Theater der Vielfalt e.V - WIR IST PLURAL
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Inhalt 1. Warum braucht Hanau ein Theater der Vielfalt? 2. Stimmen aus Hanau 3. Das Festival auf einen Blick 4. Der Verein Theater der Vielfalt e.V. 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Phase 1: Proben, Coaching und Online-Programm Phase 2: Aufführungswoche Phase 3: Gesprächs- und Begegnungswoche 6. Ziele und Nachhaltigkeit
1. Warum braucht Hanau ein Theater der Vielfalt? Der Verein Theater der Vielfalt e.V. setzt sich für den gesellschaftlichen Diskurs über Themen der Ausgrenzung und Diskriminierung ein und will Menschen durch Theater zusammenbringen, um mit- und voneinander zu lernen. Das Festival steht unter dem Motto un(d)sichtbar. Die thematische Ausrichtung des Festivals dreht sich um die Fragen nach einer offenen, plural-denkenden, toleranten Gesellschaft und dem Umgang jedes*r Einzelnen mit Ausgrenzung und/oder Diskriminierung. Im Herbst 2022 veranstalten wir unser erstes Theaterfestival in der Orangerie Hanau. Foto: Annalena Lins In diesem Exposé stellen wir Ihnen den Verein Theater der Vielfalt, das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar und die Zielsetzung des Vereins vor. 1. Warum braucht Hanau ein Theater der Vielfalt? Seite 3
2. Stimmen aus Hanau Für mich gilt die Prämisse: Wer sich und für Hanau enga- giert, der hat meine, der hat die städtische Unterstützung. Es gilt Theater erzählt und spiegelt Leben nun, die Initiative Theater der wider in all seinen vielfältigen Widersprü- Vielfalt in Hanau zu verankern. chen. Den im positiven Sinne Verrück- Zugleich entgrenzt Theater dabei die Reali- ten aus dem Verein, traue tät und öffnet Augen und Ohren für die ich das alles zu. Vielfalt der Schöpfung Gottes. Theater schafft Raum für freie Assoziation der Gedanken und zugleich ein gemein- Claus Kaminsky (Oberbürgermeister Stadt Hanau) sames Erleben mit und in aller Vielfalt. Es schafft Raum für Austausch, Kritik, auch zum Streiten in aller Achtung gegenüber der eigenen Einfalt und der der anderen. Erlebnisräume braucht es gegen jegliche allgegenwärtige Einfalt, die eisig ins Ge- sicht bläst und Augen und Ohren trübt, Leider ist die Auseinandersetzung auf dass die von Gott gegebene Vielfalt als mit Themen wie Rassismus und die Chance für unser Leben begreifbar wird. Schaffung von Gleichstellung nach Darum vielen Dank für das wie vor aktuell und tief in unserem „Theater der Vielfalt“! soziokulturellen System verwurzelt. Unsere Gesellschaft sollte jegliche Wege versuchen, unser Miteinander lebensfreundlicher zu machen. Pfrn. Heike Zick-Kuchinke (Steinheimer Familien und Generationenzentrum Theater der Vielfalt macht das. in Trägerschaft der Evang. Kirchengemeinde Steinheim/M) Sebastian Kratz (Hanauer Theatergruppe awesomblé) Die Städtischen Museen Hanau begrüßen die Gründung und Aktivitäten des „Theater der Vielfalt e.V.“ sehr. Die Ziele und Vorhaben des Vereins decken sich grundsätzlich mit den Anliegen und Zielen der Museen, so dass sich in Zukunft hoffentlich zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten ergeben. Mit der neuen, stärker partizipativen Ausrichtung der Museen werden auch neue Formen der Interaktion in den Museen erprobt – theaterpädagogische Konzepte sollen dabei eine wichtige Rolle spielen. Das „Theater der Vielfalt“ übernimmt hier eine wichtige Schlüsselposition für die Vernetzung der Akteur*innen in der Stadt. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit und wünschen dem „Theater der Vielfalt“ viel Erfolg! Dr. Victoria Asschenfeldt (Direktorin städt. Museen) 2. Stimmen aus Hanau Seite 4
