Tatort: Finsternis Montag, 18. April, 20.15 Uhr - Kriminalfilm, Deutschland 2022 Eine Produktion des Hessischen Rundfunks - Der Hessische Rundfunk
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Tatort: Finsternis Kriminalfilm, Deutschland 2022 Eine Produktion des Hessischen Rundfunks im Auftrag der ARD Degeto Montag, 18. April, 20.15 Uhr
„Brix, es kann nicht sein, dass sich immer alle aus allem raushalten.“ Margarita Broich als Anna Janneke im Tatort „Finsternis“ 1/9
„Finsternis“ Neuer Frankfurt-Tatort im Ersten „Finsternis“ ist der Titel des mittlerweile 15. Tatorts um das Frankfurter Ermittlerteam Janneke und Brix alias Margarita Broich und Wolfram Koch. ARD Degeto und der Hessische Rundfunk (hr) zeigen den TV-Krimi am Ostermontag, 18. April, um 20.15 Uhr im Ersten. Regie führt Petra Lüschow, die auch das Drehbuch schrieb. In weiteren Hauptrollen sind Uwe Preuss, Victoria Trauttmansdorff, Julia Riedler, Odine Johne, Caspar Kaeser, Isaak Dentler und Zazie de Paris zu sehen. Für die Umsetzung des Stoffes sorgten Jan Velten (Kamera), Manfred Döring (Szenenbild), Christian Mathias und Ralph Ganswindt (Ton), Silke Franken (Schnitt), Sandra Meurer (Kostümbild) und Nathalie Mischel (Casting). Die Produktionsleitung hatte Uli Dautel, die Redaktion lag bei Lili Kobbe (hr), Jörg Himstedt (hr) und Birgit Titze (ARD Degeto). Die Musik wurde eingespielt vom hr- Sinfonieorchester. Inhalt Mitten in der Nacht alarmiert ein junges Paar die Polizei. In einem Waldstück am Frankfurter Stadtrand haben die beiden eine Frauenleiche entdeckt. Doch als die Hauptkommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) dort eintreffen, ist die Leiche verschwunden. In der Nähe des vermuteten Tatorts wurde ein Auto beobachtet, das auf Maria Gombrecht (Victoria Trauttmansdorff) zugelassen ist. Zwar ist auch das Auto verschwunden, doch deuten massive Blutspuren darauf hin, dass Maria einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Mit dieser Tatsache konfrontiert, klammern sich der Ehemann Ulrich Gombrecht (Uwe Preuss) und die beiden Töchter Kristina (Odine Johne) und Judith (Julia Riedler) weiter daran, dass Maria zum Fastenwandern in Frankreich ist und wieder auftauchen wird. Gombrecht ist schwer krank, Kristina hochschwanger, und Judith steckt als Theaterregisseurin in schwierigen Proben. Für die Ermittler sieht es zunächst nach einem Raubmord aus, doch dann führen die Spuren mitten hinein in die Familie. Schon bald entdecken Janneke und Brix, dass hier alle Geheimnisse voreinander haben. Und am Ende ist die Wahrheit noch weitaus grausamer als erwartet. 2/9
Besetzung Anna Janneke .................................................................... Margarita Broich Paul Brix .............................................................................. Wolfram Koch Ulrich Gombrecht............................................................. Uwe Preuss Maria Gombrecht ............................................................. Victoria Trauttmansdorff Judith Gombrecht ............................................................ Julia Riedler Kristina Gombrecht ......................................................... Odine Johne Freder .................................................................................. Caspar Kaeser Jonas Hauck ....................................................................... Isaak Dentler Fanny ................................................................................... Zazie de Paris und andere Stab Buch ..................................................................................... Petra Lüschow Regie .................................................................................... Petra Lüschow Regieassistenz ................................................................... Jannis Skalieris Kamera ................................................................................ Jan Velten Ton ....................................................................................... Christian Mathias ............................................................................................... Ralph Ganswindt Szenenbild .......................................................................... Manfred Döring Kostümbild......................................................................... Sandra Meurer Außenrequisite ................................................................. Christopher Dey ............................................................................................... Alexandra Klee Innenrequisite ................................................................... Bianca Stich Maske .................................................................................. Stefanie Lange ............................................................................................... Irina Roglin ............................................................................................... Elisabeth Dietrich Schnitt ................................................................................. Silke Franken Musik ................................................................................... Patrick Reising ............................................................................................... Francesco Wilking ............................................................................................... Moritz Krämer Besetzung ........................................................................... Nathalie Mischel Produktionsleitung .......................................................... Uli Dautel Aufnahmeleitung ............................................................. Matthias Roth Redaktion ........................................................................... Lili Kobbe (hr) ............................................................................................... Jörg Himstedt (hr) ............................................................................................... Birgit Titze (ARD Degeto) Drehzeit .............................................................................. 21. April 2021 – 29. Mai 2021 Drehorte ............................................................................. Frankfurt und Umgebung 3/9
Buch & Regie Petra Lüschow (Buch und Regie) sagt über ihre Arbeiten: „Im Zentrum meiner Geschichten stehen ambivalente, verletzliche Figuren, die manchmal tapfer, manchmal verzweifelt kämpfen, aber nicht immer gewinnen. Mich beschäftigt, was uns gefangen hält, vor allem auch, wie Gewaltsysteme weitergegeben werden und uns prägen. Ich versuche dabei, emotional sehr nah an die Figuren ranzugehen, sie dabei zu beobachten, wie sie zu verdrängen suchen, auch wenn sie dem Schmerz nicht immer ausweichen können.“ Nach dem Studium der Theater-, Film- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Universität Wien studierte Petra Lüschow von 1996 bis 2001 Drehbuch und Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. Seit 2005 hält sie Seminare zu szenischem Schreiben, Stoffentwicklung und Dramaturgie. Ihr erster Kinofilm „Nachbeben“ feierte 2006 Premiere im Panorama der Berlinale und gewann internationale Preise. 2008 adaptierte sie den Roman „Tannöd“ für die Constantin. Auch Drehbücher für Fernsehreihen wie „Tatort“ (Schmutziger Donnerstag, Regie: Dani Levy) oder „Der Bulle von Tölz“ sowie Fernsehfilme wie die Komödie „Der Hamster“ oder das Kleine Fernsehspiel „Sieh zu, dass du Land gewinnst“ (ZDF) gehören zu ihren Arbeiten als Autorin. Darüber hinaus arbeitet sie als Dramaturgin für Arthouseprojekte wie „Fado“, „Le Prince“ oder jüngst „Alle reden übers Wetter“, der im Panorama der Berlinale 2022 seine Premiere hatte. 