Total Cost of Ownership - Windows - Linux - Windows & Linux Seminar Arbeit aus Informationswirtschaft
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Seminar Arbeit aus Informationswirtschaft Total Cost of Ownership Windows - Linux - Windows & Linux Walter Huber, 9550114 Sommersemester 2000
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 Inhalt 1. TOTAL COST OF OWNERSHIP 3 1.1. Begriffsbestimmung, Ursprung, Anwendung 3 1.2. TCO Kostenstruktur und Leistungsbereiche 4 Capital Costs 4 Enduser Operations 4 Technical Support 4 Administration 5 1.3. Verteilung der Kosten 5 1.4. Kritik am TCO Konzept 6 2. GEGENÜBERSTELLUNG DER KOSTEN LINUX - WINDOWS 2000 7 2.1. Einführung 7 2.2. Einflußgrößen und Auswirkungen 7 2.3. Schlußfolgerung 8 Seite 2
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 1. Total Cost of Ownership 1.1. Begriffsbestimmung, Ursprung, Anwendung Der Begriff „Total Cost of Ownership“ (TCO) bedeutet übersetzt die „Gesamtkosten der Besitzerschaft“ und umschreibt die Kosten, die im Zusammenhang mit der Anschaffung, Wartung, Pflege, Benutzung und Beseitigung einer Ware oder einer Warengruppe stehen. Im Jahr 1986 hat das Beratungsunternehmen „Gartner Group“ einen ersten Versuch in der Definition und Ermittlung solcher Gesamtkosten im Zusammenhang mit EDV-Systemen unternommen. Die damaligen Ergebnisse bezogen sich lediglich auf traditionelle Großsysteme von IBM oder deren Nachbauern wie Fujitsu, Hitachi, u.a.. Von da an wurde TCO immer nur im Zusammenhang mit solchen Systemen verwendet und assoziiert. Mit dem Aufkommen der Client-/Server-Systeme, von denen man sich eine Kostenersparnis gegenüber den traditionellen Großrechner-Systemen erwartete, erlebte der Begriff „TCO“ im Jahr 1996 eine Wiedergeburt. Doch die Kostenstruktur des TCO‘s hat sich gegenüber dem TCO von 1986 in einigen Bereichen wesentlich geändert. Standen im Jahr 1986 besonders Hard- und Software-Kosten im Vordergrund, ist der TCO von 1996 vor allem von Kosten für Dienstleistungen gekennzeichnet. Einer der Ursachen für diese Verlagerung der Kosten von Hard- und Software in Richtung Dienstleistungen läßt großteils damit erklären, daß bis in die 80er Jahre die Hard- und Software Lieferanten für Großsysteme in den Produktpreisen oft bereits einen großen Umfang an Dienstleistungen knüpften. Diese wurden jedoch kaum als solche gekennzeichnet und waren damit in der TCO Berechnung nicht als Kosten für Dienstleistungen ausgewiesen. Heute wird der TCO oft für den Vergleich von Hard- und Software Komponenten verwendet, wobei dann oft die eigentlichen Kosten von Hard- oder Software im Hintergrund stehen. Das Augenmerk wird dann auf die mit dem Einsatz der jeweiligen Produkte verbundenen Dienstleistungen gerichtet. Seite 3
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 1.2. TCO Kostenstruktur und Leistungsbereiche Die anfallenden Kosten, die durch den TCO erfaßt werden, lassen sich in folgende Gruppen unterteilen: § Capital Costs § Enduser Operations § Technical Support § Administration Capital Costs Unter „Capital Costs“ werden die Kosten der § Abschreibungen für die errichtete Infrastruktur, wie - Netzwerk-Verkabelungen (Network Infrastructure), - Strom-Leitungen und Einrichtungen zur Notstromversorgung (Power Cabling & UPS) - Räumlichkeiten für ein Rechenzentrum, u.ä. (Floorspace & Security Installations) § Abschreibungen für die angeschaffte Hardware (Hareware) § Lizenzkosten für die Nutzung der eingesetzten Software (Software) Enduser Operations Im Bereich der „Enduser Operations“ fallen die Kosten für § die Schulung der Endbenutzer (Education) § den Aufwand der Mitarbeiter für die Organisation seiner Daten benötigt (Data Management) § jener Mehraufwand an Zeit zur Erledigung von Arbeiten am Computer, der zwischen einem Super-User und dem durchschnittlichen End-User besteht (Fuzz Factor) § die Vor-Ort Unterstützung des Endbenutzers durch andere Mitarbeiter (Peer Support) Technical Support Der umfangreiche Bereich „Technical Support“ bedarf einer weiteren Unterteilung in folgende Untergruppen: § Client Support: - Install/Move/Add/Change - Configuration Management § Network Support: - Capacity Planning - Network Upgrades - Troubleshooting - Network HelpDesk Seite 4
