TOURISMUS IN SCHLADMING - Exkursionsbericht - Karin Rauchegger

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TOURISMUS IN SCHLADMING - Exkursionsbericht - Karin Rauchegger
Exkursionsbericht

TOURISMUS IN SCHLADMING

         Karin Rauchegger
                  1391645

   Geographie und Wirtschaftskunde

  (Exkursionen, GeoEvents und Publikationen)

               eingereicht bei:

        Prof. Mag. Alfons Koller

         Haag, am 23. Oktober 2014
TOURISMUS IN SCHLADMING - Exkursionsbericht - Karin Rauchegger
INHALTSVERZEICHNIS
1.    Einleitung .................................................................................................................. 3
2.    Entstehung der Stadtgemeinde Schladming .................................................... 4
     2.1     Ein Blick auf die Gemeinde ............................................................................ 5
3.    Sommertourismus .................................................................................................... 6
     3.1     Bogenschießen ................................................................................................. 6
     3.2     Paragleiten ........................................................................................................ 6
     3.3     Jogging und Nordic Walking ......................................................................... 6
     3.4     Wandern ............................................................................................................ 7
       3.4.1       Naturlehrpfade .......................................................................................... 7
     3.5     Reiten ................................................................................................................. 7
     3.6     Rafting und Canyoning .................................................................................. 7
     3.7     Klettern ............................................................................................................... 8
     3.8     Mountainbiken ................................................................................................. 8
4.     Wintertourismus ....................................................................................................... 8
     4.1     Skifahren und Snowboarden ......................................................................... 9
     4.2     Langlaufen ........................................................................................................ 9
     4.3     Wandern .......................................................................................................... 10
       4.3.1       Pferdeschlittenfahrt ................................................................................ 10
     4.4     Aprés-Ski........................................................................................................... 10
5.     Tourismusstatistik ................................................................................................... 11
6.     Schladming vor der Ski WM 2013....................................................................... 12
7.     Schladming nach der Ski-WM 2013 .................................................................. 13
8.     Zusammenfassung ............................................................................................... 16
9.     Literaturverzeichnis ............................................................................................... 17
10.        Abbildungsverzeichnis ...................................................................................... 18

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TOURISMUS IN SCHLADMING - Exkursionsbericht - Karin Rauchegger
1. EINLEITUNG

Im zweiten Semester meines Geographie- und Wirtschaftskundestudiums
veranstaltete einer meiner Professoren, Prof. Mag. Alfons Koller, für uns
Studenten eine Exkursion in die Dachstein – Tauern – Region.

Zu   Beginn   besichtigten    wir   das    nordische   WM-Stadion     und   die
Skisprunganlage in der Ramsau. Den zweiten Tag verbrachten wir Großteils
am Schladminger Gletscher und den letzten Tag erhielten wir eine sehr
interessante Führung durch die Schladminger Innenstadt.

Davor war ich das letzte Mal 2008 in Schladming, um mir das bekannte
Nightrace anzusehen. Als ich nun 6 Jahre später wieder im Zielgelände der
Planai stand, konnte ich es kaum glauben, wie viel sich in dieser relativ kurzen
Zeit in der gesamten Stadt verändert hatte. Diese Veränderungen sind
natürlich der Ski WM 2013 zu verdanken.

Dadurch kam ich auch zu meiner Themenwahl „Tourismus in Schladming“. Ich
war damals, vor 6 Jahren, schon begeistert, was Schladming den Touristen
bietet, doch durch die Ski WM ist die Region ein hochmodernes Paradies für
Touristen geworden.

In meinem Bericht gebe ich zuerst einen Überblick über die Geschichte
Schladmings und wie es zu einer beliebten Ferienregion wurde. Weiters gehe
ich darauf ein, welche Aktivitäten den Touristen nicht nur im Winter sondern
auch im Sommer angeboten werden, denn ungefähr ein Drittel des
Jahrestourismus einfällt auf den Sommer. Zum Schluss fasse ich noch
zusammen, was sich aufgrund der Ski WM 2013 in Schladming verändert hat
und wie sich die Stadtgemeinde heute präsentiert.

