Stress in der Arbeitswelt - Betrachtung einiger homöopathischer Mittel von Alexander Kobs
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Stress in der Arbeitswelt Betrachtung einiger homöopathischer Mittel von Alexander Kobs Copyright by Alexander Kobs, HP Kehrwieder 2 22941 Bargteheide Tel 04532 – 3697 vital-centrum@freenet.de
Inhaltsverzeichnis 1. Ziel dieser Facharbeit 2.0 Stress in der heutigen Arbeitswelt 3.0 Was ist Stress 3.1 Physiologische Wirkung von Stress 3.2 0 Ungleichgewichtszustände bei Stress 4.00 Chronische vegetative Fehlsteuerung 5.00 Stress und Persönlichkeitsstruktur 6.10 Stress und Arbeit (Roger Morrison) 6.200 Stress und Arbeit (Synthesis Gemüt) 7.10 Gegenüberstellung homöopathischer Mittel 7.10 Gelsemium 7.20 Calcium carbonicum 7.30 Nux vomica 7.40 Kali Phosphoricum 7.50 Picridum Acidum 7.60 Coca / Cocain 7.70 Cocain 7.8.0 Medorrhinum
1. ZIEL DIESER FACHARBEIT In dieser Facharbeit möchte ich herausarbeiten, dass Überarbeitung / Arbeitswut / Stress und Erschöpfung nach außen hin in ihren Ergebnissen (= Kollaps, Zusammenbruch) gleich aussehen mögen, aber trotzdem verschiedene, individuelle Ursachen haben, die in der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur begründet sind. Verschiedene homöopathische Mittel kommen dann in Frage. Mit insgesamt 17 Jahren Berufserfahrung in Industrie und Versicherung stelle ich gezielt die o.g. Themen in bezug auf die heutige Arbeitswelt in den Vordergrund. Die Rubrik Gemüt / Geschäftsleute-entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute möchte ich dabei herausheben. 2. STRESS IN DER HEUTIGEN ARBEITSWELT Stress ist eine Erscheinung in unserer modernen Gesellschaft, die oftmals als völlig normal und selbstverständlich hingenommen wird. Alltägliche Bemerkungen wie z.B. • Mach mir keinen Stress • Ich bin völlig gestresst • Ich steh unter Stress • Das war wieder ein Stress heute • zeigen, wie sehr unser Bewusstsein diesen Zustand bereits verinnerlicht hat. Stress wird oftmals auch als etwas geradezu notwendiges erachtet, um in der Wirtschaft Ziele zu erreichen bzw. Ziele zu delegieren. Die Schnelllebigkeit unserer Zeit, die rasche Umgestaltung unserer Arbeitswelt und die Folgen für jeden einzelnen Arbeitsplatz wirken auf viele Menschen stressvoll. Effizienz und Kreativität sinken, über 80 % aller Krankheiten werden als stressverursacht angesehen. Angst und Unsicherheit werden von einer zunehmend negativen Berichterstattung in den Medien geschürt. Die Folgen dieser Denk- und Lebensart spiegelt sich in zunehmendem Maße in der Verschlechterung unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit wieder. 3. WAS IST STRESS ? Für unser Verständnis von Stress müssen wir zwischen Stressoren und Stressreaktionen, und der Verbindung von Psyche (= Seele, Geist) und Soma (= Körper) unterscheiden. Stressoren sind Einflüsse, die von außen auf den Menschen einwirken, wie. z.B. sein persönliches Umfeld in Familie, Verein und Beruf; Ess- und Trinkgewohnheiten; Genussgifte; Medikamente; Nachrichten; Verkehr; Lärm; etc.. Stressreaktionen sind die durch die Stressoren entstandenen Reaktionen, die für jeden Menschen individuell sind. So lässt sich erklären, das z.B. ein- und dieselbe Nachricht bei zwei Menschen völlig entgegengesetzte Reaktionsweisen hervorrufen kann. Lebenserfahrung, Erziehung und die vorhandenen Wertvorstellungen des einzelnen sind maßgeblich für die auf einen Stressor folgende körperliche Reaktion. Stress ist somit nichts, was von außen kommt und wir ein hilfloses Opfer sind, sondern immer bewusste oder unbewusste Entscheidung. Diese Verbindung zwischen Körper und Geist wird wesentlich durch das vegetative Nervensystem mitbestimmt. Wie es auf körperliche Bedürfnisse automatisch reagiert, agiert es auf Gefühlsregungen ebenso selbstständig. Ob Freude, Trauer, Schreck, Angst, Panik, Wut, all das sind Gefühle, die jeweils zu bestimmten Reaktionen, Veränderungen und letztlich zur Krankheit führen können. Das vegetative Nervensystem (= ANS Autonomes Nervensystem) ist somit ein Bindeglied zwischen psychischen und somatischen Vorgängen in unserem Leben. Ein isoliertes Reagieren auf rein körperlicher oder seelischer Ebene ist nicht möglich.
