Tutorium Zivilrecht in der Mittelphase - Thomas Sagstetter Münchner Examenstraining
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Münchner Examenstraining Tutorium Zivilrecht in der Mittelphase Thomas Sagstetter Wintersemester 2021/2022
Vielen Dank für Ihr Feedback! • Manchmal wäre ein Mikro hilfreich, da es weiter hinten schwer zu verstehen ist. à Werde künftig gerne ein Mikro verwenden • Evtl eine Seite für das Tutorium, auf der alles zentral bereitgestellt wird...so muss man leider immer über Links und mehrere Seiten kurz suchen, bis man die jeweilige Angabe, den passenden Podcast etc. findet à Werde Moodle anregen • Im Vortrag selbst wird leider häufig sehr schnell zwischen den Folien gewechselt, sodass man sich teilweise keine ausreichenden Notizen machen kann. à überwiegend sind die systematischen Einführungen + Fallbesprechungen auch als Podcast verfügbar; dort kann ggf. an Stellen, die in Präsenz zu schnell behandelt wurden, nachgehört werden; gerne auch nach der Stunde/via Mail nachfragen, wenn etwas zu schnell ging • Eventuell Fragen, die nicht zum Fall gehören erst am Ende beantworten à werde darauf achten • bitte machen Sie, sollte es zu einer Online-Lehre kommen, ein Zoom-Meeting. Die Podcasts sind zwar sehr gut, aber das interaktive Format kann damit nicht ersetzt werden (außerdem kann man die Aufzeichnungen auch zur Nachbereitung verwenden). à sollte es wieder zur Online-Lehre kommen, werde ich sehr gerne primär versuchen, die Veranstaltung Zoom-Meeting mit Aufzeichnung auszugestalten • Generell würde ich noch gerne anmerken, dass vor Ihrer Veranstaltung die Impfausweise und Personalausweise nicht kontrolliert werden. Evtl. könnte das ja der Hochschulleitung weitergegeben werden. à werde bei der Hochschulverwaltung anfragen, ob (häufiger) Kontrollen durchgeführt werden können
Übergangsregelung für das EJS v. 17.12.2021: https://www.justiz.bayern.de/media/pdf/ljpa/ejs/beschränkung_des_prüfungsstoffs_für_die_schriftliche_prüfung_der_ejs_2022-1.pdf
Wiederholung/Vertiefung § Klausurtaktik allgemein/im EBV: Wichtig = differenzieren, taktisch denken + argumentieren; nicht Ergebnis; breite Anspruchspalette prüfen § Direkte vs. indirekte Anwendbarkeit des EBV: § (1) Legalverweisungen bei beschränkt dinglichen Rechten: § § 1065 BGB (Nießbrauch), § 1277 BGB (Mobiliarpfandrecht) à §§ 985, 987 ff. BGB § (2) Besitzschutz § § 1007 III 2 BGB à §§ 986 ff. BGB § (3) Rechtshängigkeitshaftung bei (anderen als dinglichen) Hrsg.-Ansprüchen § Rechtshängigkeit eines Herausgabeanspruchs à § 292 BGB (solo oder iVm § 818 IV BGB) à §§ 987 ff. BGB (SE, Nutzungen Verwendungen!) § (4) Analoge Anwendung auf Anspruch aus § 894 BGB § Arg: § 894 BGB = Herausgabeanspruch aus § 985 BGB ähnlich + Stellung des BuchEGTers gleicht der des unrechtmäßigen Besitzers Dazu insgesamt ausführlich in den kommenden Fällen sowie mit kleinen Beispielsfällen 4 Neuner, Sachenrecht, Rn. 98–101 mwN
Übersicht 1. Systematische Übersichten Familienrecht 1/2 (Teil 2 à vor Fall 15 = 4. PK) 2. Großer Fall zum Familienrecht iVm Sachenrecht: Fall 10 + Fall 15 à Ziel: Grundlagen des examensrelevanten Stoffes im FamR (§ 18 II Nr. 1 d JAPO): „Familienrecht in Grundzügen“: • Wirkungen der Ehe im Allgemeinen [ohne Vorschriften zum Getrenntleben] (à Fall 10 + 15) • Gesetzliches Güterrecht + allg. Vorschriften zur Gütertrennung und Gütergemeinschaft (à Fall 10 + 15) • Allgemeine Vorschriften über Verwandtschaft, Abstammung (à Fälle Erbrecht kommendes Semester) • Unterhaltspflicht unter Verwandten und Ehegatten • Scheidungsgründe und Unterhalt des geschiedenen Ehegatten • Elterliche Sorge • Sowie aus Abschnitt 2 Titel 5 die Vertretung des Kindes + Beschränkung der elterlichen Haftung (à Bezüge zu BGB AT à beschränkt Geschäftsfähige) 5
Einführung Familienrecht HP Mitbesitzer P U Mitbesitzer RzB • Personenrechtlicher EGT Vertrag, §§ 1303 ff. • Kein Ehevertrag Allgemeine Güterrechtliche Unterhaltsrechtliche Ehewirkungen Ehewirkungen Ehewirkungen • Generalklausel: Pflicht zur • Grds.: Zugewinngemeinschaft, ehel. Lebensgem, § 1353 BGB § 1363 I BGB • Ehename, § 1355 BGB • EGT getrennt, § 1363 II à kein Prüfungsstoff mehr • Schlüsselgewalt, § 1357 BGB • Ausgleich bei • Haftungsprivileg, § 1359 BGB Scheidung/Todesfall, § 1378 I • Gläubigerschutz, § 1362 BGB, • §§ 1365, 1366, 1369 BGB 739 ZPO • Ausn: • Sonstige Ehewirkungen • Gütergemeinschaft, §§ 1415- • V.a. Garantenstellung im 1518 BGB StrafR • Gütertrennung, § 1414 BGB • Gem. Veranlagung SteuerR 6 • [Wahl-Zugewinngem., § 1519]
Einführung Familienrecht Mitbesitzer P U Mitbesitzer • Personenrechtlicher EGT Vertrag, §§ 1303 ff. • Kein Ehevertrag 7
Einführung Familienrecht Mitbesitzer P U Mitbesitzer • Personenrechtlicher EGT Vertrag, §§ 1303 ff. • Kein Ehevertrag 8
Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. Grundsatz: Getrennte Verfügungsbefugnisse, § 1363 II Ausnahme: Absolute Veräußerungsverbote, §§ 1364 ff. Verfügung über das Verfügung über Vermögen im Ganzen, Haushaltsgegenstände, §§ 1365-1368 § 1369 i.V.m. §§ 1366-1368 Sinn + Zweck: (1) Sicherung der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens (2) Bewahrung der Gegenstände für Zugewinnausgleich à vgl. v.a. § 1368 BGB 9
Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. à Besprechung vor Fall 15 Grundsatz: Getrennte Verfügungsbefugnisse, § 1363 II Ausnahme: Absolute Veräußerungsverbote, §§ 1364 ff. Verfügung über das „Vermögen im Ganzen“, §§ 1365-1368 Verfügung über das Verfügung (P): über Vermögen im Ganzen, Was bedeutet „Vermögen im Ganzen“? Haushaltsgegenstände, §§ 1365-1368 1369Ganz § ÜbertragunghM: Einzeltheorie: i.V.m. §§ 1366-1368 einzelner Gegenstände = „Vermögen im Ganzen“ idS, wenn es sich Voraussetzungen § 1365 BGB: wirtschaftlich um ganze o. nahezu ganze 1. Gesetzlicher Güterstand, § 1363 I BGB Vermögen handelt 2. Verfügung über das „Vermögen im Ganzen“ 3. Gegenleistung irrelevant (ganz hM) • Wertvergleich veräußerter Gegenstand Restvermögen 4. Keine Einwilligung des anderen Ehegatten • Kleine Vermögen (< € 250.000): Restwert < Sinn + Zweck: 15 % → Vermögen im Ganzen Rechtsfolgen: • Große Vermögen (> € 250.000): Restwert < (1) Sicherung der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens 10 % → Vermögen im Ganzen 1. Schwebende Unwirksamkeit von Verpflichtungs- + (2) Bewahrung der Gegenstände für Zugewinnausgleich Verfügungsgeschäft → Genehmigung, § 1366? Gesamttheorie (heute kaum mehr vertreten): Wenn nach Inhalt der ausgetauschten WE 2. Keine Genehmigung → nichtig gem. § 134 BGB (absolutes „Vermögen“ • Keine übertragen Berücksichtigung werden soll v. Gegenleistungen Veräußerungsverbot) → keine Überwindung durch guten 12 10 Glauben • Grundstückübertragung (-)
Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. à Besprechung vor Fall 15 Grundsatz: Getrennte Verfügungsbefugnisse, § 1363 II Ausnahme: Absolute Veräußerungsverbote, §§ 1364 ff. Verfügung über das „Vermögen im Ganzen“, §§ 1365-1368 Folge(P): Verfügung über das Verfügung Kenntnis Erforderlichkeit über des Vermögen im Ganzen, Dritten von Verfügung über Haushaltsgegenstände, Vermögen im Ganzen? §§ 1365-1368 § 1369 i.V.m. §§ 1366-1368 hM: Subjektive Theorie Voraussetzungen § 1365 BGB: Positive Kenntnis Dritten von Ausmaß der 1. Gesetzlicher Güterstand, § 1363 I BGB Verfügung 2. Verfügung über das „Vermögen im Ganzen“ • Ansonsten ausufernder Anwendungsbereich der 3. Gegenleistung irrelevant (ganz hM) Ausnahmenorm § 1365 (vgl. Grds. §§ 1363 II, 4. Keine Einwilligung des anderen Ehegatten 1364 II BGB) Sinn + Zweck: • → Verkehrsschutz Rechtsfolgen: (1) Sicherung der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens 1. Schwebende Unwirksamkeit von Verpflichtungs- + (2) Bewahrung der Gegenstände für Zugewinnausgleich Verfügungsgeschäft → Genehmigung, § 1366? Objektive Theorie, Arg.: 2. Keine Genehmigung → nichtig gem. § 134 BGB (absolutes • Vorrang Interessen Eheleute > Verkehrsschutz Veräußerungsverbot) → keine Überwindung durch guten 13 11 Glauben
Frage 1: Übersicht Schlüsselgewalt, § 1357 BGB: Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. Erarbeitung dervon Lösung 1. Rechtsnatur: selbständiger akzessorischer MitverpflichtungsTB neben + unabh. §§ 164 ff. BGB (→ausf. nächste A. Anspruch auf Folie) B. Anspruch auf Schmerzensgeld aus § 823 I BGB Schmerzensgeld, §§ 280 I, 2. 253 Telos: StärkungGrundsatz: II BGB Getrennte der Unterhaltsgemeinschaft I. Anwendbarkeit„Ehe“ Verfügungsbefugnisse, mitdes Außenwirkung, § 823 I BGB um (+) Beschaffung§ 1363 II zu gewährleisten + Unterhalt unabhängig davon, welcher Ehegatte bei Beschaffung tätig; Gläubigerschutz nur Mittel zum Normzweck, nicht Normzweck selbst (ausf. B. Anspruch II. Verletzungshandlung: auf zum früheren Normzweck übernächste Folie) Anfahren mit dem Rad Schmerzensgeld aus §§ Ausnahme: Absolute Veräußerungsverbote, III. Rechtsgutsverletzung: Schädelbasisbruch →§§ 1364 Körper- undff. GesundheitsVL (+) 3. Voraussetzungen: 823 a) I, 253Anwendbarkeit II BGB IV. Haftungsbegründende Kausalität (+) aa) Gültige Ehe, §§ 1310 ff. BGB [nicht erforderlich, dass Ehe für Geschäftspartner erkennbar] I. Anwendbarkeit des § V. Rechtswidrigkeit bb) Spezialproblem: Anwendbarkeit § 1357 BGB neben (+)verbraucherschützenden Regelungen? (→ Fall 1 Examinatorium) 823 I BGB b) Geschäft zur angemessenen Deckung des Lebensbedarfs der Familie VI. Verschulden II. Haftungsbegründender • Geschäft zur Deckung des Lebensbedarfs: Rechtsgeschäfte, die objektiv geeignet sind, Bedarf der Familie zu decken Tatbestand • → unterhaltsrechtlicher1. Allg. Begriff → beiHaftungsmaßstab § 276 Auslegung §§ 1360, 1360a BGB I 1: Vorsatz berücksichtigen + Fahrlässigkeit Verfügung über das Verfügung über • e.A.: Rechtsprechung: erfasst : Anschaffungen zur unmittelbaren Bedarfsdeckung; Geschäfte, die nach konkreten VH der Ehegatten zur Führung des 1. Rechtsguts- Vermögen Haushalts/Befriedigung 2. Hier:im Bedürfnisse der + Ganzen, P Ehegatten U verheiratet, + gemeinsamer§§ 1303 ff. Haushaltsgegenstände, → HP unterhaltsberechtigter § 1359 Kinder BGB erforderlich sindzug. P? (Bspe bei verletzung Palandt/Brudermüller, §§§ Anwendung 13571365-1368 auch im Keine Anwendung im Rn. 13) nicht erfasst: Luxusartikel ▪Straßenverkehr Rücksichtnahme bei gemeinsamen Ausflug § 1369 i.V.m. §§ 1366-1368 Straßenverehr = „aus dem ehelichen • Angemessenheit des Geschäfts: 2. Verletzungs- • Sinn und Zweck des Kriteriums: dient Schutz des mitverpflichteten Ehegatten vor Inanspruchnahme aus Alleingeschäften größeren handlung Verhältnis ergebende Verpflichtung“? Umfangs • Wortlaut: keine Beschränkung auf ▪ Straßenverkehrsregeln lassen 3. Haftungs- • Angemessenheit häusl. Bereich keinen Spielraum für entspricht indiv. des Geschäfts ▪ es§wirtschaftlichen (+), wenn 1359 BGBVHerfasst Gesamtbereich + Lebensgewohnheiten des ehelichen der entsprechenden Familie • Teleologische begründende• Indiz: Das Geschäft Gesamtbetrachtung: wird gewöhnlich selbstständig von einem Ehegatten, d.h. ohne Sorglosigkeit Konsultation und Mitwirkung des anderen, erledigt (→ Kausalität Beschränkung Absprachebedürftig?) Pflichtenkreises → nicht angemessen: zr. GeschäfteHaftung nicht nur ▪ die ohne mit Investitionscharakter, ehespezifische (P) weitere nicht Schwierigkeiten Pflichten gem.können; priv. Schädiger zurückgestellt werden §§ Verkehrsstrafrecht, • Maßstab: äußerlich 1353 §§ Sinn erkennbarer Zuschnitt des indiv. 315b + ff.Zweck: Haushalts, ff. BGB StGB wie er sich aus Sicht i.E. obj. ▪ eines Versicherer entlastet Betrachters darstellt 4. Rechtswidrigkeit c) (1) Sicherung Kein Ausschluss der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens Hier: Pflicht zur gegens. Rücksichtnahme aa) Abweichende Umstände, § 1357 I2 ▪aE BGB (hohe Anforderungen) (2) Bewahrung der Gegenstände für Zugewinnausgleich bb) Gem. §§ 1357 II, 1412 BGB Folge-(P): cc) Getrenntleben gem. §§ 1357 III iVm▪ 1567 BGB Gilt § 1359 BGB auch außerhalb des häuslichen 4. Rechtsfolge: Bereichs (wie hier im Straßenverkehr?) 12 a) Nicht handelnder Ehegatte48wird gem. § 1357 I 2 berechtigt + verpflichtet b) Ehegatten haften als Gesamtschuldner, §§ 421 ff. BGB [§ 421 ff. neben § 1357 kommentieren]
