THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...

Die Seite wird erstellt Volker Mayr
 
WEITER LESEN
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
0 7. 01. 20 21

THEMENSERVICE
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick
Wadim Lisovenko

Europa gemeinsam wieder stark gemacht?
Unter dem Motto „Gemeinsam. Europa wieder stark machen." hatte Deutschland vor sechs Monaten die Prä-
sidentschaft im Rat der Europäischen Union (EU) übernommen. Die Bewältigung der Corona-Pandemie und
ihrer wirtschaftlichen Folgen, der EU-Haushalt und die Brexit-Verhandlungen sollten die programmatischen
Schwerpunkte dieser Präsidentschaft sein. Noch bis Dezember konnte kein einziger Punkt von der Liste gestri-
chen werden. Doch dann folgte ein Durchbruch auf den anderen. Als Portugal am 1. Januar 2021 den Vorsitz
übernahm, hatte die EU unter anderem einen neuen Haushalt, einen Handelsvertrag mit Großbritannien, ein
Investitionsabkommen mit China und ein neues Klimaziel. War Angela Merkels letzte Ratspräsidentschaft
damit ein voller Erfolg? Wie liefen die Verhandlungen mit den Briten und China ab? Und welche Aufgaben
bleiben für Portugal noch übrig? Die Abteilung Medienanalyse und -archiv bietet einen finalen Überblick.

                                                          machte die Brexit-Punktlandung an Heilig-
                                                          abend wohl unausweichlich. Die späte Über-
                                                          einkunft mit China versinnbildlicht dagegen,
                                                          wie stark Corona die deutsche Ratspräsident-
                                                          schaft im zweiten Halbjahr 2020 überschattete.
                                                          Der EU-China-Gipfel […] fiel aus und ließ sich
                                                          durch zähe Telefonate und Videokonferenzen
                                                          nur schwer ersetzen.“ Weitere Details zu den
                                                          beiden Abkommen finden Sie in den folgenden
                                                          Abschnitten. Der Einfluss der Pandemie auf den
                                                          deutschen Vorsitz ist das Kernthema von Muss-
                                                          lers Resümee. „Auch die Routine der Brüsseler
© European Union 2020 - Source : EP/ Daina Le Lardic
                                                          Ministertreffen fiel der Pandemie zum Opfer.
                                                          Die Ministerräte − also die regelmäßigen
Die Bilanz der „Corona-Präsidentschaft“                   Zusammenkünfte der Fachminister − fanden
                                                          fast ausnahmslos als Bildschirm-Stelldichein
Am 31. Dezember endete der deutsche Vorsitz               statt.“ Die Minister seien damit die Verlierer
im Rat der Europäischen Union. Noch bis in die            dieser Präsidentschaft: „Viele von ihnen kündig-
letzten Stunden gab es viel zu tun. „So fiebrig           ten noch im Frühjahr an, sie wollten unter ih-
ist kaum einmal eine EU-Ratspräsidentschaft zu            rem Vorsitz allerlei eigene Anliegen durchset-
Ende gegangen“, resümiert Werner Mussler in               zen. Fast nichts davon wurde konkret. Das lag
         1
der FAZ . „Gleich zwei Sonderereignisse haben             nicht nur an Corona, sondern auch an der in
in der vergangenen Woche dafür gesorgt, dass              Berlin oft geäußerten illusorischen Erwartung,
die EU-Institutionen nicht wie sonst in einen             ein Ratsvorsitz könne eigene politische Prioritä-
kurzen nachweihnachtlichen Winterschlaf gefal-            ten durchsetzen.“ Weitere Kernaufgaben gin-
len sind, sondern besonders geschäftig waren.“            gen von den Ministern auf die EU-Botschafter
Gemeint sind das an Heiligabend beschlossene              der Mitgliedstaaten, vor allem den deutschen
Brexit-Handelsabkommen und das Investiti-                 Botschafter Michael Clauß 2, über. Als die „prä-
onsabkommen mit China. „Beide Vertragsent-                gende Gestalt“ dieses Halbjahres sei jedoch vor
würfe bescherten dem noch amtierenden                     allem Angela Merkel wahrgenommen worden.
deutschen Ratsvorsitz Überstunden an den                  „Diese wäre ihr aber auch ohne den deutschen
Feiertagen und bis in die letzten Stunden des             Vorsitz zugekommen. Merkel war, ist und bleibt
ablaufenden Jahres. Der Drama-Bedarf des                  bis zu ihrem Abschied aus dem Amt die wich-
britischen Premierministers Boris Johnson                 tigste EU-Politikerin − weil sie mit Abstand die
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
2    Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    größte Erfahrung nicht zuletzt im Krisenma-            kels europapolitisches Vermächtnis. „Ihrem
    nagement hat und weil sie den wirtschafts- und         Credo ist sie, bei allen Veränderungen im De-
    einwohnerstärksten Mitgliedstaat repräsentiert.        tail, treu geblieben: Deutschland gehe es nur
    Das wird sich nicht ändern, wenn die EU-               gut, wenn es Europa gut geht. Insofern war sie
    Präsidentschaft nun an Portugal übergeht.“             in dieser Pandemie als Krisenmanagerin Euro-
                                            3
        Christoph Schiltz von der Welt betont              pas zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“
    ebenfalls die bedeutende Rolle der Kanzlerin
    während der Ratspräsidentschaft. „Nach dieser
    EU-Ratspräsidentschaft ist spätestens klar: An-
    gela Merkel wird nach ihrem Rückzug ins Pri-
    vate im Herbst 2021 eine riesige Lücke auf der
    europäischen Bühne hinterlassen, die die Kon-
    sensfindungskapazitäten dieser europäischen
    Gemeinschaft schwächen und möglicherweise
    auch ihre Handlungsfähigkeit vorübergehend
    einschränken wird.“ Die Bilanz der deutschen
    Ratspräsidentschaft sei jedoch durchwachsen,
    obwohl Merkel wichtige Punkte machen konn-
    te. „Ihrem persönlichen Einsatz und ihrem ho-
    hen Ansehen im Kreis der EU-Regierungen ist            Angela Merkel
    letztlich zu verdanken, dass der Streit mit Polen      © European Union

    und Ungarn […] doch noch beigelegt wurde. Die              Bernd Riegert von der Deutschen Welle
                                                                                                          5

