Therapiepotenzial intraokularer Steroid-Depotsysteme
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
MEDIZIN ÜBERSICHTSARBEIT Therapiepotenzial intraokularer Steroid-Depotsysteme Entwicklungen zur Verlängerung der Wirkdauer intraokular applizierter Kortikosteroide Martin M. Nentwich, Michael W. Ulbig ZUSAMMENFASSUNG rkrankungen des hinteren Augenabschnitts, wie die Hintergrund: Bei vielen Erkrankungen des hinteren Augen- E altersabhängige Makuladegeneration (AMD), die diabetische Retinopathie, retinale Venenverschlüsse und abschnitts stellt die Therapie mit Kortikosteroiden einen Uveitis sind in den Industrienationen neben dem Glau- wesentlichen Therapieansatz dar. Aufgrund der Blut-Reti- kom Ursachen für eine Sehbehinderung oder gar Blind- naschranke ist es schwierig, an der Netzhaut durch eine heit (e1, e2). Die Blut-Retinaschranke wirkt als Barriere systemische oder topische Gabe therapeutische Wirk- zwischen der Netzhaut (Retina) und den für die Blutver- spiegel zu erreichen. Eine wirksame Alternative stellt die sorgung der Netzhaut zuständigen Gefäßen. Sie reguliert direkte Einbringung des Medikaments in den Glaskörper- den Austausch von Wasser, Proteinen und Ionen zwischen raum des Auges dar, die „intravitreale operative Medika- der Netzhaut und der systemischen Zirkulation (1). Zu- mentenapplikation“ (IVOM). Aufgrund der relativ kurzen Halbwertszeit der applizierten Medikamente sind häufig dem ist sie auch ein Hindernis für den Übertritt von Medi- wiederholte IVOM im Abstand von wenigen Wochen erfor- kamenten in das Augeninnere (2). Bei systemischer Gabe derlich. Intraokulare Depotsysteme sollen über einen län- ist daher eine hohe Medikamentendosis erforderlich, um geren Zeitraum einen ausreichenden Wirkspiegel im Auge einen suffizienten Wirkspiegel im hinteren Augenab- ermöglichen und so die Anzahl der notwendigen Eingriffe schnitt zu erreichen, so dass diesem Applikationsweg reduzieren. Eine typische Indikation für eine intravitreale durch die systemischen Nebenwirkungen der Therapie Steroidtherapie ist das Makulaödem. klare Grenzen gesetzt sind. Andererseits können mittels Augentropfen an der Ader- und Netzhaut keine wirksa- Methoden: selektive Literaturrecherche men Konzentrationen erreicht werden. Unter krankhaften Ergebnisse: Unterschiedliche intravitreale Steroid-Depot- Bedingungen kann die Blut-Retinaschranke in ihrer Bar- systeme wurden in den vergangenen Jahren in prospektiven, rierefunktion gestört sein, womit der Übertritt von Medi- randomisierten klinischen Studien evaluiert und sind teil- kamenten erleichtert wird. Allerdings kann die fehlerhafte weise bereits für die klinische Anwendung zugelassen. Funktion der Blut-Retinaschranke zu einem Makulaödem Es muss zwischen nichtresorbierbaren, lang wirksamen führen. Eine Modifikation der Blut-Retinaschranke mit Implantaten (Fluocinolonacetonid-Implantate) und resor- dem Ziel, einen besseren Übertritt von Medikamenten in bierbaren kürzer wirksamen unterschieden werden. das Augeninnere zu erreichen wird aufgrund der mit einer Hauptnebenwirkungen einer intravitrealen Steroidtherapie erhöhten Permeabilität der Gefäßwände einhergehenden sind die Kataraktprogression und -induktion (Linsentrübung) Nebenwirkungen kaum angewendet (3). sowie ein Augeninnendruckanstieg, die in Abhängigkeit Deshalb erfolgt eine medikamentöse Therapie bei Er- von der Wirkdauer der einzelnen Implantate in unter- krankungen des hinteren Augenabschnitts, wie der AMD schiedlicher Häufigkeit zu verzeichnen sind. und dem Makulaödem unterschiedlicher Genese, vor- Schlussfolgerung: Intravitreale Steroid-Depotsysteme ha- nehmlich durch die „intravitreale operative Medikamen- ben die therapeutischen Möglichkeiten von Erkrankungen tenapplikation“ (IVOM). Auf diese Weise ist es möglich, des hinteren Augenabschnitts erweitert. Langzeitergebnis- hohe lokale Wirkspiegel zu erreichen und die systemi- se stehen noch aus, so dass die optimalen Therapieregime schen Nebenwirkungen deutlich zu reduzieren. Die IVOM in der klinischen Praxis evaluiert werden müssen. ist allerdings ein invasiver Eingriff, der unter sterilen Be- ►Zitierweise dingungen erfolgen muss. Infektionen im Augeninneren Nentwich MM, Ulbig MW: The therapeutic (Endophthalmitis) sind nach der IVOM mit einer Rate von potential of intraocular depot steroid systems— 0,02 % (12/60 322 Eingriffen) bis 0,26 % (4/1 553 Ein- developments aimed at prolonging duration of efficacy. griffen) sehr selten (e3, e4). Auch das Risiko anderer Dtsch Arztebl Int 2012; 109(37): 584–90. Komplikationen wie der Ausbildung von Netzhautlöchern DOI: 10.3238/arztebl.2012.0584 (Risiko 0,017 pro Eingriff) [e5], einer Netzhautablösung (Risiko 0,03 % pro Eingriff) [6] oder einerGlaskörperblu- tung (Risiko 0,02 % [e5] bis 0,03 % [6]) ist niedrig. Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum der Häufiger sind spezifische Medikamentennebenwir- Universität München, Campus Innenstadt: Prof. Dr. med. Ulbig, Dr. med. Nentwich kungen wie ein Anstieg des Augeninnendrucks und die 584 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012
