Stand der Programmumsetzung - BÜRGERINFO - Interreg Österreich - Bayern
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Gemeinsam grenzenlos gestalten. BÜRGERINFO Stand der Programmumsetzung Liebe Programminteressierte, diese Bürgerinfo gibt einen Überblick über die relevantesten Neuigkeiten aus dem Jahr 2017 in der Umsetzung des Förderpro- gramms INTERREG V-A Österreich- Deutschland/Bayern 2014-2020. Die beeindruckenden Fotos, die unsere Bro- schüre dieses Jahr umrahmen, verdanken wir den Teilnehmenden an unserem 2017 veran- stalteten Fotowettbewerb. Auf der Titelseite sehen Sie das Gewinnerfoto von Anna-Lena Linder aus Füssen, welches den Baumkro- nenweg des Walderlebniszentrums zeigt. Eine spannende Lektüre wünschen Ihnen, die programmverantwortlichen Stellen Inhaltsverzeichnis INTERREG — Im Überblick ............................................................................................................. Seite 2-3 Das Programmjahr 2017 ................................................................................................................... Seite 4-5 Daten zum Programm ....................................................................................................................... Seite 6-7 Spezifisches Ziel 3 — Projektvorstellungen .................................................................................... Seite 8-13 Fokus auf Gleichstellung von Männern und Frauen in der Projektarbeit ...................................... Seite 14-15 |1
I NTERREG ist eines von zwei Zielen der Euro- INTERREG - IM ÜBERBLICK päischen Struktur- und Investitionsfonds 2014-2020, die im Rahmen der europäi- schen Kohäsionspolitik auf grenzüberschrei- Beim INTERREG V-A Programm Österreich Das Programm INTERREG Österreich-Bayern tende Zusammenarbeit abzielen. Dabei liegt der – Bayern 2014-2020 handelt es sich um eines 2014–2020 gliedert sich thematisch in drei Fokus auf der Förderung von Projekten, die zur von 60 grenzüberschreitenden Förderprogram- Prioritätsachsen mit insgesamt sieben spezifi- men innerhalb der Europäischen Territorialen schen Zielen. Die drei Prioritätsachsen des grenzüberschreitenden Entwicklung und Integrati- Zusammenarbeit (ETZ). Der Fokus von ETZ Programms konzentrieren sich auf folgende on des europäischen Raums beitragen. liegt auf der Förderung von Projekten, die zur Förderschwerpunkte: (1) Verbreiterung & Ver- grenzüberschreitenden Entwicklung und In- besserung der grenzüberschreitenden For- tegration des europäischen Raums beitragen. schungs-, Entwicklungs– und Innovations- kapazitäten, (2) Erhaltung und Schutz der Das Programm INTERREG V-A Österreich- Umwelt sowie Förderung der Ressourceneffizi- Bayern 2014–2020 wurde partnerschaftlich enz und (3) Förderung der Zusammenarbeit in zwischen den programmbeteiligten Regionen Rechts– und Verwaltungsfragen und der Zu- (Freistaat Bayern, Vorarlberg, Tirol, Salzburg sammenarbeit zwischen Bürgern und Institutio- und Oberösterreich) seit Ende des Jahres nen. 2012 erarbeitet. Aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ste- Voraussetzungen für die Umsetzung eines hen für das INTERREG Programm Österreich- Projekts sind mindestens ein Projektpartner auf Bayern 2014–2020 rund € 54,5 Mio. zur Verfü- bayerischer und auf österreichischer Seite und Altötting gung. Seit Programmstart 2014 konnten