Bei allen Dingen des alltäglichen Lebens existiert also eine wechselseitige Beziehung zwischen seelischen Prozessen und vegetativen - körperlichen - Vorgängen. Diese Wechselbeziehung ist nicht nur aufgrund ihrer Warnfunktion (z.B. bei Überlastung) sinnvoll, sondern sie bedeutet - richtig erkannt und eingesetzt - auch eine optimale Anpassung an die jeweilige Lebenssituation. 3.1 PHYSIOLOGISCHE WIRKUNGEN VON STRESS Wahrnehmungen von außen werden über unsere fünf Sinne an die Hirnrinde und das Limbische System weitergeleitet. Gedanken, Gefühle und Erfahrungen führen zu einer Bewertung, worauf dann über den Hypothalamus dann das Autonome Nervensystem (ANS) aktiviert wird. Das ANS gliedert sich in zwei Hauptteile: dem Sympathischen und dem parasympathischen Nervenzweig. Die meisten Organe des Körpers stehen mit dem Sympathicus und Parasympathikus in Verbindung: beide Systeme haben oft gegensätzliche Effekte. Der Sympathikus wird in Zuständen gesteigerter Aktivität wirksam, um mit Stress- oder Notsituationen fertig zu werden. Der Parasympathikus blendet Aktivitäten aus; seine Nerven neigen dazu, für Entspannung zu sorgen. So wird die Arbeit eines Organs ausgewogen reguliert. Bei Erregung bzw. Flucht- oder Kampfreaktion stellt der Sympathikus den Körper auf diese bedrohliche Situation ein, in der darauffolgenden Entspannungs- und Ruhephase arbeitet der Parasympathikus. Beide Nervenstränge sind versucht, ein Gleichgewichtszustand im Körper zu erreichen. Bei einer Flucht- und Kampfreaktion werden folgende über den Sympathikus Reaktionen hervorgerufen: Erhöhung von Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz, Brustatmung, Beweglichkeit, Angst und Zorn. Verdauungsaktivität wird zurückgefahren, Blut wird von der Peripherie ins Körperinnere und zu den Muskeln gebracht. Kalte Extremitäten (auch mit kaltem Schweiß) sind die Folge; die Blutgerinnungsfähigkeit steigt an. Der Parasympathicus regt ab und beruhigt, die körperliche Aktivität nimmt ab bis zur Passivität. Er sorgt für Verdauung, Entspannung, Schläfrigkeit und Schlaf. Er läßt Blutdruck und Herzschlagfrequenz absinken, die Pupillen sich verengen, und regt die Magen- und Darmtätigkeit an. Insulin wird vermehrt ausgeschüttet, die Skelettmuskeln werden schlaffer, Frösteln und Frieren wird weniger. Die Dauer dieser Reaktionen wirken generell eine bis wenige Sekunden lang. Das funktioniert gut, solange wir uns nicht ständig in einer Flucht- und Kampf oder in einer zu starken Ent- spannungsreaktion befinden. 3.2 UNGLEICHGEWICHTSZUSTÄNDE BEI STRESS Zu starke dauernde Aktivierung des Sympathicus führt letztendlich zur Erschöpfung; es kann nicht mehr angemessen reagiert werden, weil alle Reserven verbraucht sind. Es erfolgt ein Verlust der Kontrolle über die eigenen Reaktionen, weil Kontrolle Energie benötigt und verbraucht. Dieses führt letztendlich zum "Ausbrennen" bei der Typ A Persönlichkeit (regt sich dauernd auf, s. Pkt 5). Zu starke dauernde Aktivierung des Parasympathicus führt ebenfalls zum Nicht-Reagieren, weil die Nutzung der Reserven blockiert ist. Die Muskelanspannung nimmt ab, der Geist wird matt, alles ist mit einer nicht zu erbringenden Anstrengung verbunden, eine schier unüberwindliche Müdigkeit ist vorhanden. Der Mensch kommt nicht mehr in die Gänge, ist völlig lethargisch; dieses kann in die Depression münden.
