Chinas geopolitische Strategie der "Neuen Seidenstraße" in Lateinamerika: Eine Herausforderung für die Außenpolitik der EU - Österreichische ...

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Chinas geopolitische Strategie der "Neuen Seidenstraße" in Lateinamerika: Eine Herausforderung für die Außenpolitik der EU - Österreichische ...
ÖGfE Policy Brief 18’2019
Chinas geopolitische Strategie der
„Neuen Seidenstraße” in Lateinamerika: Eine
Herausforderung für die Außenpolitik der EU
Von Gernot Stimmer
Wien, 09. August 2019
ISSN 2305-2635

Handlungsempfehlungen
   1. Die EU sollte den Auswirkungen der geopolitischen Strategie Chinas in Lateinamerika
      mehr Beachtung schenken.

   2. Eine verstärkte Propagierung des der lateinamerikanischen Gesellschaft
      wesentlich affineren europäischen Wertesystems als Gegengewicht zur aktuellen
      Akkulturationsoffensive Chinas sollte Leitlinie einer „kulturellen Diplomatie” der EU
      sein.

   3. Das globale Konzept der „Neuen Seidenstraße” - gerade auch in Bezug auf den
      europäischen Kontinent - sollte eine kritischere Bewertung seitens der EU erfahren.

Zusammenfassung
Die Volksrepublik China setzt die 2013 erstmals un-                ren Projektes der „Süd-Süd-Kooperation“ der Dritten
ter dem historisch populären Namen „Seidenstraße“                  gegen die kapitalistische Erste Welt, andererseits in
zitierte geopolitische Strategie einer globalen Einbin-            einem Akkulturationsprozess neokonfuzianischer
dung der wichtigen Ressourcenregionen und Absatz-                  Werte wurzelt, der vor allem in Lateinamerika beson-
märkte gezielt um. Dieser Weltmachtanspruch stellt                 dere Wirksamkeit erlangte. Die langfristigen Konse-
eine verkehrs-, kommunikations- und wirtschaftspoli-               quenzen dieser Strategie sollten auch die EU und ihre
tische Expansionspolitik dar, deren Legitimation einer-            Mitgliedstaaten zu einer Korrektur ihrer traditionellen
seits in einer Adaptierung des tradierten revolutionä-             Lateinamerika-Politik veranlassen.

Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999                               1
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                                        Chinas geopolitische Strategie der
                                        „Neuen Seidenstraße” in Lateinamerika:
                                        Eine Herausforderung für die
                                        Außenpolitik der EU
                                                          I Ausgangslage                                    Die neue Rolle Chinas nimmt spätestens mit der
                                                                                                         von Staatspräsident Xi Jingping 2013 proklamierten
                                           Seit etwa 1970 vollzieht sich ein Prozess politisch-          Wirtschaftsordnungskonzeption der „Neuen Sei-
                                        ökonomischer Unabhängigkeit der Staaten Latein-                  denstraße“ auch klare geostrategische Strukturen
                                        amerikas und der Karibik (LAK) von den bisherigen                an, die sich in der verkehrs- und kommunikations-
                                        Hegemonialmächten, den United States of America                  politischen Einbindung der für die expandierende
                                        (USA) bzw. der Europäischen Gemeinschaft (EG) /                  Wirtschaftsmacht relevanten Wirtschaftszonen der
                                        Europäischen Union (EU) zu Gunsten der aufstei-                  Welt manifestiert. Dazu zählen neben den alten In-
                                        genden Wirtschaftsmächte Südostasiens. Dieser                    dustriemächten (USA, Europa) speziell die energie-
                                        Prozess zunehmender ökonomischer und politi-                     und rohstoffreichen Länder Asiens, des Vorderen
                                        scher Verdichtung der Beziehungen zwischen den                   Orients, Afrikas sowie insbesondere Lateinameri-
                                        beiden Wirtschaftsräumen wird verstärkt durch den                kas, dessen wirtschaftspolitische Beherrschung
                                        zeitgleichen Aufstieg Chinas zu einem mit den bis-               durch das langjährige Duopol seitens der USA und
                                        herigen Wirtschaftsmächten (Japan, USA bzw. EG /                 der EU zunehmend aufgebrochen wird:
                                        EU) konkurrierenden globalen Akteur.

                                                        Schaubild 1: Lateinamerika im Spannungsfeld konkurrierender Integrationsstrategien