schon jedes Projekt muss einen Beitrag zu einem Kohäsionspolitik ist die Hauptinvestitionspolitik der zahlreiche grenzüberschreitende Kooperati- spezifischen Ziel des Programms leisten. EU, wofür insgesamt ca. 1/3 des gesamten EU- onsprojekte genehmigt werden. Haushalts (Förderperiode 2014-2020) verwendet werden. Kohäsion (von lat. cohaerere „zusammen- hängen“) steht in der Politik für den Zusammenhalt zwischen einzelnen Staaten und Regionen. Ziel ist die Unterstützung der europäischen Solidarität. Eine bloß anlassbezogene grenzüberschreitende Der Großteil der Kohäsionspolitik konzentriert sich Zusammenarbeit hat es fallweise schon immer auf weniger entwickelte europäische Länder und gegeben; deren projektbezogene Institutionalisie- Regionen. Es wird versucht durch gezielte rung war offenbar erst der Einrichtung der Euro- Investitionen im Rahmen von Förderprogrammen paregionen und den dabei vorgesehenen Förderre- wirtschaftliche, soziale und territor iale gelungen vorbehalten—seither verbindet sich mit Ungleichheiten zu verringern. Schwerpunkte liegen der länderübergreifenden Bearbeitung zielorien- hierbei in erster Linie auf der Schaffung neuer tierter Aufgabenstellungen ein nicht hoch genug Arbeitsplätze, der Verbesserung der Wettbe- einzuschätzender Mehrwert für das gegenseitige werbsfähigkeit von Unternehmen sowie Wirtschafts- Verständnis zur Weiterentwicklung der Regionen.“ wachstum im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung (Mag. Reinhold Mayer, Vertreter des Landes Salzburg im zur Verbesserung der Lebensqualität der EU-Bürger. Präsidium der EuRegio Salzburg-Berchtesgadenerland- Alte Innbrücke, Schärding Neuhaus Traunstein) |2 |3
Die INTERREG Kleinprojekte- Förderung ist die günstigste und effektivste Basisarbeit für das gemeinsame Haus EUROPA.“ (Prof.KommR Walter J. Mayr, MBA, akad.BO—Präsident der Euregio Inntal- Chiemsee-Kaisergebirge-Mangfalltal über die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit) Mitglieder des 5. Begleitausschusses DAS PROGRAMMJAHR 2017 Der erste Begleitausschuss im Jahr 2017 fand im Februar in Lochau in Vorarlberg statt. Es war der mittlerweile fünfte Begleitausschuss seit Be- ten fünf Projekte genehmigt werden mit einem Gesamtfördervolumen von € 1,75 Mio. Dabei wurden hauptsächlich Fördermittel für Projekte K leinprojekte sind Projekte, deren Gesamtkosten bei max. 25.000 Euro liegen und deren Antragstellung über ein migt werden. Der fünfte Regionale Len- kungsausschuss fand im Dezember in Titt- moning (Mitte) und Schärding (Ost) statt. Der ginn der Förderperiode. Insgesamt konnten € 5,12 beantragt, die den Aufbau und die Intensivierung vereinfachtes Verfahren abgewickelt wird. Regionale Lenkungsausschuss West wurde Mio. an EFRE-Fördermittel für grenzüberschrei- langfristiger grenzüberschreitender Kooperationen Die Entscheidung über die Genehmigung über ein Umlaufverfahren abgewickelt. tende Projekte genehmigt werden. zum Abbau von administrativen und legistischen von Kleinprojekten obliegt den drei Regi- Barrieren zum Inhalt haben. Ein Projekt wurde im Die Kleinprojekte im Jahr 2017 beschäftigten Die Bandbreite der Themen reichte von Unterstüt- onalen Lenkungsausschüssen West, Bereich unternehmensbezogener grenzüber- sich mit den Themen Mobilität, Inklusion, zung von Forschung, Entwicklung & Innovation bei Mitte und Ost. schreitender