    Kanzlerin hat zudem geschickt verhandelt, um           lässt in seinem Beitrag noch einmal mehrere
    die Klimaziele für 2030 durchzusetzen […]. Es          Politiker und Experten über die Bilanz der Rats-
    war auch Angela Merkel, die im Schlagabtausch          präsidentschaft zu Wort kommen. An erster
    mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip            Stelle steht natürlich die Kanzlerin, die im De-
    Erdogan erneut deeskalierte, damit ein ein-            zember nach dem letzten EU-Gipfel erleichtert
    stimmiger Sanktionsbeschluss zustande kam.“            zugab: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“
    In den letzten neun Monaten ihrer Amtszeit             Zu diesem Zeitpunkt hatte Merkel einen Ver-
    müsse Merkel nun den Grundstein für ein                handlungsmarathon hinter sich, auf dem end-
    „neues transatlantisches Band“ legen, meint            lich der Weg frei gemacht werden konnte für
    Schlitz. „Die Zukunft Europas liegt politisch,         den bereits im Juli geschlossenen EU-Haushalt
    wirtschaftlich und in Sicherheitsfragen einzig in      und Wiederaufbauplan. Die EU wäre jetzt in
    einer engen Koalition mit […] namens Amerika.“         einer schweren Krise, falls die Kanzlerin das
        Peter Becker, Europaexperte der Stiftung           nicht hinbekommen hätte, schätzt Daniela
    Wissenschaft und Politik, bewertet die Bilanz          Schwarzer von der Deutschen Gesellschaft für
    der Ratspräsidentschaft im Gespräch mit dem            Auswärtige Politik (DGAP). Die Situation gab
                       4
    Münchner Merkur positiv. „Die Bilanz ist gut.          dennoch bedenkliche Einblicke in den inneren
    Diese Präsidentschaft verlief ja ganz anders, als      Zustand der EU. „Die EU-Institutionen wurden
    sie geplant und vorbereitet wurde. Eigentlich          von zwei Staaten instrumentalisiert für innen-
    sollte ein Schwerpunkt in diesem Halbjahr Eu-          politische Zwecke“, kritisiert Schwarzer. Der
    ropas Verhältnis zu China und zu Afrika sein,          deutsche EU-Botschafter Michael Clauß will es
    aber die Pandemie hat diese Pläne über den             der Geschichte überlassen zu zeigen, ob die EU
    Haufen geworfen. Dennoch war sie ein Erfolg,           mit den neuen Beschlüssen enger zusammen-
    weil die deutsche Präsidentschaft auf die Ver-         geschweißt wurde oder nicht. „Ich habe da so
    änderung der großen Projekte durch die Her-            meine Zweifel. Man kann aber sagen, dass die
    ausforderungen der Pandemie schnell und                EU damit an ihren Herausforderungen gewach-
    pragmatisch reagiert hat. Die großen Themen,           sen ist.“ Jedenfalls könne man nicht alles auf
    vom EU-Haushalt bis zu den Klimazielen, wur-           die deutsche oder eine andere Ratspräsident-
    den erfolgreich zu Ende gebracht.“ Selbst ver-         schaft schieben, meint Clauß. Zu komplex seien
    meintliche Kurswechsel wie bei der europäi-            die Strukturen und zu verschieden die Ansich-
    schen Finanzpolitik sieht Becker im Einklang mit       ten der Mitgliedstaaten. Eine Lösung für zu-
    den Leitlinien der deutschen Europapolitik. „[…]       künftige Probleme hätte der Botschafter je-
    es war immer Primat deutscher Europapolitik,           doch: „Ich wünschte mir mehr Entscheidungen
    alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union            mit qualifizierter Mehrheit.“ Zuletzt lobt Janis
    zusammenzuhalten.“ Diese „proeuropäische               Emmanouilidis vom Think Tank European Policy
    Grundposition“ sieht der Experte auch als Mer-         Centre die deutsche Führung in vollen Zügen.
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
3    Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    „Es war schon ein glücklicher historischer Zufall,     schaft“. Alles andere sieht Becker überaus kri-
    dass gerade zufällig Deutschland in der Pan-           tisch. Das Programm der Ratspräsidentschaft:
    demie Ratspräsident war.“ Ein kleinerer EU-            „Aus heutiger Sicht wirkt es beinahe größen-
    Staate hätte diese Kompromisse kaum vermit-            wahnsinnig“. Der erzielte Kompromiss mit Po-
    teln können. Insgesamt hätte Merkels letzte            len und Ungarn, „eine Notoperation. Der
    Ratspräsidentschaft die Schulnote Zwei plus            Rechtsstaatsmechanismus wurde dabei so
    verdient: „Eine Eins konnte es wegen der vielen        stark verwässert, dass fraglich ist, ob er jemals
    Ausfälle durch die Pandemie nicht werden.“             wirkungsvoll zum Einsatz kommt.“ Die Agrarre-
        Detlef Drewes weist im Bonner General-             form, die unter dem Vorsitz von Julia Klöckner
             6
    Anzeiger darauf hin, dass die Erfolge natürlich        beschlossen wurde: „So trug sie dazu bei, dass
    nicht dem deutschen Vorsitz alleine zu verdan-         der größte Teil der EU-Agrarmittel auch künftig
    ken seien. „Es wäre oberflächlich, das Erreichte       nicht anhand von Umweltkriterien, sondern
    der deutschen Ratspräsidentschaft zuzuschie-           gemäß der Fläche der Höfe verteilt wird. Klöck-
    ben und für die Defizite andere verantwortlich         ner hat einen Systemwechsel versprochen und
    zu machen. Richtig aber ist, dass Bundeskanzle-        Stillstand geliefert.“ Und zuletzt sei auch In-
    rin Angela Merkel ihre Stärke ausgespielt hat:         nenminister Seehofer bei der EU-Asylreform
    ihren Pragmatismus. Der hat Kompromisse                „krachend gescheitert“. Beckers Fazit fällt da-
    möglich gemacht, auch wenn man dafür in ei-            nach aber überraschend positiv aus: „Insge-
    nigen Fällen bis zur Selbstverleugnung jenen           samt darf man in Berlin zufrieden sein. Es war
    populistischen Kräften zum Beispiel in Polen           keine glänzende Präsidentschaft, aber Merkel
    und Ungarn entgegenkommen musste […].“                 hat getan, was in der EU niemand so gut kann
    Auch für die zukünftigen Herausforderungen             wie sie: Sie hat den Laden zusammengehalten.“
    brauche die EU eine „starke und verlässliche               Hans-Peter Siebenhaar, Jan Hildebrand,
    Stimme aus Deutschland. Deshalb sehen nicht            Frank Specht, Klaus Stratmann, Jens Mün-
                                                                                                      9
    wenige dem sich abzeichnenden Ende der                 chrath blicken auf Handelsblatt online aus-
    Kanzlerschaft Merkels mit mulmigen Gefühlen            führlich auf alle Erfolge und Misserfolge der
    entgegen. […] Dass die Kanzlerin gleich am An-         deutschen Ratspräsidentschaft zurück. Le-
    fang der Krise mit Frankreichs Präsident Em-           senswert ist auch die Zusammenfassung von
    manuel Macron über ihren Schatten gesprun-             Karoline Meta Beisel, Björn Finke und
                                                                                                          10
    gen ist und einen Aufbaufonds mit gemeinsa-            Matthias Kolb in der Süddeutschen Zeitung .
    men Schulden initiiert hat, wurde ihr vor allem        Die offizielle Bilanz der Bundesregierung er-
    im Süden hoch angerechnet. Wer auch immer              schien einen Tag zu früh, um noch das Ab-
    die Nachfolge antritt, muss hohe Erwartungen           kommen mit China mit einzuschließen.
    erfüllen können. Auch das hat diese deutsche
    EU-Ratspräsidentschaft 2020 gezeigt.“                  Brexit-Handelsabkommen: „Die Uhr
        Die Europaabgeordneten Katarina Barley             tickt nicht mehr“
                                                7
    und Franziska Brantner loben in der FAZ die
    Rolle der Parlamente während des Haushalts-
                                                           „Dies ist von historischer Bedeutung“, kommen-
    Konfliktes mit Ungarn und Polen, wobei sie
