Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes - Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J. Helmholtz-Zentrum für Umweltfor schung ...

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Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes - Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J. Helmholtz-Zentrum für Umweltfor schung ...
Tagfaltermonitoring
auf Flächen des Nationalen Naturerbes

Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J.
Helmholtz-Zentrum für Umweltfor­schung – UFZ, Naturstiftung David,
Netzwerk Na­tionales Naturerbe und Bundesamt für Naturschutz
Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes - Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J. Helmholtz-Zentrum für Umweltfor schung ...
Inhalt
Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)....................... 3
1 Organisation des NNE-Tagfaltermonitorings..................................................................................... 4
2 Auswahl der Zählstrecken (Transekte)............................................................................................... 5
3 Einrichten eines Transektes............................................................................................................... 6
4 Methode der Zählung (Linientransektkartierung)............................................................................... 8
5 Dokumentation der Beobachtungen..................................................................................................10
6 Standardisierte Erfassung der Lebensräume (Habitate)......................................................................12
7 Erfassung und Verwaltung der Beobachtungen..................................................................................13
8 Datennutzung und Datenschutz.......................................................................................................14
Literatur:.............................................................................................................................................14

Anleitung für das Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes
Herausgeber: Helmholtz-Zentrum für Umweltfor-                                 Titelfoto: Berghexe (Chazara briseis), eine seltene
 schung – UFZ, Naturstiftung David, Netzwerk Na-                                und gefährdete Art trocken-warmer Standorte
 tionales Naturerbe und Bundesamt für Naturschutz                               (Katharina Kuhlmey).
Zitiervorschlag: Kühn, E., Musche, M., Harpke,                                Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urhe-
 A., Settele, J. (2021): Anleitung für das Tagfalter-                         berrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
 monitoring auf Flächen des Nationalen Naturer-                               der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist
 bes (NNE-Tagfaltermonitoring)                                                ohne Zustimmung der Herausgeber unzulässig und
© Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD),                                     strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigun-
 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ,                                 gen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die
 Theodor-Lieser-Straße 4, 06120 Halle (Saale)                                 Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen
Stand: Januar 2021                                                            Systemen.

Dieses Handbuch wurde im Rahmen der Projektes „Naturerbe-Netzwerk Biologische Vielfalt“ im Bundesprogramm
Biologische Vielfalt gestaltet, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums
für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

2                                           Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes - Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J. Helmholtz-Zentrum für Umweltfor schung ...
Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen
Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
Mit der Initiative des Nationalen Naturerbes (NNE)          der Anzahl der Erhebungsdurchgänge wurde der
wurden für den Naturschutz bedeutsame Flächen               Aufwand für das NNE-Monitoring verringert. Für
des Bundes unentgeltlich an Länder, die DBU Na-             die Dateneingabe, Datenhaltung und die Qualitäts-
turerbe GmbH sowie Naturschutzverbände und                  kontrolle können die bestehenden Strukturen des
-stiftungen übertragen. An die unentgeltliche Über-         TMD genutzt werden.
tragung dieser Flächen sind hohe naturschutzfach-
liche Anforderungen gebunden. Das freiwillige
                                                            Warum ein Tagfaltermonitoring
Monitoring dient dazu, die Entwicklung der Gebie-
                                                            auf NNE-Flächen?
te zu dokumentieren und das Flächenmanagement
zu begleiten.                                               Tagfalter eignen sich aus verschiedenen Gründen
                                                            besonders gut für ein Monitoring. Die meisten Ar-
Wo möglich, werden für das NNE-Monitoring                   ten sind relativ einfach zu bestimmen und bezüg-
Syner­gien mit bereits bestehenden Monitoringpro-           lich ihrer Ökologie sind sie die am besten unter-
grammen genutzt. Die Erfassungskonzepte werden              suchte Insektengruppe Europas. Viele Arten sind
dabei so vereinfacht, dass auch ehrenamtlich Akti-          eng an bestimmte Lebensräume gebunden und
ve in das Monitoring einbezogen werden können,              reagieren empfindlich auf Veränderungen der Um-
die Vergleichbarkeit der Daten aber sichergestellt          weltbedingungen sowie der Landnutzung. Deshalb
ist. Für verschiedene Bereiche sind methodische             sind Tagfalter gute Indikatoren für den Zustand der
Leitfäden bereits in der Anwendung. Dies gilt für           Biodiversität.
das NNE-Waldmonitoring (Schwill et al. 2016)
und das NNE-Brutvogelmonitoring (Sudfeld et al.             Bereits seit den 1970er-Jahren wird in Großbri-
2018). Als weiterer Baustein wurde das NNE-Tag-             tannien ein standardisiertes Tagfaltermonitoring
faltermonitoring ausgearbeitet. Es beruht im We-            durchgeführt und die dort angewandte Zählmetho-
sentlichen auf der Methode des Tagfalter-Moni-              de hat sich seitdem europaweit etabliert. Im Jahr
toring Deutschland (TMD). Durch die Reduktion               2020 wurden in 18 europäischen Ländern Tagfal-
                                                            ter nach der Methode der Transektkartierung er-
                                                            fasst (https://www.vlinderstichting.nl/butterfly-
  Das Nationale Naturerbe                                   conservation-europe/butterfly-monitoring). Ent-
  Rund 156.000 Hektar wertvolle Naturschutz-                sprechend entsprechend liegen für diese Arten-
  flächen aus dem Eigentum des Bundes wurden                gruppe sehr gute Vergleichsdaten vor. Auch in
  seit dem Jahr 2005 von der Privatisierung aus-            Deutschland gibt es ein bundesweit standardisier-
  genommen und dem Naturschutz unentgeltlich
  als Nationales Naturerbe zur Verfügung ge-
  stellt. Hierzu zählen ehemalige Militärflächen,             Tagfalter-Monitoring
  Flächen des „Grünen Bandes“ an der ehema-                   Deutschland (TMD)
  ligen innerdeutschen Grenze, Treuhandflächen                Das TMD ist ein Projekt, bei dem ehrenamtli-
  aus dem DDR-Volksvermögen sowie Bergbau­                    che Zählende in ganz Deutschland entlang fest-
  folgeflächen. Die Flächen mit ihren vielfältigen            gelegter Zählstrecken (= Transekte) Tagfalter
  Lebensräumen wurden unter strengen Natur-                   erfassen (Kühn et al. 2014). Das Projekt startete
  schutzauflagen an die DBU Naturerbe GmbH,                   im Jahr 2005 und wird koordiniert vom Helm-
  die Bundesländer oder von diesen benannte                   holtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ.
  Naturschutzorganisationen übertragen. Ein                   Aktuell (Stand Ende 2020) gibt es bundesweit
  Teil der Flächen verbleibt auch dauerhaft als               544 Transekte und es wurden insgesamt fast 3,5
  „Naturerbe Bund“ im Bundeseigentum.                         Mio. Tagfalter erfasst (Kühn et al. 2020).

Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)                               3
Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes - Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J. Helmholtz-Zentrum für Umweltfor schung ...
tes Monitoring für Tagfalter (Tagfalter-Monitoring      zepten. Auswertungen sind sowohl auf Ebene der
Deutschland – TMD). Der gleiche Ansatz kann             Einzelfläche (Entwicklung der Tagfalterbestände
in vereinfachter Form auch auf Flächen des Nati-        auf den Flächen, Vorkommen besonderer Arten,
onalen Naturerbes unter Nutzung der etablierten         Entwicklung besonderer Arten), als auch im Ver-
Strukturen durchgeführt werden. Fast alle diese         gleich mit anderen NNE-Flächen möglich. Zudem
Aktivitäten werden durch ehrenamtlich Zählende          können die auf den NNE-Flächen erhobenen Da-
durchgeführt. Tagfalter werden von vielen Men-          ten mit den bundesweit im Tagfalter-Monitoring
schen als sehr schön empfunden, so dass die Ein-        Deutschland erhobenen Daten verglichen werden.
bindung von Ehrenamtlichen häufig einfacher ist,        Der Vergleich bietet eine gute Gelegenheit zur Ein-
als bei anderen Insektengruppen.                        schätzung der Wirksamkeit von Schutzkonzepten:
                                                        Entwickeln sich die Falterbestände innerhalb der
Die im Rahmen des Tagfaltermonitorings auf den          NNE-Flächen anders (besser/schlechter) als außer-
NNE-Flächen erhobenen Daten können für die              halb? Diese Informationen sind wichtig für die Er-
speziellen Fragestellungen der Flächeneigentümer-       arbeitung wirksamer Maßnahmen für die einzelnen
*innen genutzt werden, z. B. zur Überprüfung der        Flächen.
Erfolge von Maßnahmen und/oder Schutzkon-