MEDIZIN TABELLE 1 Intravitreale Implantate Implantat Wirkstoff Zugelassene Indikation für Resorbierbar Nahtlose intravitreale Anwendung Implantation Ganciclovir Ganciclovir Zytomegalievirus (CMV)-Retinitis Nein Nein 4,5 mg Fluocinolonacetonid Fluocinolonacetonid chronische nichtinfektiöse Uveitis Nein Nein 0,59 mg Fluocinolonacetonid Fluocinolonacetonid USA: Zulassung von FDA abgelehnt (2011) Nein Ja 0,19 mg Europa: grundsätzlich positives Votum (2/2012) Zulassung Österreich (4/2012), Zulassung Großbritannien (5/2012) Triamcinolonacetonid Triamcinolonacetonid Europa: keine Zulassung Ja, Ja, 40 mg/mL kein Implantat Injektion USA: auf topische Steroide nicht anspre- sondern der chende Uveitis oder intraokulare Entzün- kristalline Suspension dung, Arteriitis temporalis, sympathische Suspension Ophthalmie, intraoperative Visualisierung des Glaskörpers Dexamethason Dexamethason Makulaödem nach VAV und ZVV Entzün- Ja Ja 700 µg dung des posterioren Segments des Auges (nichtinfektiöse Uveitis) FDA, Food and Drug Administration; VAV, Venenastverschluss; ZVV, Zentralvenenverschluss Kataraktbildung nach der intravitrealen Applikation von se von VEGF, Prostaglandinen und inflammatorischen Triamcinolon (5, 6). Bei der alternativ möglichen sub- Zytokinen (11). Bei einigen Patienten mit einem Maku- konjunktivalen, para- oder retrobulären Injektion von laödem nach einem Zentralvenenverschluss (ZVV) im Kortikosteroiden wird zwar eine Penetration des Bulbus Auge wurde durch eine systemische Kortikosteroidthe- vermieden, allerdings werden hierdurch trotz einer hö- rapie eine vorübergehende Reduktion des Makula- heren Behandlungsfrequenz anatomisch wie auch funk- ödems und ein Anstieg der Sehschärfe erreicht (9). tionell der IVOM unterlegene therapeutische Ergebnisse Nach dem Absetzen der Medikation kam es jedoch zu erreicht (7). Außerdem kommt es dann zu systemischen einem Rezidiv, so dass eine systemische Kortiko- Nebenwirkungen wie einem Anstieg des Blutzuckers. steroidtherapie aufgrund mangelnder Wirksamkeit und Unter Berücksichtigung der möglichen Komplikationen ihres ungünstigen Nebenwirkungsprofils nicht als The- einer IVOM ist es erstrebenswert, die Wirkdauer der rapieoption bei Patienten nach ZVV empfohlen wurde Medikamente nach einmaliger intravitrealer Applikation (12). Dies gilt auch heute noch. zu verlängern und so die Anzahl an Wiederbehandlun- Alternativ zu einer intravitrealen Kortikosteroidgabe gen zu reduzieren. Neben dem Sicherheitsaspekt trägt wurde in den vergangenen Jahren eine intravitreale an- eine reduzierte Behandlungsfrequenz zu einer geringe- ti-VEGF-Therapie (Pegaptanib, Bevacizumab, Ranibi- ren Belastung für und zu einer höheren Akzeptanz der zumab) bei verschiedenen Krankheitsbildern des hinte- Therapie durch die Patienten bei. ren Augenabschnitts (unter anderem AMD, venöse Ver- Intravitreale Kortikosteroide werden derzeit klinisch schlüsse, diabetisches Makulaödem) in randomisierten zur Therapie eines Makulaödems bei retinalen Venen- kontrollierten Studien evaluiert (e5–e12). Hier zeigte verschlüssen und der Uveitis eingesetzt (Tabelle 1). Ei- sich für Bevacizumab und Ranibizumab im Vergleich ne Zulassung des 0,19 mg Fluocinolonacetonid-Im- zu Pegaptanib ein stärkerer therapeutischer Effekt. Ak- plantates zur Therapie des diabetischen Makulaödems tuell steht mit Pegaptanib und dem Antikörperfragment ist im April/Mai 2012 in Österreich und Großbritannien Ranibizumab eine zugelassene intravitreale anti- erfolgt. Ein Makulaödem entsteht durch die Einlage- VEGF-Therapie der exsudativen AMD zur Verfügung. rung von Flüssigkeit in die äußere plexiforme und die Für Ranibizumab besteht des Weiteren eine Zulassung innere nukleäre Schicht sowie ein Anschwellen der für die Behandlung des diabetischen Makulaödems und Müllerzellen der Netzhaut. Verantwortlich hierfür ist des Makulaödems nach venösen Gefäßverschlüssen eine Leckage der in der Nähe der Fovea gelegenen reti- mit fovealer Beteiligung. Die Anti-VEGF-Therapie nalen Kapillaren, zu der neben einer Vielzahl von Fak- richtet sich direkt gegen den für eine gesteigerte Gefäß- toren eine erhöhte Freisetzung von Vascular-Endotheli- durchlässigkeit zuständigen Wachstumsfaktor VEGF al-Growth-Factor (VEGF) und Entzündungsprozesse und muss ebenfalls über die Pars plana des Ziliarkör- beitragen (8–10). pers direkt in den Glaskörperraum des Auges appliziert Kortikosteroide stabilisieren unter anderem die en- werden. Anders als bei den Steroid-Depotpräparaten dothelialen „tight junctions“ und inhibieren die Synthe- sind hier aber fast monatliche Behandlungen notwen- Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012 585
