Die deutsche Mini Szene lebt - mini transat
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44 | Regatta Die deutsche Mini Szene lebt Vor gar nicht so langer Zeit sah es so aus, als ob es mit Sechs Jahre im internationalen Melges 24 Zirkus hatten mei- dem Mini-Segeln bei Trans-Ocean erst einmal vorbei nen Drang zum schnellen Segeln geweckt. Der letzte Kick, dies wäre. Der Verein stellte seine Mini-Kampagne ein, es als Lebensziel weiterzuverfolgen, waren dann die Zusage von sah düster aus. Trans-Ocean zur Mini-Transat-Kampagne und letztendlich auch Da nahmen die Segler die Suche nach Sponsoren meine Atlantikrunde, von der ich im Juni des vergangenen Jah- selbst in die Hand und siehe da - mit großem Erfolg. res zurückkehrte. Ich war süchtig nach den Weiten des Ozeans. Als erste stemmte Lina Rixgens, 2018 mit dem Ocean Natürlich war ich enttäuscht und traurig, diesen Weg nicht mehr Award des Trans-Ocean ausgezeichnet, ihr Mini-Pro- gemeinsam mit TO gehen zu können. Er hatte den Ball ins Rollen jekt. Ihre Kampagne und ihr neues Boot hat sie im gebracht. Einen so großen Verein hinter sich zu wissen, mit dem TO-Magazin Oktober 2019 vorgestellt. man Seite an Seite das Projekt umsetzen kann, gibt einem Ver- Und seit Beginn dieses Jahres ist Lennart Burke eben- trauen und eine gewisse Sicherheit. falls erfolgreich im Rennen. Wie er das geschafft hat und wie es nun für ihn weitergeht, davon erzählt er uns Die Idee hier. Dennoch – für mich war ein Aus keine Alternative. Einen Plan B gab es einfach nicht. Ich hatte ein klares Ziel vor Augen – die Das Großartige dabei aber ist, dass die beiden Trans-Ocean-Seg- Teilnahme am Mini-Transat. Die Frage war nur, wie ich diese re- ler nicht die einzigen deutschen Teilnehmer sein werden. Min- alisieren könnte. In dieser Zeit habe ich zahlreiche Gespräche destens vier deutsche Yachten werden nach augenblicklichem mit meiner Familie und Freunden geführt. Trotz einer gewissen Und sie läuft, die neue - Lennart Burke beim Training mit seinem neuen Mini 943 in Lorient an der französischen Atlantikküste. Stand 2021 am Start des Mini-Transat erscheinen. Möglicherwei- Skepsis standen alle hinter mir und meiner Entscheidung. se sogar mehr. Und plötzlich kam die Idee … einfach mal umdenken, mich auf Und schon heute haben deutsche Segler auch das Ziel einer Teil- meine Stärken besinnen. Nicht im großen Stil träumen und na- nahme am Mini-Transat 2023 fest im Auge. Bemerkenswert ist tionale oder gar internationale Unternehmen angehen. Mir war dabei, dass drei der Teilnehmer an der Trans-Ocean Mini Chal- bewusst, wie viele Anfragen tagtäglich auf deren Schreibtischen lenge teilgenommen haben. landen – somit war ich nur einer von vielen. Foto: Alexander Champy McLean Lennart Burke - Mein Weg zur Mini-Transat 2021 Warum also nicht regional? Wieso nicht für meine Heimat ins Rennen gehen. Letztendlich Das Aus der Trans-Ocean Mini-Kampagne war für mich ein Tief- ging es mir nicht darum, meinem eigenen Ego zu schmeicheln schlag. Das sollte es also gewesen sein? Aus und vorbei? Nein, oder für einen großen Konzern zu segeln – sondern meine Hei- das kam für mich definitiv nicht in Frage. Der Funke war entfacht matregion in die Welt zu tragen und mit meiner Begeisterung an- und irgendwie wollte ich diesen Weg weitergehen. Der Gedanke, dere anzustecken, sie zu motivieren, den eigenen Lebenstraum den Atlantik allein und im Rennmodus auf einem nur 6,50 Meter zu verwirklichen. Mein Motto stand: Im Rennmodus für Vorpom- kleinen Segelboot zu überqueren, ließ mich einfach nicht los. mern. So kann sich jeder Vorpommer mit dem Projekt identifi-