                                                           tiert Kanzlerin Angela Merkel in einer Presse-
    gleichzeitig den deutschen Vorsitz scharf kriti-
                                                           mitteilung am 24. Dezember den Durchbruch
    sieren. „Die Signale mehrten sich, dass Kanzle-
                                                           bei den entscheidenden Brexit-Verhandlungen.
    rin Merkel den Rechtsstaatsmechanismus noch
                                                           „Ich freue mich, dass sich die Verhandlungsfüh-
    weiter aufweichen würde, um Haushalt und
                                                           rer der Europäischen Union und Großbritanni-
    Hilfsfonds durchzubekommen. Das ist Aus-
                                                           ens auf ein Abkommen geeinigt haben und
    druck eines jahrelangen Appeasements der
                                                           damit die zukünftigen Beziehungen zwischen
    Staats- und Regierungschefs gegenüber den
                                                           Europäischer Union und Großbritannien klar
    Demokratiezerstörern […]. In dieser Situation
                                                           geregelt sind.“
    waren die Parlamente die Rettung. In Anträgen
                                                               Jochen Buchsteiner und Thomas Gutsch-
    und Petitionen appellierten Parlamentarier aus                                    11
                                                           ker berichten in der FAZ ausführlich, wie sich
    dem Europaparlament und aus den nationalen
                                                           die Europäische Union und Großbritannien am
    Parlamenten immer wieder gemeinsam an die
                                                           Heiligabend doch noch einig wurden. Es be-
    deutsche Ratspräsidentschaft, nicht vor Orbán
                                                           gann „um genau 14.44 Uhr. Da schalteten sich
    einzuknicken.“
                                           8               der britische Premierminister und die EU-
        Für Markus Becker vom Spiegel ist nicht
                                                           Kommissionspräsidentin zu einer letzten Vide-
    etwa der EU-Haushalt oder der Corona-Fonds,
                                                           okonferenz zusammen. Neben Ursula von der
    sondern das neue europäische Klimaziel die
                                                           Leyen saßen die Unterhändler Michel Barnier
    „beste Nachricht der deutschen Ratspräsident-
                                                           und David Frost“. Hinter den beiden Verhand-
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
4      Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    lungspartnern habe eine lange Nacht gelegen,                          Vanessa Vu fasst für Zeit Online 12 die Reak-
    weil überraschenderweise noch Probleme bei                        tionen der britischen Presse auf den Deal zu-
                                                                                                          13
    den Fischpreisen bemerkt wurden. „Bis in den                      sammen. Die WirtschaftsWoche sowie Welt
                                                                              14
    Morgen hinein war fieberhaft gerechnet wor-                       Online sammelten daneben Reaktionen von
    den − dann stimmten auch Johnson und von                          Politikern und Wirtschaftsvertretern. Stefanie
    der Leyen dem Ergebnis zu.“ So endeten die                        Bolzen, Tobias Kaiser und Christoph B.
                                                                                             15
    monatelangen Verhandlungen, mit einem 1246                        Schiltz von der Welt sowie Hendrik Kafsack
                                                                                     16
    Seiten langen Dokument. „Es wäre der Moment                       von der FAZ beantworten zahlreiche wichtige
    gewesen, um eine Flasche Champagner zu öff-                       Fragen zu der Einigung.
    nen. Der stand wohl auch gut gekühlt bereit.                          Am Dienstag, den 29. Dezember, stimmten
    Aber getrunken wurde er nicht. Zu groß sei die                    die 27 EU-Staaten dann formal für das Abkom-
    Erschöpfung aller gewesen, hieß es hinterher.“                    men und die vorläufige Anwendung ab dem 1.
    Gerade Premierminister Boris Johnsons Inte-                       Januar 2021. „Mit vereinten Kräften ist es ge-
    resse an einem Deal sei am Ende „gewaltig“                        lungen, einen chaotischen Jahreswechsel zu
    gewesen. „Seine Autorität war schon durch sein                    verhindern", kommentierte Außenminister
    Pandemie-Management angekratzt; ein Misser-                       Heiko Maas die Abstimmung auf Twitter. Das
    folg in Brüssel hätte die Kritik an ihm gefährlich                Abkommen wurde daraufhin am 30. Dezember
    erhöht. Zum anderen befürchtete Johnson ei-                       um 9.30 Uhr von EU-Kommissionschefin Ursula
    nen Schub für die separatistischen Bestrebun-                     von der Leyen und Ratspräsident Charles Mi-
    gen in Schottland, Nordirland und Wales, wäre                     chel unterzeichnet. „Die vorläufige Anwendung
    das Land in Unfrieden aus der EU gegangen.                        des Vertrags ist nötig, weil für eine Ratifizierung
    Und nicht zuletzt glaubt Johnson an den Vorteil                   durch das Europaparlament vor dem Jahresen-
    internationaler Zusammenarbeit“. In Brüssel sei                   de die Zeit fehlt − sie soll nach Neujahr nachge-
                                                                                                             17
    man zudem überzeugt davon, dass „der von                          holt werden“, erklärt Welt Online . „Anvisiert
    Frankreich am vorigen Sonntag verhängte Ein-                      wird eine Abstimmung im Februar oder März
    reisestopp zur Einigung in letzter Minute beige-                  nach       ausführlicher    Prüfung.      Die    EU-
    tragen habe. Die Bilder von den Lkw-Schlangen                     Parlamentarier pochen darauf, dass dieses
    und leeren Regalen hätten den Briten vor Au-                      Verfahren eine einmalige Ausnahme bleibt.“
                                                                                                                    18
    gen geführt, wie abhängig sie vom Kontinent                           Albrecht Meier weist im Tagesspiegel da-
    seien.“ Gegenüber der Öffentlichkeit und der                      rauf hin, dass die Frist für die Beratungen „not-
    Presse präsentierte sich Johnson nach dem                         falls“ auch verlängert werden könne. Das sei
    Ende der Verhandlungen triumphal, während                         „deshalb wichtig, weil sich einige EU-
    die EU-Seite zurückhaltender war. „Die Uhr tickt                  Abgeordnete bereits darüber beklagt haben,
    nicht mehr“, zitieren die Autoren eine nüchter-                   dass ihnen für eine ordnungsgemäße Beratung
    ne Stellungnahme von Barnier. Auch Ursula                         kaum genügend Zeit zur Verfügung steht. Nor-
    von der Leyen habe eher „Erleichterung“ als                       malerweise dauert es mindestens drei Monate,
    Freude empfunden. Zuletzt betonte sie die                         bis ein Handelsvertrag durch das EU-Parlament
    Gemeinschaft der EU-Staaten: „[…] in Krisenzei-                   geprüft ist.“
    ten geht es darum, dass wir uns aneinander
    aufrichten, statt allein zu marschieren. Es ist
    Zeit, den Brexit hinter uns zu lassen. Unsere
    Zukunft wird in Europa gemacht.“

