THESENPAPIER Das sind die fünf wichtigsten SEO-Trends für 2021
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THESENPAPIER Das sind die fünf wichtigsten SEO-Trends für 2021 Trend 1: Ab jetzt heißt es „Mobile Only“ ...................................................................................................... 1 Bin ich schon „mobile“? ................................................................................................................................ 2 Was auf dem Desktop ging, muss nicht mobil funktionieren ....................................................................... 2 Testen, testen, testen ................................................................................................................................... 2 Trend 2: Alles für eine bessere Nutzererfahrung im Web – Page Experience wird ein Rankingfaktor ....... 3 Trend 3: Nutzer im Spotlight – Fokus auf nutzerzentrierte Inhalte.............................................................. 5 Trend 4: Digitale PR – Backlinks sind wichtig .............................................................................................. 6 Trend 5: Google und die Plattformökonomie ............................................................................................... 7 Fazit: User first – technische und inhaltliche Qualität gewinnt immer mehr an Bedeutung ........................ 8 Autorin .......................................................................................................................................................... 9 Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) sollte auch im kommenden Jahr 2021 ein fester Bestandteil des digitalen Marketing-Setups sein. Höhere Content-Qualität, bessere Nutzererfahrung, noch intelligentere Algorithmen, neue Rankingfaktoren und die Umstellung auf mobilfreundliche Websites: Diese fünf Trends sollten Marketing- und Digitalverantwortliche 2021 im Auge behalten. Trend 1: Ab jetzt heißt es „Mobile Only“ Ab März 2021 ist es so weit: Alle Websites werden auf Mobile First umgestellt. Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt nur noch die mobile Version einer Website für das Ranking herangezogen wird und nicht mehr die Desktop-Fassung. Google crawlt Websites dann überwiegend mit dem Smartphone Googlebot, und Inhalte, die für diesen nicht sichtbar sind, können keine Rankings mehr generieren. Mit diesem Prozess hat Google bereits im Jahr 2018 begonnen. Websites, die nach Ansicht der Suchmaschine bereits einen gewissen Grad an Mobiltauglichkeit aufwiesen, wurden nach und nach umgestellt. Und auch neue Websites werden inzwischen direkt Mobile-First-indexiert. Alle anderen haben noch etwas mehr Zeit bekommen, um notwendige Anpassungen vorzunehmen. 2020 sollte dann eigentlich die komplette Umstellung aller Websites auf Mobile First erfolgen. Aufgrund der Corona-Pandemie wollte Google Websitebetreibern dann nicht noch mehr zumuten und hat daher eine letzte Fristverlängerung gewährt. Doch im März 2021 ist es so weit und alle Websites werden auf die Mobile-First-Indexierung umgestellt. Websitebetreiber sollten daher prüfen, inwieweit die mobile Version ihrer Website tatsächlich mit der Desktop-Version übereinstimmt und ob alle SEO-relevanten Inhalte auch auf der mobilen Version verfügbar sind. Sind mobil weniger Inhalte vorhanden, kann das zu Verlusten der organischen Sichtbarkeit und damit zu weniger Traffic führen. 1
Bin ich schon „mobile“? Ob die eigene Website bereits vom Smartphone Bot gecrawlt wird, sieht man in der Google Search Console unter dem Punkt „Abdeckung“, denn dort wird der Hauptcrawler angegeben. Lautet dieser „Smartphone“, ist die Umstellung bereits erfolgt. Auch Websitebetreiber, die bereits auf mobile umgestellt wurden, sollten ihre Seiten noch einmal überprüfen und abgleichen. Es gibt immer wieder Seiten, die deutliche Verluste erfahren haben, als sie umgestellt wurden. Daher ist es sinnvoll, die Performance und die Indexabdeckung vor und nach der Umstellung genauer zu betrachten. In der Regel kann man Veränderungen über einen Zwei-Wochen-Zeitraum hinweg um das entsprechende