So zünden Sie den Vista-Turbo: Maßnahmen für Ihr schnellstes Windows Vista aller Zeiten

 
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Windows-Vista-Leistungstuning                      X
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                                                                350/01
                                                             Register VWX

 So zünden Sie den Vista-Turbo: Maßnahmen für
 Ihr schnellstes Windows Vista aller Zeiten

Seit Mitte des Jahres 2008 liefert Microsoft nur noch Windows Vista an die
Hersteller von Desktop-PCs und Notebooks aus. Doch der gestiegene Kom-
fort und die grafischen „Mätzchen“ fordern ihren Tribut, denn ein Renn-
pferd ist Vista ab Werk nun wirklich nicht. Doch mit den gezielten Praxismaß-
nahmen aus diesem Beitrag erhalten Sie das schnellstmögliche Vista – und
das auch noch kostenlos!

Rudolf Ring

Welche Maßnahmen Sie für einen schnelleren
Vista-Start ergreifen sollten

Das hohe Niveau an Kompatibilität und Komfort hat           Vista im Kern
seinen Preis, denn Windows Vista wirkt in den Einstel-      keineswegs
lungen ab Werk langsamer als sein Vorläufer Windows         langsamer als
XP. Die Gründe hierfür sind vielfältig, liegen aber nicht   XP
im Kernel des Betriebssystems begründet. Denn was
die inneren Werte angeht, kann Windows Vista durch-
aus so schnell wie Windows XP arbeiten, teilweise sogar
schneller.

1. Zu den ersten Maßnahmen für mehr Vista-Power ge-         Schneller
   hört die Bereinigung des Starts, was mit dem kosten-     starten mit
   losen Tool „Autoruns“ einfach und schnell erledigt       Autoruns
   ist. Dabei geht „Autoruns“ weit über das hinaus, was
   das Windows-interne Tool „MSCONFIG“ leistet.

Um die ellenlange Liste sinnvoll einzuteilen, können Sie
per Klick vom Register Everything zum Beispiel zum Re-
gister Sidebar Gadgets wechseln und dort die Häkchen bei
den Autostart-Elementen entfernen, die Sie nicht wirklich
benötigen.

 PC-Anwender-Handbuch                                          August 2008 / 53
V 350/02          Windows-Vista-Leistungstuning

                    Autoruns zeigt Ihnen in Form einer Tabelle alle Autostart-
                    Elemente des Systems an

           Fehler   2. Sie sollten Autoruns zudem benutzen, um fehlerhafte
        entfernen      Autostart-Elemente zu entfernen. Dazu suchen Sie in
        inklusive      der Spalte Image Path nach einem eventuellen Eintrag
                       „File not found“. Soll eine Datei gestartet werden, ist
                       sie aber gar nicht mehr im System vorhanden, können
                       Sie mit der rechten Maustaste auf das Startelement
                       klicken und es mit Delete löschen.

        Speicher-   3. Autoruns ermöglicht es Ihnen außerdem, unter den
          fresser      installierten Gadgets aufzuräumen. Als Gadgets wer-
        entfernen      den die kleinen Applikationen bezeichnet, die Ihnen
                       auf dem Desktop diverse Dienste und Funktionen zur
                       Verfügung stellen. Leider verzögert der Einsatz von
                       Gadgets aber den Start des Systems. Durch den per-
                       manenten Verbrauch von Arbeitsspeicher verschlech-
                       tern Gadgets zudem die Effizienz bei der Speicher-
                       nutzung.

54 / August 2008                                          PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                      V 350/03

Im Sinne eines leistungsorientierten Tunings ist es daher
angeraten, dass Sie das Register Sidebar Gadgets in den
Vordergrund klicken und dort aufräumen. Sie können
den Start einzelner Gadgets sowohl unterbinden, indem
Sie das Häkchen in der Zeile entfernen, als auch, indem
Sie das Gadget über den Befehl Delete auf der rechten
Maustaste löschen.

