Steckbrief Konjunktur - Frühjahr 2018 Gesamtwirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig - IHK zu Leipzig

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Steckbrief Konjunktur - Frühjahr 2018 Gesamtwirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig - IHK zu Leipzig
Steckbrief Konjunktur – Frühjahr 2018
    Gesamtwirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig
 Regionale Wirtschaft trotz hoher geschäftlicher Risiken weiter auf Wachstumskurs

An der Konjunkturbefragung im Frühjahr 2018 beteiligten sich 629 im IHK-Bezirk Leipzig ansässige Unternehmen aller Branchen und
Größenklassen mit mehr als 32.000 Beschäftigten. Das Ergebnis der Umfrage sieht die gewerbliche Wirtschaft im IHK-Bezirk weiterhin in
bester Stimmung. Bei leicht schwächerer Geschäftslage bleiben die Geschäftserwartungen auf Rekordhöhe. Dadurch steigt der IHK-
Geschäftsklima-Index1 nochmals um einen auf 138 Punkten, was ebenfalls eine neue Bestmarke darstellt.

                                 Saldo2 Trend
                                             3
                                                    Aufgrund saisonaler und witterungsbedingter Einflüsse im ersten Quartal 2018 beurteilen die
                                                    Unternehmen ihre Geschäftslage nur geringfügig schwächer als zum Jahresbeginn. Der
                                 +54               entsprechende Saldo² ging von seinem zuletzt erreichten Allzeithoch nur um zwei auf
                                                    +54 Prozentpunkte zurück. Grundsätzlich bleibt die Situation der gewerblichen Wirtschaft
                                                    ausgesprochen gut. In fast allen Wirtschaftsbereichen ist die Lage besser als vor einem Jahr.
                                                    Die insgesamt gute Stimmung spiegelt sich vor allen in den branchenübergreifend
                                                    optimistischen Prognosen der Unternehmen wider. Der Saldo² der Geschäftserwartungen legt
                                 +23               nochmals um zwei auf +23 Prozentpunkte zu und übertrifft damit seine erst zum
                                                    Jahresbeginn erzielte Bestmarke. Die gewerbliche Wirtschaft bleibt auch 2018 auf
                                                    Wachstumskurs, auch wenn die geschäftlichen Risiken in vielen Branchen weiter zunehmen.
                                                    Einen deutlichen Dämpfer erfahren aktuell die Exporterwartungen der Industrieunternehmen.
                                                    Diese gehen gegenüber der vorherigen Umfrage kräftig zurück. Der Export-Saldo² sinkt um
                                  +11              sieben auf +11 Prozentpunkte. Obwohl die Wachstumsaussichten im Welthandel für 2018
                                                    recht günstig sind und der aktuelle Eurokurs ebenfalls eine eher exportfördernde Wirkung
                                                    hat, dämpfen die Sorgen vor einem weltweiten Handelskonflikt die Exportprognosen.
                                                    Die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften der Unternehmen ist ungebrochen. Neben
                                                    zusätzlichen Stellen steigt auch die Anzahl unbesetzter offener Stellen, was den Druck auf
                                  +23              den Beschäftigungsmarkt weiter erhöht. Mit 29 Prozent planen nun schon fast fünfmal mehr
                                                    Unternehmen ihren Personalbestand zu erhöhen, als zu verringern. Der Beschäftigungs-
                                                    zuwachs im gewerblichen Sektor geht weiter, sofern die Fachkräftesituation dies erlaubt.
                                                    Auch die Investitionsplanungen bleiben auf Kurs und setzen ihren Höhenflug fort. Nicht nur
                                                    der anhaltende Konjunkturaufschwung, auch die fortschreitende Digitalisierung in der
                                  +20              Wirtschaft löst zusätzliche Investitionen aus. Gut jede vierte Firma hebt ihre Investitions-
                                                    ausgaben an. Dementsprechend steigt auch der Investitionssaldo² um weitere vier auf
                                                    +20 Prozentpunkte und liegt damit 9 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.
1
  Der IHK-Geschäftsklima-Index ist der geometrische Mittelwert der Salden aus Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Die extremen Indikatorwerte liegen
bei 200 bzw. 0 Punkten. Diese würden erreicht, wenn jeweils 100 Prozent der befragten Unternehmen sowohl ihre gegenwärtige Geschäftslage als auch ihre
Geschäftserwartungen positiv bzw. negativ beurteilen würden.
  Trendaussage – Entwicklung des Saldos gegenüber der vorherigen Umfrage zum Jahresbeginn 2018:  bzw. : Zuwachs/Rückgang des Saldos
2