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 § Network Operating System (Server Operation): - Applikations HelpDesk - 2nd Level Fehlerbehebung - Software Verteilung - Disk Management - Security/Virus Management - Configuration Management - Performance Management - Applications Support - NOS Support § General Services: - Planung - Einführung von neuen Produkten (Product Introduction) - Hard- und Software Wartung - HelpDesk Tier 1 & Tier 2 - Service Management Administration In diesen Bereich fallen alle Aktivitäten, die entweder in den Bereich der Verwaltung, jedoch nicht in den Bereich der Administration von EDV Systemen fallen: § Asset Management § Formelle Audits § Informelle Audits § Sicherheit § Richtlinien und Prozeduren 1.3. Verteilung der Kosten Gemäß der Gartner Group Studie von 1996 ergibt sich folgende Verteilung der Kosten bei einer Gesamtbetrachtung über drei Jahre: Capital 8.192,- US$ 21 % Technical Support 10.707,- US$ 27 % Administration 3.652,- US$ 9% End-User Operations 17.010,- US$ 43 % 39.561,- US$ Das ergibt jährliche Kosten in der Höhe von US$ 13.187,- pro Client. Diese Darstellung zeigt auch ganz deutlich, daß lediglich 21% der Kosten in Anlagegüter (Hardware, Software, Verkabelung, ...) fließen. 79% der Kosten gehen in Dienstleistungen auf. Seite 5
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 1.4. Kritik am TCO Konzept Der TCO einer EDV-Landschaft wird immer mit der Anzahl der Endbenutzer bzw. Arbeitsstationen verknüpft. Da sich die Kosten der EDV jedoch nicht linear mit der Anzahl der Benutzer entwickeln, sondern vor allem im Bereich Hard- und Software sprunghaft erfolgen, ist der Vergleich von TCO Werten immer im Zusammenhang mit der dahinter liegenden EDV Umgebung zu betrachten. Nicht allzu selten wird auch der TCO von EDV Lösungen mit bestimmten Produkten berechnet, wobei die Infrastruktur dann oft so aufgebaut ist, daß für dieses Produkt ein günstigeren TCO im Vergleich zu anderen Produkten erreicht wird, wobei die aufgebauten Lösung dann weder betrachtet noch beleuchtet wird. Trotzdem werden EDV Lösungen oft an ihrem TCO gemessen und beurteilt, was jedoch auch in einem anderen Bereich eine sehr eingeschränkt Sichtweise auf die Qualität einer EDV Lösung darstellt: Der TCO Ansatz betrachtet ausschließlich die Kosten der EDV und deren Lösung. Worauf jedoch vollständig vergessen wird, ist die Verfügbarkeit der EDV Systeme und deren Applikationen. Denn diese hat auf der einen Seite einen starken Einfluß auf die Kosten der EDV Lösung selbst, sie hat aber vor allem auf den Erfolg des gesamten Unternehmens ein großen Einfluß: Steht die Applikation zur Abwicklung von Geschäften nicht zur Verfügung, so leidet das Unternehmen an entgangenem Gewinnen – eine Erscheinung, die gerade im Internet-Zeitalter eine wesentliche Rolle spielt. Gerade wenn es darum geht, eine definiertes Maß an Verfügbarkeit eines Systems zu garantieren, können die Kosten stark nach oben oder nach unten gehen. So sind z.B. die Gesamtkosten einer EDV Lösung mit einer garantierten Verfügbarkeit von 99,9% (13 min Systemausfall pro Monat1) weitaus höher als bei 95% (10,9h Systemausfall pro Monat). Auch Faktoren wie Reaktionszeit bei der Behandlung von Problemen spielen bei den sichtbaren Kosten einen beachtlichen Einfluß. Der TCO stellt somit nur einen Aspekt zur Beurteilung einer EDV Lösung dar, der die Struktur der EDV-Kosten darstellt und ggf. auch auf den einzelnen Endbenutzer heruntergebrochen wird. 1 Bei einem bedienten Betrieb Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr Seite 6
