55
V 350/04 Windows-Vista-Leistungstuning Wie viel Speicher- platz durch Ihre Auswahl freige- geben wird, zeigt Ihnen die Daten- trägerbereinigung schon vor dem ei- gentlichen Bereini- gungsprozess an. Kaum zu fassen, aber Realität: Schon nach wenigen Wo- chen kann Ihnen die Datenträgerbereinigung auf einem aktiv genutzten Windows Vista 10 GByte Plattenspeicher zurückholen Nach Datenträ- Nach dieser Löschaktion hat nicht nur Windows Vis- gerbereinigung ta weniger Arbeit, Sie haben zudem auf der Festplatte ist eine Defrag- deutlich an freiem Speicherplatz gewonnen. Allerdings mentierung steht durch diese Maßnahme eher wenig zusammen- sinnvoll hängender Festplattenplatz zur Verfügung; im Gegenteil nimmt der Fragmentierungsgrad eher zu. Sie sollten da- her im Anschluss eine Defragmentierung durchführen, entweder durch Defragmentierung aus den Vista-Zube- hör-Systemprogrammen oder mit dem Tool eines alter- nativen Anbieters. 56 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/05 So kopieren Sie große Dateien auch in Windows Vista schnell Das Kopieren großer Dateien zwischen Laufwerken Schnelles oder im Netzwerk war in Windows Vista von Anfang an Kopieren geht grausam langsam – es kommt zu Timeouts und Verbin- auch ohne SP1 dungsabbrüchen. Zwar ist dieser Malus im Rahmen von – sogar besser SP1 deutlich gemindert bzw. behoben worden, was al- lerdings denjenigen nicht hilft, die das SP1 nicht instal- lieren möchten oder aus Kompatibilitätsgründen nicht installieren können. Verursacher dieses schlechten Betriebsverhaltens ist ein So deaktivieren mit Vista eingeführtes Feature namens „Auto Tuning“, Sie das Auto das standardmäßig aktiviert ist. Wenn Sie auf Ihrem Vis- Tuning ta-System eine mangelhafte Performance beim Kopie- ren oder Verschieben großer Dateien bemerken, sollten Sie das Auto Tuning testweise deaktivieren. Das geht folgendermaßen, wobei Administratorrechte benötigt werden: 1. Rufen Sie Start/Ausführen auf oder drücken Sie Ká r. Geben Sie für den Start eines Fensters mit der Eingabeaufforderung „CMD“ (Abkür- zung für „Command“) ein und bestätigen Sie mit OK. 2. Geben Sie am Prompt der Eingabeaufforderung folgende Befehlszeile ein und bestätigen Sie mit der Eingabetaste: netsh int tcp set global autotuninglevel=disabled Die Antwort besteht nur in einem unspektakulären OK. Nun schließen Sie das Fenster einfach oder verlassen es mit der Eingabe des Befehls Exit. 3. Um das Auto Tuning nötigenfalls wieder zu aktivieren, geben Sie die- selbe Befehlszeile ein, wobei Sie anstelle von „disabled“ dann „nor- mal“ schreiben: netsh int tcp set global autotuninglevel=normal PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 57
V 350/06 Windows-Vista-Leistungstuning Kopieren unter Tipp: Wenn Sie richtig große Dateien unter Windows Vista mit Gratis- Vista wirklich schnell kopieren oder verschieben Profi-Tool möchten, sollten Sie anstelle des Windows-Explorers das kostenlose Tool „TeraCopy“ einsetzen. Mit dy- namisch angepassten Buffergrößen und asynchroner Kopiertechnik sind hier auch richtig große Dateien kein Problem mehr. Den Download erreichen Sie un- ter http://www.codesector.com/download.php. Mit „vLite“ zum schlanksten Vista aller Zeiten Vista- Eine Vista Standard-Installation belegt auf der System- Installation partition (meist C:) leicht 10 GByte. Viele von den mit- bereinigen installierten Diensten, Tools und Programmen belegen aber nicht nur Speicherplatz auf der Festplatte, sondern sind auch Performance-Bremsen. Als Gegenmaßnahme können Sie mit dem kostenlosen Tool „vLite“ Ihre Windows Vista-Installation verschlan- ken und damit eine Reduzierung der Installation um bis zu 70 Prozent erreichen. Das funktioniert so: Aus Ihrer Vista- Installationsquelle (in aller Regel die Vista-DVD) werden Ihnen alle optionalen Komponenten angezeigt. Sie können dann durch einfaches Anklicken wählen, wel- che Komponenten Sie behalten und welche