Vergleich der Client-Dichte und Videoleistung von 802.11ac Access Points im Midrange-Bereich - Devin K. Akin, CEO

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Vergleich der Client-Dichte und Videoleistung von 802.11ac Access Points im Midrange-Bereich - Devin K. Akin, CEO
WiFi Advisory & Design Services  WiFi Education  WiFi Diagnostics & Optimization

    Vergleich der Client-Dichte und Videoleistung von
      802.11ac Access Points im Midrange-Bereich

                               Devin K. Akin, CEO

                               Devin@DivDyn.com

September 2017
Version 1.00
Vergleich der Client-Dichte und Videoleistung von 802.11ac Access Points im Midrange-Bereich - Devin K. Akin, CEO
Überblick

In diesem Dokument wird ein detaillierter Leistungsvergleich von Access Points des Typs
802.11ac Wave 2 Midrange mehrerer Anbieter in einer Umgebung mit hoher Client-Dichte und
Videodaten als primärem Datentyp beschrieben. In der Vergangenheit lag der Fokus bei Tests
von Wettbewerbsprodukten tendenziell auf dem Durchsatz aggregierter Daten und der
Belastung der APs durch Dateiübertragung. Der letzte öffentliche Belastungstest mit Videodaten
wurde augenscheinlich im Jahr 2013 veröffentlicht.

Videos dominieren den Datenverkehr in vielen Netzwerken von heute. Daher entschied man
sich in dieser Testreihe für Videodaten als primäre Belastungsquelle. Informationen aus dem
neuesten Cisco Visual Networking Index1:
    • Der globale auf IP basierende Videodatenverkehr wird im Zeitraum von 2016 bis 2021
        um das Dreifache ansteigen, was eine Wachstumsrate von 26 Prozent bedeutet.
         Der im Internet übertragene Videodatenverkehr wird sich von 2016
         bis 2021 vervierfachen. Das ist eine Wachstumsrate von 31 Prozent.
    • Der Geschäftsdatenverkehr in IP-Netzwerken wird von 2016 bis 2021 mit einer Rate von
        21 Prozent wachsen. Infolge der gestiegenen Nutzung fortschrittlicher
        Videokommunikation im Unternehmenssegment wird der IP-Geschäftsdatenverkehr
        zwischen 2016 und 2021 um den Faktor 3 zunehmen.

Informationen aus dem aktuellen Ericsson Mobility Report2:
    • Prognosen zufolge wird der mobile Videodatenverkehr bis zum Jahr 2022 jährlich um
       rund 50 Prozent wachsen und dann nahezu drei Viertel des gesamten mobilen
       Datenverkehrs ausmachen.
    • In der zweiten Hälfte von 2016 lag der Anteil des mobilen Videodatenverkehrs für
       Tablets bei nahezu 60 %.

Neben der hohen Bandbreitenauslastung unterscheiden sich Videoanwendungen von den
meisten anderen Datenanwendungen wie E-Mail, Dateiübertragung oder Browsing auch durch
ihre unmittelbare Auswirkung auf die Qualität der Endbenutzererfahrung. Ob das Herunterladen
eines E-Mail-Anhangs einige Sekunden länger dauert oder nicht, wird Benutzer kaum stören,
eine stockende Videowiedergabe hingegen schon. Die Wahrscheinlichkeit einer schlechten
Videoqualität (Ladepausen) steigt in Umgebungen mit hoher Client-Dichte, die entsprechend
der Definition für diese Testreihe bei sechzig (60) Clients liegt.