Sie finden den Download der jeweils aktuellen Version
von Autoruns unter http://technet.microsoft.com/en-us/
sysinternals/bb963902.aspx.

Mit Autoruns räumen Sie beim Start und unter Ihren
Gadgets auf

Serienmäßig, aber verkannt: Nutzen Sie die
Datenträgerbereinigung

Wenn Windows im Allgemeinen und Vista im Speziellen         So verringern
immer träger läuft, liegt das zu einem guten Teil an völ-   Sie Vistas
lig überflüssigem Ballast, den das Betriebssystem mit-      Datenlast auf
schleppt. Dabei handelt es sich unter anderem um tem-       einen Schlag
poräre Dateien, Reste von Installationen, Logs, Fehler-     um viele GByte
berichterstattungsdateien und Vorschau-Grafiken.

Um die Verwaltung von mehr oder weniger unnützem
Datenmüll zu verringern, finden Sie in Vista mit der Da-
tenträgerbereinigung die richtige Gegenmaßnahme. Das
nützliche, aber erstaunlich wenig benutzte Tool „clean-
mgr.exe“, finden Sie im Startmenü mittels Start / Pro-
gramme / Zubehör / Systemprogramme.

 PC-Anwender-Handbuch                                         August 2008 / 55
V 350/04            Windows-Vista-Leistungstuning

Wie viel Speicher-
platz durch Ihre
Auswahl freige-
geben wird, zeigt
Ihnen die Daten-
trägerbereinigung
schon vor dem ei-
gentlichen Bereini-
gungsprozess an.

                      Kaum zu fassen, aber Realität: Schon nach wenigen Wo-
                      chen kann Ihnen die Datenträgerbereinigung auf einem
                      aktiv genutzten Windows Vista 10 GByte Plattenspeicher
                      zurückholen

 Nach Datenträ-       Nach dieser Löschaktion hat nicht nur Windows Vis-
 gerbereinigung       ta weniger Arbeit, Sie haben zudem auf der Festplatte
 ist eine Defrag-     deutlich an freiem Speicherplatz gewonnen. Allerdings
      mentierung      steht durch diese Maßnahme eher wenig zusammen-
         sinnvoll     hängender Festplattenplatz zur Verfügung; im Gegenteil
                      nimmt der Fragmentierungsgrad eher zu. Sie sollten da-
                      her im Anschluss eine Defragmentierung durchführen,
                      entweder durch Defragmentierung aus den Vista-Zube-
                      hör-Systemprogrammen oder mit dem Tool eines alter-
                      nativen Anbieters.

56 / August 2008                                         PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                       V 350/05

So kopieren Sie große Dateien auch in
Windows Vista schnell

Das Kopieren großer Dateien zwischen Laufwerken              Schnelles
oder im Netzwerk war in Windows Vista von Anfang an          Kopieren geht
grausam langsam – es kommt zu Timeouts und Verbin-           auch ohne SP1
dungsabbrüchen. Zwar ist dieser Malus im Rahmen von          – sogar besser
SP1 deutlich gemindert bzw. behoben worden, was al-
lerdings denjenigen nicht hilft, die das SP1 nicht instal-
lieren möchten oder aus Kompatibilitätsgründen nicht
installieren können.

Verursacher dieses schlechten Betriebsverhaltens ist ein     So deaktivieren
mit Vista eingeführtes Feature namens „Auto Tuning“,         Sie das Auto
das standardmäßig aktiviert ist. Wenn Sie auf Ihrem Vis-     Tuning
ta-System eine mangelhafte Performance beim Kopie-
ren oder Verschieben großer Dateien bemerken, sollten
Sie das Auto Tuning testweise deaktivieren. Das geht
folgendermaßen, wobei Administratorrechte benötigt
werden:

 1. Rufen Sie Start/Ausführen auf oder drücken Sie Ká r. Geben Sie für
    den Start eines Fensters mit der Eingabeaufforderung „CMD“ (Abkür-
    zung für „Command“) ein und bestätigen Sie mit OK.

