TÄTIGKEITSBERICHT CORA 2020 - STARK MACHEN e. V. Rostock Ernst-Haeckel-Str. 1 18059 Rostock - Stark Machen eV
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TÄTIGKEITSBERICHT CORA • 2020 STARK MACHEN e. V. Rostock Ernst-Haeckel-Str. 1 18059 Rostock
Inhalt 1 Über die Landeskoordinierungsstelle CORA..................................................................... 2 1.1 Kontaktdaten................................................................................................................. 2 1.2 Auftrag der Landeskoordinierungsstelle ....................................................................... 2 1.3 Finanzierung .................................................................................................................. 2 2 Planung der Aufgaben 2020 ............................................................................................. 3 2.1 Landesweite Vernetzung und Kooperation................................................................... 3 2.1.1 Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch ............................................................... 3 2.1.2 Landesarbeitsgemeinschaften der Hilfeeinrichtungen und ZORA ...................... 4 2.1.3 Arbeitskreis Netzwerk gegen häusliche und sexualisierte Gewalt ...................... 5 2.2 Mitarbeit in fachspezifischen Arbeitsgruppen .............................................................. 5 2.2.1 AG Gewalt und Gesundheit ................................................................................. 5 2.2.2 AG Opferschutz.................................................................................................... 5 2.2.3 Landesrat zur Umsetzung des Landesaktionsplans ............................................. 5 2.3 Weitere Aktivitäten landesweit, bundesweit und international .................................. 6 2.3.1 Landesweite Veranstaltungen ............................................................................. 6 2.3.2 Bundesweite Vernetzung .................................................................................... 6 2.3.3 Projekt „Artikel 25 Istanbul-Konvention: Akutversorgung nach sex. Gewalt“….. 7 2.3.4 „Women in the Dark“ ………………………………………………………………………………………7 2.3.5 Vertretung im Bündnis Istanbul–Konvention…………………………………………………. 8 2.3.6 (Online-)Konferenz der Landesfrauenräte………………………………………………………. 8 2.4 Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................... 8 2.4.1 CORAktuell ........................................................................................................... 8 2.4.2 CORA-Webseite ................................................................................................... 8 2.4.3 Pressearbeit ......................................................................................................... 9 2.4.4 Übersetzung Broschüre "Wege aus der häuslichen Gewalt" .............................. 9 2.5 Fort- und Weiterbildung................................................................................................ 9 2.6 Statistik ........................................................................................................................ 10 2.7 Qualitätssicherung ........................................................................................................ 10 3 Fazit und Ausblick................................................................................................................ 10