2. Stimmen aus Hanau Wir brauchen „Theater der Vielfalt“ Weil es ein deutliches Zeichen kultureller Viel- Hanau ist bunt und vielfältig und falt und gesellschaftlichen Engagements ist! kann daraus jede Menge Potenzial Weil der Verein die Soziokultur-Szene schöpfen. Das Theater der Vielfalt bereichert. bietet diesem Potenzial Entfaltungs- Weil es niemals zu viele junge Theater- raum – und es kann Zeichen setzen: enthusiasten*innen geben kann. Zeichen, die heutzutage wichtig sind Weil die Kulturszene, besonders im Bereich und die es immer wieder Soziokultur, neue Mitspieler stets sehr gut braucht. gebrauchen kann. Weil alle Menschen die sich freiwillig engagieren, unterstützt werden müssen. Weil neue, frische Impulse kommen, ge- Jonas Milke tragen aber zudem von der notwendigen (Hanauer Theatergruppe Dramateure) Portion Realismus. Weil es eine Gemeinschaft von im positiven Sinn „Verrückten“ ist. Wolfgang Kischel (Koordinationsrats der IWgR) Das „Theater der Vielfalt“ ist ein junges spannendes Künstlerprojekt von Hanauer*in- nen, welches die bemerkenswerte Off-Theater- Szene in Hanau bereichern wird. Einige haben Als Theater der Vielfalt wie ich ihre ersten Theatererfahrungen als e.V. wollen wir uns gegen Statisten in Schultheatergruppen gemacht. Intoleranz und Hass, und für Diese Verbundenheit mit dem Schultheater und gesellschaftliche Vielfalt, für der Vermittlung von theaterpädagogischen Zusammenhalt und für Inhalten stellt ein großes Potenzial für unsere Austausch stark machen. Hanauer Schüler*innen dar. Das „Theater der Vielfalt“ kann auf diese Weise ein Zugang für gesellschaftsrelevante Themen wie die Imke Blümke (Vorstand TdV) verschiedenen Formen der Diskrimi- nierung sein. Markus Werth (Lehrer & Spiel- und Theatertrainer) 2. Stimmen aus Hanau Seite 5
3. Das Festival auf einen Blick Programm Erarbeitungsphase mit Coaching und Online-Programm ab PHASE 1 September 2021 PHASE 2 Aufführungen vom 30.09.2022 – 09.10.2022 in der Orangerie Hanau Gesprächs- und Begegnungswoche vom 10.10.2022-16.10.2022 in PHASE 3 der Orangerie und weiteren Orten in Hanau Teilnehmende vier Schultheatergruppen aus Hanau fünf Amateurtheatergruppen aus Hanau und Umgebung Hanauer Bürger*innen Zahlen 1 VERANSTALTUNGSORT 1 ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG 17 TAGE PROGRAMM 15 WORKSHOPS 9 COACHES 9 GRUPPEN 9 AUFFÜHRUNGEN 3600 TICKETS 1 ABSCHLUSSVERANSTALTUNG 3. Das Festival auf einen Blick Seite 6
4. Der Verein Theater der Vielfalt e.V. Wer ist das Theater der Vielfalt e.V.? Der im November 2020 gegründete Verein „Theater der Vielfalt e.V.“ versteht sich als Bestandteil der freien Theaterszene in Hanau. Politische Theater- und Kulturveranstaltun- gen sollen Bürger*innen aus Hanau und Umgebung in einen Austausch über ein gemein- sames Zusammenleben bringen. Die Möglichkeit für Begegnungen zwischen Menschen jeglicher Sexualität, Religion, Klasse und jeglichen Alters, und somit das Grundprinzip einer diversen Gesellschaft, setzen ein Zeichen gegen gruppenbezogene Menschen- feindlichkeit. Es wächst der Hass in der Welt, politische und soziokulturelle Lager verhärten sich und spalten die Gesellschaft. Vorurteile und Diskriminierung führen zu mehr Gewalt. Empa- thie, Offenheit und Interkulturalität sind kein gemeinsamer Konsens. Dass genau diese menschenfeindlichen Entwicklungen, die wir in der gesamten Welt beobachten, sich plötzlich in Hanau schonungslos offenbaren, ist impulsgebend für unsere Arbeit. Es bedarf einer gesellschaftlichen Veränderung und daher wollen wir als Hanauer*in- nen proaktiver und effektiver gegen Populismus, Nationalismus und damit Xenophobie vorgehen. Aufgrund unserer gemeinsamen Affinität haben wir Theater zu unserer Aus- drucksform und zu unserem Zentrum der interkulturellen Arbeit gewählt. Theater hat die Qualität, diese Auseinandersetzung und Prozessanstöße als emotionales Erlebnis näher zu bringen. Außerdem wollen wir die Bühne auch als politische Diskurs- und Begegnungs- plattform nutzen, nicht zuletzt um Anschläge wie vom 19. Februar 2020 zu thematisieren. Es ist unser Credo, die Vielfalt unserer Gesellschaft zu verteidigen, zu diskutieren und erlebbar zu machen. Als Bereicherung und Chance gegen Verunsicherung und Vereinze- lung. Wir wollen die unsichtbaren