Transfer-Dokumentations- Report im Fach Anatomie Tractus iliotibialis - Murat Yilmaz

 
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Transfer-Dokumentations- Report im Fach Anatomie Tractus iliotibialis - Murat Yilmaz
Transfer-
Dokumentations-
      Report
     im Fach
    Anatomie

Tractus iliotibialis

    Murat Yilmaz
Präparationskurs 2015

      Tractus iliotibialis

          Verfasser
        Murat Yilmaz
  Martikelnummer: 10330

 Zeitraum der Projektarbeit:
November 2014 – April 2015

         Prüfer/in 1:
   Prof. Dr. Matthias Beck
         Prüfer/in 2:
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Murat Yilmaz                                              Immatrikulationsnummer 10330

Eigenständigkeitserklärung
Ich habe die vorliegende Abschlussarbeit im Rahmen des Präparationszyklus 2014 /
2015 selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen, Tools und
Hilfsmittel benutzt.

Günzburg, den 10.April 2015
                                         (Unterschrift)

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Erklärung zur Archivierung der TDR

Name:           Murat Yilmaz

Berufsbezeichnung: Physiotherapeut

Immatrikulationsnummer:          10330

Prüfer/in 1:                     Prof. Dr. Matthias Beck

Thema der Arbeit:                Tractus iliotibialis

Diese TDR ist urheberrechtlich geschützt. Unbeschadet dessen wird folgender Rechts-
übertragung zugestimmt:

-       der Übertragung des Rechtes zur Vervielfältigung der Transferarbeit für Lehr-
        zwecke am AVT-College für Osteopathische Medizin in Nagold gem. § 16 UrhG

-       der Übertragung des Vortrags-, Aufführungs- und Vorführungsrechts für Lehr-
        zwecke am AVT-College für Osteopathische Medizin in Nagold gem. § 19 UrhG

-       der Übertragung des Rechts auf Wiedergabe durch Bild- und Tonträger AVT-
        College für Osteopathische Medizin in Nagold gem. § 21 UrhGam

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Hiermit erkläre ich, Igor Choroschilow, dass die von mir verfasste TDR unter Wahrung
meiner Urheberrechte

in einem gebundenen Exemplar                                 ja             nein

auf einem Speichermedium                                     ja             nein
(Diskette/CD-ROM, Netzwerk der Hochschule)

in der Bibliothek des AVT-College für Osteopathische Medizin eingestellt werden darf.

Sie dient ausschließlich der Nutzung für wissenschaftliche Studien- und Forschungs-
zwecke.

Vervielfältigungen und die Weitergabe an Dritte sind nur zu den oben genannten Zwe-
cken zulässig.

Die Einräumung der oben genannten Rechte entfällt bzw. wird eingeschränkt durch
vertragliche Rechte Dritter an der TDR. Dritte sind hier insbesondere Auftraggeber des
AVT-College für Osteopathische Medizin Nagold und Beschäftigungsfirmen der Ver-
fasser (Studierenden).

Günzburg, den 10. April 2015
                                           (Unterschrift)

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Vorwort
Warum habe ich das Thema Tractus Iliotibialis Friktionssyndrom gewählt?
In meiner Praxis habe ich sehr viele Sportler z.B.: Fußballer, Läufer und Radfahrer mit
dem Tractus iliotibialis Friktionssyndrom.
Über die Entstehung und die genauen klinischen Symptome, sowie über die Therapie-
möglichkeiten habe ich bis heute sehr wenig gewusst. Ich möchte mit dieser TA den
anatomischen Aufbau und die Funktionalität des Tractus iliotibialis darstellen.
Desweiteren möchte ich die Entstehung, klinische Symptomatik und die konservativen
Behandlungsmöglichkeiten bis hin zu operativen Maßnahmen des Tractus iliotibialis
Friktionssyndrom (ITBFS) darstellen.
Dadurch erhoffe ich mir ein erweitertes Wissen über die Thematik. Nach dieser Arbeit
möchte ich alle meine Patienten mit dieser Symptomatik fachgerecht behandeln.

Günzburg, den 10. April 2015                               Murat Yilmaz

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Inhaltsverzeichnis
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Eigenständigkeitserklärung ............................................................................................. I!

Erklärung zur Archivierung der TDR ............................................................................... II!

Vorwort .......................................................................................................................... IV!

Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................... V!

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................... VI!

Tabellenverzeichnis ...................................................................................................... VII!