                                                                      Ursula von der Leyen und Charles Michel
                                                                      © European Union

                                                                         Im britischen Parlament wurde das von
                                                                      Johnson vorgelegte Ratifizierungsgesetz dage-
                                                                      gen am 30. Dezember „binnen weniger Stun-
    Boris Johnson                                                     den durchgewunken“, wie die Süddeutsche
    © Andrew Parsons/ No 10 Downing Street/ Flickr/ CC BY-NC-ND 2.0          19
                                                                      Zeitung berichtet. In der Nacht zum 31. De-
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
5    Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    zember habe dann auch Staatsoberhaupt Köni-            schen Hauptstädte normalerweise stillstehen,
    gin Elizabeth II dem Gesetz mit ihrem „Royal           musste eiligst eine Videokonferenz auf höchs-
    Assent“ zugestimmt. Zusammen mit der Veröf-            ter Ebene organisiert werden, um das Ergebnis
    fentlichung des Vertragswerks im Gesetzblatt           der Unterhändler zu besiegeln. Dieser Ab-
    der EU an Silvester stand der vorläufigen An-          schluss am vorletzten Tag des Jahres 2020 trägt
    wendung nichts mehr im Wege, wie ein Spre-             die Handschrift von Angela Merkel. Sie hatte
    cher der deutschen EU-Ratspräsidentschaft              bereits vor der Corona-Pandemie die Bezie-
    mitteilte. „Ein No Deal wurde abgewendet, ge-          hungen zwischen China und der EU zu einem
    rade noch rechtzeitig“, zitiert ihn die SZ. Jochen     zentralen     Thema     der      deutschen   EU-
                                 20
    Buchsteiner von der FAZ beschreibt detail-             Ratspräsidentschaft gemacht. Daran hat sie
    liert, wie schnell es am Ende ging. „Die Sonder-       trotz Corona festgehalten und den Abschluss
    sitzung hatte schon begonnen, als ein kleines          mit China bis zuletzt vorangetrieben.“ Dabei
    Militärflugzeug auf dem Londoner Innenstadt-           seien viele EU-Staaten bis zuletzt noch skep-
    flughafen landete. Darin befand sich der Ver-          tisch gegenüber einem Abkommen gewesen,
    trag mit den Unterschriften, die EU-                   darunter die Niederlande und Frankreich. „Wie
    Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen            Merkel den französischen Präsidenten dazu
    und Charles Michel, der EU-Ratspräsident, am           bewogen hat, bleibt ihr Geheimnis. Denkbar ist
    Morgen unter das Papier gesetzt hatten. Ein            ein Deal, der vorsieht, dass die deutsche Kanz-
    Kurier brachte das Dokument in die Downing             lerin das Abkommen in ihrer Ratspräsident-
    Street, wo es Boris Johnson nach den Debatten          schaft unter Dach und Fach bringen kann, dass
    in beiden Kammern des Parlaments unter-                die Übereinkunft aber erst unter der französi-
    zeichnen sollte“. Über Westminster habe an             schen Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr
    diesem Tag „keine Spannung“ gelegen. Nur fünf          2022 ratifiziert wird. Macron bliebe dann die
    Stunden sollte die Debatte dauern, an deren            Möglichkeit, Druck auf Peking auszuüben, da-
    Ende die Zustimmung kam, trotz Widerstand              mit bei der versprochenen Ratifizierung von
    aus der Opposition. „521 Parlamentarier                Arbeitnehmerrechten wirklich etwas passiert“.
    stimmten für das Abkommen. 73 sprachen sich            Kaiser bewertet das Abkommen aus zwei ver-
    dagegen aus“, berichtet Alexander Mühlauer             schiedenen Aspekten. Handelspolitisch würde
                                    21
    für die Süddeutsche Zeitung . Oppositionsfüh-          Brüssel viel Lob verdienen, „schließlich haben
    rer Keir Starmer argumentierte, dass es ohne           sie erreicht, dass es für europäische Unter-
    die Zustimmung des Parlaments zu einem No-             nehmen leichter wird, in China zu investieren
    Deal gekommen wäre.                                    und Geschäfte zu machen […] Wenn man das
                                                           Vertragswerk aber als Teil der wesentlich um-
    China-Abkommen: Die Handschrift von                    fassenderen Beziehungen von China und der
    Angela Merkel                                          EU sieht und nicht nur aus merkantiler Per-
                                                           spektive betrachtet, ist das Abkommen zu die-
                                                           sem Zeitpunkt eine Zumutung.“ Es sei geopoli-
    Seit 2013 verhandelte die Europäische Union
                                                           tisch der falsche Zeitpunkt für das Abkommen,
    mit China über ein Investitionsabkommen.
                                                           nachdem China das ganze Jahr über mit Men-
    Deutschland wollte den Prozess während der
                                                           schenrechtsverletzungen und Falschnachrich-
    Ratspräsidentschaft zu einem Abschluss brin-
                                                           ten über die Pandemie aufgefallen war. Zudem
    gen. Auf einem großen Gipfel in Leipzig sollte
                                                           gefährde das Abkommen das Verhältnis zu den
    das Abkommen im September unterzeichnet
                                                           USA unter Joe Biden. „Wenige Tage vor der
    werden. Doch die Corona-Pandemie durch-
                                                           Amtseinführung von Präsident Biden einen
    kreuzte die Pläne, stattdessen fand nur eine
                                                           Vertrag mit China zu schließen, kommt aller-
    kurze Videokonferenz statt und es wurde stiller
                                                           dings einem ausgestreckten Mittelfinger gleich,
    um das Thema. Mitte Dezember wurden dann
                                                           der signalisiert: Im Zweifel ist der Marktzugang
    plötzlich Fortschritte verkündet, wie unter an-
                                                           so wichtig, dass wir auf Biden nicht warten
    derem Dana Heide, Hans-Peter Siebenhaar
                                         22                können.“
    und Till Hoppe vom Handelsblatt berichte-
                                                               „Mittelmäßiger Vertrag, mieser Zeitpunkt“,
    ten. Beide Seiten arbeiteten „unter Hochdruck“
                                                           lautet das auch das knappe Urteil von Bern-
    und mit „Zuversicht“ am Abschluss der Ver-                                              24
                                                           hard Zand von Spiegel Online . „Die Bedenken
    handlungen.
                                                           aus den USA haben offenbar weder Brüssel
        „Und dann, in den letzten Wochen des Jah-
                                                           noch Berlin beeindruckt, was einen Schatten
    res 2020, ging es plötzlich ganz schnell“, rekapi-
                                      23                   auf die künftige wirtschaftspolitische Zusam-
    tuliert Tobias Kaiser in der Welt . „Für den 30.
                                                           menarbeit mit Washington wirft. Die nach Bi-
    Dezember, ausgerechnet in der Zeit zwischen
                                                           dens Wahlsieg beschworene europäisch-
    den Jahren, in der Brüssel und die europäi-
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
6     Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    amerikanische Geschlossenheit gegenüber                 deln sollte. […] Einfluss nehmen so gut es geht
    China muss Peking zunächst jedenfalls nicht             ist die bessere Devise. Das Investitionsabkom-
    fürchten.“ Ein europäischer Diplomat verteidigt         men ist eine Entscheidung für einen realpoliti-
    das Abkommen gegen die Kritik. Es sei „nicht            schen Kurs.“ Durch das Abkommen würde die
    als Affront gegen die neue, sondern eher als            EU die Menschenrechtsverletzungen nicht ab-
    Folge der eigennützigen Handelspolitik der              segnen, das müsse sie nur deutlicher machen.
    scheidenden US-Regierung zu verstehen.“                 Sanktionen wegen Hongkong hätten aber frü-
       „Die Europäische Union hat sich nicht gera-          her kommen müssen. Auch bei dem Thema
    de den besten Zeitpunkt für ihre Einigung auf           Zwangsarbeit habe die EU Sanktionsmöglich-
    ein Investitionsabkommen mit China ausge-               keiten, die sie noch nutzen könne. „Nicht die
    sucht“, meint zwar auch Friederike Böge von             gesamte Chinapolitik der EU kann eben mit
             25
    der FAZ mit Blick auf den Amtsantritt von               einem Abkommen abgedeckt werden.“ Auch im
    Präsident Joe Biden. Allerdings gebe es dafür           Verhältnis mit den USA sei es Biden, der „das
    nachvollziehbare Gründe, denn bis man sich              Vertrauen der Europäer nach dem aggressiven
    mit der neuen amerikanischen Regierung auf              Kurs seines Vorgängers erst wiedergewinnen
    eine gemeinsame China-Strategie einigen kön-            muss. Die Europäer haben die Nervosität Pe-
    ne, würden Monate oder Jahre vergehen. „Auch            kings vor dem Biden-Antritt für das Abkommen
    dann werden amerikanische und europäische               genutzt.“ Daniel Caspary, der Vorsitzender der
    Interessen nicht deckungsgleich sein. In Brüssel        CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, zeigt
    verweist man zudem darauf, dass die Amerika-            sich ebenfalls zufrieden mit dem Abkommen.
    ner im vergangenen Jahr bereits ihr eigenes             „Bei einem schwierigen Verhandlungspartner
    Handelsabkommen mit China geschlossen hät-              wie China durfte man keine Wunder erwarten",
                                                                                                    27
    ten und dass die EU nun lediglich gleichziehe.“         zitiert ihn Tobias Kaiser in der Welt . „Das
    Auch dürfte Merkel vermutet haben, dass we-             Abkommen ist ein erster Schritt hin zu einheitli-
    der ihr portugiesischer Nachfolger in Brüssel           chen und von beiden Seiten akzeptierten Re-
    noch ein künftiger Bundeskanzler das Projekt            geln im härter werdenden Wettbewerb."
    ähnlich engagiert vorangetrieben hätten. Zwar               Nicole Bastian, Dana Heide, Hans-Peter
    sei es zweifelhaft, dass China seinen Zusagen           Siebenhaar, Frank Specht und Klaus Strat-
                                                                                                 28
    zur Zwangsarbeit nachkommt. „Deshalb der EU             mann beantworten im Handelsblatt die wich-
    einen Ausverkauf ihrer Werte vorzuwerfen, wie           tigsten Fragen zum Abkommen. Darunter auch
    manche das tun, geht aber an der Realität vor-          die Frage, wie es nun weitergehen wird: „Die
    bei. Niemand dürfte ernsthaft erwartet haben,           finale Ratifizierung ist für Anfang 2022 vorge-
    dass China sich darauf einlässt, unabhängige            sehen. Bis dahin muss der Text des Abkom-
    Gewerkschaften zuzulassen oder der Zwangs-              mens übersetzt und juristisch überprüft wer-
    arbeit im eigenen Land ein Ende zu setzen. Um           den. Dann müssen die Regierungen aller 27 EU-
    den Druck auf China zu erhöhen, braucht es              Staaten − nicht deren Parlamente − und das EU-
    zusätzliche Instrumente und einen langen                Parlament zustimmen.“
    Atem.“                                                      Im EU-Parlament sei das Abkommen „alles
                                                            andere als ein Selbstläufer“, schreibt Daniel
                                                                                     29
                                                            Steinvorth in der NZZ . „Erst am 17. Dezem-
                                                            ber verabschiedeten die Abgeordneten eine
                                                            kritische Resolution zur Zwangsarbeit und zur
                                                            Lage der unterdrückten muslimischen Minder-
                                                            heit der Uiguren − mit nur 20 Gegenstimmen.“

