Tagung Potenzial nutzen - Frauen in Technik - SATW

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Tagung Potenzial nutzen - Frauen in Technik - SATW
Tagung
         Dienstag, 29. Januar 2019
     Pädagogische Hochschule Bern

  Frauen in Technik
       und Informatik
Potenzial nutzen

                Tagungsdokumentation
Programm

ab 8:45   Eintreffen | Kaffee | Infomaterial                               Praktische Erfahrungen:
                                                                           Schule und Berufsinformation
 9:30     Begrüssung
		        Dr. Rolf Hügli | SATW                                   13:00    Filles, enseignantes et technologie en école
          Dr. Sylvie Durrer | EBG                                		        primaire | explore-it | Naturwissenschaft ist auch
                                                                 		        Frauensache | Frauen und MINT an Luzerner
                                                                 		        Gymnasien | Förderung der ICT-Berufswahl von
          Impulsreferat                                          		        Mädchen
                                                                 		        Projektleiterinnen und Projektleiter
 9:50     Genderaspekte in der MINT-Nachwuchsförderung
		        von Mädchen und Frauen – Impulse für die Praxis
		        Prof. Dr. Renate Kosuch | Technische Hochschule Köln             Praktische Erfahrungen:
                                                                           Arbeitswelt

          Praktische Erfahrungen:                                 14:00    Kulturwegweiser III | FemInno Life Science |
          ausserschulische Lernorte                              		        Berufsfrauen im Umweltbereich | Gendergerechte
                                                                 		        Entwicklung der Umweltberufe
 10:30    Women in Science | Girls in HES | ICT-Scouts and       		        Projektleiterinnen und Projektleiter
		        Campus | tueftlerin.ch | Les métiers techniques
		        au féminin | Swiss TecLadies			                          14:45   Kaffee | Networking | Infomaterial
		        Projektleiterinnen und Projektleiter

 11:40    Finanzhilfen für die Gleichstellung von Frau und       		        Fazit
		        Mann im Erwerbsleben
		        Marianne Ochsenbein | EBG                               15:15    Schlussfolgerungen und Empfehlungen
                                                                 		        Chantal Andenmatten | EDK
 11:50    Mittagessen in der Mensa | Networking |                          Prof. Dr. Renate Kosuch | Technische Hochschule Köln
		        Infomaterial                                                     Claudia Seel | MAN Energy Solutions Schweiz AG

                                                                  15:55    Verabschiedung
                                                                 		        Dr. Rolf Hügli | SATW
          Moderation
          Dr. Béatrice Miller | SATW
          Edith Schnapper | SATW
Genderaspekte in der MINT-Nachwuchsförderung von
Mädchen und Frauen – Impulse für die Praxis

Das Referat von Frau Prof. Kosuch in fünf Thesen …                     … und fünf Impulsen für Veränderung

– Was unter Geschlecht verstanden wird, bedarf der Differenzierung     – Den Blick mithilfe von «Genderbrillen» schulen und damit erkennen:
  (psychisch, körperlich, sozial, sexuell), damit Nachwuchsförderung     wie Selbstverständliches hinterfragt werden kann, indem es «sich
  nicht zur Stereotypisierung beiträgt, statt sie zu überwinden.         fremd gemacht» wird (Brille der Fremdheit),
                                                                         welche Unterschiedlichkeiten und Übereinstimmungen zwischen den
– Projekte sind nachhaltiger, wenn gewählte Ansatzpunkte nicht           Geschlechtern in verschiedenen Situationen bedeutsam werden
  ohne den Kontext gesellschaftlicher, (fach)kultureller und             (Brille der Unterschiedlichkeit, Brille der Vielfalt),
  interaktionsbezogener Einflüsse bearbeitet werden. Insgesamt           was als normal gilt und welche Reaktionen ein davon
  sollte eine Projektlandschaft an allen Phasen beruflicher              abweichendes Verhalten hervorruft (Brille des Wechselspiels gegen-
  Sozialisation und an allen Einflussfaktoren ansetzen.                  seitiger Beeinflussung).

