UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN

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UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG
UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN

UMWELTERKLÄRUNG
2021
UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort                                                                                                         5
2. Mainzer Stadtwerke AG und Ihre Tochtergesellschaften im Überblick                                              12
    2.1. Vorstellung                                                                                              12
    2.2. Erwartungen und Ansprüche an die Unternehmensgruppe der MSW                                              16
    2.3. Chancen und Risiken für die Unternehmensgruppe an der „Rheinallee 41“                                    17
    2.4. Der Standort „Rheinallee 41“                                                                             19
        2.4.1. Unternehmensverwaltung und Tochterunternehmen                                                      19
        2.4.2. Relevante Betriebsstätten (Wasserwerke/Netzanlagen und Zentrallager/Logistikzentrum)               21
    2.5. Bisherige Meilensteine im Umweltschutz                                                                   22
3. Umweltleitlinie                                                                                                24
4. Umweltaspekte                                                                                                  25
    4.1. Verfahren zur Identifikation und Bewertung von Umweltaspekten                                            26
    4.2. Direkte Umweltaspekte                                                                                    27
    4.3. Indirekte Umweltaspekte                                                                                  30
5. Darstellung der Umweltleistung                                                                                 33
    5.1. Standort „Rheinallee 41“                                                                                 33
        5.1.1. Kernindikatoren nach EMAS III                                                                      34
        5.1.2. Darstellung weiterer umweltrelevanter Verbrauchsdaten                                              37
        5.1.3. Emissionen                                                                                         42
        5.1.4.   Abfall                                                                                           44
        5.1.5. Wasser                                                                                             46
        5.1.6. Papier                                                                                             47
        5.1.7. Biologische Vielfalt                                                                               48
    5.2. Relevante Betriebsstätten - Wasserwerke und Netzanlagen                                                  49
        5.2.1. Kernindikatoren nach EMAS III                                                                      51
        5.2.2. Emissionen                                                                                         55
        5.2.3. Biologische Vielfalt                                                                               55
6. Umweltprogramm                                                                                                 57
    6.1. Umgesetzte Maßnahmen                                                                                     57
    6.2. Geplante Maßnahmen                                                                                       58
    6.3. Sondermaßnahme „E-Mobilität“                                                                             60
7. Rechtlicher Hintergrund                                                                                        63
8. Umweltmanagementsystem der Mainzer Stadtwerke AG                                                               65
     8.1. Organisation                                                                                            65
     8.2. Aufbau und Dokumentation des Umweltmanagementsystems                                                    67
     8.3. Beteiligung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am EMAS-Prozess                                        68
9. EMAS Ansprechpartner bei der Mainzer Stadtwerke AG und Mainzer Netze GmbH                                      69
10. Gültigkeitserklärung                                                                                          70

                 MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND –
                                                                                       UMWELTERKLÄRUNG 2021            2
UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Energiepark Mainz                                                                                      8
Abbildung 2: Zukunftsbild der Dachstrategie                                                                         9
Abbildung 3: Werbekampagne aus dem Jahr 2007                                                                       10
Abbildung 4: M wie Mainz                                                                                           13
Abbildung 5: 82-kW-Peak PV-Anlage Wasserwerk Petersaue                                                             14
Abbildung 6: 100-kW-Peak PV-Anlage Lager- und Logistikzentrum Obere Austraße                                       14
Abbildung 7: Areal-Lageplan Standort „Rheinallee 41“                                                               19
Abbildung 8: Lageplan Wasserwerke, Wassernetzanlagen und neues Zentrallager                                        20
Abbildung 9: DEA Zwerchallee und GDRM Zwerchallee                                                                  21
Abbildung 10: Auszeichnungen, Umwelterklärungen und Zertifikate einer Dekade                                       23
Abbildung 11: Screenshot Internetinfo des Umweltpakt Bayern zu EMAS                                                25
Abbildung 12: ABC-Bewertungsschema des Umweltbundesamtes                                                           26
Abbildung 13: Bewertung der direkten Umweltaspekte der MSW                                                         28
Abbildung 14 und 15: MSVS CO2-Neutralität Ressource Papier                                                         29
Abbildung 16: Bewertung der indirekten Umweltaspekte der MSW                                                       30
Abbildung 17: Mainzer Stadtwerke AG Hochhaus                                                                       33
Abbildung 18: Neuer Abfallhof des LZ „Obere Austraße 9“ in der Inbetriebnahmephase                                 36
Abbildung 19: Neu gestalteter, entsiegelter Vorplatz des MSW Hochhauses                                            48
Abbildung 20: Rohwassergewinnungs- und Trinkwasserbereitstellungsprozesse                                          49
Abbildung 21: Wasserwerk Eich am gleichnamigen Altrheinsee im Landkreis Alzey-Worms                                51
Abbildungen 22: Wasserwerk Hof Schönau bei Rüsselheim                                                              52
Abbildung 23 und 24: Wasserwerk Petersaue                                                                          53
Abbildung 25: Grob-Konzept einer artenreichen Blumenwiesen / Habitats-Struktur auf der Petersau                    56
Abbildung 26: Umweltteam Organisationstruktur                                                                      65
Abbildung 27: UMS-Aufbaukonzept                                                                                    67

