TOURISMUS IN SCHLADMING - Exkursionsbericht - Karin Rauchegger
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Exkursionsbericht TOURISMUS IN SCHLADMING Karin Rauchegger 1391645 Geographie und Wirtschaftskunde (Exkursionen, GeoEvents und Publikationen) eingereicht bei: Prof. Mag. Alfons Koller Haag, am 23. Oktober 2014
INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung .................................................................................................................. 3 2. Entstehung der Stadtgemeinde Schladming .................................................... 4 2.1 Ein Blick auf die Gemeinde ............................................................................ 5 3. Sommertourismus .................................................................................................... 6 3.1 Bogenschießen ................................................................................................. 6 3.2 Paragleiten ........................................................................................................ 6 3.3 Jogging und Nordic Walking ......................................................................... 6 3.4 Wandern ............................................................................................................ 7 3.4.1 Naturlehrpfade .......................................................................................... 7 3.5 Reiten ................................................................................................................. 7 3.6 Rafting und Canyoning .................................................................................. 7 3.7 Klettern ............................................................................................................... 8 3.8 Mountainbiken ................................................................................................. 8 4. Wintertourismus ....................................................................................................... 8 4.1 Skifahren und Snowboarden ......................................................................... 9 4.2 Langlaufen ........................................................................................................ 9 4.3 Wandern .......................................................................................................... 10 4.3.1 Pferdeschlittenfahrt ................................................................................ 10 4.4 Aprés-Ski........................................................................................................... 10 5. Tourismusstatistik ................................................................................................... 11 6. Schladming vor der Ski WM 2013....................................................................... 12 7. Schladming nach der Ski-WM 2013 .................................................................. 13 8. Zusammenfassung ............................................................................................... 16 9. Literaturverzeichnis ............................................................................................... 17 10. Abbildungsverzeichnis ...................................................................................... 18 Seite 2
1. EINLEITUNG Im zweiten Semester meines Geographie- und Wirtschaftskundestudiums veranstaltete einer meiner Professoren, Prof. Mag. Alfons Koller, für uns Studenten eine Exkursion in die Dachstein – Tauern – Region. Zu Beginn besichtigten wir das nordische WM-Stadion und die Skisprunganlage in der Ramsau. Den zweiten Tag verbrachten wir Großteils am Schladminger Gletscher und den letzten Tag erhielten wir eine sehr interessante Führung durch die Schladminger Innenstadt. Davor war ich das letzte Mal 2008 in Schladming, um mir das bekannte Nightrace anzusehen. Als ich nun 6 Jahre später wieder im Zielgelände der Planai stand, konnte ich es kaum glauben, wie viel