Statistisches Monatsheft Thüringen - JUNI 2020 - ZAHLEN DATEN FAKTEN
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ZA HL EN ∙ DAT EN ∙ FA KT E N Thüringer Landesamt für Statistik Statistisches Monatsheft Thüringen JUNI 2020 T h ü r i n ge n 2019 s in • Tourismu d e r T h ü r inger se • Ergebnis 9 und die t r i e 2 0 1 Indus B e s tands- - u n d Auftrags g entwicklun
IMPRESSUM Herausgeber: Zeichenerklärung: Thüringer Landesamt für Statistik – nichts vorhanden (genau Null) Europaplatz 3, 99091 Erfurt 0 weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Schriftleitung: Stelle, jedoch mehr als nichts Dr. Holger Poppenhäger . Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten ... Zahlenwert lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor Auskunft erteilt: x Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll Präsidialbereich Grundsatzfragen, Presse p vorläufige Zahl Daniel Mroß r berichtigte Zahl Telefon 03 61 57 331-91 10 / Zahlenwert nicht sicher genug Telefax 03 61 57 331-96 97 () Aussagewert eingeschränkt E-Mail: Daniel.Mross@statistik.thueringen.de Internet: www.statistik.thueringen.de Anmerkung: Abweichungen in den Summen, auch im Satz und Druck: Vergleich zu anderen Veröffentlichungen, erklären sich aus dem Runden von Einzelwerten. Thüringer Landesamt für Statistik Titelfoto: Tobias Kromke - Fotolia.com Heft-Nr.: 102 / 20 Jahrgang: 27 Preis: 5,00 Euro ISSN 09 48-54 49 Bestell-Nr.: 40 301 Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.
INHALT JUNI 2020 13: Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen in Thüringen 3 INHALT gestiegen 13: Genau 400 Studierende mit Deutschlandstipendium 5 AN EINEM TAG IN THÜRINGEN im Jahr 2019 an Thüringer Hochschulen 6 NEUES 14: Wenig Veränderung im Personalbereich des öffentli- 6 Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni 2020 chen Dienstes in Thüringen 6 Christi Himmelfahrt und Vatertag am 21. Mai 14: Inflationsrate in Thüringen im April 1,1 Prozent 6 Geburten und Sterbefälle 2019 in Thüringen: Weniger 15: Verpackungsabfälle in Thüringen 2018 Geburten und Sterbefälle, dennoch hohes Geburtendefizit 15: Einladung zum Pressegespräch: Sonderveröffent- 7 Zum Muttertag am 10. Mai lichung „Aktuelle Zahlen Thüringens in Zeiten der Corona-Pandemie“ 7 Trotz Einwohnerzuwachs bei den ab 65-Jährigen sinkt die Zahl älterer Erwerbspersonen bis 2040 16 IM FOKUS 7 Einkommensverteilung und Armutsgefährdungsquo- ten 2018 im Bund-Länder-Vergleich 18 THÜRINGEN AKTUELL 8 Aquakultur in Thüringen 2019: Speisefischerzeugung auf Vorjahresniveau 33 TROCKENE ZAHL 8 Anbauprognose für das Erntejahr 2020: Rapsanbau erholt sich, Rückgang bei Winterweizen 34 AUFSATZ Dr. Oliver Greßmann: „Tourismus in Thüringen 2019: 9 Thüringer Industrie im 1. Quartal 2020 im deutsch- Erstmals mehr als 10 Millionen Gästeübernachtungen“ landweiten Vergleich auf Platz 8 9 Rangfolge der Thüringer Industrie im 1. Quartal 2020 47 DER DURCHSCHNITTSTHÜRINGER nach Kreisen: Ilm-Kreis weiterhin Spitzenreiter 10 Das Thüringer Bauhauptgewerbe im Ländervergleich 48 AUFSATZ im 1. Quartal 2020 Ulrike Lenk: „Ergebnisse der Thüringer Industrie 2019 und die Auftrags- und Bestandsentwicklung“ 10 Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen Thüringens 2018 60 WIESO WESHALB WARUM 10 Stromerzeugung in Thüringer Kläranlagen im Jahr 2019 11 Beschäftigte der Energie- und Wasserversorgung stets 62 GRAFIKEN im Einsatz 11 Wärmequellen aus der Umwelt heizen neu errichtete 68 TROCKENE ZAHL Wohngebäude 69 WIRTSCHATFSINDIKATOREN 11 10 818 genehmigte Wohnungen in Thüringen noch nicht fertig gestellt 72 ZAHLENSPIEGEL 12 1,5 Jahre von der Erteilung der Baugenehmigung bis zum Einzug 12: 4 941 bezugsfertige Wohnungen in Thüringen 12: Rückgang der Unfälle mit Personenschäden und verunglückten Personen im März 2020 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 3
4 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
E M T A G AN EIN R I N G E N IN THÜ G V Ö L K E R UN BE 139 Fo r t zü ge 148 Zuzüge Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2019. Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 5
NEUES Neues aus der Statistik Hintergrundinformationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise finden Sie in den Themenbereichen. Darüber hinaus erscheint monatlich die Sonderveröffentlichung „Aktuelle Zahlen für Thüringen in Zei- ten der Corona-Krise“ als Sammlung statistischer Daten mit möglichem Bezug zur Corona-Pandemie. Zum Internationalen Kindertag Geburten und Sterbefälle 2019 am 1. Juni 2020 in Thüringen: Weniger Geburten und Sterbefälle, dennoch hohes Im Jahresdurchschnitt 2018 lebten in Thüringen Geburtendefizit 314 Tausend Kinder unter 18 Jahren in Familien, davon 160 Tausend Jungen und 154 Tausend Mäd- Im Jahr 2019 wurden in Thüringen 16 647 Geburten chen. Über die Hälfte der Kinder unter 18 Jahren und 29 196 Sterbefälle registriert. Das sind 790 Ge- (173 Tausend) wohnten bei ihren miteinander ver- burten (− 4,5 Prozent) und 628 Sterbefälle weniger heirateten Eltern, 72 Tausend bei nichtehelichen (− 2,1 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2018. Da die Lebensgemeinschaften und 69 Tausend mit einem Zahl der Geburten etwas stärker zurückging als die alleinerziehenden Elternteil zusammen. 99 Tausend Zahl der Sterbefälle, kam es 2019 zu einer leich- Kinder wuchsen ohne Geschwister auf, 140 Tausend ten Erhöhung des sogenannten Geburtendefizits mit einem Bruder oder einer Schwester und 75 Tau- in Thüringen. Dieses lag mit 12 549 Personen um send mit 2 oder mehr Geschwistern. 101 Tausend 162 Personen höher als noch 2018. Kinder waren unter 6 Jahre alt. Von den 212 Tausend Kindern im Alter von 6 bis unter 18 Jahren waren Unter den Thüringer Landkreisen und kreisfreien 201 Tausend Schüler oder Auszubildende. Städten wurden in der Stadt Erfurt mit 2 068 Ge- burten die meisten gezählt, gefolgt von der Stadt Jena (1 080 Kinder) und dem Landkreis Gotha Christi Himmelfahrt und Vatertag (1 063 Kinder). Die Stadt Suhl (215 Kinder), der am 21. Mai Landkreis Sonneberg (356 Kinder) sowie die Stadt Eisenach (366 Kinder) wiesen absolut betrachtet die Im Jahresdurchschnitt 2018 lebten in Thüringen 912 wenigsten Geburten im Jahr 2019 auf. Tausend Männer im Alter von 15 Jahren und mehr. Das waren 49 Prozent der Bevölkerung in diesem Die meisten Sterbefälle wurden, wie auch im Vorjahr, Alter. 52 Prozent von ihnen waren verheiratet, 37 mit 2 323 gestorbenen Personen in Erfurt erfasst, Prozent ledig, 8 Prozent geschieden und 4 Prozent gefolgt vom Landkreis Schmalkalden-Meiningen verwitwet. 61 Prozent der Männer waren erwerbs- mit 1 868 Gestorbenen und dem Landkreis Gotha tätig, 3 Prozent erwerbslos und 37 Prozent Nicht- mit 1 793 Gestorbenen. Die wenigsten Sterbefälle erwerbspersonen. wurden in den Städten Suhl (582 Personen), Eisenach (626 Personen) und Weimar (797 Personen) regis- 277 Tausend Männer waren im Alter von 15 bis unter triert. 