2                               Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999
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II Die besondere Rolle Lateinamerikas                           auf Grund seiner ökologisch höchst bedenklichen
        im Rahmen der „Neuen                                    Größendimensionen von 287 km Länge (vs. 87 km
   Seidenstraßen-Strategie“ Chinas                              des Panamakanals), einer Tiefe von 25 bis 30 m
                                                                und Breite zwischen 230 m und 520 m permanen-
     1. Zentralamerika als Nadelöhr für die                     ter nationaler und internationaler Kritik ausgesetzt.
            maritime Erschließung des                           Auch die ökonomischen Konditionen (Kapitalanteil
        atlantisch-europäischen Raumes                          Nicaraguas 51%, Nutzungsrechte des Konzerns
                                                                für 50 Jahre) trugen dazu bei, dass dieses Projekt
  Für die wirtschaftspolitische Integration der Ost-            (im Zuge der aktuellen innenpolitischen Instabilität
küste der USA bzw. des europäischen Raumes ein-                 der amtierenden Regierung Nicaraguas) als derzeit
schließlich des Mittelmeers ist die verkehrsmäßige              nicht realisierbar erscheint.
Durchlässigkeit Lateinamerikas von zentraler Be-
deutung, was sich in einer gezielten „Kanal- und Ei-                             1.3. Weitere Kanalpläne
senbahnpolitik“ Chinas äußert:1
                                                                   Abgesehen von diesen Großprojekten gibt es
        1.1. Der Kampf um den Panamakanal                       seit Längerem Pläne über einen Durchstich in Me-
                                                                xiko bzw. Kolumbien und eine zusätzliche Route in
    In erster Linie steht hier der 1914 eröffnete Pa-           Panama.
namakanal im strategischen Fokus der Außenpoli-
tik Chinas. Der 2007 erweiterte Kanal (Transitanteil:            2. Die panamerikanischen Eisenbahnverbin-
5% des Welthandels) wird von China als zweitgröß-                dungen zwischen Pazifik- und Atlantikküste
ter Transitbenützer (20%) massiv genutzt, weist je-
doch eine Kapitalmehrheit von Aktionären aus Tai-                  Neben diesen Kanalprojekten verfolgt China eine
wan auf, das auch politisch kulturell in Panama stark           dritte Variante von zwischen dem Pazifik- und dem
verankert war (volle diplomatische Beziehungen,                 Atlantik laufenden Eisenbahnverbindungen:2 So
Handels- und Kooperationsverträge). Im Rahmen                   wird einerseits seit 2011 über eine Eisenbahnlinie
der diplomatischen Offensivkampagne des neuen                   zwischen der Pazifik- und der Atlantikküste in Ko-
Staatspräsidenten Chinas gelang jedoch im Juni                  lumbien verhandelt, andererseits ist China auch an
2018 ein vollständiger Wechsel in der Außenpolitik              dem Jahrhundertprojekt einer „Transkontinentalen
Panamas, das seine jahrzehntelangen Beziehungen                 Eisenbahn“ (Transoceanica) von Lima (Peru) nach
zu Taiwan abbrach und dafür mit großzügigen Han-                Rio de Janeiro (Brasilien) beteiligt.
dels- und Investitionsabkommen belohnt wurde.
                                                                          3. Der Schatten Simón Bolìvars
1.2. Das Interozeanische Megaprojekt in Nicaragua
                                                                   Diese geopolitische Durchdringungsstrategie
   Bereits 2006 wurde mit der Regierung Nicara-                 Chinas findet eine über die reine Interessenpolitik
guas unter Daniel Ortega die Errichtung eines Ka-               der betroffenen Regierungen hinausgehende Re-
nals über den Managua-See ausgehandelt. Das von                 sonanz in der lateinamerikanischen Gesellschaft,
dem Konsortium HKND (Hongkong Nicaragua Ca-                     indem damit eine historische Utopie angesprochen
nal Development Investment Co.) des chinesischen                wird, die seit Simón Bolivar und später José Marti
Milliardärs Wang Jing durchzuführende Projekt                   das Selbstverständnis der Isthmus-Staaten präg-
mit einem Finanzrahmen von 50 Mrd. $ ist schon                  te. Bereits Bolivar positionierte in seiner „Karte von
                                                                Jamaika“ 1815 die zukünftige Hauptstadt eines ver-

1) Vgl. Desarollando idéas, Newsletter (2017). Alonso Nicolás
(2017). Real Instituto Elcano (2017)                            2) Schenk Mario (2015)

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                                         einigten Amerikas in dem von Verbindungskanälen                       4. Lateinamerika als Ressourcenbasis
                                         durchzogenen Territorium Zentralamerikas, da hier
                                         sowohl die Verbindung zwischen Nord- und Süd-                          „China stieg zwischen 2000 und 2014 zum
                                         amerika und der Karibik als auch von Asien mit                       größten Handelspartner fast aller Klein- und
                                         dem Westen idealiter umgesetzt werden könnte.                        Großstaaten Lateinamerikas auf.”
                                         Diese Idee griff auch José Martì vor seinem Tode
                                         1898 in seiner Vision von „Nuestra America“ auf.3                  Die verkehrspolitische Konzentration Chinas auf
                                         Beide politischen Denker beeinflussen bis heute das             Zentralamerika stellt indes nur einen besonderen
                                         Selbstverständnis der Eliten Zentralamerikas, die im            Aspekt der handelspolitischen Seidenstraßen-Stra-
                                         „Kanal“ den Schlüssel zum Wohlstand des eigenen                 tegie Chinas gegenüber den Staaten Lateinameri-
                                         Staates und der Region sehen.                                   kas und der Karibik im Gesamten dar, die sich in

                                                                 Schaubild 2: Chinas globale Seidenstraßenkonzeption in Lateinamerika

                                         3) Barboza Lizano Óscar (2017), 49-66. Carillo Sanchez Xinia
                                         (2017), 67-82. López Castellano Nayar (2017), 83-94.

