Tätigkeitsbericht 2015/2016 - Landesmuseum Württemberg Stuttgart "Unsere Kultur. Unsere Geschichte." - Landesmuseum Stuttgart
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Tätigkeitsbericht 2015/2016 Landesmuseum Württemberg Stuttgart Landesmuseum Württemberg Stuttgart »Unsere Kultur. Unsere Geschichte.« Tätigkeitsbericht 2015/2016
Landesmuseum Württemberg Stuttgart Tätigkeitsbericht 2015/2016 Stuttgart Altes Schloss Haus der Musik im Fruchtkasten Römisches Lapidarium im Neuen Schloss Waldenbuch Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch Zweigmuseen Schlossmuseum Aulendorf Museum für Kutschen, Chaisen und Karren, Heidenheim Deutsches Spielkartenmuseum, Leinfelden-Echterdingen Modemuseum und Keramikmuseum, Ludwigsburg Dominikanermuseum Rottweil hg. von der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V. Stuttgart 2017
Inhaltsverzeichnis Kulturvermittlung 73 Bildung und Vermittlung 74 Grußwort der Direktorin 6 Führungen 77 Statistik 78 Grußwort des Ersten Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg 7 Junges Schloss 82 Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch 85 Freunde und Förderer 9 Veranstaltungen 87 Freunde und Förderer 10 Förderprojekte 13 Begleitveranstaltungen zu den Ausstellungen 88 Spendenaktionen 15 Wissenschaftliche Veranstaltungen 94 Galerie der Förderer 16 Veranstaltungsreihen 101 Weitere Veranstaltungen 104 Ausstellungen 19 Veranstaltungen im Haus der Musik 106 Benefizveranstaltungen 107 Ausstellungen im Alten Schloss 20 Veranstaltungen im Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch 109 Ausstellungen im Jungen Schloss 40 Ausstellungen im Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch 42 Team. Entwicklung. Kommunikation. 113 Ausstellungen im Deutschen Spielkartenmuseum 44 Das Museumsteam 114 Forschen. Sammeln. Bewahren. 47 Ausgeschiedene Mitarbeiter 116 Nachrufe 118 Forschungsprojekte und wissenschaftliche Kooperationen 48 Überblick über die personellen Veränderungen der Jahre 2015 und 2016 120 Publikationen 50 Entwicklungen im Alten Schloss 125 Erwerbungen und Schenkungen 53 Kommunikation 126 Leihgaben an andere Institutionen 58 Projekte der Restaurierungswerkstätten 64 Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V. 131 Landesstelle für Volkskunde 67 Neuigkeiten aus den Depots 68 Aktivitäten der Fördergesellschaft 132 Digitalisierung 70 Exkursionen 134 Veranstaltungen 135 Gremien 137 Impressum 138 4 5
Grußwort der Direktorin Grußwort des Ersten Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde Verehrte Leserinnen und Leser, des Landesmuseums Württemberg, liebe Freundinnen und Freunde des Landesmuseums Württemberg, »Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer Im Vordergrund unserer Forschungsaktivitäten standen nur, was noch zu tun bleibt«, konstatierte die Physikerin die Bedeutungen und Funktionen mediterraner Importe die Schlagzahl der Ausstellungen und Projekte des Lan- Nicht zuletzt ziehen wir selbst als Förderer den vielleicht Marie Curie einmal. Der Rückblick jedoch ist wertvoll, im früheisenzeitlichen Mitteleuropa sowie das von der desmuseums Württemberg war wohl kaum jemals so hoch größten Gewinn aus unserer Mitgliedschaft, indem wir die macht er doch Mut, den beschrittenen Weg auch in Zu- Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte wie in den vergangenen zwei Jahren. Ein Highlight folgte Kulturgeschichte unserer Region hautnah erleben dürfen: kunft unbeirrt fortzusetzen. Der vorliegende Tätigkeits- Projekt »Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg. dem anderen – von »CHRISTOPH 1515–1568. Ein Renais- So waren unsere Mitglieder nicht nur rege Besucher der bericht eröffnet uns genau diese Möglichkeit, indem er uns Erforschung von Bestand, Geschichte und Kontext«. sancefürst im Zeitalter der Reformation« bis hin zu der Eröffnungsfeiern, sondern nahmen auch an exklusiven auf zwei ereignisreiche Jahre im Landesmuseum blicken feierlichen Eröffnung der neuen Schausammlung »Wahre Führungen durch die Ausstellungen teil und genossen das und Kraft für die kommenden Projekte schöpfen lässt. Darüber hinaus legte das Landesmuseum in den letzten Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer«. Ich als Hohen- 2015 eigens für sie ausgerichtete Sommerfest. Darüber Jahren den Grundstein für die Digitalisierung aller rele- loher habe mich natürlich insbesondere über die Präsen- hinaus sorgte auch das Exkursionsprogramm für kulturel- Nachdem im April 2015 die Sonderausstellung »Ein Traum vanten Bereiche des Museums – sei es in seinen Depots, tation »Kunstschätze aus Hohenlohe« gefreut – die Region len Hochgenuss: Mit der Direktorin und den wissenschaft- von Rom. Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland« im Bereich der digitalen Publikationen, der Bilddaten- hat viele kulturelle Reichtümer zu bieten, die im Rahmen lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ging es u. a. zur zu Ende ging, öffnete kaum zwei Monate später bereits verwaltung oder der externen Kommunikation. Der Auf- der Ausstellung auf wunderbare Weise gewürdigt wurden. Ausstellung »Celts« nach Edinburgh, ins Badische Landes- die nächste Ausstellung ihre Türen: Im Mittelpunkt der bis bau digitaler Strukturen wird uns auch in den kommenden museum nach Karlsruhe, ins Museum der Alltagskultur in Ende August zu bewundernden Präsentation »Kunstschät- Jahren intensiv beschäftigen. Nicht zuletzt dank des nachhaltigen Engagements der Waldenbuch, zu den Fürstenschlössern in Hohenlohe, zum ze aus Hohenlohe« standen das Wirken der Fürstenfamilie mehr als 1 300 Mitglieder der Fördergesellschaft konnte Schlittenmuseum nach Bad Urach, zum frühkeltischen Hohenlohe, die Blüte der ehemaligen freien Reichsstadt Nur durch das große Engagement aller Mitarbeiterinnen das Landesmuseum Württemberg mit seiner engagierten Fürstensitz Heuneburg sowie ins Schloss Altshausen, dem Schwäbisch Hall und überregional bedeutende Kunst- und Mitarbeiter sowie der Unterstützung unserer zahl- Direktorin und ihrem tatkräftigen Team die Herausforde- Wohnsitz S. K. H. Herzog Carls von Württemberg. Sie sehen sammlungen. Ende Oktober 2015 folgte mit »CHRISTOPH reichen Förderer war die Realisierung dieser umfang- rungen der vergangenen zwei Jahre bravourös meistern. – Ihr Engagement lohnt sich! 