– Das Ausmass an bereichsbezogenem Zutrauen ist ausschlag-             – Eine gendersensible, selbstwirksamkeitssteigernde Haltung entwickeln.
  gebender für die Wahl eines MINT-Studienfaches als das Ausmass
  an Kenntnis oder Interesse.                                          – Genderwissen thematisieren zur Steigerung von Widerstandsfähigkeit
                                                                         gegenüber selbstwirksamkeits- und selbstwertschwächenden
– Schülerinnen/MINT-Studentinnen schliessen von fachlicher               Prozessen bei allen Geschlechtern.
  Ebenbürtigkeit auf soziale Gleichwertigkeit. Machen sie negative
  Erfahrungen sozialer Ungleichheit, suchen sie die Ursachen bei       – Geschlecht entdramatisieren, zum Beispiel Kultur und «Klima» von
  sich selbst. Das schwächt Selbstbewusstsein und Zutrauen.              Schule intensiviert – wie Trennung nach Altersstufen – die Betonung
                                                                         von Geschlechtsunterschieden.
– Die eigene Geschlechtszugehörigkeit muss in Interaktionen
  bewiesen werden – das Absprechen des eigenen Geschlechts             – Um Potenzialen zur Entfaltung zu verhelfen, mit der Vorstellung innerer
  kann kränkend sein. Weiblichkeit kann z.B. durch Distanzierung         Pluralität in die Interaktion gehen («Dieser Anteil der Person wird hier
  von MINT inszeniert werden, Männlichkeit durch Abwertung von           gezeigt») und aufhören, zu essentialisieren («So eine*r ist das.»).
  Frauen und anderen Männern. Diesen Unterstrom des «Doing
  Gender» gilt es zu berücksichtigen.

                                                                                            Kontakt
                                                                                            Prof. Dr. Renate Kosuch
                                                                                            Institut für Geschlechterstudien
                                                                                            Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften
                                                                                            Technische Hochschule Köln
                                                                                            Gustav-Heinemann-Ufer 54, 50968 Köln
                                                                                            renate.kosuch@th-koeln.de
                                                                                            www.th-koeln.de/ifg
Ausserschulische Lernorte

Women in Science                                    Girls in HES                                          ICT Scouts                                         tüftlerin.ch