4                               Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999
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einer umfassenden Integrierung des Subkontinents                         • Zum anderen im „ Konsens von Brüssel“, wor-
in Form intensiver Export- und Importbeziehungen                           unter wir die von der EU zeitgleich postulierten
niederschlägt: China stieg zwischen 2000 und 2014                          und auch inhaltlich analogen Ziele ihrer neuen
zum größten Handelspartner fast aller Klein- und                           Außenhandelsdoktrin verstehen (Bilateralis-
Großstaaten Lateinamerikas auf, wie sich auch aus                          mus, Investitionsschutz, Geistiges Eigentum),
der nachfolgenden Darstellung der Gesamthan-                               verbunden mit einer durchgehend geltenden
delsbilanz Gesamtlateinamerikas ergibt:4 Zwischen                          Demokratie- und Menschenrechtsklausel so-
1975 und 2007 stieg das bilaterale Handelsvolumen                          wie Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards.7
China-Lateinamerika von 200 Mill $ auf 102 Mrd. $,
von 2002 bis 2017 auf 257 Mrd. $. Die bis zu diesem                         „In dem Maße, in dem die Dritte Welt-Ideo-
Jahr für Lateinamerika positive Handelsbilanz kippte                     logie Chinas angesichts der Realität seiner
jedoch ab 2015 durch den drastischen Preisverfall                        geopolitischen Strategie nach ökonomischer
von Primärgütern zu Gunsten Chinas. Von diesem                           Weltherrschaft abnahm, stieg die Bedeutung
einseitigen Rohstoffboom profitierten vor allem die                      einer zweiten Legitimationswurzel, der Dokt-
5 größten Staaten Lateinamerikas. Dies gilt noch                         rin des Neokonfuzianismus.”
mehr auf den Bezug von direkten Auslandsinvestiti-
onen, die etwa 2009 zu 90% auf Brasilien, Argenti-                       • Drittens, in dem von der neuen Weltmacht
nien und Venezuela fielen.5                                                China im „Konsens von Beijing“ festgelegten
                                                                           außenwirtschaftlichen Wertekodex. Dieser
       III Die ideologisch-kulturelle                                      zeichnet sich gegenüber den beiden anderen
     Begründung der Geopolitik Chinas                                      inhaltlich stark affinen Hegemonialentwürfen
                                                                           dadurch aus, dass er im Gegensatz zu den
    Jede ökonomisch-politische Dominanz von                                „asymmetrisch-kapitalistischen“ okzidentalen
Großmächten beruht letztlich auch auf einem kultu-                         Integrationsmodellen den Anspruch auf eine
rell-normativen Hegemonieanspruch. In Lateiname-                           alternative „symmetrische Wirtschaftsord-
rika manifestiert sich dieser folgendermaßen:                              nung“ im Rahmen der „Süd-Süd-Kooperation“
                                                                           der Entwicklungsländer der „Dritten Welt“ er-
     • Einerseits im „Konsens von Washington“, ei-                         hebt. Sie beruht auf der Anerkennung der „Ein
       nem neoliberal geprägten Kanon von ma-                              China-Doktrin“, sowie der Akzeptanz eines
       kroökonomischen Grundsätzen und Ver-                                generellen Arbeitsteilungskonzeptes, das ei-
       pflichtungen (Angebotspolitik, Liberalisierung                      nerseits den forcierten Extraktivismus, Export
       der Handels-Kapitalmarktpolitik, Haushalts-                         von Energie und Rohstoffen an China vs. ei-
       kürzungen, Privatisierung), der ursprüng-                           nem bevorzugten Import von Industriegütern,
       lich vom Internationalen Währungsfonds im                           Direktinvestitionen und Finanz- und Kredithil-
       Rahmen      seiner  Strukturanpassungspro-                          fen vorsieht.8 In dem Maße, in dem die Dritte
       gramme entworfen, 1996 von fast allen la-                           Welt-Ideologie Chinas angesichts der Realität
       teinamerikanischen Regierungen bei einer                            seiner geopolitischen Strategie nach ökono-
       Konferenz in Washington vereinbart wurde.6                          mischer Weltherrschaft abnahm, stieg die Be-
                                                                           deutung einer zweiten Legitimationswurzel,
                                                                           der Doktrin des Neokonfuzianismus. Dieser
4) Regalado Florido Eduardo/Molina Diaz Elda (2008), 14 f.,                für die Periode des Kaiserreiches und der Ers-
CEPAL (2014). 1-3. Slipak Ariel M., 2014, 11.
5) Rosales Oswaldo (2008), 1-17. Stuenkel Oliver (2010), An-
dujo Malte (2015). Deutsche Welle (2015), 2-5. Frankfurter Allge-   7)   Stimmer Gernot (2019), 23-24, 94-95.
meine Zeitung (2015)
                                                                    8) Slipak Ariel M.( 2014), 6-9, 14-15. Arkonada Katú (2015), 17.
6)   Wikipedia (2019), Washington Consensus                         Neue Zürcher Zeitung (2019)