2010 debütierte sie als Regisseurin mit der international preisgekrönten Kurzfilmkomödie „Der kleine Nazi“. 2018 erlebte ihr Langfilmdebüt „Petting statt Pershing“ seine Deutschlandpremiere bei den Internationalen Hofer Filmtagen. Für die Regie wurde Petra Lüschow beim Cleveland International Film Festival mit dem New Direction Competition Award ausgezeichnet. „Finsternis“ ist nach „Wer zögert, ist tot“ (2021) bereits ihr zweiter Tatort für den hr. 4/9
Vier Fragen an Petra Lüschow (Buch und Regie) und Lili Kobbe (Redaktion) Frau Lüschow, „Es geht wieder was los, ist das nicht schön?“, heißt es am Ende Ihres Films. Die Ermordete ist bei Ihnen nicht nur Opfer, sondern wir lernen in sehr wenigen Szenen sie, ihre Wünsche und Hoffnungen auf ein besseres Leben gut kennen. Fehlt es daran im deutschen Krimi? Petra Lüschow: Es geht um den Blick in den Abgrund des Normalen, so wie ich das bei Patricia Highsmith oder dem Regisseur Claude Chabrol schätze. Beide erzählen ja häufig über Gewalt und wie sie die Gesellschaft im Griff hält. In „Finsternis“ geht es um ein Verbrechen, das besonders häufig ist, aber gerne ignoriert wird. Das Opfer, seine Sehnsucht, seine Wünsche stehen im Kontrast zu dem schrecklichen Motiv und der ganzen Grausamkeit, die all das nach und nach enthüllt. Wir – Lili Kobbe und ich – haben dabei viel Wert darauf gelegt, keinen Themenfilm zu machen. Wir waren uns einig, dass das eine Filmerzählung wird, die als spannender Krimi, als Whodunit funktioniert, aber auch als Drama mit komplexen Figuren und verstörenden Konflikten emotional überzeugt. Die Szene am Beginn des Films – die Tankstelle in der Nacht – ist visuell sehr eindrücklich. Auch darüber hinaus gibt es immer wieder Kameraeinstellungen, die auffallen. Wie wird so eine Bildsprache entwickelt? Petra Lüschow: Das ist vor allem Vorbereitung, es beginnt mit der Locationsuche. Der Kameramann Jan Velten und ich haben in der Vorbereitung erst einmal darüber gesprochen, worum es hinter der Geschichte geht, und dann den Look, die Beleuchtung, die filmästhetische Umsetzung festgelegt. Bei der Auflösung wird jede einzelne Szene betrachtet, jede Einstellung notiert. Hier war uns das Zentralperspektivische wichtig, wir wollten den Figuren zudem sehr nahekommen, ihrer Verstrickung, ihren Manipulationen, ihren Verdrängungen. Aber die Arbeit mit der Kostümbildnerin Sandra Meurer und dem Szenenbildner Manfred Döring hat ebenfalls einen Einfluss auf die Bildsprache. Der Film beginnt fast wie ein Horrorfilm, um dann den Horror im Normalen zu suchen – das Licht leuchtet nicht aus, die Figuren verschwinden durchaus auch mal im Schwarz, zum Ende kehren wir für das Finale in die Finsternis zurück. Die leichte Stilisierung, die dadurch kommt, dass wir zur Coronazeit gedreht haben, so dass viele Orte so leer wirken, hat uns dabei direkt in die Hände gespielt. Das betrifft etwa die Tankstelle, wo auch kein Auto gefahren ist, weil ja Ausgangssperre war, die leeren Hörsäle, das leere Theater (die Statisten wurden aus den bekannten Gründen auf ein Minimum reduziert). Ohne zu viel von der Handlung verraten zu wollen: Dieser Fall führt die beiden Kommissare an menschliche Abgründe. Wie bereiten Sie die Schauspieler auf das Thema und ihre Rollen vor? Petra Lüschow: Vorweg: Ich empfinde es als eine Stärke des Frankfurter Tatort, dass hier die Fälle im Mittelpunkt stehen und weniger die privaten Geschichten der Ermittler. Trotzdem werden hier beide besonders herausgefordert, sind auch unterschiedlich angefasst. Ich mag sehr, dass Janneke den Täter mit seinen eigenen Waffen schlägt: durch Manipulation. Mit den Darstellern der Familie (Uwe Preuss, Julia Riedler, Odine Johne und Caspar Kaeser) habe ich mich außerdem immer wieder getroffen und über die Charaktere gesprochen. Das ist wichtige Vertrauensarbeit, die Schauspieler*innen wollen genau wissen, wie man das meint, vor allem, sie setzen sich ja auch aus, wenn die Gewalt so real und spürbar wird wie hier. 5/9