Mit ihrem praktischen Ansatz eröffnen die Work-     Das Projekt Girls@HES umfasst Entdeckungs- und        Statt mit Kampagnen und Aktionen nach dem          «tüftlerin.ch» ist ein ausserschulisches Freizeitan-
shops von Women in Science (WINS) die Mög-          Praxiscamps für Mädchen im Alter von 10 bis 13        Giesskannen- und Zufallsprinzip um Nachwuchs       gebot für Mädchen in Form von regionalen Tech-
lichkeit, die EFZ-Bildungsgänge der Branche so-     Jahren in drei Bereichen, die derzeit unter einem     zu werben, gehen ICT Scouts systematisch und       nikworkshops. In professionellen Werkstätten der
wie die beruflichen Laufbahnen nach einer           Fachkräftemangel leiden: Unternehmertum, IT und       flächendeckend in (möglichst) alle Klassen der     Industrie konstruieren Mädchen zwischen zehn
Ausbildung zu entdecken. Das Programm zielt in      Technologie. Während drei Jahren wird jährlich ein    Sekundarschulen und erkennen ICT Talente im        und zwölf Jahren ein eigenes technisches Mo-
erster Linie darauf ab, das Interesse von Mädchen   Camp pro Bereich angeboten, was einem Gesamt-         Rahmen eines eigens dafür konzipierten Work-       dell, zum Beispiel einen mechanischen Automa-
an MINT-Berufen zu wecken. Dazu wird das Profil     angebot von 9 Camps entspricht. Ein Camp um-          shops. Einmal als solche erkannt, erhalten diese   ten, einen Flipperkasten oder eine elektrische
dieser Berufe in den Augen der Mädchen und der      fasst ungefähr 15 Mädchen – demzufolge werden         Talente eine Gelegenheit, bis ans Ende der obli-   Kugelbahn. Dabei entdecken sie ihre persönli-
Öffentlichkeit (Eltern, Lehrer usw.) aufgewertet.   ungefähr 135 Mädchen davon profitieren.               gatorischen Schulzeit (Sek I) kostenlos in einem   chen Stärken und Talente für handwerkliches und
Es werden ausserdem geeignete Informationen                                                               regelmässigen Freizeit-Förderprogramm, dem         technisches Gestalten und sammeln positive Tech-
zu den Möglichkeiten in den MINT-Studiengän-        Die Mädchen können Unternehmertum, IT und             ICT Campus, teilzunehmen.                          nikerfahrungen.
gen bereitgestellt. Das Programm ist auf drei       Technologie durch spielerische und innovative Ak-
Jahre in fünf Regionen (GE/VD/VS/BEJUNE/FR)         tivitäten erkunden. Dadurch wird das Selbstver-                                                          Die eintägigen Tüftelworkshops finden in Ausbil-
mit zwei Sitzungen pro Region und Jahr ausge-       trauen der Teilnehmerinnen gestärkt und ihnen                                                            dungsbetrieben der MEM-Industrie statt, wo den
legt. Während die Idee von Workshops speziell       eine positive Einstellung vermittelt. So können sie                                                      Teilnehmerinnen eine professionelle Infrastruktur
für Mädchen nicht neu ist und einer Notwendig-      ohne Zögern eine bestimmte berufliche Laufbahn                                                           zur Verfügung steht und sie auf Tuchfühlung mit
keit entspricht, will FocusTECH mit der Gründung    planen und Stereotypen überwinden.                                                                       Fachpersonen gehen. Lernende verschiedener
von WINS alle bestehenden oder zukünftigen                                                                                                                   technischer Berufe, nach Möglichkeit junge Frauen,
Workshops unter eine Marke stellen. Auf diese                                                                                                                übernehmen in den Workshops als Vorbilder und
Weise kann konsistent kommuniziert und den                                                                                                                   Rollenmodelle in der Begleitung der Mädchen eine
Zielgruppen wie Mädchen, Eltern, Berufsberatung,                                                                                                             zentrale Aufgabe: Sie vermitteln Arbeits- und Be-
Arbeitgeber sowie der Bevölkerung eine stärkere                                                                                                              rufsfelder, die aufgrund gesellschaftlicher Alltags-
Botschaft vermittelt werden.                                                                                                                                 normen als untypisch für Frauen gelten.

Isabelle Oppikofer                                  Nicole Glassey Balet | Alexandra Hugo                 Rolf Schaub                                        Hannes Scheuber
FocusTECH                                           HES-SO Valais-Wallis                                  ICT Scouts/Campus Förderverein                     tüfteln.ch
isabelle.oppikofer@focustech.ch                     nicole.glassey@hevs.ch                                rolf.schaub@ict-scouts.ch                          hannes.scheuber@tuefteln.ch
www.focustech.ch/wins                               www.hevs.ch/fr/mini-sites/projets-produits/           www.ict-scouts                                     www.tüfteln.ch
                                                    girls-@-hes/
Schule und Berufsinformation

Les métiers techniques au féminin                     Swiss TecLadies                                      Filles, enseignantes et                              explore-it:
                                                                                                           technologie en école primaire                        erforschen, erfinden und mehr