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reforma- reichen Projekte möglich. An dieser Stelle möchte ich Für die oft langjährige Treue möchte ich mich an dieser tion« eine weitere Ausstellung, die mit rund 250 Objekten insbesondere der Landesregierung von Baden-Württem- Stelle bei den Mitgliedern herzlich bedanken. Nach diesem Blick zurück auf die wunderbaren Projekte die gewaltigen Umbrüche im Zeitalter der Reforma- berg, der Adolf Würth GmbH & Co. KG, der Sparkassen- der vergangenen Jahre dürfen wir erwartungsvoll in die tion ebenso wie die Lebenswelt des Renaissancefürsten Finanzgruppe Baden-Württemberg sowie den zahlreichen Aber wer mich kennt, weiß, dass ich mich nie auf dem Zukunft des Landesmuseums Württemberg blicken – und Christoph von Württemberg anschaulich aufbereitete. Stiftungen und Privatpersonen für ihren großartigen Ein- Erreichten ausruhe. Und so möchte ich mich auch dieses uns auch weiterhin auf Kulturgenuss pur sowie auf viele satz danken. Jahr, liebe Freundinnen und Freunde des Landesmuse- erlebnisreiche Momente freuen. Einen besonderen Meilenstein konnte das Landesmuseum ums, mit der Bitte an Sie wenden, fleißig neue Mitglieder schließlich mit der Eröffnung der neuen Schausammlung Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Ver- für die Fördergesellschaft zu werben, damit wir auch in »Wahre Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer« feiern. gnügen beim Rückblick auf zwei ereignisreiche Museums- Zukunft die wertvolle Arbeit des Landesmuseums für Herzliche Grüße Seit dem 21. Mai 2016 sind auf rund 1 200 m2 technisch jahre! die Vermittlung der Kulturgeschichte unseres Landes Ihr rundum erneuerter Ausstellungsfläche drei hochkarätige möglichst intensiv unterstützen können. Reinhold Würth Sammlungen von Weltrang neu zugänglich: die Antiken- sammlung, die Kunstkammer der Herzöge von Württem- Ihre berg und die einzigartigen Funde aus den frühen kelti- Cornelia Ewigleben schen Siedlungen und Fürstengräbern der Region. und das Team des Landesmuseums Württemberg 6 7
vorhergehende Doppelseite Eric Gauthier, Leiter von Gauthier Dance, wirbt für Kulturpatenschaften am Landesmuseum Württemberg rechts Familie Sieglin ist dem Museum seit Generationen verbunden Freunde und Förderer Das Landesmuseum Württemberg freut sich, auch in den beiden vergangenen Jahren wieder eine Reihe von Förderern gewonnen zu haben, die sich für Bil- dung, Forschung und für unsere Region als kulturellen Standort einsetzten. Ohne bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement wären die zahl- reichen Projekte des Museums nicht zu realisieren gewesen. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die uns unterstützend zur Seite standen. Unserer herzlicher Dank gilt ALB-GOLD Teigwaren Alexander Doncev HAKAWERK W. SCHLOTZ GMBH Ilya Limberger Peter und Helga Romann Anton Trunzer Christa und Robert Allgöwer Helga Ernestka Drews Sieglin Gunter Haug Hannelore Lindner Manfred Rühle Jutta Ulmer-Straub und AM Betriebsgesellschaft mbH Familie Sigrun, Rainer, Felicia und Clemens Haußmann Ursula und Georg Lochner Volker Ruta Hans-Josef Straub Alexandra und Dr. Udo Andriof Constanze Ecker Sebastian Heckler Corinna Loelgen Carola Rüter VARTA Consumer Batteries Aqua Römer GmbH & Co. KG Leonore Eckert Dr. Frank und Erika Heintzeler Manfred Lohmüller Johanna Salcher GmbH & Co. KGaA Muhterem Aras Hans und Gudrun Faelske Siegfried Hertel Gerda und Erik-Ulf Lotz Gerhild Schetter VfB Stuttgart 1893 e. V. Ursula Augsten Familienstiftung Manz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Andrea Luley Dr. Jürgen Schilde und Dr. Stefan Völker bader kulturreisen GmbH Gabriele Feinle-Gawenda Herzoglichen Hofhaltung Altshausen Dipl.-Ing. Andreas Lutz Eva-Charlotte Ekström-Schilde Dr. Stefan und Miriam Voß Jörg Banzhaf Laura Fischer Hof-Apotheke Stuttgart Prof. Hans Dieter und Gudrun Lutz Sabine Schmidt Matthias Vosseler Jürgen und Andrea Barth Marie-Luise Fischer Horst-Michael Hoffmann Dr. Gisela Marquardt-Eißler und Andreas und Bianca Schmies Ulrich Warth Karlheinz Bauer Flughafen Stuttgart GmbH Elke Hohmann Prof. Dr. Werner Eißler Karin Schneider Dr. Wolfdieter und Bettina Wehl Ulrich Bäurle Alexander Frank Homolka Modellbau GmbH Herbert Medek Klaus und Hannelore Schneider WEINGÄRTNER Cleebronn- Manfred und Margarete Bechtel Ingrid Frank Rolf und Franziska Huber meinlebenlang Dipl.-Ing. Bernd Schott Güglingen eG Dr. Christine Bechtle-Kobarg und Frauenkreis Hoffeld Florian Jans Ursula Mertzig-Stein Daniela und Bernd Schott Weingut Fürst Hohenlohe Dr. Bernd Kobarg Dr. Wolfram und Eike Freudenberg Renate Junghans Britta Miekley Ingrid und Roger Schuler Oehringen GmbH Katrin Berner Prof. Dr. med. Johannes Fuchs Sabine Jüstel Nikolaus Mohr Prof. Dr. Wolfgang und Weingut Herzog von Württemberg Heigrid Betz Dr. Dr. h. c. Manfred Fuchs Dr. Barbara Kauderer-Bühler Hildegard Morlock Dr. Stefanie Schuster Peter Weishäupl Christel und Fred Binder Esther Gabler und Hans Dieter Köder Walter und Ingrid Keefer Senta und Reinhold Mundle Dr. Angelika Sieglin Dorothee Widmann Prof. Dr. Mark K. Binz Daniel Gatzka Prof. Birgit Keil Gert K. und Ursula Nagel Dr. Erik Sieglin Wilhelma Zoologisch-Botanischer Helmut Bleckmann Ellen-Ruth Gatzka Robert Klaus Susanne Nahke Gunter und Kerstin Sieglin Garten Stuttgart Martin Bogner Gauthier Dance Edda und Detlef Klie Eva Nehmann Nicola Kerstin Sieglin-Neumann Hans Winter Meike Bosch Theaterhaus Stuttgart Andrea Knaute-Haase Kai Nehmann und Thordis Bethlehem Sven Sieglin Renate Wollpert Hans-Eberhard Bratz Christa Geisbauer Michael Kneißler Stephanie Oberfrank Die Staatstheater Stuttgart S. K. H. Dr. h. c. Carl Herzog Andrea Breier-Mundle Dr. Hannsjürgen Geisinger Rudolf Kneißler Dr. Matthias Ohm STABILO International GmbH von Württemberg Dr. Ingeborg Brösamle Edith Gemballa-Jauss Ursula Knick Hilde Ortlieb Erna Stadler S. K. H. Dr. Philipp Herzog Ernst und Gisela Brösel Katrin Gent Veronika Knupfer Gerriet und Ute Osterkamp Wolfgang Starker von Württemberg Brigitte Bugs-Rapp Freimute Ghosh Thomas Koch Ingeborg Ottenbacher Markus und Beate Steigner Ursula Wurster Daimler AG Vertriebsdirektion Martina Groh Karl-Heinz Lackner Polizeirevier 2 Wolframstraße Roland Stockner Christine Zech Nutzfahrzeuge Württemberg Wiltrud Grötzinger Christa und Horst Lang Mathilde Putra Gertrud Stoll-Fein Susanne Zöller-Unger Daniel und Jannett Deutsch Sigrid Gruber Karin Langhammer Dr. Gerhard Raff Ursula Stephanie Taege Diane Herzogin von Württemberg Karin und Rainer Grund Dipl.-Ing. Norbert Laqua Michael Reichert Ursula Titsch und allen Spenderinnen und Spen- Prinzessin von Frankreich-Stiftung Dr. Karl und Marianne Gutbrod Doris Leibinger Alexander Reik Jakob Trugenberger dern, die nicht namentlich genannt Iris und Wolfgang Dinkelacker Dieter und Dorothee Häcker Gaby Leicht Heide Rentschler TRUMPF GmbH + Co. KG werden möchten. Katrin Dolderer Marianne Hafner Siegmund Liebersbach 10 11