Geschichten erzählen und niemanden dabei ausschlie- ßen. Den Gründen, weswegen Menschen aus Angst Ressentiments und Menschenhass entwickeln, begegnen wir nicht mit Ablehnung oder dogmatischem Harmoniebedürfnis, sondern sehen sie in ihren Komplexitäten und Ambivalenzen. Wir kennen die Antwort nicht für ein gemeinsames Leben, aber wir sehen die Notwendigkeit einer Auseinander- setzung darüber. Wir haben einen gemeinnützigen, eingetragenen Verein gegründet und somit unserer Idee ein Gefäß gegeben. Wir befinden uns bereits mitten in der Planung für interkultu- relle Theater-Veranstaltungen, die partizipative Arbeit zwischen und mit Hanauer*innen ermöglichen. 4. Der Verein Theater der Vielfalt e.V. Seite 7
5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Theaterfestival 2022 - ein Theater der Vielfalt Erstmalig wird der Verein „Theater der Vielfalt e.V.“ ein Theaterfestival vom 30.09. bis 16.10. in Hanau ausrichten. Das Festival steht unter dem Motto Jetzt! UN(D)sichtbar und umfasst drei Phasen: eine Vorbereitungs- und Probenphase mit einem begleitenden Online-Programm, die Aufführungswoche und eine daran anschließende Gesprächs- und Begegnungswoche. Dieses Festival will das Theater der Vielfalt e.V. alle zwei Jahre in Hanau veranstalten und damit konstruktiv die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Ausgrenzung vorantreiben. Theaterfestival 2022 AUFTAKT BEWERBUNGS- 1. PHASE 2. PHASE 3. PHASE FRIST 09/2021 - 30.09. - 10.10. - 05.03.2021 19.07.2021 09/2022 09.10.2022 16.10.2022 Informationen Bewerbungen Vorbereitung Aufführungen Workshops (Proben, (Gesprächs- Coaching und und Online- Begegnungs- Programm) woche) Foto: Michael Gamer 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 8
Erste Phase: Die Coaching- und Probenphase mit Online-Programm Im Zentrum unseres Festivals steht die Teilnahme von Schul- und Amateurtheatergrup- pen aus Hanau und Umgebung, die sich ab Frühjahr 2021 mit ersten Projektideen und einem gewünschten thematischen Schwerpunkt auf die Teilnahme bewerben. Sobald alle teilnehmenden Gruppen für das Festival feststehen, beginnt im Herbst 2021 die Proben- phase. Diese Phase des Festivals des Theaters der Vielfalt e.V. ist eng mit einer wichtigen inhaltlichen Komponente verbunden: dem Coaching der teilnehmenden Gruppen. Parallel zur Akquise der teilnehmenden Gruppen wird der Verein auch einen Stab aus Coaches zusammenstellen. Hierbei handelt es sich um Expert*innen mit Erfahrung in der Sensibilisierung für, Arbeit gegen und Prävention von gesellschaftlicher Ausgrenzung und Spaltung. Somit wird es Coaches geben, die die teilnehmenden Gruppen zum Umgang mit unterschiedlichen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit schulen. Eine professionelle Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Rassis- mus, Sexismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit wird somit zum Ausgangspunkt der Theaterarbeit. In der Probenphase wird jeder teilnehmenden Gruppe ein*e solche*r Coach an die Seite gestellt. Die Coaches arbeiten im ersten Abschnitt der Probenphase mit den Teilnehmen- den zu ihrem entsprechenden Thema. Es wird ein Lernprozess angeregt, der es den Teil- nehmenden ermöglicht, ihren eigenen Umgang mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Intoleranz zu reflektieren, für alltägliche und strukturelle Dis- kriminierung sensibilisiert zu werden und neue Arten und Möglichkeiten des Umgangs mit diesen Themen und Prob- lemen zu erlernen. Ihre Erfahrungen und Erkennt- nisse aus diesem Coaching nehmen die Teilnehmenden im Weiteren mit in ihre Pro- benarbeit und lassen sie in ihren künstlerischen Schaf- fensprozess einfließen. Die entstehenden Theaterprojekte Foto: Michael Gamer 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 9