Regatta | 45 zieren und stolz darauf sein, wie Vorpommern sich auf den Weg macht, den Atlantik unter extremen Bedingungen zu besegeln. Soweit so gut: Ich hatte einen Plan, eine riesige Portion Motivati- on und das wohl Wichtigste – unendliche Begeisterung. Das Team Mir war von Anfang an klar, dass ich das Projekt nicht allein ver- wirklichen kann. Ich brauchte ein Team. Profis in ihrem Bereich, die gemeinsam mit mir den Plan umsetzen und mit Leben füllen können. Wobei ich auch ehrlich zugeben muss, dass es mir an- fangs gar nicht so leicht fiel, andere um Hilfe zu bitten. Aber ei- gentlich musste ich gar nicht danach fragen. Die Menschen hier sind extrem heimatverbunden und hilfsbereit. Viele haben von sich aus, ihre Unterstützung angeboten. Und so kam eines zum anderen. „Wo sich eine Tür schließt, öff- net sich eine andere“. Diese Lebensweisheit ist nur allzu wahr. Ein Segelfreund erzählte mir, dass seine Lebensgefährtin PR- Endlich - Bootstaufe mit Taufpatin Hanna Burke, Lennarts Schwester. und Marketingberatung macht und mir sicherlich ein paar Tipps geben könnte. Aus ein paar Tipps hat sich schnell eine enge und ich während der Segelsaison bereits einige Trainingseinheiten vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt. Und genauso ging absolvieren konnte. Aber das Angebot an Classe Mini 6.50 Boo- es beim gesamten Team weiter. Wir wissen, dass wir uns voll und ten umfasst weit mehr als eine Vector. Ich versuchte also, alle ganz aufeinander verlassen können. Jeder für sich brennt ge- möglichen Informationen über die Minis 6.50 zu sammeln, auf- nauso für mein Projekt, wie ich es tue. zusaugen und zu verarbeiten. Zugegebenermaßen hatte ich bis Übrigens kann man auf meiner Webseite (lennartburke-sailing. com) natürlich auch mein ganzes Team kennenlernen. Der erste Schritt war getan und von da an ging es rasant weiter. Das nächste große Ziel war, die Finanzierung für mein Projekt auf die Beine zu stellen. Bei all der Begeisterung – ohne Moos, nix los. Auch wenn ich gleich zu Beginn einige Förderer gefunden hatte, die Basis für ein erfolgreiches Konzept musste eindeutig sein, einen Hauptsponsor zu finden. Also einen Partner, der von meiner Kampagne genauso überzeugt ist wie ich und mich bei der Realisierung unterstützt und fördert. Parallel dazu war mir aber auch klar, dass ich auch auf höchster kommunaler Ebene Rückhalt benötige. Deshalb habe ich Kontakt zu unserem Land- rat Dr. Stefan Kerth und dem Stralsunder Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow aufgebaut und konnte sie von meinem Projekt schnell begeistern. Die großen Partner Und auch das Fernsehen zeigt goßes Interesse an Lennarts Kampagne. Mit der Sparkasse Vorpommern als Hauptsponsor habe ich den perfekten Partner gefunden. Das renommierte Kreditinstitut steht dahin nicht allzu viel Ahnung von der Thematik. Und ich habe mit großem Engagement für unsere Region ein. Jährlich unter- schnell gemerkt, dass das alles auch gar nicht so einfach ist. In stützt die Sparkasse mit Spenden und Sponsoring in Höhe von der Melges 24 war es so, dass es keine unterschiedlichen De- 1 Millionen Euro regionale Projekte, ob im Bereich Kultur, Wis- signs gab und Segel kaufte man entweder bei Quantum oder bei senschaft, Bildung oder Sport. Und mein Motto „Im Rennmodus North Sails. Ganz einfach. Bei den Minis dagegen sieht das ganz für Vorpommern“ passt hervorragend zu ihrer Imagekampagne „Wir sind so Vorpommern.“. Kurz danach erhielt ich die Zusage von meinem ersten Sil- ber-Sponsor. Holger Neu von Neu-Gruppe.com ist selbst ein begeisterter Segler und unterstützt mit zwei seiner Autohäuser (Autohaus Dürkop und Audi Zentrum Stralsund) bereits zahlrei- che Projekte in der Region. Überzeugt haben ihn vor allem mein Ehrgeiz und meine Zielstrebigkeit, mit der ich die Kampagne vo- rantreibe. Aus einer Idee hatte sich so in vergleichsweise kurzer Zeit ein Fotos: lennartburke-sailing.de professionelles Team mit starken Partnern zusammengefunden. Ich bin unglaublich stolz darauf und glücklich, sie und all die anderen Unterstützer und Sponsoren an meiner Seite zu haben und meinem Ziel Tag für Tag einen Schritt näher zu kommen. Die Bootsfinanzierung war somit gesichert. Nun stand das The- ma Bootskauf im Fokus. Von Trans-Ocean wurde mir auch nach der Kampagne die Mex weiterhin zur Verfügung gestellt, mit der Bus, Boot, Lennart - alles passt, doch das Team ist noch viel größer.