 2. Geben Sie am Prompt der Eingabeaufforderung folgende Befehlszeile
    ein und bestätigen Sie mit der Eingabetaste:
    netsh int tcp set global autotuninglevel=disabled

    Die Antwort besteht nur in einem unspektakulären OK. Nun schließen
    Sie das Fenster einfach oder verlassen es mit der Eingabe des Befehls
    Exit.

 3. Um das Auto Tuning nötigenfalls wieder zu aktivieren, geben Sie die-
    selbe Befehlszeile ein, wobei Sie anstelle von „disabled“ dann „nor-
    mal“ schreiben:
    netsh int tcp set global autotuninglevel=normal

 PC-Anwender-Handbuch                                          August 2008 / 57
V 350/06           Windows-Vista-Leistungstuning

 Kopieren unter       Tipp: Wenn Sie richtig große Dateien unter Windows
Vista mit Gratis-     Vista wirklich schnell kopieren oder verschieben
      Profi-Tool      möchten, sollten Sie anstelle des Windows-Explorers
                      das kostenlose Tool „TeraCopy“ einsetzen. Mit dy-
                      namisch angepassten Buffergrößen und asynchroner
                      Kopiertechnik sind hier auch richtig große Dateien
                      kein Problem mehr. Den Download erreichen Sie un-
                      ter http://www.codesector.com/download.php.

                     Mit „vLite“ zum schlanksten Vista aller Zeiten

            Vista-   Eine Vista Standard-Installation belegt auf der System-
      Installation   partition (meist C:) leicht 10 GByte. Viele von den mit-
       bereinigen    installierten Diensten, Tools und Programmen belegen
                     aber nicht nur Speicherplatz auf der Festplatte, sondern
                     sind auch Performance-Bremsen.

                     Als Gegenmaßnahme können Sie mit dem kostenlosen
                     Tool „vLite“ Ihre Windows Vista-Installation verschlan-
                     ken und damit eine Reduzierung der Installation um bis zu
                     70 Prozent erreichen. Das funktioniert so: Aus Ihrer Vista-
                     Installationsquelle (in aller Regel die Vista-DVD) werden
                     Ihnen alle optionalen Komponenten angezeigt.

                     Sie können dann durch einfaches Anklicken wählen, wel-
                     che Komponenten Sie behalten und welche Sie nicht ein-
                     setzen möchten. Das neue, verschlankte Windows wird in
                     Form eines ISO-Images erzeugt, das Sie mit Ihrem Brenn-
                     programm auf einen DVD-Rohling schreiben. Mit diesem
                     DVD-Rohling nehmen Sie dann eine Vista-Installation
                     vor. Das ist insbesondere bei einer eventuell notwendigen
                     Windows-Vista-Neuinstallation eine erhebliche Zeiter-
                     sparnis.

   Praktisch für      Tipp: Das Erzeugen der vLite-Vista-Version läuft
 Upgrade: vLite       nicht nur unter Windows Vista, sondern auch unter
läuft auch unter      Windows XP, was bei einem Betriebssystem-Up-
             XP       grade eine sehr praktische Sache ist. Bei der Ausfüh-

58 / August 2008                                            PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                             V 350/07

 rung von vLite unter Windows XP muss, sofern nicht
 vorhanden, das .NET Framework Version 2.0 instal-
 liert werden, das bei Windows Vista im Lieferumfang
 enthalten ist.

Das Anwenden von vLite ist einfach. Nach dem Down-                 6 Schritte zum
load unter http://www.vlite.net/ und dem ersten Pro-               Designer-Vista
grammstart sucht das Programm nach dem WIM-Filter,
der aus rechtlichen Gründen nicht in vLite enthalten ist.
Sie brauchen den Suchvorgang nur mit Install zu bestäti-
gen – dann sucht vLite in der bestehenden Windows Vis-
ta-Installation diesen Filter, der nötig ist, damit vLite das
Vista-Image zum Bearbeiten öffnen kann.