1 Über die Landeskoordinierungs- Bekämpfung von häuslicher und sexualisierter stelle CORA Gewalt in M-V, den Schlussfolgerungen der vo- rangegangenen Tätigkeitsberichten der Koordi- 1.1 Kontaktdaten nierungsstelle, den Analysen der Unterstüt- Träger: STARK MACHEN e.V. Rostock zungs- und Hilfseinrichtungen, den aktuellen Anschrift: Landeskoordinierungsstelle CORA Landes- und Bundesvorhaben, internationalen Heiligengeisthof 3 in 18055 Rostock Themen in der Anti-Gewalt-Arbeit sowie der Is- Telefon: 0381/ 4010229 tanbul-Konvention. CORA hat für diese Maß- Fax: 0381/ 1216099 nahmen von der Leitstelle Frauen und Gleich- E-Mail: cora@stark-machen.de stellung im Ministerium für Soziales, Integra- Web: www.cora-mv.de tion und Gleichstellung M-V (im Folgenden „Leitstelle“) den Koordinierungsauftrag. Ansprechpartnerinnen: Sarah Kesselberg (M.A. Soziale Arbeit), Leitung 1.3 Finanzierung bis zum 28.10.2020 mit 30 WoStd. sowie Mit- Die finanzielle Förderung (Sach- und Personal- arbeiterin Rena Sakowski (M.A. Migration und kosten) für die Koordinierungsstelle CORA er- Diversität), bis zum 31.12.2020 mit 10 Wochen- folgt durch das Ministerium für Soziales, In- arbeitsstunden bei CORA. tegration und Gleichstellung M-V. Grundlage ist die „Richtlinie zur Förderung von Einrichtun- Trägeränderungen: gen des Beratungs- und Hilfenetzes für Be- Zum 12.06.2020 hat sich der Träger Frauen hel- troffene von häuslicher und sexueller Gewalt fen Frauen e.V. Rostock in STARK MACHEN e.V. sowie für Betroffene von Menschenhandel und umbenannt. Alle sieben Einrichtungen in den Zwangsverheiratung“. Regionen Rostock und Stralsund, so auch die Landeskoordinierungsstelle CORA, sind von der Namensänderung des Trägervereins erfasst. 2 Planung der Aufgaben 2020 Im Januar 2020 wurden gemeinsam mit der 1.2 Auftrag der Landeskoordinierungs- stelle Leitstelle und der Geschäftsführung von Frauen helfen Frauen e.V. Rostock, neben den Die regelmäßigen Aufgaben und Schwerpunkte jährlich anstehenden und regelmäßigen Ar- von CORA ergeben sich aus dem aktualisierten beitsaufträgen, folgend aufgeführte Ziele ver- Konzept der Landeskoordinierungsstelle, dem einbart: Dritten Aktionsplan der Landesregierung zur 2
• Gemeinsam mit den Interventionsstellen Durch die im März 2020 in Deutschland aufge- gegen häusliche Gewalt und Stalking und tretene Coronavirus-Pandemie wurden ge- dem Innenministerium M-V soll die Gestal- plante Inhalte, auch in der Koordinierungsstelle tung des Interdisziplinären Erfahrungsaus- CORA, verschoben, digital angepasst oder tauschs (IEA) als Gremium strategisch neu konnten aufgrund von anderweitigen Prioritä- ausgerichtet und darüber hinaus von CORA ten nicht vollständig umgesetzt werden. 2020 organisiert und moderiert werden. stellte sich als besonders herausforderndes • Die Mitarbeit in der Planung und Durchfüh- Jahr dar, welches die Themen häusliche und se- rung der Auftaktveranstaltung zur Anti-Ge- xualisierte Gewalt jedoch als gesellschaftliches walt-Woche/Interdisziplinären Opferschutz- Brennglas und weniger als vermeintliche tagung "Aussage gegen Aussage - (k)ein Randthemen positionierte. Grund zur Einstellung des Strafverfahrens Die Relevanz einer gelingenden niedrigschwel- wegen häuslicher Gewalt?!" im Herbst 2020. ligen Kommunikation zwischen dem Bera- • CORA nimmt weiterhin aktiv an den bun- tungs- und Hilfenetz M-V und der Leitstelle des desweiten Konferenzen der Landeskoordi- Sozialministeriums haben sich insbesondere zu nierungsstellen (KLK) teil. Beginn der Pandemie als zielführend erwiesen. • Geplant ist die Herausgabe der Broschüre „Wege aus der häuslichen Gewalt“ in Leich- 2.1 Landesweite Vernetzung und ter Sprache sowie die Veröffentlichung ei- Kooperation ner barrierefreien PDF. Zur zielführenden 2.1.1 Interdisziplinärer Erfahrungsaus- Verteilung, hinsichtlich der Adressat*innen tausch der Broschüre, ist die Gewinnung und Er- Für den Interdisziplinären Erfahrungsaustausch weiterung von Kooperationen zu Hilfeein- (IEA) war im Jahr 2020 eine strategische Neu- richtungen der Eingliederungshilfe sowie ausrichtung geplant. Künftig sollte die Teilneh- Multiplikator*innen angedacht. mendenzahl reduziert werden, um den Aus- • Die Sitzung des Landesrates zur Umsetzung tausch und Diskurs miteinander zu begünsti- des Landesaktionsplans wird durch CORA gen. Entscheidungsträger*innen aus den Berei- hinsichtlich der landesweiten Evaluation ge- chen der Ministerien, der Polizeipräsidien so- leisteter Aufgaben und Ziele aus dem 3. Lan- wie der Staatsanwaltschaft, der Interventions- desaktionsplan unterstützt. Darüber hinaus stellen und CORA wollten das Gremium entlang ist die aktive Teilnahme an der Landesrats- zentraler Themen neugestalten. Dazu sollte im sitzung geplant. Herbst 2020 ein Treffen zwischen CORA, einer 3
Vertreterin der Interventionsstellen und dem Berichterstattung aus den (regionalen und lan- Inspekteur der Polizei des Landes M-V im In- desweiten) Arbeitskreisen und Veranstaltun- nenministerium stattfinden. Im Frühling 2020 gen auf der Tagesordnung. In allen LAGen sind wurde der IEA für den 27.01.2021 terminiert. der fachliche Austausch, die einrichtungsspezi- Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurden fische Statistik und die Kooperation in der Anti- das Vortreffen sowie der geplante Termin auf Gewalt-Woche bzw. zu aktuellen Fachtagen das Folgejahr 2021 verschoben. und Vorhaben Thema. 2020 haben Erforder- nisse, Hürden und Notwendigkeiten der mit 2.1.2 Landesarbeitsgemeinschaften der Hilfeeinrichtungen und ZORA der Pandemie einhergehenden spezifischen Umstände thematisch dominiert. CORA nahm an den Sitzungen der Landesar- beitsgemeinschaften (LAGen) der Einrichtun- 2.1.3 Arbeitskreis Netzwerk gegen gen des Beratungs- und Hilfenetzes teil. Dies häusliche und sexualisierte Gewalt sind die LAG der Interventionsstellen gegen Der Arbeitskreis (AK) Netzwerk besteht aus le- häusliche Gewalt und Stalking, der Frauenhäu- gitimierten Vertreter*innen aller LAGen des ser/Beratungsstellen für Betroffene von häusli- Beratungs- und Hilfenetzes M-V, sowie der LAG cher Gewalt, der Fachberatungsstellen gegen der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, sexualisierte Gewalt. Die LAG der Männer- und einer Vertretung der LIGA der Spitzenverbände Gewaltberatungsstellen tagt aktuell nicht als der freien Wohlfahrtspflege M-V e.V. und der separate Landesarbeitsgemeinschaft. Die Fach- Koordinierungsstelle CORA. Schwerpunkte der beratungsstelle ZORA für Betroffene von Men- gemeinsamen Tätigkeit 2020 lagen im Aus- schenhandel zur sexuellen Ausbeutung und für tausch von Informationen, aktuellen Sachstän- Betroffene von Zwangsverheiratung nimmt be- den und den leistbaren Aufgaben des Netzwer- darfsorientiert an einigen Sitzungen teil. kes hinsichtlich der angepassten Erfordernisse Nach der anfänglichen Neuorientierung fanden des jeweiligen Tätigkeitsfeldes. Der direkte und die LAG-Treffen vorwiegend in digitaler und schnelle Austausch erwies sich hier ebenso als später in teils hybrider Form statt. Die prakti- zentrales Instrument, um Informationen und sche Umsetzung der (hybriden) Sitzungen Veränderungen hinsichtlich der Corona-Pande- wurde entsprechend den Hygienevorschriften mie zu vermitteln. Der Arbeitskreis Netzwerk der Landesregierung M-V organisiert. tagte am 16.01. / 02.07. / 20.08.2020. In jeder LAG stehen der Bericht über Aktuelles von CORA und aus den Regionen/Einrichtun- gen sowie die Vorbereitung, Auswertung und 4