Stress bedeutet, daß wir physiologisch nicht in der Balance sind. Stress bedeutet die fortgesetzte Aktivierung eine dieser beiden Nerven ohne ausreichendes Zurückschwingen in die Aktivität des Gegenspielers. 4. CHRONISCHE VEGETATIVE FEHLSTEUERUNG Viele Menschen leben heute in ständigem Stress, und ihr vegetatives Nervensystem ist durch zu kurze Ruhe- und Erholungszeiten dauernd aus dem Gleichgewicht. Bei dem häufigen Ablauf der Stressreaktion entsteht dann eine vegetative Labilität: das Zusammenspiel der Körperfunktionen ist gestört; einzelne Organsysteme funktionieren nicht mehr ausreichend, andere dagegen überschießend. Je nach Art der Lebenserfahrung (= der Lernprozesse, die der Mensch in seinem Leben verinnerlicht hat, und seinen daraus resultierenden Bewertungen) steht dabei die Fehlsteuerung in vagotoner Richtung (Schreckreaktion; vorwiegend Atem- und Verdauungsstörungen) oder in sympathikotoner Richtung (Kampf- oder Fluchtimpuls; vorwiegend Kreislaufstörungen und Muskelverspannungen) im Vordergrund. Im Erschöpfungsstadium können wir dann entweder von Schreck-Erschöpfung, der Kampf-Erschöpfung oder der Flucht-Erschöpfung sprechen. Hierzu liste ich einige vegetative Störungen auf, die typisch für die vagotone, bzw. für die sympathikotone Richtung sind: Vagoton : häufiges Erröten, starkes Schwitzen, langsamer Herzschlag, zu niederer Blutdruck, leichtes Frieren, Atemnot (verengte Bronchien), vermehrter Speichelfluss, Verkrampfung des Magens, Erbrechen, Übersäuerung, Verstopfung oder Durchfälle durch Verkrampfung des Dickdarms, zu niedriger Blutzuckerspiegel: Sympathikoton : Blässe, wenig und "kalter" Schweiß, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, leichtes Schwitzen, zu tiefe Atmung (Hyperventilation), Mundtrockenheit, Erschlaffen des Magens, zu wenig Magensäure, Verstopfung durch zu träge Darmtätigkeit, erhöhter Blutzucker- und Blutfettspiegel. Dies ist nur ein kleiner Teil aller vegetativen Störungen. Es gibt eine Reihe von Beschwerden, die sich nicht ohne weiteres der einen oder anderen Richtung der Fehlsteuerung zuordnen lassen; oder es kommt vor, dass Körperreaktionen beider Richtungen gleichzeitig vorhanden sind. Das hängt damit zusammen, dass man sich normalerweise nicht dem ersten Schreck-, Kampf- oder Fluchtimpuls überlässt; vor allem als Erwachsener bemüht man sich, sein Verhalten zu steuern. Nach dem ersten Schreck versucht man z.B. seine Hilflosigkeit zu überwinden und überlegt zu reagieren. Dadurch kann es gleichzeitig zu Körperreaktionen kommen, die dem Schreckstadium entsprechen, und solchen, die der Aktivität (Kampf oder Flucht) entsprechen - oder daß man in verschiedenen Situationen zwischen diesen Reaktionen hin- und herpendelt. 5. STRESS UND PERSÖNLICHKEITSSTRUKTUR In wieweit Stress auf Gesundheit und Verhalten wirkt, hängt im großen Maße von der Persönlichkeitsstruktur des Menschen ab. Viel Pionierarbeit in der Stressforschung wurde von Dr. Meyer Friedman and Ray Rosenman geleistet, die in einer Studie herausfanden, dass es einen bestimmten Verhaltenstyp (Typ A Persönlichkeit) gibt, der sehr anfällig ist für Herz- Kreislaufkrankheiten. Ein weiterer Verhaltenstyp (Typ B Persönlichkeit) entwickelt normalerweise keine Herz-Kreislauf-Krankheiten. (s. Anhang; dort sind die typischen Verhaltensmuster beider Persönlichkeitstypen aufgelistet).
Im einzelnen ergab sich bei dieser Studie folgendes: Typ A hatte doppelt soviel Herzinfarkte und fünfmal so viele Reinfarkte wie Typ B; die Infarkte verliefen häufiger tödlich; A hatte doppelt so viele arteriosklerotische Veränderung wie B. Kurz gesagt, die Typ A Persönlichkeit steht unter permanenten Druck, aktiv zu sein. Sie ist immer in Eile, ungeduldig und oftmals feindselig. Sie hat niemals viel Zeit, aber sie erkennt nicht, dass sie sich mit den übernommenen Arbeiten überfordert. Ihr Lebensthema ist es, immer mehr in der gleichen Zeit zu schaffen, verbunden mit einer starken Kampfhaltung gegenüber seinen Mitmenschen. Auf der anderen Seite erscheint die Typ B Persönlichkeit mehr entspannt und frei von Zeitdruck zu sein. Sie frisst keinen Ärger in sich hinein und hat generell die Tendenz, sich seiner Arbeit zu erfreuen. Statistisch gesehen ist Typ B frei von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Obwohl man es zunächst nicht denken mag, "schaffen" die Typ A Persönlichkeiten nicht mehr als Typ B