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ÖGfE Policy Brief 18’2019

                                                ten Republik geltende Kodex wurde nach dem                     1. Die Verringerung der ökonomischen
                                                Ende des Mao-Regimes von den reformatori-                                    Asymmetrie
                                                schen Eliten Chinas wiederaufgenommen, um
                                                als ethische Grundlage einer „Sozialistischen                Makroökonomisch sind die Außenbeziehungen
                                                Marktwirtschaft“ und eines für alle Länder                der EU zu Lateinamerika und der Karibik durch die
                                                geltenden Entwicklungsmodells „auf der Su-                kontinuierlich geringe Bedeutung des südlichen
                                                che nach dem Glück für das Volk“ zu dienen.9              Halbkontinents geprägt. Trotz der Verdoppelung des
                                                Der Transfer dieses Wertekodex erfolgte über              Handelsvolumens der EU als zwischen 1990 und
                                                die seit dem 19. Jahrhundert einsetzende chi-             2012 zweit-, ab 2013 drittgrößter Handelspartner La-
                                                nesische Migration und speziell das System                teinamerikas, bleibt der Export- wie Importanteil der
                                                der Konfuzius-Institute (2016 30 Institute in             EU am Gesamthandelsvolumen der Staaten Latein-
                                                16 Ländern mit ca. 150.000 Studierenden).10               amerikas und der Karibik seit Jahren konstant ca.
                                                                                                          10% bzw. 13% während die USA weiterhin, wenn
                                                IV Die Gegenstrategie der EU                              auch mit stark fallender Tendenz, dominieren und
                                                                                                          China in den letzten Jahren an die EU aufschließt
                                            Unter dem Zugzwang, der massiven ökonomischen                 bzw. diese bei den Importen sogar überholt.11
                                         und kulturellen Konkurrenzierung durch China reagiert
                                         die EU seit längerem mit unterschiedlichem Erfolg.

                                         „Die makroökonomische Verdrängung der EU                             Bei diesem Vergleich ist allerdings zu beachten,
                                      durch die schon zitierte ‚Neue Seidenstraßen-                       dass hier Mexiko dem Anteil von Südamerika und
                                      Strategie‘ Chinas spiegelt sich letztlich auch am                   der Karibik zugerechnet wird, obwohl dieses Land
                                      Anteil Lateinamerikas (und der Karibik) am Ge-                      dem 1994 mit den USA und Kanada gegründeten
                                      samthandelsvolumen der beiden Konkurrenten                          North American Free Trade Agreement (NAFTA) an-
                                      wider.”                                                             gehört. Zieht man in Betracht, dass Mexiko (2017)
                                                                                                          einen Anteil von 62% bzw. 73% am Gesamtexport/-
                                                                                                          import Lateinamerikas in die bzw. aus den nörd-
                                                                                                          lichen NAFTA-Staaten aufweist, ergeben sich
                                         9) Wikipedia (2017). Weber Max (1972): 609-611, 679. Slipak
                                         Ariel M. (2014), 9-10.
                                         10) Alonso Nicolás (2017), 1-6. Vargas Carlos A. (2009): 209-
                                         213. China-CELAC Forum. Institutos Confucio de América La-       11) Stimmer Gernot (2019), 244. Sistema Economico Latino-
                                         tina (2017)                                                      americano y del Caribe (2017)

6                               Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999
ÖGfE Policy Brief 18’2019
  deutlich geringere Anteile der drei verglichenen                   Im Rahmen des für Asien und Lateinamerika be-
  Wirtschaftsmächte am Außenhandel der lateiname-                 stehenden EZA-Programms Asien-Lateinamerika
  rikanischen und karibischen Länder ohne Mexiko.12               (ALA)15 der EU werden seit Jahrzehnten eine Viel-
                                                                  zahl von teilweise Kleinstprojekten verschiedenster
     Die makroökonomische Verdrängung der EU                      Art (von biologischen Korridoren in Brasilien bis Frie-
  durch die schon zitierte „Neue Seidenstraßen-Stra-              denlabors in Kolumbien) unterstützt. Diese schein-
  tegie“ Chinas spiegelt sich letztlich auch am Anteil            bar nach dem Gießkannenprinzip flächendeckend
  Lateinamerikas (und der Karibik) am Gesamthan-                  verteilten EZA-Mittel verdichten sich im Gesamten
  delsvolumen der beiden Konkurrenten wider: Wäh-                 zu eindrucksvollen Summen, die die EU als für La-
  rend der Anteil Lateinamerikas am chinesischen                  teinamerika größte Geberorganisation ausweisen:
  Gesamtimport von weniger als 3% (2001) auf etwa
  6,3% (2016) und am Gesamtexport von 3% (2001)                         • Handelsbezogene Hilfe der EU: 2000-2005:
  auf 5% (2016) stieg, blieben die Anteile am Gesamt-                     324 Mill. €
  import bzw. -export der EU im selben Zeitraum kon-
  stant mit einer leicht fallenden Tendenz bei etwa                     • Regionale indikative Programme im Rahmen
  2%.13 Dem steht das strategische Interesse der EU                       des Strategieprogramms der EU: 2007-2013:
  entgegen, diese (für die meisten lateinamerikani-                       556 Mill. €
  schen Partner existentiellen) Handelsbeziehungen
  nicht durch die offensive Außenhandelsstrategie der                   • Finanzrahmen der EU für EZA-Projekte 2014-
  USA und Chinas zu verlieren. Sichtbares Zeichen                         2020: 2,5 Mrd. €
  dieser Langzeitstrategie der EU stellen die nach
  jahrzehntelangen Unterbrechungen und Blockie-                         • Langfristige (veranschlagte) ODA (Official De-
  rungen Mitte 2019 abgeschlossenen Verhandlun-                           velopment Assistance)-Entwicklung (in Mill. €):
  gen über ein umfassendes Freihandelsabkommen
  mit dem Markt des Südens-MERCOSUR dar.14