1 Organisation des NNE-Tagfaltermonitorings
Entscheiden sich Flächeneigentümer*innen für die        ßerer Betreuungsaufwand notwendig. Sollten die
Durchführung des NNE-Tagfaltermonitorings auf           Flächeneigentümer*innen nicht in der Lage sein,
ihren Flächen, so können sie auf die im bundeswei-      fachliche Fragen der Zähler*innen zu beantworten,
ten TMD bereits etablierten Strukturen zurückgrei-      so können diese an das UFZ weitergeleitet werden.
fen, d. h. die Eigentümer*innen der NNE-Flächen         Dieses kann z. B. Bestimmungshilfen per E-Mail
übernehmen, soweit möglich die Funktion einer           geben oder auch regionale Ansprechpersonen ver-
Regionalkoordination (Organisation und Betreu-          mitteln. Eine Betreuung vor Ort kann durch das
ung für alle Tagfaltermonitoring-Aktivitäten auf        UFZ nicht geleistet werden.
der entsprechenden NNE-Fläche). Das UFZ ist
die zentrale Koordinationsstelle, über die die Re-      Aufgaben der Flächeneigentümer*innen
gistrierung der Transekte und Zähler*innen sowie        als regionale Koordinierungsstelle
die Dateneingabe und Datenverwaltung erfolgt            • (Hilfe bei der) Auswahl der Zählstrecken
(Details zu den Zuständigkeiten weiter unten). Ob       • Organisation von Fanggenehmigungen und evtl.
die Erfassung durch ehrenamtliche Zählende oder           anderen Genehmigungen (z. B. bei Naturschutz-
Mitarbeiter*innen erfolgt oder aber an Fachleute          gebieten eine spezielle Betretungserlaubnis)
vergeben wird, ist die Entscheidung der Fläche-         • Ausfüllen der notwendigen Basisformulare, wie
neigentümer*innen. Wichtig ist, dass es vor Ort           Transekt-Detailbogen und Habitat-Erfassungs­
Ansprechpersonen gibt, die den Zähler*innen bei           bogen (s. Abb. 1 und 5)
der Auswahl der Zählstrecken helfen, benötigte Ge-      • Ansprechpartner für konkrete Fragen vor Ort
nehmigungen und evtl. auch Materialien zur Verfü-       • Evtl. Bereitstellen von Materialien
gung stellen sowie allgemeine Fragen beantworten.         (Erfassungsbogen, Kescher, Bestimmungsbuch)
Zudem sollte die Übermittlung der Zähldaten an          • Evtl. Organisation von Treffen und/oder
das UFZ durch die Flächeneigentümer*innen or-             Exkursionen
ganisiert werden. Übernehmen Fachleute die Zäh-
lungen, so wird nur eine methodische Einführung
notwendig sein. Sollen Ehrenamtliche die Zählun-
gen übernehmen, so ist erfahrungsgemäß ein grö-

4                             Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
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Aufgaben der Zentralen Koordination UFZ                     Aufgaben der Transektzähler*innen
• Anlegen der Transekte in der Datenbank,                   • Auswahl der Zählstrecke(n) in Absprache mit
  Freischalten zur Dateneingabe                               dem bzw. der Flächeneigentümer*in
• Aufnahme der Transektzähler*innen sowie der               • Durchführung von mindestens fünf Zählungen
  betreuenden NNE-Flächeneigentümer*innen                     pro Jahr in der Zeit von Mai bis August entspre-
  in den TMD-Verteiler, Zusenden der Newsletter               chend der methodischen Vorgaben
  und Jahresberichte                                        • Erfassen der Zähldaten über die Online-Daten-
• Einmaliges Zusenden der methodischen                        eingabe des TMD
  Anleitung
• Hilfe bei der Bestimmung von Arten via E-Mail             WICHTIG: Damit alle am NNE-Tagfaltermonito-
  (Fotos)                                                   ring Teilnehmenden (Zähler*innen und Flächen­
• Jährliche Zusammenstellung der Daten pro                  eigentümer*innen) die regelmäßig erscheinenden
  Fläche als Excel-Datei (kann nach Wunsch                  Informationen zum bundesweiten Tagfalter-Moni-
  angepasst werden)                                         toring (Newsletter zum Beginn und zum Ende der
                                                            Saison, Jahresberichte) bekommen, müssen sich
                                                            alle zentral beim UFZ anmelden (am besten per
                                                            E-Mail an tagfalter-monitoring@ufz.de)

2 Auswahl der Zählstrecken (Transekte)
Die Zählstrecke oder auch das sogenannte Transekt           Daneben kann sich die Lage der Transekte auch
ist eine festgelegte Strecke durch einen Landschafts-       an spezifischen Entwicklungszielen orientieren.
ausschnitt, entlang derer nach einer definierten Me-        Wünschenswert wäre mindestens eine Zählstrecke
thode Tagfalter gezählt werden. Im bundesweiten             pro typischem Lebensraum. Gut eignen sich z. B.
Tagfalter-Monitoring suchen sich die Zähler*inn-            blütenreiche Wegränder, Wald- und Heckensäu-
nen die Transekte selber aus. Dies hat sich bewährt,        me, besonnte Waldwege oder magere Wiesen,
da die ehrenamtlichen Zähler*innen so einen per-            Weiden und Brachflächen. Wenn ehrenamtliche
sönlichen Bezug zur Zählstrecke haben, die dort             Mitarbeiter*innen die Zählungen durchführen,
vorkommenden Falterarten häufig schon kennen                können deren Wünsche berücksichtigt werden –
und die Motivation somit höher ist, die Strecke             Falterfreund*innen, die die Flächen kennen, haben
langfristig zu bearbeiten.                                  meist schon „Wunschstrecken“.