2.2 Mitarbeit in fachspezifischen CORA hat an der strukturellen und methodi- Arbeitsgruppen schen Planung der Veranstaltung mitgearbeitet 2.2.1 AG Gewalt und Gesundheit und u.a. praxisnahe Erfahrungsberichte aus Im Zuge der Veröffentlichung des Leitfadens den Disziplinen der Ermittlungsbehörde, Justiz „Gesundheitliche Versorgung erwachsener Be- und dem Beratungs- und Hilfenetz gebündelt. troffener von häuslicher und sexualisierter Ge- Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den walt in M-V“ und der begleitenden Website verschärften Schutz-Maßnahmen konnte die (https://www.praxisleitfaden-gewalt.de/) für den 16.11.2020 geplante Veranstaltung wurden Veranstaltungen und Vorträge in inter- nicht stattfinden. disziplinärer Zusammenarbeit thematisiert. So 2.2.3 Landesrat zur Umsetzung des Landes- sollte über die Ärztekammer M-V kooperativ aktionsplans an Fachtagen und Weiterbildungen teilgenom- CORA arbeitete im Vorfeld Inhalte zum aktuel- men werden und über den Leitfaden und die len Stand der Umsetzung des 3. Landesaktions- Angebote des Beratungs- und Hilfenetzes unter planes zu. Die Landesratssitzung fand am anderem durch CORA informiert werden. Diese 9.12.2020 in einer digitalen Variante statt. Ge- Aufgabe wird in 2021 fortgesetzt. meinsam mit Mitarbeiter*innen verschiedener Ministerien, Vertreter*innen der Gleichstel- 2.2.2 AG Opferschutz lungsbeauftragten und des Landesfrauenrats Die Leitstelle und CORA arbeiten gemeinsam in nahm CORA an der Gremiensitzung, die von der der Arbeitsgruppe (AG) Opferschutz im Landes- Leitstelle organisiert wurde, teil. rat für Kriminalitätsvorbeugung (LfK) M-V mit. 2.3 Weitere Aktivitäten landesweit, Schwerpunkte der gemeinsamen Bestrebun- bundesweit und international gen waren die Planung, Neukonzeption und 2.3.1 Landesweite Veranstaltungen Ausrichtung der Interdisziplinären Opfer- schutztagung "Aussage gegen Aussage - (k)ein Im Zuge der Erreichbarkeit von marginalisier- Grund zur Einstellung des Strafverfahrens we- ten Gruppen und somit u.a. zur Erfüllung einer gen häuslicher Gewalt?!". Unter der Ausrich- der inhaltlichen Schwerpunkte des Landesakti- tung des Sozial-, Innen- und Justizministeriums onsplans wurden im August und September M-V sollte eine interaktive Veranstaltung statt- 2020 Kooperationsgespräche hinsichtlich der finden, die neben der Informations- und Wis- Implementierung von Schutzkonzepten in den sensvermittlung den Dialog und den interdiszip- 23 Werkstätten für Menschen mit Behinderung linären Erfahrungsaustausch in den Fokus stellt. in M-V geführt. Der Vorstand der LAG der 5