sich in dieser relativ kurzen Zeit in der gesamten Stadt verändert hatte. Diese Veränderungen sind natürlich der Ski WM 2013 zu verdanken. Dadurch kam ich auch zu meiner Themenwahl „Tourismus in Schladming“. Ich war damals, vor 6 Jahren, schon begeistert, was Schladming den Touristen bietet, doch durch die Ski WM ist die Region ein hochmodernes Paradies für Touristen geworden. In meinem Bericht gebe ich zuerst einen Überblick über die Geschichte Schladmings und wie es zu einer beliebten Ferienregion wurde. Weiters gehe ich darauf ein, welche Aktivitäten den Touristen nicht nur im Winter sondern auch im Sommer angeboten werden, denn ungefähr ein Drittel des Jahrestourismus einfällt auf den Sommer. Zum Schluss fasse ich noch zusammen, was sich aufgrund der Ski WM 2013 in Schladming verändert hat und wie sich die Stadtgemeinde heute präsentiert. Seite 3
2. ENTSTEHUNG DER STADTGEMEINDE SCHLADMING Urkundlich erwähnt wurde die Stadtgemeinde Schladming erstmals 1180. Damals wurde die sehr bedeutende Bergbaustadt Slaebnich, was Schluchtenberg bedeutet, genannt. Abgebaut wurden Silber, Kupfer und Blei. Aufgrund des blühenden Bergbaus wurde Schladming 1322 zu Stadt ernannt. Zu einer Wende kam es 1525, als der Stadt durch den Bauernaufstand das Stadtrecht entzogen wurde. Die Bauern und Knappen wehrten sich gegen die Erhöhung der Abgaben an ihre Grundherren und die dadurch resultierenden sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der Bauern. Auch der Bergbau wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. 1530 erhielt die Stadtgemeinde Schladming das Marktrecht wieder. Später, im 19. Jahrhundert wurde der Silber-, Kupfer- und Bleibergbau eingestellt. Durch die Anschließung Schladmings an das Eisenbahnnetz 1875 erhielt die Region einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der erste Tourismus und Wintersport in Schladming wurde 1884 dokumentiert. Woraufhin 1908 der Wintersportverein gegründet wurde und die ersten Skirennen fanden bereits um 1920 statt und 1925 erhielt Schladming erneut, nach 100 Jahren, das Stadtrecht. Es folgte 1953 der erste Skilift auf der Planai und die Errichtung der Seilbahn 1973. Dies ermöglichte im selben Jahr das erste Abfahrt-Weltcuprennen und es folgten Slalom, Riesentorlauf und Super- G. Schladming erhielt den Titel zum internationalen Skizentrum (vgl. Ortner o.J.). Seite 4
Der Alpinen Skiweltmeisterschaften wurden erstmals 1982 in Schladming ausgetragen. 1993 fanden die Special Olympics statt. Die Skischaukel- Verbindung zwischen Hauser Kaibling – Planai und Hochwurzen – Reiteralm wurde 1998 errichtet. Der größte Skiverbund Österreichs wurde 2001 in Schladming gegründet (vgl. Stadtgemeinde Schladming o.J.). Der letzte große Skievent fand am 4. bis 17. Februar 2013 in Schladming statt. Dabei handelte es sich um die 42. Alpine Skiweltmeisterschaft mit 612 Athleten aus 72 Ländern (vgl. Wikipedia o.J.). 2.1 EIN BLICK AUF DIE GEMEINDE In der nachfolgenden Abbildung kann man erkennen, wie sich die Bevölkerung der Gemeinde Schladming, des Bezirks und des Bundeslandes seit 1869 bis heuer verändert hat. Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung 1869 – 2014 (http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=61242&gemnam=Schladming) Schladming hat laut der letzten Volkszählung 2012 4432 Einwohner. Die Gemeinde befindet sich im Bundesland Steiermark im Bezirk Liezen auf 745m Seehöhe. Seite 5