Abkürzungen ............................................................................................................... VIII!
Einleitung: ....................................................................................................................... 1!
Embryologie .................................................................................................................... 2!
Anatomie ........................................................................................................................ 3!
Diagnose des ITBFS ...................................................................................................... 6!
Therapie ......................................................................................................................... 9!

Zusammenfassung: ...................................................................................................... 10!
Fazit: .......................................................................................................................... 11!
Literaturverzeichnis ...................................................................................................... 12!

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Abbildungsverzeichnis
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Abbildung 1: Verlauf der tractus iliotibialis ..................................................................... 3!
Abbildung 2: Darstellung der sagittalen und horizontalen Faserverlauf des tractus
iliotibialis ......................................................................................................................... 4!
Abbildung 3: Darstellung des tractus iliotibialis am lateralen Epicondylus .................... 6!
Abbildung 4: T1 - gewichtete Untersuchung mit deutlicher kompartimentgebundener
Signalveränderung ......................................................................................................... 7!
Abbildung 5: T 2- gewichtete Untersuchung mit deutlicher kompartimentgebundener
Signalveränderung ......................................................................................................... 8!
Abbildung 6: Darstellung der Behandlung im Überblick (Beck 2012) ............................ 10!

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Tabellenverzeichnis
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Tabelle 1 Dorsale Hüftmuskulatur tabellarische Dargestellt .......................................... 5!

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Abkürzungen
a/p = anterior posterior
ABD. = Abduktion
AD. = Adduktion
z.B.: = zum Beispiel
° = Winkelgrad
ITB = Iliotibiale Band
MRI = Magnet resonance imaging
NSAR = nichtsteroidales Antirheumatikum
OMT= Osteopatische Manuelle Therapie
ITBFS = Iliotibiale Band friction Syndrom
ESWT = extrakorpolarer Stoßwellentherapie
M. = Musculus
N. = Nervus

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Einleitung:

Der Tractus iliotibialis ist eine Sehnenplatte am lateralen Aspekt des Oberschenkels
(Beck 2012). Auf der Höhe des Trochanter Major wird er aus folgenden Muskeln gebil-
det. Diese sind der M. Glutaeus Maximus, M. Tensor fasciae lata und vom M. Glutaeus
Medius (Beck 2012). Der Ansatz des ITB findet sich unterhalb der Kniekehle am Caput
Tibia. Somit dient der Tractus iliotibialis als Zuggurtsystem für das Hüftgelenk und als
Sehne für die drei Muskeln M. Glutaeus Maximus, M. Glutaeus Medius und M. tensor
faszia latae (Waschke 2013). Gleichzeitig hat der ITB direkte Verbindung zum Septum
intermusculare laterale und somit ist er eine Ursprungsfläche für den M. Vastus latera-
lis (Beck 2012).

Als ITBFS versteht man belastungsabhängige sowie rezidivierende und lokal druckdo-
lente Schmerzen im Bereich des Epicondylus femorais lateralis und Tractus iliotibialis
(Beck 2012). Als Ursache wird das ventrale und dorsale Gleiten des Tractus iliotibialis
bei über 30° Knieflexion unter Belastung beschrieben (P.-D. D. Mayer 2001). Dabei
kommt es zu einer entzündliche Reaktion des Tractus iliotibialis, der Bursa und des
Periosts am lateralen Femurcondylus (P.-D. D. Mayer 2001).