spiegeln diese Lernprozesse und neuen Erkenntnisse wider und die Gruppen vermitteln sie ihrerseits einem Publikum. Die Coaches werden die Teilnehmenden in regelmäßigen Intervallen bei der Probenarbeit begleiten, Debatten über den aktuellen Stand der Arbeit und den Umgang mit dem Thema im künstlerischen Prozess anstoßen und Feedback und Überarbeitungsimpulse geben können. Der Entstehungsprozess der Festival-Beiträge wird in dieser ersten Phase durch ein umfangreiches Online-Programm begleitet. Interviews, Videoaufnahmen, Podcasts und Bildmaterial werden zusammengetragen und online über die Website des Vereins verfüg- bar gemacht. So können andere Teilnehmer*innen, zukünftige Zuschauer*innen und die Öffentlichkeit als Ganzes den Lern- und Entwicklungsprozess der Arbeit nachvollziehen. Etwaige Materialien stehen für die inhaltliche Weiterentwicklung in der Proben- und in der nachbereitenden Workshoparbeit (siehe: Phase drei) zur Verfügung. Auch die teilneh- menden Gruppen haben die Möglichkeit, durch das Online-Programm eigenständig Beiträge zu erstellen und zu veröffentlichen, um Zwi- schenergebnisse zu präsentieren und über ihre eigenen Lernprozesse und die Umsetzung ihrer Theaterarbeit konstruktiv zu reflektieren. So entsteht ein Fundus an Material, aus dem auch Teilnehmer*innen des Festivals in den Folgejahren lernen und Erfahrungen schöpfen können. Es ermöglicht dem Verein als Veranstal- ter, Probenprozesse und Arbeitsmethoden zu reflektieren und dementsprechend die Arbeit in der Festivalvorbereitung in Zukunft anzupas- sen. Anhand des Materials lässt sich evaluieren, über welche Methoden Teilnehmer*innen und Foto: Michael Gamer Coaches den größten Lehr- und Lernerfolg er- zielt haben und wie Theater und Coaching am fruchtbarsten zusammengebracht werden können. Wir wollen einen offenen Raum für das Lernen und Reflektieren der eigenen Arbeit schaffen, in dem das Verhältnis von Theater zur inhaltlichen Arbeit und zu den Teilneh- mer*innen selbst immer wieder hinterfragt und neu gedacht werden kann. Auch um einen echten und gleichberechtigten Austausch zu fördern. Das gesammelte Material 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 10
wird selbstverständlich auch für Zuschauer*innen interessant, welche die Online-Phase des Festivals noch nicht verfolgt haben, aber nach Besuch einer Aufführung in den Festivalwochen Interesse am Zustandekommen der Arbeit und am Kontext der inhalt- lichen Reflexion haben. Zweite Phase: Die Endprobenphase und Aufführungswoche Ab September 2022 gehen wir in die zweite Phase des Festivals und stellen den teil- nehmenden Gruppen die Orangerie in Hanau als Probenort zur Verfügung. Die Orangerie wird austragende Spiel- und Begegnungsstätte für die gesamte Festivalzeit sein. Jede Gruppe hat im Zeitraum vom 12.-20. September 2022 die Möglichkeit, für zwei Proben- tage die Bühne vor Ort zu begehen und einzurichten. Ab dem 19. September werden Techniker*innen vom Haus die Proben begleiten. Aufgrund dieser Aufteilung bekommen die Gruppen jeweils einen Probentag in der Woche vom 12. September zugeteilt, wie auch in der Woche vom 19. September einen weiteren Probentag mit vollständiger technischer Ausstattung. Wir wollen den Teilnehmenden die Chance bieten, sich frühzeitig an die Bühnensituation zu gewöhnen und ihre bisher erarbeiteten Projekte daran anzupassen. Das braucht Zeit vor Ort, gerade auch um die Technik einzurichten, die Akustik wahrzunehmen und das eigene Spiel auf eine größere Bühne zu übertragen. Foto: Michael Gamer 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 11