Insgesamt zielt die Testreihe auf die Beanspruchung der APs durch Videodatenverkehr und
hohe Client-Dichte ab, beides Lasten, die in WLAN-Netzwerken mittlerweile gängig sind.
Testort und Ausstattung wurden von einem Technikteam von Ruckus bereitgestellt, das auch
alle in diesem Dokument beschriebenen Tests durchführte. Der Autor war anwesend und
validierte die gesamte Ausstattung sowie Software, Konfigurationen und Ergebnisse des Tests.
Die Aufstellung des physischen APs und der Clients in den Testräumlichkeiten entsprach

1
    Cisco Visual Networking Index: Global Mobile Data Traffic Forecast Update, 2016–2021 White Paper
2
    Ericsson Mobility Report, Juni 2017
                                                                                                            2

    105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
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„realen Gegebenheiten“ und den als Best Practice identifizierten Auslegungsparametern. Alle
Anbieter hatten in dieser validierten Konfiguration die gleiche Ausgangsbasis.

Über den Autor
Devin Akin ist Mitbegründer von CWNP, dem globalen De-facto-Standard für anbieterneutrale
Schulungen und Zertifizierungen. Devin Akin (CWNE #1) verfügt über mehr als 20 Jahre
Erfahrung im IT-Bereich, davon über 15 Jahre im WLAN-Bereich. Er ist Gründer und CEO von
Divergent Dynamics, einer Organisation für WiFi-System-Integration und -Schulungen mit
Schwerpunkt auf innovativen Lösungen für WiFi-Design, -Validierung und -Performance.

Testbeschreibung
In diesem Bericht wird die Testreihe zur Messung der AP-Leistung unter Belastung durch
Videodatenverkehr beschrieben. Um möglichst reale Bedingungen zu schaffen, wurden Access
Points des Typs 802.11ac Wave 2 3x3:3 Midrange ausgewählt. Bei Herstellern, die kein 3x3:3
AP-Modell anbieten, wurde das nächsthöhere Modell verwendet.

Als Testgeräte wurden Chromebooks mit den Funkspezifikationen 2x2:2 802.11ac ausgewählt.
Sie stehen stellvertretend für eine große Palette an gängigen Wireless-Geräten in WLAN-
Umgebungen mit niedriger bis mittlerer Dichte und liegen in einem bezahlbaren Preissegment.
Auch in primären und sekundären Bildungseinrichtungen sind Chromebooks weit verbreitet,
sodass die Testreihe für diese Umgebungen besonders relevant ist.

Zur Einspeisung von Nicht-Videodaten in das Netzwerk wurden Apple Mac Minis verwendet.

Testrelevanz
Videodaten sind für einen Großteil des Gesamtdatenverkehrs verantwortlich. Mehr als bei den
meisten anderen Datentypen hat eine schlechte Netzwerkleistung erhebliche Auswirkungen auf
die Endbenutzererfahrung. Daher benötigen alle Organisationen gleich welcher Art ein WLAN,
das eine gewisse Quality-of-Service für Videodaten sicherstellen kann.

Ein solider Quality-of-Service(QoS)-Mechanismus ist unabdingbar für die Gewährleistung einer
zuverlässigen und konsistenten Anwendungsbereitstellung. QoS-Kontrolle ist demnach für alle
Organisationen wichtig – ob Konzerne, Bildungseinrichtungen oder beliebige vertikale
Unternehmensstrukturen. Quality of Service ist auch im Kontext des rasanten Aufkommens von
Internet of Things(IoT)-Geräten von Bedeutung. Viele IoT-Geräte kommunizieren über Bacnet,
ein UDP-Protokoll, dessen Leistungsziele weitgehend mit denen von Video- und Voice-Geräten
vergleichbar sind (Zeit-/Verzögerungsempfindlichkeit).

Testumgebung
Die Tests wurden in zwei nebeneinander liegenden Klassenräumen einer Mittelschule in Union
City, Kalifornien, durchgeführt. Ausschlaggebend für die Wahl dieses Ortes waren die leer
stehenden Räumlichkeiten und die saubere Funkfrequenz.

Die Geräte der einzelnen WLAN-Hersteller wurden mit nur einer SSID für den Video- und
Datenverkehr installiert und konfiguriert. Jeder zu testende AP wurde in einem eigenen Raum
aufgestellt und zwar jeweils auf der anderen Seite der Wand, die die beiden Räume trennte.
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Access Point im Test
In den Tests wurde die folgende Hardware und Firmware verwendet.