Frage 1: Rechtsnatur § 1357 BGB: Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf e.A.: B. Anspruch auf Schmerzensgeld Schmerzensgeld, §§ 280 I, a.A.: aus § 823 I BGB Zutr. h.M.: Grundsatz: Gesetzliche 253 II BGB Getrennte Verfügungsbefugnisse, Organschaftliches I. Anwendbarkeit (+) § 1363 II des § 823 I BGB Familienrechtliches Institut B.Zwangsermächtigung Anspruch auf Handeln für die II. Verletzungshandlung: Anfahren mit dem Rad sui generis → Entsprechende Anwendung §§ AbsoluteFamilie → selbständiger VerpflichtungsTB; neben Ausnahme: Schmerzensgeld aus §§ Veräußerungsverbote, III. Rechtsgutsverletzung: Schädelbasisbruch →§§ 1364 Körper- + unabhängig §§ff. v.und GesundheitsVL (+) 164 ff. anwendbar 164 ff. BGB 823 I, 253 II BGB IV. Haftungsbegründende Kausalität (+) I. Anwendbarkeit des § Dafür: Dagegen: V. Rechtswidrigkeit (+) Dagegen: ▪ Kann in keine der dt. RO 823 I BGB ▪ Im Rahmen des § 1357 BGB ▪ Ehe kein neben beiden VI. Verschulden bekannte Form des fremd gilt stellvertretungsrechtliche II. Haftungsbegründender Ehegatten stehendes wirkenden Handelns ohne Offenkundigkeitsgrundsatz Tatbestand 1. Allg. Haftungsmaßstab Rechtssubjekt § 276 I 1: Vorsatz + Fahrlässigkeit nicht Verfügung über das dogmatische Verfügung über Verrenkungen ▪ Keinee.A.: „Ehegesellschaft“ Rechtsprechung: eingeordnet werden 1. Rechtsguts- ▪ Ausnahme Vermögen 2. Hier:im P + Ganzen, U verheiratet, §§ 1303 ff. Haushaltsgegenstände, → HP § 1359 BGB zug. P? verletzung Anwendung auch im Keinejeweils ▪ (vgl. Anwendung links: imfehlendes Offenkundigkeitsgrund- §§ 1365-1368 § 1369 i.V.m. §§ dem 1366-1368 Offenkundigkeitserfordernis, satz zwar 2. Verletzungs- auch bei ▪Straßenverkehr Rücksichtnahme bei gemeinsamen Straßenverehr Ausflug = „aus ehelichen Doppelverpflichtung beider Ehe- „Geschäft für den, den handlung Verhältnis ergebende Verpflichtung“? gatten) es angeht“ • Wortlaut: keine Beschränkung auf ▪ Straßenverkehrsregeln lassen ▪3. Haftungs- durch § 1357 häusl. Bereich ▪ § 1359 BGB erfasst Gesamtbereich keinen Spielraum für indiv. des ehelichen begründende abgedeckte • Teleologische Gesamtbetrachtung: Geschäfte Sorglosigkeit Pflichtenkreises nicht nur ehespezifische Beschränkung zr. Haftung ▪ (P) weitere nicht Pflichten gem. §§ priv. Schädiger können aber über sog. Kausalität Bargeschäfte Verkehrsstrafrecht, des 1353§§ Sinn315b ff. + ff.Zweck: BGB StGB ▪ i.E. Versicherer entlastet 4. Rechtswidrigkeit täglichen Lebens der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens (1) Sicherung hinausgehen ▪ Hier: Pflicht zur gegens. Rücksichtnahme (2) Bewahrung der Gegenstände für Zugewinnausgleich ▪ Anders als bei Stellvertretung ▪ Folge-(P): Gilt § 1359 BGB auch außerhalb des häuslichen nicht nur Vertretene verpflichtet, sondern beide Bereichs (wie hier im Straßenverkehr?) 13 49 Ehegatten mitverpflichtet
Frage 1: Historie: Normzweck des § 1357 BGB im Wandel der Zeit: Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf Schmerzensgeld, §§ 280 I, B. AnspruchVorauf Schmerzensgeld 1. EheRG 1976: aus § 823 I BGB „Leitmodell • 253 II BGB Hausfrauenehe“ Grundsatz: Getrennte Verfügungsbefugnisse, I. Anwendbarkeit des § 823 I BGB (+) § 1363 II • Erforderlichkeit der Drittberechtigungs- und Drittverpflichtungsbefugnis der Ehefrau zur B. Anspruch auf II. Verletzungshandlung: Anfahren mit dem Rad Ermöglichung der Haushaltsführung Schmerzensgeld ausAusnahme: §§ • Unterhaltspflicht des Mannes Absolute Veräußerungsverbote, III. Rechtsgutsverletzung: als Rechtfertigung Schädelbasisbruch für →§§ dessen Mithaftung 1364 Körper- undff. GesundheitsVL (+) 823 I, 253 II BGB IV. Haftungsbegründende Kausalität (+) I. Anwendbarkeit des § V. Rechtswidrigkeit (+) 823 I BGB VI. Verschulden II. Haftungsbegründender Seit 1. EheRG 1976: Tatbestand 1. Allg. Haftungsmaßstab § 276 I 1: Vorsatz + Fahrlässigkeit Verfügung über das Verfügung über ▪ Partnerschafts- e.A.: und Gleichberechtigungsprinzip, Rechtsprechung: 1. Rechtsguts- Vermögen 2. Hier:im U verheiratet,§§§ P + Ganzen, 1356 1303BGB ff. Haushaltsgegenstände, → HP § 1359 BGB zug. P? ▪ Stärkung Anwendung auch verletzung der Unterhaltsgemeinschaft Ehe immit Außenwirkung Keine Anwendung → im Gewährleistung §§ 1365-1368 § 1369 i.V.m. §§ 1366-1368 Beschaffung 2. Verletzungs- ▪Straßenverkehr Rücksichtnahme bei gemeinsamen Ausflug Straßenverehr = „aus dem ehelichen des Unterhalts, unabhängig davon, welcher der Ehepartner bei der Beschaffung handlung tätig ist Verhältnis ergebende Verpflichtung“? • Wortlaut: keine Beschränkung auf ▪ Straßenverkehrsregeln lassen ▪ Gläubigerschutz lediglich Mittel zum Normzweck, nicht aber Normzweck selbst 3. Haftungs- häusl. Bereich keinen Spielraum ▪ § 1359 BGB erfasst Gesamtbereich für indiv. des ehelichen begründende • Teleologische Gesamtbetrachtung: Sorglosigkeit Kausalität Pflichtenkreises nicht nur ehespezifische Beschränkung zr. Haftung ▪ (P) weitere nicht Pflichten gem. §§ priv. Schädiger Verkehrsstrafrecht, 1353§§ Sinn315b ff. + ff.Zweck: BGB StGB ▪ i.E. Versicherer entlastet 4. Rechtswidrigkeit (1) Sicherung der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens ▪ Hier: Pflicht zur gegens. Rücksichtnahme (2) Bewahrung der Gegenstände für Zugewinnausgleich ▪ Folge-(P): Gilt § 1359 BGB auch außerhalb des häuslichen Bereichs (wie hier im Straßenverkehr?) 14 50