MEDIZIN Uveitis zugelassen. Eine Zulassung für Europa besteht nicht. Auch dieses Implantat wird im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs über eine 3,5 mm Inzision im Bereich der Pars plana des Ziliarkörpers in das Auge eingebracht und mit der Bulbuswand vernäht. In einer prospektiven multizentrischen Studie mit dreijähriger Nachbeobachtungszeit wurden die 0,59 mg (n = 110) und 2,1 mg (n = 168) FA-Implantate an insgesamt 278 Patienten mit einer nichtinfektiösen Uveitis posterior hinsichtlich ihrer Effektivität und Sicherheit untersucht. Zusammenfassend zeigte diese Studie eine Wirksamkeit dieser FA-Implantate in Bezug auf die Rezidivrate der Uveitis und die Stabilisierung des Visus über drei Jahre. Allerdings traten ausgeprägte Nebenwirkungen auf wie die Notwendigkeit von Kataraktoperationen bei beinahe allen behandelten Augen und von augendrucksenkenden Operationen bei einem großen Teil der Patienten (3, 13). Abbildung 1: Dexamethason-Implantat (700 µg). Weitwinkelfundusaufnahme eines Aufgrund der ausgeprägten Nebenwirkungen dieser Patienten mit einem Makulaödem bei Venenastverschluss. Am rechten unteren Bildrand kann FA-Implantate wurden sie mit der Standardtherapie man das im Glaskörperraum des Auges liegende Dexamethason-Implantat als längliche, (systemische Kortikosteroide und bei Bedarf zusätz- helle Struktur erkennen. liche Immunsuppression) bei Patienten mit nichtin- fektiöser Uveitis verglichen. Die FA-Implantate und die Standardtherapie führten zu einer nichtsignifikant unterschiedlichen Visusverbesserung bei einer geringe- dig, andererseits führen die anti-VEGF-Medikamente ren Rate an aktiver Uveitis und behandlungsbedürf- nicht zu einer Linsentrübung oder Augendrucksteige- tigen systemischen Infektionen in der FA-Gruppe. rung. Die verschiedenen anti-VEGF-Medikamente un- Allerdings war die Rate an Kataraktoperationen mit terscheiden sich hinsichtlich der Medikamentenkosten 80 % (Hazard Ratio [HR] = 3,3, p < 0,0001), an Inter- beträchtlich, wobei das günstigste Präparat Bevacizu- ventionen zur Senkung des Augeninnendrucks (61 %, mab jedoch nicht für die intraokulare Anwendung zu- HR = 4,2, p < 0,0001) und an der Entwicklung eines gelassen ist. Obwohl die intravitreale Therapie nun be- Glaukoms (17 %, HR = 4,2, p = 0,0008) in der FA-Im- reits seit mehreren Jahren praktiziert wird, existiert bis- plantat-Gruppe deutlich höher. Die Autoren schluss- her keine anerkannte Abrechnungsziffer für die Ein- folgerten daher, dass beide Therapieregime einen bringung der Medikamente ins Auge. Dies kompliziert Stellenwert in der Behandlung der nichtinfektiösen die Situation insbesondere für die Patienten, weil je- Uveitis besitzen und die Therapieentscheidung bei je- weils ein Antrag auf Übernahme der Behandlungskos- dem Patient individuell abgewogen werden sollte (14). ten bei der Krankenkasse gestellt werden muss. Kürzlich wurden die Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Untersuchung zur Effektivität und Si- Intravitreale Depotsysteme cherheit des 0,59 mg FA-Implantats gegenüber der Die ersten intravitrealen Medikamenten-Depotsysteme Standardtherapie (Laser oder Beobachtung) bei Patien- wurden zur Lokaltherapie der CMV-Retinitis (Humanes ten mit diabetischem Makulaödem veröffentlicht. Das Zytomegalievirus) bei HIV-Patienten entwickelt und FA-Implantat führte in dieser Untersuchung im Ver- 1996 von der „Food and Drug Administration“ (FDA) in gleich zur Kontrollgruppe zu einem besseren Visusan- den USA für den klinischen Gebrauch zugelassen. Das stieg, allerdings auf Kosten einer Kataraktprogression Ganciclovir-Implantat enthält den in Tablettenform ge- bei fast allen behandelten Patienten und der Notwen- pressten Wirkstoff (4,5 mg Ganciclovir) ummantelt von digkeit einer augendrucksenkenden Operationen bei Polyvinylalkohol (PVA) und hydrophobem Ethylenvi- mehr als 30 % der Patienten aufgrund eines steroidbe- nylacetat (EVA) und gibt initial 1 µg/h Ganciclovir ab dingten Augeninnendruckanstiegs (15). und erreicht über acht Monate therapeutische intravirale Die 3-Jahresergebnisse einer prospektiven, interven- Konzentrationen. Es handelt sich hierbei um ein nicht- tionellen Fallserie bei Patienten mit einem Makula- abbaubares, relativ großes Implantat, das im Bereich der ödem nach ZVV zeigte ähnliche Ergebnisse mit einem Pars plana des Ziliarkörpers über eine 5,5 mm Inzision vergleichbaren Komplikationsspektrum (16). an der Bulbuswand vernäht werden musste (3). Zusammenfassend lässt sich anhand der vorliegen- den Studienergebnisse festhalten, dass das 0,59 mg Fluocinolonacetonid-Implantate Fluocinolonacetonid-Implantat bei den untersuchten Das erste kortisonhaltige intravitreale Implantat beruht Krankheitsbildern wirksam ist, allerdings auf Kosten auf einer dem Ganciclovir-Implantat ähnlichen, nicht- ausgeprägter Nebenwirkungen, wie der Ausbildung ei- abbaubaren Matrix und enthält 0,59 mg Fluocinolonace- ner Katarakt bei beinahe allen und der Notwendigkeit tonid (FA). Es ist seit 2005 von der FDA zur Behandlung einer augendrucksenkenden Operation bei einem be- eines Makulaödems aufgrund einer nichtinfektiösen achtlichen Anteil der Patienten. 586 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012