        2. Entwicklungszusammenarbeit als
        Schlüssel zur Handelspartnerschaft?

     Die Zahlen des Außenhandels EU - Lateinameri-
  ka dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass alle                   Trotz der ersichtlichen Konzentration der EZA-
  Staaten in Lateinamerika und der Karibik ständige               Förderungen auf Zentralamerika und die Karibik so-
  Empfänger von Entwicklungshilfe aller Hegemonial-               wie die CAN-Länder scheinen auch die Staaten des
  mächte, jedoch vornehmlich der EU, sind.                        Cono Sur als EZA-Empfänger auf. Entgegen der
                                                                  Vielzahl von Projekten und der davon begünstigten
   „Diese scheinbar nach dem Gießkannen-                          Staaten bleibt jedoch der ODA-Anteil Lateinameri-
prinzip flächendeckend verteilten EZA-Mittel                      kas mit (2013-2016) jeweils 6% weit unter den An-
verdichten sich im Gesamten zu eindrucksvol-                      teilen der eigentlichen Entwicklungshilferegionen Af-
len Summen, die die EU als für Lateinamerika                      rika südlich der Sahara bzw. Südostasien und wird
größte Geberorganisation ausweisen.”                              von der aktuellen Entwicklungshilfestrategie Chinas

  12)   Nolte Detlef (2018), 1-10.
  13) Timini Jacopo/El Dahrawy Sanchez Alborno Ahman (2019)
  14)   Handelsblatt (2019)                                       15)    Stimmer Gernot (2019), 246.

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                                         (2015-2025: Investitionsprogramm von 250 Mrd. $)                    4. Kooperation auf internationaler Ebene
                                         in den Schatten gestellt.16
                                                                                                            4.1. Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
                                          3. Substitutive Kooperation „auf Augenhöhe“
                                                                                                             Die Idee einer Ausweitung der bislang streng
                                         „Ein Kurswechsel zeichnet sich mit der be-                       bilateralen sicherheitspolitischen Kooperation (mit
                                      reits 2005 von der Europäischen Kommission                          Nordamerika) auf ein „transatlantisches Dreieck“19
                                      (EK) konzipierten ‚Regionalen strategischen                         wurde innerhalb der EU seit längerem propagiert
                                      Partnerschaft‘ mit Lateinamerika auf bilate-                        und auf dem 1. EU-LAK-Gipfels 1999 in Rio prä-
                                      raler, subregionaler und regionaler Koordinie-                      sentiert. Sie geht von der Annahme aus, dass die
                                      rungsebene ab.”                                                     außenpolitische Verselbständigung in Lateinamerika
                                                                                                          zu einer (teils schon umgesetzten) verstärkten Ko-
                                             Angesichts der kontinuierlichen ökonomischen                 operation auf internationaler Ebene (UNO) bzw. zur
                                         Asymmetrie wurden von der EG/EU seit längerem                    Übernahme des umfassenden präventiven Sicher-
                                         ergänzende Kooperationsbereiche entwickelt, bei                  heitsverständnisses der EU führen könnte.
                                         denen die Gleichrangigkeit der Partner stärker ge-
                                         wahrt werden sollte. Ein Kurswechsel zeichnet sich                  Die Staaten Lateinamerikas und der Karibik re-
                                         mit der bereits 2005 von der Europäischen Kom-                   agierten auf dieses Angebot der EG/EU phasen- und
                                         mission (EK) konzipierten „Regionalen strategischen              länderspezifisch sehr unterschiedlich. Abgesehen
                                         Partnerschaft“ mit Lateinamerika auf bilateraler,                von Mexiko, das vor allem in der Phase zwischen
                                         subregionaler und regionaler Koordinierungsebe-                  den beiden Weltkriegen eine betont unabhängige
                                         ne ab. Auf dieser Basis entwickelte die EK 2006                  Außen-, Wirtschafts- und Kulturpolitik betrieb und
                                         analog zu den vier subregionalen (Zentralamerika,                dem Ausstieg von Kuba ab 1959 aus der Pax Ame-
                                         Karibik, Andenregion, Cono Sur) Strategiepapie-                  ricana zeigen sich erste Ansätze einer sich von den
                                         ren und den Länder-Strategiepapieren mit 17 Ein-                 USA lösenden bzw. sogar gegen sie opponierenden
                                         zelstaaten ein Gesamtstrategiepapier für Latein-                 Außenpolitik in folgenden Etappen:20
                                         amerika 2007-2013, dessen Umsetzung die EK im
                                         September 2009 unter dem herausfordernden Titel:                    • Die Contadora-Initiative
                                         „Die Europäische Union und Lateinamerika: Global
                                         players and Partner“ vorstellte.17 Ergänzend dazu                   Der 1983 von lateinamerikanischen (Mexiko, Ko-
                                         verabschiedete die Europäische Kommission 2007                   lumbien Venezuela, Panama) und europäischen
                                         ein „Dokument zur regionalen Programmierung“ für                 Staaten (Spanien, Frankreich) gebildeten „Contadora-
                                         Lateinamerika, das fünf entwicklungspolitische Ziele             Gruppe“ gelang es mittels der Friedensverträge von
                                         mittels zentralisierter Programme anstrebte.18                   Esquipulas I und II der Befriedung der langjährigen
                                                                                                          Bürgerkriege in Zentralamerika (Nicaragua, El Salva-
                                                                                                          dor, Guatemala, Honduras) zu erreichen, ein Prozess
                                                                                                          der auch von der EG massiv unterstützt wurde. Aus
                                                                                                          dieser Initiative entwickelte sich 1986 die Rio-Gruppe
                                                                                                          von 22 Staaten als außenpolitische Vertretung Ge-