Sie nicht ein- setzen möchten. Das neue, verschlankte Windows wird in Form eines ISO-Images erzeugt, das Sie mit Ihrem Brenn- programm auf einen DVD-Rohling schreiben. Mit diesem DVD-Rohling nehmen Sie dann eine Vista-Installation vor. Das ist insbesondere bei einer eventuell notwendigen Windows-Vista-Neuinstallation eine erhebliche Zeiter- sparnis. Praktisch für Tipp: Das Erzeugen der vLite-Vista-Version läuft Upgrade: vLite nicht nur unter Windows Vista, sondern auch unter läuft auch unter Windows XP, was bei einem Betriebssystem-Up- XP grade eine sehr praktische Sache ist. Bei der Ausfüh- 58 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/07 rung von vLite unter Windows XP muss, sofern nicht vorhanden, das .NET Framework Version 2.0 instal- liert werden, das bei Windows Vista im Lieferumfang enthalten ist. Das Anwenden von vLite ist einfach. Nach dem Down- 6 Schritte zum load unter http://www.vlite.net/ und dem ersten Pro- Designer-Vista grammstart sucht das Programm nach dem WIM-Filter, der aus rechtlichen Gründen nicht in vLite enthalten ist. Sie brauchen den Suchvorgang nur mit Install zu bestäti- gen – dann sucht vLite in der bestehenden Windows Vis- ta-Installation diesen Filter, der nötig ist, damit vLite das Vista-Image zum Bearbeiten öffnen kann. 1. Nach dem Start sollten Sie im Menü Language auf Deutsch umschal- ten, denn das ist nur beim Programmstart möglich. 2. Stellen Sie mittels Durchsuchen den Pfad zu den Instal- lationsdateien ein (meist auf DVD). Die Oberfläche des Vista-Minimierer-Tools 3. Im nächsten Schritt wird Ihnen das Fenster Optionen angezeigt. Hier ist es nur wichtig, dass Sie einen temporären Ordner für Ihr „schlankes Vista“ auf der Festplatte festlegen. PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 59
V 350/08 Windows-Vista-Leistungstuning 4. Im Folgenden fragt vLite Sie, welches der in den Vista-Installations- dateien enthaltene Abbild Sie bearbeiten möchten, da sich auf einer Vista-DVD mehrere Vista-Versionen befinden. Achten Sie an dieser Stelle darauf, die zu Ihrem Lizenzschlüssel passende Vista-Edition zu benutzen. 5. Nun wählen Sie im nächsten Schritt noch aus, welche Aufgaben vLite durchführen soll. Welche der Leistungs- merkmale vLite Ihnen zur Bearbeitung anbie- tet, stellen Sie hier ein. Zu den genannten Leistungsmerkmalen kommt noch die Möglichkeit hinzu, Sprachpakete, Treiber und Fixes zu integrieren. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen, gehen Sie die Leistungsmerkmale durch, die Ihnen nun aktiviert am linken Rand des vLite-Programmfensters angeboten werden. 6. Wichtig ist, nach dem Zusammenstellen Ihrer Änderungswünsche vor dem Erstellen der ISO-Datei auf die Schaltfläche Anwenden zu kli- cken, denn nur dann findet die tatsächliche Bearbeitung statt. Wählen Sie im folgenden Fenster Eine neu erstellen und OK. Ihre Änderungen nimmt vLite daraufhin nur für die ausgewählte Vista-Edition vor. AMD-Tool liefert für Vista den „Game Igniter“ Vista mit Schon in der Urzeit der PC-Entwicklung war es ein Spiel Gamer-Tool (der Microsoft-Flugsimulator), mit dem die Kompatibi- entschlacken lität von „IBM-Kompatiblen“ getestet wurde. Bis auf den heutigen Tag sind es aufwändige Spielprogramme, die die PC-Hardware, das Betriebssystem und die Trei- ber aufs Äußerste fordern. Auf einer speziellen Webseite 60 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/09 bietet AMD nach der Übernahme von ATI daher neben Grafikkarten-Treibern auch Software an. Um Vista auch bei Anwendern von Freizeitsoftware be- liebter zu machen, hat CPU-Hersteller AMD die kosten- lose Start-Applikation „Game Igniter“ entwickelt, ein Programm zum Entschlacken von Windows Vista. Ab Juni 2008 soll das Tool für eine bessere Performance während des Spielens unnötige Windows-Hintergrund- anwendungen deaktivieren. Die Fähigkeiten des Tools lassen sich auch mit anderen aufwändigen Anwen- dungsprogrammen nutzen. Zum