                                               1. Nach dem Start sollten
                                                  Sie im Menü Language
                                                  auf Deutsch umschal-
                                                  ten, denn das ist nur
                                                  beim Programmstart
                                                  möglich.

                                          2. Stellen Sie mittels
                                             Durchsuchen den
                                             Pfad zu den Instal-
                                             lationsdateien ein
                                             (meist auf DVD).

Die Oberfläche des Vista-Minimierer-Tools

 3. Im nächsten Schritt wird Ihnen das Fenster Optionen angezeigt. Hier
    ist es nur wichtig, dass Sie einen temporären Ordner für Ihr „schlankes
    Vista“ auf der Festplatte festlegen.

 PC-Anwender-Handbuch                                                August 2008 / 59
V 350/08          Windows-Vista-Leistungstuning

 4. Im Folgenden fragt vLite Sie, welches der in den Vista-Installations-
    dateien enthaltene Abbild Sie bearbeiten möchten, da sich auf einer
    Vista-DVD mehrere Vista-Versionen befinden. Achten Sie an dieser
    Stelle darauf, die zu Ihrem Lizenzschlüssel passende Vista-Edition zu
    benutzen.

 5. Nun wählen Sie im nächsten Schritt noch aus, welche Aufgaben vLite
    durchführen soll.

                                    Welche der Leistungs-
                                    merkmale vLite Ihnen
                                    zur Bearbeitung anbie-
                                    tet, stellen Sie hier ein.

    Zu den genannten Leistungsmerkmalen kommt noch die Möglichkeit
    hinzu, Sprachpakete, Treiber und Fixes zu integrieren. Haben Sie Ihre
    Auswahl getroffen, gehen Sie die Leistungsmerkmale durch, die Ihnen
    nun aktiviert am linken Rand des vLite-Programmfensters angeboten
    werden.

 6. Wichtig ist, nach dem Zusammenstellen Ihrer Änderungswünsche vor
    dem Erstellen der ISO-Datei auf die Schaltfläche Anwenden zu kli-
    cken, denn nur dann findet die tatsächliche Bearbeitung statt. Wählen
    Sie im folgenden Fenster Eine neu erstellen und OK. Ihre Änderungen
    nimmt vLite daraufhin nur für die ausgewählte Vista-Edition vor.

                    AMD-Tool liefert für Vista den „Game Igniter“

       Vista mit    Schon in der Urzeit der PC-Entwicklung war es ein Spiel
    Gamer-Tool      (der Microsoft-Flugsimulator), mit dem die Kompatibi-
   entschlacken     lität von „IBM-Kompatiblen“ getestet wurde. Bis auf
                    den heutigen Tag sind es aufwändige Spielprogramme,
                    die die PC-Hardware, das Betriebssystem und die Trei-
                    ber aufs Äußerste fordern. Auf einer speziellen Webseite

60 / August 2008                                                 PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                        V 350/09

bietet AMD nach der Übernahme von ATI daher neben
Grafikkarten-Treibern auch Software an.

Um Vista auch bei Anwendern von Freizeitsoftware be-
liebter zu machen, hat CPU-Hersteller AMD die kosten-
lose Start-Applikation „Game Igniter“ entwickelt, ein
Programm zum Entschlacken von Windows Vista.

Ab Juni 2008 soll das Tool für eine bessere Performance
während des Spielens unnötige Windows-Hintergrund-
anwendungen deaktivieren. Die Fähigkeiten des Tools
lassen sich auch mit anderen aufwändigen Anwen-
dungsprogrammen nutzen. Zum Zeitpunkt des Redak-
tionsschlusses war das Tool noch nicht zum Download
freigegeben. Das Angebot wird organisiert auf der Seite
http://game.amd.com/.