Lieferant              AP/Controller         Software-Version                          MIMO-Typ
Ruckus                 R610 mit SZ100        3.5.0.0.832                               3x3:3 11ac
Aruba                  AP-305 mit 7205       6.5.1.2                                   3x3:3 11ac
Aerohive               AP250                 HiveOS 8.0r1 build-161337                 3x3:3 11ac
Meraki                 MR42                  Cloud                                     3x3:3 11ac
Cisco                  1850i mit 5508        8.3.102.0                                 4x4:4 11ac
Abbildung 1 - getestete AP-Modelle

Testmethodik

WLAN-Konfiguration
Alle Tests wurden entsprechend der in der Branche geltenden Best-Practice-Empfehlungen für
Umgebungen mit hoher Dichte innerhalb der 5-GHz-Bandbreite durchgeführt. Die Clients
waren über eine einzelne SSID mit dem WLAN verbunden und durch einen PSK geschützt. Die
Kanalbreite lag bei 40°MHz. Zwar unterstützt 802.11ac mit Kanalbreiten von 80 MHz auch
höhere Datenraten, jedoch wird in Umgebungen mit hoher Dichte von Kanalbreiten dieser
Größenordnung abgeraten, da es zu Zugriffskonflikten und schlechter Kanalwiederverwendung
kommen kann.

Um einen Kanalwechsel inmitten eines Tests zu vermeiden, wurde jeder AP manuell dem Kanal
149+ zugeordnet. Das Spektrum wurde gesweept, um sicherzustellen, dass keine anderen Geräte
den Kanal verwenden.

Da einer der APs (Aerohive AP250) die Konfiguration des zweiten Funks als 5-GHz-Funk
unterstützt (dualer 5-GHz-Funkmodus), wurde der AP250 zweimal getestet, zunächst mit einem
und dann zwei aktiven 5-GHz-Funksendern. Der Empfehlung des Herstellers entsprechend
trennten den ersten und zweiten Funksender 80 MHz. Für den ersten Funksender war Kanal 40,
für den zweiten Kanal 149 konfiguriert.

Konfiguration des Ethernet-Switch
Als kabelgebundene Infrastruktur diente der Ruckus ICX 7150 Switch. Alle Geräte wurden über
Layer 2-VLANs mit Gigabit-Ethernet-Anschlüssen verbunden.

Videokonfiguration
Der Unicast-TCP-Video-Stream von 1,6 MBit/s wurde mit sechs Microsoft Windows-
Medienservern an die einzelnen Chromebook-Clients übertragen. Um Caching zu vermeiden,
wurde das Video in einem Chrome-Browser im Modus „Incognito“ wiedergegeben. Das Video
wurde nicht in einer Schleife abgespielt und für jeden Test neu gestartet. Der gesamte
Videodatenverkehr war auf dem kabelgebundenen Switch mit DSCP 40 markiert.

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Die Datenlast wurde für alle Clients erst nach einer einminütigen Laufzeit eingebracht.
Ladepausen in dieser Zeit wurden bei der Zählung berücksichtigt. Da Ladepausen bei der
Videowiedergabe flüchtig sein können, wurde Videoblockierung mit einer konservativen
Methode definiert. Ein Video galt dann als stockend oder blockiert, wenn es entweder nicht
gestartet werden konnte oder nach Abschluss der jeweiligen Testphase blockiert war.

Nach dem Start der Video-Clients wurden eine Minute lang Nicht-Videodaten in das WLAN
eingebracht. Zu diesem Zweck wurden Mac Mini-Clients als Ixia Chariot 7.3 EA-Endpunkte
(jeweils 1 Paar) konfiguriert. Die eingebrachte Netzwerklast reichte aus, um eine Konkurrenz
um die verfügbare Bandbreite zwischen den verschiedenen Datenverkehrsklassen (Video und
Daten) auszulösen. Man entschied sich für Datenverkehr in Form UDP-Daten, da sie eine
präzise Kontrolle und konsistente Last ermöglichen.