Förderprojekte »Wahre Schätze. Antike • Kelten • Forschung Kunstkammer« Als Premium Sponsor unterstützte die Adolf Würth GmbH Auch im Bereich der Forschung konnten in den Jahren maßgeblich die Umsetzung der Schausammlung »Wahre 2015 und 2016 dank der Einwerbung von Drittmitteln viele Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer« und ermöglichte Projekte begonnen und umgesetzt werden. damit das Erreichen eines weiteren Meilensteins bei der Sanierung des Alten Schlosses. Die Familien Helga Drews Förderungen Ministerium für Wissenschaft, Forschung Sieglin, Ernst Alfred Sieglin und Gunter Sieglin förderten und Kunst Baden-Württemberg nachhaltig die Präsentation der Antikensammlung. Wir • Die digitale Präsentation einer barocken Sammlung: danken ebenso S. K. H. Carl Herzog von Württemberg für die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg online seine großzügige Spende zugunsten der Gestaltung der • Notgeld online – eine kulturgeschichtliche kooperative Kunstkammer. Erschließung von baden-württembergischen Münzen und Scheinen der Jahre 1917 bis 1923 • Strukturfonds der Landesinitiative kleine Fächer »CHRISTOPH 1515–1568. Ein Renaissancefürst in Baden-Württemberg, Numismatischer Verbund im Zeitalter der Reformation« in Baden-Württemberg – Vernetzung, Erschließung, Transfer Als Beitrag zur Reformationsdekade wurde die Ausstel- lung »CHRISTOPH 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Förderungen Bundesministerium für Bildung Zeitalter der Reformation« von der Bundesbeauftragten und Forschung der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund ei- • Bedeutung und Funktionen mediterraner Importe nes Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. im früheisenzeitlichen Mitteleuropa • Zwischen Schloss und Bahnhof – Stuttgart auf dem Weg zur modernen Großstadt 1750 bis 1914 »Die Schwaben. Zwischen Mythos und Mar- (Architekturzeichnungen) ke« und die »7 SuperSchwaben. Helden und • Merowinger online – Digitalisierung der Bestände Erfinder im Jungen Schloss« zur Archäologie des Frühen Mittelalters am Landesmuseum Württemberg (eHeritage II) Selten zeigte ein Ausstellungsthema eine so starke Bin- dung zur Region. Die Große Landesausstellung »Die Förderung Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg Schwaben. Zwischen Mythos und Marke« und die Mit- • Digitalisierung der Konferenzaufsätze in machausstellung für Kinder »7 SuperSchwaben. Helden der Landesstelle für Volkskunde Stuttgart und Erfinder im Jungen Schloss« konnten nicht nur zahl- reiche Besucherinnen und Besucher für sich gewinnen, Förderung Numismatische Kommission der Länder sondern auch Stiftungen und Unternehmen. Wir danken • Fund von Unterkochen, Datentransfer zwischen der Baden-Württemberg Stiftung, der Sparkassen-Fi- dem digitalen Münzkatalog KENOM und der nanzgruppe Baden-Württemberg, der Berthold Leibinger Museumsdatenbank Stiftung sowie der Robert Bosch GmbH, der Eva Mayr- [MW] Stihl Stiftung, der Helmut Nanz Stiftung zur Förderung von Kunst und Kunsterziehung und der Heinz und Heide Dürr Stiftung. oben links Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth oben rechts Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unten links Helmut Nanz unten rechts S. K. H. Carl Herzog von Württemberg 12 13
Spendenaktionen »Wahre Schätze suchen wahre Freunde« »Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten« Unter diesem Motto begaben sich Exponate aus der neu- Bei einer Benefizauktion am 14. Juni 2015 kamen einzig- en Schausammlung »Wahre Schätze. Antike • Kelten • artige Erlebnisse unter den Hammer – vom Candlelight- Kunstkammer« auf Patensuche. Über 200 Spenderinnen Dinner auf der Herrenterrasse im Alten Schloss über einen und Spender übernahmen symbolisch die Fürsorge für ihr Rundgang im Atelier von I. K. H. Diane Herzogin von Würt- persönliches Lieblingsobjekt und unterstützten so die temberg bis zum exklusiven Blick hinter die sonst ver- Neuaufstellung der Schausammlung. schlossenen Türen des Museumsdepots. Die Einnahmen kamen den »Wahren Schätzen« zugute. Beim Patenabend durften die Gäste auch die Restaurie- [AE] rungswerkstätten besuchen. Restaurator Martin Raithel- huber erklärte anhand von Patenobjekten verschiedene Konservierungsmaßnahmen. Werden Sie Mitglied in der Fördergesellschaft »Bei Anruf Kultur« und unterstützen Sie das Landesmuseum! Eine knallgelbe Telefonzelle im Innenhof des Alten Schlos- ses bot vor der Eröffnung der neuen Schausammlung »Wahre Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer« Infor- Die Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums matives und Unterhaltsames in Wort und Bild rund um die Württemberg e. V. Ausstellung und aktuelle Spendenaktionen. Seit über 100 Jahren an der Seite des Museums In der Fördergesellschaft engagieren sich mehr als 1 300 kulturinteressierte Persönlichkeiten. Mit ihren Mitgliedsbeträgen und Spenden können viele wich- tige Projekte am Landesmuseum Württemberg unter- stützt werden. Dazu gehören: • Ankäufe und Restaurierungen von Kunstwerken • kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche • Vortragsreihen und Tagungen • Führungen für Menschen mit Behinderungen • Publikationen • Konzerte im Haus der Musik Die Mitglieder genießen freien Eintritt in die Son- derausstellungen und Schausammlungen im Alten oben links Eike und Dr. Wolfram Freudenberg mit einem ihrer Schloss, in das Haus der Musik, in das Römische Patenobjekte, dem sogenannten aztekischen »Xolotl« Lapidarium im Neuen Schloss, in das Museum der oben rechts Die Telefonzelle informiert über die neue Schau- Alltagskultur – Schloss Waldenbuch sowie in alle sammlung und über die Fördermöglichkeiten Zweigmuseen. Sehr beliebt sind auch die vielfältigen unten links Charlotte Schilde-Ekström und Dr. Jürgen Schilde genie- Kunst- und Kulturveranstaltungen und die exklusiven ßen das ersteigerte Dinner auf der Herrenterasse des Alten Schlosses unten rechts S. K. H. Dr. Philipp Herzog von Württemberg, Chairman Exkursionen. von Sotheby’s Europa, Geschäftsführer Sotheby’s Deutschland, führte die Benefizauktion am 14.6.2015 durch 14 15
Galerie der Förderer Premium Sponsoren Exklusiv Partner Familien Helga Drews Sieglin, Ernst Alfred Sieglin und Gunter Sieglin S. K. H. Carl Herzog von Württemberg Master Partner Classic Partner Diane Herzogin von Württemberg, Prinzessin von Frankreich-Stiftung Donatoren Karl-Heinz Lackner 16 17
Ausstellungen