MEDIZIN Abbildung 2: Optische Kohärenz-Tomo- a graphie eines klinischen Verlaufs bei einem Patienten mit Makulaödem nach Zentralvenenverschluss a) vor der Implantation b) 3 Monate nach Implantation des 700 µg Dexamethason-Implantats. Es zeigt sich eine deutliche Abnahme der zentralen Netzhautdicke nach der Behandlung. b Fluocinolonacetonid-Implantat (0,19 mg) real appliziert (IVTA) (18). Die „Standard Care versus Ein weiteres FA-Implantat kann über eine Injektionsna- Corticosteroid for Retinal Vein Occlusion (SCORE) del (25 Gauge; 0,46 mm) in den Glaskörperraum des Studie“, eine multizentrische Studie an 271 Patienten, Auges injiziert werden, ohne dass eine Naht benötigt untersuchte die Sicherheit und Effektivität der intra- wird. Es ist nichtresorbierbar und enthält 0,19 mg vitrealen Gabe von 1 mg beziehungsweise 4 mg un- Fluocinolonacetonid. In einer prospektiven, placebo- konserviertem Triamcinolonacetonid bei Patienten mit kontrollierten doppelblinden Phase-III-Studie bei Pa- Makulaödem nach Zentralvenenverschluss (ZVV). Hier tienten mit nach Lasertherapie persistierendem diabeti- wurde ein therapeutischer Effekt der intravitrealen Tri- schem Makulaödem wurde die Wirksamkeit und Si- amcinolonacetonidapplikation nachgewiesen und somit cherheit des FA-Implantats mit zwei unterschiedlichen erstmals eine erfolgreiche Therapie des Makulaödems Wirkstoffkonzentrationen (Wirkstofffreisetzung: 0,2 µg nach ZVV beschrieben (9, 19). Hinsichtlich des Sicher- und 0,5 µg pro Tag) untersucht und mit der Schein- heitsprofils war die 1 mg-Dosierung der 4 mg-Dosie- infektion verglichen. Während es in beiden Behand- rung überlegen und somit sollte eine intravitreale The- lungsgruppen zu einer Visusverbesserung kam, war das rapie mit 1 mg Triamcinolonacetonid bei Patienten mit Nebenwirkungsspektum vor allem hinsichtlich der intra- ZVV, die den Einschlusskriterien der SCORE-Studie okularen Drucksituation in der Gruppe mit der niedrige- entsprechen, erwogen werden, so die Schlussfolgerung ren Dosis günstiger (17). Die Zulassung des 0,19 mg der Autorengruppe (19). Implantats (niedrige Dosis) für die Therapie des diabeti- Bei Patienten mit einem Makulaödem aufgrund eines schen Makulaödems wurde beantragt. Der Antrag auf Venenastverschlusses (VAV) konnte kein Vorteil einer Zulassung wurde in den USA im Herbst 2011 negativ intravitrealen Triamcinolonacetonidbehandlung gegen- beschieden. Im Februar 2012 wurde der Antrag in über der Standardtherapie (Grid-Laser im Bereich der Europa in einem dezentralen Zulassungsverfahren Makula) nachgewiesen werden. Zudem bestand in der grundsätzlich positiv bewertet. Eine Zulassung in Behandlungsgruppe das Risiko für einen Augeninnen- Österreich und Großbritannien ist im April/Mai 2012 druckanstieg (20). erfolgt. Dexamethason-Implantat Triamcinolonacetonid Bei Dexamethason handelt es sich wie bei Fluocinolon Bei Triamcinolonacetonid handelt es sich nicht um ein um ein hochwirksames Kortikosteroid mit einer im Ver- Steroid-Implantat sondern um ein Glukokortikoid, das gleich zu Kortison 30-fach relativ höheren Wirkstärke als Suspension nach intravitrealer Anwendung aufgrund (21). Nach intravitrealer Eingabe beträgt die geschätzte seiner Struktur über mehrere Wochen hinweg therapeu- Halbwertszeit im menschlichen Auge allerdings ledig- tische intraokulare Wirkspiegel aufrechterhält. Wäh- lich 5,5 h, so dass bei der Therapie eines Makulaödems rend Triamcinolonacetonid in Europa nicht für die intra- wiederholte operative Eingriffe in relativ kurzen Ab- okulare Anwendung zugelassen ist, wird es vor allem in ständen notwendig sind (22). Das Dexamethason-Im- den USA als zugelassene Therapie regelmäßig intravit- plantat, das mit dem Ziel, die Wirkdauer zu verlängern, Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012 587
MEDIZIN TABELLE 2 Studienlage zu den Implantaten Indikation, Studiendesign, Einschlusskriterien Endpunkte Ergebnisse Nachbeobachtung Fluocinolonacetonid-Implantat 0,59 mg nichtinfektiöse Uveitis rezidivierende Vergleich der Visusverbesserung um ≥ 3 Zeilen nach drei Jahren: posterior (13) nichtinfektiöse posteriore 0,59 mg (n = 110) und 0,59 mg Gruppe: 23 % (22/94) prospektive randomisierte Uveitis, 2,1 mg (n = 168) [unbehandelte Partneraugen: 6 % (5/90)] (p < 0,01) multizentrische Studie Zustand nach Kortikoste- FA-Implantate und Unerwünschte Wirkungen: roidtherapie unbehandelte Partneraugen Augeninnendruckanstieg um ≥ 10 mm Hg 3 Jahre hinsichtlich Sicherheit und 0,59 mg Gruppe: 67 % (74/110) Effektivität [unbehandelte Partneraugen: 23 % (25/109)] diabetisches