                                                            EU-Erweiterung: Glaubwürdigkeit steht
                                                            auf dem Spiel

                                                            Einer der größeren Rückschläge für die deut-
    Charles Michel
                                                            sche Ratspräsidentschaft ist der stockende Er-
    © European Union
                                                            weiterungsprozesses auf dem Westbalkan.
       Durchaus positiv wird das Abkommen von               Europa-Staatsminister Michael Roth macht ge-
    Nicole Bastian im Handelsblatt
                                       26
                                          bewertet.         genüber Hans-Peter Siebenhaar vom Han-
                                                                      30
    „Zugegeben, einen schwierigeren diplomati-              delsblatt „keinen Hehl“ daraus, wie enttäuscht
    schen Partner gibt es derzeit kaum. Das heißt           er über diesen Umstand ist. „Natürlich bin ich
    aber nicht, dass die EU nicht mit China verhan-         darüber enttäuscht, dass wir im Kreis der EU
                                                            jetzt nicht den nächsten Schritt machen konn-
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
7     Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    ten. Denn wir brauchen dringend positive Sig-           reren Treffen „konstruktiv engagiert“ haben.
    nale für den Westbalkan. Auf dem Spiel steht            „Entscheidend ist, dass am Ende eines Dialogs
    nicht weniger als unsere Glaubwürdigkeit“, sag-         ein umfassendes Abkommen steht, das die
    te Roth dem Korrespondenten in Brüssel. „Wir            vielen offenen Fragen nachhaltig regelt − und in
    müssen in die Puschen kommen. Denn Frieden,             beiden Ländern politisch tragfähig ist. Das er-
    regionale Versöhnung und Demokratie auf dem             möglicht Serbien und Kosovo perspektivisch
    Westbalkan sind für ganz Europa von zentraler           den EU-Beitritt und trägt zur regionalen Stabili-
    strategischer Bedeutung, auch und gerade für            tät bei“. Zuletzt betont die Diplomatin, dass
    die unmittelbare Nachbarschaft.“ Nun setze              Deutschland sich durch den Vorsitz im Berliner
    Roth seine Hoffnungen auf die portugiesische            Prozess auch nach dem Ende der Ratspräsi-
    Ratspräsidentschaft, um die Gespräche endlich           dentschaft in der Region engagieren wird. „Wir
    einzuleiten. „Portugal weiß um die Bedeutung            werden an den wichtigen Entscheidungen des
    des Balkans für die Stabilität ganz Europas. Ich        letzten Berliner Prozess-Gipfels von Sofia an-
    vertraue darauf, dass Portugal den Beitrittspro-        knüpfen, der erfolgreich einen von allen sechs
    zess vorantreiben wird.“ Ansonsten drohe der            Westbalkanländern getragenen Gemeinsamen
    Balkan stärker in den Einflussbereich von Russ-         Regionalen Markt aufgesetzt und beschlossen
    land, China und der Türkei zu geraten. „Wenn            hat, sich eine ‚Green Agenda‘ zu geben.“
    die EU auf dem Westbalkan ein Vakuum hinter-
    lässt, werden andere Mächte aus geostrategi-            Ausblick auf die portugiesische EU-
    schen Gründen in dieses Vakuum stoßen, wel-             Ratspräsidentschaft
    che die demokratischen Werte der Europäi-
    schen Union nicht teilen“, fürchtet Roth. „Man
                                                            „Langweilig wird es für Portugal nicht werden,
    schneidet sich ins eigene Fleisch.“
                                                            wenn das Land im Januar die halbjährlich rotie-
                                                            rende EU-Ratspräsidentschaft übernimmt“,
                                                            prophezeien Hans-Peter Siebenhaar und
                                                                                                32
                                                            Sandra Louven im Handelsblatt . „Sein Vor-
                                                            gänger Deutschland vererbt ihm eine Reihe
                                                            unerledigter und schwieriger Themen − vom
                                                            Migrationspakt        bis     zu      den    EU-
                                                            Beitrittsverhandlungen mit dem Westbalkan.
                                                            Seit Monaten stehen Lissabon und Berlin des-
                                                            halb in engem Kontakt.“ Neben den alten Prob-
                                                            lemen will Portugal auch eigene Schwerpunkte
                                                            setzen. „Die geopolitische Tagesordnung ist das
                                                            Kernstück der portugiesischen Ratspräsident-
                                                            schaft“, zitiert die Zeitung den portugiesischen
    Michael Roth
    © European Union