Werkstätten für behinderte Menschen und be- und häuslicher Gewalt und insbesondere die rufliche Teilhabe in M-V e.V. (LAG WfbM) Auswirkung der Pandemie auf die Tätigkeiten zeigte Bedarfe dahingehend an. Die Erstellung und aktuelle Hürden sowie Hindernisse in der eines kooperativen Projektes wurde fokussiert, Arbeit gegen häusliche Gewalt. Die KLK fand welches interdisziplinär die Expertise der Be- am 09.06. und am 13.10.2020 statt. hindertenhilfe und die der Fachberatung gegen 2.3.3 Projekt „Artikel 25 Istanbul-Konven- sexualisierte Gewalt bündelt, um so den Sozial- tion: Akutversorgung nach sexualisier- raum der Werkstatt für Menschen mit Behin- ter Gewalt“ derung konzeptionell sicher zu gestalten. Ne- Das Deutsche Institut für Menschenrechte ben dem präventiven Bedarf wurden einzelne führt, in Kooperation mit dem Bundesverband Vorfälle in der Vergangenheit thematisiert, Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe welche den Bedarf für die ca 8.000 Beschäftig- (bff), das vom Bundesministerium für Familie, ten dieser Werkstätten skizziert. Für 2021 sind Senioren, Frauen und Jugend geförderte Pro- die kooperative konzeptionelle Planung und ei- jekt „Artikel 25 Istanbul-Konvention: Akutver- nes solchen Projektes angedacht. sorgung nach sexualisierter Gewalt“ durch. In fünf Regionen bundesweit wurden durch die Im Jahr 2020 wurden die landesweiten Aktivi- Unterstützung der regionalen Ansprechpart- täten anlässlich des Internationalen Tags gegen ner*innen Fokusgruppen zum Thema „Akut- Gewalt an Frauen und Mädchen von einer en- versorgung nach sexualisierter Gewalt in der gagierten Gleichstellungsbeauftragten tabella- Praxis“ gebildet, koordiniert und Interviews risch zusammengefasst. CORA veröffentlichte durchgeführt. CORA fungierte hierbei als koor- die Tabelle im November 2020 auf der Webs- dinative Ansprechpartnerin für M-V. ite, stellte sie der Leitstelle und Pressevertre- Eins der Ziele war es, an einem geplanten digi- ter*innen zur Verfügung. talen Fachtag teilzunehmen. In diesem wurden 2.3.2 Bundesweite Vernetzung die Projektergebnisse vermittelt und zum Aus- CORA nahm an der bundesweiten Konferenz tausch unter den Teilnehmenden der einzelnen der Landeskoordinierungsstellen (KLK) im Früh- Bundesländer eingeladen. Der digitale Fachtag jahr und Herbst 2020 als Online-Veranstaltung fand am 22.10.2020 unter der großen Teil- teil. Inhalte waren u.a. gemeinsame Öffentlich- nahme von Vertreter*innen der Politik, Medi- keitsarbeit und Planung der Kunstaustellung zin und der Hilfesysteme statt. Die Ergebnisse „Women in the dark“, die Umsetzung der Istan- der Studie können auf der Website des Deut- bul-Konvention in den Bundesländern, anony- schen Instituts für Menschenrechte misierte Spurensicherung bei sexualisierter 6
(www.institut-fuer-menschenrechte.de/pub- richtungen und Museen mit nationaler Bedeu- likationen/detail/akutversorgung-nach-sexu- tung gezeigt und werden eine gute Möglichkeit alisierter-gewalt ) nachgelesen werden. bieten, das Thema geschlechtsspezifische Ge- walt in die Öffentlichkeit zu tragen. Aufgrund 2.3.4 „Women in the Dark“ der vordringlichen Aufgabe der Bewältigung Im ersten Quartal 2019 haben sich 13 Einrich- der aktuellen Coronavirus-Pandemie wird ein tungen des Beratungs- und Hilfenetzes sowie Ausstellungsbeginn nicht vor frühestens Mitte gewaltbetroffene Klient*innen und Frauen- 2021 zu erwarten sein. haus-Bewohner*innen am internationalen Im Sommer 2020 hat CORA in M-V erste Kon- Kunstprojekt „Women in the dark“ beteiligt, takte zu Museen und geeigneten Ausstellungs- bei dem die Berliner Initiative gegen Gewalt an räumen hergestellt und offizielle Ausstellungs- Frauen (BIG e.V.) die bundesweite Koordina- anfragen mit Hintergrundinformationen sowie tion innehatte. CORA hat die Koordinierung für dem Exposé weitergeleitet. Wünschenswert ist M-V