Makulaödem (15) persistierendes Vergleich des 0,59 mg Visusanstieg ≥ 15 Buchstaben nach prospektive randomisierte oder rezidivierendes FA-Implantats (n = 127) mit 6, 12, 24 und 36 Monaten multizentrische Studie diabetisches Makulaödem der Standardtherapie (n = 69) FA-Implantat: 16,8 %, 16,4 %, 31,8 %, 31,1 % Visus 0,05–0,4 (fokale/Grid-Laserphotoko- 3 Jahre agulation oder Beobachtung) Kontrollgruppe: 1,4 % (p = 0,0012), 8,1 % (p = 0,1191), (Randomisierung 2 : 1) 9,3 % (p = 0,0016), 20,0 % (p = 0,1566) hinsichtlich Sicherheit und Augendruckanstieg auf Werte ≥ 30 mm Hg Effektivität FA-Implantat: 61,4 % (78/127) Kontrollgruppe 5,8 % (4/69) Fluocinolonacetonid-Implantat 0,19 mg diabetisches Makulaödem (17) trotz Lasertherapie Vergleich der Visusanstieg ≥ 15 Buchstaben nach 24 Monaten prospektive, randomisierte persistierendes 0,2 µg/d (n = 375) und FA-Implantat 0,2 µg/d: 28,7 % placebokontrollierte doppelblinde diabetisches Makulaödem 0,5 µg/d (n = 393) FA-Implantate und der Kontrollgruppe 16,2 % (p = 0,002) Phase-III-Studie Scheinbehandlung (n = 185) Rate an filtrierenden Glaukomoperationen 2 Jahre ggfs. mit Lasertherapie und ggfs. Re-Behandlung nach FA-Implantat 0,2 µg/d: 3,7 % 12 Monaten (Randomisierung Kontrollgruppe 0,5 % 2 : 2 : 1) hinsichtlich Sicher- heit und Effektivität Dexamethason-Implantat 700 µg persistierendes Makulaödem (e13) trotz Therapie Vergleich der Visusanstieg ≥ 15 Buchstaben nach drei Monaten prospektive randomisierte persistierendes 350 µg (n = 105) und DEX-Implantat 700 µg: 18 % (19/105) multizentrische Phase-II-Studie Makulaödem 700 µg (n = 105) Visus 0,1–0,5 Dexamethason-Implantate Kontrollgruppe 6 % (6/105) (p = 0,006) 6 Monate und Beobachtung (n = 105) Augeninnendruckanstieg ≥ 10 mm Hg (Randomisierung 1 : 1 : 1) zu einem Zeitpunkt innerhalb der sechs Monate hinsichtlich Sicherheit und (keine drucksenkende Operation notwendig) Effektivität DEX-Implantat 700 µg: 17 % (17/101) Kontrollgruppe 3 % (3/100) Makulaödem nach ZVV und VAV Makulaödem Vergleich der Zeitdauer bis zu einem Visusanstieg ≥ 15 Buchstaben (23, 24) nach VAV 350 µg (n = 412) und Signifikant kürzer in den Behandlungsgruppen als in der prospektive randomisierte (Dauer 6 Wochen – 700 µg (n = 421) Kontrollgruppe (p < 0,001) multizentrische Phase-III-Studie 12 Monate) Dexamethason-Implantate und Beobachtung (n = 423) Anteil der Patienten mit einem Visusanstieg ≥ 15 Buchstaben 6 Monate randomisiert + nach ZVV (Tag 30–90 nach Implantation) (Dauer 6 Wochen – (Randomisierung 1 : 1 : 1) verblindet hinsichtlich Sicherheit und Signifikant höher in den Behandlungsgruppen als in der 9 Monate) 6 weitere Monate offene Effektivität Kontrollgruppe (p < 0,001) Anschlussstudie mit ggfs. Visus 0,1–0,4 Augeninnendruckanstieg ≥ 10 mm Hg 60 Tage Re-Behandung nach Implantation (700 µg Implantat) DEX-Implantat 700 µg: 12,6 % (nach der 1. Implantation) nichtinfektiöse intermediäre oder nichtinfektiöse Vergleich der Rückgang der Glaskörpertrübungen (Vitreous Haze Score 0) posteriore Uveitis (25) intermediäre oder 350 µg (n = 76) und nach acht Wochen prospektive randomisierte posteriore Uveitis 700 µg (n = 77) DEX-Implantat 700 µg: 47 % (36/77) multizentrische Phase-III-Studie Visus 0,03–0,63 Dexamethason-Implantate und Beobachtung (n = 76) Kontrollgruppe 12 % (9/76) (p < 0,001) 6 Monate (Randomisierung 1 : 1 : 1) Anteil der Patienten mit einem Visusanstieg ≥ 15 Buchstaben hinsichtlich Sicherheit und Effektivität Signifikant höher in den Behandlungsgruppen als in der Kontrollgruppe [p < 0,001 (700 µg-Gruppe) bzw. p ≤ 0,027 (350 µg-Gruppe)] Augeninnendruckanstieg auf Werte ≥ 25 mm Hg nach Implantation DEX-Implantat 700 µg: 7,1 % Kontrollgruppe 4,2 % (p > 0,05) VAV, Venenastverschluss; ZVV, Zentralvenenverschluss; FA, Fluocinolonacetonid; DEX, Dexamethason 588 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012
MEDIZIN entwickelt wurde, besteht aus einer biologisch abbauba- Resümee ren Matrix aus Polylactid-co-Glycolid (PLGA) und ent- In den letzten Jahren wurden verschiedene Steroid-Depot- hält 700 µg Dexamethason. In den ersten 60 Tagen nach systeme in klinischen Studien untersucht und haben be- der Implantation werden hierdurch hohe intravitreale reits teilweise Eingang in die klinische Praxis gefunden. Wirkstoffkonzentrationen erreicht, gefolgt von einer Diese Therapieoptionen haben das therapeutische Arsenal länger andauernden Freisetzung niedrigerer Konzentra- des Augenarztes bei der Behandlung von Erkrankungen tionen. Das Implantat wird in einem Einmalapplikator des hinteren Augenabschnitts wesentlich erweitert. Die geliefert, mit dem es über die Pars plana des Ziliarkör- vorgestellten Systeme unterscheiden sich hinsichtlich ih- pers mit einer 22 Gauge (0,64 mm) Injektionskanüle rer Implantation deutlich. Während das zuerst vorgestellte operativ in den Glaskörperraum des Auges eingebracht 0,59 mg FA-Depotsystem über einen