Falls die Videowiedergabe nicht sofort begann, wurde sie zweimal neu gestartet. Konnte das
Video trotzdem nicht wiedergegeben werden, galt es als blockiert und wurde der Ausgangszahl
(unterstützte Video-Clients ohne Netzwerkbelastung) und der Zahl der bei Netzwerkbelastung
stockenden Clients (fortdauernde Blockierung vorausgesetzt) hinzugerechnet.

Nach Ende der Datenladezeit von einer Minute wurde die Zahl der stockenden Video-Clients
mit denselben Kriterien erneut erfasst. Der von Chariot 3 veröffentlichte Wert entspricht dem
endgültigen aggregierten Durchsatz der Daten-Clients (Mac Minis).

Clients
Verwendet wurden 60 2x2:2 Chromebooks und 30 Mac Mini Clients. In den beiden unten
beschriebenen Tests wurde jeweils eine unterschiedliche Zahl an Clients und Client-
Kombinationen verwendet.

3
 Chariot verwendete ein Standard-Skript für Leistungstests, bei dem UDP_RFC768 deaktiviert ist. Dies entspricht den Ixia-
Empfehlungen für Tests des UDP-Durchsatzes.
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Abbildung 2 – Testumgebung Netzwerktopologie

Test 1: Dreißig (30) Video-Clients und dreißig(30) Daten-Clients

Ziel
Ermittlung der Auswirkung von 30 zusätzlichen reinen Daten-Clients im angrenzenden Raum
auf die Videoqualität von 30 Chromebook-Clients im Hauptraum. Gemessen wird die Anzahl
der gleichzeitig vom AP unterstützten Videos vor und nach der Einbringung einer Datenlast.

Beschreibung
Auf 30 Chromebooks wurden Video-Streams manuell gestartet. Eine Minute nach dem Start
aller Videos wurden im angrenzenden Raum Daten auf 30 Mac Mini-Clients eingespeist. Dann
wurde die Anzahl der Clients notiert, auf denen das Video ohne Ladepausen wiedergegeben
werden konnte. Zudem wurde der mit den reinen Daten-Clients verbundene aggregierte
Datendurchsatz notiert. Für jeden Test wurde außerdem die Anzahl der Videos notiert, deren
Wiedergabe nach Wegfall der Netzwerklast wieder aufgenommen werden konnte. Jeder Test
wurde dreimal wiederholt.

Erfolgskriterien
Der AP muss in der Lage sein, auf allen 30 Video-Clients vor und während der
Netzwerkbelastung eine stockungsfreie Videowiedergabe und gleichzeitige Datenübertragung
an die reinen Daten-Clients zu gewährleisten. Sollten Videos bei Netzwerkbelastung stocken,
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wird erwartet, dass sie nach Wegfall der Datenbelastung fortgesetzt werden können. Unter
diesen Voraussetzungen ist vor, während und nach der Netzwerkbelastung eine konsistente
Leistung gegeben. Für den aggregierten Datendurchsatz wurden keine absoluten
Erfolgskriterien vorgegebenen.

Abbildung 3 – Gleichzeitiges Video-Streaming auf Chromebooks (30 Clients) und Daten-Download auf Mac Minis (30 Clients)

Ergebnisse
In einem Netzwerk mit reinem Videodatenverkehr ohne weitere Belastung waren alle getesteten
APs in der Lage, die 30 Video-Streaming-Clients erfolgreich zu bedienen. Nach Einbringung
einer Datenlast konnten die meisten APs nicht mehr alle Videostreams unterstützen. Wie unten
gezeigt (Abbildung 4), reichte die Zahl der Clients mit stockungsfreien Videoverbindungen von
30 (bestes Ergebnis) bis null (schlechtestes Ergebnis).

Alle gezeigten Ergebnisse sind Mittelwerte aus den drei Testläufen.