3. SOMMERTOURISMUS Für Sportliebhaber eignet sich die Region Schladming ideal für einen Sommerurlaub. Es gibt eine Vielzahl von Freizeitangeboten für die ganze Familie. Anregende Unternehmungen sind zum Beispiel Bogenschießen, Golf, Paragleiten, Laufen, Nordic Walking, Canyoning, Mountainbiken und viele mehr (vgl. Perner et al. 2014). 3.1 BOGENSCHIEßEN Konzentration, Geschick und Ausdauer sind beim Bogenschießen gefragt. Auf 2D- beziehungsweise 3D-Bogenpacours kann man die Trendsportart erlernen, oder seine Fertigkeiten perfektionieren (vgl. Perner et al. 2014). 3.2 PARAGLEITEN Um die Region um Schladming aus der Vogelperspektive betrachten zu können, eignet sich das Paragleiten ideal. Dafür gibt es von vielen Flugschulen Angebote zu Einsteigerkursen, wo man sämtliche Grundkenntnisse erlernt, bis hin zu Weiterbildungsprogrammen für Fortgeschrittene. Man kann natürlich auch zu Zweit, mit einem Tandemflug, Höhenluft schnuppern (vgl. Perner et al. 2014). 3.3 JOGGING UND NORDIC WALKING Sehr beliebt sind die Klassiker Jogging und Nordic Walking um den Körper fit und gesund zu halten. Dafür eignen sich in Schladming viele unterschiedliche beschilderte Touren. Für Nordic Walking Einsteiger werden geführte Touren unter professioneller Anleitung angeboten. Die Nordic Walking Runden erstrecken sich über 42 km, in Höhenlagen von 1100 bis 1700 Metern (vgl. Perner et al. 2014). Seite 6
3.4 WANDERN Sehr gut ausgebaute und markierte Wanderwege eignen sich für die ganze Familie, von den Auen der Enns entlang bis hinauf in die hochalpine Welt des Dachsteingletschers. Kostenloses Kartenmaterial dazu ist in allen regionalen Infobüros erhältlich. Besonders attraktiv ist der Themenweg „Wilde Wasser“. Dieser Weg durch die Klamm folgt dem rauschenden Wasser bachaufwärts, wo an verschiedenen Infotafeln Geschichten und Sagen aus dem Tal preisgegeben werden (vgl. Perner et al. 2014). 3.4.1 NATURLEHRPFADE Geologische Besonderheiten können von den Urlaubern in der Region Schladming an der Flora und Fauna beobachtet werden. Kinder erfahren auf Märchenwanderungen oder Naturlehrpfaden Zusammenhänge aus den Bereichen Biologie und Botanik. Über das Spielerische zum Lehrreichen, verbunden mit Abenteuern hat eine besondere Anziehungskraft für die kleinen Gäste (vgl. Perner et al. 2014). 3.5 REITEN Die wunderbare Landschaft rund um Schladming lässt sich auch ganz gut hoch zu Ross, oder mit vorgespannten Pferden erkunden. Anfänger und Fortgeschrittene haben vielerorts die Gelegenheit, die Region auf dem Rücken der Pferde zu erkunden. Sehr beliebt bei Pferdefreunden sind im Sommer das Frühlingsfest der Pferde, die historische Pferdewanderung und das traditionelle Sommerfest der Pferde (vgl. Perner et al. 2014). Seite 7
3.6 RAFTING UND CANYONING Der Wasserreichtum der Region bietet die idealen Voraussetzungen für Rafting und Canyoning. Egal ob bei Regen oder Sonnenschein, Spaß in den Schluchten und Wildwassern ist garantiert. Geschulte Fachkräfte bieten sichere Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für die Touristen an (vgl. Perner et al. 2014). 3.7 KLETTERN Im nahegelegenen Ort Ramsau befinden sich 17 Klettersteige. Dies ist ein wahres Paradies für Kletterer. Dort kann man auch den Klettersteigschien, ein Zertifikat für Anfänger oder auch Fortgeschrittene, erhalten. Von der Einführung in den Klettersport bis hin zu den geübten Klettersteiggehern ist für jede Altersklasse etwas dabei (vgl. Perner et al. 2014). 3.8 MOUNTAINBIKEN Ein 930 km Rad- und Mountainbike-Netz eignet sich für Radwanderer, Mountainbiker oder Genussradler. Ein gut ausgebautes Servicenetz, bestehend aus Verleih-, Transport- und Reparaturmöglichkeiten, sorgt dafür, dass der Fahrradtourismus allen Anforderungen entspricht. Der eigens erstellte Mountainbike-Führer beschreibt 20 eindrucksvolle Routen in der Region mit Tourenblättern und Höhendiagrammen. Der „Bikepark Planai“ bietet verschiedene Schwierigkeitsstufen sowie einen Dirtpark für fortgeschrittene Mountainbiker und ein Bike Center. Weiters findet man in Schladming 12 Mountainbike Hotels, die ihr Angebot speziell auf die Bedürfnisse für Biker ausgerichtet haben (vgl. Perner et al. 2014). Seite 8