                           31                               Europaabgeordneten Paulo Rangel. „Es ist sehr
       Die Deutsche Welle sprach über das The-
                                                            wichtig, die Beziehungen zu Indien auszubau-
    ma mit der Botschafterin Susanne Schütz, die
                                                            en.“ Für den 8. Mai ist bereits ein hochrangiges
    im Auswärtigen Amt unter anderem als Beauf-
                                                            Treffen zwischen der EU und Indien geplant,
    tragte für die Länder des Westlichen Balkans
                                                            auch über ein Freihandelsabkommen werde
    verantwortlich ist und vorher die Botschaft in
                                                            verhandelt. Durch die ehemalige Kolonie Goa
    Albanien führte. Sie zieht eine leicht optimisti-
                                                            pflege Portugal eine besondere Beziehung zum
    sche Bilanz zum Ende der deutschen EU-
                                                            Subkontinent. Ein zweiter Schwerpunkt sei die
    Ratspräsidentschaft. „Auch wenn sich die Men-
                                                            Sozialpolitik. „Ziel Lissabons ist, die Wider-
    schen in der Region möglicherweise noch mehr
                                                            standsfähigkeit Europas und das Vertrauen in
    erhofft hatten, muss man doch das Glas als
                                                            das europäische Sozialmodell zu stärken. Dafür
    halbvoll sehen.“ Die Aufnahme der Beitrittsge-
                                                            schlägt Lissabon einen Sozialgipfel vor.“ So sei-
    spräche mit Albanien und Nordmazedonien sei
                                                            en die Erwartungen an die portugiesische Rats-
    eine wichtige Entscheidung gewesen, auch
                                                            präsidentschaft in Brüssel nun auch hoch, je-
    wenn die Gespräche bis zum Jahresende nun
                                                            doch könnte innenpolitischer Druck Premier-
    doch nicht beginnen konnten. Positiv bewertet
                                                            minister António Costa ausbremsen, schätzen
    Schütz, dass es zu einer Wiederaufnahme des
                                                            die Autoren. „Im eigenen Land steht die sozia-
    Normalisierungsdialogs zwischen dem Kosovo
                                                            listische Minderheitsregierung von Premier
    und Serbien kam. Dies sei der Ernennung von
                                                            Antonio Costa erheblich unter Druck. […] mit-
    Miroslav LajÍák zum Sonderbeauftragten der EU
                                                            ten in der Pandemie will einer seiner bisherigen
    zu verdanken. Beide Seiten sollen sich auf meh-
                                                            Partner, der populistische linke Block, keine
THEMENSERVICE Deutsche EU-Ratspräsidentschaft - Bilanz und Ausblick - Konrad-Adenauer ...
8      Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    weitere Budgetdisziplin mehr mittragen. Die              Aufgabe für das Land im Südwesten der Ge-
    Abstimmung über den neuen Haushalt gewann                meinschaft an.“ Hierfür müssten zunächst die
    Costa nur denkbar knapp. Eine politische Krise           Reformpläne gebilligt werden, was Portugal
    kann sich das Land ausgerechnet jetzt aber               deswegen zu einer Priorität erklärt. Auch Por-
    nicht leisten. […] Womöglich helfen Erfolge auf          tugal selbst brauche die Hilfsgelder aus der
    europäischer Ebene auch daheim. Der selbst               „Bazooka“ nämlich dringend. Auch die schwie-
    gesteckte Anspruch ist jedenfalls groß.“ In ei-          rige Aufgabe einer EU-Asylreform würde nun
                               33
    nem früheren Handelsblatt -Artikel loben Sie-            an Portugal übergehen. „Dabei macht sich nie-
    benhaar und Louven Premier Costa als                     mand in Brüssel Illusionen, dass quasi über
    Dealmaker: „Wenn es eine Eigenschaft gibt, die           Nacht ein Konsens unter den Mitgliedstaaten
    António Costa charakterisiert, dann ist es sein          erreicht werden könnte.“ Zu groß seien noch
    enormes Geschick, Kompromisse zu schmie-                 die Differenzen zwischen den Mitgliedsstaaten,
    den.“ Dies habe er mit seiner Minderheitsregie-          heiße es in EU-Diplomatenkreisen. „Da
    rung in Portugal bewiesen. „Sein Talent, ver-            Deutschland nach der Abgabe des Ratsvorsit-
    meintlich unversöhnliche Positionen zusam-               zes in der Migrationspolitik nicht mehr zwi-
    menzuführen, wird er brauchen, wenn Portugal             schen allen 27 EU-Staaten vermitteln muss,
    ab    Januar     von  Deutschland    die    EU-          wird Berlin bei der Diskussion voraussichtlich
    Ratspräsidentschaft übernimmt.“                          ab Januar wieder eigene nationale Belange in
                                                             den Vordergrund rücken.“