relativ großen wird (Abbildung 1). Das Dexamethason-Implantat wur- Schnitt eingebracht und dann an der Bulbuswand ange- de im Juli 2010 von der „European Medicines Agency“ näht wird, erfolgt die Implantation des 0,19 mg FA-Im- (EMA) zur Therapie des Makulaödems nach venösen plantats und des Dexamethason-Implantats nahtlos über Gefäßverschlüssen und im Juni 2011 zur Therapie der eine sich selbst schließende Injektionsstelle. nichtinfektiösen Uveitis zugelassen. Mit einer langdauernden Steroidwirkung können eine Zwei identische, prospektive, multizentrische Studi- Kataraktprogression und ein Anstieg des Augeninnen- en untersuchten über 12 Monate die Sicherheit und Ef- drucks verbunden sein. Hinsichtlich der Häufigkeit die- fektivität von ein oder zwei Behandlungen mit dem De- ser Nebenwirkungen scheinen sich die verschiedenen xamethason-Implantat bei insgesamt 1 267 Patienten vorgestellten Steroid-Depotsysteme – wahrscheinlich mit Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss maßgeblich aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkungs- (Abbildung 2). In den beiden Behandlungsgruppen kam dauer – voneinander zu unterscheiden. Länger wirksame, es signifikant schneller und häufiger (29 % im Ver- nicht-abbaubare Implantate konnten in den Studien die gleich zu 11 % nach 60 Tagen) zu einer Visusverbesse- Krankheitsbilder gut therapieren, allerdings mit den rung um ≥ 15 Buchstaben als in der Kontrollgruppe Nebenwirkungen einer langdauernden Steroidtherapie (p < 0,001). Nach zweimaliger Implantation des 700 µg (Linsentrübung und Anstieg des Augeninnendrucks). Implantats kam es bei 29,8 % (90/302) der phaken Au- Abbaubare Implantate weisen bei allerdings deutlich gen zu einer Zunahme der Linsentrübung (Kontroll- kürzerer Wirkdauer nach einmaliger Applikation ein gruppe 5,7 %; 5/88). Ein Augeninnendruckanstieg fand günstigeres Nebenwirkungsspektrum auf. Im Falle einer sich am häufigsten 60 Tage nach Implantation und wur- wiederholten intravitrealen Implantation kommt es auch de in der Gruppe der zweimaligen 700 µg Implantation hier vermehrt zu einem – meist medikamentös beherrsch- bei 12,6 % der Patienten nach der ersten und bei 15,4 % baren – Augeninnendruckanstieg und einer beschleunig- nach der zweiten Behandlung festgestellt (23, 24). ten Trübung der Augenlinse. Derzeit fehlen noch Unter- Die Sicherheit und Effektivität des Dexamethason- suchungen zum Langzeitverlauf unter dieser Therapie, Implantats bei Patienten mit einer nichtinfektiösen in- so dass aktuell noch keine definitiven Aussagen zu mög- termediären oder posterioren Uveitis wurde in einer lichen langfristigen Nebenwirkungen bei wiederholten Phase-III-Studie (HURON-Studie) untersucht. Die Be- Behandlungen getätigt werden können. Allerdings ist handlungsgruppen profitierten über die gesamte Nach- aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit einer intra- beobachtungszeit hinweg von der Therapie, auch eine vitrealen Steroidtherapie nicht damit zu rechnen, dass Verbesserung des Visus um ≥ 15 Buchstaben war in den sich im Langzeitverlauf noch weitere seltene, gefährliche Behandlungsgruppen signifikant häufiger. Ein Augen- Nebenwirkungen zeigen werden. innendruckanstieg auf Werte von ≥ 25 mm Hg trat bei den Kontrolluntersuchungen jeweils bei weniger als 10 % der Patienten auf und die Rate an Linsentrübun- KERNAUSSAGEN gen lag zwischen 7 % (4/55) in der Kontrollgruppe und 15 % (9/62) in der 700 µg Gruppe (25). ● Die Pharmakotherapie von Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts stellt eine Die Ergebnisse der vorliegenden Studien weisen da- therapeutische Herausforderung dar. Bei einer systemischen Kortikosteroidtherapie wäre bei den für einen ausreichenden intraokularen Wirkspiegel notwendigen Do- rauf hin, dass das 700 µg Implantat im Vergleich zu sierungen mit systemischen Nebenwirkungen zu rechnen. dem 350 µg Implantat bei einer vergleichbaren Anwen- dungssicherheit wirksamer ist. Dementsprechend wur- ● Der Begriff „intravitreale operative Medikamentenapplikation“ (IVOM) beschreibt die de die Zulassung auch für das 700 µg Implantat für die direkte operative Einbringung von Medikamenten in den Glaskörperraum des Au- Therapie eines Makulaödems nach venösen Gefäßver- ges. Hierdurch können hohe lokale Wirkstoffkonzentrationen erreicht und die syste- mischen Nebenwirkungen reduziert werden. schlüssen und bei Uveitis beantragt und erteilt. Das De- xamethason-Implantat scheint entsprechend der bisher ● Mögliche unerwünschte Effekte der intravitrealen Therapie sind die mit der operati- vorliegenden Daten eine gute therapeutische Sicherheit ven Einbringung des Medikamentes verbundenen Komplikationen sowie im Fall aufzuweisen und nach einmaliger Anwendung über der Steroide eine Trübung der Augenlinse und ein Augendruckanstieg. mehrere Monate zu wirken. Die klinische Erfahrung ● Intravitreale Depotsysteme wurden entwickelt, um die Wirkdauer intravitreal appli- zeigt aktuell, dass auch bei diesem Präparat bei wieder- zierter Medikamente zu verlängern und so die Behandlungsfrequenz zu reduzieren. holten Implantationen und somit verlängerter Wir- ● Die bisherigen Studien zeigen eine gute Wirksamkeit intravitrealer Steroid-Depot- kungsdauer zunehmend mit Linsentrübungen zu rech- systeme bei je nach Implantat-Typ unterschiedlichem Nebenwirkungsprofil. nen ist (Tabelle 2). Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012 589