Weitere Rechtsfolgen des § 1357 BGB: Frage 1: Zugewinngemeinschaft, §§ 1363 ff. Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf • h.M.: Ehegatten Schmerzensgeld, §§ 280 I, B. Anspruch iSv = Gesamtgläubiger auf§Schmerzensgeld aus § 823 I BGB 428 BGB (a.A. Forderungsgemeinschaft iSv § 432 BGB 253 II BGB Grundsatz: Getrennte Verfügungsbefugnisse, I. Anwendbarkeit des § 823 I BGB (+) § 1363 II • Sachmängelgewährleistungsrechte stehen grds. beiden Ehegatten zu; SEA nach § 280 I aber dem Anspruch aufGeschädigten, II. B.jeweiligen vgl.Verletzungshandlung: ausf. die ÜbungsklausurAnfahren bei Kaiser, JuSRad mit dem 2013, 146 Schmerzensgeld aus §§ Ausnahme: Absolute Veräußerungsverbote, III. Rechtsgutsverletzung: Schädelbasisbruch →§§ 1364 Körper- undff. GesundheitsVL (+) • Umstritten: Dingliche Wirkung des § 1357 BGB: 823 I, 253 II BGB IV. Haftungsbegründende Kausalität (+) I. Anwendbarkeit des § e.A.: h.M.: V. Rechtswidrigkeit Dingliche Wirkung des § 1357 BGB (+) § 1357 enthält keinen selbständigen EGT-ErwerbsTB → 823 I BGB VI. Verschulden dingliche Rechtslage nach allg. Regeln II. Haftungsbegründender Wortlaut § 1357 I 1: beide Ehegatten1.werden ▪ Tatbestand Allg.„berechtigt“ • Allg. Haftungsmaßstab § Regeln (§§Vorsatz 276 I 1: 929 ff., 164 ff.) → ansonsten Publizitätsprinzip + Fahrlässigkeit Verfügung über das und „verpflichtet“ → spricht dafür. Dass auch EGT auf Verfügung über des Sachenrechts in praktisch wichtigem Bereich des tägl. e.A.: Lebens de facto aufgehobenRechtsprechung: beide 1. übergeht Rechtsguts- Vermögen im Ganzen, 2. Hier: P + U verheiratet, §§ 1303 ff. → Haushaltsgegenstände, HP §→1359 BGBgrds. zug. P? verletzung Anwendung auch •imZugewinngemeinschaft Keine gerade Anwendung Trennung im der §§ 1365-1368 Straßenverkehr § 1369 i.V.m. §§ 1366-1368 Gütermassen → „berechtigt“ bedeutet nur, dass auch anderem Straßenverehr 2. Verletzungs- ▪ Rücksichtnahme bei gemeinsamen Ehegatte Anspruch aufAusflug ÜE zusteht= „aus dem ehelichen handlung Verhältnis ergebende Verpflichtung“? • Wortlaut: keine Beschränkung auf ▪ Straßenverkehrsregeln lassen 3. Haftungs- häusl. Bereich ▪ § 1359 BGB erfasst Gesamtbereich keinen Spielraum für indiv. des ehelichen Folge-(P): begründende • Teleologische Gesamtbetrachtung: An wen Sorglosigkeit wird idR übereignet? Kausalität Pflichtenkreises nicht nur ehespezifische Beschränkung zr. Haftung ▪ (P) weitere nicht Pflichten gem. §§ priv. Schädiger • BGH: zumindest bei Erwerb Hausratgegenstände → Erwerb Verkehrsstrafrecht, 1353§§ Sinn315b ff. + ff. BGB StGB Zweck: von ▪ i.E. Versicherer entlastet Miteigentum gewollt, wenn keine ausdr. abw. Einigung, 4. Rechtswidrigkeit (1) Sicherung der stofflichen Substanz des Familienzusammenlebens vgl. Rechtsgedanke ▪ Hier: Pflicht zur• gegens. § 1568b II BGB → RegelnRücksichtnahme über „Geschäft für den, den es angeht“ (2) Bewahrung der Gegenstände • →für Zugewinnausgleich dabei vertrete handelnde Ehegatte auch anderen ▪ → WE Folge-(P): Gilt §• 1359 der auch BGB Vertragsparteien außerhalbidR dessohäuslichen auszulegen, dass EGT der beiden Ehegatten als Miteigentum betrachtet Bereichs (wie hierwerden im Straßenverkehr?) soll 15 51 • a.A.: Gegenleistungsprinzip: wer Gegenl. erbringt → iZ EGTer • a.A.: Einzelfallbetrachtung
Frage 1: Erarbeitung Übersicht Haftungsprivileg, der § 1359 Lösung BGB: A. Anspruch auf Schmerzensgeld, §§ 280 I, B. Anspruch auf Schmerzensgeld aus § 823 I BGB 1. Haftungsmaßstab; keine AGL (!); Klausur à gestörte Gesamtschuld (à Podcast Einheit 14 SoSe 21) 253 II BGB I. Anwendbarkeit des § 823 I BGB (+) 2. Gedanke B. Anspruch auf : Ehegatte kenntII. Verletzungshandlung: Eigenheiten des anderen + muss sie Anfahren grds. tolerieren à kann mit dem Rad von ihm keine größere Sorgfalt erwarten, als der andere in eigenen Angelegenheiten anzuwenden pflegt = Ausprägung des aus der Pflicht zur ehelichen Schmerzensgeld aus §§ Lebensgemeinschaft III. Rechtsgutsverletzung: folgenden Schädelbasisbruch Gebotes gegenseitiger Rücksichtnahme à Körper- + insb. im gem. und Haushalt GesundheitsVL (+) erhöhtes Gefährdungpotential 823 I, 253 II BGB IV. Haftungsbegründende Kausalität (+) I. Anwendbarkeit des § 3. Voraussetzungen: V. Rechtswidrigkeit (+) 823 I BGB a) Persönlicher Anwendungsbereich • EhegattenVI. II. Haftungsbegründender Verschulden (umstr. bei Getrenntleben) Tatbestand • Eheähnlich Zusammenlebende (umstr.; wohl 1. Allg. Haftungsmaßstab hMI 1: § 276 (+)) Vorsatz + Fahrlässigkeit 1. Rechtsguts- b) Sachlicher Anwendungsbereich e.A.: Rechtsprechung: 2. Hier: P + U verheiratet, §§ 1303 ff. à HP § 1359 BGB zug. P? verletzung • Grds.: Gesamter Anwendung auch imPflichtenkreises Keine Anwendung im Bereich des ehelichen • Ausn: §Straßenverkehr Rücksichtnahme bei gemeinsamen Ausflug Straßenverehr = „aus dem ehelichen 2. Verletzungs- handlung • Keine Geltung bei rechtsgeschäftlichen Verhältnis Beziehungen zw. Ehegatten ohne Bezug ergebende Verpflichtung“? zur• ehel. Lebensgemeinschaft Wortlaut: keine Beschränkung auf § Straßenverkehrsregeln lassen 3. Haftungs- Umstritten: Geltung • § im häusl. Bereich außerhäuslichen § 1359 Bereich mit expliziten keinen BGB erfasst Gesamtbereich Spielraum für indiv. des ehelichen begründende Verhaltensgeboten • Teleologische (zB Straßenverkehr) Gesamtbetrachtung: Sorglosigkeit Pflichtenkreises nicht nur ehespezifische Beschränkung zr. Haftung § (P) weitere nicht Pflichten gem. §§ priv. Schädiger Kausalität e.A.: Rechtsprechung: Verkehrsstrafrecht, 1353§§ 315b ff. ff. BGB Anwendung auch im Straßenverkehr StGB § i.E. Versicherer Keine Anwendungentlastet im 4. Rechtswidrigkeit Straßenverehr § Hier: Pflicht zur gegens. • Wortlaut: keine Beschränkung auf häusl. Rücksichtnahme Bereich Straßenverkehrsregeln lassen keinen • Teleologische § Folge-(P): Gilt § 1359 §BGB Gesamtbetrachtung: auch außerhalb des häuslichen Spielraum für indiv. Sorglosigkeit Beschränkung zr.Bereichs Haftung im Straßenverkehr?) (wie hier § (P) weitere nicht priv. Schädiger Verkehrsstrafrecht, 16 §§ 315b ff. StGB § i.E. Versicherer entlastet
Sachverhaltsskizze P U Mitbesitzer Mitbesitzer §§ 1303 ff. EGT §§ 929 ff. § 433 H Frage 2 Teil 1: P à H: Rückschaffung des Fahrrads der U 17