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2. ENTSTEHUNG DER STADTGEMEINDE SCHLADMING

Urkundlich erwähnt wurde die Stadtgemeinde Schladming erstmals 1180.
Damals    wurde   die   sehr   bedeutende      Bergbaustadt   Slaebnich,   was
Schluchtenberg bedeutet, genannt. Abgebaut wurden Silber, Kupfer und Blei.

Aufgrund des blühenden Bergbaus wurde Schladming 1322 zu Stadt ernannt.
Zu einer Wende kam es 1525, als der Stadt durch den Bauernaufstand das
Stadtrecht entzogen wurde. Die Bauern und Knappen wehrten sich gegen
die Erhöhung der Abgaben an ihre Grundherren und die dadurch
resultierenden sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der
Bauern. Auch der Bergbau wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

1530 erhielt die Stadtgemeinde Schladming das Marktrecht wieder. Später, im
19. Jahrhundert wurde der Silber-, Kupfer- und Bleibergbau eingestellt. Durch
die Anschließung Schladmings an das Eisenbahnnetz 1875 erhielt die Region
einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Der erste Tourismus und Wintersport in Schladming wurde 1884 dokumentiert.
Woraufhin 1908 der Wintersportverein gegründet wurde und die ersten
Skirennen fanden bereits um 1920 statt und 1925 erhielt Schladming erneut,
nach 100 Jahren, das Stadtrecht. Es folgte 1953 der erste Skilift auf der Planai
und die Errichtung der Seilbahn 1973. Dies ermöglichte im selben Jahr das
erste Abfahrt-Weltcuprennen und es folgten Slalom, Riesentorlauf und Super-
G. Schladming erhielt den Titel zum internationalen Skizentrum (vgl. Ortner
o.J.).

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Der Alpinen Skiweltmeisterschaften wurden erstmals 1982 in Schladming
ausgetragen. 1993 fanden die Special Olympics statt. Die Skischaukel-
Verbindung zwischen Hauser Kaibling – Planai und Hochwurzen – Reiteralm
wurde 1998 errichtet. Der größte Skiverbund Österreichs wurde 2001 in
Schladming gegründet (vgl. Stadtgemeinde Schladming o.J.).

Der letzte große Skievent fand am 4. bis 17. Februar 2013 in Schladming statt.
Dabei handelte es sich um die 42. Alpine Skiweltmeisterschaft mit 612
Athleten aus 72 Ländern (vgl. Wikipedia o.J.).

2.1 EIN BLICK AUF DIE GEMEINDE

In der nachfolgenden Abbildung kann man erkennen, wie sich die
Bevölkerung der Gemeinde Schladming, des Bezirks und des Bundeslandes
seit 1869 bis heuer verändert hat.

Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung 1869 – 2014
(http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=61242&gemnam=Schladming)

Schladming hat laut der letzten Volkszählung 2012 4432 Einwohner. Die
Gemeinde befindet sich im Bundesland Steiermark im Bezirk Liezen auf 745m
Seehöhe.

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3. SOMMERTOURISMUS

Für Sportliebhaber eignet sich die Region Schladming ideal für einen
Sommerurlaub. Es gibt eine Vielzahl von Freizeitangeboten für die ganze
Familie. Anregende Unternehmungen sind zum Beispiel Bogenschießen, Golf,
Paragleiten, Laufen, Nordic Walking, Canyoning, Mountainbiken und viele
mehr (vgl. Perner et al. 2014).

3.1 BOGENSCHIEßEN

Konzentration, Geschick und Ausdauer sind beim Bogenschießen gefragt. Auf
2D- beziehungsweise 3D-Bogenpacours kann man die Trendsportart erlernen,
oder seine Fertigkeiten perfektionieren (vgl. Perner et al. 2014).