Das Projekt «Frauen in technischen Berufen» will      Swiss TecLadies entdeckt technische begabte          Oft sind die Geschlechterstereotypen hinsichtlich    explore-it versorgt Lerngruppen von Kindern ab
Geschlechterstereotypen im Zusammenhang mit           Mädchen und fördert sie. Um Mädchen mit einer        der technischen Bereiche bereits bei der Berufs-     9 Jahren mit Lernanlässen zur Förderung des Ver-
technischen Berufen bekämpfen. Mädchen er-            hohen Affinität oder Begabung in Technik zu fin-     wahl fest etabliert. Daher will dieses Projekt der   ständnisses für Technik, Naturwissenschaften und
halten die Möglichkeit, die Welt der Technik und      den, führt Swiss TecLadies ein ausserschulisches     Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausan-       Innovation. Die Lehrerinnen und Lehrer werden
die sich eröffnenden persönlichen und beruflichen     Quiz durch. In dieser Online-Challenge lösen die     ne (EPFL) Primarschulkinder und Lehrpersonen         bei der Aufbereitung der Inhalte und der Material-
Perspektiven zu entdecken.                            Mädchen Missionen zu lebensnahen Themen.             inspirieren und ihnen ein konstruktives Bild von     beschaffung entlastet. Alle Aufgabenstellungen,
                                                      Teilnehmerinnen im Alter von 13 bis 16 Jahren mit    Technik vermitteln. Der Schwerpunkt liegt dabei      Klärungen und Austauschmöglichkeiten sind auf
Das Projekt basiert auf einem globalen interdiszi-    einer hohen Punktezahl können sich für die nächs-    auf dem Bereich der Robotik, da dies einen spiele-   der explore-it-Webseite verfügbar. Über einen
plinären Ansatz unter Einbezug von Schulen, Un-       te Phase bewerben, das Mentoring.                    rischen Umgang mit der digitalen Welt ermöglicht.    Webshop können zu den Inhalten passende,
ternehmen und der öffentlichen Meinung. Es                                                                                                                      durch Gönner vergünstigte Materialboxen bestellt
unterbreitet konkrete Massnahmen und Aktionen         Im Mentoring-Programm lernen die Mädchen             Das Projekt nutzt bestehende Werkzeuge wie die       werden. Es ist keine weitere spezielle Labor- und
auf vier Grundlagen: entdecken, fördern, sensibili-   weibliche Rollenmodelle kennen und erhalten für      Lern- und Schulungsroboter des «Thymio»-Pro-         Werkstattausrüstung erforderlich. Die Lernanlässe
sieren und vernetzen.                                 neun Monate eine persönliche Mentorin zugeteilt.     jekts und profitiert von der IT-Einführung an den    sind direkt für die Hand der Lernenden bestimmt,
                                                      Zudem können sie sich in Workshops und Be-           Schulen. Es werden drei Aspekte kombiniert: Die      so dass sich die Lehrperson auf das Organisieren,
Das im Kanton Jura eingeführte Projekt «Frauen        triebsbesichtigungen reale Vorstellungen von         Arbeitshilfen für den «Thymio»-Roboter sind dar-     Begleiten und Auswerten des Unterrichts kon-
in technischen Berufen» bezieht Lernende, Stu-        technischen Berufen machen. In weiteren Work-        auf ausgelegt, dass sie selbst von Lehrpersonen      zentrieren kann. Auch für Lehrerinnen und Lehrer
dierende und Berufstätige in die Aktivitäten ein.     shops können sie ihre Persönlichkeit stärken. Da-    mit nur minimaler technischer Ausbildung genutzt     mit wenigen Vorkenntnissen betreffend den Inhal-
Die Massnahmen fördern den Austausch und be-          mit will Swiss TecLadies dazu beitragen, dass sich   werden können. Die Lehrmaterialien sind auf diese    ten, ist es mit dieser Hilfe möglich, einen spannen-
einflussen die Wahrnehmung der technischen            die Mädchen Ausbildungen in Technik und Infor-       Werkzeuge und die Primarstufe abgestimmt. Der        den und lehrreichen Unterricht durchzuführen.
Berufe durch die Mädchen, deren Umfeld und die        matik zutrauen. Die erste Durchführung findet mit    Gender-Aspekt wird in die aktuelle Ausbildung        Erfahrene Klassenlehrpersonen leiten die zum An-
öffentliche Meinung positiv.                          45 Mentees aus der deutschen Schweiz statt. Im       der EPFL-Lehrkräfte aufgenommen.                     gebot passenden Weiterbildungskurse.
                                                      zweiten Durchgang werden auch Mentees aus der
                                                      Romandie einbezogen.