Für das NNE-Tagfaltermonitoring empfiehlt sich
eine Auswahl der Zählstrecken gemeinsam mit den
Flächeneigentümer*innen. Die Lage der Strecke
ist zum einen abhängig von der Zugänglichkeit,
zum anderen sollten die Zählstrecken die typischen
Tagfalter-Lebensräume der jeweiligen NNE-Fläche
abdecken.

Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)                         5
Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes - Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Settele, J. Helmholtz-Zentrum für Umweltfor schung ...
3 Einrichten eines Transektes
Vor Beginn einer Tagfalterzählung ist zum einen           Die Vorlage für den Transekt-Detailbogen wird als
das Transekt vorzubereiten und zum anderen der            PDF-Datei zum Ausdrucken und als Word-Datei
Zähler bzw. die Zähler*in mit den nötigen Mate-           zum direkten Eintragen der Informationen in die
rialien auszustatten (Kapitel 4 „Methode“). Zu-           Datei zur Verfügung gestellt.
nächst wird das Transekt im Gelände eingemessen.
Dazu empfiehlt es sich, die einzelnen Abschnitte          WICHTIG:
mit einem 50-Meter-Maßband auszumessen und                Transekte werden zentral vom UFZ in der Da-
zumindest die Anfangs- und Endkoordinaten des             tenbank angelegt. Bitte senden Sie den ausgefüll-
Transektes mit einem GPS-Gerät zu erfassen. Ideal         ten Transekt-Detailbogen per E-Mail an tagfalter-
wäre die Erfassung der Anfangs- und Endpunkte             monitoring@ufz.de. Das Transekt wird dann ei-
jedes einzelnen Abschnittes. Dadurch wird die Op-         nem oder einen registrierten Zähler*in zugeordnet
tion erhalten, die Transektabschnitte während einer       (Zähler*innen müssen vorab registriert sein). Bei
Begehung mit Hilfe eines GPS-Gerätes abzugren-            Bedarf (z. B. wenn der oder die Zählende die Zäh-
zen. Alternativ kann die Darstellung des Transekt-        lungen nicht mehr durchführen kann) kann das
verlaufes auch als Shapefile in einem GIS erfolgen.       Transekt jemand neuem zugeordnet werden.
Die einzelnen Abschnitte sollten nach Möglichkeit
direkt aneinander anschließen. Idealerweise wer-
den die Abschnitte eines Transektes zusätzlich im
Gelände markiert (z. B. durch Farbmarkierungen
oder farbige Bänder an den Anfangs- und End-
punkten der Abschnitte). Dies erleichtert ebenfalls
die Abgrenzung der Abschnitte während der Tran-
sektbegehung. Im NNE-Tagfaltermonitoring um-
fasst ein Transekt standardmäßig zehn Abschnitte
und jeder Abschnitt hat eine Länge von 50 m. In
Ausnahmefällen sind Abweichungen von der Tran-
sektlänge möglich. Die Abschnittslänge von 50 m
muss jedoch zwingend beibehalten werden (Ver-
gleichbarkeit der Daten!).

Für jedes Transekt wird einmalig ein Transekt-De-
tailbogen (s. Abb. 1) ausgefüllt und jedes Transekt
bekommt eine eindeutige Nummer (wird vom UFZ
vergeben). Die Nummer setzt sich wie folgt zusam-
men:
Kürzel des Bundeslandes – Nummer des Messtischblattes
– NNE – siebenstelliger NNE-Flächencode – zweistellige
laufende Nummer für diese Fläche
z. B. BB-3144-NNE-1234567-01

6                               Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
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Abb. 1 : Ausgefüllter Transekt-Detailbogen im NNE-Tagfaltermonitoring.

Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)   7
4 Methode der Zählung (Linientransektkartierung)
Vor Beginn der Transektzählung benötigen die Zäh-           können. Für einen Abschnitt von 50 m nimmt
ler*innen eine kurze Einführung in die Zählstrecke          man sich ca. 5 Minuten Zeit. Unterbrechungen,
(am besten bei einer gemeinsamen Begehung direkt            z. B. um ein Tier zu keschern und zu bestimmen
vor Ort gemeinsam mit den Flächeneigentümer*in-             oder zu fotografieren, werden hierbei nicht mitge-
nen), einen vorbereiteten Erfassungsbogen (mit einer        rechnet. Zum Vergleich: Das Wandertempo von 6
für das Gebiet typischen Artenliste als Vorauswahl          km/h ist zehnmal so schnell.
– kann auf Wunsch vom UFZ vorgegeben werden)
sowie ein Bestimmungsbuch, einen Kescher und ein            Im bundesweiten Tagfalter-Monitoring wird in der
Beobachtungsglas. Als Bestimmungsbuch empfeh-               Zeit von April bis September möglichst einmal pro
len wir den Ulmer Naturführer Tagfalter. Als Be-            Woche gezählt. Für das NNE-Tagfaltermonito-
obachtungsgläschen haben sich Becherlupen oder              ring wird aus praktischen Gründen eine reduzierte
Mini-Life-Polystyrolgläser bewährt (s. Abb. 2).             Zählvariante empfohlen (Basis-Modul). Da die Flä-
                                                            chen des Nationalen Naturerbes häufig sehr abge-
                                                            legen liegen, benötigen Zähler*innen eine längere
                                                            Anfahrtszeit und der Aufwand ist somit höher.