                                         16)   Stimmer Gernot (2019), 241, 246-247.
                                                                                                          19) Grabendorff Wolf (2006), 21-52, hier 21.
                                         17) Europäische Kommission (12.7.2007). European Commis-
                                         sion (30.9.2009)                                                 20) Wikipedia, Rio-Gruppe (o.A.). Diamint Rut (2010), 385,
                                                                                                          391-395, 404-405. Stimmer Gernot (2019), 248-254. Feichtinger
                                         18)   Stimmer Gernot (2019), 247.                                Walter (2006), 197-210.

8                               Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999
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  samtlateinamerikas, mit der die EG/EU seit 1987 (bis                  aus der nachfolgenden Gegenüberstellung der UN
  2011) diplomatische Beziehung unterhielt.                             Missionen bis 2011 ergibt:

     • Der Internationale Strafgerichtshof (ICC)

     Das 1992 von 119 Staaten (gegen den Wider-
  stand der USA) beschlossene „Statut von Rom“
  führte zur Schaffung eines eigenen Internationalen
  Strafgerichtshofes21 zur weltweiten Verfolgung von
  Verbrechen gegen das humanitäre Völkerrecht. Die                          Als Resümee kann festgehalten werden, dass
  1992 von 119 Staaten beschossenen Konvention                          die Intentionen der EG/EU, Lateinamerika und die
  wurde bislang von 155 Staaten (Stand 2016) insge-                     Karibik in eine außen- und sicherheitspolitische Ko-
  samt unterzeichnet und von 124 (darunter alle gro-                    operation einzubeziehen, partiell durchaus Erfolg
  ßen Staaten Lateinamerikas) auch ratifiziert, 41 sind                 hatten. Dies gilt vor allem für die Ebene der Interna-
  nicht beigetreten.                                                    tionalen Organisationen und Regime, auf der die eu-
                                                                        ropäischen und lateinamerikanischen Staaten einen
     • Internationale Friedenseinsätze                                  „aktiven Multilateralismus“ praktizieren und in vielen
                                                                        Fragen der internationalen Politik gemeinsam auftre-
      Die „Internationalisierung“ der Außenpolitik der la-              ten. Sowohl die EU als auch die UNO unterstützen
  teinamerikanischen Staaten schlägt sich auch in ei-                   die lateinamerikanischen Länder in ihren Anstren-
  ner verstärkten Beteiligung an den Friedensmissio-                    gungen einer Reform ihres Sicherheitssektors durch
  nen der UNO nieder, allerdings mit einer deutlichen                   eine Vielzahl von Kooperationsprojekten, von der
  zeitlichen Differenzierung. Während zwischen 1948                     Reform des Justizwesens und des Strafrechts bis
  und dem Ende des Kalten Krieges im Rahmen der                         zur Ausbildung der Polizei und der Stärkung der Zi-
  sich erst entwickelnden 13 „Peace keeping“ Ope-                       vilgesellschaft. Trotz Deckungsgleichheit in einigen
  rationen nur Uruguay und Brasilien sich beteiligten,                  sicherheitspolitischen Bereichen (Massenvernich-
  setzte mit dem Erstarken der UNO (1989-1994: allein                   tungswaffen, Terrorismus und Organisierte Krimina-
  20 Missionen mit 75.000 Soldaten) zeitgleich mit ihrer                lität) steht die transatlantische Dreieckskonzeption
  Redemokratisierung auch eine massive Beteiligung                      der EU dem, auch nach dem Ende der Ära Bush,
  von (Stand 2007) 13 Staaten Lateinamerikas ein.                       ungebrochenen außen- und sicherheitspolitischen
                                                                        Hegemonieanspruch der USA konträr entgegen.
  „Als Resümee kann festgehalten werden,
dass die Intentionen der EG/EU, Lateinameri-                              4.2. Wissenschafts- und Kulturpolitik
ka und die Karibik in eine außen- und sicher-
heitspolitische Kooperation einzubeziehen,                                 Wesentlich dynamischer und „auf gleicher Au-
partiell durchaus Erfolg hatten.”                                       genhöhe“ entwickelt sich dagegen die Kooperation
                                                                        im Bereich von Wissenschaft, Forschung und Kultur
     Ein vergleichbarer Prozess lässt sich auch für die                 durch die Ausweitung des schon bestehenden Net-
  EG/EU feststellen, die darin eine Bestätigung ihrer                   zes von bildungs- und wissenschaftlichen Koopera-
  effektiven multilateralen Außenpolitik sah, wie sich                  tionsformen der EG/EU auf Lateinamerika.