MEDIZIN Interessenkonflikt 18. Bandello F, Iacono P, Battaglia Parodi M: Treatment options for dif- Dr. Nentwich erhielt Honorare für eine Autorenschaft im Rahmen einer Publi- fuse diabetic macular edema. Eur J Ophthalmol 2010; 21: 45–50. kation, Erstattung von Teilnahmegebühren für einen Kongress sowie Reise- und Übernachtungskosten von Allergan. 19. Ip MS, Scott IU, VanVeldhuisen PC, et al.: A randomized trial comparing the efficacy and safety of intravitreal triamcinolone with Prof. Ulbig nimmt Beratertätigkeiten wahr für Novartis, Allergan und Pfizer. Er- observation to treat vision loss associated with macular edema stattung von Teilnahmegebühren für Kongresse erhielt er von Novartis und Pfi- zer. Die Erstattung für Reise- und Übernachtungskosten sowie Honorare für secondary to central retinal vein occlusion: the Standard Care vs die Vorbereitung von wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen erhielt Corticosteroid for Retinal Vein Occlusion (SCORE) study report 5. er von Novartis, Allergan und Pfizer. Für die Durchführung von klinischen Auf- Arch Ophthalmol 2009; 127: 1101–14. tragsstudien erhielt er Gelder auf ein Drittmittelkonto von Novartis. 20. Scott IU, Ip MS, VanVeldhuisen PC, et al.: A randomized trial compa- ring the efficacy and safety of intravitreal triamcinolone with stan- dard care to treat vision loss associated with macular Edema se- Manuskriptdaten eingereicht: 14. 10. 2011, revidierte Fassung angenommen: 13. 3. 2012 condary to branch retinal vein occlusion: the Standard Care vs Cor- ticosteroid for Retinal Vein Occlusion (SCORE) study report 6. Arch Ophthalmol 2009; 127: 1115–28. 21. Winterhalter S, Ruokonen P, van der Velden KH, Pleyer U, Joussen LITERATUR AM: Intravitreal implants: drug carriers and carriers of hope? Oph- 1. Cunha-Vaz J, Bernardes R, Lobo C: Blood-retinal barrier. Eur J thalmologe 2011; 108: 222–9. Ophthalmol 2010; 21: 3–9. 22. Gan IM, Ugahary LC, van Dissel JT, van Meurs JC: Effect of intravit- 2. Urtti A: Challenges and obstacles of ocular pharmacokinetics and real dexamethasone on vitreous vancomycin concentrations in pa- drug delivery. Adv Drug Deliv Rev 2006; 58: 1131–5. tients with suspected postoperative bacterial endophthalmitis. Grae- 3. Fischer N, Narayanan R, Loewenstein A, Kuppermann BD: Drug de- fes Arch Clin Exp Ophthalmol 2005; 243: 1186–9. livery to the posterior segment of the eye. Eur J Ophthalmol 2010; 23. Haller JA, Bandello F, Belfort R, et al.: Randomized, sham-controlled 21: 20–6. trial of dexamethasone intravitreal implant in patients with macular 4. Moshfeghi AA, Rosenfeld PJ, Flynn HW Jr., et al.: Endophthalmitis edema due to retinal vein occlusion. Ophthalmology 2010; 117: after intravitreal anti-vascular endothelial growth factor antagonists: 1134–46 e3. a six-year experience at a university referral center. Retina 2011; 24. Haller JA, Bandello F, Belfort R, et al.: Dexamethasone intravitreal 31: 662–8. implant in patients with macular edema related to branch or central 5. Sampat KM, Garg SJ: Complications of intravitreal injections. Curr retinal vein occlusion twelve-month study results. Ophthalmology Opin Ophthalmol 2010; 21: 178–83. 2011; 118: 2453–60. 6. Brown DM, Michels M, Kaiser PK, Heier JS, Sy JP, Ianchulev T: Rani- 25. Lowder C, Belfort R Jr., Lightman S, et al.: Dexamethasone intravit- bizumab versus verteporfin photodynamic therapy for neovascular real implant for noninfectious intermediate or posterior uveitis. Arch age-related macular degeneration: Two-year results of the ANCHOR Ophthalmol 2011; 129: 545–53. study. Ophthalmology 2009; 116: 57–65 e5. 7. Hayashi K, Hayashi H: Intravitreal versus retrobulbar injections of tri- amcinolone for macular edema associated with branch retinal vein Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med Michael W. Ulbig occlusion. Am J Ophthalmol 2005; 139: 972–82. Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität 8. Scholl S, Augustin A, Loewenstein A, Rizzo S, Kupperman B: Gene- Klinikum der Universität München ral pathophysiology of macular edema. Eur J Ophthalmol 2010; 21: Campus Innenstadt 10–9. Mathildenstraße 8 80336 München 9. Glacet-Bernard A, Coscas G, Zourdani A, Soubrane G, Souied EH: Michael.Ulbig@med.uni-muenchen.de Steroids and macular edema from retinal vein occlusion. Eur J Oph- thalmol 2010; 21: 37–44. 