Diagrammverzeichnis
Diagramm 1: Entwicklung der Beschäftigtenzahl                                                                      34
Diagramm 2: Energieeffizienz                                                                                       37
Diagramm 3: Energieverbräuche                                                                                      38
Diagramm 4: Spezifische Energieverbräuche                                                                          39
Diagramm 5: Spezifische Personenkilometer                                                                          41
Diagramm 6: Emissionen - Dienstreisen                                                                              42
Diagramm 7: Emissionen - Dienstreisen und Energiebedarf                                                            43
Diagramm 8: Wasserverbrauch                                                                                        46
Diagramm 9: Papierverbrauch                                                                                        47
Diagramm 10: Jahresfördermenge der Wasserwerke                                                                     51
Diagramm 11: Jahresstromverbrauch der Wasserwerke                                                                  52
Diagramm 12: Spezifischer Stromverbrauch der Wasserwerke                                                           53
Diagramm 13: Entwicklung der Jahresfördermenge, des Jahresstromverbrauch
             und der spezifischen Stromverbräuche der Wasserwerke                                                  54
Diagramm 22: E-Mobilitätseinfluss auf CO2-Aquivalent der Fahrzeugflotte                                            62

                  MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND –
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UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Auflistung Meilensteine Umweltschutz                                                              22/23
Tabelle 2 und 3: Kernindikatoren nach EMAS III                                                                     35
Tabelle 4: Energieeffizienz                                                                                        37
Tabelle 5: Energieverbräuche                                                                                       38
Tabelle 6 und 7: Mobilitätsbedarf                                                                                  40
Tabelle 8: Emissionen                                                                                              42
Tabellen 9 und 10: nicht gefährliche Abfallfraktionen                                                              44
Tabellen 11/12/13: gefährliche Abfallfraktionen                                                                    45
Tabelle 14: Wasserverbrauch                                                                                        46
Tabelle 15: Papierverbrauch                                                                                        47
Tabelle 16: Abfälle des Gewinnungs- und Aufbereitungsprozesses in den Wasserwerken                                 55
Tabelle 17: Umgesetzte Maßnahmen der MSW-Gruppe                                                                    57
Tabelle 18: Geplante Maßnahmen aus direkten Umweltaspekten der MSW-Gruppe                                          58
Tabelle 19: Geplante Maßnahmen aus indirekten Umweltaspekten der MSW-Gruppe                                        59
Tabelle 20: E-Mobilitätseinfluss auf Anzahl, Antriebsart und Laufleistung der Fahrzeugflotte                       61
Tabelle 21: E-Mobilitätseinfluss auf CO2-Aquivalent der Fahrzeugflotte                                             62
Tabelle 22: rechtliche Anforderungen und gesetzliche Regelungen der MSW                                      63/64

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UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
1.       Vorwort

Seit der Jahrtausendwende hat sich die Mainzer Stadtwerke AG (MSW) mit Ihren
Tochtergesellschaften          zu          einer          modernen            und           leistungsstarken
Dienstleistungsunternehmensgruppe gewandelt, die stets neue Herausforderungen annimmt
und in pragmatischer Weise den vielfältigen Aufgaben eines Versorgungsunternehmens
gegenüber Bürgern und Umwelt gerecht wird. Das Kerngeschäft der Unternehmensgruppe
zeichnet sich im Wesentlichen darin aus, Bürger der Region - dem Stadtgebiet Mainz, den
ehemaligen rechtsrheinischen Stadtteilen Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel, und Mainz-
Kostheim, Gemeinden des rheinhessischen Landkreises Mainz-Bingen sowie Gemeinden des
hessischen Landkreises Groß-Gerau - mit den Energieträgern Gas, Strom, Wärme sowie dem
Lebensmittel Trinkwasser zu versorgen. Seit mehreren Jahrzehnten erfolgt über eine
Beauftragung der Landeshauptstadt Mainz der Betrieb der Straßenbeleuchtungsanlagen in
Mainz.   Zusätzlich werden durch die Unternehmensgruppe weitere Dienstleistungen in der
Region angeboten.