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Embryologie
Quergestreifte Muskulatur
„Die lateralen Abschnitte der Somiten, die Dermatomyotome, werden zur Ausgangs-
substanz der quergestreiften Muskulatur des Rumpfs und der Extremitäten. In ihnen
trennt sich in der 5. Woche eine größere ventrale Gruppe von Mesenchymzellen, das
Hypomer, von einer kleineren dorsalen Gruppe, dem Epimer. Jedes bekommt eine
eigene Nervenversorgung: Für das Hypomer sind die Rami ventrales der Spinalnerven,
für das Epimer die Rami dorsales zuständig.
Ausbldung von Muskelfasern
Die zunächst noch wenig differenzierten Zellen der Myotome lagern sich um das ent-
stehende Knorpelgerüst, proliferieren dort und wandeln sich aus ihrer fibroblastenarti-
gen Struktur in Myoblasten um. Sie treten in Kontakt zueinander, verschmelzen zu
vielkernigen Riesenzellen (Synzytium) und beginnen im 3. Monat mit der Bildung der
kontraktilen Myofilamente (Adenin und Myosin). Deren regelmäßige Anordnung er-
scheint in Mikroskop den Namen gibt.
Die Riesenzellen bekommen die Form langer Muskelfasern, in denen die vielen Zell-
kerne (bis zu 50 Stück) an den Rand gedrängt werden. Durch Bindegewebe (Endo-
,Peri- und Epimysium), das nicht den Somiten, sondern dem parietalen Blatt des Sei-
tenplattenmesoderms entstammt, werden die Fasern geordnet und zu einzelnen Mus-
keln zusammengefasst.
Extremitätenmuskulatur
Aus den Somiten wandern Zellen in die Anlage der Arme und Beine ein. Dort teilen sie
sich in zwei Gruppen:
    1. Das ventrale Blasten bildet alle Flexoren, Pronatoren und Abduktoren
    2. Das dorsale Blasten bildet die Extensoren, Supinatoren und Abduktoren.
Die Differenzierung und Funktionsfindung der einzelnen Muskeln geschieht unter dem
Einfluss der Nervenfasern, die im Schulter- und Beckenbereich ihre Plexus bilden und
in die Extremitäten einwachsen.
Die Muskeln des Schulter- und Beckengürtels entstehen aus einem entgegengesetzten
Wachstum von mesenchymalen Anlagen aus dem Rumpf und den Extremitäten: My-
onblasten aus den Armen und Beinen wandern in Richtung Rumpf und umgekehrt“
(Schulze 2006).

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Anatomie

        Abbildung 1: Verlauf der tractus iliotibialis

Der Tractus iliotibialis wird vom M. Tensor Faszia Lata , M. Gluteus Maximus und vom
M. Gluteus medius gebildet (Beck 2012). Der Tractus Iliotibialis bildet nach ventral und
nach dorsal ausgehend die Fascia Lata, gleichzeitig hat die Sehne eine direkte Verbin-
dung an den diastalen Femur über das Septum intermusculare laterale (Beck 2012).
Der Tractus iliotibialis trennt die ventrale Muskelgruppe von der dorsalen Muskelgrup-
pe. Im weiteren Verlauf erstreckt sich der Tractus Iliotibialis als Zuggurt vom Trochan-
ter Major bis hin zum Tuberculum Gerdi am lateralen Aspekt des Caput Tibia (Beck
2012). Eine nervale und vaskuläre Versorgung der Sehne ist daher nicht direkt gege-
ben. Am Ansatz des Tractus iliotibilalis sehen wir den Übergang der Sehne in das Lig.
Patella sehr schön dargestellt.

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Abbildung 2: Darstellung der sagittalen und horizontalen Faserverlauf des tractus iliotibialis

Nach der Freilegung der tractus iliotibialis Sehne wurde das Bild am AVT College zu-
sammen mit Hilfe von Matthias Beck aufgenommen und dargestellt. Auf diesem Bild ist
sehr schön zu erkennen, dass der ITB in zwei verschiedenen Richtungen (sagitaler
und horizontaler Verlauf) Fasern abgibt. Gleichzeitig sieht man auf dem Bild die zwei
unterschiedlichen Fasern die von M. glutaeus maximus und M. tensor fasciae latae
einstrahlen und sich daraus gemeinsam der Tractus iliotibialis bildet. Bei dem Dehnfä-
higkeitstest der längs- und querverlaufenden Fasern der Sehne ist sehr deutlich zu
erkennen, dass der ITB in seinem Querverlauf mehr Dehnfähigkeit gezeigt hat wie in
seinem Längsverlauf. Nach meinem persönlichen Empfinden ist der ITB in seiner Ge-
samtheit sehr fest. Der Übergang vom Tractus iliotibialis ins Lig. Patella ist nicht ganz
zu differenzieren.
Dies gibt mir persönlich zu verstehen, warum in der Anatomie beim ITB von einer so-
genannten Zuggurtung gesprochen wird und wie wichtig der ITB in seiner Funktionalität
für das Hüft- und Kniegelenk ist.