Persönlichkeiten. Obwohl Typ B die ständige Hektik und Kampfbereitschaft des Typs A fehlen, heißt das aber nicht, dass er bequem und weniger leistungsfähig ist. Mit seiner Besonnenheit erreicht er oft mehr als der Typ A durch seinen blinden Aktivismus. Eine andere Betrachtungsweise bei typischen psychosomatischen Reaktionsweisen ist die Unterscheidung zwischen Sympathikotoniker und den Vagotoniker. Sympathikotoniker fühlen sich häufig in dauernder Anspannung, haben öfter Bluthochdruck als andere Menschen, leiden eventuell auch an Kopfschmerzen. Sie neigen allgemein zu Unruhe und Nervosität, evtl. auch zu Unbeherrschtheit und befinden sich in einer gereizten Grundstimmung. In akuten Stresssituationen verhalten sich diese Menschen aufbrausend, in dem sie in die "Luft gehen" oder schreien. Ihr Körper reagiert u.a. mit einem hohen Pulsschlag. Hier ist die normalerweise harmonische Abstimmung zwischen Sympathikus und Parasympathikus in dem Maße gestört, dass durch Überwiegen des sog. Sympathikotonus häufiger und schneller mit einer Alarmreaktion reagiert wird. Beim Vagotoniker hingegen ist das Gleichgewicht in Richtung des Parasympathikus verschoben. Äußerlich wird man diesen Menschen kaum Erregung anmerken, sie wirken äußerlich ruhig und beherrscht. Sie tragen innere Konflikte jedoch kompensierend durch parasympathische Reaktionen aus, wie etwa Magen- und Darmstörungen. In akuten Situationen kommt es ebenfalls zu Kopfschmerzen, allerdings durch den Blutdruckabfall zu einer allgemeinen Blutleere im Gehirn. Der Vagotoniker reagiert dann eher mit Benommenheit oder Schwindelgefühlen. Gleichgültig ob Vagotoniker oder Sympathikotoniker, es handelt sich um die gestörte Balance in unserem vegetativen System, was dann zu psychosomatischen Störungen führt. Selbstverständlich sind die oben genannten Persönlichkeiten und Typen hier in den Extremformen geschildert, während auch viele Mischformen vertreten sind. 6.1 STRESS UND ARBEIT (Roger Morrison) Folgende Rubriken fand ich im Index, die Stresssymptomatik anzeigen, wie ich sie in meinem beruflichen Werdegang vorfand: • Arbeit aufgeben; möchten ihre Arbeit aufgeben, weil sie sich den Problemen, denen sie dort begegnen, nicht mehr gewachsen fühlen Gelsemium • Arbeit und Verantwortung Calcarea Carbonica • Arbeitet bis zur Erschöpfung und muss daraufhin seine Arbeit völlig aufgeben Calcarea Carbonica
• Arbeitsunfähig durch Erschöpfung Gelsemium • Arbeitswut Apis, Medorrhinum, Nux Vomica, Opium, Tarantula Hispanica 6.2 STRESS UND ARBEIT (SYNTHESIS 6 GEMÜT) Folgende Rubriken benutzte ich u.a. im Synthesis 6 Kapitel Gemüt, die Stresssymptomatik anzeigen, wie ich sie in meinem beruflichen Werdegang vorfand: S.89 Gemüt / Geschäftsleute-entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute S.3 Gemüt / Aktivität ; Verlangen nach (= dynamisch) S. 8 Gemüt / Angst durch Erwartungsspannung / Verabredung, vor einer S. 9 Gemüt / Angst über Geschäfte S.13 Gemüt / Angst; in bezug auf die Zukunft S.11 Gemüt / Angst / Kopf / Schweiß auf der Stirn / kalt S.21 Gemüt / Beschwerden durch / Ehrgeiz, enttäuscht S. 21 Gemüt / Beschwerden durch / Eifersucht S. 22 Gemüt / Beschwerden durch geistige Anstrengung S. 24 Gemüt / Beschwerden durch Überraschungen / (angenehme) S. 49 Gemüt / Erregung / nervös S. 49 Gemüt / geistige Erschöpfung S. 49 Gemüt / Fleißig / arbeitsam, Arbeitswut S.1743 Allgemeines / Schwäche durch geistige Anstrengung S.1745 Allgemeines / Schwäche / Nervös 7.1 GEGENÜBERSTELLUNG EINIGER HOMÖOPATHISCHER MITTEL 7.1 GELSEMIUM Stressor: erwartete/unerwartete Ereignisse, Prüfungen, gesellschaftliche Verpflichtungen Persönlichkeit: große Sensibilität, Ängstlichkeit, Zaghaftigkeit, Fallängste, Zukunftsängste und anhaltende massive Lebensangst, wenig Selbstvertrauen, lässt sich leicht entmutigen. Er fürchtet sich vor allen möglichen Anforderungen und dramatisiert deshalb kleine Geschehnisse zu unüberwindlichen Hindernissen, neigt zu Grübeleien, die jeder realen Grundlage entbehren. Sobald er einer ungewohnten Belastung unterzogen werden soll, stellt sich große Nervosität, Erwartungsspannung oder sog. Lampenfieber ein. Hauptcharakteristik: große, durchgehende, ohnmächtige, alles durchdringende Schwäche auf allen Ebenen mit völliger Handlungs- und Arbeitsunfähigkeit. Menschen, die ihre Arbeit aufgeben, weil sie sich den Problemen, denen sie dort begegnen, nicht mehr gewachsen fühlen. Wenig belastbar, und