Überblick: Rechtsgeschäftlicher Eigentumserwerb Herausgabeansprüche („Primärkette“) [0. § 2018, vertragliche/vertragsähnliche Herausgabeansprüche] 1. § 985 BGB (SP) a) EGT des Anspruchstellers (SP) b) Besitz des Anspruchsgegners c) Kein Recht zum Besitz des Anspruchsgegners à Anspruchsstellers 2. § 1007 I BGB 3. § 1007 II BGB 4. § 861 BGB 5. §§ 823 I, 249 I BGB 6. §§ 812 ff. BGB 18
• = gesetzliche Prozessstandschaft, vgl. zur Prüfung im Rahmen Frage 1 der Zulässigkeit den Fall Erarbeitung der Lösung „Damwild und Buchen“ Frage 2 Teil 1: (dort gesetzliche A. Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads Prozessstandschaft gem. § 1011 BGB) A. Anspruch auf Herausgabe, § 985 BGB I. Aus Recht der U, §§ 1369 III, 1368 BGB • sog. „Revokationsrecht“ 1. Eigentum der U a) Ursprünglich war U Eigentümerin: lt. SV (+) [§ 1363 II] b) U à H § 929 S. 1 BGB? § Dingliche Einigung U – H (+) § Übergabe (+) § Verfügungsbefugnis der U? § Beschränkung der Verfügungsbefugnis durch § 1369 BGB? Voraussetzungen § 1369 BGB: Mitbesitzer Mitbesitzer 1. Gesetzlicher Güterstand, § 1363 I BGB 2. Dem verfügendenden Ehegatten „gehörender“ P U EGT Gegenstand des ehelichen Haushalts §§ 1303 ff. 3. Keine Einwilligung des anderen Ehegatten §§ 929 ff. Rechtsfolgen: 1. Schwebende Unwirksamkeit von Verpflichtungs- + Verfügungsgeschäft à Genehmigung? 2. Keine Genehmigung à dingl. + schuldr. RG = H nichtig gem. § 134 BGB (absolutes Veräußerungsverbot) à Keine Überwindung 19 durch guten Glauben
Die hM sieht § 1369 BGB + § 1365 BGB als Frage 1 Verfügungsverbote à idR werden absolute § 1369 BGB + § 1365 BGB daher im Erarbeitung der Lösung Frage 2 Teil Rahmen der1: Verfügungsbefugnis geprüft, vgl. etwa BGH, NJW 1964, A. Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads 347; Palandt(Grüneberg)/Brudermüller, A. Anspruch auf Herausgabe, § 1365 Rn. 1. § 985 BGB I. Aus Recht der U, §§ 1369 III, 1368 BGB In der Literatur werden die Normen 1. Eigentum der U teilweise als „Verfügungsbeschränkungen a) Ursprünglich war U Eigentümerin: lt. SV (+) [§ 1363 II] sui generis“ angesehen à Prüfung daher bereits auf der Ebene der dinglichen b) U à H § 929 S. 1 BGB? Einigung vgl. etwa MüKo/E. Koch, § 1365 Rn. 9–10; § Dingliche Einigung U – H (+) Löhnig, JA 2006, 753, 754 § Übergabe (+) Üblich (und daher im Zweifel im Einklang mit der § Verfügungsbefugnis der U? Musterlösung) ist die Prüfung im Rahmen der Verfügungsbefugnis im Einklang mit dem BGH; § Beschränkung der Verfügungsbefugnis durch daher würde ich in der Klausur der hM ohne § 1369 BGB? Diskussion folgen Voraussetzungen § 1369 BGB: Mitbesitzer Mitbesitzer 1. Gesetzlicher Güterstand, § 1363 I BGB 2. Dem verfügendenden Ehegatten „gehörender“ P U EGT Gegenstand des ehelichen Haushalts §§ 1303 ff. 3. Keine Einwilligung des anderen Ehegatten §§ 929 ff. Rechtsfolgen: 1. Schwebende Unwirksamkeit von Verpflichtungs- + Verfügungsgeschäft à Genehmigung? 2. Keine Genehmigung à dingl. + schuldr. RG = H nichtig gem. § 134 BGB (absolutes Veräußerungsverbot) à Keine Überwindung 20 durch guten Glauben
• = alle beweglichen Sachen, die dem Frage 1 gemeinschaftlichen Leben der Ehegatten im privaten Erarbeitung der Lösung Bereich Frage 2 Teil 1: zu dienen bestimmt sind. à Auch Luxusgegenstände A.oder Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads A. Anspruch auf Herausgabe, wertvolle Antiquitäten I. Aus Recht der U, §§ 1369 III, 1368 BGB § 985 BGB Bereich des gemeinschaftlichen Lebens beider Ehegatten 1. Eigentum der U abzugrenzen vom persönlichen a) Ursprünglich war U Eigentümerin: lt. SV (+) [§ 1363 II] Bereich jedes Ehegatten, vom b) U à H § 929 S. 1 BGB? Arbeitsbereich und von der § Dingliche Einigung U – H (+) Kapitalanlage § Übergabe (+) Vgl. etwa MüKo/Koch, § 1369 Rn. 6; § Verfügungsbefugnis der U? Gernhuber/Coester-Waltjen, FamR, § 35 Rn. 55 mwN. § Beschränkung der Verfügungsbefugnis durch § 1369 BGB? Voraussetzungen § 1369 BGB: Mitbesitzer Mitbesitzer 1. Gesetzlicher Güterstand, § 1363 I BGB 2. Dem verfügendenden Ehegatten „gehörender“ P U EGT Gegenstand des ehelichen Haushalts §§ 1303 ff. 3. Keine Einwilligung des anderen Ehegatten §§ 929 ff. Rechtsfolgen: 1. Schwebende Unwirksamkeit von Verpflichtungs- + Verfügungsgeschäft à Genehmigung? 2. Keine Genehmigung à dingl. + schuldr. RG = H nichtig gem. § 134 BGB (absolutes Veräußerungsverbot) à Keine Überwindung 21 durch guten Glauben
Frage 1 Erarbeitung der Lösung Frage 2 Teil 1: § Folge: Schwebende Unwirksamkeit der Verfügung A. Anspruch auf Herausgabe, § keine Genehmigung, § 1366 BGB § 985 BGB § [Keine Anwendung von § 135 II BGB, da I. Eigentum der U absolutes Veräußerungsverbot] II. Besitz des H b) ZE: III.Kein Recht zum Besitz § Unwirksamkeit der Verfügung, § 1369 BGB IV. Prozessuale § U = Eigentümerin des Fahrrads geblieben Geltendmachung durch II. Besitz des H, § 854 I BGB (+) P? III. Kein RzB, § 986 BGB § U – H § 433 I BGB à fehlende Einwilligung/Genehmigung des P Mitbesitzer Mitbesitzer à Unwirksamkeit auch des Verpflichtungsgeschäfts – hier: P U EGT Kaufvertrag – gem. §§ 134, 1369 BGB §§ 1303 ff. IV. RF: Herausgabe an P? §§ 929 ff. § Revokationsrecht des P gem. §§ 1369 III, 1368 BGB § Grds.: Herausgabe nur an Eigentümer, § 1368 (hier: U) § Ausn.: Verfügender Ehegatte (U) will Ggst. nicht zurück H § Arg.: Anderer Ehegatte (P) könnte sonst s. Anspruch nicht durchsetzen; Gedanke § 986 I 2/§ 869 S. 2 Hs. 2 BGB 22