Florence Jordan Chiapuzzi | Angela Fleury             Edith Schnapper                                      Francesco Mondada                                    René Providoli
République et Canton du Jura                          SATW                                                 EPFL                                                 Verein explore-it
Florence.JordanChiapuzzi@jura.ch                      edith.schnapper@satw.ch                              francesco.mondada@epfl.ch                            rene.providoli@explore-it.org
www.metierstechniquesaufeminin.ch                     www.tecladies.ch                                     www.epfl.ch                                          www.explore-it.org
Arbeitswelt

Naturwissenschaft ist (auch)                          Frauen und MINT an Luzerner                           Förderung der ICT-Berufswahl                           Kulturwegweiser III
Frauensache!                                          Gymnasien                                             von Mädchen

Vor dem Hintergrund der Geschlechtersegrega-          Frauen und MINT an Luzerner Gymnasien verfolgt        Im ICT-Bereich ist der Frauenanteil auf allen Aus-     Das Impulsprogramm «Kultur-Wegweiser» unter-
tion bei der Berufs- und Studienwahl, die sich u.a.   das Ziel, den Frauenanteil in MINT-Fächern an den     bildungsstufen tief (um die 10%). Gleichzeitig         stützt technologieorientierte Unternehmen, ihr
dahingehend äussert, dass junge Frauen Berufe         Luzerner Gymnasien, und anschliessend in den          herrscht in der ICT-Branche ein Fachkräftemangel.      Management und ihre Führungskräfte darin, Hand-
und Studienrichtungen im MINT-Bereich meiden,         entsprechenden Studiengängen und Berufsfel-           Das Projekt hat deshalb zum Ziel, den Frauenanteil     lungsstrategien, Arbeitsbedingungen und Lauf-
fokussiert das Projekt die Gendergerechtigkeit von    dern, zu erhöhen. Hierzu wurde 2017 bzw. wird         in ICT-Ausbildungen zu erhöhen. Dabei setzt das        bahnperspektiven von MINT-Stellen so zu gestal-
Lehrmitteln für den naturwissenschaftlichen Un-       2019 eine Weiterbildung für die gut 150 MINT-         Projekt bei Jugendlichen in der Berufswahl an. Im      ten, dass sie für Frauen und Männer attraktiver
terricht auf der Sekundarstufe II. Basierend auf      Lehrpersonen der acht Gymnasien des Kantons           Zentrum steht die Vermittlung von Informationen        werden. Ausserdem hilft das Programm Frauen
vorausgehender Forschung wird zunächst ein In-        Luzern durchgeführt. Das Thema ist MINT und           zu ICT-Ausbildungen und -Berufen. Den Jugendli-        mit MINT-Ausbildungen bei der Planung und Ge-
strument entwickelt, um ein Physikschulbuch nach      Gender allgemein sowie gendergerechte Unter-          chen muss ein attraktives, realistisches und kon-      staltung ihrer Karriere. Es fördert auch den Aus-
den Kriterien eines gendergerechten Lehrmittels       richtsdidaktik spezifisch. Den Lehrpersonen wer-      kretes Bild der ICT vermittelt werden, das die Viel-   tausch zwischen Nachwuchskräften und erfahre-
zu analysieren. Die Ergebnisse werden zur Überar-     den hierzu Wissen und Fertigkeiten vermittelt         fältigkeit des ICT-Bereichs aufzeigt und Anschlüsse    nen Managerinnen sowie Fachexpertinnen.
beitung des Schulbuchs genutzt. Zudem gibt es         sowie konkrete Unterrichtsmaterialien zur Ver-        für diverse Interessen bietet. Das Projekt besteht
eine Handreichung für Lehrpersonen, welche            fügung gestellt. Zudem wird das Thema in der          aus zwei Teilprojekten: Erstens werden ge-             Das Programm wird in enger Kooperation mit Un-
die Berücksichtigung von Kriterien eines gender-      schulischen Qualitätsarbeit, bei den Maturitäts-      schlechterintegrative Informationsveranstaltungen      ternehmen umgesetzt und arbeitet mit engagier-
gerechten Lehrmittels in der neuen Schul-             prüfungen, in der Personalentwicklung und in den      in Schulklassen zu ICT-Lehren entwickelt, von Ler-     ten Expertinnen und Experten transdisziplinär zu-
buchauflage exemplarisch darstellt und erörtert.      Mentoratsprogrammen an allen Luzerner Gymna-          nenden durchgeführt und anschliessend evaluiert.       sammen. Das positive Feedback der mitwirkenden
Die Handreichung sollte Lehrpersonen auf die Pro-     sien langfristig verankert. Als weiterer integraler   Zweitens soll ein geschlechterintegrativer Messe-      Unternehmen (u.a. ABB, Accenture, Basler &
blematik der geschlechtsspezifischen Stereotype       Projektbestandteil wird auf Basis der gewonnen        auftritt erarbeitet werden, der gezielt Mädchen        Hofmann, Credit Suisse, General Eletric, Pöyry
in Lehrmitteln sensibilisieren und über mögliche      Erfahrungen an der Pädagogischen Hochschule           und junge Frauen ansprechen soll.                      Schweiz, Siemens und Zühlke Engineering) zeigt,
Folgen der (Re-)Produktion geschlechtsspezifi-        Luzern ein entsprechendes Weiterbildungsmodul                                                                dass der «Kultur-Wegweiser» den Unternehmen
scher Disparitäten im MINT-Bereich informieren.       für Lehrpersonen der Sekundarstufe I der Volks-                                                              wertvolle Impulse für den internen Austausch und
                                                      schulen etabliert.                                                                                           die Weiterentwicklung der Gleichstellungs- und
                                                                                                                                                                   Diversity-Arbeit gibt.