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Abbildung 4 – Ergebnisse aus Test 1 für stockungsfreie Videos bei Datenbelastung

Aufgrund der im Zeitverlauf schwankenden Netzwerkbelastungen könnte eine genauere
Leistungsanalyse messen, wie gut sich das Netzwerk nach einer hohen Belastung erholt. Das
folgende Diagramm zeigt die Anzahl der stockungsfreien Videos vor, während und nach der
Anwendung einer Datenlast.

         Abbildung 5 – Ergebnisse aus Test 1 vor, während und nach einer Belastung des Netzwerks durch Daten

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Abbildung 6 – Ergebnisse aus Test 1 vor, während und nach einer Belastung des Netzwerks durch Daten

Lediglich einer der APs (Ruckus R610) war in der Lage, Videos ohne Ladepausen an alle
30 Clients zu liefern und zwar mit und ohne Datenbelastung im Netzwerk. Der R610 lieferte
darüber hinaus den höchsten aggregierten Datendurchsatz an die Mac Mini-Daten-Clients.

                         Abbildung 7 – Ergebnisse aus Test 1 für aggregierten Datendurchsatz

                                                                                                               9

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Fazit

Das Streaming von hochauflösenden Videodaten an einen Klassenraum mit 30 Laptops bei
gleichzeitiger Übertragung von mehr als 200 MBit/s Daten auf 30 zusätzliche konkurrierende
Clients (Mac Minis) zeigt ein extrem hochleistungsfähiges Tuning der Funktreiber. Der R610
übertraf mühelos alle Mitbewerber und war gleichzeitig der einzige Access Point, der für alle
Client-Geräte die vorgegebenen Ziele der Videowiedergabe erfüllte.

Test 2: Sechzig (60) Video-Clients und zwei (2) Daten-Clients

Ziel
Ermittlung der Auswirkung von zwei zusätzlichen reinen Daten-Clients im angrenzenden Raum
auf die Videoqualität von 60 Chromebook-Clients in beiden Räumen. Gemessen wird die
Anzahl der gleichzeitig vom AP unterstützten Videos vor und nach der Einbringung einer
Datenlast.

Beschreibung
Video-Streaming wurde auf 60 Chromebooks manuell gestartet. Eine Minute nach dem Start
aller Videos wurden im angrenzenden Raum Daten auf zwei Mac Mini-Clients eingespeist.
Dann wurde die Anzahl der Clients notiert, auf denen das Video ohne Ladepausen
wiedergegeben werden konnte. Zudem wurde der mit den reinen Daten-Clients verbundene
aggregierte Datendurchsatz notiert. Für jeden Test wurde außerdem die Anzahl der Videos
notiert, deren Wiedergabe nach Wegfall der Netzwerklast wieder aufgenommen werden konnte.
Jeder Test wurde dreimal wiederholt.

Erfolgskriterien
Der AP muss in der Lage sein, auf allen 60 Video-Clients vor und während der
Netzwerkbelastung eine stockungsfreie Videowiedergabe und gleichzeitige Datenübertragung
an die reinen Daten-Clients zu gewährleisten. Für den aggregierten Datendurchsatz wurden
keine absoluten Erfolgskriterien vorgegebenen.

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Abbildung 8 - Gleichzeitiges Video-Streaming auf Chromebooks (30 Clients) und Daten-Download auf Mac Minis (2 Clients)

Ergebnisse
Im Gegensatz zu den Ergebnissen des ersten Testfalls waren nur zwei APs (Ruckus R610,
Aruba AP-305) in der Lage, bei Abwesenheit von gleichzeitiger Datenbelastung Videos ohne
Ladepausen auf 60 Clients zu streamen. Wie im ersten Testfall reduzierte sich die Zahl der
Videos ohne Ladepause nach Anwendung einer Datenbelastung noch weiter. Wie unten gezeigt
(Abbildung 9), reichte die Zahl der Clients mit stockungsfreien Videoverbindungen von 60
(bestes Ergebnis) bis fünf (schlechtestes Ergebnis).