übernommen. Initiiert wurde das partizi- es, 2021 verbindliche Rückmeldungen der Aus- pative Projekt „Women in the dark“ von der stellungsräume zu erhalten, Termine zu verein- Schweizer Künstlerin Franziska Greber, das glo- baren und die Ausstellung im Sinne der Öffent- bale Lebensrealitäten von Frauen thematisiert. lichkeitsarbeit weiter vorzubereiten. Darüber In der Zusammenarbeit mit regionalen NGOs hinaus müssen weiterhin organisatorische Ab- und Menschenrechtsorganisationen wurden sprachen mit dem Verein „Women in the dark“ Frauen ermutigt, über ihre Erfahrungen von und der Künstlerin getroffen werden. Diskriminierung, Demütigung und Gewalt, aber auch über ihre Hoffnungen und Wünsche zu 2.3.5 Vertretung im Bündnis Istanbul–Konvention schreiben. Das Schreiben der betroffenen Das Bündnis Istanbul–Konvention ist ein bun- Frauen floss in den künstlerischen Prozess ein. desweiter Zusammenschluss von Frauen- Die Künstlerin griff ihre Botschaften auf und rechtsorganisationen, wissenschaftlichen Ex- verlieh ihnen in Installationen, in Texten, Fotos pert*innen und Bundesverbänden der Anti-Ge- und Videomaterial neuen Ausdruck. 2020 walt-Arbeit. Das Bündnis verfolgt das Ziel die wurde der Verein „Women in the dark“ Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland gegründet, welcher in der Bun- Deutschland als Zivilgesellschaft voranzutrei- desrepublik als Ansprechpartner fungiert und ben. BIG-Koordinierung ist als Vertretung für Kontakte und Informationen bündelt. Die In- die NGOs der Konferenz der Landeskoordinie- stallationen wurden und werden in Kulturein- rungsstellen Mitglied im Bündnis. Seit Dez 2019 7
vertritt CORA die BIG Koordinierung im Bündnis Gewalt und angrenzenden Themenbereichen Istanbul-Konvention stellvertretend und steht widmet, wurde im Juli 2020 publiziert. Die 16- durch diesen AK im bundesweiten Austausch seitige Fachzeitschrift informiert in der 50. Aus- mit weiteren Mitgliedern wie der BAG Forsa, gabe umfänglich zu dem Themenschwerpunkt BAG Täterarbeit, bff – Frauen gegen Gewalt, „Lehren aus der Corona-Krise“. Hierbei wurden DaMigra, Deutscher Frauenrat, djb, Frauen- bundesweite und regionale Expert*innen als hauskoordinierung, JUMEN, KOK und arbeitet Gastautor*innen gewonnen. in diesem Rahmen u.a. an Stellungnahmen mit. Alle Ausgaben stehen auch zum kostenfreien Download auf www.cora-mv.de bereit. 2.3.6 Online-Konferenz der Landesfrauenräte Die jährlich stattfindende Konferenz (KLFR) 2.4.2 CORA-Webseite dient dem bundesweiten Austausch und der Die Landeskoordinierungsstelle CORA stellt auf Vernetzung der Landesfrauenräte aller Bundes- der Webseite www.cora-mv.de aktuelle Infor- länder zu wechselnden Fachthemen. 2020 mationen für das Fachpublikum sowie Aus- wurde der Schwerpunkt auf die Istanbul-Kon- künfte für Betroffene, etwa die Nummer des vention gelegt und CORA angefragt, diese in- bundesweiten Hilfetelefons oder eine Auflis- haltlich zu unterstützen und in Teilen die Mode- tung aller Einrichtungen des Beratungs- und ration zu übernehmen. Ein Teil der Konferenz Hilfenetzes in MV, bereit. wurde als öffentliches Fachforum gestaltet und Darüber hinaus wurden 2020 aktuelle Publika- thematisierte die „Istanbul-Konvention – Imple- tionen aufbereitet und veröffentlicht, wie bei- mentierung und Monitoring in Bund, Ländern spielsweise zum mehrsprachigen Podcast und Kommunen“. Hier übernahm Frau Kessel- „Willkommen im Frauenhaus“ oder zur Veröf- berg, als Teil eines Moderationsduos, die Füh- fentlichung des Positionspapiers „Gemeinsam rung durch die Fachvorträge und die Leitung der gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugend- anschließenden Diskussionsrunden. Im An- lichen“ des UBSKM. 