                                                            Die reduzierte Zählvariante umfasst mindestens
                                                            fünf Zählungen von Mai bis August.

                                                            Die empfohlene Zählvariante umfasst mindestens
                                                            sieben Zählungen von April bis September.

                                                            Diese Begehungen sind zwischen Anfang Mai und
                                                            Ende August im Abstand von drei Wochen durchzu-
                                                            führen. Empfehlenswert ist zudem jeweils eine wei-
                                                            tere Begehung im April und im September. Darüber
                                                            hinaus können Zähler*innen optional weitere Zäh-
                                                            lungen vornehmen (maximal einmal pro Woche).

                                                            WICHTIG!
                                                            Es ist immer der gleiche Standard einzuhalten.
                                                            Nur so sind die erhobenen Daten mit den deutsch-
Abb. 2: Kescher und Beobachtungsglas für die Transekt-      landweit erfassten Daten sowie den europäischen
zählung.                                                    Monitoringdaten vergleichbar.

Für die Zählung wird das Transekt in einem lang-            Die Begehungen finden zwischen 10 und 17 Uhr statt.
samen und gleichmäßigen Tempo abgeschritten
und alle Tagfalter und Widderchen (und eventuell            Wichtig ist, dass auch Transektbegehungen, bei de-
auch andere tagaktive Nachtfalter) getrennt nach            nen keine Falter beobachtet wurden, die Rahmen-
Art erfasst, die bis etwa 2,5 m rechts und links der        bedingungen jedoch stimmten (s. unten), erfasst
zentralen Transektlinie sowie 5 m davor und darü-           werden. Sie werden als sogenannte „Nullbegehung“
ber zu sehen sind. Um Doppelzählungen möglichst             eingetragen. In der Auswertung macht es einen gro-
auszuschließen, werden nur die Falter gezählt, die          ßen Unterschied, ob ein Zähltermin aus Zeitmangel
in Blickrichtung nach vorn fliegen. Dieser gedachte         oder wegen schlechten Wetters ausfiel, oder aber ob
„Kartier-Korridor“ ist einzuhalten, damit die Da-           das Transekt an dem Tag zwar begangen wurde,
ten mit denen der übrigen Transekte in Deutsch-             aber keine Falter beobachtet werden konnten.
land und in weiteren Ländern verglichen werden

8                                 Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen finden                gung zum Nachstellen und Fang von Schmetterlin-
keine Erfassungen statt. Es sollen also Temperatu-          gen) notwendig. Hat man die Falter einmal gefangen
ren von mindestens 13 °C bei Sonne herrschen bzw.           und in einem Beobachtungsglas genauer betrachtet,
17 °C bei stärkerer Bewölkung. Außerdem sollte die          kann man viele Arten bald auch erkennen, ohne sie
Windstärke maximal 4 betragen (das entspricht 20            zu fangen. Man lässt die Tiere möglichst schnell
km/h, kleine Äste bewegen sich, Papier und Laub             wieder frei, damit sie nicht zu Schaden kommen.
wird aufgewirbelt). Für Transekte, die in sehr win-
digen Regionen liegen (z. B. an der Küste) kann von         Belegfotos sind ein wichtiger Bestandteil des Tag-
diesen Vorgaben abgewichen werden. Bei heißem               falter-Monitorings, denn insbesondere die Mel-
Wetter kann es vorkommen, dass die Falter eine so-          dung seltener oder kritischer, also schwer bestimm-
genannte „Hitzeflucht“ zeigen, d. h. sie verstecken         barer Arten sollte stets mit einem aussagekräftigen
sich in der Vegetation oder ziehen sich in schattige        Foto abgesichert werden. Fotos können in der Da-
Bereiche zurück. Die frühen Nachmittagsstunden              tenbank zu den Faltermeldungen mit hochgeladen
an heißen Tagen sollten darum für eine Begehung             werden. Als Beleg für eine Fundmeldung können
gemieden werden.                                            nur Fotos dienen, die tatsächlich von diesem Tier
                                                            am entsprechenden Ort und zur entsprechenden
Die Zählergebnisse werden während der Begehung              Zeit gemacht wurden, also keine Fotos von „ähnli-
in einem vorbereiteten Erfassungsbogen dokumen-             chen“ oder an anderer Stelle beobachteten Faltern!
tiert (s. Kapitel 5 „Dokumentation der Beobachtun-
gen“). Um die Falter genauer zu bestimmen, ist es           Falter, die während einer Transektbegehung au-
mitunter empfehlenswert, die Tiere mithilfe eines           ßerhalb des Zählkorridors beobachtet werden (sog.
Keschers zu fangen. Hierfür ist eine Fanggenehmi-           „außerhalb“-Funde), können in einer Zusatzspalte
gung (Naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmi-                „x“ auf dem Erfassungsbogen notiert werden.