um 0 bis 5 Prozentpunkte;  bzw. : Zuwachs/Rückgang um 6 bis 10 Prozentpunkte;  bzw. : Zuwachs/Rückgang um mehr als 10 Prozentpunkte
3
  Saldo – ergibt sich aus der Differenz der Anteile der „gut“/“schlecht“-, „besser“/schlechter“- bzw. „steigen“/“fallen“-Antworten

IHK zu Leipzig 2018/Geschäftsbereich Grundsatzfragen
Steckbrief Konjunktur - Frühjahr 2018 Gesamtwirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig - IHK zu Leipzig
Befragungsergebnisse der vergangenen 12 Monate
 Einschätzungen zum jeweiligen Befragungszeitpunkt

 Prognosen zum jeweiligen Befragungszeitpunkt

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Steckbrief Konjunktur - Frühjahr 2018 Gesamtwirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig - IHK zu Leipzig
 Geschäftliche Risiken der gewerblichen Wirtschaft
                                                         Noch zum Jahresbeginn waren die weltwirtschaftlichen Wachstumsaussichten für
                                                         2018 ausgesprochen günstig. Getrieben vom Aufschwung in Europa und Asien
                                                         sowie der Steuerreform in den USA standen die Zeichen auf ein noch stärkeres
                                                         Anziehen der Weltwirtschaft, was wiederum auch der hiesigen Exportwirtschaft
                                                         zugutekäme. Doch mit der Verhängung von Importzöllen durch die USA und den
                                                         durch die Trump-Administration verhängten Iran-Sanktionen entstehen neuen
                                                         Hemmnisse. Die Gefahren eines internationalen Handelskrieges sind seitdem
                                                         erheblich gestiegen und führen bereits zu einer deutlichen Verunsicherung der
                                                         Unternehmen. Auch der aktuell steigende Ölpreis trägt eher zu einer Verringerung
                                                         der weltweiten konjunkturellen Wachstumschancen bei.
                                                         Im Risikoradar der Unternehmen manifestiert sich der Fachkräftemangel auch
                                                         aktuell als meistgenannter Risikofaktor unter den Betrieben im IHK-Bezirk Leipzig.
                                                         Knapp die Hälfte der befragten Firmen sieht ihre Geschäftsentwicklung durch das
                                                         schwindende Angebot an Fachkräften beeinträchtigt. Für einzelne Betriebe wirken
                                                         sich die Besetzungsprobleme bereits wachstumshemmend aus. Auf den weiteren
                                                         Rängen folgen unverändert die Entwicklung der Arbeitskosten und mit größerem
                                                         Abstand die Inlandsnachfrage sowie die Entwicklung der Energie-, Rohstoff- und
                                                         Kraftstoffpreise.

 Fachkräftesicherung - massiver Anstieg bei der Nichtbesetzung offener Stellen
Die Situation auf dem Stellenmarkt wird für viele Unter-
nehmen immer bedrohlicher. Immer mehr Firmen finden
binnen zwei Monate keine passenden Arbeits- und Fachkräfte
für ihre offenen Stellen mehr. Aktuell sind es 46 Prozent und
damit 12 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Dabei ist ein
Anstieg in allen Wirtschaftsbereichen zu beobachten. Am
stärksten ist dieser im Einzelhandel, der vor allem Teilzeit-
stellen anbietet und im Gastgewerbe, wo aktuell wieder
Saisonkräfte für die Freiluftsaison gesucht werden.
Im Vergleich aller Wirtschaftsbereiche bleibt das Verkehrs-
gewerbe jedoch unverändert am stärksten betroffen. Vor
allem Berufskraftfahrer sind kaum noch am Markt zu finden.