fühlt sich seiner Umwelt ausgeliefert. Meines Erachtens tendiert Gelsemium zur Vagotoniker Persönlichkeit. Überreaktion Parasympathicus: Schwäche, Mattigkeit, Erschlaffung der Muskulatur, häufige/spontane/unwillkürliche Entleerung von Darm und Blase, Durchfall, Ohnmacht, Lähmung - auch der Herz- und Atemmuskulatur, Herzschwäche, schwere Zunge wie gelähmt, Sprechen schwer bis unmöglich, herabhängende Augenlider. Überreaktion Sympathicus: eiskalte Hände und Füße, Schweiß, Zittern Überschießende ANS - Reaktionen: Extremitäten bis zu den Knien eiskalt; aber Kopf heiß mit purpurrotem, fleckigem Gesicht Synthesis Rubriken: • Gemüt / Beschwerden durch Erwartungsspannung (auch vor einer Verabredung) (3w) • Gemüt / Beschwerden / schlechte Nachrichten (4w) • Gemüt / Beschwerden durch Überraschungen (1w) • Gemüt / Beschwerden / Lampenfieber und Prüfungen (2w) • Gemüt / Feigheit (3w) • Gemüt / Schüchternheit / Zaghaftigkeit (3w) • Gemüt / Erschöpfung, geistige Schwäche (2w) • Gemüt / Mangel an Selbstvertrauen (1w) 7.2 CALCIUM CARBONICUM Stressor: Übernahme von immer mehr Verpflichtungen bis zum Kollaps; Überlastung des Organismus mit zahlreichen Projekten (Chronische - Erschöpfung - Syndrom) Persönlichkeit / Arbeit und Verantwortung: solide, verantwortungsbewusst, hart arbeitend, methodisch und entschlossen; Hauptaugenmerk ist auf Sicherheit und praktische Angelegenheiten gerichtet; Tendenz sich bis zum Zusammenbruch zu überarbeiten (Arbeitsunfähigkeit, Verzweiflung, Depression), grübelnd. Sicherheit: stark ausgeprägte Ängste (Geld, Gesundheit, Angst um Genesung, Höhenangst, Furcht den Verstand zu verlieren, übertreibt das Ausmaß seiner Verwirrung durch eigene Vorstellungen, hat Angst dass andere seinen Zustand bemerken, Abneigung gegen schlimme Nachrichten). Enormes Bedürfnis nach Schutz, Geborgenheit, emotionaler Sicherheit und Zuwendung. Hauptcharakteristik: Überarbeitete, überlastete, von Ihrer Arbeit überwältigte Patienten mit ausgeprägtem Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein, aber auch mit konstitutionell schwacher Ausdauer und Konstitution. Die völlige Überarbeitung und das Überhören der Signale des Körpers auf die permanenten Stressoren führt zum Kollaps und zur völligen Aufgabe ihrer Arbeit.
Es fehlt aber im Gegensatz zu Nux-v. Wettbewerbsverhalten und Ellbogenmentalität, sowie die boshaften Wesenszüge von Nux-v. Zudem ist das Selbstbewusstsein nicht so stark ausgeprägt, dafür ist Calc.carb mehr angstbesetzt. Im Gegensatz zu Gels packt Calc carb seine Aufgaben an, währenddessen Gels schon beim Anblick der Herausforderung von Schwäche übermannt wird. Nervensystem (Sympathicus): kalter Kopf, migräneartige Kopfschmerzen, Stuhlverstopfung ohne Beschwerden; kalte, feuchtklamme Extremitäten; kalte Füße nachts im Bett (Socken) Synthesis Rubriken: • Gemüt / Angst / Arbeit / Neigung zur Angst; Angst mit (1w) (einziges Mittel) • Gemüt / Angst / durch geistige Anstrengung -agg. (1w) • Gemüt / Fleißig / arbeitsam, Arbeitswut (1w) • Gemüt / Angst / über Geschäfte (1w) • Gemüt / Angst / um Kleinigkeiten (1w) • Gemüt / Beschwerden durch Erwartungsspannung (3w) • Gemüt / Fleißig, arbeitsam, Arbeitswut (1w) • Gemüt / Geistige Erschöpfung (2w) 7.3 NUX VOMICA Boericke beschreibt in seiner Materia Medica, dass "..Nux vomica das größte unter den Polychresten ist, weil die Masse seiner Symptome denen der gängigsten und häufigsten Krankheiten in Ähnlichkeit entspricht."..."Nux vomica ist vorrangig das Mittel für viele der Zustände, die mit dem modernen Leben zusammenhängen." Im Synthesis in der Rubrik Gemüt / Geschäftsleute-entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute als höchstes von 3 Mitteln (3w). Stressor: Arbeit und Leistung sind die wesentlichen Antriebsfedern des Nux-v. Patienten, gepaart mit enormen Wettbewerbs- und Konkurrenzgedanken. Durch Überarbeitung (Arbeitswut), Missbrauch von Stimulantien, und ausschweifenden und exzessivem Arzneimittel kann der Nux- v. Patient kollabieren. Der Nux vomica Patient entspricht meines Erachtens der typischen Typ A Persönlichkeit. Er verhält sich so, als ob er sich in einer permanenten Flucht- oder Kampfreaktion befindet. Da das Nervensystem dementsprechend mit dauernder Aktivität reagiert, kommt es zu einer Überreizung und Überlastung und schließlich zum Kollaps. Ausgesprochener Sympathikotoniker.