Forschungs– und Entwicklungs- Umweltbildung, Katastrophenschutz, Freizeit Klein– und Mittelunternehmen, über Förderprojek- tätigkeiten genehmigt. Dieses leistet auch einen Diese finden idR. zweimal jährlich statt und und Erholung, Nachhaltigkeit und Biodiversi- te zum Thema Biodiversität und Umweltschutz Beitrag zur CO²-armen Wirtschaft. wurden im Mai/Juni in Reutte (West), tät sowie Inwertsetzung von Kulturerbe. oder dem Ausbau grüner Infrastruktur bis hin zu Maßnahmen im Hinblick auf Umweltbildung und Darüber hinaus wurde auch die Geschäfts- Oberaudorf (Mitte) und Schärding (Ost) ab- des ökologischen Landbaus. stellenförderung der Euregios um ein Jahr verlän- gehalten. Insgesamt konnte für 25 Projektan- gert. Diese stellen wichtige Partner hinsichtlich der träge eine Förderung beim 4. Regionalen Der zweite Begleitausschuss im Jahr 2017 fand regionalen grenzüberschreitenden Entwicklung Lenkungsausschuss des Programms geneh- im November in Bayerisch Gmain statt. Es konn- dar. Mitglieder des 5. Regionalen Lenkungsausschusses Mitte in Tittmoning |4 |5
Daten zum Programm Prioritätsachse 1 € 19.277.391 EFRE-Mittel verfügbar 2014-2020 € 14.499.998,63 genehmigt 2014-2016 € 1.398.004,82 genehmigt 2017 42 Mio. € € 3.379.387,55 noch verfügbar 155 bisher investiert Projektpartner Prioritätsachse 2 € 16.725.370 EFRE-Mittel verfügbar 2014-2020 € 12.804.450,78 genehmigt 2014-2016 € 3.192.074,25 genehmigt 2017 € 766.697,53 noch verfügbar Prioritätsachse 3 € 15.206.620 EFRE-Mittel verfügbar 2014-2020 € 3.129.499,99 genehmigt 2014-2016 € 2.024.348,76 genehmigt 2017 € 10.052.821,27 noch verfügbar Gemeinsam die Natur beobachten, Schafwaschener Bucht bei Prien am |6 |7
Winterwandern in Schwangau Spezifisches Ziel 3: NACHHALTIGE INWERTSETZUNG DES Inwertsetzung des Kulturerbes im Hinblick auf eine Natur- und NATUR– UND KULTURERBES nachhaltige, grenzüberschreitende touristische Entwicklung. Das spezifische Ziel 3 ist in der Prioritätsach- Freizeitangebote, die einen Beitrag zu Res- se 2 ein wesentlicher Themenschwerpunkt sourcen- und Energieeffizienz leisten des Programms. Grenzübergreifend soll hier (Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und durch koordinierte Maßnahmen dazu beige- der Umweltverschmutzung an touristischen tragen werden, langfristig sicherzustellen, Reisezielen, Reduzierung der Auswirkung dass Kultur-, Natur- und Lebensräume im des tourismusbedingten Verkehrs auf Mensch Programmraum in einem nachhaltigen Sinne und Umwelt). Im Folgenden werden aktuelle genutzt werden können. Von besonderer Förderprojekte aus dem Spezifischen Ziel 3 Bedeutung sind naturnahe Tourismus- und vorgestellt. Beispielhafte Maßnahmen: • Aufbau und Intensivierung grenzübergreifender Kooperationen und Netzwerke mit dem Ziel, das Kultur- und Naturerbe zugänglich zu machen (z.B. Gästeleitzentren, Durchwegung, Restaurierung von Kulturgütern, Naturerlebniszentren,…); • Erarbeitung von (gemeinsamen) nachhaltigen Tourismuskonzepten speziell für Nationalparks, Naturparks und andere Schutzgebiete; • Investive Aktivitäten zur touristischen Inwertsetzung von Schutzgebieten und materieller sowie immaterieller Kulturgüter (z.B. Themenwege, Projekte im Bereich der Baukultur, Schutzhütten, Infozentren, umwelt- freundliche Erschließung,…); • Vernetzung touristischer Aktivitäten im sanften und nachhaltigen