3.2 PARAGLEITEN

Um die Region um Schladming aus der Vogelperspektive betrachten zu
können, eignet sich das Paragleiten ideal. Dafür gibt es von vielen
Flugschulen     Angebote          zu    Einsteigerkursen,   wo   man    sämtliche
Grundkenntnisse        erlernt,   bis   hin   zu    Weiterbildungsprogrammen   für
Fortgeschrittene. Man kann natürlich auch zu Zweit, mit einem Tandemflug,
Höhenluft schnuppern (vgl. Perner et al. 2014).

3.3 JOGGING UND NORDIC WALKING

Sehr beliebt sind die Klassiker Jogging und Nordic Walking um den Körper fit
und gesund zu halten. Dafür eignen sich in Schladming viele unterschiedliche
beschilderte Touren. Für Nordic Walking Einsteiger werden geführte Touren
unter professioneller Anleitung angeboten. Die Nordic Walking Runden
erstrecken sich über 42 km, in Höhenlagen von 1100 bis 1700 Metern (vgl.
Perner et al. 2014).

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3.4 WANDERN

Sehr gut ausgebaute und markierte Wanderwege eignen sich für die ganze
Familie, von den Auen der Enns entlang bis hinauf in die hochalpine Welt des
Dachsteingletschers. Kostenloses Kartenmaterial dazu ist in allen regionalen
Infobüros erhältlich. Besonders attraktiv ist der Themenweg „Wilde Wasser“.
Dieser Weg durch die Klamm folgt dem rauschenden Wasser bachaufwärts,
wo an verschiedenen Infotafeln Geschichten und Sagen aus dem Tal
preisgegeben werden (vgl. Perner et al. 2014).

3.4.1 NATURLEHRPFADE

Geologische Besonderheiten können von den Urlaubern in der Region
Schladming an der Flora und Fauna beobachtet werden. Kinder erfahren auf
Märchenwanderungen oder Naturlehrpfaden Zusammenhänge aus den
Bereichen Biologie und Botanik. Über das Spielerische zum Lehrreichen,
verbunden mit Abenteuern hat eine besondere Anziehungskraft für die
kleinen Gäste (vgl. Perner et al. 2014).

3.5 REITEN

Die wunderbare Landschaft rund um Schladming lässt sich auch ganz gut
hoch zu Ross, oder mit vorgespannten Pferden erkunden. Anfänger und
Fortgeschrittene haben vielerorts die Gelegenheit, die Region auf dem
Rücken der Pferde zu erkunden. Sehr beliebt bei Pferdefreunden sind im
Sommer das Frühlingsfest der Pferde, die historische Pferdewanderung und
das traditionelle Sommerfest der Pferde (vgl. Perner et al. 2014).

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3.6 RAFTING UND CANYONING

Der Wasserreichtum der Region bietet die idealen Voraussetzungen für
Rafting und Canyoning. Egal ob bei Regen oder Sonnenschein, Spaß in den
Schluchten und Wildwassern ist garantiert. Geschulte Fachkräfte bieten
sichere Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für die Touristen an
(vgl. Perner et al. 2014).

3.7 KLETTERN

Im nahegelegenen Ort Ramsau befinden sich 17 Klettersteige. Dies ist ein
wahres Paradies für Kletterer. Dort kann man auch den Klettersteigschien, ein
Zertifikat für Anfänger oder auch Fortgeschrittene, erhalten. Von der
Einführung in den Klettersport bis hin zu den geübten Klettersteiggehern ist für
jede Altersklasse etwas dabei (vgl. Perner et al. 2014).

3.8 MOUNTAINBIKEN

Ein 930 km Rad- und Mountainbike-Netz eignet sich für Radwanderer,
Mountainbiker     oder       Genussradler.   Ein   gut   ausgebautes    Servicenetz,
bestehend aus Verleih-, Transport- und Reparaturmöglichkeiten, sorgt dafür,
dass der Fahrradtourismus allen Anforderungen entspricht. Der eigens erstellte
Mountainbike-Führer beschreibt 20 eindrucksvolle Routen in der Region mit
Tourenblättern    und    Höhendiagrammen.          Der   „Bikepark   Planai“   bietet
verschiedene Schwierigkeitsstufen sowie einen Dirtpark für fortgeschrittene
Mountainbiker und ein Bike Center. Weiters findet man in Schladming 12
Mountainbike Hotels, die ihr Angebot speziell auf die Bedürfnisse für Biker
ausgerichtet haben (vgl. Perner et al. 2014).