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Name                  Ursprung                       Ansatz               Innerva1on              Funk1on

M.#glutaeus#maximus   Dorsal#Abschni6#der#           Tuberositas#         N.#glutaeus#inferior    Steckung#des#Oberschenkels#im#
                      Darmbeinschaufel#(hinter#      glutea,#Tractus#                             HüGgelenk;#unterstützt#ABD.#(kraniale#
                      Linea#glutea#superior),#       ilioBbialis                                  Teil)#und#ADD.#(kaudaler#Teil)#,#derner#
                      Fascia#Thoracolumbalis,#                                                    AußenrotaBon;#Fasern#zum#Tractus#
                      Os#sacrum,#Fascies#                                                         ilioBbialis.#Hält#den#Rumpf#beim#
                      dorsalis,#Lig.#Sacrotuberale                                                aufrechten#Stehen,#wirkt#beim#Gehen,#
                                                                                                  Treppensteigen,#VersteiG#HüGQ#und#
                                                                                                  Kniegelenk

M.#glutaeus#medius    Alla#ossis#ilii,#Fascies#      Lateraler#           N.glutaeus#superior     ABD#des#Oberschenkels,#daneben#teils#
                      glutea#(zwischen#Crista#       Umfang#des#                                  InnenQ(ventraler#bzw.lateraler#Teil),#
                      iliaca,#Linea#glutaea#         Trochanter#                                  teils#AußenrotaBon#(dorsaler#bzw.#
                      anterior#und#inferior          major#(sehnig)                               medialer#Teil)

M.#tensor#fasciae#    Spina#iliaca#anterior#         Tractus#iliBbialis   N.#glutaeus#superior    spannt#Faszia#lata,#hilG#Oberschenkel#
latae                 superior                                                                    im#HüGgelenkzu#beugen#und#zu#ABD#
                                                                                                  sowie#Unterschenkel#im#Kniegelenk#zu#
                                                                                                  strecken#

Tabelle 1 Dorsale Hüftmuskulatur tabellarische Dargestellt

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Diagnose des ITBFS

        Abbildung 3: Darstellung des tractus iliotibialis am lateralen Epicondylus

Ein klinisch differenzialdiagnostischer Ausschluss zwischen der laterale Meniskopathie,
einer Verletzung des Außenbandes und einem patellofemoralem Schmerzsyndrom ist
als erstes sicherzustellen (Beck 2012). Bei einer lokalen Druckdolenz über dem Epicon-
dylus femoris lateralis mit zirka 30° Knieflexion ist beweisführend für eine ITBFS (Beck
2012). Typisches Schmerzzeichen sind belastungsabhängige Schmerzen beim Trep-
pensteigen und bei wiederholter Flexion des Kniegelenks (P.-D. D. Mayer 2001). Um in
einer körperliche Untersuchung eine Verkürzung des ITB auszuschließen zu können,
sollte der Oberschen Test angewendet werden (Beck 2012). „ Das betroffene Bein des
in Seitenlage befindlichen Patienten wird in Hüftgelenksextension und Abduktion ein-
gestellt und dann wird bei 30° Kniegelenksflexion eine Adduktionsbewegung im Hüftge-
lenk eingeleitet (Beck 2012). Der Test ist positiv, wenn das Bein sich unter Beibehaltung
der Extension in der Hüfte und der Beugung im Kniegelenk nicht über die Neutralposi-
tion in die Adduktion bewegen lässt (Beck 2012). Auch bestehende eventuelle Beinlän-
gendifferenzen (anatomisch oder funktionell), eine Schwäche der hüftgelenks- abduzie-
renden kleinen Glutaen sowie Fußdeformitäten müssen erkannt werden“ (Beck 2012).

Eine manuelle Untersuchung des Kniegelenks mit differenzialdiagnostischem Aus-

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schluss zwischen einer Läsion des lateralen Außenbands, einer Meniskopathie und
einem ITBFS: „Sehr typisch für das ITBFS ist ein Druckschmerz über dem Epicondylus
femoris lateralis welcher unter einer aktiven Kniegelenksbeugung und Varusstress des
Standbeins als passagerer stichartiger Schmerz bei zirka 30° Flexion in Erscheinung
tritt und mit einem Crepitus und einer lokalen Schwellung verbunden sein kann“ (Beck
2012).

Für die weiterführende Differenzialdiagnostik wäre eine sonographische Bestimmung
der Tiefe und Stärke des ITB im lateralen Längsschnitt eine erweiterte Möglichkeit
(Beck 2012).

Wenn nach einer konservativen Behandlung keine Beschwerdefreiheit und die Wieder-
herstellung der Belastbarkeit des Kniegelenks gewonnen wird, sollte man eine Kern-
spintomographie erwägen, um auch andere Kniegelenkserkrankungen auszuschließen
(Beck 2012). Das MRI erlaubt im Falle eines ITBFS die dafür typische kompartimentge-
bundene Signalveränderung in der T1- und T2-gewichteten Untersuchungsroutine dar-
zustellen (Beck 2012).