Wir, die MSW, die Mainzer Netze GmbH (MN), die Mainzer Erneuerbare Energien GmbH (MEE),
die Mainzer Wärme GmbH (MW), die Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH (MSVS)
und die Mainzer Breitband GmbH (MBB) wollen heute und in Zukunft unseren Lebensraum, den
wir zu großen Teilen in städtisch geprägten Umfeld im engen Kontakt mit Fauna und Flora teilen,
erhalten und vor negativen Einflüssen bewahren. Durch unser heutiges Handeln legen wir die
Grundsteine für die gerade heranwachsenden und bereits initiativ werdenden Generationen.
Neben einem gesunden, umweltethischen Selbstverständnis ist ein nachhaltiges und wirksames
Agieren in allen ökologischen Belangen für unsere Unternehmen, unsere Führungskräfte und
unsere Mitarbeiter von entsprechender Bedeutung. Umwelt- und Klimaschutz sind mittlerweile
in allen Prozessen unserer Unternehmen, auch in der Zusammenarbeit mit externen
Dienstleistern, angelangt und fester Bestandteil einer ökologisch ausgerichteten Wertschöpfung.

Garanten, dass es auch in Zukunft so bleibt, bilden die im Jahr 2011 erstmals erworbenen
betrieblichen Expertisen DIN EN ISO 14001 und EMAS III, welche seitdem kontinuierlich für die
zertifizierten Unternehmen am Standort „Rheinallee 41“ in Mainz fortgeschrieben werden.
Bereits 3 Jahre zuvor, im Frühjahr 2008, beschloss der Vorstand der MSW die Teilnahme des
Unternehmens am nachhaltigen und umweltgerechten Austausch mit anderen Mainzer Firmen
im ÖKOPROFIT-Club Mainz. Hierüber wurden frühzeitig - mit regionaler Ausrichtung und in
enger Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Landeshauptstadt Mainz - eine Grundlage zur
Aufnahme der Energieverbräuche und zur Kennzahlermittlung sowie eine Umweltprogrammethik
entwickelt. Die durch den Vorstand der MSW und der Geschäftsführung der MN erlassene
Umweltleitlinie, der seit 2020 auch die Tochterunternehmen MEE, MW, MSVS und MBB im
Rahmen der EMAS-Expertise folgen, drückt die Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Erfolg und
nachhaltigem Forcieren des Klimaschutzes aus.

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UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Dies wird im Rahmen der EMAS- und ÖKOPROFIT-Club-Mainz-Aktivitäten kontinuierlich unter
Beweis   gestellt   und     beeinflusst    die   Haltung      aller   Menschen      im   Unternehmen            zur
Ressourcenschonung und zum Schutz der Umwelt.

Über die gemeinsam für MSW, MN, MEE, MW, MSVS und MBB geltende Umwelterklärung wird
auch in diesem Jahr die nachhaltig wirksame und transparente Strategie der Unternehmens-
gruppe im Bereich Umweltschutz fortgeschrieben und erneuert. Die Umwelterklärung ist jedem
Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen in papierloser Form via „MIRA“ (Name des
Unternehmensgruppen-Intranets) zugänglich; darüber hinaus kann jederzeit auf öffentlich
zugängliche webbasierende Varianten über die Internetauftritte der Unternehmen zugegriffen
werden. In Druck gehen - wie jedes Jahr - nur 100 Exemplare, die am Standort „Rheinallee 41“
an exponierter Stelle, insbesondere in den Besprechungs- und Pausenzonen ausgelegt bzw. im
Anforderungsfalle zur Verfügung gestellt werden. Neu eingestellte Mitarbeiter erhalten bei Ihrer
Ersteinweisung ein persönliches Exemplar, welches nicht doppelseitig bedruckt ist, damit die
Mitarbeiter auf der „Blanko“-Seite Raum zur Fixierung Ihrer Gedanken, Ideen und Notizen
vorfinden. Die Umwelterklärung 2020 - in der Druckform mit robuster Spiralringbindung - ist ein
individuell nutzbares Werkzeug zur Reflexion des Umweltschutzselbstverständnisses jedes
einzelnen   Mitarbeiters.     Selbstverständlich       wird    die    Umwelterklärung       auf    chlorfreiem
Recyclingpapier gedruckt.