Datum beobachten. Grundsätzlich hat Google im Vorfeld alle Websitebetreiber in der Search Console über den Termin der Umstellung informiert. Was auf dem Desktop ging, muss nicht mobil funktionieren Egal ob bereits umgestellt oder nicht, jeder sollte die eigene Website auf ihre Mobiltauglichkeit überprüfen und Probleme identifizieren, die negative Auswirkungen haben könnten. So sollte beispielsweise von der Nutzung von Flash Abstand genommen werden. Auch wurden in der Vergangenheit oft Inhalte für die bessere Übersicht auf Mobilgeräten „eingeklappt“. Solange die Nutzerfreundlichkeit nicht darunter leidet, spricht seitens Google nichts dagegen und auch aus SEO-Sicht stellt dies bei richtiger Umsetzung kein Problem dar. Allerdings sollten die eingeklappten Inhalte von vornherein im HTML verfügbar sein und z. B. nicht von Scroll- oder Klick-Events abhängig sein, da der Googlebot diese nicht beherrscht. Zusätzlich sollten alle für das Rendering der Seite relevanten Ressourcen für den Smartphone Crawler erreichbar sein. Testen, testen, testen Testen lässt sich die Mobiltauglichkeit z. B. mit dem Mobile Friendly Testing Tool von Google. Dieses Tool stellt neben einer grundsätzlichen Einstufung einer Seite ebenfalls Informationen darüber bereit, wie der Googlebot die Seite wahrnimmt, welchen Quellcode dieser gefunden hat und ob es Probleme beim Zugriff auf Ressourcen gab. In der Google Search Console finden sich ebenfalls Hinweise zum Status der mobilen Optimierung. Websitebetreiber sollten die verbleibende Zeit nutzen, um ihre Seiten zu prüfen und zu verbessern. Wer noch unschlüssig ist, was die beste Option für die technische Umsetzung einer mobilen Seite ist, dem empfiehlt Google als Best Practice eine responsive Website. Hier werden die Inhalte an die Bildschirmgröße angepasst, der Quellcode für Mobile und Desktop ist jedoch identisch. Diese Option ist relativ wartungsfreundlich und technisch weniger komplex umzusetzen als eine Auslieferung z. B. über zwei verschiedene Domains (m-Dot). Weitere Empfehlungen zur Mobile-First-Optimierung finden sich unter folgendem Link: https://developers.google.com/search/mobile-sites/mobile-first-indexing 2
ABBILDUNG 1: IST EINE WEBSITE NICHT FÜR MOBILGERÄTE OPTIMIERT, KANN ES PROBLEME BEI DER DARSTELLUNG DER DESKTOP-VERSION AUF MOBILGERÄTEN GEBEN (QUELLE: GOOGLE1) ABBILDUNG 2: RESPONSIVE DARSTELLUNG EINER WEBSITE AUF DESKTOP- UND MOBILGERÄTEN (QUELLE: GOOGLE2) Trend 2: Alles für eine bessere Nutzererfahrung im Web – Page Experience wird ein Rankingfaktor 2021 steht ganz im Zeichen der optimalen Nutzererfahrung. Denn im Mai 2021 wird offiziell das Page Experience Update ausgerollt. Bereits im Sommer 2020 hat Google neue Metriken bekannt gegeben, die die Nutzererfahrung auf Websites messbar machen sollen. Dabei wurde sich im ersten Schritt darauf verständigt, bestehende Metriken beizubehalten und diese durch drei weitere, die sogenannten Core Web 1 https://developers.google.com/search/mobile-sites 2 https://developers.google.com/search/mobile-sites 3
Vitals, zu ergänzen. Die neuen Metriken messen die Ladezeit, die Interaktivität und die visuelle Stabilität einer Website. Laut Google lässt sich anhand dieser Faktoren am besten bestimmen, ob der Nutzer ein gutes oder ein eher weniger gutes Anwendererlebnis hat. Bei den drei neuen Metriken handelt es sich um den Largest Contentful Paint (LCP) 3, den First Input Delay (FID)4 und den Cumulative Layout Shift (CLS)5. Der Largest Contentful Paint misst die wahrgenommene Ladezeit einer Seite. Der First Input Delay misst die Zeit, ab der ein Nutzer mit der Seite interagiert, bis zu dem Zeitpunkt, ab dem der Browser in der Lage ist, darauf zu reagieren. Mit dem Cumulative Layout Shift wird gemessen, wie viele Layout-Verschiebungen es auf einer Seite gibt, die im Renderingprozess auftreten. Typische Beispiele sind Text-Verschiebungen durch das spätere Laden von Bildern oder Anzeigen. ABBILDUNG 3: DIE CORE WEB VITALS UND IHRE REFERENZWERTE IM ÜBERBLICK (QUELLE: CHROMIUM BLOG6) ABBILDUNG 3: DIE CORE WEB VITALS UND IHRE REFERENZWERTE IM ÜBERBLICK (QUELLE: CHROMIUM BLOG7) Diese drei