PERSÖNLICHKEIT VON NUX VOMICA Äußeres Erscheinungsbild: ziemlich dünn, mager, schnell, aktiv, nervös und reizbar. Gemüt: Sehr reizbar; eifriges, feuriges Temperament, fanatischer Eifer, nervös erregbar Arbeit: leistet viel geistige Arbeit, geistig, angespannt, macht mehrere Dinge gleichzeitig, hat eine sitzende Lebensweise; hochmotiviert, ungeduldig, ehrgeizig, konkurrenzbewusst; muss immer der erste sein; besitzt Selbstvertrauen, kann arrogant sein, nörgelt herum, gibt anderen die Schuld; Furcht vor anderen, starrsinnig, eigenwillig. Zwanghaftes Verhalten in bezug auf Arbeit und auf andere Lebensbereiche bis hin zu übertriebenem Bedürfnis nach Reinlichkeit und Ordnung in Haus oder Büro. Wut: zielgerichtet, in hohem Maße aggressiv, reizbar - wütend - zornig - gewalttätig, wenn in seiner Arbeit oder Ehrgeiz behindert, leicht gekränkt, Wut durch Widerspruch, kann hässlich und bösartig sein Nervensystem : Überreaktion Parasympathicus: Ulkus pepticum, Gastritis, Magenschmerzen, oft leichtes Frösteln Überschießende Reaktionen des Nervensystems: Diarrhöe im Wechsel mit Verstopfung, Zuckungen, Tics, Tremor, Muskelspasmen Hauptcharakteristik: Menschen mit viel Selbstvertrauen, die mit ihrer und der Leistung ihres Umfeldes nie zufrieden sind. Häufig Menschen in beruflicher Selbstständigkeit oder in einer leitenden Position. Menschen, die immer als erste durch die Ziellinie kommen müssen, auch auf Kosten anderer. Kollaps kommt nicht durch konstitionelle Schwäche wie bei Calc carb, sondern durch permanentes Antreiben zur Höchstleistung. Da er tadelsüchtig ist (m.E. deswegen, weil er ein Ventil für seine innere Spannung sucht), leidet Betriebsklima und Effizienz seiner Mitarbeiter. Meine Vermutung ist, dass Nux in seinem starken sexuellen Verlangen sein Streben nach Stressabbau ausdrückt. Da anstelle von dringend benötigter Entspannung der Nux vomica Patient aber zusätzlich Stimulantien nimmt, die seinen übererregten Zustand noch weiter anheizen, kollabiert der Patient letztendlich. Die Stimulantien wie Kaffee, Alkohol, Amphetamine, Rauschgift, Sex belasten zusätzlich die vom ANS überaktivierten Organe. Verschärft wird die Problematik, dass er "rund um die Uhr" unter Spannung steht. Synthesis Rubriken: • Gemüt / Angst / über Geschäfte (3w) (höchstes Mittel in dieser Rubrik) • Gemüt / Angst / durch geistige Anstrengung -agg. (1w) • Gemüt/Angst/um Kleinigkeiten (1w) • Gemüt/Beschwerden/Ehrgeiz, enttäuscht (2w) (höchstes Mittel in dieser Rubrik) • Gemüt/Beschwerden/durch geistige Anstrengung -agg. (4w) • Gemüt/Beschwerden/durch Geldverlust (1w)
• Gemüt/Beschwerden/geschäftlichen Misserfolg; durch (1w) • Gemüt/Beschwerden/Hast, Eile (1w) • Gemüt/Fleißig, arbeitsam, Arbeitswut (1w) • Gemüt/Erregung (=Erregbarkeit) 3w;agg (2w), morgens (2w), abends (2w), im Bett (2w) • Gemüt/Empfindlich gegen das geringste Geräusch (3w) • Gemüt/Empfindlich gegen Gerüche (3w) • Gemüt/Zerbricht Dinge (2w) • Gemüt/Zorn/Jähzorn (3w), morgens (2w) • Gemüt/Zorn/antworten muss, wenn er (3w) • Gemüt/Hinterhältig, hinterlistig, falsch, verschlagen (2w) • Gemüt/Tadelt andere (2w) • Gemüt / Angst / Kopf / Schweiß auf der Stirn / kalt (2w) • Gemüt / Beschwerden durch / Eifersucht (3w) • Gemüt / Beschwerden durch geistige Anstrengung (4W) • Gemüt / geistige Erschöpfung (3w) • Gemüt / Fleißig / arbeitsam, Arbeitswut (1w) 7.4 KALI PHOSPHORICUM Nach Boericke eines der größten Nervenheilmittel. Schwach und müde, besonders passend für die jungen Leute. Ausgeprägte Störung des sympathischen Nervensystems. Zustände, die aus Mangel an Nervenkraft entstehen. Aufregung, Überarbeitung und Sorgen. Im Synthesis in der Rubrik Gemüt / Geschäftsleute-entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute als eines von 3 Mitteln (1w, sollte nach Meinung von Edeltraut / Peter Friedrich