Meinungsstreit Frage 1 wird in den meisten Erarbeitung der Lösung Musterlösungen Frage 2 Teil 1: nicht dargestellt; Sie A. Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads können daher unter Berufung auf den I. Aus Recht der U, §§ 1369 III, 1368 BGB klaren Wortlaut des § 1. § 985 (+) 1368 BGB sehr gut vertretbar der hM 2. § 812 I 1 Alt. 1? folgen, ohne den a) E.E. Meinungsstreit b) D.L. aufzudecken c) Ohne RG d) (P) Geltendmachung durch P kraft § 1368 BGB? 3. ZE: P aus Recht der U à H Herausgabe an sich § 985 (+) m.M.: (+) hM: (-) II. Aus eigenem Recht des P • Mit Blick auf Schutzzweck (Sicherung § Wortlaut: „aus der Unwirksamkeit der Mitbesitzer Mitbesitzer Substanz + 1. Anspruch auf Herausgabe Zugewinnausgleich) jeder gem. § 861 nicht Verfügung“, BGBaus der P U EGT Verstoß gegen §§ 1365, 1367 und 1369 Unwirksamkeit des • § 866: Besitzrechtl. Ansprüche unter Mitbesitzern à nur bei BGB erfasst „Verpflichtungsgeschäfts“ Besitzentziehung; hier (+) §§ 1303 ff. • widersprüchlich, den Vollzug bzw. à Trennungsprinzip Vollzugsversuch • eines Entfernung v. Hausratsgegenständen unwirksamen • Fälle, in denenohne eineWillen des anderen Revokation nur §§ 929 ff. Rechtsgeschäfts abwartenEhegatten = verbotene zu müssen, um EM. § 858 kraft I BGB Bereicherungsrechts möglich ist, entsprechende Rechte• geltend Aber:zu§ machen 858 II 2 BGB sind nicht erkennbar. Zudem zählen zu den Rechten, die sich aus der 2. Anspruch auf Herausgabe gem. § 1007 Ider Unwirksamkeit BGB (-) Verfügung ergeben, H die Ansprüche wegen unberechtigter 3. Anspruch auf Herausgabe gem. Verfügung § 1007(§ 816 Abs 1(+) II BGB BGB) So etwa BeckOGK/Szalai, 23 1.11.2021, § 1368 Rn. 4 Vgl. etwa Staudinger/Thiele, § 1368 Rn. 6
Frage 1 Erarbeitung der Lösung Frage 2 Teil 1: A. Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads I. Aus Recht der U, §§ 1369 III, 1368 BGB 1. § 985 (+) 2. § 812 I 1 Alt. 1? a) E.E. b) D.L. c) Ohne RG d) (P) Geltendmachung durch P? 3. ZE: P aus Recht der U à H Herausgabe an sich § 985 (+) Zur Vertiefung: • HII. stündeAus gegeneigenem den AnspruchRecht der U ausdes § 985PBGB die Einrede des Zurückbehaltungsrechts nach § 273 BGB wegen der Forderung aus § 812 I 1 Alt. 1 BGB auf Rückzahlung des Kaufpreises zu. Mitbesitzer Mitbesitzer 1. Anspruch aufkann • Dieses Zurückbehaltungsrecht Herausgabe gem. H allerdings nach h.M.§im 861 BGB Revokationsprozess nicht geltend machen, Arg.: P U EGT • im • Dies stünde § 866: Besitzrechtl. Widerspruch zu demAnsprüche unterintendierten von § 1369 BGB Mitbesitzern Ehe-à undnur bei Familienschutz à Besitzentziehung; hier (+) dem missbilligten Geschäft ist konsequent die Geltung zu versagen; für Dritte sollen daraus §§ 1303 ff. keinerlei Rechtspositionen ableitbar sein. • Zudem wäre• dieEntfernung v. Hausratsgegenständen Geltendmachung ohne Willen des Zurückbehaltungsrechts des anderen unvereinbar mit dem Sinn und §§ 929 ff. Ehegatten Zweck des § 1368 BGB, da=P verbotene über diesen EM. Umweg§ 858 I BGB wieder auf seine Ehefrau angewiesen wäre, die die Erfüllung des gegen sie gerichteten Bereicherungsanspruchs hinauszögern könnte. • à Revokationsrecht somit Aber: insoweit§verselbstständigt, 858 II 2 BGB dass sich Dritte auf die tatsächlich gegebene Konnexität nicht berufen können; H kann sich gegenüber U/P auch nicht auf § 242 BGB wegen eines venire contra factum proprium berufen. 2. Anspruch auf Herausgabe gem. § 1007 I BGB (-) Allerdings ist es dem Dritten nach hM auch im Falle der Revokation gestattet, gegen den Herausgabeanspruch mit einer H Gegenforderung aufzurechnen, Arg.: ein Ausschluss der Aufrechnung könnte den revozierenden Ehegatten und seine 3. Anspruch Familie nicht schützen, auf Herausgabe da die Gegenforderung gem. ohnehin erhalten § 1007 II BGB (+) bliebe Vgl. dazu insgesamt etwa Palandt(Grüneberg)/Brudermüller, § 1368 Rn. 3; Staudinger/Thiele, § 1368 Rn. 51; MüKo/Koch, § 1368 Rn. 19 24
Frage 1 Erarbeitung der Lösung Frage 2 Teil 1: A. Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads I. Aus Recht der U, §§ 1369 III, 1368 BGB 1. § 985 (+) 2. § 812 I 1 Alt. 1? a) E.E. b) D.L. c) Ohne RG d) (P) Geltendmachung durch P? 3. ZE: P aus Recht der U à H Herausgabe an sich § 985 (+) II. Aus eigenem Recht des P Mitbesitzer Mitbesitzer 1. Anspruch auf Herausgabe gem. § 861 BGB P U EGT • § 866: Besitzrechtl. Ansprüche unter Mitbesitzern à nur bei Besitzentziehung; hier (+) §§ 1303 ff. • Entfernung v. Hausratsgegenständen ohne Willen des anderen §§ 929 ff. Ehegatten = verbotene EM. § 858 I BGB • Aber: § 858 II 2 BGB 2. Anspruch auf Herausgabe gem. § 1007 I BGB (-) H 3. Anspruch auf Herausgabe gem. § 1007 II BGB (+) 25
Frage 1 Erarbeitung der Lösung Frage 2 Teil 1: A. Anspruch auf Herausgabe, 4. Anspruch auf Herausgabe gem. § 812 I 1 Alt. 1 BGB (aus § 985 BGB eigenem Recht des P) B. Anspruch auf Herausgabe, § 861 BGB § E.E.: Besitz (+) § Durch Leistung des P? C. Anspruch auf Herausgabe, § (-), Leistung der U (Erfüllung KV); keine Leistung des P § 1007 II BGB 5. Anspruch auf Herausgabe gem. § 812 I 1 Alt. 2 BGB (aus D. Anspruch auf Herausgabe, eigenem Recht des P) § 812 I 1 Alt. 1 BGB § E.E. (+) E. Anspruch auf Herausgabe, § In sonstiger Weise? § 812 I 1 Alt. 2 BGB § Durch Leistung der U à Vorrang der Leistungsbeziehung U – H (Subsidiaritätsprinzip) Mitbesitzer Mitbesitzer à a.A. vertretbar: wg. Wertung des § 1369 BGB: Interesse des P an P U EGT Sicherung wirtschaftlicher Grundlage Familie/ZGA > Erwerbsinteresse H §§ 1303 ff. 6. Anspruch auf Herausgabe gem. §§ 823 I, 249 I BGB (aus §§ 929 ff. eigenem Recht des P) § Berechtigter Besitz = „sonstiges Recht“ § Verschulden des H (-) H 26
Sachverhaltsskizze P U Mitbesitz Mitbesitz §§ 1303 ff. EGT §§ 929 ff. § 433 H Frage 2 Teil 1: P à H: Rückschaffung des Fahrrads des P 27
Frage 1 Praktische Auswirkungen MStr. Erarbeitung der Lösung Frage 2A gering à kann idR dahinstehen: A. Anspruch auf Herausgabe des Fahrrads gem. § 985 BGB • Angenommen Frage 2B: § 1369 analog (-): I. Eigentum des P A. Anspruch auf Herausgabe, 1. Ursprünglich war P Eigentümer: lt. SV (+) [§ 1363 II] à U = NB § 985 BGB à U à H, §§ 929 S. 2. EGT-Verlust U à H, § 929 S. 1 BGB? 1, 932des I. Eigentum I 1? P § Dingliche Einigung zw. U – H (+) • P hatte Mitbesitz à Rad des P = § Übergabe abhandenge- § Verfügungsbefugnis der U kommen § Beschränkung der Verfügungsbefugnis durch § 1369 BGB? à § 935 I § Wortlaut: nur Gegenstände, die im EGT des verfügenden Ehegatten (U) § Hier: Gegenstand im EGT des P § h.M.: § 1369 I BGB analog anwendbar auf Verfügungen Mitbesitzer Mitbesitzer über Gegenstände des anderen Ehegatten, Arg.: Nur so Telos § 1369 BGB voll verwirklicht; argumentum a EGT P U fortiori §§ 1303 ff. [Dagegen: § 1369 = Ausnahmevorschrift; Verkehrsschutz der §§ 932 ff. BGB durchbrochen] §§ 929 ff. 3. ZE: P = weiterhin EGTer II. Besitz des H; RzB des H à P § 433 BGB (-), § 1369 analog H III. ZE: P à H § 985 (+) 28