neuen Metriken dienen zusammen mit beispielsweise Safe Browsing und der Nutzung von HTTPS der Bewertung der Page Experience. Ab Mai 2021 verschmelzen folgende Metriken dann zum Page Experience Update und sind Ranking-relevant: Ladezeit (Largest Contentful Paint) Interaktivität (First Input Delay) Visuelle Stabilität (Cumulative Layout Shift) Mobilfreundlichkeit Safe Browsing HTTPS-Verschlüsselung Verzicht auf „Intrusive Interstitials“ (störende Pop-ups) 3 https://web.dev/lcp/ 4 https://web.dev/fid/ 5 https://web.dev/cls/ 6 https://blog.chromium.org/2020/05/introducing-web-vitals-essential-metrics.html 7 https://blog.chromium.org/2020/05/introducing-web-vitals-essential-metrics.html 4
ABBILDUNG 4: DIE SIGNALE ZUR BEWERTUNG DER PAGE EXPERIENCE IM ÜBERBLICK (QUELLE: GOOGLE8) Bis Mai 2021 ist noch etwas Zeit, um Optimierungen vorzunehmen und die eigene Website für eine bessere Nutzererfahrung anzupassen. Google bietet dazu eine Reihe von Optimierungshinweisen an und hat die Core Web Vitals in sämtlichen relevanten Tools integriert, u. a. Google Search Console, Lighthouse9 und Pagespeed Insights10. Geplant ist zudem ein jährliches Update der Core Web Vitals, damit auch weitere relevante Metriken in Zukunft berücksichtigt werden. Am Page Experience Update ist abzulesen, welche Bedeutung Google der Nutzererfahrung beimisst und künftig noch beimessen wird. Dabei sollte neben den harten Fakten in Form der Core Web Vitals vor allem die tatsächliche Wahrnehmung der Nutzer eine Rolle spielen. Eine gute Website ist so gestaltet, dass man sie gerne benutzt und intuitiv bedienen kann. Denn Nutzer werden zunehmend ungeduldiger, springen dadurch schneller ab und gehen zum Wettbewerb, wenn eine Website keine gute Nutzererfahrung bieten kann. Trend 3: Nutzer im Spotlight – Fokus auf nutzerzentrierte Inhalte Die letzten Core-Updates des Google Algorithmus haben es gezeigt: Content-Qualität gewinnt. Websites mit ganzheitlichen, gut aufbereiteten Inhalten haben somit gute Chancen, bei einem Update ohne große Verluste davonzukommen. Ziel der Updates war es, die Qualität der Antworten in den Suchergebnissen weiter zu verfeinern, um den Nutzern noch exaktere Ergebnisse liefern zu können. Eine große Rolle spielt dabei die Suchintention. Hinter allem steht die Frage: Was erwartet ein Nutzer von den Suchergebnissen zu einer bestimmten Suchanfrage? Dabei muss der Algorithmus zwischen transaktionalen Suchen, lokalen Suchen, Suchen nach News, Bildersuchen u. v. m. unterscheiden. Ein Baustein für diese Verfeinerung war das BERT Update, mit dem der Kontext einer Suchanfrage besser verstanden und einzelne 8 https://webmasters.googleblog.com/2020/05/evaluating-page-experience.html 9 https://developers.google.com/web/tools/lighthouse 10 https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/ 5
Wörter noch besser in Zusammenhang gebracht werden können. Auch Negierungen erkennt Google seitdem deutlich besser. Wichtige Informationen zu möglichen Suchintentionen von Nutzern bieten die Google Quality Rater Guidelines11. Diese stellen einen Katalog an Informationen und Kriterien dar, anhand derer die Google Quality Rater Websites bewerten. Bei den Quality Ratern handelt es sich um Google-Mitarbeiter, die Suchergebnisse mit menschlichen Bewertungen einer Website vergleichen. Allerdings haben die Mitarbeiter weder etwas mit den Rankings zu tun noch sind die Quality Rater Guidelines ein Konvolut von Rankingfaktoren. Vielmehr ist es die menschliche Kontrolle der Genauigkeit von maschinell erstellten Suchergebnissen durch den Algorithmus. Die Guidelines geben lediglich Einblicke in die Entwicklungsrichtung des Algorithmus, der durch die Quality Rater überprüft wird. Erst kürzlich wurden die Guidelines um das Thema Wörterbücher und Definitionen erweitert. Im SEO werden Glossare oder ähnliche Schlagwortsammlungen oft genutzt, um eine möglichst hohe Autorität für ein Thema aufzubauen. Da Wörterbucheinträge oder Glossare allerdings selten das zur Suchintention passende Ergebnis für Nutzer abbilden, stellt sich hier die Frage nach dem Mehrwert. Denn SEOs sollten in erster Linie für Nutzer und nicht für