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AUSSEN WIRTSCHAFT REGIONAL-WIRTSCHAFTSBERICHT DEUTSCHLAND: BADEN-WÜRTTEMBERG AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER München MÄRZ 2021
2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters München Wirtschaftsdelegierter Mag. Andreas Haidenthaler T +49 89 24 29 14-0 E muenchen@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/de HEAD OFFICE AUSSENWIRTSCHAFT Westeuropa T +43 5 90 900 0 E aussenwirtschaft.westeuropa@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_aw linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfälti- gung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anderslautender Bestimmungen ge- stattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRT- SCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F. Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH | AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER MÜNCHEN | T +49 89 24 29 14-0 | F +49 89 24 29 14 - 26 E muenchen@wko.at | W wko.at/aussenwirtschaft/de Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3 AUSSENWIRTSCHAFT REGIONAL-WIRTSCHAFTSBERICHT Deutschland: Baden-Württemberg 2020 • D-Wirtschaft schrumpft 2020 um 4,9% • Bauwirtschaft und Industrie als Konjunkturstütze • Exporte Österreichs nach Baden-Württemberg: 7,42 Mrd. Euro (-0,26%) • Importe Österreichs aus Baden-Württemberg: 9,06 Mrd. Euro (-4,63%) • Erholung 2021 durch Lockdown gebremst, Ausblick aber positiv • Baden-Württemberg ist 5.wichtigster Auslandsmarkt für Österreich Wirtschaftskennzahlen 2018 2019 2020 2021** Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. Euro 513,42 524,325 Bruttoinlandsprodukt/Kopf 46.480 47.290 Bevölkerung in Mio.* 11,06 11,1 11,104 (31.12.2020) 11,2 Reales Wirtschaftswachstum in % * +2,3 +0,1 Inflationsrate in %* 2,0 1,5 0,7 1,0 Arbeitslosenrate in %* 3,2 3,2 4,1 4,0 Warenexporte des Bundeslandes in Mrd. Euro 203,0 204,9 189,99 / -7,27% 195,0 Warenimporte des Bundeslandes in Mrd. Euro 178,26 184,07 174,42 / -5,24% 176,0 *) Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum **) Corona-bedingt keine seriösen Prognosen für 2021 für BW zurzeit möglich Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 2019 Veränderung 2020 2021** zum Vorjahr in % Österreichische Warenexporte in Mrd. Euro 7,44 -0,26% 7,42 7,45 Österreichische Warenimporte in Mrd. Euro 9,50 -4,63% 9,06 9,1 Österreichische Direktinvestitionen in BW, Stand 2018 2,4 Mrd. Euro Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen 36.000 Direktinvestitionen aus BW in Ö, Stand 2018 10,8 Mrd. Euro Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus BW 59.000 Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich: 5. Rang im Jahr 2020 | gemessen am Länderranking nach Bayern, den Vereinigten Staaten, Italien und der Schweiz *) Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum **) Corona-bedingt keine seriösen Prognosen für 2021 für BW zurzeit möglich Quellen: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Agen- tur für Arbeit, Statistik Austria, LBBW Research, Deutsche Bundesbank Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4 • 1. Wirtschaftslage BIP geht vor allem im Das Auftreten des Corona-Virus Anfang 2020 stürzte Deutschland und auch Ba- 2. Quartal 2020 stark den-Württemberg in die Rezession. Besonders stark fiel der BIP-Rückgang im 2. zurück… Quartal aus, wobei Baden-Württemberg mit -13,9% besonders hart getroffen wurde (BIP Gesamtdeutschland -9,7%). Mit Jahresmitte setzte eine Erholung ein, vor allem getragen durch ein stärkeres Auslandsgeschäft. Kurzarbeit und …erholt sich aber im große staatliche Konjunkturpakete - Bundesfinanzminister Scholz sprach bei Jahresverlauf den Unterstützungsprogrammen wörtlich von der „Bazooka“, die man jetzt aus- packe – trugen ebenfalls zur Abfederung bei. Allerdings gab es in der Praxis Kri- tik an der Abwicklung der Hilfsprogramme (zu bürokratisch, zu langsam). Die viel zitierte „schwarze Null“, d.h. das Spardiktat bei öffentlichen Budgets des Bundes und der Länder, ist offiziell außer Kraft gesetzt. Darüber hinaus wurde die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 