46 | Regatta Mein Ziel Letztlich habe ich die Pogo 3 gekauft, mit der Ambrogio Beccaria im vergangenen Jahr den Sieg eingesegelt hat. Ein gutes Omen oder zu hohe Erwartungen? Klar sind jetzt einige der Meinung, dass ich unter diesen Voraus- setzungen auch die Mini-Transat 2021 gewinnen werde. Und na- türlich wäre das mein Traumziel. Aber ganz ehrlich, hier möchte ich auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Ein perfekt ausgestat- tetes Boot heißt noch lange nicht, dass man auf das Siegertrepp- chen kommt. Hier bedarf es weit mehr und letztendlich spielen auch zahlreiche unvorhersehbare Ereignisse eine nicht unwe- sentliche Rolle. Mein Ziel ist es, möglichst vorne mitzusegeln und die Zeit bis zum Start so effektiv wie möglich zu nutzen. So leben wie die Franzosen So nenne ich meine Strategie, mich auf die Mini-Transat vorzube- reiten. Was das bedeutet? In meinen Augen ist eines der Erfolgskonzepte der französischen Kopf hoch und weiter geht‘s - Lennart Burke hat sein Ziel fest im Blick. Offshore-Segler deren Fähigkeit, das eigene Leben komplett nach dem Segeln auszurichten. Wie es auch unsere deutschen anders aus – Serienboote versus Prototypen und hier auch noch Olympiasegler machen. Segeln, segeln und nochmals segeln, jeweils eine Vielzahl an unterschiedlichen Designs. sich immer unter die Besten mischen, gemeinsam mit ihnen trai- Mithilfe der eingeschworenen Gemeinschaft der deutschen Mi- nieren und von ihnen lernen. ni-Szene konnten meine eher Kenntnisse schnell verbessert wer- Deshalb bin ich Anfang Februar nach Lorient / Frankreich „ge- den. Ich erhielt zahlreiche Informationen, Tipps und persönliche zogen“. Nur so kann ich meines Erachtens das Beste rausholen Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Minis. Darauf basierend und Teil der Gemeinschaft werden. Momentan wohne ich noch in fiel die Entscheidung für ein Serienboot. Um es kurz zu fassen, ich meinem ausgebauten Transporter. Eine echte Herausforderung! entschied mich für eine Pogo 3, eine der am meisten gesegelten Ich trainiere in einer vielversprechenden Trainingsgruppe, mit Minis, mit den umfangreichsten Erfahrungswerten in Bezug auf einem der erfahrensten und bekanntesten Coaches in der Mi- Segeldesign, Trimm und Struktur-, sowie Materialstärken. ni-Szene, Tanguy LeGlatin. Auch wenn meine Französischkennt- nisse derzeit noch ziemlich minimalistisch sind, fühle ich mich hier gut aufgenommen. Sicherlich bedeutet es auch eine ziem- liche Umstellung der Lebenseinstellung. Das Savoir-vivre der Franzosen ist mir noch nicht so ganz ins Blut übergegangen. In manchen Dingen bin ich eben doch (noch) zu deutsch. So sind für mich fünf Minuten schlicht und ergreifend fünf Minuten und bedeuten nicht wie hier einen Zeitraum zwischen einer viertel und einer halben Stunde. Aber man gewöhnt sich an (fast) alles. GUT ZU WISSEN: Ich habe auch gemerkt, dass gute Französischkenntnisse eine ALLES IST SICHER. wichtige Voraussetzung sind, um richtig Anschluss zu finden. Also ein weiterer Punkt für meine To-Do-Liste. Versicherungslösungen für Schiff und Crew Aussicht 2020 Meine Pläne für dieses Jahr sind ziemlich hochgesteckt. Bis Anfang April laufen die Trainingseinheiten und Mitte April startet dann auch schon die erste Regatta. Insgesamt sind bis Septem- ber sechs Rennen eingeplant und meine 1000-Seemeilen-Qua- lifikation. Ein ehrgeiziges Ziel, das ich mir gesetzt habe. Aber je mehr Seemeilen ich im Rennmodus absolviere, desto sicherer und versierter werde ich. Saisonhöhepunkt wird sicherlich das Azoren-Race sein, das über 2700 Seemeilen von Les Sables d’Olonne nach Horta und wieder zurück führt. Neben dem Thema Segeln beschäftigt die Weiterführung der Kampagne nach wie vor das gesamte Team. Derzeit haben wir erst etwa 55 Prozent der Finanzierung gesichert. Es liegt also Jetzt noch ein weiter Weg vor uns. Das heißt wir wollen – und müssen Foto: lenenartburke-sailing.de Angebot – weitere Sponsoren ins Boot holen, wie auch die ein oder ande- einholen! Katharinenhof/Zippelhaus 2 re Crowdfunding-Kampagne entwickeln. D-20457 Hamburg Jede finanzielle Unterstützung ist herzlich willkommen, egal mit welchem Betrag. Einen Paypal-Link wie auch die Kontodaten Tel. +49 (0)40 - 36 98 49 - 0 sind auf meiner Webseite zu finden. www.schomacker.de Natürlich freue ich mich auch über moralische Unterstützung! Also drückt mir weiterhin eifrig die Daumen!