Nadine Wenger                                         Shiva Stucki-Sabeti                                   Melanie Nussbaumer                                     Brigitte Manz-Brunner | Simone Creux
Universität Basel,                                    Dienststelle Gymnasialbildung, Kanton Luzern          Hochschule für Wirtschaft, FHNW                        SVIN Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnen
Institut für Bildungswissenschaften IBW               shiva.stucki@lu.ch                                    melanie.nussbaumer@fhnw.ch                             brigitte.manz-brunner@senarclens.com
nadine.wenger@unibas.ch                               www.kantonsschulen.lu.ch/Projekte/MINT_Foerderung/    www.fhnw.ch/de/die-fhnw/hochschulen/hsw                www.kultur-wegweiser.ch/
www.bildungswissenschaften.unibas.ch/de/forschung/    MINT_und_Gender/MINT_und_Gender_2019
femInno Life Sciences                                Situation der Berufsfrauen                          Gendergerechtes Berufsmarketing
                                                     im Umweltbereich                                    im Umweltbereich

90% der Wissenschaftlerinnen in den Life Sciences    Während zur Gleichstellung von Frauen und Män-      Die Berufswelt der Umweltbranche bietet höchst
entscheiden sich für eine nicht-akademische Kar-     nern in MINT-Berufen einige Studien durchgeführt    interessante Perspektiven und es entstehen lau-
riere. Sie sind als Gründerinnen von Unternehmen,    wurden, gibt es für den umfassenden und interdis-   fend neue Tätigkeitsfelder. Die Aussichten für den
in Forschungskollaboration zwischen Universitäten    ziplinären Bereich der Umweltberufe nur wenige      Berufseinstieg sind gut, der Fachkräftemangel wird
und Privatwirtschaft und in Führungspositionen       gesicherte Informationen zur beruflichen Gleich-    zunehmend ein Thema und Unternehmen sind auf
der Privatwirtschaft unterrepräsentiert. Mit die-    stellung. Mit diesem Projekt wurden Wissenslü-      gut qualifizierte Fachpersonen angewiesen.
sem neuen Programm begleiten wir Akademiker-         cken geschlossen, Handlungsbedarf identifiziert
Innen (40) in den Life Sciences über 6 Monate.       und wirksame Fördermassnahmen erarbeitet.           Das Projekt wurde gemeinsam mit der OdA Um-
Hochqualifizierten Akademikerinnen wird er-                                                              welt durchgeführt. Nach der Analyse und Überar-
möglicht sich gegenüber der Privatwirtschaft mit     Nach einer Auswertung bestehender Daten zur         beitung der Kommunikationsmittel der OdA Um-
Ihren Kompetenzen zu präsentieren und diese zu       beruflichen Gleichstellung im Umweltbereich wur-    welt folgte die Erarbeitung einer Broschüre für
stärken. Wir präsentieren ein Innovationsöko-        den bei Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden          Berufsberatende. Neben generellen Informationen
system, welches die Entscheidungskompetenzen         online-Befragungen durchgeführt, die mit vertie-    über die Umweltberufe und die erforderlichen
der Akademikerinnen am Berufsübergang zwi-           fenden Interviews und Diskussionen in Fokusgrup-    Kompetenzen enthält diese auch eine Checkliste