Weniger ist mehr – überflüssige
Netzwerkaufgaben abschalten

Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem fri-           So hält Ihr
schen Stand-alone-Windows und einem mit Netzwerk-             Vista-Notebook
verbindungen eingerichteten System ist erheblich. Es          länger durch
ist daher empfehlenswert, überflüssige Netzwerkaufga-
ben abzuschalten, was nebenher auch Zugangswege für
Schadsoftware und Spionage reduziert.

Auf allen Vista-Systemen ist eine Netzwerkkomponente          Posix
namens „Posix“ installiert, die nur benötigt wird, wenn       deaktivieren
auf dem System weitere Betriebssysteme wie MacOS
oder Linux installiert sind. Ist das nicht der Fall, können
Sie Posix auf folgendem Weg deaktivieren:

 1. Öffnen Sie den Registrierungseditor, indem Sie Start/Ausführen aufru-
    fen. Tippen Sie bei Öffnen „regedit“ ein und bestätigen Sie mit OK.

 2. In der Registrierung folgen Sie dem Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE/
    SYSTEM/CurrentControlSet/Control/Session Manager/SubSystems.

 PC-Anwender-Handbuch                                           August 2008 / 61
V 350/10                 Windows-Vista-Leistungstuning

  3. Öffnen Sie Optional
     durch Doppelklick.

                                     4. Im Fenster Mehrteilige Zei-
                                        chenfolge bearbeiten finden
                                        Sie den Text „Posix“, den Sie
                                        mit der Taste _ löschen. Nun
                                        bestätigen Sie nur noch mit
                                        OK und schließen die Fenster.

                           Hardware-Tuning kostenlos – so machen Sie
                           Vista richtig Dampf

     Mehr Speed            Führen alle „weichen“ Software-Maßnahmen noch nicht
     mit weniger           zum gewünschten Erfolg, bietet direktes oder indirektes
       Netzwerk            Hardware-Tuning zusätzliche Optionen. Prüfen Sie die
                           folgenden Punkte:

                           ■   Viele moderne Rechner sind nicht nur mit mehreren
                               Netzwerkanschlüssen ausgestattet, sondern werden
                               zudem auch noch mit einem WLAN-Modul betrie-
                               ben. Das trifft hauptsächlich, aber keineswegs aus-
                               schließlich, auf Notebooks zu. Windows Vista gestal-
                               tet dann den Betrieb sehr komfortabel und bindet die
                               Internet-Komponenten des Betriebssystems gleich an
                               beide Netzwerk-Komponenten an, an dem kabelge-
                               bundenen und dem WLAN-Modul.

                           Das ist aus Sicht des Leistungstunings allerdings nicht
                           empfehlenswert. Prüfen Sie, ob Sie die nicht benö-
                           tigte Netzwerkschnittstelle entweder im BIOS abschal-
                           ten können (Gerätehandbuch zu Rate ziehen) oder
                           über Start/Einstellungen/Netzwerkverbindungen ruhig-
                           stellen. Klicken Sie dazu einfach mit der rechten Maus-
                           taste auf die betreffende Verbindung und wählen Sie aus
                           dem Kontextmenü Deaktivieren.

62 / August 2008                                                        PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                       V 350/11

                                                             Finden Sie an die-
                                                             ser Stelle mehrere
                                                             Netzwerkverbin-
                                                             dungen, können
                                                             Sie unbenutzte
                                                             Verbindungen ge-
                                                             trost deaktivieren.