  ZÄHLMETHODE NNE-Tagfaltermonitoring in Kürze
  • Ein Transekt besteht aus zehn Abschnitten von             tation der Beobachtungen“). In Ausnahmefäl-
    je 50 m Länge (insgesamt 500 m).                          len kann von dieser Vorgabe abgewichen wer-
  • Gezählt werden alle Tagfalter und Widderchen              den (z. B. an der Küste).
    in einem Bereich von je 2,5 m links und rechts          • Auch Begehungen, bei denen das Wetter geeig-
    der vom Zähler beschrittenen Linie sowie in ei-           net war, aber keine Falter beobachtet wurden,
    nem Bereich von 5 m darüber und 5 m voraus (s.            sind zu notieren (Nullbegehung!).
    Abb. 3).                                                • Das Fotografieren von seltenen oder schwierig
  • Für 50 m nimmt man sich ca. fünf Minuten Zeit             zu bestimmenden Arten wird empfohlen.
    (zuzgl. der Zeit für das Fotografieren oder das
    Nachschlagen im Bestimmungsbuch etc.). Alle
    im 50 m-Abschnitt gesichteten Tagfalter-Indivi-
    duen werden im Erfassungsbogen notiert.
  • Gezählt wird zwischen 10 und 17 Uhr.
  • Es sind insgesamt fünf Begehungen zwischen
    Anfang Mai und Ende August im Abstand von
    drei Wochen durchzuführen.
  • Sehr zu empfehlen ist jeweils eine weitere Bege-
    hung im April und im September.
  • Nicht gezählt wird unter sonnigen Bedingungen
    bei Temperaturen unter 13 °C bzw. unter 17 °C
    bei stärkerer Bewölkung.
  • Die Windstärke darf maximal 4 betragen (auf
    einer Skala von 0 bis 8, s. Abschnitt „Dokumen-          Abb. 3: Standardisierter Zählbereich (nach van Swaay).

Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)                                   9
5 Dokumentation der Beobachtungen
Der Erfassungsbogen (s. Abb. 4) ist der zentrale Be-     Temperatur: Die Lufttemperatur in Grad Celsius
standteil des NNE-Tagfaltermonitorings. Er wird bei      wird zu Beginn der Begehung gemessen und einge-
jeder Begehung ausgefüllt. Damit der Bogen auch          tragen. Hat man kein Thermometer zur Hand, sind
zu einem späteren Zeitpunkt immer sicher zugeord-        auch die Angaben zum lokalen Tageswetter aus In-
net werden kann, müssen im Kopfteil die Nummer           ternet, Radio oder Zeitung verwendbar.
des Transektes, das Begehungsdatum sowie der
Name des Zählenden stehen. Zudem ist die Uhr-            Angabe der gesichteten Arten: In der Zähltabelle
zeit zu Beginn und Ende der Begehung zu notieren.        sind standardmäßig bereits die 16 häufigsten Arten
Die weiteren Angaben zum Wetter (Bewölkung,              vorgegeben. Weitere Arten können handschriftlich
Wind, Temperatur) sind wichtig für die spätere           darunter ergänzt werden. Die Artenliste kann bei
Auswertung, da die Zählergebnisse mit den Witte-         Bedarf auch individuell digital angepasst werden.
rungsbedingungen in Beziehung gebracht werden.           In den Spalten wird die Anzahl der Individuen pro
                                                         Art und Abschnitt eingetragen.
Bewölkung: Die Bedeckung des Himmels in Pro-
zent wird abgeschätzt und als Zahlenwert eingetra-       Soweit möglich, sollte nach Männchen und Weib-
gen (10 %-Schritte).                                     chen unterschieden werden. Bei einer Reihe von
                                                         Arten ist dies sehr einfach möglich, z. B. bei Au-
Wind: Die Windstärke wird nach folgendem Sche-           rorafalter (Anthocharis cardamines), Zitronenfalter
ma abgeschätzt:                                          (Gonepeteryx rhamni) oder Hauhechel-Bläuling (Po-
1 = Wind an Rauchfahnen sichtbar, Windfahnen             lyommatus icarus). Eier, Raupen und Puppen, die
  bewegen sich noch nicht                                während der Zählung zufällig gefunden werden,
2 = Windfahnen bewegen sich, Wind am Gesicht             können ebenso erfasst werden. Grundsätzlich ist
  fühlbar                                                die Transektbegehung jedoch auf die Erfassung
3 = Blätter und Zweige fortdauernd in Bewegung           adulter Falter ausgelegt.
4 = Kleine Äste bewegen sich, Stoff und Papier wir-
  belt hoch                                              Zusatzspalte „außerhalb“: In der mit „x“ mar-
5 = Wellenbildung auf Wasseroberflächen (Kräu-           kierten letzten Spalte werden für alle Abschnitte
  seln), große Äste bewegen sich.                        gemeinsam die Arten notiert, die während einer re-
                                                         gulären Transektbegehung außerhalb des Zählbe-
Kartiert wird nur bis Windstärke 4 (20 km/h), ab         reiches beobachtet wurden. Diese Erfassungen sind
Windstärke 5 wird nicht mehr gezählt.                    jedoch nicht obligatorisch.