schen akademischer Forschung und Privat-             pen ergänzt wurden. Der ausführliche Schlussbe-     für die Überprüfung der eigenen Beratungspraxis.
wirtschaft stärkt, ihnen individuelle Strategien     richt der Studie sowie eine Broschüre mit einer     Diese Broschüre fand grossen Anklang und wurde
vermittelt mit Hindernissen umzugehen und sie        Zusammenfassung wurden veröffentlicht. Weiter       als Basis für eine ähnliche Broschüre verwendet,
befähigt ihr Innovationspotential unter gendersen-   wurden an einem Workshop mit externen Betei-        die sich an Jugendliche und Eltern richtet.
sitiven Aspekten in der Privatwirtschaft und Ge-     ligten aus Umweltunternehmen, Verwaltung und
sellschaft zu verwirklichen.                         NGOs der dringendste Handlungsbedarf sowie die      Mit einer weiteren Broschüre erhielten Geschäfts-
                                                     Zielgruppen und deren Bedürfnisse definiert. Da-    leitende und Führungskräfte von KMU im Umwelt-
                                                     raus entstanden neue Projektideen.                  bereich Tipps und Tricks, wie sie in ihrer Firma ein
                                                                                                         frauenfreundliches Umfeld schaffen können.

Dr. Ute Budliger                                     Heidi Mück                                          Heidi Mück
Zurich-Basel Plant Science Center (PSC)              FachFrauen Umwelt                                   FachFrauen Umwelt | OdA Umwelt
ute.budliger@usys.ethz.ch                            info@ffu-pee.ch                                     info@ffu-pee.ch
www.plantsciences.uzh.ch/en/mentoring.html           www.ffu-pee.ch                                      www.ffu-pee.ch
SATW – it’s all about technology
Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften identifiziert im
Auftrag des Bundes industriell relevante technologische Entwicklungen und
informiert Politik und Gesellschaft über deren Bedeutung und Konsequenzen.
Als Fachorganisation mit hoher Glaubwürdigkeit vermittelt sie unabhängige,
objektive und gesamtheitliche Informationen über die Technik – als Grund-
lage für eine fundierte Meinungsbildung. Die SATW fördert auch das Technik-
interesse und -verständnis in der Bevölkerung, insbesondere bei Jugendlichen.
Sie ist politisch unabhängig und nicht kommerziell.
www.satw.ch

                                                                                Bilder: SATW | MAN Energy Solutions Schweiz AG | Präsentierte Projekte
EBG
Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann kann
nach Gleichstellungsgesetz Projekte zur Förderung der Gleichstellung im
Erwerbsleben mit Finanzhilfen unterstützen. Die Projekte tragen zur gleich-
wertigen Teilhabe von Frauen und Männern in allen Berufen und auf allen
Hierarchiestufen bei. Sie dienen der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf
und Familie und dem Abbau von Ungleichheiten in der Arbeitswelt bei-
spielsweise bei der Einstellung, beim Lohn oder der Karriereentwicklung.
www.ebg.admin.ch/fh
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