Ausstellungen im Alten Schloss »Wahre Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer« Die neue Schausammlung Seit dem 21. Mai 2016 werden im ersten Obergeschoss So verschieden die drei Ausstellungsbereiche auf den Förderer Herzstücke aus den Beständen des Landesmuseums unter ersten Blick auch erscheinen mögen, so werden sie doch Premium Sponsor: Adolf Würth GmbH & Co. KG Familie Helga Drews Sieglin dem Titel »Wahre Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer« durch einen zentralen Aspekt verbunden: Sie sind her- Familie Ernst Alfred Sieglin präsentiert. Die Ausstellung umfasst zahlreiche prächtige ausragende Beispiele für die Geschichte des Sammelns Familie Gunter Sieglin und weltweit einzigartige Objekte – wahre Schätze von am Landesmuseum. Die Kunstkammer geht auf die Sam- S. K. H. Carl Herzog von Württemberg internationalem Rang. Kostbare, außergewöhnliche und melfreudigkeit der Herzöge von Württemberg zurück. Wüstenrot Stiftung archäologisch wie historisch bedeutsame Objekte aus Die Objekte aus den frühkeltischen Prunkgräbern und und zahlreiche Spenderinnen und Spender über vier Jahrtausenden europäischer Kulturgeschichte Machtzentren sind das Ergebnis einer 140-jährigen Aus- Begleitpublikation wurden in einer modernen Schausammlung dem Publikum grabungs- und Forschungstradition in Württemberg, »Wahre Schätze. Antike • Kelten • Kunstkammer« zugänglich gemacht. wobei die Anfänge der Sammlung in der Kunstkammer Herausgeber: Landesmuseum Württemberg liegen. Auch die Sammlung zur Klassischen Antike geht 3 Bände, jeweils 60 bis 84 Seiten mit zahlreichen Aus der Zeit der Klassischen Antike stammen heraus- in ihrem Ursprung auf die Kunstkammer zurück, aller- farbigen Abbildungen, Hardcover, Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Juni 2016 ragende Exponate der griechischen, römischen und etrus- dings erfuhr sie erst im 19. und frühen 20. Jahrhundert kischen Kultur, darunter Marmorbüsten römischer Kaiser bedeutenden Zuwachs, als verschiedentlich Privatsamm- Gestaltung und farbenprächtige Mumienporträts. Die Funde aus den lungen in ihr aufgingen. szenographie valentine koppenhöfer frühkeltischen Prunkgräbern, allen voran das Ensemble aus dem »Fürstengrab« von Hochdorf, sind einzigartige In den »Wahren Schätze« sind so drei hochkarätige Samm- Eröffnung 20. Mai 2016 Zeugnisse der europäischen Vorgeschichte. Die Kunst- lungen des Landesmuseums Württemberg vereint, die und Wunderkammer der Herzöge von Württemberg zählt über vier Jahrtausende hinweg Einblick in die historischen zu den größten europäischen Sammlungen dieser Art. und prähistorischen Wurzeln Württembergs und Europas Ihre Pracht und Vielfalt fasziniert noch heute. bieten. [NW, SF] vorhergehende Doppelseite Führung in der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg 20 21
»Wahre Schätze« – Die Antike Die Antikensammlung erlaubt einen umfangreichen Blick in die Kultur, Glaubens- und Gedankenwelt der Griechen, Römer und Etrusker. Religion, Totenkult und Jenseitsvor- stellungen sowie die Selbstdarstellung der Elite werden eingehend behandelt. Die Hinterlassenschaften der drei Kulturen belegen nicht nur deren Reichtum und Blüte, sondern auch ihre viel- »Wahre Schätze« – Die Kelten fältigen Kontakte und gegenseitige Beeinflussung. Ge- zeigt werden eine ganze Reihe »Wahrer Schätze« aus der Die Grundlage für den dritten Ausstellungsteil bilden die Mit den bedeutenden Funden von der Heuneburg, der ein- Welt der drei Hochkulturen des Mittelmeerraums von der herausragenden Bestände des Landesmuseums Württem- drucksvollen Statue des »Kriegers von Hirschlanden« und griechischen Bronzezeit bis in die Spätantike: Die Objekte berg mit nicht weniger als 13 frühkeltischen Prunkgräbern den einzigartigen Ensembles aus den »Fürstengräbern« reichen von kykladischen und mykenischen Idolen über des 7. bis 5. Jahrhunderts v. Chr. aus der Region um den von Eberdingen-Hochdorf und aus dem Kleinaspergle ber- griechische Vasen, hellenistische Skulpturen und etrus- Hohenasperg, der oberen Donau und aus dem Albvorland. gen die Sammlungen des Landesmuseums faszinierende kische Bronzearbeiten bis zu filigranem Goldschmuck, Die Entdeckung und frühe Erforschung dieses Phänomens Zeugen einer Zeit, in der Südwestdeutschland mit der römischen Kaiserbildnissen und Wandmalereien. Sie ist eng mit dem Landesmuseum Württemberg verbunden, ersten Nennung der Keltoi an den Quellen der Donau ins alle zeugen auch von der reichen Bilderwelt der Antike. das auf eine 140-jährige Forschungs- und Ausstellungs- Licht der Geschichte trat. Sie beleuchten eine Gesellschaft Bilder waren bedeutende Mittel der Kommunikation in tradition zu den frühkeltischen »Fürstensitzen« und an der Schwelle zur Hochkultur, die erstmals enge gegen- den antiken Gesellschaften und dienten unter anderem »Fürstengräbern« zurückblicken kann und dessen früh- seitige Beziehungen mit der mediterranen Welt der Etrus- der herrschenden Klasse zur Verbreitung von politischen keltische Sammlung von außerordentlicher Bedeutung ker und Griechen pflegte. Neu arrangierte, teils noch nie und ideellen Leitvorstellungen. Diese Bilder der Macht für die europäische Archäologie und Kulturgeschichte ist. ausgestellte Fundensembles ergänzen diese umfassende belegen zugleich auch die Macht der Bilder. Im Zeitalter der frühen Kelten erreichte Mitteleuropa eine Gesamtschau zu Gesellschaft und Kultur der frühkelti- kulturelle Blüte, die, geprägt von enormer Dynamik und schen Eliten in Südwestdeutschland und deren Vernet- Den Höhepunkt der Ausstellung bilden Funde aus der Zeit Komplexität, den gleichzeitigen Verhältnissen in Italien zung im prähistorischen Europa. des griechisch-römischen Ägyptens, die von dem gebür- und Griechenland durchaus ebenbürtig war. [TH] tigen Stuttgarter und Industriellen Ernst von Sieglin ge- stiftet wurden – darunter Marmorbildnisse von Alexander dem Großen, farbenprächtige Mumienporträts, eindrucks- volle Mumienmasken sowie Bronzen und Terrakotten von höchster Qualität. Die einzigartigen Objekte sind ein- drucksvolle Zeugnisse des Austauschprozesses zwischen der jahrtausendalten Tradition in Ägypten mit der griechi- schen und römischen Kultur und belegen die Vielfalt einer multikulturellen Gesellschaft. [NW, SF] 22 23