2020 wurde außerdem ver- schluss an das Fachforum fand der interne Teil stärkt über die Corona-Pandemie berichtet. der KLFR statt, welcher ebenfalls in Teilen durch 2.4.3 Pressearbeit Frau Kesselberg moderiert und begleitet wurde. CORA unterstützte auch in 2020 die Leit- und 2.4 Öffentlichkeitsarbeit Pressestelle im Ministerium für Soziales, In- 2.4.1 CORAktuell tegration und Gleichstellung M-V: CORA er- stellte für das Vorjahr 2019 eine landesweite Der Fachinformationsdienst CORAktuell, der sich den Themen häusliche und sexualisierte 8
Statistik über die Fallzahlen der Unterstüt- 2.5 Fort- und Weiterbildung zungseinrichtungen in M-V. Die BASIC-Seminare für neue Mitarbeiter*in- CORA veröffentlicht regelmäßig für die Anti- nen im Beratungs- und Hilfenetz M-V fanden Gewalt-Arbeit relevante Presseinformationen, jeweils am 03.03. und 01.09.2020 statt. Den Dokumente und Stellungnahmen und leitet sie neuen Kolleg*innen des Beratungs- und Hilfe- kommentiert an die spezialisierten Einrichtun- netzes wurden grundlegendes Wissen und Hin- gen im Hilfenetz weiter und veröffentlichte tergrundinformationen zum sozialprofessio- diese auf der eigenen Website. nellen Handlungsfeld, über die Struktur des Hil- Um die Öffentlichkeit für das Thema Femizide fenetzes sowie rechtliche Inhalte vermittelt. und Gewalt gegen Frauen in M-V zu sensibili- Am 19.5. fand für einen Trägerverband der Kin- sieren, erfolgten, in enger Kooperation mit der der- und Jugendarbeit eine Fortbildung zu Öffentlichkeitsarbeitsreferentin von STARK häuslicher und sexualisierter Gewalt mit einer MACHEN e.V., in der zweiten Jahreshälfte 2020 Übersicht über die Strukturen des Beratungs- diverse Veröffentlichungen in den Social-Me- und Hilfenetzes M-V statt. dia-Kanälen des Trägers zu einer Prozessbe- obachtung. Zudem nahm CORA am bundesweiten Fachfo- rum der Frauenhauskoordinierung e.V. zum 2.4.4 Übersetzung Broschüre „Wege aus der häuslichen Gewalt“ Thema „Geht es (grenzen)los? Ressourcen und Grenzen von Hilfesystem und Akteur_innen“ Die Broschüre „Wege aus der häuslichen Ge- teil (digital 03./04.09.2020). walt“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Über- setzungsbüro „capito“ M-V des Lebenshilfe- 2.6 Statistik werks Hagenow GmbH und Expert*innen in ei- CORA begleitete die Nutzung der Vorlagen für gener Sache in Leichte Sprache übersetzt. Mit die einrichtungsspezifische und landesweite der finanziellen Unterstützung des Ministeri- statistische Erfassung von Fällen im Beratungs- ums für Soziales, Integration und Gleichstel- und Hilfenetz. Diese als „LAGuS-Statistik“ ge- lung M-V konnte die Broschüre im Dezember läufige Erfassung wird durch die Einrichtungen 2020 digital veröffentlicht werden. Unter halbjährlich an CORA und die Leitstelle ge- www.cora-mv.de steht die barrierefreie PDF sandt. Eine Auswertung und Interpretation der zum Download zur Verfügung. Für Anfang 2021 Fallzahlen wird jährlich von CORA an die Leit- ist die Veröffentlichung der barrierereduzier- stelle übersandt, welche diese als Grundlage ten Druckexemplare geplant. für Pressemitteilungen des Sozialministeriums nutzen können. 9