Tourismus insbesondere zu den Themenbe- reichen Natur, Kultur, Gesundheit, Naturerfahrung, Erreichbarkeit; Königssee • Vorbereitende Studien und Analysen als Grundlage und Vorbereitung für die Umsetzung von Projekten, wel- che die nachhaltige Regionalentwicklung im Bereich Tourismus inkl. Kultur- und Naturerbe zum Thema ha- ben; Zielgruppen: Gemeinden/kommunale Gebietskörperschaften, Vereine, Zweckverbände, Tourismusinstitutionen, Planungsbe- hörden, Bildungseinrichtungen, kulturelle Einrichtungen |8 |9
Förderprojekt 90 90 KILOMETER KILOMETER BERGWEGE BERGWEGE ENTFALTEN ENTFALTEN TOURISTI- TOURISTI- SCHE STRAHLKRAFT „GRENZGÄNGER“ D er „Grenzgänger“ wird zukünftig in sechs Etappen als hochalpiner Etappenwandersteig die Orte Schattwald, Hin- terhornbach und Hinterstein unter Einbezie- Abschnitt des Etappenwandersteigs hung der Willersalpe und der AV-Hütten Der „Grenzgänger“ wird künftig für erfahrene Bergwanderer in sechs Etappen Landsberger Hütte sowie Prinz-Luitpold-Haus begehbar sein. Die Route ist rund 90 Kilometer lang und weist 7500 Höhenme- ter auf. Als imageträchtiges Leitprodukt soll er für die beteiligten Regionen verbinden. Strahlkraft entwickeln. Vorher müssen die vorhandenen Wege aber im Interes- se der Sicherheit instand gesetzt oder aus Gründen des Naturschutzes deutli- cher für Wandernde erkennbar gemacht werden. Dies geschieht im Rahmen eines Inwertsetzungsprogramms, das im alpinen Raum bis dato in dieser Form noch nicht realisiert wurde. All dies entsteht in sehr enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und den jeweils betroffenen Grundeigentümern. Das Wegenetz wird seinen hochalpinen Charakter behalten und stellt für Bergwan- dernde ein Gegenstück zum wesentlich leichteren Lechweg dar. Bis 2019 werden auf dem Grenzkamm zwischen Bad Hindelang, dem Tannheimer Tal und Hinterhornbach Factbox: vom Iseler bis zum Hochvogel mehrere Wegeabschnitte, die derzeit teilweise schlecht zu begehen sind, Projektlaufzeit: Dezember 2015 - November 2019 wieder in einen intakten Zustand bezüglich Qualität, Sicherheit und Naturschutz gebracht. Eine begleitende Projektvolumen: € 1,5 Mio. (davon 75% d. Mittel aus EFRE) - auf Nachhaltigkeit angelegte - Marketingkampagne wird für eine Steigerung der touristischen Wertschöp- Projektpartner: Markt Bad Hindelang, Tourismusverband Tannheimer fung in den Talorten sowie den teilnehmenden Tourismusregionen sorgen. Tal Geplante Projektinhalte: Nachhaltiges Konzept für den grenzübergrei- fenden Schutz der Flora und Fauna und einen sanften Tourismus in den Allgäuer Hochalpen |10 |11
Factbox: Projektlaufzeit: Oktober 2016 - Oktober 2019 Projektvolumen: € 1,7 Mio. (davon 75% d. Mittel aus EFRE) Projektpartner: Naturpark Karwendel und Gemeinde Scharnitz (Tirol), Staatsministeri- um für Umwelt und Verbraucherschutz und Freilichtmuseum Schliersee (Bayern) Geplante Projektinhalte: Abtragen und Wiederaufbau von historischen Holzerhütten, Didaktische Aufbereitung kulturgeschichtlicher Führungen und Ausstellungen, Durch- führung von Fachtagungen Förderprojekt „WEGE DES HOLZES: Kulturgeschichte Bildquelle: Martin Kremser aus Mittenwald Bildquelle: Martin Kremser aus Mittenwald Die wenigsten Besuchenden ahnen etwas von den Geschichten der Gebiete, durch die sie ihre Wanderschuhe oder Mountainbikes führen, wenn sie im Karwendel oder im Mangfallgebirge