                                                         Die Vorlage für den Erfassungsbogen wird als
                                                         PDF-Datei zum Ausdrucken und als Excel-Datei
                                                         zur individuellen Bearbeitung zur Verfügung gestellt.

10                             Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
Abb. 4: Erfassungsbogen im NNE-Tagfaltermonitoring.

Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)   11
6 Standardisierte Erfassung der Lebensräume
(Habitate)
Tagfalter leben je nach Art in ganz unterschiedli-      links und rechts direkt angrenzenden Lebensräume
chen Lebensräumen. Wo genau die Arten vorkom-           bis zu einer Entfernung von 100 m vom Transekt
men, hängt v. a. davon ab, von welcher Pflanze sich     erfasst. Zur standardisierten Auswertung der Le-
die Raupen der Art bevorzugt ernähren. Daneben          bensräume werden die Angaben in die EUNIS-
sind aber auch viele andere Faktoren, wie die Ha-       Codierung übertragen. Das „European Nature In-
bitatstruktur oder die Bewirtschaftungsweise, ent-      formation System (EUNIS)“ (https://eunis.eea.
scheidend. Je nach Spezialisierung sind die Arten       europa.eu/habitats-code-browser.jsp) dient der
weit verbreitet oder kommen nur in ganz speziellen      Habitatklassifizierung und wurde im Auftrag der
Lebensräumen vor. Für die wissenschaftliche Aus-        Europäischen Umweltagentur (EEA) erstellt. Alle
wertung der Daten des NNE-Tagfaltermonitorings          europäischen Lebensräume werden hier in hierar-
ist die Erfassung der Habitate daher eine wichti-       chischer Form über Oberbegriffe bis hin zu sehr de-
ge Grundlage. Zur standardisierten Erfassung der        taillierten Habitatbeschreibungen erfasst. Für das
Habitate wurde ein spezieller Erfassungsbogen ent-      Tagfaltermonitoring hat diese Form der Habitat-
wickelt, auf dem die Angaben eingetragen werden         beschreibung den großen Vorteil, dass die Daten
(s. Abb. 5). Dieser Bogen sollte für jedes Transekt     mit denjenigen anderer europäischer Länder direkt
ausgefüllt werden. Um die Veränderungen inner-          vergleichbar bzw. für länderübergreifende Aus-
halb eines Transektes über die Jahre besser erfas-      wertungen kompatibel sind. Bei Bedarf können
sen zu können, sollte der Habitat-Erfassungsbogen       die Habitate auch mit eigenen Worten beschrieben
alle drei Jahre sowie bei großen Veränderungen          werden und die Umsetzung in EUNIS-Codes über-
des Transektes ausgefüllt werden. Für jeden Ab-         nimmt das UFZ.
schnitt werden die Habitattypen im Zählkorridor
erfasst, das heißt auf einer Fläche von 5 m x 50 m.     Die Vorlage für den Erfassungsbogen wird als
Gibt es in einem Abschnitt mehrere Habitattypen,        PDF-Datei zum Ausdrucken und als Word-Datei
so können diese anteilig angegeben werden (z. B.        zum direkten Eintragen der Lebensräume in die
80 % Wiese, 20 % Gehölze). Außerdem werden die          Datei zur Verfügung gestellt.

                                                                                         Abb. 5: Habitat-
                                                                                         Erfassungsbogen
                                                                                         im NNE-Tagfalter­
                                                                                         monitoring.