                                                             Weitere Informationen

                                                                  Offizielle Bilanz der deutschen EU-
                                                                   Ratspräsidentschaft, herausgegeben vom
                                                                   Auswärtigen Amt.
                                                                  Gemeinsame Erklärung von Bundeskanzle-
                                                                   rin Merkel und Portugals Ministerpräsiden-
                                                                   ten António Costa.
                                                                  Interview mit Portugals Außenminister San-
                                                                   tos Silva.
    Charles Michel und António Costa
    © European Union                                              Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft in
        Costas besonderes Interesse an Indien                      Zahlen.
    könnte auch mit seiner Familiengeschichte zu-                 „Quo vadis Britannia?“: Eine Analyse der
    sammenhängen, wie Anna-Lena Ripperger in                       Folgen des Brexit von unserem KAS-
             34
    der FAZ erklärt. Dessen Vater stammt aus der                   Auslandsbüro Großbritannien und Irland.
                                                                                37
    früheren Kolonie Goa. Neben Indien steht auch                 Handelsblatt : Chronologie des Brexit vom
    die ehemalige Kolonie Mosambik auf der Agen-                   ersten Referendum 2013 bis heute.
    da, wie Tilo Wagner vom Deutschlandfunk im
                                               35                 eu2020.de: Die offizielle Webseite der Bun-
    Gespräch mit Portugals Außenminister Santos                    desregierung zu der Ratspräsidentschaft.
    Silva erfuhr: „Die portugiesische Ratspräsident-              Auf der offiziellen Themenseite der Kon-
    schaft wird den Hohen Vertreter für die ge-                    rad-Adenauer-Stiftung finden Sie aktuelle
    meinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU                  Interviews sowie auch Veranstaltungen und
    hier unterstützen. Die Lage in Mosambik war                    Publikationen     zur     deutschen     EU-
    das erste Thema, das ich mit dem Hohen Ver-                    Ratspräsidentschaft.
    treter beim unserem ersten Treffen in Vorbe-
    reitung unsere EU-Ratspräsidentschaft bespro-
    chen habe.“
                                          36
        Albrecht Meier vom Tagesspiegel schätzt,
    dass auch für Portugal die Corona-Pandemie
    und ihre Folgen das wichtigste Thema sein
    werde. „Nicht nur ist Portugal in der Coronakri-
    se bei der Koordinierung der Impfstoffeinkäufe,
    -genehmigungen und -kampagnen auf EU-
    Ebene gefordert. Zudem steht mit der Umset-
    zung des 750-Milliarden-Fonds mit den euro-
    paweiten Corona-Hilfen eine entscheidende

                                                               Angela Merkel und António Costa
                                                               © European Union
9       Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

    1
      Werner Mussler, Geschäftig bis in die letzten Stunden,         Brexit-Pakt genau prüfen, Welt Online, 25.12.2020,
    faz.net, 31.12.2020,                                             https://www.welt.de/politik/ausland/article223221344/Brexi
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/warum-angela-             t-Deal-besser-als-kein-Deal-Wirtschaft-will-Pakt-
    merkel-die-wichtigste-eu-politikerin-ist-17124904.html           pruefen.html
    2                                                                15
      Matthias Kolb, Michael Clauß: Angela Merkels Marathon-            Stefanie Bolzen/ Tobias Kaiser/ Christoph B. Schiltz, Das
    Mann in Brüssel, sueddeutsche.de, 21.12.2020,                    sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum „Brexit-
    https://www.sueddeutsche.de/meinung/profil-michael-              Deal“, Welt Online, 24.12.2020,
    clauss-1.5154740                                                 https://www.welt.de/politik/ausland/plus223203722/Brexit-
    3
      Christoph B. Schiltz, Nach Angela Merkel werden wir eine       Deal-Das-sind-die-Antworten-auf-die-wichtigsten-
    andere EU erleben, Welt Online, 25.12.2020,                      Fragen.html
                                                                     16
    https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus223113934/               Hendrik Kafsack, Was ändert das Abkommen zwischen
    Deutsche-Bilanz-Nach-Angela-Merkel-werden-wir-eine-              Großbritannien und der EU?, faz.net, 27.12.2020,
    andere-EU-erleben.html                                           https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brexit-was-aendert-
    4
      Alexander Weber, "Die Bilanz der Ratspräsidentschaft ist       das-abkommen-zwischen-eu-grossbritannien-
    gut". Interview mit Peter Becker, Münchner Merkur,               17120048.html
                                                                     17
    31.12.2020, https://www.swp-                                        o.A., Die EU ist bereit – Brexit-Handelspakt startet am 1.
    ber-                                                             Januar 2021, Welt Online, 29.12.2020,
    lin.org/fileadmin/contents/products/medienbeitraege/Beck         https://www.welt.de/wirtschaft/article223451956/Die-EU-
    er_Bilanz_der__Ratspr%C3%A4sidentschaft_M%C3%BCnche              ist-bereit-Brexit-Handelspakt-startet-am-1-Januar-
    ner_Merkur_12_2020.pdf                                           2021.html
    5                                                                18
      Bernd Riegert, EU: Gemischte Bilanz der deutschen                 Albrecht Meier, Im Eiltempo, tagesspiegel.de, 28.12.2020,
    "Corona-Präsidentschaft", Deutsche Welle, 30.12.2020,            https://www.tagesspiegel.de/politik/nach-der-einigung-auf-
    https://www.dw.com/de/eu-gemischte-bilanz-der-                   das-handelsabkommen-im-eiltempo/26753910.html
                                                                     19
    deutschen-corona-pr%C3%A4sidentschaft/a-55950236                    o.A., Der Brexit wird Realität, sueddeutsche.de,
    6
      Detlef Drewes, Viel erreicht, einiges versäumt, ga.de,         31.12.2020, https://www.sueddeutsche.de/politik/brexit-
    28.12.2020, https://ga.de/news/politik/ausland/deutsche-         handelsabkommen-konsequenzen-1.5162590
                                                                     20
    eu-ratspraesidentschaft-viel-erreicht-einiges-                      Jochen Buchsteiner, „Wir werden die besten Freunde, die
    versaeumt_aid-55414271                                           die EU haben kann“, faz.net, 30.12.2020,
    7
      Katarina Barley/ Franziska Brantner, Ein Sieg der Parla-       https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/britisches-
    mente, faz.net, 05.01.2021,                                      unterhaus-stimmt-fuer-brexit-handelsvertrag-
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/eu-                  17124654.html
                                                                     21
    rechtsstaatlichkeit-ungarn-und-polen-haben-nicht-                   Alexander Mühlauer, Johnson träumt von "Global Bri-
    gewonnen-17130200.html                                           tain", sueddeutsche.de, 30.12.2020,
    8
      Markus Becker, Merkels Notoperation in Brüssel, Spiegel        https://www.sueddeutsche.de/politik/brexit-vertrag-
    Online, 28.12.2020,                                              unterhaus-johnson-1.5162226
                                                                     22
    https://www.spiegel.de/politik/ausland/deutsche-eu-                 Dana Heide/ Hans-Peter Siebenhaar/ Till Hoppe, Investi-
    praesidentschaft-notoperation-bruessel-a-00000000-0002-          tionsabkommen: EU und China verhandeln unter Hoch-
    0001-0000-000174629127                                           druck über Streitpunkte, Handelsblatt online, 15.12.2020,
    9
      Hans-Peter Siebenhaar/ Jan Hildebrand/ Frank Specht/           https://www.handelsblatt.com/politik/international/wirtsch
    Klaus Stratmann/ Jens Münchrath, Deutschland hat seine           aftspolitik-investitionsabkommen-eu-und-china-
    Ziele erreicht – mit Pragmatismus und Hartnäckigkeit,            verhandeln-unter-hochdruck-ueber-
    Handelsblatt online, 31.12.2020,                                 streitpunkte/26719438.html?ticket=ST-15340726-
    https://www.handelsblatt.com/politik/international/eu-           ruIZ1K066EyovYkpCZsv-ap2
                                                                     23
    ratspraesidentschaft-deutschland-hat-seine-ziele-erreicht-          Tobias Kaiser, China steigt auf, Europa steigt ab, Welt
    mit-pragmatismus-und-                                            Online, 01.01.2021,
    hartnaeckigkeit/26758296.html?ticket=ST-1691925-                 https://www.welt.de/debatte/kommentare/article22361289
    MSUeYPNjc2q9Crk1dFp9-ap2                                         6/EU-China-Deal-China-steigt-auf-Europa-steigt-ab.html
    10                                                               24
       Karoline Meta Beisel/ Björn Finke/Matthias Kolb, Die             Bernhard Zand, Mittelmäßiger Vertrag, mieser Zeitpunkt,
    Bilanz der deutschen EU-Ratspräsidentschaft kann sich            Spiegel Online, 31.12.2020,
    sehen lassen, sueddeutsche.de, 29.12.2020,                       https://www.spiegel.de/wirtschaft/mittelmaessiger-vertrag-
    https://www.sueddeutsche.de/politik/europaeische-union-          mieser-zeitpunkt-a-ddf654fb-077e-4908-9c04-
    deutsche-ratspraesidentschaft-bilanz-1.5160801                   aa60839a0074
    11                                                               25
       Jochen Buchsteiner/ Thomas Gutschker, Champagner                 Friederike Böge, Die EU glaubt an den Markt, China an die
    wurde nicht getrunken, faz.net, 27.12.2020,                      Waffe, faz.net, 06.01.2021,
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rekonstruktion-      https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/handelsabkom
    der-brexit-einigung-zwischen-eu-und-grossbritannien-             men-die-eu-glaubt-an-den-markt-und-china-an-die-waffe-
    17120253.html                                                    17131708.html
    12                                                               26
       Vanessa Vu, "Besser als nichts", Zeit Online, 25.12.2020,        Nicole Bastian/ Jens Münchrath, Ist es richtig, dass sich
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-12/brexit-deal-         die EU jetzt mit China auf ein Investitionsabkommen geei-
    presse-handelsabkommen-wirtschaft-einigung-                      nigt hat?, Handelsblatt online, 04.01.2021,
    verhandlungen                                                    https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/pro-
    13
       o.A., „Das Abkommen ist besser als kein Abkommen“,            und-contra-ist-es-richtig-dass-sich-die-eu-jetzt-mit-china-
    wiwo.de, 25.12.2020,                                             auf-ein-investitionsabkommen-geeinigt-
    https://www.wiwo.de/politik/europa/reaktionen-auf-den-           hat/26764288.html?ticket=ST-1759614-
    brexit-deal-das-abkommen-ist-besser-als-kein-                    Fr5f7mDZh4NoNbcGu5Vo-ap2
                                                                     27
    abkommen/26749204.html                                              Tobias Kaiser, Was der EU-China-Pakt für Deutschland
    14
       o.A., „Ein Deal ist besser als kein Deal“ – Wirtschaft will   bedeutet, Welt Online, 30.12.2020,
10    Themenservice Deutsche EU-Ratspräsidentschaft – Bilanz und Ausblick