Abbildung 4: T1 - gewichtete Untersuchung mit deutlicher kompartimentgebundener Signalveränderung

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Murat Yilmaz                                                          Immatrikulationsnummer 10330

Abbildung 5: T 2- gewichtete Untersuchung mit deutlicher kompartimentgebundener Signalveränderung

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Therapie

Die Behandlung des ITBFS sollte zunächst immer konservativ erfolgen (Beck 2012). Bei
Sportlern sollte die Belastung mindestens auf 50 % reduziert werden und der Trai-
ningsparameter sollte im schmerzfreien Bereich sein (Beck 2012). Es sollte darauf ge-
achtet werden, ob eine muskuläre Dysbalance, falsches Schuhwerk, Beinlängendiffe-
renz, Überpronation des Fußes, achsiale Fehlbelastung oder Sportartspezifisch falsche
Trainingsparameter wie Laufstrecke- instensität der Störfaktor sein kann (Beck 2012)
(P.-D. D. Mayer 2000).

„Des Weiteren sollte das therapeutische Vorgehen auf den individuellen Befund nach
Differenzierung in die verschiedenen Lokalisationen und dem entsprechenden Stadium
angepasst werden, wobei hierfür unterschiedliche Konzepte verfolgt werden“ (P.-D. D.
Mayer 2000). In der akut entzündlichen Phase ist die Kryotherapie als Therapieform
nicht wegzudenken. Die OMT (Osteopathischen Manuellen Therapie) ist bei Patienten
indiziert, die funktionellen Störfaktoren der Gelenkmobilität und eine muskuläre Dysba-
lance entwickelt haben (Beck 2012). Dabei sind Funktionsstörungen der Kreuzdarm-
beingelenke, der Articulatio tibiofibularis superior und der Fußwurzelgelenke als key
points der Therapie anzusehen (Beck 2012). Falls es eine Funktionelle Beinlängendiffe-
rez festgestellt wird, dann sollte man mit der Korrektur der Störfaktor die dies verursa-
chen beginnen.„Brukner empfiehlt hierbei insbesondere myofasciale Techniken, Mobi-
lisationen und Querfrictionsmassagen zur Lösung postinflammatorischer Adhäsionen
und Narben“ (P.-D. D. Mayer 2000). Osteopatische Manuelle Techniken wie mit Spray
an Stretch Technik für Muskeltriggerpunkten, Muscle Energy und Positional Release
Techniken sind sehr effektiv zu bewerten (Beck 2012). Eine extrakorporaler Stoßwellen-
therapie ist für die konservative Behandlung der ITBFS eine sehr gute Unterstützung,
um eine schnelle und gute Ergebnisse zu gewinnen. (Beck 2012). ESWT in Kombinati-
on mit der radialer Stoß- und Druckwellen wird als sehr positiv beschrieben (Beck
2012).

Bei Überpronation des Fußes, ist die Versorgung mit einer Schuheinage nicht wegzu-
denken (P.-D. D. Mayer 2000). Es ist sehr schwer zu entscheiden in welcher Form und
Aufbau des Schuhwerks gefertigt werden sollte (P.-D. D. Mayer 2000). Bei dem Aufbau
des Schuhwerkes sollte nicht nur an die Überpronation des Fußes gedacht werden,
sondern auch gleichzeitig die Abrollgeschwindigkeit und –richtung beachtet werden (P.-
D. D. Mayer 2000). Falls eine anatomische Beinlängendifferenz festgestellt wird, sollte
dies ebenfalls mit einer Schuheinlage oder Schuherhöhung korrigiert werden.

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„Die Anwendung von NSAR in den ersten 14 Tagen der Behandlung unter Beachtung
der Kontraindikationen und gegebenenfalls auch die lokale Infiltration (1ml Lidocain 1%
mit 1ml Methylprednisolon) konnten in einer randomisierten und kontrollierten Studie
eine statistische signifikante Verbesserung der Symptomatik bewirken“ (Beck 2012). Bei
Therapieresistenz ist auch ein Zusatz von Steroiden empfehlenswert (P.-D. D. Mayer
2001). Eine Orale Einnahme von Antiphlogistika können die Behandlung teilweise un-
terstützen, aber selten zu einer völliger Beschwerdefreiheit führen (P.-D. D. Mayer
2001).