unterwegs sind. Sowohl die natur- kundlichen Besonderheiten der europaweit bedeutenden Schutzgebiete, als auch deren spannende Kulturge- schichte sollen daher im Rahmen dieses INTERREG-Projekts aufbereitet werden. In Tirol widmen sich der Natur- park Karwendel und die Gemeinde Scharnitz dieser Aufgabe, in Bayern sind es das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee. Konkret geplant ist zunächst der Wiederaufbau zweier historischer Holzarbeiter-Hütten, einmal in Scharnitz und einmal auf der Fläche des Schlierseer Freilichtmuseums. Deren Räumlichkeiten werden dann mit einer Ausstel- lung zur Geschichte der Holznutzung sowie zu den naturkundlichen Besonderheiten der Umgebung bespielt, um an den beiden strategischen Besucherzentren eine bewusstseinsbildende Infrastruktur aufzubauen. Darüber hinaus geht es dem Projekt letztlich aber darum, in Zusammenarbeit mit anderen Museen, Tourismus- verbänden, Naturschutz, Forst, Vereinen u.v.m. ein thematisches Netzwerk der „Wege des Holzes“ für naturna- hen Tourismus aufzubauen. Auf einer ersten Fachtagung konnten sich bereits zahlreiche Akteure kennenlernen. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen auch erste Maßnahmen wie eine interaktive Themenkarte umgesetzt werden. |12 |13
Mein persönliches Ziel ist es, dass das Thema Der Kompetenzaufbau zum Thema Gleichstellung Gleichstellung selbstverständlich und bewusst wahr- von Frauen und Männern bei den zuständigen Pro- genommen und umgesetzt wird. Frauenpolitik bzw. jektträgerinnen und Projektträgern bzw. Antragstel- Gleichstellungspolitik ist eine Querschnittsmaterie, lerinnen und Antragstellern ist aus meiner Sicht ein die alle Lebensbereiche von Frauen und Männern ganz wesentlicher Faktor. Wenn diese nicht das umfasst und ist umso wirksamer, je besser abge- Verständnis für die Gleichstellung mit sich bringen, stimmt die gesellschaftlich Verantwortlichen vorge- spiegelt sich das auch in der Projektarbeit wider. GLEICHSTELLUNG VON FRAUEN hen. Das soll sich im Förderprogramm widerspie- geln. Aus diesem Grund ist mir Information und Bewusst- seinsbildung bei der Antragstellung ein wichtiges Anliegen. UND MÄNNERN Welche Chancen sehen Sie speziell beim Themen- schwerpunkt des Spezifischen Ziels 3 (SZ3)? Welche positiven Veränderungen im Bereich Gleich- stellung haben Sie in Ihrer Arbeit bisher am meisten Gerade bei Projekten aus dem SZ3 ist es wichtig geprägt? darauf zu achten, dass bei den Zielgruppen, Arbeits- In fast allen Förderprogrammen der europäischen Union gibt es bereichsübergreifende und Entscheidungsgremien die Zusammensetzung In den letzten Jahren hat sich in dem Bereich Grundsätze — oder sogenannte horizontale Prinzipien — die sich auf allen Programmebenen nach Geschlecht berücksichtigt wird. Bei der Zu- Gleichstellung viel getan, es gibt aber noch viel zu sammensetzung von F&E – Teams soll beispiels- tun. Frauenpolitik ist auch heute noch eine Politik widerspiegeln. Dabei werden Querschnittsthemen angesprochen, die sich auf die drei der Chancengleichheit. Dass Frauen ein unabhängi- weise darauf geachtet werden, dass qualifizierte Bereiche Nachhaltige Entwicklung, Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung sowie Frauen einbezogen werden und dass gezielt Aus- ges und selbstbestimmtes Leben führen, scheint Gleichstellung von Frauen und Männern