Zeitpunkt des Redak- tionsschlusses war das Tool noch nicht zum Download freigegeben. Das Angebot wird organisiert auf der Seite http://game.amd.com/. Weniger ist mehr – überflüssige Netzwerkaufgaben abschalten Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem fri- So hält Ihr schen Stand-alone-Windows und einem mit Netzwerk- Vista-Notebook verbindungen eingerichteten System ist erheblich. Es länger durch ist daher empfehlenswert, überflüssige Netzwerkaufga- ben abzuschalten, was nebenher auch Zugangswege für Schadsoftware und Spionage reduziert. Auf allen Vista-Systemen ist eine Netzwerkkomponente Posix namens „Posix“ installiert, die nur benötigt wird, wenn deaktivieren auf dem System weitere Betriebssysteme wie MacOS oder Linux installiert sind. Ist das nicht der Fall, können Sie Posix auf folgendem Weg deaktivieren: 1. Öffnen Sie den Registrierungseditor, indem Sie Start/Ausführen aufru- fen. Tippen Sie bei Öffnen „regedit“ ein und bestätigen Sie mit OK. 2. In der Registrierung folgen Sie dem Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE/ SYSTEM/CurrentControlSet/Control/Session Manager/SubSystems. PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 61
V 350/10 Windows-Vista-Leistungstuning 3. Öffnen Sie Optional durch Doppelklick. 4. Im Fenster Mehrteilige Zei- chenfolge bearbeiten finden Sie den Text „Posix“, den Sie mit der Taste _ löschen. Nun bestätigen Sie nur noch mit OK und schließen die Fenster. Hardware-Tuning kostenlos – so machen Sie Vista richtig Dampf Mehr Speed Führen alle „weichen“ Software-Maßnahmen noch nicht mit weniger zum gewünschten Erfolg, bietet direktes oder indirektes Netzwerk Hardware-Tuning zusätzliche Optionen. Prüfen Sie die folgenden Punkte: ■ Viele moderne Rechner sind nicht nur mit mehreren Netzwerkanschlüssen ausgestattet, sondern werden zudem auch noch mit einem WLAN-Modul betrie- ben. Das trifft hauptsächlich, aber keineswegs aus- schließlich, auf Notebooks zu. Windows Vista gestal- tet dann den Betrieb sehr komfortabel und bindet die Internet-Komponenten des Betriebssystems gleich an beide Netzwerk-Komponenten an, an dem kabelge- bundenen und dem WLAN-Modul. Das ist aus Sicht des Leistungstunings allerdings nicht empfehlenswert. Prüfen Sie, ob Sie die nicht benö- tigte Netzwerkschnittstelle entweder im BIOS abschal- ten können (Gerätehandbuch zu Rate ziehen) oder über Start/Einstellungen/Netzwerkverbindungen ruhig- stellen. Klicken Sie dazu einfach mit der rechten Maus- taste auf die betreffende Verbindung und wählen Sie aus dem Kontextmenü Deaktivieren. 62 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/11 Finden Sie an die- ser Stelle mehrere Netzwerkverbin- dungen, können Sie unbenutzte Verbindungen ge- trost deaktivieren. Wenn Sie die deaktivierte Netzwerkverbindung wieder benötigen sollten, schalten Sie diese auf demselben Weg wieder ein ■ Aber nicht nur überflüssige Netzwerkverbindungen Doppelte sind für Vista Hardware-Hemmschuhe. Der Trend und unnütze beim PC-Bau geht zur totalen Integration der Kom- Hardware ponenten. Insbesondere auf preiswerten Mainboards hemmt Leistung unterhalb der 80-Euro-Marke finden Sie integrierte Grafikmodule heute nahezu standardmäßig vor. Da- bei wird ein einfacher Grafikprozessor (oft von In- tel) oder ein abgespecktes Modell einer leistungsfä- higeren Variante (vielfach von Nvidia) eingesetzt, der für das Speichern der Grafikdaten einfach einen Teil des Arbeitsspeichers benutzt. Da Vistas Leistung erheblich von der Leistung des Gra- fik-Subsystems abhängt, bedeutet schon der Einsatz ei- ner einfachen Grafikkarte wie einer Nvidia 8400GS (bei eBay als Neuware für rund 20 Euro) eine deutliche Leis- tungssteigerung. Der Grund ist die schnellere GPU und der Vorteil, dass der Arbeitsspeicher des Systems nun vollständig für Vista zur Verfügung steht. PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 63