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4. WINTERTOURISMUS

Die Region Schladming – Dachstein eignet sich wegen der Lage mitten in den
österreichischen Alpen ideal als Wintersportregion. Ein stetiger Ausbau des
Wintertourismus und der vielen Angebote ist daher unumgänglich.

Das besonders beliebte, jährlich stattfindende „Nightrace“ auf der Planai, ein
Slalom, der bei Flutlicht ausgetragen wird, ist für viele Gäste schon Tradition.
Bei diesem Weltcup misst sich die Weltelite der Herren vor einem Live-
Publikum von über 20.000 Zusehern (vgl. Perner et al. 2014).

4.1 SKIFAHREN UND SNOWBOARDEN

Der Hausberg von Schladming, die Planai, bietet mit rund 30 Pistenkilometer in
verschiedenen Schwierigkeitsstufen ein Skiparadies für jede Altersgruppe. Für
Kinder, die den Skisport erlernen, eignen sich das Kinderland und unzählige
Skischulen. Nachtaktive Skifahrer haben die Möglichkeit, einige Pisten zur
späteren Stunde mit Flutlicht zu befahren.

Der   Hauser    Kaibling,   die   Reiteralm      und   der   Hochwurzen   liegen   in
unmittelbarer Nähe von Schladming und bieten weitere unzählige gut
präparierte Pistenkilometer, Skilifte, Märchenländer für Kinder, Skihütten für
den Einkehrschwung und natürlich auch für den Aprés Ski.

Sehr beliebt ist die Region         ist auch bei Snowboardern. Sie bietet
Freeridegebiete und Boarderparks mit Half Pipes und vielem mehr (vgl. Perner
et al. 2014).

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4.2 LANGLAUFEN

Beinahe 500 Kilometer perfekt gespurte Langlaufloipen sowie zahlreiche
Skatingstrecken reichen durch die Täler der Tauern aber auch hoch hinauf bis
zur bekannten Loipe am Dachstein. Hobbysportler können unter Anleitung
von Experten ihre Leistungen in einem der modernsten Indoor-Trainingszentren
in der Ramsau verbessern. Man kann dort am Ergometer oder Laufband
trainieren, oder sich auch genug Ausdauer aneignen, um die Loipen zu
bezwingen (vgl. Perner et al. 2014).

4.3 WANDERN

Wer kein Fan von Skifahren oder Snowboarden ist, findet in der Schladming –
Dachsteinregion einige Alternativen, um seinen Urlaub voll und ganz
auszukosten.

Um die wunderschöne, verschneite Gegend auch ohne Ski zu erforschen,
kann man in Schladming neben Winterwanderungen auch eine 7 km lange
Rodelbahn ausprobieren. Ein besonderes Highlight ist die Dachstein-
Mondwanderung. Bei dieser Wanderung erlebt man einen der höchsten
Berge Österreichs in einer neuen, aufregenden Seite (vgl. Perner et al. 2014).

4.3.1 PFERDESCHLITTENFAHRT

Man kann das einzigartige Winterpanorama auch auf die gemütliche Weise
erkunden. Hierzu eignet sich eine Pferdeschlittenfahrt in die tiefverschneite
Gegend. Da die Schladming – Dachsteinregion sehr pferdereich ist, warten
rund 90 Gespanne auf ihren Einsatz (vgl. Perner et al. 2014).

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4.4 APRÉS-SKI

Um einen Tag voller sportlicher Aktivitäten abrunden zu können, bietet
Schladming eine Vielzahl von Aprés-Skihütten an. Bars und Restaurants findet
man im Zielgelände der Planai. Darunter eine der bekanntesten Bars, das
vierstöckige Aprés Ski Zentrum „Tenne“. Auf ungefähr 3.000 Quadratmetern
Fläche können über 1.000 Skifans ausklingen lassen (vgl. Perner et al. 2014).