10. Kollias AN, Ulbig MW: Diabetic retinopathy: Early diagnosis and ef- Zitierweise fective treatment. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(5): 75–83; quiz 4. Nentwich MM, Ulbig MW: The therapeutic potential of intraocular depot steroid systems—developments aimed at prolonging duration of efficacy. 11. Herrero-Vanrell R, Cardillo JA, Kuppermann BD: Clinical applications Dtsch Arztebl Int 2012; 109(37): 584–90. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0584 of the sustained-release dexamethasone implant for treatment of macular edema. Clin Ophthalmol 2011; 5: 139–46. 12. Kohner EM, Laatikainen L, Oughton J: The management of central retinal vein occlusion. Ophthalmology 1983; 90: 484–7. 13. Callanan DG, Jaffe GJ, Martin DF, Pearson PA, Comstock TL: Treat- ment of posterior uveitis with a fluocinolone acetonide implant: three-year clinical trial results. Arch Ophthalmol 2008; 126: 1191–201. 14. Kempen JH, Altaweel MM, Holbrook JT, et al.: Randomized Compa- rison of Systemic Anti-inflammatory Therapy Versus Fluocinolone Acetonide Implant for Intermediate, Posterior, and Panuveitis: The Multicenter Uveitis Steroid Treatment Trial. Ophthalmology 2011; 118: 1916–26. 15. Pearson PA, Comstock TL, Ip M, Callanan D, et al.: Fluocinolone acetonide intravitreal implant for diabetic macular edema: a 3-year multicenter, randomized, controlled clinical trial. Ophthalmology 2011; 118: 1580–7. 16. Jain N, Stinnett SS, Jaffe GJ: Prospective study of a fluocinolone acetonide implant for chronic macular edema from central retinal vein occlusion thirty-six-month results. Ophthalmology 2012; 119: 132–7. 17. Campochiaro PA, Brown DM, Pearson A, et al.: Long-term benefit @ Mit „e“ gekennzeichnete Literatur: www.aerzteblatt.de/lit3712 of sustained-delivery fluocinolone acetonide vitreous inserts for The English version of this article is available online: diabetic macular edema. Ophthalmology 2011; 118: 626–35 e2. www.aerzteblatt-international.de 590 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012
MEDIZIN ÜBERSICHTSARBEIT Therapiepotenzial intraokularer Steroid-Depotsysteme Entwicklungen zur Verlängerung der Wirkdauer intraokular applizierter Kortikosteroide Martin M. Nentwich, Michael W. Ulbig eLITERATUR e1. Finger RP, Fimmers R, Holz FG, Scholl HP: Incidence of blindness and severe visual impairment in Germany: projections for 2030. Invest Ophthalmol Vis Sci 2011; 52: 4381–9. e2. Finger RP, Fimmers R, Holz FG, Scholl HP: Prevalence and causes of registered blindness in the largest federal state of Germany. Br J Ophthalmol 2011; 95: 1061–7. e3. Fong DS, Custis P, Howes J, Hsu JW: Intravitreal bevacizumab and ranibizumab for age-related macular degeneration a multi- center, retrospective study. Ophthalmology 2010; 117: 298–302. e4. Gragoudas ES, Adamis AP, Cunningham ET Jr., Feinsod M, Guyer DR: Pegaptanib for neovascular age-related macular degeneration. N Engl J Med 2004; 351: 2805–16. e5. Rosenfeld PJ, Brown DM, Heier JS, et al.: Ranibizumab for neo- vascular age-related macular degeneration. N Engl J Med 2006; 355: 1419–31. e6. Bressler NM, Chang TS, Fine JT, Dolan CM, Ward J: Improved vi- sion-related function after ranibizumab vs photodynamic therapy: a randomized clinical trial. Arch Ophthalmol 2009; 127: 13–21. e7. Massin P, Bandello F, Garweg JG, et al.: Safety and efficacy of ranibizumab in diabetic macular edema (RESOLVE Study): a 12-month, randomized, controlled, double-masked, multicenter phase II study. Diabetes Care 2010; 33: 2399–405. e8. Elman MJ, Aiello LP, Beck RW, et al.: Randomized trial evaluating ranibizumab plus prompt or deferred laser or triamcinolone plus prompt laser for diabetic macular edema. Ophthalmology 2010; 117: 1064–77 e35. e9. Mitchell P, Bandello F, Schmidt-Erfurth U, et al.: The RESTORE study: ranibizumab monotherapy or combined with laser versus laser monotherapy for diabetic macular edema. Ophthalmology 2011; 118: 615–25. e10. Martin DF, Maguire MG, Ying GS, Grunwald JE, Fine SL, Jaffe GJ.: Ranibizumab and bevacizumab for neovascular age-related ma- cular degeneration. N Engl J Med 2011; 364: 1897–908. e11. Campochiaro PA, Brown DM, Awh CC, et al.: Sustained benefits from ranibizumab for macular edema following central retinal vein occlusion: twelve-month outcomes of a phase III study. Ophthal- mology 2011; 118: 2041–9. e12. Brown DM, Campochiaro PA, Bhisitkul RB, et al.: Sustained bene- fits from ranibizumab for macular edema following branch retinal vein occlusion: 12-month outcomes of a phase III study. Ophthal- mology 2011; 118: 1594–602. e13. Kuppermann BD, Blumenkranz MS, Haller JA, et al.: Randomized controlled study of an intravitreous dexamethasone drug delivery system in patients with persistent macular edema. Arch Ophthal- mol 2007; 125: 309–17. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 37 | 14. September 2012 8
Sie können auch lesen