verlängert. Ins- gesamt steht in Deutschland am Jahresende 2020 ein BIP-Minus von 4,9% zu Buche. Weitere Erholung durch Lockdown auf- Der seit November 2020 wieder geltende Lockdown bremst die weitere Erho- geschoben… lung, wobei die Branchen sehr unterschiedlich betroffen sind. Gastronomie, Tou- rismus, Einzelhandel sowie Messe- und Veranstaltungsdienstleister haben mit massiven Auswirkungen zu kämpfen, die Bauwirtschaft kommt vergleichsweise …aber optimistisch für gut durch die Krise. Die Industrie profitiert von positiver Nachfrage aus den USA Gesamtjahr 2021 und Asien. Für das Gesamtjahr sind die Prognosen für Deutschland mit einem Plus von ca. 3-4% u.a. durch (Konsum-)Nachholeffekte speziell ab dem 3. Quar- tal deutlich optimistischer. Ein zeitlicher Hauptfaktor ist hier die Frage des Imp- fens, wobei in Deutschland stark thematisiert wird, dass ein u.a. in Deutschland entwickelter Impfstoff in anderen Ländern (GB, Israel) früher verabreicht wird. Starke Maschinenbau- industrie Ein Positivum für Baden-Württemberg ist der starke Maschinenbau. Knapp ein Drittel des deutschlandweiten Umsatzes aus dem Maschinenbau stammt aus Baden-Württemberg, wie auch ein Drittel der 30 größten Maschinenbauer Deutschlands. Die Exportquote der Maschinenbau-Unternehmen Baden-Würt- tembergs liegt bei knapp 80%. Automobilbranche… Baden-Württemberg ist zudem durch die weltweit bekannten OEMs Mercedes und Porsche und deren Zulieferer als eines der Automobilbundesländer Deutschlands bekannt. Mehr als 10% der sozialversicherungspflichtigen Be- schäftigten in Baden-Württemberg sind in Betrieben tätig, die direkt mit der Au- tomobilindustrie im Zusammenhang stehen (also OEMs oder Zulieferer). Durch robuste Märkte in den USA und China kam die Automobilindustrie bisher ver- gleichsweise gut durch die Krise, wobei das im Fall von China auch eine Frage der Abhängigkeit ist – jedes dritte deutsche Auto wird in China verkauft. …mit Herausforderun- gen Andererseits steht die Automobilwirtschaft vor erheblichen Herausforderungen. Drohende EU-Strafzahlungen (CO2-Flottenemissionen) und –Regularien (Euro 7), alternative Antriebe, autonomes Fahren, Digitalisierung und neue Nutzungs- modelle sind hier die Schlagworte. „Auto-Bashing“ in deutschen Medien und Diskussionen über drohende Diesel-Fahrverbote in deutschen Großstädten (im Zentrum von Stuttgart gilt seit Oktober 2020 ein Fahrverbot für Diesel bis Euro V) kommen hinzu. Politik mit Schulden durch die Krise Alles in allem zeigt die politische Ebene großen Willen, den heimischen Betrie- ben durch verschiedenste Maßnahmen wie Förderungen, Kreditprogramme, Be- teiligungsfonds, Erhöhung des Forschungsfreibetrags, etc. unter die Arme zu greifen. Dies zeigt auch die Schuldenentwicklung des Landes Baden-Württem- bergs. Im Jahr 2019 sind die Schulden seit einigen Jahren das erste Mal wieder Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5 reduziert worden und lagen am 31. Dezember 2019 bei rund 45 Mrd. Euro. Um die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen bewältigen zu können, wurde nun- mehr im März 2020 eine neue Kreditaufnahme von bis zu 5 Mrd. Euro vorgese- hen, die für die wirtschaftliche Stützung des Bundeslandes vorgesehen sind. Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat im August 2020 die Kreditwürdigkeit von Baden-Württemberg auf AA+ (Ausblick stabil) herabgestuft. Zuvor hatte Ba- den-Württemberg immer die Bestnote AAA und dem Ausblick „stabil“ bestätigt bekommen. Arbeitslosigkeit leicht gestiegen Vor Corona hatte Baden-Württemberg mit 3,2% die zweitniedrigste Arbeitslo- senquote Deutschlands. 