Wenn Sie die deaktivierte Netzwerkverbindung wieder
benötigen sollten, schalten Sie diese auf demselben Weg
wieder ein

■   Aber nicht nur überflüssige Netzwerkverbindungen         Doppelte
    sind für Vista Hardware-Hemmschuhe. Der Trend            und unnütze
    beim PC-Bau geht zur totalen Integration der Kom-        Hardware
    ponenten. Insbesondere auf preiswerten Mainboards        hemmt Leistung
    unterhalb der 80-Euro-Marke finden Sie integrierte
    Grafikmodule heute nahezu standardmäßig vor. Da-
    bei wird ein einfacher Grafikprozessor (oft von In-
    tel) oder ein abgespecktes Modell einer leistungsfä-
    higeren Variante (vielfach von Nvidia) eingesetzt, der
    für das Speichern der Grafikdaten einfach einen Teil
    des Arbeitsspeichers benutzt.

Da Vistas Leistung erheblich von der Leistung des Gra-
fik-Subsystems abhängt, bedeutet schon der Einsatz ei-
ner einfachen Grafikkarte wie einer Nvidia 8400GS (bei
eBay als Neuware für rund 20 Euro) eine deutliche Leis-
tungssteigerung. Der Grund ist die schnellere GPU und
der Vorteil, dass der Arbeitsspeicher des Systems nun
vollständig für Vista zur Verfügung steht.

 PC-Anwender-Handbuch                                           August 2008 / 63
V 350/12               Windows-Vista-Leistungstuning

Onboard-Grafik             Anmerkung: Dieses Tuning ist auch Balsam für die
 mit VGA-Aus-              Augen! Denn die internen Grafikadapter verfügen
gang hat sicht-            oft nur über einen VGA-Ausgang, und das Bild ist
 bar schlechte             auf einem TFT-Display sichtbar verwaschener und
       Qualität            unschärfer als beim Anschluss über einen DVI-Aus-
                           gang, wie er sich an der Grafikkarte befindet.

                         Wenn Sie jedoch einen zweiten Grafikadapter instal-
                         lieren, ohne ein zweites Display anzuschließen, sollten
                         Sie unbedingt im BIOS den Onboard-Grafikadapter des
                         Rechners abschalten. Da sich Grafikkarten-Treiber tief
                         in das Vista-System eingraben, gewinnen Sie somit nicht
                         nur Leistung, sondern auch Stabilität zurück. Die ent-
                         sprechende Einstellung finden Sie im BIOS unter Ad-
                         vanced Features (Disable Onboard VGA).

                         Dieses Prinzip, dass Sie unbenutzte Hardware-Kompo-
                         nenten deaktivieren sollten, trifft auch auf weitere Kom-
                         ponenten zu:

                         ■   COM-Schnittstelle: Diese Schnittstelle wurde früher
                             häufig für serielle Steuerungsaufgaben oder den Mo-
                             demanschluss eingesetzt. Auf modernen Notebooks
                             ist diese serielle Schnittstelle nicht mehr zu finden.
                         ■   Parallelport (LPT): Dies war früher der Standard zum
                             Druckeranschluss. Heute bei modernen Notebooks nicht
                             mehr, aber bei Desktop-PCs häufig noch zu finden.

Bei geöffneter Seitentür leicht zu kontrollieren: Ist kein
Festplatten- oder optisches Laufwerk am verbliebenen
40/80-poligen Parallelanschluss angeschlossen, kön-
nen Sie den ATAPI-Hostadapter im BIOS abschalten
und Vista von der Verwaltung entlasten.

64 / August 2008                                                PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                         V 350/13

■   Parallele ATAPI-Hostadapter: Damit wurden und
    werden Laufwerke über ein 40/80-poliges, paralleles
    Flachbandkabel mit dem Mainboard verbunden. Um
    die Kompatibilität für das Booten nach einem PC-Neu-
    bau herzustellen, sind diese Hostadapter aktiviert. So-
    fern Sie aber SATA-Laufwerke einsetzen, sollten Sie
    die alten parallelen Hostadapter im BIOS abschalten.
■   IEEE-1394-Schnittstelle: Sofern Sie keine Endge-
    räte mit dieser Schnittstelle einsetzen, können Sie sie
    ebenfalls im BIOS abschalten.