4. WINTERTOURISMUS Die Region Schladming – Dachstein eignet sich wegen der Lage mitten in den österreichischen Alpen ideal als Wintersportregion. Ein stetiger Ausbau des Wintertourismus und der vielen Angebote ist daher unumgänglich. Das besonders beliebte, jährlich stattfindende „Nightrace“ auf der Planai, ein Slalom, der bei Flutlicht ausgetragen wird, ist für viele Gäste schon Tradition. Bei diesem Weltcup misst sich die Weltelite der Herren vor einem Live- Publikum von über 20.000 Zusehern (vgl. Perner et al. 2014). 4.1 SKIFAHREN UND SNOWBOARDEN Der Hausberg von Schladming, die Planai, bietet mit rund 30 Pistenkilometer in verschiedenen Schwierigkeitsstufen ein Skiparadies für jede Altersgruppe. Für Kinder, die den Skisport erlernen, eignen sich das Kinderland und unzählige Skischulen. Nachtaktive Skifahrer haben die Möglichkeit, einige Pisten zur späteren Stunde mit Flutlicht zu befahren. Der Hauser Kaibling, die Reiteralm und der Hochwurzen liegen in unmittelbarer Nähe von Schladming und bieten weitere unzählige gut präparierte Pistenkilometer, Skilifte, Märchenländer für Kinder, Skihütten für den Einkehrschwung und natürlich auch für den Aprés Ski. Sehr beliebt ist die Region ist auch bei Snowboardern. Sie bietet Freeridegebiete und Boarderparks mit Half Pipes und vielem mehr (vgl. Perner et al. 2014). Seite 9
4.2 LANGLAUFEN Beinahe 500 Kilometer perfekt gespurte Langlaufloipen sowie zahlreiche Skatingstrecken reichen durch die Täler der Tauern aber auch hoch hinauf bis zur bekannten Loipe am Dachstein. Hobbysportler können unter Anleitung von Experten ihre Leistungen in einem der modernsten Indoor-Trainingszentren in der Ramsau verbessern. Man kann dort am Ergometer oder Laufband trainieren, oder sich auch genug Ausdauer aneignen, um die Loipen zu bezwingen (vgl. Perner et al. 2014). 4.3 WANDERN Wer kein Fan von Skifahren oder Snowboarden ist, findet in der Schladming – Dachsteinregion einige Alternativen, um seinen Urlaub voll und ganz auszukosten. Um die wunderschöne, verschneite Gegend auch ohne Ski zu erforschen, kann man in Schladming neben Winterwanderungen auch eine 7 km lange Rodelbahn ausprobieren. Ein besonderes Highlight ist die Dachstein- Mondwanderung. Bei dieser Wanderung erlebt man einen der höchsten Berge Österreichs in einer neuen, aufregenden Seite (vgl. Perner et al. 2014). 4.3.1 PFERDESCHLITTENFAHRT Man kann das einzigartige Winterpanorama auch auf die gemütliche Weise erkunden. Hierzu eignet sich eine Pferdeschlittenfahrt in die tiefverschneite Gegend. Da die Schladming – Dachsteinregion sehr pferdereich ist, warten rund 90 Gespanne auf ihren Einsatz (vgl. Perner et al. 2014). Seite 10
4.4 APRÉS-SKI Um einen Tag voller sportlicher Aktivitäten abrunden zu können, bietet Schladming eine Vielzahl von Aprés-Skihütten an. Bars und Restaurants findet man im Zielgelände der Planai. Darunter eine der bekanntesten Bars, das vierstöckige Aprés Ski Zentrum „Tenne“. Auf ungefähr 3.000 Quadratmetern Fläche können über 1.000 Skifans ausklingen lassen (vgl. Perner et al. 2014). 5. TOURISMUSSTATISTIK In Schladming gibt es ca. 5000 Gästebetten. In der nachfolgenden Tabelle sieht man, wie viele Gäste in der Wintersaison, in der Sommersaison und im gesamten Jahr 2012 und 2013 in Schladming verbrachten. In der letzten Spalte ist die Anzahl der Nächtigungen angeführt. Zeitraum Personen Nächtigungen Winterhalbjahr 2012 80.884 323.307 Sommerhalbjahr 2012 43.004 160.403 Fremdenverkehrsjahr 2012 123.888 483.710 Winterhalbjahr 2013 90.493 355.965 Sommerhalbjahr 2013 62.706 232.344 Fremdenverkehrsjahr 2013 153.199 588.309 An dieser Tabelle kann man erkennen, dass im Jahr 2012 zwar fast doppelt so viele Personen ihren Urlaub in Schladming verbracht haben als im Sommer, jedoch im Sommer blieben die Gäste länger als im Winter. 2013 kann man einen Anstieg der Personen als auch der Nächtigungen im Winter- und Sommerhalbjahr erkennen. Auch in diesem Jahr verbrachten die Gäste längere Sommer- als Winterurlaube in Schladming (vgl. Stadtgemeinde Schladming o.J.). Seite 11