  21) Wikipedia, Internationaler Strafgerichtshof (o.A.). Internatio-
  nal Criminal Court (15.12.2010)

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                                                 Die universelle Forschungsgemeinschaft                    ischen wie der lateinamerikanischen Gesellschaften
                                                                                                           reflektieren sollen. Diese Form von „Cultural Diplo-
                                          „Am längsten und stärksten ist die Koope-                        macy“ wird seit Längerem von der EU und ihren Mit-
                                       ration auf akademisch-universitärer Ebene.”                         gliedstaaten als besonders wirksame Form der die
                                                                                                           Außenpolitik der EU auszeichnenden „Soft Power“
                                             Auf der Ebene der Forschungs- und Bildungs-                   betrieben.22
                                          kooperation sind hier vor allem die „Ankerstaaten“
                                          Brasilien, Chile, Mexiko sowie Argentinien von Be-                        4.3. Umweltschutz als transnationale
                                          deutung, deren Einbeziehung in Forschungsprojek-                                  Herausforderung
                                          te der EU auch in die aktuellen Abkommen aufge-
                                          nommen wurde. Insgesamt bestehen auch mit den                           „Die Staaten Lateinamerikas und der Ka-
                                          anderen Staaten Südamerikas, sowie im Rahmen                         ribik reagierten seit dem Weltgipfel von Rio
                                          des AKP–Systems mit den 16 CARIFORUM Ländern                         1992 auf die vereinbarten Umweltverpflich-
                                          bzw. seit 1984 mit den Staaten Zentralamerikas For-                  tungen mit einer Vielzahl von Gesetzen und
                                          schungskooperationsabkommen. Am längsten und                         Maßnahmen, allerdings ohne große Effizienz.”
                                          stärksten ist die Kooperation auf akademisch-uni-
                                          versitärer Ebene. Neben der Teilnahme der latein-                   Einen weiteren Bereich politischer Kooperation
                                          amerikanischen Staaten am Studentenaustausch-                    bietet die Umwelt- und Klimapolitik.23 Der latein-
                                          programm (ALFA) der EU, entwickelte sich ein Netz                amerikanische Subkontinent stellt 5 der 12 Länder
                                          von Kooperationsabkommen zwischen Universitä-                    mit der höchsten Biodiversität (mit 40% aller Pflan-
                                          ten und Hochschulen, deren Dichte auch auf Grund                 zen- und Tierarten der Welt) und verfügt mit 4.000
                                          der nationalen Gestaltungsautonomie der Universi-                Schutzzonen flächenmäßig über 20% der global
                                          täten nur schwer zu quantifizieren ist.                          geschützten Territorien sowie ein Drittel der Süß-
                                                                                                           wasserreserven der Welt. Diesem strategischen
                                                        Die kulturelle Offensive:                          Reichtum Lateinamerikas stehen andererseits die
                                                  Cervantes und Goethe vs. Konfuzius?                      durch Armut potenzierte Entwaldung (0,3% pro
                                                                                                           Jahr) sowie Zerstörung von Agrarland und die sin-
                                          „Die Vermittlung „europäischer Kultur“ er-                       kenden Ausgaben für Umweltschutz vor allem der
                                       folgt über eine Vielzahl privater und öffentli-                     Kleinstaaten Zentralamerikas mit Ausnahme von
                                       cher Institutionen der Mitgliedstaaten der EU,                      Costa Rica (0,1% des BIP) gegenüber. Andererseits
                                       die die kulturelle regionale Pluralität der eu-                     reagierten die Staaten Lateinamerikas und der Kari-
                                       ropäischen wie der lateinamerikanischen Ge-                         bik seit dem Weltgipfel von Rio 1992 auf die verein-
                                       sellschaften reflektieren sollen.”                                  barten Umweltverpflichtungen mit einer Vielzahl von
                                                                                                           Gesetzen und Maßnahmen, allerdings ohne große
                                              Quantitativ kaum messbar erscheint schließlich               Effizienz. Einzelne Staaten (wie Venezuela, Bolivien,
                                          der Bereich der kulturellen Kooperationen, da die                Ecuador) griffen zum Mittel der Verstaatlichung von
                                          EG/EU direkte kulturelle Kooperationen im Rahmen                 Energiequellen und Naturalressourcen, sowie zu
                                          der Europäischen Kulturagenda auf der Basis der                  Verfassungsänderungen, die der zu schützenden
                                          offenen Koordinierungsmethode nur im europäi-                    Natur Rechtspersönlichkeit verleihen bzw. die wirt-
                                          schen Raum aufweist, andererseits dem außereu-
                                          ropäischen Kulturaustausch speziell zur Förderung
                                          von Zivilgesellschaft und Menschrechten besondere
                                                                                                           22) Singer Otto (2009), 171-174. Vgl. Federal Ministry Republic
                                          Bedeutung zumisst. Die Vermittlung „europäischer                 of Austria, Europe, Integration and Foreign Affairs (2019). Conci-
                                          Kultur“ erfolgt allerdings über eine Vielzahl privater           ni Nestor Garcia ( 2010), 333-337.
                                          und öffentlicher Institutionen der Mitgliedstaaten der           23) Girot Pascal Olivier (2010), 297. Stimmer Gernot (2019),
                                          EU, die die kulturelle regionale Pluralität der europä-          253.