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 2. Gegenüberstellung der Kosten Linux - Windows 2000 2.1. Einführung Ziel dieser Arbeit ist die Gegenüberstellung der TCOs einer - rein Windows 2000 basierten Lösung - rein Linux basierten Lösung - gemischten Windows 2000 basierten Lösung Alle drei Szenarien basieren darauf, daß die Anforderungen an die EDV Lösung in Bezug auf Service Levels, Betriebszeiten, etc. unverändert bleiben. Damit einher kann auch davon ausgegangen werden, daß in allen drei Szenarien auf die selben Infrastruktur (EDV Betrieb, Rechenzentrum, Hardware) zurückgegriffen werden kann. Die damit verbundenen Aufwände werden sich demnach nicht ändern. Lediglich bei der Software und u.U. den damit verknüpften Applikationen und Dienstleistungen werden Unterschiede zu beobachten sein. Aus diesem Grund werden im Rahmen dieser Gegenüberstellung nur jene Komponenten des TCO’s behandelt, die tatsächlich von der Wahl des Betriebssystems beeinträchtigt werden. Alle anderen Bereiche, die von der Wahl des Betriebssystems unberührt bleiben, werden aus der Betrachtung herausgenommen. 2.2. Einflußgrößen und Auswirkungen Am Beginn des Semester, also am Beginn der Auseinandersetzung mit diesem Thema wurde der Versuch gestartet, für jede Variante (nur Windows, nur Linux, Kombination Windows & Linux) eine vollständige TCO Berechnung durchzuführen. Wie in der Einleitung bereits erwähnt wurde, stellt es sich jedoch heraus, daß in einem gleichartigen Umfeld sich beim Wechsel des Betriebsystems nur ganz wenig Parameter tatsächlich verändern. Der sehr starke Trend in Richtung Linux hatte zur Folge, daß innerhalb der letzten Monate: - sämtliche Applikationen auf Linux portiert wurden - sämtliche Tools für Systems Management auch für die Linux Plattform zur Verfügung stehen - sämtliche Dienstleistungen für Linux in der selben Form wie für Windows NT auch von großen Dienstleistungs- und Systemhäusern zu den selben Kosten angeboten werden - Benutzeroberflächen und Linux denen von Windows zu 100% gleichen Wenn also davon ausgegangen wird, daß für das Systems Management z.B. Tivoli oder CA UniCenter eingesetzt wird, so werden Linux Geräte genau betrieben und bedient wie Windows 2000 Geräte. Seite 7
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 2.3. Schlußfolgerung Obwohl am Beginn des Semesters mit doch erheblichen Unterschieden in der Höhe des TCO’s gerechnet wurde, mußte diese Erwartung schon in den Ansätzen enttäuscht werden: Es blieb nach mehreren Überlegungen und Abwägungen nur mehr ein Bereich übrig, bei dem mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln ein Unterschied erkannt werden konnte. Vom derzeitigen Stand der Dinge unterscheiden sich die TCO der drei Varianten lediglich im Bereich der Kosten für das Betriebssystem selbst, welche bei Linux annähernd Null und bei Windows 2000 relativ hoch sind. Alle anderen Bereiche werden nicht direkt von davon beeinflußt, da bereits sämtliche Tool-Sets für beide Plattformen zur Verfügung stehen. Seite 8
Seminar aus Informationswirtschaft Walter C. Huber, 9550114 Total Cost of Ownership: LINUX - Windows - LINUX & Windows Sommersemester 2000 Literaturliste J. Bass, J. Robinson: „Vier-Königs-Treffen“ aus NetworkWorld Germany, Ausgabe 04/2000 D. Cappuccio, B. Keyworth, W. Kriwin: Gartner Group Study - Strategic Analysis Report from 17. September 1996, „Total Cost of Ownership: The Impact of System Management“ N. Petreley: „Total Lack of Ownership“ aus NC World, Ausgabe 02/1998 Zona Research Inc.: „Desktop Clients: A Cost of Ownership Study“, Spring 1996 Fujitsu Computers: „Total Cost of Ownership: THE THEORY, What is Total Cost of Ownership?“, http://www.fujitsu-computers.com/COO/fj_tco_1.htm D. Matthews: „Total Cost of Ownership“, UNIX Review, http://204.33.180.203:80/unixreview/backissu/res9802.htm Seite 9
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