Strukturwandel-barometer 2021 - AK Wien - WIEN, DEZEMBER 2021 IFES - INSTITUT FÜR EMPIRISCHE SOZIALFORSCHUNG GMBH
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AK Wien Strukturwandel- barometer 2021 WIEN, DEZEMBER 2021 IFES – INSTITUT FÜR EMPIRISCHE SOZIALFORSCHUNG GMBH
Daten zur Studie THEMA METHODE IFES-TEAM Titel der Studie Stichprobe: Projektleitung: Strukturwandelbarometer 1.389 Betriebsrätinnen und Stefan Friesenbichler 2021 Betriebsräte Auftraggeber: Methode: Wissenschaftliche Mitarbeit: Arbeiterkammer Wien Online-Befragung Lukas Schreder, MA Erhebungszeitraum: Statistik: 17.11.2021 – 8.12.2021 Sayman Stribl, BA Strukturwandelbarometer 2021 2
Die wichtigsten Zahlen 79% 53% 68% (sehr) gute wirtschaftliche Lage 2021 der Betriebe wurde ökologisch Der Betriebe leiden unter mehr nachhaltiger Arbeitsstress seit Beginn der Krise Die wirtschaftliche Lage wird in vielen Branchen Während der Pandemie wurde von vielen Betrieben Zwei Drittel der Betriebe (mit Betriebsrat) spüren wieder auf Vorkrisenniveau gesehen und nähert (mit Betriebsrat) der Klimawandel nicht vergessen. seit dem Anfang der Pandemie eine negative sich auch im Durchschnitt an 2019 an (87%). Rund die Hälfte der befragten Betriebe wurde in den Entwicklung beim Arbeitsdruck. 2020 wurde rückblickend im Schnitt auch nicht so letzten Jahren ökologisch nachhaltiger. Dieser Wert stieg in nicht einmal einem Jahr um negativ bewertet, wie es sich im Jahr 2020 Vor allem in der Energieversorgung, der 70% an (Jänner 2021: 40%). abzeichnete. Abfallverwertung und bei Fahrzeugen wurden Gleichzeitig verschlechtert sich auch das In einzelne Bereiche des Handels bzw. in der Schritte gesetzt. Arbeitsklima bei der Hälfte der Betriebe enorm Gastronomie ist die Krise immer noch spürbar. (Jänner 2021: 32%). Die Gründe dafür dürften vielfältig sein. Sich häufig verändernde Prozesse, Umstrukturierungen, die rasche Digitalisierung, die neben den normalen Arbeitsaufgaben durch die Pandemie dazugekommen sind, tragen wohl einen großen Beitrag beim steigenden Arbeitsdruck. Die höhere Arbeitslast und die ungleiche Verteilung der (neuen) Arbeit mit oft einhergehender größerer Distanz zwischen den Kolleg:innen dürften Gründe für ein schlechter werdendes Arbeitsklima sein. Strukturwandelbarometer 2021 3
Wirtschaftliche Lage 2021 40 39 13 4 2020 32 42 17 6 Die wirtschaftliche Lage wird in vielen Branchen wieder auf Vorkrisenniveau 2019 gesehen und nähert sich 43 44 91 sehr gut eher gut eher schlecht sehr schlecht auch im Durchschnitt an 2019 an (87%). Frage: Wie war die wirtschaftliche Lage Ihres Betriebes in den Jahren …? Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %, Rest auf 100 k.A.] Strukturwandelbarometer 2021 4
Liquidität des Unternehmens Frage: Wie würden Sie die Liquidität Ihres Unternehmens aus derzeitiger Sicht einschätzen? Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %; Rest auf 100 k.A.] Strukturwandelbarometer 2021 5
Arbeitsdruck 68 27 5 48 35 16 Entwicklungen Arbeitsklima Führungskultur 40 41 19 Betriebliche Notwendigkeit (z.B. Überstunden, Erreichbarkeit) 38 53 8 im Unternehmen Kommunikation der Beschäftigten mit KollegInnen 33 39 28 Kommunikation der Beschäftigten mit Vorgesetzten 30 42 28 Einbeziehung des Betriebsrates in Entscheidungen 28 39 31 Vereinbarkeit von Beruf & Familie 27 47 25 Kommunikation des Betriebsrates mit dem Management 22 39 38 selbstbestimmte Flexibilität (Arbeitsort/-zeit und Inhalte) 21 41 36 Soziale Verantwortung den MitarbeiterInnen gegenüber 19 49 30 Kommunikation zwischen Beschäftigten und Betriebsrat 13 53 22 Frage: Haben sich folgende Punkte in Ihrem Unternehmen seit Beginn der Krise in eine positive oder in eine negative Kommunikation der Beschäftigten 13 41 45 Richtung verändert oder sind sie gleichgeblieben? mit KundInnen/ext. Dienstleistern Digitalisierung (z.B. Ausstattung mit Endgeräten, Software, …) 9 34 53 Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %, Rest auf 100 k.A.] sehr/eher negativ gleich geblieben sehr/eher positiv Strukturwandelbarometer 2021 6
Entwicklungen sehr/eher negative Entwicklung im Unternehmen (Zeitvergleich) Frage: Haben sich folgende Punkte in Ihrem Unternehmen seit Beginn der Krise in eine positive oder in eine negative Richtung verändert oder sind sie gleichgeblieben? Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %] Strukturwandelbarometer 2021 7