40 Jahren sowie 398 Tausend im Alter von 40 bis unter 65 Jahren. 236 Tausend Männer befanden sich Keine kreisfreie Stadt und kein Landkreis hatte im Rentenalter von 65 und mehr Jahren. 2019 einen Geburtenüberschuss. Den geringsten negativen Saldo konnte die Stadt Jena aufweisen. Die Ergebnisse des Mikrozensus, der jährlichen In der Stadt an der Saale starben 60 Personen repräsentativen Haushaltsbefragung, zeigen weiter, mehr als Kinder geboren wurden. Danach folgten dass von den 158 Tausend Vätern, die 2018 mit die Stadt Weimar (− 223 Personen) und das Eichs- minderjährigen Kindern zusammenwohnten, der feld (− 230 Personen). Das höchste Geburtendefizit überwiegende Teil (96 Prozent) in einer Ehe- oder gab es mit − 982 Personen im Landkreis Schmal- Lebenspartnerschaft lebte. 4 Prozent bzw. 6 Tausend kalden-Meiningen, gefolgt vom Landkreis Greiz mit Väter waren alleinerziehend. − 937 Personen und dem Landkreis Saalfeld-Rudol- stadt (− 916 Personen). 6 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Zum Muttertag am 10. Mai werden hingegen die gering besetzten Geburts- jahrgänge 1971 bis 1975 im Alter von 65 bis unter Im Jahresdurchschnitt 2018 lebten in Thüringen 70 Jahren sein, so dass für diese Altersgruppe beson- 194 Tausend Mütter im erwerbsfähigen Alter von ders starke Bevölkerungsverluste erwartet werden. 15 bis unter 65 Jahren, die 306 Tausend minderjähri- ge Kinder betreuten. 131 Tausend dieser Frauen bzw. Da die 65- bis unter 70-Jährigen im Jahr 2018 jedoch 68 Prozent standen aktiv im Berufsleben. Weitere nur einen Anteil von 28,6 Prozent an der Bevölke- 30 Tausend Frauen hatten einen festen Arbeitsplatz, rung in Privathaushalten ab 65 Jahren hatten, wird waren aber z. B. wegen Mutterschutz oder Elternzeit die Einwohnerentwicklung der Seniorinnen und vorübergehend beurlaubt. Senioren insgesamt durch das starke Wachstum der ab 70-Jährigen dominiert. Anders hingegen Die Ergebnisse des Mikrozensus, der jährlichen sieht die Situation bei den Erwerbspersonen aus. repräsentativen Haushaltsbefragung, zeigen weiter, Die 65- bis unter 70-Jährigen stellen drei Viertel der dass die Erwerbsbeteiligung der Mütter stark von der Erwerbspersonen ab 65 Jahren, sodass die „jungen Zahl und dem Alter der Kinder abhängt. So waren Alten“ die Entwicklung der älteren Erwerbspersonen im Jahr 2018 rund 70 Prozent der Mütter mit 1 und insgesamt dominieren. 2 Kindern aktiv erwerbstätig. Von den Müttern mit 3 und mehr Kindern waren es 45 Prozent. Diese und weitere Analysen zur Erwerbspersonen- vorausberechnung beschreibt der Aufsatz „Die Ent- 63 Tausend bzw. 48 Prozent der 131 Tausend aktiv wicklung der Zahl und Altersstruktur der Erwerbs- erwerbstätigen Mütter gingen einer Teilzeitbeschäf- personen in Thüringen bis 2040“, der im Statistischen tigung nach. Bei den Gründen für die Teilzeittätig- Monatsheft Thüringen, April 2020, zum kostenfreien keit gaben 65 Prozent persönliche oder familiäre Download zur Verfügung steht. Verpflichtungen an und 16 Prozent fanden keine Vollzeittätigkeit. Einkommensverteilung und Von den Müttern, die 2018 mit minderjährigen Armutsgefährdungsquoten 2018 Kindern zusammenwohnten, lebte der größte Teil (78 Prozent) mit dem Ehe- oder Lebenspartner zu- im Bund-Länder-Vergleich sammen. 22 Prozent waren alleinerziehend. Im Jahr 2018 gab es in der Bundesrepublik Deutsch- land rund 41,4 Millionen private Haushalte. Davon Trotz Einwohnerzuwachs bei den befanden sich 32,9 Millionen im früheren Bundes- ab 65-Jährigen sinkt die Zahl gebiet (ohne Berlin) und 8,5 Millionen in den neuen Bundesländern (einschl. Berlin). Für das gesamte älterer Erwerbspersonen bis 2040 Bundesgebiet lässt sich ein Median der monatli- chen Nettoeinkommen aller privaten Haushalte von Die Zahl der älteren Erwerbspersonen in Privat- 2 350 Euro errechnen. Für das frühere Bundesgebiet haushalten wird bis 2040 gegenüber 2018 voraus- (ohne Berlin) betrug das monatliche Medianeinkom- sichtlich um 11,0 Prozent bzw. 3 Tausend Perso- men aller privaten Haushalte 2 450 Euro und für die nen zurückgehen. Im gleichen Zeitraum wurde für neuen Bundesländer (einschl. Berlin) 2 025 Euro. die Bevölkerung ab 65 Jahren in Privathaushalten (Hauptwohnsitz) ein Zuwachs von 9,3 Prozent bzw. Diese und weitere Themen beschreibt der Aufsatz 49 Tausend Personen vorausberechnet. Zu diesem „Einkommensverteilung und Armutsgefährdungs- scheinbar widersprüchlichen Ergebnis kommt eine quoten 2018 im Bund-Länder-Vergleich“ im Statis- Auswertung des Thüringer Landesamtes für Statistik tischen Monatsheft Thüringen, April 2020, der zum zur aktuellen Erwerbspersonenvorausberechnung. kostenfreien Download zur Verfügung steht. Erklären lässt sich diese gegensätzliche Entwicklung anhand der genaueren Betrachtung der älteren Be- Im gesamten Bundesgebiet gab es im Jahr 2018 völkerung nach 5-Jahres-Altersgruppen. bezogen auf die monatlichen Haushaltsnettoeinkom- men deutlich mehr private Haushalte am oberen als Während die ab 70-Jährigen im Zeitraum 2018 bis am unteren Ende der Einkommensskala. So standen 2040 Bevölkerungsgewinne verzeichnen können, etwa 6,0 Millionen Haushalten mit einem Nettoein- sinkt die Zahl der 65- bis unter 70-Jährigen über- kommen von monatlich 4 500 Euro und mehr rund proportional stark. Diese 1949 bis 1953 Geborenen 3,3 Millionen Haushalte mit einem monatlichen bilden die aktuell sehr stark besetzte Altersgruppe Nettoeinkommen von unter 900 Euro gegenüber. der ersten „Babyboomer-Jahrgänge“. Im Jahr 2040 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 7
NEUES Im Jahr 2018 waren zwischen Haushalten im frü- Anbauprognose für das Erntejahr heren Bundesgebiet (ohne Berlin) und den neuen 2020: Rapsanbau erholt sich, Bundesländern (einschl. Berlin) sowohl im unteren als auch im oberen Einkommensbereich noch erheb- Rückgang bei Winterweizen liche Einkommensdifferenzen zu verzeichnen. In den unteren Einkommensgruppen bis unter 1 300 Euro Bei den Thüringer Landwirten stehen zur Ernte 2020 war in den neuen Bundesländern (einschl. Berlin) rund 350 300 Hektar Getreide (ohne Körnermais und fast ein Viertel der Haushalte (23,2 Prozent) anzu- Corn-Cob-Mix) im Feld. Gegenüber dem Vorjahr be- treffen. Dagegen waren es im früheren Bundesgebiet deutet dies einen Rückgang von rund 24 400 Hektar (ohne Berlin) gerade einmal 17,9 Prozent. bzw. 7 Prozent. Winterweizen bleibt auch in diesem Jahr die anbau- Aquakultur in Thüringen 2019: stärkste Getreideart und wächst auf 198 400 Hektar Speisefischerzeugung auf heran. Im Vergleich zum vergangenen Jahr waren das rund 28 200 Hektar bzw. 12 Prozent weniger. Vorjahresniveau Erweitert wurde in diesem Jahr der Anbau der Im vergangenen Jahr erzeugten 60 Thüringer Aqua- Sommerungen. Beim Sommerweizen kann ge- kulturbetriebe 727 Tonnen Speisefisch. Das waren genüber dem Vorjahr eine Zunahme von rund 2 Tonnen Speisefisch weniger als im Jahr 2018. 