6. SCHLADMING VOR DER SKI WM 2013 Im Jahr 2008 wurde mit dem Umbau für die Ski WM 2013 in der Region Schladming begonnen. Die Investitionen in der Höhe von 400 Millionen Euro wurden teilweise vom Bund und vom Land Steiermark finanziert (vgl. Leeb 2012, S. 38). Ein Großteil davon fließt in die Qualitätsverbesserung der öffentlichen und privaten Infrastruktur, um die Attraktivität des Stadtbilds Schladmings zu erhöhen und dadurch als Voraussetzung längerfristiger Effekte dienen soll. Man rechnet in einem typischen Nach-WM-Jahr (Szenario 2020) mit einem Zuwachs von 44.000 Übernachtungen jährlich. Durch diese Ausweitungen an Übernachtungen werden zusätzliche Kapazitäten erforderlich, was eine höhere Qualitätskategorie von Hotellerie nach sich zieht. Natürlich bedeutet dies auch einen Zuwachs der Nahversorgungs- und Lebensmittelbetriebe sowie der Gastronomie. Ein weiterer positiver Effekt sind die notwendigen Instandhaltungen und Investitionen, wodurch die Nachfrage der lokalen Tischler, Raumausstatter, Maler, Innenarchitekten und persönlichen Dienstleistern steigt. Dies verlangt nach zusätzlichen 111 Arbeitskräften jährlich (vgl. Steiner 2012, S. 42ff). Der „Planet Planai“ wurde ein sehr wesentlich prägender Bau genannt, der die Talstation von 1882 ersetzte und befindet sich im Zielgelände. Abb. 2: Weder die blaue Spange des Planet Planai noch der Dachaufbau der Hohenhaustenne sollen für die WM weichen (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/2976300/abg erissen-nichts.story) Seite 12
Dieser Bau besteht aus einem Parkhaus, der Talstation für die Seilbahn, Kassen, eine Tourismusinfo, ein Skidepot und ein Sportgeschäft. Weiters kam noch eine Tiefgarage und das „Tor der Sieger“, oder auch „Skygate“ genannt, hinzu (vgl. Leeb 2012, S. 38f). Angrenzend an das Zielstadion befindet sich die größte Ski-Apres-Hütte Europas, die Tenne. Hier wurde, mit bestem Ausblick auf den Zielhang, das Dach zu einer Tribüne und einer VIP-Lounge des ÖSV umfunktioniert (vgl. Leeb Abb. 3: Tagsüber wird in der Tenne an Bühnen geschraubt 2012, S. 40). (http://www.a-list.at/steiermark/essen- trinken/l/hohenhaus-tenne.html) Gleich neben der Tenne wurde ein neues 3-Sterne-Hotel, das „Mountain Resort Planai“, gebaut. Die neue Kongresshalle und ein 4-Sterne-Hotel sollten nördlich der Ennstalstraße dominieren. Die baufällige Dachstein-Tauernhalle, die 1982 errichtet wurde, bekam nach dem Umbau den Namen Congress Schladming. Es sollte als Medienzentrum während der WM dienen und danach als Veranstaltungszentrum und Heimstätte der Stadtmusikkapelle dienen. Dahinter entstand vor der WM ein 4-Sterne-Superior-Hotel. Die „Athletic Arena“, eine neu erbaute Sportanlage, soll nach der WM von der nahe gelegenen Sporthauptschule und der Sporthandelsschule, aber auch von den örtlichen Sportvereinen bespielt werden (vgl. Leeb 2012, S. 41). Seite 13
7. SCHLADMING NACH DER SKI-WM 2013 Den Zeitungen zufolge gehen die Meinungen nach der Ski-WM in Schladming 2013 weit auseinander. Die Zeitung Der Standard (2013) berichtet in einem Artikel zur Ski-WM „Der Wintertourismus steuert auf einen Rekord zu, die Region Schladming verbuchte im Februar weniger Gäste und Nächtigungen.“ Obwohl die Anzahl der Gäste in Schladming um 2,5 Prozent stieg, ergab ein Vergleich zum Februar 2012 ein Minus von 4,0 Prozent. Dieses Ergebnis resultiert daraus, dass sich die Gäste durchschnittlich nur kurz in Schladming aufhielten. Die einzige Gemeinde in der Schladming-Dachsteinregion, die einen Zuwachs bei den Nächtigungen um 2,1 Prozent verbuchen konnte war Haus im Ennstal (vgl. Der Standard 2013). Der ORF (2014) schreibt hingegen in einem Artikel „Mehr Skifahrer, mehr Nächtigungen, bessere Infrastruktur - kaum noch regt sich Kritik in und rund um Schladming.“ Laut Bürgermeister Winter profitieren die Einheimischen sehr von der verbesserten Infrastruktur. Straßen und Stadteinfahrten wurden erneuert, der Schladminger Kongress und die „Athletic Area“ für Sportveranstaltungen wurden errichtet, die Kläranlage überholt und der Bahnhof behindertengerecht umgebaut, was für die Special Olympics 2017 in Schladming wichtig sei. Weiters kommen noch 1.000 neue Betten hinzu. Der Bürgermeister gesteht, dass der Kongress weniger gut nach der WM ausgelastet ist, trotzdem hat Schladming 2012 und 2013 mit einem Gewinn abgeschlossen. Seite 14