Alle gezeigten Ergebnisse sind Mittelwerte aus den drei Testläufen.

Lediglich einer der APs (Ruckus R610) war in der Lage, Videos ohne Ladepausen an alle
60 Clients zu liefern und zwar mit und ohne Datenbelastung im Netzwerk.

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Abbildung 9 – Ergebnisse aus Test 2 zur Anzahl der unterstützten Videoclients mit und ohne Datenlast

Alle APs waren in der Lage, den Datenverkehr während des Videotests an die reinen Daten-
Clients zu übermitteln. Der Ruckus R610 und der Cisco 1850 lieferten einen nahezu
gleichwertigen aggregierten Durchsatz an die reinen Daten-Clients, im Falle von Cisco jedoch
zu Lasten des Video-Ergebnisses, da auf zwei Dritteln der Video-Streaming-Clients Ladepausen
auftraten.

                         Abbildung 10 – Ergebnisse aus Test 2 für aggregierten Datendurchsatz

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Fazit

Das Streaming von hochauflösenden Videos in zwei Klassenzimmer mit jeweils 30 Laptops
(insgesamt 60 Video-Laptops) bei gleichzeitiger Verarbeitung von 150 MBit/s UDP-Daten mit
der geeigneten QoS ist eine beeindruckende Leistung. Der Ruckus R610 war der einzige AP, der
das Testziel des Video-Streamings auf 60 Clients erfüllte. Diese validierte Leistung beweist,
dass Ruckus seinem Preis-Leistungs-Versprechen gerecht wird.

Zusammenfassung und Ausblick

Im Rahmen der Beobachtung der einzelnen Testverfahren wurde jedes Ergebnis mit
verschiedenen Diagnosewerkzeugen erfasst und validiert, darunter Spektrumsanalysierer,
Protokollanalysierer und tragbare Diagnoseplattformen. Anschließend wurde ein Vergleich der
Systemkonfiguration mit den Best Practices und Herstellerempfehlungen durchgeführt. In allen
Tests wurde auf eine konsistente Sendezeitnutzung geachtet. Alle Ergebnisse wurden vom Autor
in der Testphase visuell überprüft und notiert.

Alle hier aufgeführten Kennzahlen tragen entscheidend zum Gesamteindruck der Leistung und
der Gültigkeit des Tests unter realen Bedingungen bei. In der Realität wäre die Übertragung
reiner Videodaten über den AP extrem ungewöhnlich. Daher wurde auch der Einfluss des
Datenverkehrs auf eine große Zahl von Videoströmen bewertet. Die Zahl der spezifischen
Video-Clients entspricht einem realen Klassenraumszenario, sodass potenzielle Kunden
nachvollziehen konnten, was von den jeweiligen Anbietern in den tatsächlichen Szenarios zu
erwarten ist.

Die Gesamtnetzwerkkapazität ist abhängig von der verfügbaren Sendezeit, der Effizienz des
Protokolls und der QoS-konformen Datenübertragung. Verständlicherweise war die
Sendezeitnutzung (Kanalauslastung) in allen Tests hoch, häufig um die 75 %, das heißt, der
Kanal hatte die Auslastungsgrenze nahezu erreicht. Als einziger AP konnte der Ruckus R610 für
ausreichend starke QoS- und Datenübertragungseffizienz sorgen, um in allen Tests das Ziel des
qualitativ hochwertigen Video-Streamings auf allen Client-Geräten auch trotz nahezu
ausgelasteter Kanäle zu erreichen.