beziehen. schau nach Frauen gehalten wird. Studien bzw. die heute eine Selbstverständlichkeit. In vielen Berei- Datenbasis rund um das Projekt sollen geschlech- chen wie etwa der Ausbildung ist dies auch schon terspezifisch abgebildet bzw. evaluiert werden. umgesetzt. Doch in der Realität gibt es noch immer deutliche Unterschiede in der Verteilung der Chan- Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Fragen, die cen von Frauen und Männern. man sich in Bezug auf die Förderung der Gleichstel- lung von Frauen und Männern in der Projektarbeit Ziel ist es, dass Gleichstellung als Selbstverständnis noch stellen sollte – auch im Hinblick auf den Zeit- gesehen wird und dass Frauen und Männer auf Sehr geehrte Frau Anderl, danke dass Sie sich für Frauen und Männern gleichermaßen zugutekom- allen Ebenen miteinander arbeiten und gestalten. raum 2020+? unser Interview Zeit genommen haben. Vielleicht men wie beispielsweise Ressourcen (Budget, Per- zum Einstieg ganz kurz, welche fünf Wörter fallen sonal, Bildung, u.v.m.). Für einen gleichberechtigten Ihnen spontan zum Thema Gleichstellung von Frau- Zugang von Frauen und Männern ist es auch wich- en und Männern in unserem Programmraum ein? tig, dass die Datenbasis eines Projektes zusätzlich nach Geschlecht ausgewertet werden kann. Gleichberechtigter Zugang von Frauen und Män- nern, ausgewo- Wichtig ist, dass die Be- Im INTERREG Programm Österreich-Bayern 2014- gene Beteiligung dürfnisse beider 2020 ist die Gleichstellungsbeauftragte vom Frau- an Entscheidun- gen, Aufbrechen „Es soll ein Bewusstsein bereits bei den Antragstellerinnen Geschlechter in enreferat des Amtes der Oberösterreichischen von Geschlech- und Antragstellern geschaffen werden eine geschlechter- gleich großem Landesregierung eingebunden um die Implementie- terstereotypen, Umfang berück- rung des Gleichstellungsgrundsatzes bei der Pro- sensible Perspektive einzunehmen [...].“ sichtigt werden, Vermeidung von grammumsetzung zu gewährleisten. Wir haben sie Diskriminierung, um Diskriminie- rung zu vermei- zu einem Gespräch getroffen um mit ihr über Chan- Vielfalt. den. Es soll ein Bewusstsein bereits bei den Antrag- cen und Möglichkeiten einer gendergerechten Pro- Spiegeln sich diese Themen Ihrer Meinung nach stellerinnen und Antragstellern geschaffen werden, jektgestaltung zu diskutieren. auch in der Projektarbeit wider? eine geschlechtersensible Perspektive einzuneh- Ich sehe es als meine Aufgabe als Gleichstellungs- men, sprich die Themen oder Maßnahmen bewusst beauftragte darauf zu achten, dass in den Gremien jeweils mit den Augen der Frauen und der Männer Ausgewogenheit zwischen Frauen und Männern zu sehen. herrscht. Weiters achte ich darauf, dass die Projekte Cornelia Anderl, M.A. |14 |15
AUSBLICK UND TERMINE 2018 16. April 2018 Einreichfrist Kleinprojekte 5. Juni 2018 6. Regionaler Lenkungsausschuss Ost 13. Juni 2018 Einreichfrist Projekte 14. Juni 2018 6. Regionaler Lenkungsausschuss Mitte 15. Juni 2018 6. Regionaler Lenkungsausschuss West 10.-11. Oktober 2018 7. Begleitausschuss Impressum Herausgeber und Verleger: Amt der Oberösterreichischen Landesregierung – Abt. Raumordnung, A-4021 Linz, Bahnhofplatz 1 • Redaktion, Grafik und Layout: Högl- hammer, Aigner • Erscheinungsjahr: 2018 • Homepage: www.interreg-bayaut.net |16
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