Frau Kobbe, jahrzehntelang haben Sie Tatort-Produktionen für den hr als Redakteurin betreut. Was zeichnet ein gutes Drehbuch aus? Und was davon findet sich in „Finsternis“? Lili Kobbe: Das Besondere an meiner langjährigen Arbeit als Redakteurin beim hr ist es, dass wir zu den wenigen Sendern gehören, die ihre Tatorte selbst produzieren. Für mich als Redakteurin bedeutet dies, zugleich Produzentin und Dramaturgin zu sein. Es ist ein Glücksfall, diesen Tatort von Petra Lüschow betreut zu haben, denn von Anfang an hatten wir die gleiche Vision des Stoffs und konnten dies im Cast, bei den Motiven und natürlich im Drehbuch verwirklichen. Mich persönlich begeistern Drehbücher, die ihre Figuren ernst nehmen, sie differenziert beschreiben und vor allem keine Schwarz-Weiß-Malerei betreiben. Die Idee der Geschichte, die wir erzählen wollen, sollte sich aus dem Handeln, Zögern, Zweifeln, und so weiter der Figuren ergeben. Mich interessiert ein Drehbuch, wenn es Raum lässt für Brüche und Assoziationen und mir die Handlung nicht permanent erklärt. Dies hat Petra Lüschow in „Finsternis“ wunderbar umgesetzt, indem sie Charaktere aufeinanderprallen lässt, die ein komplexes und damit spannendes Bild einer Familie – und wohl auch ein Stück weit der Gesellschaft – wiedergeben. 6/9
Wussten Sie schon, dass … … das Auto des Opfers, bevor es im Main versenkt wurde, komplett leergeräumt und alle Leitungen verschlossen wurden, damit keine Gefahr für die Umwelt besteht? … die Szenen im Theater im Schauspielhaus Frankfurt gedreht wurden, wo Wolfram Koch oft Gastschauspieler ist? Musik Der Score zum Film stammt von Patrick Reising, Francesco Wilking und Moritz Krämer. Eingespielt wurde er vom hr-Sinfonieorchester, Dirigent: Sebastian Zierer. 7/9
Sämtliche Fälle des Frankfurter Ermittler-Duos Janneke & Brix Kälter als der Tod EA: 17. Mai 2015 Buch: Michael Proehl Regie: Florian Schwarz Hinter dem Spiegel EA: 13. September 2015 Buch: Erol Yesilkaya Regie: Sebastian Marka Die Geschichte vom bösen Friederich EA: 10. April 2016 Buch: Volker Einrauch Regie: Hermine Huntgeburth Wendehammer EA: 18. Dezember 2016 Buch: Stephan Brüggenthies und Andrea Heller Regie: Markus Imboden Land in dieser Zeit EA: 8. Januar 2017 Buch: Khyana el Bitar, Dörte Franke und Stephan Brüggenthies Regie: Markus Imboden Fürchte dich EA: 29. Oktober 2017 Buch: Andy Fetscher und Christian Mackrodt Regie: Andy Fetscher Unter Kriegern EA: 8. April 2018 Buch: Volker Einrauch Regie: Hermine Huntgeburth Der Turm EA: 26. Dezember2018 Buch und Regie: Lars Henning Das Monster von Kassel EA: 12. Mai 2019 Buch: Stephan Brüggenthies und Andrea Heller Regie: Umut Dağ 8/9
Falscher Hase EA: 1. September 2019 Buch: Emily Atef und Lars Hubrich Regie: Emily Atef Die Guten und die Bösen EA: 19. April 2020 Buch: David Ungureit Regie: Petra K. Wagner Funkstille EA: 13. September 2020 Buch: Stephan Brüggenthies und Andrea Heller Regie: Stanislaw Mucha Wer zögert, ist tot EA: 29. August 2021 Buch und Regie: Petra Lüschow Luna frisst oder stirbt EA: 31. Oktober 2021 Buch: Katharina Bischof und Johanna Thalmann Regie: Katharina Bischof Finsternis EA: 18. April 2022 Buch und Regie: Petra Lüschow Hessischer Rundfunk Pressestelle Christian Bender Michael Draeger 069/155 2290 069/155 3527 christian.bender@hr.de michael.draeger@hr.de Bertramstr. 8 | 60320 Frankfurt presse@hr.de hr.de/presse 9/9
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