Der Autor lobt das Ruckus-Team für die anbieterneutrale und faire Durchführung der Tests.
Tatsächlich wurde, wenn nötig, in Zweifelsfällen immer zugunsten des Wettbewerbers
entschieden. Alle hier dargestellten Ergebnisse wurden direkt aus den während der Testphase
erfassten Rohdaten entnommen. Sie wurden in keiner Weise gerundet oder manipuliert. Die
verwendete Testmethodik war fair und für alle Anbieter gleich. Die Karten wurden immer
wieder neu gemischt,

Heutzutage sind mehr drahtlose Geräte und Anwendungen in unsere Netzwerke eingebunden als
jemals bevor. Es ist daher extrem wichtig zu wissen, wie die Geräte verwendet werden. Mit
jedem Upgrade des 802.11-Standards (802.11, 802.11n und nun 802.11ac) erhöhen sich die
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Datenraten. Ein besserer Durchsatz ist jedoch keineswegs selbstverständlich. Die
Herausforderungen der mobilen Kommunikation sind direkt an die Gewährleistung besserer
Durchsätze und letztendlich bessere Benutzererfahrungen gekoppelt und müssen in jedem
Netzwerk berücksichtigt werden. Probleme wie Ping-Pong, aufdringliche, dominante und
geschwätzige Geräte sind bereits in kleineren Netzwerken störend, haben in Einrichtungen mit
hoher Dichte jedoch verheerende Auswirkungen. Eine Netzwerkinfrastruktur, die alle diese
Probleme lösen kann, bietet letztendlich den besten aggregierten Durchsatz und die
beste Benutzererfahrung

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Anhang A: Ruckus R610 – Ergebnisse

                          Test 1: 30 Video-Clients und 30 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             30 von 30 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              30 von 30 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (30 Clients)                          201 MBit/s

                           Test 2: 60 Video-Clients und 2 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             60 von 60 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              60 von 60 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (2 Clients)                           150 MBit/s

                                                                                                        15

105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
Anhang B: Aruba 305 – Ergebnisse

                          Test 1: 30 Video-Clients und 30 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             30 von 30 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              11 von 30 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (30 Clients)                          76 MBit/s

                           Test 2: 60 Video-Clients und 2 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             60 von 60 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              9 von 60 (15%)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (2 Clients)                           85 MBit/s

                                                                                                        16

105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
Anhang C: Aerohive AP250 – Ergebnisse

        Test 1: 30 Video-Clients und 30 Daten-Clients (einzelner 5-GHz-Radiosender)

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast (von 30)    30 von 30 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams mit Datenlast (von 30)     0 von 30 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (30 Clients)                          95 MBit/s

         Test 2: 60 Video-Clients und 2 Daten-Clients (einzelner 5-GHz-Radiosender)

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             45 von 60 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              5 von 60 (15%)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (2 Clients)                           78 MBit/s

                                                                                                        17

105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
Test 1: 30 Video-Clients und 30 Daten-Clients (dualer 5-GHz-Funksender)

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             30 von 30 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              0 von 30 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (30 Clients)                          94 MBit/s

                Test 2: 60 Video-Clients und 2 Daten-Clients (Dual 5 GHz Radio)

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             57 von 60 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              18 von 60 (15%)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (2 Clients)                           73 MBit/s

                                                                                                        18

105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
Anhang D: Meraki MR42 – Ergebnisse

                          Test 1: 30 Video-Clients und 30 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             30 von 30 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              13 von 30 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (30 Clients)                          120 MBit/s

                           Test 2: 60 Video-Clients und 2 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             41 von 60 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              28 von 60 (15%)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (2 Clients)                           62 MBit/s

                                                                                                        19

105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
Anhang E: Cisco 1850i – Ergebnisse

                          Test 1: 30 Video-Clients und 30 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             30 von 30 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              8 von 30 (100 %)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (30 Clients)                          96 MBit/s

                           Test 2: 60 Video-Clients und 2 Daten-Clients

  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams ohne Datenlast             28 von 60 (100 %)
  Insgesamt unterstützte stockungsfreie Video-Streams bei Datenlast              19 von 60 (15%)
  Gesamtdurchsatz aggregierte Downlink-UDP (2 Clients)                           155 MBit/s

                                                                                                        20

105 Muirfield Way  Carrollton, GA 30116 USA  Devin@DivDyn.com  +1.404.437.6006  http://DivDyn.com
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