5. TOURISMUSSTATISTIK

In Schladming gibt es ca. 5000 Gästebetten. In der nachfolgenden Tabelle
sieht man, wie viele Gäste in der Wintersaison, in der Sommersaison und im
gesamten Jahr 2012 und 2013 in Schladming verbrachten. In der letzten
Spalte ist die Anzahl der Nächtigungen angeführt.

                    Zeitraum              Personen    Nächtigungen

         Winterhalbjahr 2012                80.884        323.307

         Sommerhalbjahr 2012                43.004        160.403

         Fremdenverkehrsjahr 2012          123.888        483.710

         Winterhalbjahr 2013                90.493       355.965

         Sommerhalbjahr 2013                62.706        232.344

         Fremdenverkehrsjahr 2013          153.199        588.309

An dieser Tabelle kann man erkennen, dass im Jahr 2012 zwar fast doppelt so
viele Personen ihren Urlaub in Schladming verbracht haben als im Sommer,
jedoch im Sommer blieben die Gäste länger als im Winter. 2013 kann man
einen Anstieg der Personen als auch der Nächtigungen im Winter- und
Sommerhalbjahr erkennen. Auch in diesem Jahr verbrachten die Gäste
längere Sommer- als Winterurlaube in Schladming (vgl. Stadtgemeinde
Schladming o.J.).

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6. SCHLADMING VOR DER SKI WM 2013

Im Jahr 2008 wurde mit dem Umbau für die Ski WM 2013 in der Region
Schladming begonnen. Die Investitionen in der Höhe von 400 Millionen Euro
wurden teilweise vom Bund und vom Land Steiermark finanziert (vgl. Leeb
2012, S. 38).

Ein Großteil davon fließt in die Qualitätsverbesserung der öffentlichen und
privaten Infrastruktur, um die Attraktivität des Stadtbilds Schladmings zu
erhöhen und dadurch als Voraussetzung längerfristiger Effekte dienen soll.
Man rechnet in einem typischen Nach-WM-Jahr (Szenario 2020) mit einem
Zuwachs von 44.000 Übernachtungen jährlich. Durch diese Ausweitungen an
Übernachtungen werden zusätzliche Kapazitäten erforderlich, was eine
höhere Qualitätskategorie von Hotellerie nach sich zieht. Natürlich bedeutet
dies auch einen Zuwachs der Nahversorgungs- und Lebensmittelbetriebe
sowie der Gastronomie. Ein weiterer positiver Effekt sind die notwendigen
Instandhaltungen und Investitionen, wodurch die Nachfrage der lokalen
Tischler,    Raumausstatter,       Maler,      Innenarchitekten     und     persönlichen
Dienstleistern steigt. Dies verlangt nach zusätzlichen 111 Arbeitskräften jährlich
(vgl. Steiner 2012, S. 42ff).

Der     „Planet        Planai“
wurde           ein       sehr
wesentlich         prägender
Bau genannt, der die
Talstation      von      1882
ersetzte     und      befindet
sich im Zielgelände.

                                 Abb. 2: Weder die blaue Spange des Planet Planai noch der
                                 Dachaufbau der Hohenhaustenne sollen für die WM
                                 weichen
                                 (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/2976300/abg
                                 erissen-nichts.story)

                                            Seite 12
Dieser Bau besteht aus einem Parkhaus, der Talstation für die Seilbahn, Kassen,
eine Tourismusinfo, ein Skidepot und ein Sportgeschäft. Weiters kam noch eine
Tiefgarage und das „Tor der Sieger“, oder auch „Skygate“ genannt, hinzu
(vgl. Leeb 2012, S. 38f).