Regatta | 47 Seine Qualifikation für das Mini-Transat 2021 hat der 17-jährige Melwin Fink von Gran Canaria aus mal schnell in seinen Weihnachtferien erledigt. Genau wie Lennart Burke und Lina Rixgens visieren Kanaren übernommen hatte, nutze er die Gelegenheit, um in den auch drei weitere deutsche Mini-Segler, das Mini-Tran- Weihnachtsferien seine 1000 Seemeilen Qualifikation gleich dort sat 2021 beziehungsweise 2023 an. Diese sollen hier vor Ort zu segeln. Sein Kommentar zur Pogo: “Das ist segeltech- natürlich nicht vergessen werden, findet Wolfgang nisch eine neue Liga.“ Quix, der sich für uns in der Szene umgeschaut hat: Er ist damit sowohl Lena Rixgens als auch Lennart Burke einen Schritt voraus, denn beiden fehlt die Qualifikation momentan Melwin Fink - 17 Jahre jung und schon qualifiziert noch. Übrigens im Azoren-Rennen im Juli treffen die drei erst- Melwin Fink (KYC), der noch zur Schule geht und inzwischen mals aufeinander, was dann sicherlich richtig spannend wird. kurz vor dem Abitur steht, machte im vergangenen Jahr mit gleich zwei außerordentlichen Leistungen auf sich aufmerksam. Marc Siewert – Teilnehmer an der Mini-Ausschreibung Mit seinem Mini Maximum Sailing, einer Lombard Zero aus dem des Trans-Ocean Fotos: Melwin Fink, maximun-sailing.org (o. u. li.); Marc Siewert, absolut-sailing-team (re.) Melwin Fink, der jüngste im deutschen Quartett für die Mini-Tansat 2021. Marc Siewert vom Hamburger Segelclub trainiert zurzeit auf der Ostsee. Jahr 2007, belegte der Schüler bei der Regatta Silverrudder rund Der vierte deutsche Teilnehmer ist Marc Siewert, Mitglied im Ham- um Fünen einen zehnten Platz. Das toppte er dann in den Weih- burger Segel-Club. Er kommt aus Hamburg und studiert zurzeit nachtsferien. in Stralsund Wirtschaftsingenieurwesen für Elektrotechnik. Er se- Nachdem er erkannt hatte, dass sein 12 Jahre alter Mini nicht gelt als einziger der Deutschen einen Prototyp, hat bereits 2019 mehr konkurrenzfähig war, übernahm er die Pogo 3 von Hend- an drei Mini-Regatten in Frankreich teilgenommen und somit sei- rik Witzmann, der beim Mini-Transat 2019 aus gesundheitlichen ne Mini Transat-Qualifikation nahezu vollständig absolviert. Gründen nach der ersten Etappe auf den Kanaren aufgeben Der Prototyp mit der Rumpfnummer 614 ist ein Berret-Racou- musste und nicht zur zweiten Etappe starten konnte. Die Atlan- peau-Design aus dem Jahr 2006. Prototypen dürfen im Ge- tiküberquerung, der lange Schlag von Europa in die Karibik, gensatz zu Serienbooten einem neigbaren „Canting-Keel“, Ext- musste damals für ihn ausfallen. ra-Schwerter/Foils und Wasserballast-Tanks verwenden. Zudem Da Melwin Fink - www.maximum-sailing.org - seinen Mini auf den dürfen bei Prototypen die Masten, Bugspriet und Kiel deutlich