»Wahre Schätze« – Die Kunstkammer Nach dem »Zwischenstopp« im Museumsfoyer des Alten Im Anschluss an die große Präsentation der Kunstkammer Schlosses erstrahlt die Kunstkammer der Herzöge von ist der herzoglichen Münzen- und Medaillensammlung Württemberg seit Mai 2016 im neuen Glanz. Der Eingangs- ein Raum gewidmet, dessen Ausstellungsarchitektur sich bereich der neu aufgestellten Kunstkammer im Rahmen am Erscheinungsbild barocker Kabinette mit ihren pracht- der Schausammlung »Wahre Schätze« widmet sich dem vollen Schränken orientiert. Präsentiert werden rund 250 Ansatz der Kunst- und-Wunderkammern der Renaissance, Objekte, vor allem Münzen der römischen Kaiser und die bestrebt waren, die Welt im Kleinen abzubilden. Hier barocke Medaillen. wird auch der Frage nachgegangen, wie Objekte in die Kunstkammer gelangten, wo die Interessen der sammeln- Die letzen beiden Kabinetträume widmen sich den Aspek- den Herzöge lagen oder welche Schicksale die Kunstkam- ten der Verwissenschaftlichung und der Auflösung der mer durchlaufen musste. württembergischen Kunstkammer ab dem 18. Jahrhun- dert, bildet sie doch den Ursprung von vier weiteren, heute Im sich öffnenden Raum verweisen frei aufgestellte Vi- noch existierenden Institutionen: der Württembergischen trinen auf den Sammlungs- und Ordnungsansatz, unter Landesbibliothek, dem Staatlichen Museum für Natur- dem die Kunstkammer nach dem Dreißigjährigen Krieg im kunde Stuttgart, der Staatsgalerie Stuttgart und dem ehemaligen alten Lusthaus aufgestellt war. Nach Materia- Linden-Museum. »Wahre Schätze« – Das ›Making of‹ lien oder Themen geordnet wird die ganze Bandbreite der [KKH, MO] Objekte präsentiert. Kunst und Natur aus der ganzen Welt Mit der Fertigstellung der 1 000 m2 großen Schausamm- Unter der Leitung von Astrid Wollmann lieferten die Res- treffen auf Einheimisches, Exotisches tritt in den Dialog lung im ersten Obergeschoss wurde der letzte Ausstel- taurierungswerkstätten des Landesmuseums ein Meister- mit »Curiosita« aus Württemberg. Medieneinheiten er- lungsbereich im Alten Schloss wieder eröffnet, der die stück ab. Das Studiolo in der neu präsentierten Kunstkam- möglichen Detailbetrachtungen, erzählen von den Umzü- Sanierung von Räumlichkeiten voraussetzte. Damit zeigt mer vermittelt in nie dagewesener Schaulust den üppigen gen der Kunstkammer oder laden die Besucherinnen und sich das Alte Schloss seit Mai 2016 in den Bereichen der Reichtum dieses herausragenden Sammlungsbereichs. Besucher zu einer spielerischen Betrachtung ein. Schausammlungen nunmehr runderneuert. Hier spürt und sieht man die Faszination des höfischen Sammelns. Besonders gefordert war bei der Einrichtung Die historisch bedingt sehr kleinen Zugänge zu den Aus- dieses Bereiches Moritz Paysan, der als verantwortlicher stellungsräumen im ersten Stock, die maximal zwei Meter Restaurator für kunsthandwerkliche Objekte weit über hoch und ein Meter breit sind, setzten eine sehr detail- 1 000 Montagen entwickeln und planen musste. Er wurde lierte Planung und Logistik voraus. hochprofessionell von dem externen Restauratorenteam um Thomas Fißler unterstützt. Um Behinderungen beim Aufbau zu minimieren, wurde für diese Ausstellung nur eine Firma mit allen Einbauten Die geschmackvolle Beleuchtung konzipierte Peter You- beauftragt: Die Seiwo Technik GmbH aus dem Erzgebirge nes. Aufgrund der Verwendung entspiegelter Gläser in baute alle Einbauten und Vitrinen. Unter Hochdruck rea- allen Vitrinen scheinen nun viele Objekte, darunter vor al- lisierte sie die Fertigstellung der vom Büro szenographie lem das aufwendig präsentierte Grab von Hochdorf, zum valentine koppenhöfer (Weimar) entworfenen Ausstel- Greifen nah – und sind dennoch hervorragend geschützt. lungsräume. Die Planungs- und Bauleitung seitens der Ausstellungsplaner oblag Elena Okuntsova, seitens des Erwähnt werden müssen auch die sehr ansprechend ge- Landesmuseums war Jan Warnecke für die Projektsteue- stalteten Medieneinheiten, die die Storz Medienfabrik rung verantwortlich. GmbH aus Esslingen realisierte. Sie geben den Besuche- rinnen und Besuchern die Möglichkeit, die zahlreichen inhaltlichen Ebenen der Ausstellungsbereiche Antike, Kunstkammer und Kelten in einer Weise zu entdecken, die das Haus früher in seinen Ausstellungen nicht bieten konnte. [JCW] 24 25
Impressionen der Eröffnung der »Wahren Schätze« oben (von links nach rechts) Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Kultur- journalistin Adrienne Braun, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth und Prof. Dr. Cornelia Ewigleben im Rahmen der Eröffnung der »Wahren Schätze« Mitte (von links nach rechts) Joachim Butz, I. K. H. Diane Herzogin von Württemberg, Ministerin Theresia Bauer, Prof. Dr. Cornelia Ewigleben, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth und Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch Pressestimmen »Die Ausstellung umfasst prächtige und weltweit einzigartige Objekte, wahre Schätze von inter- nationalem Rang.« Esslinger Echo, 30. Juni 2016 »Wie man die verwirrende Vielfalt der in fürstlichen Kunstkammern vereinigten Wunderwerke dramatur- gisch zum Leben erwecken kann, führt die Stuttgarter Ausstellung eindrucksvoll vor.« Gottfried Knapp, Süddeutsche Zeitung, 25. / 26. Juni 2016 »Zu den Höhepunkten zählen die kostbaren Beigaben aus frühkeltischen Prunkgräbern.« GEO Erleben, Juli 2016 Stimmen aus dem Besucherbuch »Wie schön, diese beeindruckende Sammlung nun in neuer und sehr ansprechender Präsentation zu sehen. Ich wünsche dem Landesmuseum viele staunende, nachdenkliche und begeisterte Besucher!« Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg »Diese Ausstellung – gemeint sind die Exponate, deren Präsentation sowie zugehörigen Informationen – ist ein besonders funkelnder Diamant in der Schmucktruhe deutscher und sogar europäischer Museen.« »Herzlichen Dank für die wunderbare Zeitreise von der Antike bis zu den Kelten und der Sammelleidenschaft der Herzöge und Könige von Württemberg.« »Schöne, klare Ausstellung, die einen tollen Einblick gewährt. Faszinierend.« 26 27
Sonderausstellung »Kunstschätze aus Hohenlohe« 13. Juni bis 23. August 2015 Schon 1826 bezeichnete der aus Langenburg stammen- bel, Kostüme und Grafiken, aber auch historische Kuriosa Förderer de Karl Julius Weber die Region Hohenlohe als »einen der präsentiert. Die Ausstellung begann mit einem Blick über Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V. Würth-Gruppe schönsten Edelsteine in Württembergs Krone«. Bis heute die von zahlreichen Schlössern geprägte Landschaft und Gesamthaus Hohenlohe, insbesondere hat die ebenso schöne wie an Kulturschätzen reiche Land- informierte über die historische Entwicklung des Landes S. D. Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen schaft nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Daher wid- unter der Herrschaft der Fürsten zu Hohenlohe, wovon I. D. Katharina Fürstin zu Hohenlohe-Oehringen mete das Landesmuseum Württemberg dieser Region vom beispielsweise die aufwendig gearbeitete »Hohenloher S. D. Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg 13. Juni bis 23. August 2015 die große Sonderausstellung Kette« zeugte. Eine besondere Stellung unter den be- Besucherinnen und Besucher »Kunstschätze aus Hohenlohe«. Im Zentrum der Präsen- deutenden Sammlungen des Hauses Hohenlohe nahmen 15 352 tation standen adelige, städtische und bürgerliche Kunst- die Kunstkammer und das Kirchberger Kunstkabinett mit sammlungen: Kollektionen der weit verzweigten Fürsten- Werken des Bildhauers Leonhard Kern (1588–1662) ein. Begleitpublikation familie Hohenlohe, aus der ehemaligen freien Reichsstadt »Kunstschätze aus Hohenlohe« Schwäbisch Hall und von Privatleuten, darunter die bedeu- Aus der großen Sammlung von Schützenscheiben, die sich Herausgeber: Landesmuseum Württemberg 208 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Hardcover, tende Kunstsammlung Würth. in der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Hall erhalten Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Juni 2015 haben, konnten einige herausragende Stücke präsen- Ein Werk aus der Kunstsammlung Würth begrüßte die tiert werden. Einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung Eröffnung Besucherinnen und Besucher der Ausstellung be- bildeten zwei bürgerliche Sammlungen: die des Schwä- 12. Juni 2015 reits im Innenhof des Alten Schlosses in Stuttgart: die bisch Hällischen Ehrenbürgers Max Kade (1882–1967) riesige, schwarze Bronze-Skulptur »BDM Gruppe« von mit Druckgraphiken von Albrecht Dürer (1471–1528) und Georg Baselitz (geb. 1938). Auf der Sonderausstellungs- Rembrandt (1606–1669) sowie die Sammlung von Reinhold fläche im dritten Obergeschoss wurden in neun Räumen Würth mit Hauptwerken der Klassischen Moderne und hochrangige Kunstwerke wie Gemälde, Skulpturen, Mö- der Gegenwartskunst. rechts Bronze-Skulptur »BDM Gruppe« von Georg Baselitz [MO] aus der Kunstsammlung Würth 28 29
Pressestimmen »Ein besonderer Reiz der Ausstellung besteht darin, dass sie Werke zusammenführt, die noch nie gemeinsam in einer Präsentation zu sehen waren …« Der Sonntag, 21. Juni 2015 »Eines der schönsten und zugleich rätselhaftesten Exponate ist die sogenannte Narrenkette aus Gold, Goldemail, Rubin und Saphir …« Thomas Krazeisen, Esslinger Zeitung, 17. Juni 2015 oben Aufbau der Ausstellung durch die Restauratorinnen und Restauratoren »Doch im Nordosten Baden-Württembergs gibt es Mitte Aufstellen der Bronze-Skulptur »BDM Gruppe« nicht nur Säue, sondern auch Perlen. Und die bringt von Georg Baselitz im Schlosshof das Landesmuseum Württemberg nun zum Glänzen.« unten (von links nach rechts) Dr. Fritz Fischer, Kurator der Ausstellung, dankt dem Team • Blickfang am Alten Schloss • Georg Leisten, Stuttgarter Zeitung, 13. Juni 2015 Ankunft des Gemäldes »Venus et Amour« von Pablo Picasso aus der Kunstsammlung Würth Stimmen aus dem Besucherbuch »… da kann man als ›Wahl-Hohenloherin‹ ja nur erfreut – und fast ein bisschen stolz sein.« »Sehr reichhaltige und beeindruckend schöne Sammlung. Die vielen Hintergrunddetails haben diese sehr schön ergänzt. Tolle Ausstellung!« »Hohenlohe gekonnt in Szene gesetzt!« »Wundervolle Ausstellung – extra aus München angereist – hat sich gelohnt.« »Eine wirklich gelungene, spannende und wundervoll inszenierte Ausstellung. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich für Schützenscheiben begeistern kann … Danke!« »Als gebürtige Stuttgarterin mit Vorfahren aus dem Hohenlohischen freue ich mich, dass hier ein Anfang gemacht wird, die weißen Flecken der Kulturlandschaft Hohenlohe zu erkunden.« 30 31
Sonderausstellung »CHRISTOPH 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation« 24. Oktober 2015 bis 3. April 2016 Christoph, der von 1550 bis 1568 regierte, zählt zu den Besonders in repräsentativen Bauwerken zeigt sich noch Schirmherrschaft bedeutendsten Herzögen Württembergs. Er setzte die heute Christophs großes Selbstbewusstsein. Das Alte Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Reformation endgültig durch, förderte die Bildung und Schloss im Herzen Stuttgarts, das heute das Landesmuse- Dr. h. c. Frank Otfried July, Landesbischof modernisierte die Residenz in Stuttgart. Anlässlich seines um Württemberg beherbergt, wurde während seiner Re- der Evangelischen Landeskirche in Württemberg 500. Geburtstags im Jahr 2015 widmete das Landesmuse- gierungszeit zu einer prachtvollen Renaissance-Residenz um Württemberg dieser herausragenden Herrscherfigur umgebaut. Christoph ließ den Rittersaal in der Dürnitz, Förderer vom 24. Oktober 2015 bis 3. April 2016 eine große Sonder- die Reitertreppe und die Schlosskirche, den ersten protes- Die Ausstellung wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund ausstellung. Mit rund 300 Exponaten – darunter Leihgaben tantischen Kirchenbau Württembergs, errichten. Auch die eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. aus Colmar und Wien – wurden die gewaltigen Umbrüche prächtigen Arkaden des Innenhofs entstanden auf seine im Zeitalter der Reformation, die Christoph entscheidend Veranlassung. Besucherinnen und Besucher mitbestimmte, ebenso gezeigt wie die Lebenswelt des 44 226 Renaissancefürsten: das politische Netzwerk, in dem er Schon die Zeitgenossen schätzten Christoph als Herr- Begleitpublikation agierte, die Ausstattung seiner Schlösser und die Feste, scherfigur, Reformer und Wegbereiter wichtiger Neuerun- »CHRISTOPH 1515–1568. die er feierte. gen in Württemberg. Doch auch Jahrhunderte nach seinem Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation« Tod wurde er noch hoch verehrt. Zeugen dieser Wertschät- Herausgeber: Landesmuseum Württemberg Herzog Christoph konnte die Reformation zuerst im links- zung sind die Porträtstatuen, die sich auf dem Stuttgarter 208 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Hardcover, rheinischen Mömpelgard, dann in Württemberg fest Schlossplatz, im Ulmer Münster und in der Amanduskirche Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Oktober 2015 etablieren. Seine konfessionellen, sozialen und politi- seiner Geburtsstadt Urach finden. Eröffnung schen Vorstellungen fanden im gesamten evangelischen [MO] 23. Oktober 2015 Europa Verbreitung: Die 1559 erlassene Große Württem- bergische Kirchenordnung diente von Skandinavien bis Slowenien als Vorbild. 32 33
Pressestimmen »Die Festansprache hat (…) Dr. Matthias Ohm gehalten, dessen wunderschöne Herzog-Christoph-Ausstellung im Landesmuseum wir wärmstens empfehlen können.« Gerhard Raff, Stuttgarter Zeitung, 3. November 2015 »Die Ausstellung im Alten Schloss in Stuttgart zeigt knapp 300 hochkarätige Exponate.« Stuttgarter Wochenblatt, 28. Oktober 2015 »Der Ort für die Präsentation könnte nicht besser gewählt sein …« Untertürkheimer Zeitung, 17. Oktober 2015 Stimmen aus dem Besucherbuch »Ein ‚Amtmann‘ des lieben Gottes! Die Evangelische Landeskirche gedenkt des Schöpfers der Großen Kirchenordnung.« Dr. h. c. Frank Otfried July, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg »Eine wunderbare Ausstellung, die Lust auf mehr macht! Ich wünsche Ihnen viele Besucher und viel Erfolg!« Muhterem Aras MdL, Präsidentin des Landtages von Baden-Württemberg »Herzlichen Dank für die wunderbare Ausstellung. Gerne bin ich mit Gästen immer im Kleinod von Stuttgart, der Schlosskirche, unterwegs. Das ist ein wunderbares Erbe von Herzog Christoph – dieses Alte Schloss in Stuttgart!« Heide Quandt oben (von links nach rechts) Joachim Butz, Referent des Herzogs von Württemberg und S. K. H. Carl Herzog von Württemberg bei der Eröffnung der Ausstellung • Glückwunschkarte an Herzog Christoph Mitte (von links nach rechts) Auftritt des Tübinger »Ensembles Officium« im Rahmen der Eröffnung unten (von links nach rechts) Kostümierung am Thementag Christoph • Streetbranding in der Stuttgarter Innenstadt • Ausstellungseröffnung in der Stuttgarter Stiftskirche 34 35