Frage 1 Erarbeitung der Lösung Frage 2A B. Anspruch auf Herausgabe gem. § 861 BGB (-), da Vor. § 858 II 2 Frage 2B: BGB (-) A. Anspruch auf Herausgabe, § 985 BGB C. Anspruch auf Herausgabe gem. § 1007 II BGB (+) B. Anspruch auf Herausgabe, § 861 BGB D. Anspruch auf Herausgabe gem. § 812 I 1 Alt. 1 BGB § E.E.: Besitz (+) C. Anspruch auf Herausgabe, § 1007 II BGB § Durch Leistung des P? § (-), Leistung der U (Erfüllung KV); keine Leistung des P D. Anspruch auf Herausgabe, à (-) § 812 I 1 Alt. 1 BGB E. Anspruch auf Herausgabe, E. Anspruch auf Herausgabe gem. § 812 I 1 Alt. 2 BGB § 812 I 1 Alt. 2 BGB § E.E. (+) Mitbesitzer Mitbesitzer § In sonstiger Weise? EGT P U § Durch Leistung der U à Vorrang der Leistungsbeziehung U – H (Subsidiaritätsprinzip) §§ 1303 ff. à (-) §§ 929 ff. F. Anspruch auf Herausgabe gem. §§ 823 I, 249 I BGB § Berechtigter Besitz = „sonstiges Recht“ H § Verschulden des H (-) 29
Sachverhaltsskizze P leicht fahrlässig U schwerer Schädelbasisbruch §§ 1303 ff. à (1) Schmerzensgeld à (2) Behandlungskosten à (3) Reparaturkosten 80 € Frage 1: Wer ist im Recht? (U à P) à Schmerzensgeld 500 € à Behandlungskosten à Reparaturkosten 80 € 30
Allgemeines Schema 1. Vertraglich (z.B. §§ 433 I 1 / 280 ff. BGB) 2. Quasi-vertraglich (z.B. c.i.c., GoA) 3. Dinglich (z.B. § 985 BGB) 4. Deliktisch (insb. §§ 823 ff. BGB) 5. Bereicherungsrechtlich (§§ 812 ff. BGB) à Im Gutachten sind immer alle in Betracht kommenden AGL zu prüfen! 31
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf Schmerzensgeld, §§ 280 A. Anspruch auf Schmerzensgeld aus § 280 I BGB I, 253 II BGB I. Bestehen eines Schuldverhältnisses, § 280 I BGB I. Schuldverhältnis, § 280 § Ehe = gesetzliches Schuldverhältnis; Entstehen durch Eheschließung, §§ I BGB 1310 ff. BGB II. Pflichtverletzung, § 280 I BGB II. Pflichtverletzung, § 280 I BGB III. Ergebnis à Pflichten gem. § 1353 I 2 BGB: § 120 III FamFG: Die Verpflichtung Zusammenleben in eheliche Achtung Beistand Rücksicht zur Eingehung der häusl. Gemeinschaft Treue Persönlichkeit Ehe und zur Geschlechtsge Herstellung des Sorge um gem. Minimierung meinschaft Auskunft ehelichen Lebens Angelegenheiten finanz. Lasten (str.) unterliegt nicht der Vollstreckung § Grds.: Höchstpersönlicher Bereich à keine PV i.S.d. § 280 § Ausnw.: Verstoß gg. wirtschaftliche ehespez. Pflichten § Hier: Allg. Rücksichtnahme, Leben/Körper/Eigentum des anderen Ehegatten nicht zu verletzen als ehespezifische P U Pflicht? leicht fahrlässig §§ 1303 ff. à eher allg. Rücksichtnahmepflicht ehespez. a.A. vertretbar III. Ergebnis: §§ 280 I, 253 II (-) 33
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf Schmerzensgeld, §§ 280 I, B. Anspruch auf Schmerzensgeld aus § 823 I BGB 253 II BGB I. Anwendbarkeit des § 823 I BGB (+) B. Anspruch auf II. Haftungsbegr. TB Schmerzensgeld aus §§ 1. Verletzungshandlung: Anfahren mit dem Rad 823 I, 253 II BGB 2. Rechtsgutsverletzung: Schädelbasisbruch à Körper- und GesundheitsVL (+) 3. Haftungsbegründende Kausalität (+) 4. Rechtswidrigkeit (+) 5. Verschulden a) Allg. Haftungsmaßstab § 276 I 1: Vorsatz + Fahrlässigkeit b) Hier: P + U verheiratet, §§ 1303 ff. à HP § 1359 BGB zug. P? § Rücksichtnahme bei gemeinsamen Ausflug = „aus dem ehelichen Verhältnis ergebende Verpflichtung“? § § 1359 BGB gilt für Gesamtbereich des ehelichen Pflichtenkreises, nicht nur für ehespezifische Pflichten gem. §§ 1353 ff. BGB P U § Hier: Pflicht zur gegens. Rücksichtnahme à § 1359 leicht grds. (+) fahrlässig §§ 1303 ff. § Folge-(P): Gilt § 1359 BGB auch außerhalb des häuslichen Bereichs (wie hier im Straßenverkehr?) 34
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf Schmerzensgeld, §§ 280 I, B. Anspruch auf Schmerzensgeld aus § 823 I BGB 253 II BGB I. Anwendbarkeit des § 823 I BGB (+) B. Anspruch auf II. Haftungsbegr. TB Schmerzensgeld aus §§ 1. Verletzungshandlung: Anfahren mit dem Rad 823 I, 253 II BGB 2. Rechtsgutsverletzung: Schädelbasisbruch à Körper- und GesundheitsVL (+) 3. Haftungsbegründende Kausalität (+) 4. Rechtswidrigkeit (+) 5. Verschulden e.A.: Rechtsprechung: a) Allg. Haftungsmaßstab § 276 I 1: Vorsatz + Fahrlässigkeit Anwendung auch im Keine Anwendung im Straßenverkehr Straßenverehr b) Hier: P + U verheiratet, §§ 1303 ff. à HP § 1359 BGB zug. P? § Rücksichtnahme bei gemeinsamen Ausflug = „aus dem • Wortlaut: keine Beschränkung auf § Straßenverkehrsregeln lassen ehelichen Verhältnis ergebende Verpflichtung“? häusl. Bereich keinen Spielraum für indiv. § § 1359 BGB • Teleologische Gesamtbetrachtung: erfasst Gesamtbereich Sorglosigkeit des ehelichen Beschränkung zr. Pflichtenkreises Haftung nicht nurweitere § (P) ehespezifische Pflichten nicht priv. Schädiger gem. §§ 1353 Verkehrsstrafrecht, §§ 315b ff. StGB ff. BGB § i.E. Versicherer entlastet P U § Hier: Pflicht zur gegens. Rücksichtnahme à § 1359 leicht grds. (+) fahrlässig §§ 1303 ff. § Folge-(P): Gilt § 1359 BGB auch außerhalb des häuslichen Bereichs (wie hier im Straßenverkehr?) 35