2020 waren in Baden-Württemberg 276.492 Menschen ohne Job, was einer Arbeitslosenquote von 4,1% entspricht. Inflation niedrig Die Inflation in Baden-Württemberg betrug im Dezember 2020 0,1% und bildet die Preisstagnation im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Hier ist als Ein- flussfaktor auch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer von 1.7.2020 bis 31.12.2020 von 19% auf 16% (bzw. 7% auf 5%) zu nennen. Außenhandel schlägt sich wacker 2020 exportierten die Unternehmen Baden-Württembergs Waren im Wert von 190,0 Milliarden (Mrd.) Euro und somit 7,3% weniger als ein Jahr zuvor. Die Im- porte Baden-Württembergs sanken 2020 um 5,2% auf 174,4 Mrd. Euro. Die Exporte in die Vereinigten Staaten, dem wichtigsten Abnehmerland von Wa- ren aus baden-württembergischer Produktion, sanken um 7,7% auf 23,3 Mrd. Euro. Entgegen dem vorherrschenden Trend stiegen die Exporte nach China, dem zweitwichtigsten Zielland von BW, um 3,8% auf 17,0 Mrd. Euro. Insbeson- dere die baden-württembergischen Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagen- teilen profitierten von der höheren Nachfrage aus China (6,4 Mrd. Euro bzw. +15,1%). Damit entfielen 2020 bereits 38% aller Südwest-Exporte nach China auf diese Gütergruppe. Die Ausfuhren in die drittplatzierte Schweiz waren nur leicht rückläufig (14,7 Mrd. Euro bzw. −3,8%), in das benachbarte Frankreich (14,0 Mrd. Euro bzw. −12,5%) sowie Italien (8,2 Mrd. Euro bzw. −14,8%) waren die Abnahme- raten dagegen zweistellig. Noch stärker brach das Auslandsgeschäft im Brexit- Jahr 2020 mit dem Vereinigten Königreich ein (8,7 Mrd. Euro bzw. −16,8%). Cannstatter Wasen (noch) eingeplant Ansonsten gibt man sich in Stuttgart optimistisch: Der Cannstatter Wasen soll zwischen Ende September und Mitte Oktober 2021 über die Bühne gehen. Mit im Schnitt vier Millionen Besuchern gilt der „Wasen“ als zweitgrößtes Volksfest der Welt nach dem Münchner Oktoberfest (6,3 Millionen Gäste 2019). • 2. Besondere Entwicklungen abseits Corona Landtagswahlen im Baden-Württemberg wird von einer Koalitionsregierung Grüne-CDU unter März, Bundestags- Winfried Kretschmann (Grüne) regiert. Die Landtagswahlen am 14.3.2021 wer- wahlen im September den teils als informelle Testwahl für die Bundestagswahlen am 26.9.2021 gese- 2021 hen. Letztere stehen unter dem Vorzeichen der Nachfolgefrage von Angela Mer- kel, wobei die CDU-CSU angekündigt hat, das Thema Kanzlerkandidatenwahl (Laschet oder Söder) im Frühjahr zu entscheiden. Fachkräfte- und Infra- Baden-Württemberg hat wie viele andere deutsche Bundesländer mit einem strukturmangel Fachkräfte- sowie Infrastrukturmängeln zu kämpfen. Aufgrund von Investitions- stau und Zuzug in die Ballungsgebiete ist die Infrastruktur schwer überlastet. Gerade Stuttgart gehört seit Jahren zu den Städten mit den meisten Staustun- den pro Kopf jährlich in Deutschland. Das Mobilfunknetz bricht bei der Zugfahrt Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6 zwischen den baden-württembergischen Metropolen Stuttgart und Karlsruhe mehrmals ab und die Immobilienpreise in Stuttgart, Konstanz und Freiburg ge- hören zu den höchsten im gesamten deutschen Bundesgebiet. Für die dringend notwendigen Infrastrukturerneuerungen sind nicht in erster Linie die Finanzie- rungen der Hemmschuh, sondern langwierige Genehmigungsverfahren, feh- lende Planungskapazitäten bei den Behörden und Widerstand von Seiten der Bevölkerung. hohe F&E-Quote Ungeachtet der infrastrukturellen Schwächen zählt Baden-Württemberg zu den führenden Wirtschaftsregionen in Deutschland und Europa, nicht zuletzt durch die anhaltend hohe F&E Quote, die rund 5% des Bruttoinlandsprodukts erreicht. Es ist daher auch nicht überraschend, dass Baden-Württemberg die höchste Anzahl von angemeldeten Patenten pro Kopf in Deutschland aufweist. Mit über 100 Hochschulen, außeruniversitäten und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen ist Baden-Württemberg im Wettbewerb um die besten Ideen weltweit gut positioniert. Von den elf im Juli 2019 ausgewählten Exzellenzuniversitäten in Deutschland befinden sich 4 in Baden-Württemberg. WKÖ-Abkommen mit Die Wirtschaftskammer Österreich ist in Baden-Württemberg im dem KIT Forschungsumfeld gut vernetzt. So gibt es seit 2017 zum Beispiel ein Kooperationsabkommen zwischen der Wirtschaftskammer Österreich und dem Karlsruher Institut für Technologie, um österreichischen Unternehmen den Zugang zu dieser weltweit renommierten Universität zu eröffnen bzw. zu erleichtern. • 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Gute Zusammenarbeit Die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Baden-Württemberg