     https://www.welt.de/wirtschaft/article223425872/Investitio
     nsabkommen-mit-Peking-Darum-geht-es-im-EU-China-
     Deal.html
     28
        Nicole Bastian/ Dana Heide/ Hans-Peter Siebenhaar/
     Frank Specht/ Klaus Stratmann, Der Deal steht: Bei welchen
     Fragen sich die EU durchgesetzt hat – und wo China, Han-
     delsblatt online, 31.12.2020,
     https://www.handelsblatt.com/politik/international/investiti
     onsabkommen-der-deal-steht-bei-welchen-fragen-sich-die-
     eu-durchgesetzt-hat-und-wo-china/26758948.html
     29
        Daniel Steinvorth, Der Pakt mit China lässt noch viele
     Fragen offen, nzz.ch, 07.01.2021,
     https://www.nzz.ch/international/eu-pakt-mit-china-laesst-
     fragen-offen-ld.1595098
     30
        Hans-Peter Siebenhaar, Europa-Staatsminister Roth
     kritisiert Blockadehaltung bei EU-Erweiterung auf dem
     Balkan, Handelsblatt online, 31.12.2020,
     https://www.handelsblatt.com/politik/international/beitritts
     kandidaten-europa-staatsminister-roth-kritisiert-
     blockadehaltung-bei-eu-erweiterung-auf-dem-
     balkan/v_detail_tab_comments/26753884.html
     31
        Adelheid Feilcke, Susanne Schütz: EU-Integration des
     Westbalkans - ein strategisches Ziel. Interview mit Susanne
     Schütz, Deutsche Welle, 28.12.2020,
     https://www.dw.com/de/susanne-sch%C3%BCtz-eu-
     integration-des-westbalkans-ein-strategisches-ziel/a-
     56075097
     32
        Hans-Peter Siebenhaar/ Sandra Louven, EU-
     Ratspräsidentschaft: Portugal stellt Geopolitik in den Vor-
     dergrund, Handelsblatt online, 01.01.2021,
     https://www.handelsblatt.com/politik/international/stabwe
     chsel-eu-ratspraesidentschaft-portugal-stellt-geopolitik-in-
     den-vordergrund/26743894.html
     33
        Hans-Peter Siebenhaar/ Sandra Louven, EU-
     Ratspräsidentschaft: Portugals Premier gilt als begnadeter
     Verhandler, Handelsblatt online, 27.12.2020,
     https://www.handelsblatt.com/politik/international/antnio-
     costa-eu-ratspraesidentschaft-portugals-premier-gilt-als-
     begnadeter-verhandler/26748466.html
     34
        Anna-Lena Ripperger, Mit Wurzeln in Indien, Frankfurter
     Allgemeine Zeitung, 04.01.2021.
     35
        Tilo Wagner, Portugal will Aufmerksamkeit auf Terror in
     Mosambik lenken, Deutschlandfunk, 31.12.2020,
     https://www.deutschlandfunk.de/programm-fuer-eu-
     ratspraesidentschaft-portugal-
     will.795.de.html?dram:article_id=490118
     36
        Albrecht Meier, Portugal will rasche Auszahlung der
     Corona-Hilfsmilliarden sicherstellen, tagesspiegel.de,
     30.12.2020, https://www.tagesspiegel.de/politik/berlin-
     uebergibt-eu-vorsitz-an-lissabon-portugal-will-rasche-
     auszahlung-der-corona-hilfsmilliarden-
     sicherstellen/26758298.html
     37
        Sören Imöhl/ Angelika Ivanov, Die Chronologie des
     Brexits - der EU-Austritt Großbritanniens zusammenge-
     fasst, Handelsblatt online, 04.01.2021,
     https://www.handelsblatt.com/politik/international/brexit-
     zusammenfassung-die-chronologie-des-brexits-der-eu-
     austritt-grossbritanniens-zusammengefasst/24097616.html
Sie können auch lesen