Zugriffe auf die Auslagerungsdatei per
ReadyBoost beschleunigen
Mit der ReadyBoost-Technik bringt Vista als erste Win-         Betriebssystem
dows-Version eine eigene Beschleunigungstechnik mit.           liefert Beschleu-
Als ReadyBoost wird ein Cache bezeichnet, der in Form          nigungstechnik
eines per USB angeschlossenen Flash-Speichers reali-           gleich mit
siert ist, also als USB-Stick oder anderer Flash- bzw.
CompactFlash-Speicher.

Dieser Zwischenspeicher cached mit einem speziellen
Algorithmus, der besonders sequenzielle Zugriffe „im
Auge hat“, den gesamten Arbeitsspeicher. Wird dann
eine solche Leseanforderung benötigt, wird der Daten-
zugriff über den ReadyBoost-Cache abgewickelt und
ist ca. zehnmal schneller als der Lesevorgang von einer
durchschnittlichen Festplatte.

Die Wirksamkeit von ReadyBoost wird vielfach recht ne-
gativ beurteilt. Das liegt daran, dass als sinnvolle Voraus-
setzungen diese drei Punkte zu erfüllen sind:
■   Der ReadyBoost-Cache bringt spürbare Leistungsvor-
    teile vor allem auf Vista-Systemen mit wenig Spei-
    cher (unter 1 GB) und einer eher langsamen bzw. sehr
    vollen Festplatte.
■   Der Cache sollte auf dem Flash-Speicher in einer
    Größe angelegt werden, die mindestens der Größe des

 PC-Anwender-Handbuch                                             August 2008 / 65
V 350/14             Windows-Vista-Leistungstuning

                           realen Arbeitsspeichers entspricht. Bei den üblichen
                           1 bis 4 GByte RAM von Vista-Rechnern macht ein
                           ReadyBoost mit 256 MB wenig bis keinen Sinn.

                       ■   Der Stick selbst sollte einen flotten Flash-Speicher
                           beherbergen. Zum Vergleich: Die USB-Sticks, die mit
                           dem Label „Enhanced for ReadyBoost“ ausgestattet
                           sind, schreiben sekündlich mindestens 5 MByte in
                           Form von 4-kB-Blöcken und 3 MByte bei 512-kB-
                           Blöcken. Anders gesagt: Ein 1-GB-USB-Stick, den
                           Sie irgendwo als Werbegeschenk erhalten haben, wird
                           für ReadyBoost wahrscheinlich zu langsam sein.

    ReadyBoost         Gerade auf Rechnern mit wenig physikalischem RAM
      einrichten       kann ReadyBoost einen messbaren Performance-Vorteil
                       bringen, wenn die genannten Voraussetzungen erfüllt
                       sind. Das Einrichten ist sehr einfach:

 1. Beim Erstanschluss eines passenden Flash-Speichers bietet Vista Ihnen
    das Einrichten von ReadyBoost mit der Meldung System beschleuni-
    gen automatisch an. Beim späteren Anschluss desselben Flash-Spei-
    chers oder wenn der Speicher beim internen ReadyBoost-Eignungstest
    durchgefallen ist, kommt diese Meldung nicht mehr. Starten Sie die
    Einrichtung dann auf Ihrem Desktop über Computer und klicken Sie
    mit der rechten Maustaste auf das betreffende Laufwerk. Wählen Sie
    im Kontextmenü Eigenschaften/ReadyBoost.