V 350/12 Windows-Vista-Leistungstuning Onboard-Grafik Anmerkung: Dieses Tuning ist auch Balsam für die mit VGA-Aus- Augen! Denn die internen Grafikadapter verfügen gang hat sicht- oft nur über einen VGA-Ausgang, und das Bild ist bar schlechte auf einem TFT-Display sichtbar verwaschener und Qualität unschärfer als beim Anschluss über einen DVI-Aus- gang, wie er sich an der Grafikkarte befindet. Wenn Sie jedoch einen zweiten Grafikadapter instal- lieren, ohne ein zweites Display anzuschließen, sollten Sie unbedingt im BIOS den Onboard-Grafikadapter des Rechners abschalten. Da sich Grafikkarten-Treiber tief in das Vista-System eingraben, gewinnen Sie somit nicht nur Leistung, sondern auch Stabilität zurück. Die ent- sprechende Einstellung finden Sie im BIOS unter Ad- vanced Features (Disable Onboard VGA). Dieses Prinzip, dass Sie unbenutzte Hardware-Kompo- nenten deaktivieren sollten, trifft auch auf weitere Kom- ponenten zu: ■ COM-Schnittstelle: Diese Schnittstelle wurde früher häufig für serielle Steuerungsaufgaben oder den Mo- demanschluss eingesetzt. Auf modernen Notebooks ist diese serielle Schnittstelle nicht mehr zu finden. ■ Parallelport (LPT): Dies war früher der Standard zum Druckeranschluss. Heute bei modernen Notebooks nicht mehr, aber bei Desktop-PCs häufig noch zu finden. Bei geöffneter Seitentür leicht zu kontrollieren: Ist kein Festplatten- oder optisches Laufwerk am verbliebenen 40/80-poligen Parallelanschluss angeschlossen, kön- nen Sie den ATAPI-Hostadapter im BIOS abschalten und Vista von der Verwaltung entlasten. 64 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/13 ■ Parallele ATAPI-Hostadapter: Damit wurden und werden Laufwerke über ein 40/80-poliges, paralleles Flachbandkabel mit dem Mainboard verbunden. Um die Kompatibilität für das Booten nach einem PC-Neu- bau herzustellen, sind diese Hostadapter aktiviert. So- fern Sie aber SATA-Laufwerke einsetzen, sollten Sie die alten parallelen Hostadapter im BIOS abschalten. ■ IEEE-1394-Schnittstelle: Sofern Sie keine Endge- räte mit dieser Schnittstelle einsetzen, können Sie sie ebenfalls im BIOS abschalten. Zugriffe auf die Auslagerungsdatei per ReadyBoost beschleunigen Mit der ReadyBoost-Technik bringt Vista als erste Win- Betriebssystem dows-Version eine eigene Beschleunigungstechnik mit. liefert Beschleu- Als ReadyBoost wird ein Cache bezeichnet, der in Form nigungstechnik eines per USB angeschlossenen Flash-Speichers reali- gleich mit siert ist, also als USB-Stick oder anderer Flash- bzw. CompactFlash-Speicher. Dieser Zwischenspeicher cached mit einem speziellen Algorithmus, der besonders sequenzielle Zugriffe „im Auge hat“, den gesamten Arbeitsspeicher. Wird dann eine solche Leseanforderung benötigt, wird der Daten- zugriff über den ReadyBoost-Cache abgewickelt und ist ca. zehnmal schneller als der Lesevorgang von einer durchschnittlichen Festplatte. Die Wirksamkeit von ReadyBoost wird vielfach recht ne- gativ beurteilt. Das liegt daran, dass als sinnvolle Voraus- setzungen diese drei Punkte zu erfüllen sind: ■ Der ReadyBoost-Cache bringt spürbare Leistungsvor- teile vor allem auf Vista-Systemen mit wenig Spei- cher (unter 1 GB) und einer eher langsamen bzw. sehr vollen Festplatte. ■ Der Cache sollte auf dem Flash-Speicher in einer Größe angelegt werden, die mindestens der Größe des PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 65