                                                          Angrenzend          an       das
                                                          Zielstadion befindet sich die
                                                          größte          Ski-Apres-Hütte
                                                          Europas, die Tenne. Hier
                                                          wurde, mit bestem Ausblick
                                                          auf   den       Zielhang,    das
                                                          Dach zu einer Tribüne und
                                                          einer VIP-Lounge des ÖSV
                                                          umfunktioniert     (vgl.    Leeb

Abb. 3: Tagsüber wird in der Tenne an Bühnen geschraubt   2012, S. 40).
(http://www.a-list.at/steiermark/essen-
trinken/l/hohenhaus-tenne.html)

Gleich neben der Tenne wurde ein neues 3-Sterne-Hotel, das „Mountain
Resort Planai“, gebaut. Die neue Kongresshalle und ein 4-Sterne-Hotel sollten
nördlich der Ennstalstraße dominieren. Die baufällige Dachstein-Tauernhalle,
die 1982 errichtet wurde, bekam nach dem Umbau den Namen Congress
Schladming. Es sollte als Medienzentrum während der WM dienen und
danach als Veranstaltungszentrum und Heimstätte der Stadtmusikkapelle
dienen. Dahinter entstand vor der WM ein 4-Sterne-Superior-Hotel. Die
„Athletic Arena“, eine neu erbaute Sportanlage, soll nach der WM von der
nahe gelegenen Sporthauptschule und der Sporthandelsschule, aber auch
von den örtlichen Sportvereinen bespielt werden (vgl. Leeb 2012, S. 41).

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7. SCHLADMING NACH DER SKI-WM 2013

Den Zeitungen zufolge gehen die Meinungen nach der Ski-WM in Schladming
2013 weit auseinander.

Die Zeitung Der Standard (2013) berichtet in einem Artikel zur Ski-WM „Der
Wintertourismus steuert auf einen Rekord zu, die Region Schladming
verbuchte im Februar weniger Gäste und Nächtigungen.“

Obwohl die Anzahl der Gäste in Schladming um 2,5 Prozent stieg, ergab ein
Vergleich zum Februar 2012 ein Minus von 4,0 Prozent. Dieses Ergebnis
resultiert daraus, dass sich die Gäste durchschnittlich nur kurz in Schladming
aufhielten. Die einzige Gemeinde in der Schladming-Dachsteinregion, die
einen Zuwachs bei den Nächtigungen um 2,1 Prozent verbuchen konnte war
Haus im Ennstal (vgl. Der Standard 2013).

Der ORF (2014) schreibt hingegen in einem Artikel „Mehr Skifahrer, mehr
Nächtigungen, bessere Infrastruktur - kaum noch regt sich Kritik in und rund
um Schladming.“

Laut Bürgermeister Winter profitieren die Einheimischen sehr von der
verbesserten Infrastruktur. Straßen und Stadteinfahrten wurden erneuert, der
Schladminger Kongress und die „Athletic Area“ für Sportveranstaltungen
wurden     errichtet,    die   Kläranlage      überholt   und   der   Bahnhof
behindertengerecht umgebaut, was für die Special Olympics 2017 in
Schladming wichtig sei. Weiters kommen noch 1.000 neue Betten hinzu. Der
Bürgermeister gesteht, dass der Kongress weniger gut nach der WM
ausgelastet ist, trotzdem hat Schladming 2012 und 2013 mit einem Gewinn
abgeschlossen.

                                    Seite 14
Zufriedenheit hat sich auch in der Hotellerie und Gastronomie ausgebreitet. In
den Sommermonaten 2013 hat man einen gewaltigen Zuwachs von 25 bis 30
Prozent mehr Nächtigungen zu verbuchen. Ein Plus von knapp 17 Prozent
können die Nächtigungen im Dezember 2013 im Vergleich zum Vorjahr
verzeichnen (vgl. ORF 2014).

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8. ZUSAMMENFASSUNG

Schladming hat sich in den letzten 100 Jahren zu einer der beliebtesten
Ferienregionen Österreichs entwickelt. Durch die Eröffnung der Skischaukel-
Verbindung zwischen Hauser Kaibling – Planai und Hochwurzen – Reiteralm
1998 wurde das Skigebiet Schladming erweitert.