mindestens 3 w dort stehen)). Stressor: Nach enormen Anstrengungen und Belastungen erfolgt der Zusammenbruch mit starker körperlicher Erschöpfung und geistiger Stumpfheit, Chronisches Erschöpfungssyndrom. Persönlichkeit: Menschen, die vorwiegend geistig arbeiten; häufig extrovertiert, kommt leicht aus der Fassung durch schlechte Nachrichten oder internationale Katastrophenmeldungen; Nervös, schwach, leicht ermüdet, auch aus schon geringfügigen Anlässen. Lähmungsartige Schwäche. Fühlt sich überfordert, niedergeschlagen, mutlos. Hochgradige nervöse Angst (ohne besonderen Grund) und Erschöpfung / Lethargie, ängstlich nach geistiger Überanstrengung. Abneigung, Leuten zu begegnen. Brütet über seine Phantasien. Äußerste Mattigkeit und Niedergeschlagenheit. Sehr nervös, schreckt leicht auf, reizbar. Sehr aufgebracht über schlechte Nachrichten. Die leichteste Arbeit erscheint als schwere Aufgabe. Große Hoffnungslosigkeit bezüglich des Geschäfts. Folgen von Kummer und dauernden Sorgen. Depressive, trübe, gedrückte Stimmung. Ängstlich in bezug auf die Zukunft und auf die eigene Gesundheit. Hauptcharakteristik: Übersensible, nervöse, zarte Menschen, die nach einem Übermaß von geistiger Anstrengung zusammenbrechen. Dabei liegt keine konstitionelle Schwäche vor wie bei Calc carb., oder ein Wettbewerbsverhalten wie bei Nux-v. Es erscheint mir so, dass eine permanente Überreizung (wie bei Nux-v.) vorliegt, da die Symptome von Kali-p sich morgens, abends und während der Nacht verschlimmern. Den ganzen Tag denkt der Patient über seinen Zustand nach, und kann
so in keinen Entspannungszustand kommen. Der Kranke interessiert sich nicht mehr für sein Geschäft und wird dann faul und nachlässig. Nervensystem : Überreaktion Parasympathicus: Große Müdigkeit, Ohnmachtsanfälle, Schwäche, herabfallende Augenlider (Gels), Verstopfung Synthesis Rubriken: • Gemüt/ Geschäftsleute-entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute • Gemüt/ Angst / Zukunft; in bezug auf die (1w) • Gemüt / Beschwerden durch geistige Anstrengung (2w) • Gemüt / Erregung / nervös (2w; höchste Mittel in der Rubrik) • Gemüt / geistige Erschöpfung (3w) 7.5 PICRIDUM ACIDUM Stressor: Zusammenbruch hauptsächlich im Bereich der intellektuellen Fähigkeiten durch geistige Anstrengung – z. B. bei beruflicher Überlastung oder vor Prüfungen Persönlichkeit: Menschen, die vorwiegend geistig arbeiten; große Stumpfheit und Müdigkeit; fühlt sich zunächst wohl und konzentrationsfähig, wenn er sich zum Arbeiten hinsetzt, kann aber schon nach wenigen Minuten nicht mehr denken (Hirnmüdigkeit); unfähig, sich einem Projekt zu widmen; Geistige Schwäche und Verwirrung. Mangel an Willenskraft; Abneigung gegen Arbeit. Demenz mit starker Erschöpfung, sitzt still und teilnahmslos da. Nach längerer geistiger Anstrengung, mit Angst und Furcht, bei einer Prüfung zu versagen. Geistige Erschöpfung. Hauptcharakteristik: Menschen, die erst nach einem Übermaß von geistiger Anstrengung zusammenbrechen. Dabei liegt keine konstitionelle Schwäche vor wie bei Calc carb., oder ein Wettbewerbs- verhalten wie bei Nux-v. Ähnlichkeiten mit Kali-p sind vorhanden, aber es fehlen hochgradige Ängste, Reizbarkeit, und die Verschlechterung nach schlimmen Nachrichten. Synthesis Rubriken: • Gemüt / geistige Erschöpfung (4w) • Gemüt / Fleißig / arbeitsam, Arbeitswut (1w) • Gemüt / geistige Anstrengung agg. (3w) • Gemüt / Stumpfheit (3w) • Gemüt / Verwirrung durch geistige Anstrengung (2w) • Gemüt / Wille / Verlust der Willenskraft (1w) • Gemüt / Gleichgültigkeit / Apathie /allem gegenüber (2w) 7.6 COCA Nach Boericke das Mittel der Bergsteiger. Im Synthesis in der Rubrik Gemüt / Geschäftsleute- entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute als eines von 3 Mitteln (2w). Hat große Ähnlichkeit mit Cocainum.