IHK zu Leipzig 2018/Geschäftsbereich Grundsatzfragen
Steckbrief Konjunktur - Frühjahr 2018 Gesamtwirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig - IHK zu Leipzig
Anlage – Datenübersicht Gesamtwirtschaft
 Aktuelle Lagebeurteilungen zum jeweiligen Befragungszeitpunkt
                                                                Anteil der Unternehmen in Prozent
 Frage                   Prädikat
                                                  HE 2016   JB 2017     FJ 2017    HE 2017   JB 2018   FJ 2018
                         gut                        49        55           57        57         61       59
 Aktuelle                befriedigend               43        39           35        37         34       36
 Geschäfts-
                         schlecht                    8         6            8         6         5         5
 lage
                         Saldo                      41        49           49        51         56       54
                         gestiegen                  28        22           25        28         26       27
 Aktueller               gleich geblieben           56        64           61        57         59       55
 Personal-
                         gesunken                   16        14           14        15         15       18
 bestand
                         Saldo                      12         8           11        13         11        9
                         gestiegen                  34        42           35        38         42       38
 Aktuelle                gleich geblieben           44        38           45        42         38       44
 Umsatz-
                         gesunken                   22        20           20        20         20       18
 entwicklung
                         Saldo                      12        22           15        18         22       20
 Aktuelle Tendenz        steigend                   26        28           28        31         34       36
 der Auftrags-           gleich geblieben           60        58           59        57         55       54
 eingänge                sinkend                    14        14           13        12         11       10
 - Inland -              Saldo                      12        14           15        19         23       26
                         verbessert                 29        33           28        32         31       30
 Aktuelle                gleich geblieben           47        46           52        50         49       54
 Ertrags-
                         verschlechtert             24        21           20        18         20       16
 entwicklung
                         Saldo                       5        12            8        14         11       14
                         mit Gewinn                 53        60           53        57         57       56
 Aktuelle                kostendeckend              38        32           37        35         36       35
 Ertragslage             mit Verlust                 9         8           10         8         7         9
                         Saldo                      44        52           43        49         50       47

 Erwartungen für die kommenden 12 Monate zum jeweiligen Befragungszeitpunkt
                                                                Anteil der Unternehmen in Prozent
 Frage                   Prädikat
                                           HE 2016          JB 2017     FJ 2017    HE 2017   JB 2018   FJ 2018
                     besser                    24             25           26        26         28       30
 Geschäfts-          gleich bleibend           64             65           66        65         65       63
 erwartungen         schlechter                12             10            8         9         7         7
                     Saldo                     12             15           18        17         21       23
                     steigen                   20             21           23        25         28       29
 Personal-           gleich bleibend           71             71           70        67         65       65
 planungen           sinken                    9               8            7         8         7         6
                     Saldo                     11             13           16        17         21       23
                     steigen                   30             31           32        32         33       35
 Umsatz-             gleich bleibend           56             57           57        57         57       57
 erwartungen         fallen                    14             12           11        11         10        8
                     Saldo                     16             19           21        21         23       27
                     steigen                   18             21           23        17         23       15
 Export-             gleich bleibend           33             30           33        30         26       30
 erwartungen         fallen                    5               4            3         3         5         4
 - Industrie -       kein Export               44             45           41        50         46       51
                     Saldo                     13             17           20        14         18       11
                     steigen                   17             23           21        24         23       26
                     gleich bleibend           48             46           47        47         51       49
 Investitions-
                     sinken                    10              9           10         7         7         6
 planungen
                     keine Investitionen       25             22           22        22         19       19
                     Saldo                     7              14           11        17         16       20
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