600 Hektar festgestellt werden. Insgesamt wird die Gegenüber der Erzeugung aus dem Jahr 2017 sind Anbaufläche 2 800 Hektar umfassen. Bei der Sommer- das 155 Tonnen bzw. 18 Prozent weniger. Ein wei- gerste beträgt die Anbaufläche zur Ernte 2020 rund terer Dürresommer mit Wassermangel und hohen 33 100 Hektar. Das sind rund 1 500 Hektar bzw. Wassertemperaturen ließ die Thüringer Fischwirte 5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. und ihre Fische nicht aufatmen. Die Erzeugung von Regenbogenforellen reduzierte sich 2019 um Der Anbau von Wintergerste erfolgt auf rund 13 Tonnen bzw. 3 Prozent gegenüber 2018. Zum Jahr 78 500 Hektar und bleibt gegenüber dem vergange- 2017 bedeutet das einen Rückgang um 117 Tonnen nen Jahr nahezu konstant. Die derzeitige Anbaupro- (− 25 Prozent). Karpfen wurden 194 Tonnen erzeugt. gnose bei Roggen und Wintermenggetreide beläuft Das sind 22 Tonnen bzw. 13 Prozent mehr als im sich auf 10 800 Hektar Anbaufläche. Auch bei dieser Vorjahr, aber 11 Tonnen bzw. 5 Prozent weniger Fruchtart gibt es gegenüber dem Vorjahr nur geringe als im Jahr 2017. Veränderungen (+ 300 Hektar bzw. + 3 Prozent). Knapp die Hälfte der Speisefische waren Regen- Die Anbaufläche von Triticale verringert sich gegen- bogenforellen (49 Prozent bzw. 359 Tonnen) und über dem Erntejahr 2019 um 800 Hektar bzw. 6 Pro- mehr als ein Viertel Karpfen (27 Prozent bzw. zent und beträgt voraussichtlich rund 12 200 Hektar. 194 Tonnen). Weiterhin produzierten die Fischwirte u. a. 69 Tonnen Lachsforellen, 13 Tonnen Bachsaib- Nach 2 schwierigen Jahren für den Rapsanbau wird ling, 12 Tonnen Bachforellen und 3 Tonnen Schleie. im Jahr 2020 wieder deutlich mehr dieser Ölfrucht auf Thüringens Feldern geerntet werden. Insgesamt 93 Prozent bzw. 676 Tonnen der Speisefische wur- beträgt die Anbaufläche rund 100 200 Hektar. Gegen- den in Betrieben hergestellt, die über eine jährliche über dem Jahr 2019 bedeutet dies einen Zuwachs Produktionsmenge von 5 Tonnen und mehr Fisch um 18 500 Hektar bzw. 23 Prozent. verfügten. Die Anbaufläche der Körnererbsen liegt mit Die Erzeugung von Krebstieren, Weichtieren, Rogen/ 8 200 Hektar auf Vorjahresniveau. Eine Anbauerwei- Kaviar und Algen hatte in Thüringen eine geringe terung gibt es bei den Ackerbohnen zu verzeichnen. Bedeutung bzw. fand nicht statt. Gegenüber dem Vorjahr werden rund 600 Hektar bzw. 22 Prozent mehr angebaut. Insgesamt stehen Bei einer gesamtdeutschen Speisefischerzeugung rund 3 400 Hektar dieser Körnerleguminose im Feld. von 18 548 Tonnen im Jahr 2019 lag der Anteil der Thüringer Erzeugung bei 3,9 Prozent (Anteil 2018: Der Anbauumfang der Hackfrüchte bleibt gegenüber 4,0 Prozent). dem Vorjahr stabil. Bei den Zuckerrüben erfolgt der Anbau im Jahr 2020 auf 10 900 Hektar. Dies ent- spricht einem leichten Rückgang um 100 Hektar bzw. 1 Prozent. Auch bei den Kartoffeln gibt es 8 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES nach derzeitiger Anbauplanung der Betriebe kaum Rangfolge der Thüringer Industrie Veränderungen der Anbaufläche. Wie bereits im im 1. Quartal 2020 nach Kreisen: vergangenen Jahr werden die Knollen auf rund 1 600 Hektar gelegt. Ilm-Kreis weiterhin Spitzenreiter Bitte beachten: In 4 Thüringer Landkreisen und einer kreisfreien Die Anbauflächen für die Ernte 2020 sind Ergeb- Stadt Thüringens stiegen im 1. Quartal 2020 die nisse einer ersten Hochrechnung und nur als Industrieumsätze im Vergleich zu den ersten 3 Mo- Anbautendenzen zu werten. Vorläufige Ergebnisse naten des Vorjahres. Die höchsten Umsätze wurden über den tatsächlichen Anbau auf dem Ackerland im Ilm-Kreis erzielt, gefolgt vom Landkreis Gotha liefert die Bodennutzungshaupterhebung. Diese und dem Wartburgkreis. Ergebnisse werden im Juli 2020 vorliegen. Die Betriebe von 5 Landkreisen und 2 kreisfreien Städten erwirtschafteten im 1. Quartal 2020 einen Thüringer Industrie im 1. Quartal Umsatz in Höhe von rund 4,2 Milliarden Euro. Das 2020 im deutschlandweiten Ver- ist mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes der Thüringer Industriebetriebe mit mehr als 50 Be- gleich auf Platz 8 schäftigten in Höhe von 8,0 Milliarden Euro. Der Ilm-Kreis erzielte im 1. Quartal 2020 einen Umsatz Der Umsatz der Thüringer Industriebetriebe mit in Höhe von 836 Millionen Euro, der Landkreis Gotha 50 und mehr Beschäftigten sank von Januar bis 831 Millionen Euro und der Wartburgkreis 649 Millio- März 2020 (bei einem Arbeitstag mehr) gegenüber nen Euro. Die höchsten Zuwächse hatten der Land- dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 2,9 Pro- kreis Gotha mit 162 Millionen Euro, der Ilm-Kreis mit zent. In der Summe der neuen Bundesländer kam 49 Millionen Euro, der Saale-Holzland-Kreis und die es im Ergebnis zu einem Rückgang um 1,7 Prozent Stadt Jena mit 15 Millionen Euro. Vergleichsweise und in Deutschland um 4,0 Prozent. Thüringen be- niedrige Umsätze erzielten die Betriebe der Städte legte bei der Umsatzentwicklung im bundesweiten Weimar und Suhl. Ländervergleich den 8. Platz. Die Exportquote, der Anteil des Auslandsumsatzes Der Absatz auf dem inländischen Markt sank in am Umsatz insgesamt, betrug im 1. Quartal 2020 im Thüringen um 3,6 Prozent gegenüber dem ver- Durchschnitt 37,5 Prozent und lag um 0,4 Prozent- gleichbaren Vorjahreszeitraum. In der Summe der punkte über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. neuen Bundesländer stieg der Inlandsumsatz um Über dem Thüringer Durchschnitt lagen: 0,1 Prozent an. In Deutschland insgesamt gab es einen Rückgang um 2,8 Prozent. Thüringen stand • die Stadt Jena mit 71,4 Prozent damit an 12. Stelle aller Bundesländer. • der Kyffhäuserkreis mit 51,0 Prozent Der Auslandsumsatz Thüringens fiel von Januar bis • der Ilm-Kreis mit 48,5 Prozent März 2020 gegenüber dem Jahr 2019 um 1,9 Prozent. • der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit In den Industriebetrieben der neuen Bundesländer 44,8 Prozent wurden 4,5 Prozent und in Deutschland insgesamt 5,1 Prozent weniger Waren ausgeführt als im Vor- • der Landkreis Sonneberg mit 41,3 Prozent. jahreszeitraum. Auch in der Entwicklung des Exports belegte Thüringen den 12. Platz aller Bundesländer. Lediglich 19,0 Prozent betrug der Exportanteil am Umsatz in der kreisfreien Stadt Suhl und im Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl sank in Thü- Landkreis Altenburger Land, im Landkreis Greiz ringen von Januar bis März 2020 zum vergleichbaren 26,1 Prozent und im Landkreis Nordhausen Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent. Thüringen stand 26,9 Prozent. damit weiterhin an 14. Stelle aller Bundesländer. In den neuen Bundesländern gab es ebenfalls weniger Im Monatsdurchschnitt waren im 1. Quartal 2020 in Arbeitsplätze (− 1,8 Prozent) und in Deutschland den Thüringer Industriebetrieben 145 Tausend Per- sank die Anzahl der Arbeitsplätze um 1,0 Prozent. sonen tätig, 3 659 Personen weniger als in den ersten 3 Monaten 2019. Mit rund 2,5 Prozent Beschäftigten Die Umsatzproduktivität in Thüringen betrug rund weniger wurde im Vergleich zum 1. Quartal des Vor- 55 Tausend Euro. Sie sank im Vergleich zum Vor- jahres ein um 2,9 Prozent bzw. über 244 Millionen jahreszeitraum um 0,5 Prozent. In Deutschland Euro geringerer Umsatz erzielt. Die Exporte sanken insgesamt wurden 77 Tausend Euro Umsatz je Be- um 1,9 Prozent (58 Millionen Euro). schäftigten (− 3,0 Prozent) und in den neuen Bundes- ländern 67 Tausend Euro Umsatz je Beschäftigten (+ 0,2 Prozent) erzielt. Mit diesem Ergebnis stand Thüringen im Ländervergleich an 6. Stelle. Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 9
NEUES 4 Landkreise und 2 kreisfreie Städte hatten im Energieerzeugung in Kraft-Wärme- Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs Kopplungs-Anlagen Thüringens an Industriebeschäftigten. Spitzenreiter waren die Stadt Jena mit 5,5 Prozent (+ 412 Personen), die 2018 Stadt Weimar mit 3,3 Prozent (+ 42 Personen) und der Saale-Holzland-Kreis mit einem Anstieg um Im Jahr 2018 wurden in Thüringer Kraftwerken der 1,5 Prozent (+ 79 Personen). Den höchsten Rück- allgemeinen Versorgung1) und in Industriekraftwer- gang an Arbeitsplätzen verzeichnete der Landkreis ken1) netto 5 317 Millionen Kilowattstunden (kWh) Schmalkalden-Meiningen mit 842 Personen. Strom und 4 959 Millionen kWh Wärme erzeugt. Darunter sind 45,6 bzw. 91,7 Prozent dieser in Thü- Inwieweit sich die Corona-Krise im 1. Quartal 2020 ringen produzierten Energien im Kraft-Wärme-Kopp- auswirkte, ist noch nicht klar erkennbar. lungs-Prozess (KWK-Prozess) erzeugt worden. Aus Erdgas wurden nahezu zwei Drittel (64,7 Prozent) der KWK-Energiemengen erzeugt. Das Thüringer Bauhauptgewerbe im Ländervergleich im 1. Quartal 2020 KWK-Anlagen sind ortsfeste technische Anlagen, bei denen die eingesetzte Energie gleichzeitig in Das Thüringer Bauhauptgewerbe verzeichnete von elektrische Energie, also Strom, und in Nutzwärme, Januar bis März 2020 einen deutlichen Umsatzan- z. B. Fernwärme oder Prozesswärme, umgewandelt stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von ins- wird. KWK wird im Interesse der Energieeinsparung gesamt 6,5 Prozent. Nach dem 1. Quartal lagen sowie der Reduzierung von Schadstoffemissionen die Betriebe des Thüringer Bauhauptgewerbes mit staatlich gefördert. im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten damit um 5,8 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Bitte beachten: neuen Bundesländer und 5,9 Prozentpunkte unter Die Berechnung der Anteile im KWK-Prozess dem Bundesdurchschnitt. erfolgte auf Basis Kilowattstunden. Bis Ende März 2020 sank die Anzahl der Arbeits- plätze im Thüringer Bauhauptgewerbe im Vergleich Stromerzeugung in Thüringer zum Vorjahr leicht um 0,4 Prozent. In den neuen Kläranlagen im Jahr 2019 Bundesländern lag die durchschnittliche Zahl der tätigen Personen 2,2 Prozent über dem Niveau 501 von 5292) öffentlichen Kläranlagen betrieben des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes. Deutsch- eine biologische Behandlung des Abwassers, wobei landweit stieg die Anzahl der Baubeschäftigten um potentiell Klärgas anfällt. Im Jahr 2019 wurden bei 4,6 Prozent an. der Abwasserbehandlung in den befragten Kläran- lagen Thüringens 15,7 Millionen Kubikmeter (m3) Während sich die Anzahl der geleisteten Arbeits- Rohgas gewonnen. In 18 dieser Anlagen wurde dieses stunden deutschlandweit um 9,0 Prozent steigerte, Klärgas neben dem Einsatz zu reinen Heiz- und/ wurden in Thüringen 5,9 Prozent und in den neuen oder Antriebszwecken auch zur Stromerzeugung Bundesländern 7,7 Prozent mehr Stunden gearbeitet. eingesetzt. Insgesamt wurden 2019 in Thüringen 25,1 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom aus Die Umsatzproduktivität stieg in Thüringen von Ja- Klärgas erzeugt. nuar bis März 2020 gegenüber den ersten 3 Monaten 2019 um 6,9 Prozent. Mit 28 996 Euro Umsatz je bau- 94,3 Prozent dieser Strommenge wurde in den gewerblich Beschäftigten lag sie unter dem Bundes- Kläranlagen selbst verbraucht, z. B. zum Betrieb durchschnitt (36 406 Euro Umsatz je Beschäftigten; der Pumpwerke. Für Heizzwecke wird das Klärgas + 7,5 Prozent). In den neuen Bundesländern gab es beispielsweise für die Aufheizung des Faulschlam- einen Anstieg um 9,9 Prozent (34 546 Euro Umsatz mes verwendet. je Beschäftigten). Die in den ersten 3 Monaten 2020 gezahlten Ent- gelte lagen im Thüringer Bauhauptgewerbe um 6,3 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. In den neuen Bundesländern stiegen die Entgelte um 7,6 Prozent und deutschlandweit um 8,2 Prozent an. 1) Erzeugungsanlagen mit weni- ger als 1 Megawatt elektrisch (MW el) Nettonennleistung werden in diese Betrachtung nicht einbezogen. 2) Stand: Ende 2016 – Erhebung über die öffentliche Abwas- serbehandlung 2016. 10 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Beschäftigte der Energie- und Werden Wohnungsneubauten primär mit erneuer- Wasserversorgung stets im Einsatz baren Energien beheizt, so geschieht dies vor allem mit Umweltthermieanlagen (75,2 Prozent), die Wär- In den Betrieben der Energie- und Wasserversorgung me aus der Luft oder dem Wasser entziehen, oder Thüringens waren nach vorläufigen Angaben im Geothermieanlagen (14,1 Prozent), die Wärme im März 2020 insgesamt 7 279 Mitarbeiterinnen und Erdinnern nutzen. Mitarbeiter beschäftigt. In neuen Wohngebäuden wählten wiederum Sie sind immer für uns da! Immer im Einsatz, ob vor 55,3 Prozent der Bauherren eine Zusatzheizung. Hier Ort oder im Homeoffice – die Mitarbeiterinnen und dominierten die Holzheizungen. Jedes 4. geplante Mitarbeiter in den Betrieben der Energie- und Was- neue Wohngebäude wird zusätzlich mit einer Holz- serversorgung sorgen für eine sichere Versorgung heizung ausgestattet sein. der Bürger und aller Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Wasser. Sie sind es, die – hinter den Kulissen – eine verlässliche und ausreichende Bedarfsdeckung 10 818 genehmigte Wohnungen in an Energie und Wasser zur Aufrechterhaltung des Thüringen noch nicht fertig gestellt gesellschaftlichen Lebens gewährleisten. Mit der Bauüberhangserhebung 2019 wurden ins- Ende März 2020 waren in der Energieversorgung gesamt 10 818 Wohnungen ermittelt, die zwar eine 4 516 und damit gegenüber dem Vorjahresmonat Genehmigung zum Bau erhielten, aber bis zum 90 Personen mehr tätig. Auch in der Wasserver- 