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf III. Haftungsausfüllender TB Schmerzensgeld, §§ 280 I, 253 II BGB 1. Schaden: Nichtvermögensschaden B. Anspruch auf 2. Haftungsausfüllende Kausalität (+) Schmerzensgeld, §§ 823 I, 253 II BGB 3. Art und Umfang des Schadensersatzes I. Anwendbarkeit des § • Art: Schmerzensgeld: § 253 II BGB 823 I BGB § Umfang: „billige Entschädigung in Geld“: II. Haftungsbegründender § Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion Tatbestand § Art, Schwere, Dauer der Verletzung, Umstände in Person d. Schädigers (insb. wirtschaftliche Leistungsfähigkeit), Umstände in Person d. Geschädigten, Tatsituation § Hier: § 500 EUR angemessen? § Schwerer Schädelbasisbruch, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des P (Vermögen + Gehalt), familienr. VH P U 4. Haftungsausschluss? leicht a) Ausdrücklich (-) fahrlässig §§ 1303 ff. b) Stillschweigender HA? Keine Anhaltspunkte à Fiktion! IV. Ergebnis: Anspruch U à P i.H.v. 500 EUR gem. §§ 823 I, 253 II BGB (+) 41
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf III. Haftungsausfüllender TB Schmerzensgeld, §§ 280 I, 253 II BGB 1. Schaden: Nichtvermögensschaden B. Anspruch auf 2. Haftungsausfüllende Kausalität (+) Schmerzensgeld, §§ 823 I, 253 II BGB 3. Art und Umfang des Schadensersatzes I. Anwendbarkeit des § • Art: Schmerzensgeld: § 253 II BGB 823 I BGB § Umfang: „billige Entschädigung in Geld“: II. Haftungsbegründender § Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion Tatbestand § Art, Schwere, Dauer der Verletzung, Umstände in Person d. Schädigers (insb. wirtschaftliche Leistungsfähigkeit), Umstände in Person d. Geschädigten, Tatsituation § Hier: § 500 EUR angemessen? § Schwerer Schädelbasisbruch, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des P (Vermögen + Gehalt), familienr. VH P U 4. Haftungsausschluss? leicht a) Ausdrücklich (-) fahrlässig §§ 1303 ff. b) Stillschweigender HA? Keine Anhaltspunkte à Fiktion! IV. Ergebnis: Anspruch U à P i.H.v. 500 EUR gem. §§ 823 I, 253 II BGB (+) 42
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf III. Haftungsausfüllender TB Schmerzensgeld, §§ 280 I, 253 II BGB 1. Schaden: Nichtvermögensschaden B. Anspruch auf 2. Haftungsausfüllende Kausalität (+) Schmerzensgeld, §§ 823 Pflicht zur Nichtgeltendmachung von Ansprüchen während I, 253 II BGB 3. Art derund Umfang Ehe des Schadensersatzes („Stillhaltepflicht“ der Ehegatten) I. Anwendbarkeit des § • Art: Schmerzensgeld: § 253 II BGB Arg.: Eheliche Beziehungen à gedeihliches 823 I BGB § Umfang: „billige Entschädigung Zusammenleben/Rücksichtnahme, in IGeld“: § 1353 2 BGB / § 242 BGB II. Haftungsbegründender § Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion • Grds.: (-), Arg.: § 1359 BGB; nicht gerechtf. Schlechterstellung Tatbestand § Art, Schwere, Dauer der Verletzung, Umstände Person Ehegatte im Vergleich zu Dritten; Privatautonomie Schädiger (insb. wirtschaftliche Leistungsfähigkeit), • Umstände Ausn: Nur bei Person Vorliegen Geschädigter, besonderer UmständeTatsituation § Hier: • Pflichten verletzt, die zu höchstpersönl. Bereich Ehe gehören § 500 EUR à mit staatlicher angemessen? Gewalt nicht durchzusetzen, § 120 III FamFG § Schwerer Schädelbasisbruch, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des P (Vermögen + Gehalt), • Haftende Ehegatte würde familienr. VH durch Inanspruchnahme wesentliche Nachteile erleiden, die über die mit Schaden P 4. Haftungsausschluss? verbundene Vermögenseinbuße hinausgehen U leicht a) Ausdrücklich (-) fahrlässig §§ 1303 ff. b) Stillschweigender HA? Keine Anhaltspunkte à Fiktion! IV. Ergebnis: Anspruch U à P i.H.v. 500 EUR gem. §§ 823 I, 253 II BGB (+) 43
Frage 1: Erarbeitung der Lösung A. Anspruch auf Schmerzensgeld, §§ 280 I, C. Anspruch auf Schmerzensgeld gem. §§ 823 II BGB i.V.m. § 229 253 II BGB StGB B. Anspruch auf I. Gesetz Schmerzensgeld, §§ 823 I, 253 II BGB • Gesetz iSd § 823 II BGB = gem. Art. 2 EGBGB jede Rechtsnorm C. Anspruch auf II. Schutzgesetz Schmerzensgeld, §§ 823 II, 253 II BGB i.V.m. § 229 StGB Schutzgesetz = Rechtsnorm, die – jedenfalls auch – dazu dienen soll, den Einzelnen oder einzelne Personenkreise gegen die Verletzung I. Rechtsgutsverletzung eines Rechtsguts oder Rechts zu schützen (Individualschutz) II. Verstoß gegen Schutzgesetz § § 229 StGB = Schutzgesetz i.S.v. § 823 II BGB III.Verschulden III. Verstoß gegen ein Schutzgesetz IV.Ergebnis § § 229 StGB (+) IV. Ergebnis: Anspruch U à P auf Schmerzensgeld i.H.v. 500 EUR gem. § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB (+) 44
Zusammenfassende Übersicht U à P: Schmerzensgeld (500€) 1. Vertraglich (z.B. §§ 433 I 1 / 280 ff. BGB) • § 280 I BGB i.V.m. Ehe als gesetzlichem SV 2. Quasi-vertraglich (z.B. c.i.c., GoA) 3. Dinglich (z.B. § 985 BGB) 4. Deliktisch (insb. §§ 823 ff. BGB) • § 823 I BGB (+) • § 823 II BGB i.V.m. § 229 StGB (+) 5. Bereicherungsrechtlich (§§ 812 ff. BGB) 45
Übersicht U à P: Reparaturkosten für Rad der U (80 €) 1. Vertraglich (z.B. §§ 433 I 1 / 280 ff. BGB) • § 280 I BGB i.V.m. Ehe als gesetzlichem SV 2. Quasi-vertraglich (z.B. c.i.c., GoA) 3. Dinglich (z.B. § 985 BGB) 4. Deliktisch (insb. §§ 823 ff. BGB) • § 823 I BGB • § 823 II BGB i.V.m. § 303 StGB 5. Bereicherungsrechtlich (§§ 812 ff. BGB) 46
Frage 1: Erarbeitung der Lösung [A. Anspruch auf Reparaturkosten aus § 280 I BGB i.V.m. § 1353 I 2 BGB (-), vgl. oben] B. Anspruch auf Reparaturkosten i.H.v. 80 EUR gem. § 823 I BGB I. Verletzungshandlung (+) II. Rechtsgutsverletzung: EGT der U, § 1363 II BGB III. Kausalität, Rechtswidrigkeit und Verschulden (+) VI. Schaden, §§ 249 ff. BGB § Umfang: Vermögensschaden i.H.v. 80 EUR § Art: § Grds.: Naturalrestitution gem. § 249 I BGB § Alternativ (VL Person/SB): Ersetzungsbefugnis gem. § 249 II 1 BGB § Hier: keine Reparatur vorgen./ Veräußerung vor Reparatur à Unmöglichkeit des SE-Anspruchs? Vertretbar: Rechtsprechung: Reparatur unmöglich, da Fahrrad nicht Dispositionsfreiheit des Geschädigten mehr im EGT der U à § 249 II 1 BGB § Generell muss Geschädigte Ersatzbetrag à § 251 BGB: Wertersatz = < 80 € nicht zur Widerherstellung verwenden § Schädiger soll durch Verkauf keinen Vorteil ziehen VII. Ergebnis: Anspruch U gegen P auf Schadensersatz aus §§ 823 I, 249 II BGB (+) 47
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