Seit feststand, dass die Ski WM 2013 in Schladming ausgetragen wird, wurden
Unmengen von Investitionen ermöglicht, um die Stadtgemeinde noch
imposanter wirken zu lassen. Man hat sehr Nachhaltig investiert, um noch
Jahrzehnte nach der Ski WM mit dem Tourismus profitieren zu können.

Die Großveranstaltung brachte der Region den erhofften Erfolg und
ungeahnte Werbeeffekte infolge der Medienpräsenz. Offen war hingegen die
Frage, wie sehr sich dieser Bonus langfristig auswirken würde.

Heute weiß man, dass der unmittelbare Impuls aus der WM dem
Ganzjahrestourismus zu neuen Rekordergebnissen verholfen hat, denn bereits
der anschießende Sommer brachte ein spektakuläres Allzeit-Hoch. Dieser
erfreulichen Entwicklung folgte eine abermalige Steigerung im Winterhalbjahr
2013/2014 – reichlich Anlass, um aus touristischer Sicht in die Zukunft blicken zu
können.

So erfreulich die Folgewirkungen aus der Ski-WM auch sein mögen, sie alleine
erklären nicht die offenkundige Erfolgsgeschichte der Region. Es ist vielmehr
die   Summer     eines   umfassenden      Gesamtangebotes:     Eine    zeitgemäße
Infrastruktur,   kontinuierliche    Qualitätsverbesserungen      und     attraktive
Neuerungen im Freizeitbereich, vor allem auch für Familien und Kinder.

Die Aktivitäten, die in der Stadtgemeinde und in der gesamten Dachstein –
Tauern – Region angeboten werden, sind für alle Altersgruppen ausgelegt. Es
ist egal, ob man eine Sportart erst erlernen will, oder ob man sich schon als
Profi fühlt, hier ist für jeden etwas dabei.

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9. LITERATURVERZEICHNIS

Webart Media (o.J.). Stadtgemeinde Schladming.
http://www.webart-media.at/schladming.htm (30. September 2014)

Stadtgemeinde Schladming (o.J.). Geschichtliche Entwicklung der Bergstadt
Schladming.
http://gemeinde.schladming.eu/index.php?option=com_content&view=artic
le&id=2&Itemid=9&lang=de (30.September 2014)

Wikipedia (2014). Alpine Skiweltmeisterschaft 2013.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alpine_Skiweltmeisterschaft_2013 (30.September
2014)

Perner, A. & Gruber, P. (2014). Freizeit aktiv – für jeden was. Infopoint Magazin.
Mai-Juli, S. 58-74.

Leeb, F. (2012). Im Zielschuss zu wenig Baukultur. Die Weltmeisterschaft in
Schladming: Was bewirkt zusätzlicher Tourismus?, März 2012, S. 38-41.

Steiner, M. (2012). Die (Regional-)Ökonomie einer Ski-WM. Die
Weltmeisterschaft in Schladming: Was bewirkt zusätzlicher Tourismus?, März
2012, S. 42-45.

Schladming profitierte nicht von der Ski-WM (2013). Der Standard. 27. März.
http://derstandard.at/1363706161932/Schladming-profitierte-nicht-von-Ski-
WM (5. Oktober 2014)

Was bleibt vom Großereignis? (2014). ORF. 27. Jänner.
http://sport.orf.at/stories/2200219/2200201/ (5.Oktober 2014)

Abbildung 1:
http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=61242&gemnam=Schl
adming (4. Oktober 2014)

Abbildung 2:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/2976300/abgerissen-nichts.story
(4. Oktober 2014)

Abbildung 3: http://www.a-list.at/steiermark/essen-trinken/l/hohenhaus-
tenne.html (4. Oktober 2014)

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10. ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung 1869-2014 S. 5

Abbildung 2: Weder die blaue Spange des Planet Planai noch der
Dachaufbau der Hohenhaustenne sollen für die WM weichen S. 12

Abbildung 3: Tagsüber wird in der Tenne an Bühnen geschraubt S. 13

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