31.12.2019 noch nicht fertig gestellt wurden. Im sorgung waren mit 2 763 tätigen Personen 30 Mit- Vergleich zum Jahresende 2018 verringerte sich der arbeiterinnen und Mitarbeiter mehr beschäftigt. Von Bauüberhang in Thüringen um 266 Wohnungen bzw. den Beschäftigten wurden im März 2020 gegenüber 2,4 Prozent. Insgesamt 58,2 Prozent der im Überhang dem Vorjahresmonat, bei einem Arbeitstag mehr, befindlichen Wohnungen wurden vor 2019 geneh- insgesamt 1 002 Tausend Arbeitsstunden3) geleistet. migt, davon 16,2 Prozent im Jahr 2016 und früher. Damit stieg die Arbeitsleistung gegenüber dem Vor- jahresmonat um 4,4 Prozent. Von den bisher noch nicht beendeten Wohnungs- bauvorhaben waren 7 802 Neubauwohnungen in Wohngebäuden. Das waren 1,7 Prozent bzw. Wärmequellen aus der Umwelt 134 Wohnungen mehr als zum Ende des Jahres 2018. heizen neu errichtete Wohngebäude 2 923 dieser Neubauwohnungen wurden als rohbau- Ergebnissen der jährlichen Baufertigstellungssta- fertig gezählt (unter Dach), 2 176 neue Wohnungen tistik 2019 zufolge liegen erneuerbare Energien wurden begonnen (noch nicht unter Dach) und bei zum Beheizen bezugsfertiger neuer Wohngebäu- 2 703 neuen Wohnungen war noch nicht mit dem de weiterhin im Trend, eine Investition, die sich Bau begonnen worden. 544 Wohnungen sollen nicht in der Zukunft rechnen wird. In knapp der Hälfte mehr zur Bauausführung gelangen. Für diese ist die (47,4 Prozent) der insgesamt 1 836 neuen Wohn- Baugenehmigung erloschen. gebäude werden erneuerbare Energien die über- wiegend verwendete Energiequelle sein. Werden die 589 noch nicht fertiggestellten Woh- nungen in Gebäuden, die nicht schwerpunktmäßig Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt damit Wohnzwecken dienen (Nichtwohngebäude), nicht be- nur gering über dem Einsatz der konventionellen rücksichtigt, so ergibt sich zum Ende des Jahres 2019 Energie Gas. 2019 wurde Gas in 46,5 Prozent der ein Bauüberhang von insgesamt 10 229 Wohnungen Wohnungsneubauten als primäre Energiequelle in Wohngebäuden. 2 427 Wohnungen, die durch eingesetzt. Das war gegenüber dem Vorjahr ein um Baumaßnahmen an bestehenden Wohngebäuden 2,2 Prozentpunkte höherer Anteil. Das Bewusstsein entstehen sollen, waren am Jahresende im Bau- konventionelle Energien kaum noch zu verwenden überhang zu verzeichnen. zeigt sich mit dem anteiligen Einsatz von weniger als 1,5 Prozent für Öl, Strom bzw. sonstige Energie z. B. Kohle. 3) Als Arbeitsstunden gelten nur die tatsächlich geleis- teten Stunden aller tätigen Personen. Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 11
NEUES 1,5 Jahre von der Erteilung der Im reinen Wohnungsbau wurden 3 755 Neubauwoh- Baugenehmigung bis zum Einzug nungen für den Einzug fertig. Das sind gegenüber dem Vorjahr 20,2 Prozent mehr Wohnungen. In Im Jahr 2019 wurden in Thüringen 1 836 neue Wohn- gemischt genutzten Gebäuden, die nicht vorrangig häuser mit 3 755 darin befindlichen Wohnungen fer- zum Wohnen errichtet wurden, sind 62 neue Woh- tig gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr war die durch- nungen fertig gestellt. Die der Baumaßnahmen im schnittliche Abwicklungsdauer, d. h. die Zeitspanne Bestand, also Umbauten, Ausbauten oder Erwei- zwischen Baugenehmigung und Baufertigstellung terungen bereits bestehender Gebäude, erreich- eines Bauvorhabens, unverändert 18 Monate. Dabei ten eine Fertigstellungszahl von 1 124 Wohnungen traten ähnlich wie in den Vorjahren Unterschiede bei (2018: 989 Wohnungen). den einzelnen Gebäudearten auf. Der Trend zum Eigenheim in Thüringen erfährt 2019 Die neu fertig gestellten 1 613 Einfamilienhäuser einen Rückgang um 8,2 Prozent bzw. 144 Wohnun- waren im Durchschnitt nach 17 Monaten bezugs- gen. Bezugsfertig wurden 1 613 neue Einfamilienhäu- fertig. Bei 1,7 Prozent der Häuser dauerte es nur ser gemeldet. Für 160 Wohnungen in Zweifamilien- bis zu einem halben Jahr und 32,5 Prozent konnten häusern ist 2019 die Fertigstellung gemeldet worden nach ca. einem Jahr bezogen werden. 50,0 Prozent (2018: 160 Wohnungen). Im Geschoßbau werden für wurden zwischen 1 und 2 Jahren fertig gestellt. mögliche Mieter 1 958 Wohnungen zur Verfügung Bei den restlichen 15,7 Prozent dauerte es mehr stehen, darunter 312 in Wohnheimen. 52,1 Prozent als 2 Jahre. Fertig gestellte Einfamilienhäuser, die der Neubauwohnungen in Wohngebäuden werden in der Fertigteilbauweise errichtet wurden, wa- 2019 in dieser Gebäudeart bezogen. ren im Durchschnitt schon nach 13 Monaten zum Einzug bereit, in konventioneller Bauweise nach Die Bedeutung der privaten Bauherren als Verant- 18 Monaten Bauzeit. wortliche für die Fertigstellung von Neubauwohnun- gen in Wohngebäuden nahm gegenüber dem Vorjahr Die Bauherren der 92 Zweifamilienhäuser muss- ab. So wurde anteilig für 55,5 Prozent der fertigen ten im Durchschnitt 18 Monate bis zum Bezug der Neubauten (2018: 69,3 Prozent) die Bauherrenaufga- 184 Wohnungen warten (Jahr 2018: 25 Monate). be übernommen. Für die Gruppe der Unternehmen, darunter überwiegend für Wohnungsunternehmen, Bei den 1 646 Wohnungen in 122 Mehrfamilienhäu- wurden anteilig 28,3 Prozent der Wohnungen für sern, die naturgemäß einen höheren Bauaufwand den Bezug fertig gestellt (2018: 19,1 Prozent). Der haben, dauerte es im Durchschnitt 24 Monate bis öffentliche Bauherr (als öffentliche Bauherren gelten zur Bezugsfertigstellung (Jahr 2018: 26 Monate). Hier Kommunen, kommunale Wohnungsunternehmen wurden 9 Gebäude (7,4 Prozent) innerhalb eines sowie Bund und Land) erreichte einen Anteil von 2,8 Jahres oder weniger fertig gestellt. 41,0 Prozent Prozent (2018: 1,5 Prozent) und ist damit kaum für der Mehrfamilienhäuser wurden zwischen 1 und bezugsfertige Wohnungen verantwortlich. 2 Jahren fertig, bei 51,6 Prozent lag die Genehmigung mehr als 2 Jahre zurück. Rückgang der Unfälle mit Perso- Für die 312 Wohnungen in 9 Wohnheimen hat sich nenschäden und verunglückten die durchschnittliche Abwicklungsdauer gegenüber dem Vorjahr um einen Monat verringert. Die Bezugs- Personen im März 2020 fertigkeit wurde nach 21 Monaten erreicht. Nach vorläufigen Ergebnissen meldete die Thüringer Polizei im März 2020 insgesamt 3 155 Unfälle. Zum 4 941 bezugsfertige Wohnungen in Vorjahresmonat war dies ein Rückgang um 30,2 Thüringen Prozent. Im Jahr 2019 meldeten die Thüringer Bauaufsichts- Bei den 303 Unfällen mit Personenschäden verun- behörden insgesamt 4 941 fertig gestellte Wohnun- glückten 391 Personen. Gegenüber dem Vorjahres- gen. Damit wurde gegenüber 2018 eine um 16,6 Pro- monat sank damit nicht nur die Zahl der Unfälle mit zent bzw. 704 Wohnungen höhere Fertigstellungszahl Personenschaden (− 133 Unfälle bzw. − 30,5 Prozent), erreicht. Trotz dieser positiven Entwicklung konnte sondern auch die Zahl der verunglückten Personen das seit Jahren höchste Fertigstellungsergebnis aus (− 172 Personen bzw. − 30,6 Prozent). 