12                            Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
7 Erfassung und Verwaltung der Beobachtungen
Für die Erfassung der Zähldaten steht eine Online-             Jeder oder jede Zähler*in hat über das Online-Por-
Erfassungsmaske zur Verfügung. Der Link zur On-                tal Zugriff auf die eigenen Zähl- und Transektdaten.
line-Erfassung steht auf der Startseite der Home-              Diese können eingesehen, korrigiert und exportiert
page des Tagfalter-Monitoring Deutschland (www.                werden.
tagfalter-monitoring.de). Die auf NNE-Flächen
erhobenen Daten werden zusammen mit den bun-                   Die Eigentümer*innen der NNE-Flächen überneh-
desweiten TMD-Daten in einer Datenbank gespei-                 men die Funktion der Regionalkoordination. Als
chert, die vom UFZ betreut wird. Bei Fragen und                solche haben sie Zugriff auf die Zähl- und Tran-
Problemen können sich Flächeneigentümer*innen                  sektdaten auf ihren Flächen.
und Zähler*innen direkt an das Team des TMD
wenden (tagfalter-monitoring@ufz.de).                          Auf Wunsch kann das UFZ die Daten pro Fläche
                                                               einmal pro Jahr zusammenstellen.
Die Transektstrecken werden zentral vom UFZ in
der Online-Datenbank angelegt und für die jeweili-             Das Importieren von Daten aus Multibase oder an-
gen Zähler*innen zur Dateneingabe freigeschaltet.              deren Datenbanken ist leider noch nicht möglich.

Abb. 6: Der Kaisermantel (Argynnis paphia) ist eine typische Art der Waldränder und Säume, die Raupen ernähren sich von
Veilchenarten. Es ist eine der wenigen Tagfalterarten, deren Bestände in den letzten Jahren (ab 2016) in Deutschland leicht
zugenommen haben. Foto: Katharina Kuhlmey.

Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)                                     13
8 Datennutzung und Datenschutz
Eigentümer*innen der im TMD erfassten Daten               wertungen zur Verfügung. Das Recht NNE-Flä-
sind die jeweiligen Transektzähler*innen. Im              chen betreffende Datenauswertungen vorzuneh-
NNE-Tagfaltermonitoring bleiben ehrenamtlich              men bzw. die Daten für diese Zwecke an Dritte
tätige Zähler*innen ebenfalls Dateneigentümer*in-         weiterzugeben, verbleibt bei den Flächeneigentü-
nen. Diese stellen den Flächeneigentümer*innen            mer*innen.
die Daten zur Verfügung. Sollte die Datenerfas-
sung durch beauftragte Fachleute erfolgen, so sind        Die Rahmenbedingungen für die Datennutzung
die Flächeneigentümer*innen auch Dateneigentü-            durch die Flächeneigentümer*innen (sofern sie
mer*innen.                                                nicht die Dateneigentümer*innen sind) müssen
                                                          separat geklärt werden, z. B. über eine gesonderte
Art und Umfang der Datennutzung sind durch die            Vereinbarung mit den Zähler*innen.
„Selbstverpflichtung für einen verantwortungsvol-
len Datenumgang“ geregelt, die auf der Homepage           Über die Weitergabe von Daten des Tagfaltermoni-
des TMD einsehbar ist. Die Transektzähler*innen           torings an Dritte entscheidet ein Fachbeirat (siehe
bzw. Flächeneigentümer*innen stellen die Daten            dazu https://www.ufz.de/tagfalter-monitoring/
dem UFZ für übergreifende wissenschaftliche Aus-          index.php?de=43378).

Literatur:
Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Feldmann, R.,           Settele, J., Steiner, R., Reinhardt, R., Feldmann,
Metzler, B., Wiemers, M., Hirneisen, N. und Set-          R. und Hermann, G. (2015): Ulmer Naturführer
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                                                          zel, S. & Trautmann, S. (2018): Anleitung für das
Kühn, E., Musche, M., Harpke, A., Feldmann,               Brutvogelmonitoring auf Flächen des Nationalen
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pdf (Zugriff am 03.02.2021).                              • Transekt-Detailbogen NNE-TM (Word-Datei)
                                                          • Erfassungsbogen NNE-TM (PDF-Datei)
Schwill, S., Schleyer, E., & Planek, J. (2016): Hand-     • Erfassungsbogen NNE-TM (Excel-Datei)
buch Waldmonitoring auf Flächen des Nationalen            • Habitat-Erfassungsbogen NNE-TM (PDF-Datei)
Naturerbes. Naturstiftung David (Hrsg.). 15 S.            • Habitat-Erfassungsbogen NNE-TM (Word-Da-
https://www.naturstiftung-david.de/fileadmin/               tei)
Medien/Downloads/NNE_Infoportal/Monito-
ring/Handbuch_Waldmonitoring.pdf (Zugriff am
02.02.2021).

14                              Tagfaltermonitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE-Tagfaltermonitoring)
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