In der Zeit bis zur Eröffnungsveranstaltung am 30. September wird parallel zu den End- proben auf dem Vorplatz der Orangerie das Projekt „Gemeinschaft errichten“ stattfin- den. Hier werden Hanauer*innen eingeladen, den Begegnungsort selbst mitzugestalten. Unterstützt und angeleitet wird dies von einem Team aus Künstler*innen. Es sollen Sitz- möglichkeiten, Buden für Essen und Getränke, Infostände und vieles mehr entstehen. Ein Ort, mit dem sich Menschen identifizieren und an dem sie zusammenkommen können. Der Ort wird zum Sinnbild des Bauprojekts, des gesamten Festivals und unserer Vereins- arbeit: eine vielfältige Gemeinschaft. Am 30. September wird das Festival eröffnet. Während kurzen Redebeiträgen, Vorstellun- gen der austragenden Gruppen und des Vereins, Unterhaltungseinlagen, Musik, Essen und Trinken können erste Bekanntschaften gemacht werden. Nun startet die Woche der Aufführungen, in der jeden Tag eine Gruppe ihr Projekt präsentiert. Für den Auf- und Ab- bau der Bühnenelemente wollen wir ein einheitliches System entwickeln, dass alle in die Arbeit integriert und sich gegenseitig unterstützt. Am Tag der Aufführung kann bei den Darstellenden Nervosität und Unruhe entstehen und soll daher nicht durch Umbauten extra belastet werden. Eine angeleitete Feedback-Runde soll Darstellende und Zuschauende in Reflexion und Austausch zu den geschauten Stücken bringen. Um auf die Bedürfnisse der unterschied- Foto: Michael Gamer 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 12
lichen Gruppen einzugehen, werden Schulvorstellungen nachmittags stattfinden und die Amateurtheatergruppen abends spielen. In Kooperation mit den Schulen sollen Veran- staltungen mit Klassen besucht werden können und Vor- oder Nachgespräche Einblicke und Einführung geben. Dritte Phase: Die Gesprächs- und Begegnungwoche Um die Nachhaltigkeit des Jetzt! UN(D)sichtbar sicherzustellen, bildet eine Gesprächs- und Begegnungswoche die dritte Phase des Festivals. In direktem Anschluss an die Auffüh- rungswoche bietet diese Phase vom 10. bis 16.10.2022 den teilnehmenden Amateurthea- ter- und Schultheatergruppen, den Festival-Besucher*innen und den Hanauer Bürger*in- nen die Gelegenheit, die künstlerischen Beiträge zu besprechen, inhaltlich zu vertiefen und zukunftsgerichtete Projektideen zu entwickeln. Im Rahmen der Gesprächs- und Begegnungswoche werden Infostände der unterschiedlichen Initiativen aus Hanau zu In- klusion, Anti-Rassismus-Arbeit, Demokratievermittlung und weiteren Themen entstehen. Die Kunstform des Theaters ist ein geeignetes pädagogisches Mittel, um interkulturelle und interreligiöse Begegnungen zu ermöglichen. Diese Begegnungen eröffnen einen Raum zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen und vermitteln demokratische Werte des solidarischen Zusammenlebens. Im gemein- samen Spielen und Inszenieren, und insbesondere im kommunikativen Austausch über diese Darbietungen, wird Perspektivenübernahme gefördert und Handlungskompetenz gestärkt. Der häufig einsetzenden Hilflosigkeit im Umgang mit Diskriminierung und Aus- grenzung wird somit mit konkreten Handlungsoptionen begegnet, die durch szenisches Spielen und gemeinsames Reflektieren eingeübt werden können. Das Programm der Gesprächs- und Begegnungwoche umfasst unterschiedliche Formate. Neben Workshops zu Themen gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung wer- den Abendvorträge, Podiumsdiskussionen, Schulprojekte und Bürgerforen angeboten. Als zentraler Spiel- und Begegnungsort des Festivals steht uns auch hierfür die Orangerie in Hanau zur Verfügung. Im Zentrum steht für uns die Frage, wie die, nach den Anschlägen vom 19. Februar 2020 präsente Botschaft „Hanau steht zusammen“ in Zukunft gelebt werden kann. 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 13
Die Gesprächs- und Begegnungwoche verfolgt daher die Ziele durch das Nachdenken über die Theateraufführungen: für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren. zur Prävention von Diskriminierung und dem Abbau von Vorurteilen beizutragen. Empowerment zu stärken. ein sichtbares Zeichen für ein vielfältiges und tolerantes Hanau zu setzen. Hanauer*innen zusammenzubringen und Menschen für Theater zu begeistern. die Hanauer Kulturszene weiter zu vernetzen. nachhaltige Aktionen in der Hanauer Öffentlichkeit zu initiieren. Foto: Michael Gamer 5. Projektbeschreibung: Das Festival Jetzt! UN(D)sichtbar 2022 in Hanau Seite 14
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