2016 mit 5 484 bezugsfertigen Wohnungen im Jahr 2019 nicht wieder erreicht werden. 12 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Im Monat März verloren 5 Menschen bei Unfällen Genau 400 Studierende mit auf Straßen in Thüringen ihr Leben. Das waren Deutschlandstipendium im Jahr 5 Personen weniger als im März 2019. Die Zahl der schwerverletzten Personen sank von 115 auf 2019 an Thüringer Hochschulen 82 (− 8,7 Prozent). Erfreulicherweise sank auch die Zahl der Leichtverletzten von 438 auf Im Jahr 2019 erhielten 400 Studierende in Thüringen 304 (− 30,6 Prozent). ein Deutschlandstipendium nach dem Stipendien- programm-Gesetz. Damit sank die Zahl der Stipen- diaten im Vergleich zum Jahr 2018 um 4 Studierende Neuzulassungen von Kraftfahr- bzw. 1,0 Prozent. Mit 239 geförderten Studentinnen zeugen in Thüringen gestiegen lag der Frauenanteil bei 59,8 Prozent. Im Jahr 2019 wurden in Thüringen 85 144 fabrikneue Stipendien nach dem Stipendienprogramm-Gesetz Kraftfahrzeuge zugelassen. Nach einem Rückgang können in Thüringen an 10 Hochschulen vergeben im Jahr 2018 (− 1,8 Prozent) waren das 1 746 Kraft- werden. Im Jahr 2019 erhielten an den Universitä- fahrzeuge bzw. 2,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. ten in Thüringen 204 Studenten und Studentinnen Dabei konnten für alle Fahrzeugklassen Zuwachs- ein Deutschlandstipendium (51,0 Prozent). An den raten ermittelt werden. Fachhochschulen und der Kunsthochschule waren es 196 Studierende (49,0 Prozent). Mit 21,8 Prozent 79,9 Prozent aller erstmals zugelassenen Fahrzeuge waren die meisten Studierenden, die mit einem waren im vergangenen Jahr Personenkraftwagen. Deutschlandstipendium gefördert wurden, an der Im Vergleich zum Jahr 2018 stieg deren Zahl um Friedrich-Schiller-Universität Jena eingeschrieben 1,7 Prozent bzw. 1 126 Fahrzeuge auf 68 039 an. Auch (87 Studierende). die Zulassungen der Krafträder, Kraftomnibusse und Lastkraftwagen wiesen in Thüringen positive Ent- Die meisten geförderten Studierenden konnten im wicklungsraten auf. Mit 3 335 Krafträdern wurden Jahr 2019 mit einem Anteil von 36,3 Prozent (145) 2,2 Prozent bzw. 71 Einheiten mehr zugelassen als in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften ver- im Jahr 2018. Bei den Kraftomnibussen wurde mit zeichnet werden. 119 Stipendiatinnen und Stipen- einem Plus von 13,7 Prozent die höchste Zuwachs- diaten (29,8 Prozent) wurden von den Thüringer rate ermittelt. Allerdings spielt diese Klasse mit Hochschulen in den Rechts-, Wirtschafts- und So- 141 Neuzulassungen in Thüringen eine untergeord- zialwissenschaften gemeldet, 52 Stipendiatinnen nete Rolle. Bei den Lastkraftwagen stieg die Zahl um und Stipendiaten (13,0 Prozent) in der Fächer- 4,7 Prozent auf 10 121 Fahrzeuge. gruppe Kunst, Kunstwissenschaften. Die übrigen 21,0 Prozent der geförderten Studierenden ver- Auch deutschlandweit ist insgesamt eine Zunahme teilten sich auf die Fächergruppen Mathematik, der Kraftfahrzeuge zu verzeichnen. Hier wurden Naturwissenschaften (38), Geisteswissenschaften 4,2 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen, 5,2 Pro- (29), Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften zent mehr als im Jahr 2018. Damit fiel der Anstieg (12), sowie Agrar-, Forst- und Ernährungswissen- in Deutschland etwas dynamischer aus als in Thü- schaften, Veterinärmedizin (5). ringen. Die Deutschlandstipendien in Höhe von monat- Differenziert nach Fahrzeugklassen wurden auch lich 300 Euro werden je zur Hälfte vom Bund und bundesweit mit 3,6 Millionen die meisten Personen- von privaten Mittelgebern finanziert. Im Jahr 2019 kraftwagen neu zugelassen. Das waren 5,0 Prozent wurden 418 950 Euro von privaten Mittelgebern zur mehr als im Jahr zuvor. Bei fast allen Fahrzeug- Finanzierung der Stipendienförderung beigetragen. klassen stiegen deutschlandweit die Neuzulassun- Die Fördermittel stammten zum Großteil von Kapital- gen gegenüber dem Vorjahr an. Den höchsten Zu- gesellschaften und sonstigen juristischen Personen wachs erreichten die „sonstigen Kfz“ mit einem des öffentlichen Rechts (180 825 Euro) sowie von Plus von 11,3 Prozent. Einen Rückgang verzeichnete sonstigen juristischen Personen des privaten Rechts nur die Fahrzeugklasse der „Kraftomnibusse“. Mit (176 875 Euro). 6 437 Fahrzeugen wurden hier 3,7 Prozent weniger neu zugelassen als im Jahr 2018. Bitte beachten: Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 13
NEUES Wenig Veränderung im Personal- Inflationsrate in Thüringen im bereich des öffentlichen Dienstes April 1,1 Prozent in Thüringen Die Verbraucherpreise erhöhten sich nach vorläu- figen Angaben gegenüber dem Vormonat März um Zum 30.06.2019 waren im Landes- und kommu- 0,3 Prozent und erreichten einen Indexstand von nalen Bereich und in den Sozialversicherungen 106,3 Prozent (Basis 2015 = 100). Die Jahres- in Thüringen insgesamt 99 035 Beschäftigte tätig. teuerungsrate verlor an Dynamik und sank von Dies ist gegenüber 2018 ein Rückgang der Beschäf- 1,7 Prozent im März auf 1,1 Prozent im April. tigten im öffentlichen Dienst in Thüringen von nur 100 Personen. Verantwortlich für diese Entwicklung ist der seit Monaten andauernde Preisverfall der Mineralölpro- Der Landesbereich Thüringens verzeichnet gegen- dukte. Der Preis für Heizöl, einschließlich Umlage, über dem Vorjahr einen Verlust von 415 Personen, sank im Vergleich zum Vorjahr um 17,1 Prozent der kommunale Bereich dagegen einen Zuwachs und fiel auf das Preisniveau vom Oktober 2017. von 320 Personen. Der Rückgang der Beschäftigten Die Kraftstoffpreise fielen im Jahresvergleich um im Landesbereich betrifft hauptsächlich den Kern- 14,3 Prozent. Fernwärme wurde um 4,7 Prozent haushalt des Landes (− 370 Personen). Die Zuwächse günstiger angeboten. Deutliche Preisanstiege wur- im kommunalen Bereich generieren vor allem die den im Energiebereich für Strom (+ 6,5 Prozent), Gemeinden und Gemeindeverbände (+ 300 Perso- feste Brennstoffe (+ 6,1 Prozent) sowie für Gas nen). Die rechtlich selbständigen Einrichtungen des (+ 1,3 Prozent), einschließlich Umlage, beobachtet. Landes verzeichnen zwar mit − 3,2 Prozent die größte prozentuale Veränderung, in Personen dargestellt Betrachtet man den Gesamtindex ohne die Preise handelt es sich aber lediglich um 90 Beschäftigte. für Energie, würde die Inflationsrate bei 1,8 Prozent 2019 waren hier 2 780 Personen beschäftigt. Bei liegen. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke den Sozialversicherungen ist Personalkonstanz zu verteuerten sich im Jahresvergleich um durchschnitt- erkennen, wobei dieser Bereich mit 145 Personen lich 5,0 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen der kleinste gemessen an der Beschäftigtenzahl des stiegen binnen Jahresfrist um 1,4 Prozent. öffentlichen Dienstes insgesamt ist. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Ver- Der Anteil der Beamten und Angestellten ist im Lan- braucherpreise um durchschnittlich 0,3 Prozent. desbereich annähernd gleich. 30 420 Beamte/Richter Nennenswerte Preissteigerungen wurden im Bereich stehen hier 31 450 Tarifbeschäftigten gegenüber. Im Dienstleistungen (+ 0,9 Prozent) für die ambulante kommunalen Bereich ist das Verhältnis wie schon Pflege (+ 6,3 Prozent) oder für die Dienstleistungen immer stark differenziert. Hier sind die Mehrheit der Altenheime (+ 2,7 Prozent) verzeichnet. Index- der Beschäftigten mit 93 Prozent die Arbeitnehmer dämpfend binnen Monatsfrist wirkte sich die Preis- (34 255) gegenüber den Beamten mit 2 770 Personen. entwicklung im Bereich Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe; − 3,3 Prozent) aus. Am stärksten Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten, näm- fielen die Kraftstoffpreise (− 9,3 Prozent) und die lich 67 840 Personen, arbeiten in Vollzeit. Von den Preise für Fernwärme (− 3,7 Prozent). Die Heizölpreise 31 200 Teilzeitlern sind nur noch 905 Personen in der gaben im Vergleich zum März um 1,9 Prozent nach. auslaufenden Altersteilzeit zu verzeichnen. Hintergrundinformationen zu den Auswirkungen Interessant ist ebenso die Geschlechterverteilung der Corona-Krise auf die Preiserhebung für den der Beschäftigten. Sowohl im Landesbereich mit Verbraucherpreisindex: 62,2 Prozent als auch im kommunalen Bereich mit In Thüringen erfolgte im April die Preiserhebung 61,7 Prozent dominiert der Anteil der Frauen. unter Berücksichtigung der Pandemiemaßnah- men. Für eine Vielzahl von Gütern des Waren- Bezüglich der Altersverteilung trägt den höchsten korbes konnte die Preiserhebung problemlos Anteil in Kernhaushalt/Sonderrechnung, sowohl durchgeführt werden. Dies betrifft vor allem im Landes- als auch im kommunalen Bereich, die die für die Indexberechnung wichtigen Güter Altersgruppe von 55 bis unter 60 Jahren, gefolgt mit einem hohen Wägungsanteil. Dazu gehören von den Altersgruppen 50 bis unter 55 Jahren sowie z. B. Mieten, Haushaltsenergie, Kraftstoffe oder 60 Jahre und älter. administrierte Preise. Die Vororterhebung der 14 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
NEUES Preise in den Geschäften wurde aus Fürsorge- Einladung zum Pressegespräch: gründen gegenüber den Preisermittlern durch Sonderveröffentlichung „Aktuelle alternative Erhebungen und Berechnungsmetho- den ersetzt. Die Preiserhebung erfolgte online, Zahlen Thüringens in Zeiten der telefonisch oder schriftlich. In anderen Fällen Corona-Pandemie“ erfolgten Schätzungen und Berechnungen sowie maschinell unterstützte Fortschreibungsmecha- Am Donnerstag, dem 28. Mai 2020 fand im Thüringer nismen und Berechnungen anhand typischer, z. Landesamt für Statistik ein Pressegespräch statt. B. saisonaler Verläufe. Dadurch war eine solide In dem Pressegespräch wurde die neue, monat- Berechnung von Preisveränderungen und in der lich erscheinende Sonderveröffentlichung „Aktuelle Gesamtbetrachtung eine valide Darstellung der Zahlen Thüringens in Zeiten der Corona-Pandemie“ aktuellen Verbraucherpreisentwicklung mög- vorgestellt. lich. In Einzelbereichen müssen allerdings Ein- schränkungen in der Aussagefähigkeit in Kauf Darüber hinaus wurden die ersten Ergebnisse im genommen werden. 1. Quartal 2020 sowie weitere aktuelle Ergebnisse zur gesamtwirtschaftlichen Lage in Thüringen vorge- stellt. Die Sonderpublikation wurde im Anschluss an Verpackungsabfälle in Thüringen das Pressegespräch veröffentlicht und zum gleichen 2018 Zeitpunkt hat das Thüringer Landesamt für Statistik eine Pressemitteilung zum Pressegespräch zur Ver- Im Jahr 2018 wurden in Thüringen 164 611 Tonnen fügung gestellt. Verkaufsverpackungen von privaten Endverbrau- chern eingesammelt bzw. zurückgenommen. Das sind 4 532 Tonnen bzw. 2,7 Prozent weniger als im Jahr 2017. Des Weiteren wurden 84 691 Tonnen Transport- und Umverpackungen sowie Verkaufs- verpackungen bei gewerblichen oder industriel- len Endverbrauchern eingesammelt. Im Vergleich zum Vorjahr (2017: 60 214 Tonnen) wurden damit 40,7 Prozent mehr Verpackungen erfasst. Von den 164 611 Tonnen Verkaufsverpackungen, die im Jahr 2018 bei privaten Endverbrauchern eingesammelt wurden, entfielen 80 858 Tonnen (49,1 Prozent) auf gemischte Verpackungen (z. B. „Gelber Sack“). 50 445 Tonnen (30,6 Prozent) waren farblich getrennt gesammeltes Glas und 33 255 Tonnen (20,2 Prozent) entfielen auf Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton. Glas- und Wertstoffverpackungen, die über Pfandsysteme eingesammelt werden, sind hierin nicht enthalten. Bei Verpackungsabfällen aus dem gewerblichen und industriellen Bereich entfiel der weitaus größte Anteil (68,0 Prozent) auf Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton (57 625 Tonnen). Verpackungen aus Holz waren mit 18,8 Prozent (15 921 Tonnen) und getrennt gesammelte Kunststoffe mit 6,6 Prozent (5 628 Tonnen) am Aufkommen beteiligt. Die restlichen 6,5 Prozent waren Verpackungen aus nicht sortenrein erfassten Materialien und sonstigen Materialien wie Glas, Metalle und Verbunde. Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 15
IM F O K U S e r k r e i s Kyffhäus BIP je Erwerbstätigen 58 094 € (2017) 75 009 Personen 3,5% von Thüringen 1 920 Zuzüge BIP = Bruttoinlandsprodukt Die Zahlen beziehen sich, wenn nicht anders ausgewiesen, auf das Jahr 2018. 16 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
1 03 8 km ² 106 940 Gästeankünfte 2,9% von Thüringen 195 Ärzte 385 Einwohner je Arzt 62 Zahnärzte 1 210 Einwohner je Zahnarzt 2 045 Fortzüge Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 17
THÜRINGEN AKTUELL Thüringen aktuell Die hier vorliegenden Informationen beziehen sich auf Daten zum Stand März 2020. Hintergrundinformatio- nen zu bereits möglichen Auswirkungen der Corona-Krise stehen unter den einzelnen Themenbereichen. Darüber hinaus erscheint monatlich die Sonderveröffentlichung „Aktuelle Zahlen für Thüringen in Zeiten der Corona-Krise“ als Sammlung statistischer Daten mit möglichem Bezug zur Corona-Pandemie. Die 2. Veröffentlichung erfolgte am 30. Juni 2020 und ist auf der Startseite des Thüringer Landesamtes für Statistik abrufbar. Sylvia Schlapp Präsidialbereich: Grundsatzfragen, Presse, Erste Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich Bergbau und Auskunftsdienst, Qualitäts- management, Controlling, bei der wirtschaftlichen Entwicklung im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe im Monat März 2020. Im Ver- Verarbeitendes Gewerbe Querschnittsveröffentli- chungen, Forschungsdaten- gleich zum Vorjahresmonat sind die Umsätze spürbar Die Umsätze bei den Betrieben mit 50 und mehr zentrum eingebrochen und auch die Zahl der Beschäftigten fiel Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Ge- deutlich geringer aus. Ebenso gingen die Produktivität werbe hatten im Monat März 2020 ein Volumen von 03 61 57 331 − 91 30 und der Auftragseingang zurück (bei einem Arbeitstag 2 731 Millionen Euro und sind gegenüber dem Vor- Sylvia.Schlapp @statistik.thueringen.de mehr). Im Vergleich zum Vormonat stiegen dagegen jahresmonat mit − 8,8 Prozent spürbar eingebrochen der Umsatz und die Produktivität an. Die Zahl der Be- (Deutschland: − 7,7 Prozent). Im Vergleich zum Vor- schäftigten blieb fast auf dem Niveau des Vormonats monat konnte jedoch ein Umsatzplus von 2,1 Prozent und der Auftragseingang ging deutlich zurück (bei erwirtschaftet werden (Deutschland: + 2,6 Prozent). 