Suchmaschinen optimieren und daher vielmehr auf hochwertige holistische Inhalte zu einem Thema setzen. Doch was ist hochwertig? Hier kommen die E-A-T-Kriterien zum Einsatz, wobei E-A-T für Expertise, Authoritativeness und Trust steht. Diese sind ebenfalls Teil der Quality Rater Guidelines und formulieren Anforderungen an eine Website im Hinblick auf Qualität und Autorität. Grundsätzlich sollten alle Websites diese Kriterien erfüllen, bei manchen ist die Berücksichtigung von E-A-T sogar verpflichtend, und Ungenauigkeiten in diesem Bereich können starke Verluste im Zuge eines Core-Updates nach sich ziehen. Besonders kritisch ist E-A-T bei allen Themen, die das persönliche oder finanzielle Glück der Nutzer beeinflussen können. Dazu zählen unter anderem Gesundheitsinformationen, Finanzberatungen oder Versicherungen. So sollten Informationen auf einer Website nach Möglichkeit durch Fakten belegt werden. Denn vertrauenswürdige Quellen, Autoren mit nachweislicher Expertise und auch hochwertige Backlinks gelten als bedeutende Faktoren von E-A-T. Hier ist es sinnvoll, sich selbst die Frage zu stellen, wie eine Information aufbereitet sein muss, damit man ihr vertraut und sie als seriös bewertet. Darüber hinaus lohnt sich ein ausführlicher Blick in die Google Quality Rater Guidelines, um auch für die kommenden Updates gewappnet zu sein. Trend 4: Digitale PR – Backlinks sind wichtig Immer wieder totgesagt und doch nach wie vor wichtig: Backlinks! Glaubt man der Aussage, dass Links kaum noch wichtig sind oder zumindest stark an Bedeutung verloren haben, sollte man einen Blick auf die Anfänge Googles als Suchmaschine werfen. Denn damals lag der Fokus direkt auf Links, die als Referenzen die Bedeutung einer Website darstellen sollten. Diese Fokussierung hat jedoch dazu geführt, dass der Ranking- Algorithmus ausgenutzt wurde, indem Unmengen an Links eingekauft wurden und massenhafter Linktausch und allerlei technische Tricksereien stattfanden. Doch Google reagierte schnell, identifizierte immer zuverlässiger Manipulationstechniken und strafte diese im Rahmen von Core-Updates ab. Heute sind Links noch immer essenziell, um die Autorität einer Website zu beurteilen. Dabei versteht Google es nach wie vor sehr gut, spammige oder unnatürliche Backlinks auszufiltern. Daher empfiehlt es sich, von Anfang an seriöse und hochwertige Links aufzubauen. Wie aber bekommt man diese? Da der Linkverkauf nicht erlaubt und die Konkurrenz groß ist, müssen sich Websitebetreiber so einiges einfallen lassen, um Multiplikatoren auf sich aufmerksam zu machen und auf diese Weise wertvolle Backlinks zu akquirieren. Der Trend geht hier in Richtung Digitale PR, d. h. der Fokus liegt auf umfangreichen 11 https://static.googleusercontent.com/media/guidelines.raterhub.com/de//searchqualityevaluatorguidelines.pdf 6
Kampagnen, beispielsweise verbunden mit wertvollen Studien und hochwertiger Content-Aufbereitung, die den Nutzern einen echten Mehrwert bieten. Dabei gilt es zu überlegen, was für die eigene Zielgruppe von Bedeutung ist und gleichzeitig einen echten News-Charakter hat. Welche Informationen finden Nutzer spannend oder bemerkenswert genug, dass sie diese mit ihrer Peer-Group teilen wollen? Diese Inhalte greifen Multiplikatoren gerne auf, um sie zu verbreiten und damit selbst Traffic auf die eigenen Seiten zu bringen. Studien oder Persönlichkeitstests gelten als sehr erfolgreiche Beispiele. Denn eine Studie, die aufzeigt, welche Stadt die schmutzigste ist, welche über den besten ÖPNV verfügt oder in welcher Stadt die meisten Singles leben, macht neugierig und weckt das Interesse einer breiten Zielgruppe. Wenn Nutzer überdies zur Interaktion angeregt werden, fühlen sich diese involviert und behalten die Kampagne besser in Erinnerung. So könnte es für Nutzer interessant sein, wenn sie selbst berechnen können, wie viel Einfluss sie auf den CO2- Ausstoß ihrer Stadt haben oder ob sie bei der Nutzung des ÖPNV eher über oder unter dem Durchschnitt liegen. Auch Kampagnen, die weniger greifbare Themen verständlich aufbereiten, erfreuen sich großer Beliebtheit. Digitale PR erfordert viel Kreativität, Recherche