V 350/14 Windows-Vista-Leistungstuning realen Arbeitsspeichers entspricht. Bei den üblichen 1 bis 4 GByte RAM von Vista-Rechnern macht ein ReadyBoost mit 256 MB wenig bis keinen Sinn. ■ Der Stick selbst sollte einen flotten Flash-Speicher beherbergen. Zum Vergleich: Die USB-Sticks, die mit dem Label „Enhanced for ReadyBoost“ ausgestattet sind, schreiben sekündlich mindestens 5 MByte in Form von 4-kB-Blöcken und 3 MByte bei 512-kB- Blöcken. Anders gesagt: Ein 1-GB-USB-Stick, den Sie irgendwo als Werbegeschenk erhalten haben, wird für ReadyBoost wahrscheinlich zu langsam sein. ReadyBoost Gerade auf Rechnern mit wenig physikalischem RAM einrichten kann ReadyBoost einen messbaren Performance-Vorteil bringen, wenn die genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Das Einrichten ist sehr einfach: 1. Beim Erstanschluss eines passenden Flash-Speichers bietet Vista Ihnen das Einrichten von ReadyBoost mit der Meldung System beschleuni- gen automatisch an. Beim späteren Anschluss desselben Flash-Spei- chers oder wenn der Speicher beim internen ReadyBoost-Eignungstest durchgefallen ist, kommt diese Meldung nicht mehr. Starten Sie die Einrichtung dann auf Ihrem Desktop über Computer und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das betreffende Laufwerk. Wählen Sie im Kontextmenü Eigenschaften/ReadyBoost. 2. Im nächsten Dialog aktivieren Sie die Option „Dieses Gerät verwenden“. 3. Stellen Sie die Cache-Größe passend zum Ausbau des Hauptspeichers Ihres Rechners Neben dem Cache-Speicher zur Beschleunigung dürfen ein. durchaus noch weitere Daten auf dem Stick gespeichert sein, sofern ausreichend Platz vorhanden ist 66 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning V 350/15 Manche Hersteller hochwertiger Mainboards integrieren einen Flash-Speicher, wie er auch in einem USB-Stick verwendet wird, direkt auf der Hauptplatine. Beispiel für diese Technik ist die ASUS-ASAP-Technik (ASUS Ac- celerated Propeller), die der Mainboard-Marktführer auf mehreren Mainboard-Serien mit der Bezeichnung „Vis- ta-Edition“ einsetzt. Da dieser 512-MB-Speicher mit dem drolligen Namen per USB mit dem System verbunden ist, handelt es sich hierbei für Vista zunächst um einen ganz normalen Wechselspeicher, den Sie ohne ReadyBoost-Einrichtung wie eine SSD (Solid-State-Disk bzw. RAM-Disk) nut- zen können. Platine mit dem ASAP-Modul. Das Modul ist intern mit einem USB-Port auf dem Mainboard verbun- den. Marktführer ASUS integriert auf speziell für Vista ent- wickelten Mainboard einen 512 MB-Flash-Speicher für das ReadyBoost-Feature. Vista mobil: So sparen Sie beim Notebook- Betrieb bis zu 70 % Energie Besonders auf Notebooks kommt zum Wunsch nach So hält Ihr mehr Performance noch der Wunsch nach längerer mo- Vista-Notebook biler Arbeitszeit hinzu. Doch die Vista-Oberfläche Aero länger durch 3D sowie die standardmäßigen Funktionen der Side- bar verbrauchen messbar Ressourcen, und das belastet zwangsläufig den Notebook-Akku über das notwendige Maß hinaus. PC-Anwender-Handbuch August 2008 / 67
V 350/16 Windows-Vista-Leistungstuning Mit dem kostenlosen Systemoptimierungs-Tool „Vista Battery Saver“ gibt es eine pfiffige Möglichkeit, nach Herstellerangaben bis zu 70 Prozent mehr Batterielauf- zeit zu erreichen. Selbst ist dieses Tool sehr genügsam, es braucht ca. 5,5 MByte Arbeitsspeicher und tendiert zu einer nullprozentigen CPU-Last. Der Trick: Vista Battery Saver klinkt sich in die Vista-Energieverwal- tung ein und gestattet es dem Anwender komfortabel, zum Beispiel die animierte Oberfläche Aero 3D beim Akku-Einsatz entweder immer, nie oder dann zu deakti- vieren, wenn die Akkureserve unter einen vorgegebenen Prozentwert sinkt. Der Vista Battery Saver ist kinderleicht zu bedienen und ermöglicht Ihnen eine drastische Steigerung der mobi- len Einsatzzeit Ihres Notebooks Die Besonderheit des Vista Battery Savers ist die Ab- hängigkeit der Anzeigen und Funktionen von der Span- nungsversorgung. Sehr praktisch: Um Aero und die Side- bar-Gadgets erneut zu aktivieren, reicht es, Ihr Notebook wieder mit dem Stromnetz zu verbinden. Empfehlenswert ist, das Kontrollhäkchen Starte Battery Saver wenn Windows startet zu setzen. Denn damit fährt das Tool beim Windows-Start automatisch mit hoch, Sie sparen den manuellen Neustart und das Energiesparen beginnt unmittelbar. Sie finden den Download in meh- reren Sprachvarianten unter http://www.codeplex.com/ vistabattery. 68 / August 2008 PC-Anwender-Handbuch
Sie können auch lesen