sind traditionell eng und freundschaftlich, aber auf Grund der geografischen Lage Baden-Württembergs und der damit einhergehenden Ausrichtung vor allem nach Frankreich und der Schweiz nicht von der gleichen Intensität wie mit Bay- ern. Vorarlberg-Fokus Auf Grund der geographischen und in manchen Teilen Baden-Württembergs auch sehr starken kulturellen Nähe ist Vorarlberg ein starker Wirtschafts- partner und darüber hinaus auch ein beliebtes Wochenendausflugsziel der Be- wohnerinnen und Bewohner Baden-Württembergs, was zu einer positiven Grundstimmung gegenüber Österreich beiträgt. Im Jahr 2020 verzeichneten die österreichischen Exporte nach Deutschland ein Minus von 3,8% (EUR 43,3 Mrd.), die Einfuhren aus Deutschland betrugen EUR 50,5 Mrd., ein Minus von 8,6%. Baden-Württemberg ist 5.-wichtigster Han- Deutschland ist für Österreich mit Abstand der wichtigste Handelspartner. Welt- delspartner Öster- weit verglichen war Baden-Württemberg im Jahr 2020 für Österreich - nach reichs Bayern, den USA und Italien und der Schweiz - der 5. wichtigste Handelspartner was die Exporte Österreichs im internationalen Vergleich betrifft. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass Österreichs Unternehmen im Jahr 2020 Waren im Wert von 7,42 Mrd. Euro nach Baden-Württemberg geliefert haben, was trotz der Corona-Pandemie nur einen leichten Rückgang der österreichi- schen Exporte nach Baden-Württemberg um -0,26% bedeutet. Im selben Zeit- raum sanken die Importe Österreichs aus Baden-Württemberg dagegen um ca. -4,63% auf 9,06 Mrd. Euro. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7 Süddeutschland ist ein riesiger Abnehmer rot-weiß-roter Waren und Dienstleis- tungen. Rosenbauer betreibt in Karlsruhe ein Entwicklungs- und Produktions- zentrum für Drehleitern und Hubrettungsbühnen und hat im September 2020 ein neues Produktionswerk mit der ersten, robotergestützten Fertigung von Drehleiterfahrzeugen in der Feuerwehrbranche eröffnet. Emco hat im April 2020 das neue Technologiezentrum in Wendlingen eingeweiht. Am Großprojekt Stutt- gart 21 ist eine Vielzahl österreichischer Unternehmen (z.B. Strabag, Porr, Ge- oconsult, Swietelsky) beteiligt. Die Vorarlberger Illwerke AG sind durch langfristige Verträge mit der EnBW - Energie Baden-Württemberg AG - verbunden. Miba und Zollern sind 2019 ein Joint Venture im Bereich Gleitlager eingegangen, bei dem Miba die industrielle Führerschaft innehat. Deutschland und Baden-Württemberg werden in der Zeit nach Corona mit Si- Marktchancen in der cherheit weiterhin der größte und attraktivste Markt für österreichische Unter- nach-Corona-Zeit nehmen sein. Marktchancen bieten sich vor allem im Bereich Infrastruktur, wo – siehe oben - nach Jahren der Minderinvestitionen großer Nachholbedarf herrscht. Das Thema Deutsche Energiewende (beschlossene Abkehr von der Braunkohle sowie Atomausstieg) dürfte ebenfalls Chancen eröffnen. Österreichische Firmen haben darüber hinaus auch beste Voraussetzungen, um vom Corona-bedingten Trend der Rückholung von Produktionen nach Europa sowie von einer Regiona- lisierung der Lieferketten zu profitieren. Auch in absehbarer Zukunft wird Baden-Württemberg einer der wichtigsten Ex- portmärkte für österreichische Unternehmen bleiben. Starke Zukunftschancen und langfristige Wachstumspotenziale sind in vielfältigen Wirtschaftsbereichen zu finden - von Gesundheitswirtschaft über Informations- und Kommunikations- technologie (IKT) zu den „klassischen“ Themen wie Mess-, Steuer- und Rege- lungstechnik, Logistik und Maschinenbau. Arbeitsschwerpunkte des AC München im Jahr 2021 bilden u.a. Zukunftsreisen zu den Themen Automobilzulieferungen, innovative Batteriekonzepte, Wasser- stoffwirtschaft, Digital Health oder österreichische Gruppenstände auf der IAA und dem Aviation Forum. Weitere Schwerpunktbereiche sind die Unterstützung von Erstexporteuren, für die der Raum Süddeutschland der ideale erste Aus- landsmarkt ist, sowie die Themen Mitarbeiterentsendung und Arbeiten über die Grenze. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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