und ein Quäntchen Glück. Die richtige Kampagne kann dazu beitragen, dass stets hochwertige und vor allem natürliche Backlinks erzielt werden, die die Autorität der eigenen Seite und natürlich auch die eigene Brand stärken. Trend 5: Google und die Plattformökonomie Die Plattformökonomie bringt Teilnehmer eines Marktes auf einer Plattform (Marktplatz) zusammen, um dann dort Transaktionen oder Dienstleistungen zu vermitteln. Typische Plattformen im Consumer-Bereich sind Amazon, eBay oder Airbnb. So basiert auch die gesamte Sharing Economy auf diesem Modell: Nutzer können Autos mieten oder Songs abspielen, die weder ihnen noch dem Vermittler gehören und die sie gegen eine Gebühr vorübergehend nutzen können. Ein großer Vorteil für Anbieter ist, dass sie hierdurch eine höhere Reichweite erzielen, als wenn sie lediglich auf vielen einzelnen Websites vertreten wären. Zudem werden Angebote gebündelt, so dass Nutzer einen guten Überblick über die Preisspanne haben und ebenfalls auf eine große Auswahl an Produkten zugreifen können. Oft bieten Plattformanbieter eigene Produkte an und ergänzen dieses Angebot um Drittanbieter- Produkte. Drittanbieter profitieren dabei nicht nur von der hohen Reichweite des Marktplatzes, sondern sparen sich auch einen Teil der Infrastruktur und des Marketings. Im Gegenzug leisten sie eine Provision an den Marktplatzanbieter. Lange hat Google hauptsächlich über Anzeigenschaltungen Geld verdient. Seit einigen Jahren zeichnet sich jedoch eine deutlich strategischere Richtung ab. Mit Produkten wie der Flug- oder Hotelsuche oder Jobs besetzt Google lukrative Märkte und zieht Geschäft auf die eigene Plattform. Da die Anbieter von der Suchmaschine abhängig sind, können sie sich dem kaum verweigern. Für die Suchmaschine ist das Modell denkbar einfach: Ohnehin vorhandene Daten werden dafür genutzt, bestimmte Produkte zu verfeinern und sie anschließend zu monetarisieren. In der Corona-Krise hat Google angekündigt, dass kostenlose Produktfeeds ausgerollt werden, auch wenn man keine Anzeigen über Google Ads schaltet. Das bedeutet, dass ein Produktfeed für den eigenen Online- Shop erstellt und im Google Merchant Center hinterlegt werden kann. Diese Informationen werden dann genutzt, um kostenlose organische Produktfeatures in den Suchergebnissen zu erhalten. 7
ABBILDUNG 5: BEISPIEL „POPULAR PRODUCT FEATURE“ AUF GOOGLE.COM (QUELLE: GOOGLE) Mit diesem Angebot kann Anbietern geholfen werden. Allerdings wäre Google nicht Google, wenn die Daten nicht auch in Zukunft weiter genutzt werden würden. Hier wäre ein direkter Kauf eines Produkts über die Suchergebnisse zu erwarten. Nutzer würden dann über Google direkt bestellen, über Google Pay bezahlen und die eigentliche Website des Anbieters gar nicht mehr besuchen. Es ist davon auszugehen, dass in 2021 die Features in der Produktsuche weiter ausgebaut werden und Google den massiven Zuwachs an Online- Geschäften für sich nutzt und langfristig weiter monetarisiert. Fazit: User first – technische und inhaltliche Qualität gewinnt immer mehr an Bedeutung Die Nutzer rücken immer mehr ins Zentrum aller Google-Bemühungen. Websites sollen besser, schneller und hochwertiger werden. Denn die Anwender haben meist wenig Zeit, stehen einem Überangebot gegenüber und wollen, dass alles möglichst schnell und bequem abläuft. Wer da mithalten will, muss sich den Gegebenheiten des Marktes ein Stück weit beugen – sorgt dafür aber bei den Nutzern für mehr Zufriedenheit. 8
Autorin Franziska Grunke ist als SEO-Analyst bei Claneo tätig, einer Search-, Performance- und Content-Marketing-Agentur aus Berlin. Ihre Kunden profitieren von ihrer langjährigen Marketingerfahrung, die sie unter anderem als Online Marketing Manager bei einer Berliner E-Commerce-Agentur gesammelt hat. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der technischen und strategischen Suchmaschinenoptimierung. E-Mail: franziska.grunke@claneo.com LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/franziskagrunke/ XING: www.xing.com/profile/Franziska_Grunke/ Website: https://www.claneo.com 9
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