Falls die konservative Behandlungen unzureichende oder gar keine Erfolge haben soll-
te, dann können interventionelle Release Verfahren des ITBFS Anwendung finden
(Beck 2012). Es wird berichtet, dass chirurgische Eingriff auf die entzündlich infiltrierten
Gewebe zwischen der ITB und Epicondylus mit einer Erfolgsquote von 97 % nach 28
Monaten gegeben hat (Beck 2012). Eine Fensterung über dem Epicondylus femoris
lateralis kann zur einer Entlastung der Weichteilstrukturen beitragen und somit die
Schmerzfreiheit und sportliche Belastbarkeit generieren (Beck 2012).

Zusammenfassung:

                                  Diagnose eines ITBFS mit Anamnese und Körperliche Untersuchung

                       Sonographische Sicherung der Befund und Diagnostik für Stoßwellentherapie

         Reduktion der Belastung NSAR 14 Tage - Osteopathische Manuelle Therapie - Stoßwellentherapie (ESWT)
         Korrektur der prädisponierenden Faktoren

      Verbesserung der Symptome                                       Keine Verbesserung der Symptome nach 6 – 12 Wochen

      Langsame Rückkehr zur sportlichen Aktivität                                    Fortsetzung der Therapie

                                           Keine Verbesserung der Symptome nach 6 – 12 Wochen

                                                                                 MRI und interventionelle Therapie
         Injektion eines Corticosteroids                                         ( Shaving oder offener Release )

                                                 Keine Verbesserung der
                                                 Symptome nach 6 – 12
                                                 Wochen
                                                 &           Murat&Yilmaz&&

Abbildung 6: Darstellung der Behandlung im Überblick (Beck 2012)

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Fazit:

Bei einer Überbelastung mit einer Knieflexion von über 30° kann es zu einer Entzündli-
chen Reaktion des ITB kommen. Die strukturelle Entstehung passiert am Epicondylus
femoralis lateralis und der darunter liegenden Bursa und dem Periost. Eine Differenzi-
aldiagnostik der ITBFS gegenüber einer Meniskopathie Läsion am Außenband ist mit
30° Flexion und einer lokaler Schmerzhaftigkeit am lateralen Epicondlus evtl. mit einer
Schwellung zu unterscheiden. Die körperliche Untersuchung um eine Verkürzung des
ITB auszuschließen zu können wird mit dem Obersche Test sichergestellt. Eine Ana-
tomische oder Funktionelle Beinlängendifferenz sollte auch sichergestellt werden. Die
weitere Differenzialdiagnostik wäre eine sonographischen Bestimmung der ITB in sei-
ner Tiefe und Stärke.

Die Konservative Behandlung mit Hilfe von entzündungshemmender Schmerzmittel
und Osteopatisch Manuellen Therapie sowie die extrakorporaler Stoßwellentherapie ist
als sehr effektiv zu betrachten. Eine randomisierte und kontrollierte Studie der ESWT
beim ITBFS ist leider noch nicht belegt worden (Beck 2012).

Falls die konservative Behandlung kein Erfolg haben sollte, dann wäre eine MRI mit
eine T1 gewichteten Aufnahme und T2 gewichteten Aufnahme eine weitere Differenzi-
aldiagnostik erstrebenswert (Beck 2012).

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Literaturverzeichnis
Beck,          Matthias.          „www.medicalsportsnetwork.de.“        02         2012.
http://www.medicalsportsnetwork.de/news/879406/Zielfuehrende-
Stosswellentherapie.html (Zugriff am 09. 02 2015).
Hauben, M. „Gold standards in pharmaco-vigilance.“ Drug Saf, 2007: 645-55.
Levy, M. „Global Adv Health.“ 2012: 14-16.
Mayer, Priv.-Doz. Dr. Frank. „Achillessehnenbeschwerden im Laufsport – ein aktuelle
Übersicht.“ Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 2000: 161 - 167.
Mayer, Priv.-Doz. Dr. med. Frank. „Verletzungen und Beschwerden im Laufsport .“
Deutsches Ärzteblatt , 11. 05 2001: A 1256.
Schulze, Susanne. Kurzlehrbuch Embryologie. Bd. 1. 1.Auflage Bde. München,
Bayern: Urban&Fischer, 2006.
Waschke, D. Drenckhahn und J. Taschenbuch Anatomie. Bd. 2. Auflage. München:
Urban & Fischer, 2013.

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