2.7 Qualitätssicherung verschoben und zu einem Jahr gemacht, in dem ggf. nicht alle Arbeitsaufträge ( z.B. IEA) umge- Mit der Leitstelle für Frauen und Gleichstellung setzt werden konnten, welche aber die Koordi- fanden regelmäßige Arbeitsbesprechungen nierungsstelle und dessen Mitarbeiterinnen statt. Aufgrund der pandemischen Situation haben wachsen lassen im Sinne einer routinier- wurde eine niedrigschwellige und situative ten schnellen Handlungskompetenz und einem Kommunikation per Videokonferenz oder Tele- ausgeprägten digitalen Knowhow. Inhaltliche fonat verfolgt. Arbeitsaufgaben mussten zum Teil neu defi- CORA nahm 2020 an den monatlichen Lei- niert und strukturiert werden. tungsberatungen des Trägers teil. In regelmäßigem Abstand fanden Teambespre- Für 2021 ist die Weiterführung der begonne- chungen und Arbeitsberatungen zwischen der nen Projekte geplant. Insbesondere die Veröf- Geschäftsführerin von STARK MACHEN e.V. fentlichung der mehrsprachigen Broschüre und CORA statt. „Wege aus der häuslichen Gewalt“ , die Mitar- beit am Bündnis Istanbul-Konvention, die Teil- 3 Fazit und Ausblick nahme an der Landesratssitzung zur Evaluation 2020 war durch eine in dieser Form noch nie des Dritten Landesaktionsplans zur Bekämp- dagewesene globale Pandemie geprägtes Jahr, fung von häuslicher und sexualisierter Gewalt welches von den Mitarbeiter*innen schnelles in M-V und die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Umdenken, Anpassen und flexibles Handeln er- „Gewalt und Gesundheit M-V“ sind Bestandteil forderte. Darüber hinaus waren und sind viele der Jahresplanung. Mitarbeitende in der beruflichen und privaten Außerdem übernimmt die Landeskoordinie- Doppel- oder Dreifachbelastung, die ggf. fami- rungsstelle weiterhin Aufgaben der kollegialen liären Anforderungen und den Gesundheits- Beratung sowie Informations- und Wissensver- schutz an die Arbeitserfordernisse anzupassen. mittlung gegenüber dem Beratungs- und Hilfe- Die Mitarbeiterinnen von CORA waren hierbei netz für häusliche und sexualisierte Gewalt, stets bestrebt, diesen Spagat und die Flexibili- den Arbeitsgruppen (wie z.B. „Konferenz der tät zu erfüllen und dennoch die Kommunika- Landeskoordinierungsstellen“), weiteren Ko- tion, als Ankerpunkt einer solchen anforde- operationspartner*innen, der Fachöffentlich- rungsreichen Zeit, zu fokussieren. keit sowie der Gesellschaft. Die planerischen Unsicherheiten und die neuen Diesem Auftrag wird unter anderem durch Öf- Herausforderungen der digitalen Umstellung fentlichkeitsarbeit und Fortbildungen nachge- haben die Arbeitsschwerpunkte im Jahr 2020 kommen: 2021 werden voraussichtlich im 10
Frühjahr und im Herbst erneut BASIC-Seminare für neue Mitarbeitende des Beratungs- und Hil- fenetzes stattfinden. Mediale Berichterstat- tung zu aktuellen Ereignissen werden auf der Website der Koordinierungsstelle aufbereitet veröffentlicht werden. Darüber hinaus wird die Website der Koordinierungsstelle optisch so- wie inhaltlich erneuert. Im Jahr 2020 wurde da- mit bereits intern begonnen. Weitere konzeptionelle Aufgaben wie u.a. die Teilnahem an den LAGen sowie die Organisa- tion und Moderation des Arbeitskreises Netz- werk werden fortgeführt. Im Jahr 2020 sind erfolgreich viele neue Publi- kationen, Presseartikel, Stellungnahmen und trägerübergreifende Positionspapiere veröf- fentlicht worden, um die Bedarfe von Betroffe- nen öffentlich und sichtbar zu machen. Eine ebenso ergebnisorientierte Arbeitsgestaltung wird 2021 forciert. Sarah Kesselberg, Rena Sakowski Rostock, den 15.02.2021 11
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