48 | Regatta länger sein als bei den Serienbooten, was die Segelfläche ver- größert und die Performance des Bootes erhöht. Prototypen dür- fen im Gegensatz zu Serienbooten zudem aus Carbon gebaut werden. 614 verfügt über alle dieser Eigenschaften. Prototypen sind somit grundsätzlich schneller und werden in Fachkreisen „kleine IMOCA’s“ genannt. 2020 will Marc - Absolute Sailing Team - seine 1000 Seemeilen Qualifikation segeln. Anschließend besteht die Möglichkeit, ne- ben viel Training auch an einigen Regatten in der Ostsee teilzu- nehmen. Zurzeit wird die Yacht in Stralsund von seinem Team durchgecheckt und optimiert, damit Sie für die Saison 2021 und das Highlight, die Mini Transat 2021, perfekt vorbereitet ist, Ab- solute Sailing Team. Michael „Micki“ Liebl, frühzeitige Vorbereitung In diesem Jahr wird auch Micki Liebl vom Starnberger See sei- ne ersten Mini-Regatten segeln. Er hat eine RG 650 gekauft, das ist ein Serienboot gebaut in Argentinien. Das Boot wird zurzeit überholt und mit Hilfe lokaler Bootsbauer auf Wettkampf Niveau gebracht. Micki – www.one2sail.de - betrachtet die RG 650 als Trainingsboot, um Erfahrungen in der Mini-Szene zu sammeln. Sein eigentliches Ziel ist das Mini-Transat 2023: „ Ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage sein werde, aber wenn ich es nicht ver- Politisches Stelldichein bei Michael Liebl, der seinen Start für 2023 plant. suche, werde ich das nie erfahren.“ Nach Fertigstellung wird das Boot im Mittelmeer bei diversen Regatten eingesetzt. Im Verlauf Clubs. In das Blauwassersegeln hat er bei Urlaubstörns bereits seiner Kampagne möchte Micki Liebl eventuell ein neueres und reingeschnuppert. Im Rahmen der Mini-Kampagne ist er Mitglied wettbewerbsfähigeres Boot kaufen, oder sogar einen eigenen des Trans-Ocean geworden. Zur finanziellen Absicherung seines Prototypen entwickeln und bauen. Vorhabens hat er das Projekt Yachtclub-Starnberg.com ins Le- Bisher segelte der Bayer auf olympischen Kursen Binnen- und ben gerufen. So will er, der am Starnberger See bestens vernetzt Küstenregatten. Er gewann zahlreiche Meisterschaften und Wett- ist, Sponsoren akquirieren. fahrtserien, unter anderem die DM im H-Boot. Seit der Gründung der Segel Bundesliga betreut er das Team des Münchner Yacht Lennart Burke, Wolfgang Quix McIntyre - ClassMini 580 Es sieht so aus, als ob sich im Leben alles eines Tages wiederholt. In den 1970er-Jahren entwickelte Bob Sal- mon das erste Mini-Transat, weil die Yachten, die für eine Teilnahme am OSTAR geeignet waren, für einen normalen Regattasegler einfach unbezahlbar wurden. 42 Jahre danach sind auch die modernen Minis so teu- er, dass ohne Sponsoren nichts mehr geht. Das veranlasste nun den Australier Don McIntyre (vielen als Ver- anstalter des Golden Globe Race bekannt) über eine blauwas- sertaugliche, preiswerte und dabei sichere kleine Yacht nach- zudenken. Die Yacht sollte dem Geist von 1977 entsprechen: Welcome to the McIntyreClass Mini 580 one Design. Die Yacht soll 2,30 Meter breit sein, einen Tiefgang von 1,50 Meter haben und in einen 20 Fuß Container passen. Der Mini wird aus Ma- Foto: Michael Liebl; Zeichnung ClassMini580 rine-Sperrholt mit einem Epoxy / Glas-Überzug gebaut werden. Die Baunummer 1 wird zurzeit in Polen gebaut. Das Design soll auch für Selbstbauer geeignet sein. Die Termine für ein Mini-580 Fastnet, eine Azoren-Regatta und ein Transat sind schon grob umrissen. Und da McIntyre der Ideengeber ist, verwundert es auch nicht, dass er schon feste Pläne für ein Mini Globe Race hat, also einmal um die Welt. Details dazu finden sich unter www. ClassMini580.com. Wolfgang Quix
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