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  schaftliche Nutzung von Rohstoffen, insbesondere                Am aussagekräftigsten erscheint eine Langzeitstu-
  Öl und Gas den ausgeweiteten Autonomierechten                   die, in der die Image-Bewertung Chinas mit der der
  der indigenen Ethnien dieser Territorien unterstellen.          USA und der EU (ab 2008) verglichen wird (siehe
  Die damit vorprogrammierten Konflikte mit dem in-               Schaubild 3). Danach verzeichnen alle drei exter-
  ternationalen (WTO) und subregionalen Wirtschafts-              nen Akteure in den letzten Jahren deutliche Image-
  recht (CAN, MERCOSUR) berühren auch die EU, die                 Verluste, am stärksten die USA seit dem Amtsan-
  in ihren bilateralen bzw. biregionalen Verträgen die            tritt von Donald Trump. Auch Chinas Reputation
  geschützten Naturalressourcen als Handelsobjekte                erleidet Schaden, erklärbar wegen den in den letz-
  einbezieht, andererseits jedoch über die Demokra-               ten Jahren doch deutlichen negativen Auswirkun-
  tie- und Menschenrechtsklausel ihrer Verträge den               gen der einseitigen ökonomischen Bindung an
  besonderen Schutz indigener Minderheiten einfor-                China und der Kritik an dem allzu aggressiv auftre-
  dert. Gerade im Bereich der Umwelt- und Nachhal-                tenden Hegemon. Für die EU fehlen entsprechende
  tigkeitspolitik kontrastiert die EU am deutlichsten mit         Vergleichszahlen für 2018, doch kann angenommen
  der rein wirtschaftlich orientierten „Extraktivismus-           werden, dass auf Grund der unverändert hohen Be-
  Strategie“ Chinas.                                              liebtheitswerte einzelner großer Mitgliedstaaten der
                                                                  EU wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien mit
         IV Das aktuelle China-Bild in                            Quoten zwischen 71% und 83% sich auch die Be-
                Lateinamerika:                                    wertung der Gesamt-EU stabilisierte.
        Zwischen Panda und Drachen
                                                                     Interessant erscheint letztlich auch noch die welt-
   „Es verzeichnen alle drei externen Akteure                     weite Einschätzung Chinas als „Partner“ oder als
in den letzten Jahren deutliche Image-Verlus-                     „Feind“. Hier positioniert sich Lateinamerika mit einer
te, am stärksten die USA seit dem Amtsantritt                     Quote von 54% an positiver Einschätzung im Mittel-
von Donald Trump.”                                                feld gegenüber der wesentlich positiveren Einschät-
                                                                  zung Afrikas (68%) und der schon deutlich negative-
       Die forcierte Akkulturationsbemühungen Chi-                ren Bewertung der EU (53% Feind vs. 37% Partner).
  nas in Verbindung mit der jüngsten diplomatischen               Dem entspricht auch die pragmatische Haltung der
  Kampagne des neuen Präsidenten schlagen sich                    Regierungen der meisten Länder Lateinamerikas,
  langfristig auch in einer konstant positiven Einschät-          die trotz zunehmender innergesellschaftlicher Kritik
  zung Chinas durch die lateinamerikanische Gesell-               in China doch noch mehr den friedlichen Panda als
  schaft nieder.                                                  den aggressiven Drachen sehen.

                                  Schaubild 3: Positiver Meinungsvergleich China-USA-EU

  Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999                               11
ÖGfE Policy Brief 18’2019

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12                               Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999
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Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999                               13
ÖGfE Policy Brief 18’2019

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ÖGfE Policy Brief 18’2019
Über den Autor
Dr. Gernot Stimmer, geb. 1941, 1960-1970 Studium der Rechtswissenschaften, Kul-
tursoziologie und Politikwissenschaft an der Universität Wien/Salzburg, 1965 Promotion
Dr. iur., 1973-1993 Generalsekretär des Rings Österreichischer Bildungswerke, seit 1981
Lektor am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien, Universitätsdozent für
Politikwissenschaft.

Forschungsschwerpunkte: EU, Lateinamerika, Rechts- und Verfassungsfragen

Kontakt: gernot.stimmer@univie.ac.at

Über die ÖGfE
Die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) ist ein parteipolitisch unabhän-
giger Verein auf sozialpartnerschaftlicher Basis. Sie informiert über die europäische In-
tegration und steht für einen offenen Dialog über aktuelle europapolitische Fragen und
deren Relevanz für Österreich. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Bezug auf die
Förderung einer europäischen Debatte und agiert als Katalysator zur Verbreitung von
europapolitischen Informationen.

ISSN 2305-2635                                                           Impressum

Die Ansichten, die in dieser Publikation zum Ausdruck kom-               Österreichische Gesellschaft für Europapolitik
men, stimmen nicht unbedingt mit jenen der ÖGfE oder                     Rotenhausgasse 6/8-9
jenen, der Organisation, für die der Autor arbeitet, überein.            A-1090 Wien, Österreich

Schlüsselwörter                                                          Generalsekretär: Mag. Paul Schmidt
China, EU, Lateinamerika, USA, Neue Seidenstraße,
Entwicklungsmodell, Geostrategie, Akkulturation                          Verantwortlich: Dr. Susan Milford-Faber

Zitation                                                                 Tel.: +43 1 533 4999
Stimmer, G. (2019). Chinas geopolitische Strategie der                   Fax: +43 1 533 4999 – 40
„Neuen Seidenstraße” in Lateinamerika: Eine Herausfor-                   E-Mail: policybriefs@oegfe.at
derung für die Außenpolitik der EU. Wien. ÖGfE Policy
Brief, 18’2019                                                           Web: http://oegfe.at/policybriefs

Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) | Rotenhausgasse 6/8-9 | A-1090 Wien | europa@oegfe.at | oegfe.at | +43 1 533 4999                               15
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