Personalmangel 6 9 21 27 34 12 3.8 Zukünftige Problemfelder Rohstoffmangel, Vorleistungen 12 15 23 18 13 14 5 3.1 (z.B. Computer-Chips, Holz, etc.) steigende Energiepreise 12 17 26 22 15 5 4 3.1 Reduktion von Risiko und Abhängigkeiten 14 17 29 14 7 13 6 2.8 (z.B. von Lieferketten etc.) Outsourcing von Leistungen 18 19 19 8 5 20 11 2.5 oder betrieblichen Funktionen Bewältigung von Logistikproblemen (Transport etc.) 18 20 22 12 7 16 5 2.6 Anpassung durch umwelt-/ 16 26 26 10 5 9 7 2.5 klimapolitische Maßnahmen notwendige Anpassung des Geschäftsmodells 19 23 24 9 5 11 9 2.5 hoher Finanzierungsbedarf für künftige Investitionen 23 23 20 9 5 11 9 2.4 Nachfrage 31 25 21 9 4 4 6 2.2 Frage: Wenn wir in die Zukunft sehen. Wie würden Sie die folgenden Themen in Ihrem Unternehmen in den 1 - es wird keine Probleme geben MW kommenden Monaten bis hin zu den nächsten ein bis zwei 2 Jahren einschätzen? 3 4 Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %; Rest auf 100 k.A.] 5 - es wird sehr große Probleme geben betrifft meinen Betrieb nicht Strukturwandelbarometer 2021 8 w.n./k.A.
GESAMT 25 33 25 16 2 Wunsch nach BRANCHE Arbeitszeit- Eisen/Metall/Elektro Chemie/Kunststoff/Pharma 24 20 39 42 15 27 18 12 1 0 verkürzung Lebensmittel 29 26 19 19 7 Bauwesen 18 33 27 21 1 Verkehr / Transport 32 29 17 22 0 Telekom / Medien / IT 17 38 23 22 0 Geld- / Versicherungswesen 16 26 40 17 1 Gesundheit / Soziales / Non Profit 47 20 21 10 2 Frage: Nehmen Sie in der Belegschaft den Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung wahr? ja, sehr stark ja, ein wenig kaum nein, gar nicht w.n./k.A. Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %] Strukturwandelbarometer 2021 9
GESAMT 53 35 12 Ökologische Nachhaltigkeit im BRANCHE Eisen/Metall/Elektro 56 35 10 Chemie/Kunststoff/Pharma 59 32 9 Unternehmen Lebensmittel 64 14 21 Bauwesen 61 16 22 Verkehr / Transport 69 25 6 Telekom / Medien / IT 25 63 12 Geld- / Versicherungswesen 63 28 9 Gesundheit / Soziales / Non Profit 32 51 17 ja nein w.n./k.A. Frage: Wurde Ihr Unternehmen in den letzten Jahren ökologisch nachhaltiger, z.B. hinsichtlich ökologischer Energieversorgung, ökologischere Produktionsweisen oder sogar ein ökologischeres Geschäftsmodell? Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %] Strukturwandelbarometer 2021 10
GESAMT 28 58 14 Soziale Nachhaltigkeit im BRANCHE Eisen/Metall/Elektro 26 60 14 Chemie/Kunststoff/Pharma 19 64 17 Unternehmen Lebensmittel 38 43 19 Bauwesen 37 45 18 Verkehr / Transport 37 51 12 Telekom / Medien / IT 28 58 13 Geld- / Versicherungswesen 38 53 8 Gesundheit / Soziales / Non Profit 23 61 16 ja nein w.n./k.A. Frage: Wurde Ihr Unternehmen in den letzten Jahren sozial nachhaltiger? Gab es Veränderungen, die das Unternehmen sozialer gemacht haben? Basis: Gesamt, n=1.389 [Angaben in %] Strukturwandelbarometer 2021 11
Zusammenfassung • Ein Großteil der Betriebe läuft und viele hatten auch während der Krise weniger Probleme als gedacht. Mit Hilfe des Betriebsrates, der Kolleg:innen und der Arbeitgeber konnten durch rasche Veränderungen die Betriebe am Laufen gehalten werden. • In vielen Betrieben wurden Umstrukturierungen auch gegen den Klimawandel genutzt. Die Hälfte der Betriebe wurde ökologisch nachhaltiger trotz Pandemie und die damit einhergehenden Schwierigkeiten. • Die Arbeitnehmer:innen haben in den letzten zwei Jahren viel mitgetragen und Mühen auf sich genommen um Pandemie und Klimawandel zu meistern. Während man sich auf das Handling dieser zwei Krisen konzentriert, dürften sich aber gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für unselbstständig Erwerbstätige verschlechtern. • Ein wichtiger Punkt um den Arbeitsdruck zu senken, wäre die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Mehr Personal bei gleichzeitigem Fachkräftemangel schiebt diesem Lösungsansatz aber einen Riegel vor. Strukturwandelbarometer 2021 12
HERZLICHEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! STEFAN FRIESENBICHLER wissenschaftlicher Projektleiter Leitung der wissenschaftl. MitarbeiterInnen st.friesenbichler@ifes.at +43 (0)664 887 283 72
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