2 Arbeitstagen mehr). Auslandsgeschäft Das Bauhauptgewerbe blieb im März 2020 weitest- gehend von den coronabedingten Beeinträchtigungen überdurchschnittlich verschont. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg eingebrochen der baugewerbliche Umsatz leicht an und auch die Produktivität lag über dem Vorjahresniveau. Die Zahl Der Inlandsumsatz betrug 1 716 Millionen Euro und der Beschäftigten und der Auftragseingang gingen war damit um 7,5 Prozent niedriger als im März 2019 zurück. Im Vergleich zum Vormonat wurden bei allen und der Auslandsumsatz ging überdurchschnittlich betrachteten Kennziffern Zuwachsraten errechnet. um 10,8 Prozent auf 1 015 Millionen Euro zurück. Der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz Im Ausbaugewerbe lagen im 1. Quartal 2020 die (Exportquote) war mit 37,2 Prozent im März 2020 betrachteten Konjunkturindikatoren trotz der Corona- um 0,8 Prozentpunkte niedriger als im März des Pandemie im Plus. Vorjahres. Bei den Arbeitsmarktzahlen März 2020 spiegelt sich Im Vergleich zum Vormonat konnten leichte Zu- die Corona-Krise noch nicht wider. Die Zahl der Ar- wachsraten beim Auslandsumsatz (+ 0,1 Prozent beitslosen hat sich im März dieses Jahres gegenüber bzw. + 1,0 Millionen Euro) errechnet werden. Beim dem Vormonat weiter verringert und lag auch unter Inlandsumsatz wurde ein Zuwachs von 3,3 Prozent der vergleichbaren Vorjahreszahl. Auch die Arbeits- bzw. 54,8 Millionen Euro erwirtschaftet. losenquote lag leicht unter dem Vorjahresniveau. 18 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
THÜRINGEN AKTUELL Abbildung 1: Umsatz im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe Millionen Euro 3000 Insgesamt 2500 2000 1500 Inland 1000 Ausland 500 0 M A M J J A S O N D II J F M A M J J A S O N D II J F M 2018 II 2019 II 2020 Das im 1. Quartal 2020 erreichte Umsatzvolumen Unterschiedliche von 8 046 Millionen Euro lag unter dem Niveau des Umsatzentwicklung in vergleichbaren Vorjahreszeitraumes (− 2,9 Prozent). Sowohl der Inlandsumsatz (5 028 Millionen Euro) den Hauptgruppen als auch der Auslandsumsatz (3 018 Millionen Euro) verzeichnete in diesem Zeitraum einen Rückgang, Bei der Betrachtung nach Hauptgruppen waren nicht wobei sich beim Inlandsumsatz der Rückgang mit alle Bereiche gleichermaßen von der Corona-Pan- − 3,6 Prozent dynamischer entwickelte als beim demie betroffen. Einen Umsatzzuwachs gegenüber Auslandsumsatz mit − 1,9 Prozent. Die Exportquote März 2019 verbuchte nur die Hauptgruppe der lag mit 37,5 Prozent über dem Niveau des 1. Quar- Verbrauchsgüterproduzenten mit einem Plus von tals 2019. 23,1 Prozent bzw. + 90,8 Millionen Euro. Der größte absolute Rückgang wurde bei den Vorleistungsgüter- Eine positive Umsatzentwicklung bis Ende März 2020 produzenten mit − 170,9 Millionen Euro errechnet, wurde wie schon bei der Monatsbetrachtung nur in gefolgt von den Investitionsgüterproduzenten mit der Hauptgruppe der Verbrauchsgüterproduzenten –151,1 Millionen Euro. Leicht reduzierte Umsätze errechnet (+ 18,8 Prozent). Bei den Vorleistungs- mit − 31,4 Millionen Euro verbuchten die Gebrauchs- güterproduzenten ging der Umsatz gegenüber dem güterproduzenten. Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent zurück, bei den Investitionsgüterproduzenten um 6,0 Prozent und bei den Gebrauchsgüterproduzenten um 2,0 Prozent. Abbildung 2: Umsatz im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe nach Hauptgruppen Millionen Euro 1400 1200 Vorleistungsgüter 1000 Investitionsgüter 800 600 400 Verbrauchsgüter 200 Gebrauchsgüter 0 M A M J J A S O N D II J F M A M J J A S O N D II J F M 2018 II 2019 II 2020 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik 19
THÜRINGEN AKTUELL Abbildung 3: Veränderung der Beschäftigtenzahl im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem Vorjahresmonat Prozent 3,0 2,0 1,0 0,0 −1,0 −2,0 −3,0 M A M J J A S O N D II J F M A M J J A S O N D II J F M 2018 II 2019 II 2020 Die höchste Exportquote wies in diesem Zeitraum als in den ersten 3 Monaten des Vorjahres. Die die Gruppe der Gebrauchsgüterproduzenten auf Entwicklung in den einzelnen Hauptgruppen war (54,4 Prozent), gefolgt von der Gruppe der Investi- aber sehr unterschiedlich. Am stärksten sank die tionsgüterproduzenten (44,7 Prozent). Die niedrigste Beschäftigtenzahl in der Gruppe der Vorleistungs- Exportquote wurde bei den Verbrauchsgüterprodu- güterproduzenten mit − 1 503 Personen, gefolgt von zenten (20,4 Prozent) ermittelt. den Investitionsgüterproduzenten mit − 1 445 Perso- nen. Dagegen stieg in der Gruppe der Gebrauchs- Weniger Beschäftigte güterproduzenten die Beschäftigtenzahl leicht an in der Industrie als (+ 156 Personen). Inwieweit sich die Coronakrise in den nächsten Monaten auf die einzelnen Haupt- im Vorjahr gruppen auswirkt, ist noch nicht klar erkennbar. Die Zahl der Beschäftigten im Bergbau und Ver- Produktivität gegenüber arbeitenden Gewerbe (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) blieb im März 2020 im Vergleich Vorjahr gesunken zum Vormonat fast konstant (+ 36 Personen). Mit 145 529 Personen waren jedoch deutlich weniger Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) im Berg- beschäftigt, als ein Jahr zuvor (− 3 930 Personen bau und Verarbeitenden Gewerbe stieg im Monat bzw. − 2,6 Prozent). Auch hier sind erste Effekte der März 2020 auf einen Wert von 18 763 Euro; 2,1 Pro- Corona-Pandemie erkennbar. zent mehr als im Februar 2020. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde dagegen eine um 6,3 Prozent Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl war im niedrigere Produktivität errechnet. 1. Quartal dieses Jahres um 2,5 Prozent niedriger Abbildung 4: Umsatz je Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe Tausend Euro 25 20 15 10 5 0 M A M J J A S O N D II J F M A M J J A S O N D II J F M 2018 II 2019 II 2020 Insgesamt Trend 20 Statistisches Monatsheft Juni 2020, Thüringer Landesamt für Statistik
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