Zufriedenheit hat sich auch in der Hotellerie und Gastronomie ausgebreitet. In den Sommermonaten 2013 hat man einen gewaltigen Zuwachs von 25 bis 30 Prozent mehr Nächtigungen zu verbuchen. Ein Plus von knapp 17 Prozent können die Nächtigungen im Dezember 2013 im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen (vgl. ORF 2014). Seite 15
8. ZUSAMMENFASSUNG Schladming hat sich in den letzten 100 Jahren zu einer der beliebtesten Ferienregionen Österreichs entwickelt. Durch die Eröffnung der Skischaukel- Verbindung zwischen Hauser Kaibling – Planai und Hochwurzen – Reiteralm 1998 wurde das Skigebiet Schladming erweitert. Seit feststand, dass die Ski WM 2013 in Schladming ausgetragen wird, wurden Unmengen von Investitionen ermöglicht, um die Stadtgemeinde noch imposanter wirken zu lassen. Man hat sehr Nachhaltig investiert, um noch Jahrzehnte nach der Ski WM mit dem Tourismus profitieren zu können. Die Großveranstaltung brachte der Region den erhofften Erfolg und ungeahnte Werbeeffekte infolge der Medienpräsenz. Offen war hingegen die Frage, wie sehr sich dieser Bonus langfristig auswirken würde. Heute weiß man, dass der unmittelbare Impuls aus der WM dem Ganzjahrestourismus zu neuen Rekordergebnissen verholfen hat, denn bereits der anschießende Sommer brachte ein spektakuläres Allzeit-Hoch. Dieser erfreulichen Entwicklung folgte eine abermalige Steigerung im Winterhalbjahr 2013/2014 – reichlich Anlass, um aus touristischer Sicht in die Zukunft blicken zu können. So erfreulich die Folgewirkungen aus der Ski-WM auch sein mögen, sie alleine erklären nicht die offenkundige Erfolgsgeschichte der Region. Es ist vielmehr die Summer eines umfassenden Gesamtangebotes: Eine zeitgemäße Infrastruktur, kontinuierliche Qualitätsverbesserungen und attraktive Neuerungen im Freizeitbereich, vor allem auch für Familien und Kinder. Die Aktivitäten, die in der Stadtgemeinde und in der gesamten Dachstein – Tauern – Region angeboten werden, sind für alle Altersgruppen ausgelegt. Es ist egal, ob man eine Sportart erst erlernen will, oder ob man sich schon als Profi fühlt, hier ist für jeden etwas dabei. Seite 16
9. LITERATURVERZEICHNIS Webart Media (o.J.). Stadtgemeinde Schladming. http://www.webart-media.at/schladming.htm (30. September 2014) Stadtgemeinde Schladming (o.J.). Geschichtliche Entwicklung der Bergstadt Schladming. http://gemeinde.schladming.eu/index.php?option=com_content&view=artic le&id=2&Itemid=9&lang=de (30.September 2014) Wikipedia (2014). Alpine Skiweltmeisterschaft 2013. http://de.wikipedia.org/wiki/Alpine_Skiweltmeisterschaft_2013 (30.September 2014) Perner, A. & Gruber, P. (2014). Freizeit aktiv – für jeden was. Infopoint Magazin. Mai-Juli, S. 58-74. Leeb, F. (2012). Im Zielschuss zu wenig Baukultur. Die Weltmeisterschaft in Schladming: Was bewirkt zusätzlicher Tourismus?, März 2012, S. 38-41. Steiner, M. (2012). Die (Regional-)Ökonomie einer Ski-WM. Die Weltmeisterschaft in Schladming: Was bewirkt zusätzlicher Tourismus?, März 2012, S. 42-45. Schladming profitierte nicht von der Ski-WM (2013). Der Standard. 27. März. http://derstandard.at/1363706161932/Schladming-profitierte-nicht-von-Ski- WM (5. Oktober 2014) Was bleibt vom Großereignis? (2014). ORF. 27. Jänner. http://sport.orf.at/stories/2200219/2200201/ (5.Oktober 2014) Abbildung 1: http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=61242&gemnam=Schl adming (4. Oktober 2014) Abbildung 2: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/2976300/abgerissen-nichts.story (4. Oktober 2014) Abbildung 3: http://www.a-list.at/steiermark/essen-trinken/l/hohenhaus- tenne.html (4. Oktober 2014) Seite 17
10. ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung 1869-2014 S. 5 Abbildung 2: Weder die blaue Spange des Planet Planai noch der Dachaufbau der Hohenhaustenne sollen für die WM weichen S. 12 Abbildung 3: Tagsüber wird in der Tenne an Bühnen geschraubt S. 13 Seite 18
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