Gut geeignet für Personen, die sich infolge körperlichen und geistigem Stress aufgrund eines vielbeschäftigten Lebens verausgaben, und die an nervlicher und geistiger Erschöpfung leiden. (Allen) Stressor: Strapaziertes Nervensystem durch körperliche und geistige Anstrengung. Schwermut von nervöser Erschöpfung. Persönlichkeit: Der Sinn für das, was richtig und falsch ist, ist abhanden gekommen. Der Coca Patient ist melancholisch, findet Freude an Einsamkeit und Dunkelheit. Geistige Erschöpfung im Wechsel mit exaltierter Erheiterung. Fühlt sich unbehaglich in Gesellschaft und ist reizbar. Eigensinnig. Bemerkenswerte Abneigung gegen Anstrengung jeglicher Art infolge von nervöser Erschöpfung. Verlust von Energie. Findet zeitweise nur langsam die Worte um sich auszudrücken. Wird überwältigt von einer unbeschreiblichen Angst. Gefühl großer Beängstigung, verstärkt sich beim Versagen aller Anstrengungen gegen die Müdigkeit anzukämpfen; die Qual wird nur verringert durch vollkommene Ruhe. Synthesis Rubriken: • Gemüt/ Geschäftsleute-entkräftete, ausgelaugte Geschäftsleute (2w) • Gemüt / Aktivität; Verlangen nach (=dynamisch) • Gemüt / geistige Erschöpfung (1w) • Gemüt / Beschwerden durch geistige Anstrengung (1w) • Gemüt / Gleichgültigkeit / Apathie (1w) • Gemüt / Zeit - schnell, vergeht zu (1w) • Träume / Eile (1w) • Träume / Beschäftigt zu sein; sehr (1w) • Gemüt / Erwartungsspannung - Lampenfieber (2w) • Gemüt / Angst / Druck / durch Brust, auf der (1w) 7.7. COCAINUM Als Rauschgift steigert Kokain den Antrieb, wirkt entängstigend und erhöht die Kontaktfähigkeit. Die Denkabläufe verlaufen schneller. Typisch ist auch ein gehobenes Selbstwertgefühl, gesteigerte Sexualität und gehobene Stimmung. Blutdruck und Atemfrequenz sind erhöht, sowie eine Beschleunigung der Herzfrequenz ist vorhanden. Die Symptome von Coca und Cocainum sind im wesentlichen sehr ähnlich, deswegen habe ich dieses Mittel zusätzlich aufgeführt. Moralisches Empfinden abgestumpft. Schreckliche Wahnideen von Verfolgung. Vernachlässigung der äußeren Erscheinung. Glaubt, unerfreuliche Bemerkungen über seine Person zu hören. Schlaflosigkeit. Unbegründete Eifersucht. Stetes Verlangen, Großes zu vollbringen; Herkulesarbeiten zu unternehmen und großes zu vollbringen. Synthesis Rubriken: • Gemüt / Fleißig / arbeitsam, Arbeitswut (1w) • Gemüt / Ehrgeiz (1w) • Gemüt / Taten - große Taten vollbringen, Gefühl, als könne er (1w)
7.8 MEDORRHINUM Stressor: Schwere Störung und Reizbarkeit des Nervensystems, durch große Unruhe und unstrukturierter Arbeitsweise. Ist immer in großer Eile. Zeit vergeht ihm zu langsam. Verausgabt und erschöpft sich durch zu viel Arbeit. Große Ungeduld. Persönlichkeit: Medorrhinum ist nicht in der Lage, Arbeiten sinnvoll zu koordinieren. Durch seine innere Unruhe ist er gezwungen, permanent und in großer Hetze zu handeln, ohne ein Konzept dafür zu haben. Er arbeitet schneller, als er eigentlich aufgrund seiner geistigen Fähigkeiten kann, und kommt so in eine Orientierungslosigkeit hinein. Es kommen trotz dieser Arbeitswut keine konkreten Arbeitsergebnisse hervor. Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche erschweren das Arbeiten. Durch mangelnde Geduld und Nervosität stürzt er sich sprunghaft von einer in die nächste Arbeit, ohne die letzte Arbeit zu beenden. Das drückt seine Motivation. Fristen und Termine kann er durch seine innere Unruhe nicht ausstehen. Möchte alles auf den nächsten Tag verschieben. Abneigung gegen Verantwortung. Schlechte Laune tagsüber. Er sperrt sich gegen Veränderung und Neuerungen, und kann daher alte Strukturen nicht loslassen. Durch Zukunftsängste entsteht in ihm eine starke Erwartungsspannung. Die Beziehung zum Zeitablauf ist gestört. Die Zeit vergeht ihm zu langsam, weil seiner Ansicht nach zu viele Dinge in einer knappen Zeitspanne geschehen können. Synthesis Rubriken: • Gemüt / Angst durch Erwartungsspannung / Verabredung, vor einer (3w) • Gemüt / Beschwerden durch geistige Anstrengung (1w) • Gemüt / Beißen Nägel (3w) • Gemüt / Reizbarkeit • Gemüt / Ruhelosigkeit • Gemüt / Ungeduld um Kleinigkeiten (2w) • Gemüt / Verschiebt alles auf den nächsten Tag (2w) • Gemüt / Wahnidee / Geschäft - abgeschlossen werden; das Geschäft könne niemals (1w) • Gemüt / zerstreut / steht herum und vollendet nie, was er unternimmt (1w) • Gemüt / Gedächtnisschwäche (3w) Morrison beschreibt, dass Medorrhinum durch seine Arbeitswut stark an Nux Vomica erinnern kann. -Ende-
Quellenangaben E. Friedrich. / P. Friedrich "Charaktere Hömöopathischer Arzneimittel I und II"; 2. Auflage 1992, Traupe W. Boericke "Handbuch der homöopathischen Materia medica", 2., erweiterte Auflage, Haug J. T. Kent "Kents Arzneimittelbilder", 9. Auflage, Haug Dr. Frederik Schroyens "Synthesis 6", 3.erweiterte und korrigierte Auflage 1995, Nachdruck September 1996 D. Juli; M. Engelbrecht - Greve "Stressverhalten ändern lernen" , Reinbek b. Hamburg, 1978 B. van Treeck "Partydrogen", Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1997 Phil Nuernberger "Freedom from Stress", 1981, Himalayan Publishers Christioph Schenk "Atem-Bio-Feedback", Heyne, 1990
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