Zweiter Kunstpreis der Evangelischen Sonderpräsentation eines Glanzstückes Landeskirche in Württemberg Riemenschneiders »Trauernde Frauen« in den »LegendärenMeisterWerken« Auf Anregung des Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Dr. h. c. Frank Otfried July, Besondere Ehre wurde im Herbst 2015 einem Meister- vergab die Evangelische Landeskirche ihren zweiten werk der Mittelaltersammlung des Landesmuseums Würt- Kunstpreis im Rahmen der Ausstellung »CHRISTOPH temberg zuteil: Durch die Aufnahme in die Briefmarken- 1515–1568. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reforma- serie »Schätze aus deutschen Museen«, die zwei Sonder- tion«. Das Thema des Wettbewerbs stand unter dem Motto marken pro Jahr umfasst, würdigten das Bundesminis- »reFORM«. Reform bedeutet – so der Ausschreibungstext terium der Finanzen und die Deutsche Post Tilman Rie- – »Umgestaltung, Erneuerung und Weiterentwicklung, menschneiders »Trauernde Frauen« als herausragendes verbunden mit dem Rekurs auf eigene Ausgangspunkte«. Kulturgut. Die Figurengruppe konnte so im Kleinformat um Damit griff der Kunstpreis nicht nur das Reformations- die Welt gehen. Darüber hinaus wurde sie anlässlich der jubiläum auf, sondern nahm auch inhaltlich direkten Erstausgabe des Sonderpostwertzeichens in der Schau- Bezug auf die Sonderausstellung des Landesmuseums. sammlung »LegendäreMeisterWerke« präsentiert. Den Hauptpreis erhielt Monika Huber für ihr Video »Cap- Tilman Riemenschneider (1460–1531) gehört zu den be- tured«. Es erinnert in reduzierten, sehr eindrücklichen deutendsten und markantesten Künstlerpersönlichkeiten Bildern an das Schicksal der 276 nigerianischen Schülerin- der deutschen Spätgotik. Die »Trauernden Frauen«, die nen, die 2014 von der islamistischen Gruppe Boko Haram vermutlich Teil einer Beweinung Christi waren, entstanden entführt wurden. Der Förderpreis für jüngere Künstlerin- Anfang des 16. Jahrhunderts in der Blütezeit seines Schaf- nen und Künstler ging an Erik Sturm für sein Werk »Neck- fens. Durch die ausdrucksvolle Gestik und Gewandführung artorschwarz«, das Sturm aus Feinstaub vom Stuttgarter sowie die vom Schmerz gezeichneten Gesichter schuf der Neckartor schuf. Die beiden ausgezeichneten Werke sowie Würzburger Bildschnitzer ein bis heute ergreifendes Bild 20 weitere hervorgehobene Arbeiten waren vom 3. bis 27. tiefer Trauer. März 2016 im Ständesaal des Alten Schlosses zu sehen. [ISH] [MO] links Impressionen der Ausstellung zum Kunstpreis der Evangelischen Landeskirche in Württemberg rechts Tilman Riemenschneiders Figurengruppe »Trauernde Frauen« 36 37
Eröffnung Große Landesausstellung »Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke« 22. Oktober 2016 bis 23. April 2017 Am 21. Oktober 2016 fiel der offizielle Startschuss: Im Die Große Landesausstellung präsentierte bis zum 23. Ap- Beisein von mehr als 1 000 Freunden und Förderern er- ril 2017 auf etwa 1 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche öffnete das Landesmuseum Württemberg im Hospitalhof die Schwaben und das Schwabenland in allen Facetten. die Große Landesausstellung »Die Schwaben. Zwischen Mit hochkarätigen Kunstwerken vom Mittelalter bis zur Mythos und Marke«. In drei Jahren Vorbereitungszeit trug Gegenwart beleuchtete das Landesmuseum Württemberg das Landesmuseum über 300 Exponate aus Deutschland, mit der Ausstellung die Bedeutung der großen Schwaben- Großbritannien und der Schweiz, darunter einige noch nie Metropolen der Geschichte: Konstanz, Ulm, Augsburg Die Ausstellungsgenese der »Schwaben« gezeigte Stücke, zusammen. und Stuttgart. In Kombination mit Ikonen der Alltags- Ein Bericht aus der Projektsteuerung kultur, schwäbischen Persönlichkeiten und Eigenheiten Als Schirmherr der Ausstellung begrüßte Ministerpräsi- entstand so ein faszinierendes Mosaik schwäbischer Kultur. dent Winfried Kretschmann die Anwesenden. Das Thema Spätzle, Kehrwochenschilder, Kaiser Barbarossa, Gottlieb Wenn das Landesmuseum sich dem Thema »Die Schwa- Besonders spannend in der Vorbereitung war, dass das der Ausstellung sei für ihn persönlich und für viele an- Daimler und nicht zuletzt der schwäbische Dialekt durften ben« widmet, sind die Erwartungen groß, berührte Schweizer Büro ARGE Gillmann-Schnegg für die Gestal- dere ein Lebensthema. Der Begrüßung des Ministerpräsi- hier natürlich nicht fehlen. die Ausstellung doch die Identität der Region mehr als tung gewonnen werden konnte. Da die Schweiz und ihr denten folgte eine lebendige Gesprächsrunde, moderiert [SR] andere Ausstellungen zuvor, vielleicht mit Ausnahme Ausscheiden aus dem politischen Raum Schwabens Inhalt von Jan Sellner, Leiter des Ressorts »Stuttgart und der Staufer-Ausstellung von 1977. Den hohen Anforderun- der Ausstellung war, waren mit den Kollegen Matthias Region« der Stuttgarter Nachrichten. So diskutierten gen stand bei den Vorbereitungen jedoch die angeblich Schnegg, Ursula Gillmann und Philip Strub drei Gestalte- Förderer Prof. Dr. Cornelia Ewigleben, Direktorin des Landes- Land Baden-Württemberg schwäbischste aller Eigenschaften gegenüber: die Spar- rinnen und Gestalter am Werk, die einen eigenen, reflek- museums Württemberg, Prof. Dr. Martin Roth, Direk- Berthold Leibinger Stiftung samkeit – ganz gemäß dem Motto »Mir habet’s net vom tierten Blick auf die Inhalte hatten. Es konnten zwar nicht tor des Victoria and Albert Museum London, und Peter Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg ausgäba!« So wurde die Ausstellung mit einem deutlich alle Inszenierungen, die im Vorentwurf begeistert hatten, Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden- Robert Bosch GmbH kleineren Budget als vergleichbare Großprojekte des Hau- realisiert werden, aber über das Ergebnis lässt sich doch Eva Mayr-Stihl Stiftung Württemberg, unter anderem darüber, wer Schwabe ses realisiert. Wie selten zuvor wurde daher jeder Cent sagen: »’s war recht!