2. Im nächsten
   Dialog aktivieren
   Sie die Option
   „Dieses Gerät
   verwenden“.

3. Stellen Sie die
   Cache-Größe
   passend zum
   Ausbau des
   Hauptspeichers
   Ihres Rechners      Neben dem Cache-Speicher zur Beschleunigung dürfen
   ein.                durchaus noch weitere Daten auf dem Stick gespeichert
                       sein, sofern ausreichend Platz vorhanden ist

66 / August 2008                                            PC-Anwender-Handbuch
Windows-Vista-Leistungstuning                      V 350/15

Manche Hersteller hochwertiger Mainboards integrieren
einen Flash-Speicher, wie er auch in einem USB-Stick
verwendet wird, direkt auf der Hauptplatine. Beispiel für
diese Technik ist die ASUS-ASAP-Technik (ASUS Ac-
celerated Propeller), die der Mainboard-Marktführer auf
mehreren Mainboard-Serien mit der Bezeichnung „Vis-
ta-Edition“ einsetzt.

Da dieser 512-MB-Speicher mit dem drolligen Namen
per USB mit dem System verbunden ist, handelt es
sich hierbei für Vista zunächst um einen ganz normalen
Wechselspeicher, den Sie ohne ReadyBoost-Einrichtung
wie eine SSD (Solid-State-Disk bzw. RAM-Disk) nut-
zen können.

                                                            Platine mit dem
                                                            ASAP-Modul.

                                                            Das Modul ist
                                                            intern mit einem
                                                            USB-Port auf dem
                                                            Mainboard verbun-
                                                            den.

Marktführer ASUS integriert auf speziell für Vista ent-
wickelten Mainboard einen 512 MB-Flash-Speicher für
das ReadyBoost-Feature.

Vista mobil: So sparen Sie beim Notebook-
Betrieb bis zu 70 % Energie

Besonders auf Notebooks kommt zum Wunsch nach               So hält Ihr
mehr Performance noch der Wunsch nach längerer mo-          Vista-Notebook
biler Arbeitszeit hinzu. Doch die Vista-Oberfläche Aero     länger durch
3D sowie die standardmäßigen Funktionen der Side-
bar verbrauchen messbar Ressourcen, und das belastet
zwangsläufig den Notebook-Akku über das notwendige
Maß hinaus.

 PC-Anwender-Handbuch                                         August 2008 / 67
V 350/16         Windows-Vista-Leistungstuning

                   Mit dem kostenlosen Systemoptimierungs-Tool „Vista
                   Battery Saver“ gibt es eine pfiffige Möglichkeit, nach
                   Herstellerangaben bis zu 70 Prozent mehr Batterielauf-
                   zeit zu erreichen. Selbst ist dieses Tool sehr genügsam,
                   es braucht ca. 5,5 MByte Arbeitsspeicher und tendiert
                   zu einer nullprozentigen CPU-Last. Der Trick: Vista
                   Battery Saver klinkt sich in die Vista-Energieverwal-
                   tung ein und gestattet es dem Anwender komfortabel,
                   zum Beispiel die animierte Oberfläche Aero 3D beim
                   Akku-Einsatz entweder immer, nie oder dann zu deakti-
                   vieren, wenn die Akkureserve unter einen vorgegebenen
                   Prozentwert sinkt.

                   Der Vista Battery Saver ist kinderleicht zu bedienen und
                   ermöglicht Ihnen eine drastische Steigerung der mobi-
                   len Einsatzzeit Ihres Notebooks

                   Die Besonderheit des Vista Battery Savers ist die Ab-
                   hängigkeit der Anzeigen und Funktionen von der Span-
                   nungsversorgung. Sehr praktisch: Um Aero und die Side-
                   bar-Gadgets erneut zu aktivieren, reicht es, Ihr Notebook
                   wieder mit dem Stromnetz zu verbinden.

                   Empfehlenswert ist, das Kontrollhäkchen Starte Battery
                   Saver wenn Windows startet zu setzen. Denn damit fährt
                   das Tool beim Windows-Start automatisch mit hoch, Sie
                   sparen den manuellen Neustart und das Energiesparen
                   beginnt unmittelbar. Sie finden den Download in meh-
                   reren Sprachvarianten unter http://www.codeplex.com/
                   vistabattery.

68 / August 2008                                        PC-Anwender-Handbuch
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