« Helmut Nanz Stiftung zur Förderung von Kunst oder was schwäbisch ist. Im Anschluss an das Gespräch und Kunsterziehung dreimal umgedreht, bevor er ausgegeben wurde. Dies wurden die Besucherinnen und Besucher feierlich im Heinz und Heide Dürr Stiftung führte zu einem intensiven Abstimmungsprozess zwischen Eine Neuerung, die für alle Besucherinnen und Besucher Alten Schloss empfangen und nutzten die Möglichkeit, den Kuratoren, Dr. Olaf Siart und Frank Lang, der Projekt- erlebbar war, war der Umgang mit Medien. Da Filmaus- die Ausstellung zu erkunden. Schirmherrschaft steuerung, Janna Meyer und Jan-Christian Warnecke, und schnitte, Dokumentationen und Hörproben zentrale Ele- Winfried Kretschmann, Ministerpräsident den Gestaltern und ausführenden Firmen. Insbesondere mente der Ausstellung sein sollten, musste ein Weg ge- des Landes Baden-Württemberg Unter den Gästen der Eröffnungsfeier waren unter anderen die Objektauswahl wurde akribisch auf ihren inhaltlichen funden werden, wie diese gezeigt werden konnten, ohne Ministerpräsident a. D. Dr. h. c. Erwin Teufel und seine Gat- Begleitpublikation Stellenwert, ihren ästhetischen Reiz, ihre konservato- dass eine ständige Geräuschkulisse den Besuch stört. Die tin Edeltraud Teufel, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, »Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke«, rischen Anforderungen und ihren Raumbedarf wieder Medien sollten zudem nicht nur den Einzelbesucherinnen Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Landes- ca. 464 Seiten, mit 350 Abbildungen, Belser und wieder überdacht, diskutiert und verfeinert – bis und -besuchern, sondern auch den Gruppen zugänglich Verlag Stuttgart museums Württemberg, und seine Gattin Carmen Würth endlich jene Auswahl zustande kam, die sich dem Publikum sein, ohne dass diese sich gegenseitig behindern und sowie Muhterem Aras, Landtagspräsidentin von Baden- Gestaltung ab dem 22. Oktober 2016 zeigte. Die Resonanz war sehr ohne die knappen Zeitrahmen der Führungen zu gefähr- Württemberg, und Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der arge gillmann schnegg (Basel) positiv – und die Beschränkung war eher eine Stärke, als den. Durch eine intensive Recherche wurde ein Media- Partei Bündnis 90 / Die Grünen. eine Schwäche. guidesystem gefunden, das allen Besucherinnen und Besuchern wegen der speziellen Kopfhörer in Erinnerung bleiben wird. Während der Planung der Ausstellung war es nur als Prototyp verfügbar, der seit Sommer 2016 im Wein- links (von links nach rechts) Ministerpräsident Winfried Kretsch- mann hält die Begrüßungsrede im Rahmen der Ausstellungs- museum in Bordeaux eingesetzt wurde. Am Landesmuse- eröffnung • Prof. Dr. Erwin Teufel, Edeltraud Teufel, Peter Schneider, um wurden dem neuen System noch ein paar Kinderkrank- Präsident der Sparkassen-Finanzgruppe, Gerlinde Kretschmann, heiten ausgetrieben – und voraussichtlich wird es nun Prof. Dr. Cornelia Ewigleben, Prof. Dr. Eckart Köhne, Direktor auch im Mercedes-Museum verwendet werden. Mer send des Badischen Landesmuseums, Prof. Dr. Martin Roth, Direktor halt doch Käpsele, gell? des Victoria and Albert Museums London, und Muhterem Aras, Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg (von links nach rechts) [JCW] oben Ojektanlieferung und Aufbauten durch die Restauratorinnen und Restauratoren 38 39
Eröffnung »7 SuperSchwaben. Helden und Erfinder im Jungen Schloss« 22. Oktober 2016 bis 31. Juli 2017 Das Kindermuseum eröffnete am 22. Oktober seine neue Mitmachausstellung »7 SuperSchwaben. Helden und Er- finder im Jungen Schloss«. Sie stellte sieben Persönlich- keiten aus der Region Schwaben vor, darunter Johannes Kepler, Friedrich Schiller und Margarete Steiff. Die ausge- Ausstellungen im Jungen Schloss wählten Schwaben repräsentierten nicht nur unterschied- liche Epochen, sondern zeigten den Besucherinnen und Besuchern auch auf, wie vielfältig und unterschiedlich die »Römische Baustelle! Eine Stadt entsteht« Menschen der Region sind. Darüber hinaus beleuchtete Die Erfolgsgeschichte einer Mitmachausstellung die Ausstellung die Geschichte und die Besonderheiten der schwäbischen Bevölkerung. Neben räumlichen Insze- 25. Oktober 2014 bis 26. Juli 2016 nierungen und Spielstationen ließen Originalobjekte die Besucherinnen und Besucher Kulturgeschichte authen- Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Landesmuse- Der Erfolg der Kinderausstellung sprach sich herum: Nach tisch erleben. um Württemberg und der Generaldirektion Kulturelles einem Weiterverkauf in das Saarland wurde die »Römische Erbe Rheinland-Pfalz mit dem Rheinischen Landesmuse- Baustelle« ab dem 16. März 2017 erneut dem Publikum Entsprechend vorheriger Ausstellungen war auch diesmal um Trier wurde nicht nur die Idee zu einer großen Sonder- präsentiert. Sie ergänzte die archäologische Sammlung ein Kinderbeirat in die Konzeption der »7 SuperSchwaben« ausstellung mit dem Titel »Der Traum von Rom. Römisches des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim mit eingebunden. Gemeinsam mit dem Kinder-Club »Schloss- Stadtleben in Südwestdeutschland« geboren, sondern ihrer Ausrichtung auf die Römer und Kelten optimal. Im gespenster« nahm der Kinderbeirat an der Eröffnungsfeier auch erste Überlegungen zu einer Mitmachausstellung für Rahmen einer länderübergreifenden Kooperation zwi- für Familien teil. Kinder angestellt. Die Ausstellung »Römische Baustelle! schen Deutschland und Frankreich war sie für viele Famili- [CF] Eine Stadt entsteht« wurde von den Kuratoren des Jungen en und Schulklassen ein Publikumsmagnet. Schlosses konzipiert und vom 15. März bis 7. September [CF] 2014 zuerst in den Trierer Thermen am Viehmarkt gezeigt. Die Ausgrabungsstätte einer antiken Badeanstalt bot die ideale Kulisse für diese Präsentation. Anschließend wanderte die Mitmachausstellung nach Römerwochenende im Jungen Schloss Stuttgart, wo sie ab dem 25. Oktober 2014 im Kindermuse- um Junges Schloss zahlreiche begeisterte große und klei- Kurz vor ihrem Abschluss lud die Ausstellung ne Besucherinnen und Besucher fand. Nach einer ange- »Römische Baustelle! Eine Stadt entsteht« mit dachten Laufzeit von ungefähr zehn Monaten verlängerte einem »Römerwochenende« am 4. und 5. Juni 2015 das Landesmuseum die Präsentation aufgrund der großen zu einem besonderen Event ein: Neben offenen positiven Resonanz beim Publikum bis zum 26. Juli 2016. Werkstätten und Familienführungen wurden im In diesem Zeitraum wurden über 87 000 junge und jung- Kindermuseum spezielle Wasserverkostungen gebliebene Besucherinnen und Besucher gezählt. Zusam- angeboten, zudem hatten die jungen Gäste die men mit dem Ausstellungsort Trier stieg die Besucherzahl Möglichkeit, römisch zu kochen. Die Aqua Römer AG sogar auf über 100 000 Gäste. wie auch der Verein »Slowmobil e. V.« waren hierbei verlässliche Kooperationspartner. Über 600 kleine und große Besucherinnen und Besucher nutzten an den beiden Tagen den freien Eintritt und die vielen Aktivitäten im Kindermuseum. [CF] 40 41
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