Am Unternehmenssitz der MSW am Standort „Rheinallee 41“ in der Mainzer Neustadt befinden
sich neben den bereits EMAS-zertifizierten Unternehmen MSW und MN noch die weiteren
personalführenden Unternehmen MEE, MW, MSVS und MBB. Das nach Mitarbeiterzahlen
größte Unternehmen am Standort Rheinallee ist mit 558 MA zum Jahreswechsel 2020/2021 die
MN. Damit die MSW mit ihren aktuell 85 Mitarbeitern wirksam agieren kann, bedient sie sich
über unterschiedlichste Dienstleistungsverträge bei Ihren Unternehmenstöchtern, insbesondere
der MN, z. B. was shared-service-Dienstleistungen wie das Facility Management, Einkauf und
Logistik, Personal- und Rechnungswesen, etc. anbelangt. Seit mehr als 10 Jahren forciert die
MSW die Energiewende in Mainz und der Region. Hierzu wurden ca. 200 Photovoltaik- und über
80 Windkraftanlagen errichtet. Ergänzend zu diesen regenerativen Technologien übernahm man
auch noch 12 Wasserkraftwerke von anderen Unternehmen aus der Energiebranche. Durch
diese Maßnahmen kann die MSW eine regenerative Energiemenge erzeugen, die mehr als 20%
des im Stadtgebiet Mainz verbrauchten Stroms entspricht. Sehr erfreulich ist die jüngste
Entwicklung im sehr wichtigen Energienachhaltigkeitsbereich der Wassergewinnung. Dort
werden - zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in der Mainzer Region und auch darüber
hinaus - drei Wasserwerke, inklusive der Wassernetzanlagen des eigenen Transport- und
Verteilnetzes, mit einem drei- bis vierfachen Jahresstrombedarf des Areals „Rheinallee 41“,
CO 2-frei betrieben.

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Die MEE verantwortet als Tochter der MSW sämtliche erneuerbare Energien Aktivitäten der
Unternehmensgruppe. Durch stadtwerkegruppeninterne Ressourcenumsteuerungsmaßnahmen
verfügt dieses Unternehmen mittlerweile über 11 Mitarbeitende, 2 hiervon agieren vom Standort
Rheinallee aus. Die Assets der MEE umfassen mittlerweile 200 Freiflächen- und Dach-
Photovoltaikanlagen mit rund 89 MW Leistung (davon 86,5 MW mit eigene Anlagen und 2,5 MW
über Beteilungen), Windenergietechnologie - 24 eigene Anlagen und eine 50% Beteiligung an
weiteren 89 Windrädern - mit einer Gesamtleistung von 156,5 MW (davon 64,2 MW mit eigenen
Anlagen und 92,3 MW bei den Kooperationen) sowie 12 Wasserkraftanlagen, welche über eine
reale Summenleistung von 7,5 MW verfügen. Diese Wasserkraftanlagen werden über drei
eigene operativ tätige, ortsnahe Mitarbeiter betreut.

Die MW ist mit 15 Mitarbeitern vorrangig im Bereich des Wärme-, aber auch des Kälteanlagen-
Contracting aktiv und organisiert die Bereitstellung von rund 68,5 MW Gebäudewärmeleistung
sowie 2 MW Kältebedarf für ein Rechenzentrum; inklusive des Mess- und Zählwesens sowie der
Abrechnung.

Die MSVS bietet Lösungen rund um Energielieferung und energienahe Produkte (z. B. der E-
Mobilität) an. Dabei werden auch Produkte aus dem MSW-Konzern zu Lösungspaketen
zusammengestellt, um sowohl den Haushalts- als auch den Großkunden wie z. B.
Wohnungsbaugesellschaften, einen einfachen Zugang zu einer interessanten Produktpalette
und einem kundengerechten Rund-Um-Service zu bieten. Das Energievertriebsunternehmen,
mit einer momentanen Personalstärke von 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ist über das
Kundenservicecenter "Energieladen" für Privat- und Gewerbekunden sowie eine key account -
Position für Großkunden am Standort „Rheinallee 41“ vertreten.

Die 2017 gegründete und 7 MA starke MBB vermarktet vorrangig regionale Leitungskapazitäten
(rund 170 km beleuchtete Glasfaser) und bedient mit diesem Segment in erster Linie klassische
Gewerbekunden.

Im Rahmen dieser Umwelterklärung werden neben dem EMAS-Standort „Rheinallee 41“, auch
die 3 Wasserwerke Eich, Hof Schönau und Petersaue der MSW sowie mehrere im Wassernetz
der MN befindliche Hochbehälter und Druckerhöhungsanlagen der MN mit in die Betrachtung
einbezogen. Diese Betriebsstätten benötigen prozessbedingt zur Trinkwasserbereitstellung sehr
hohe Mengen an elektrischer Energie (aktuell der 3,5-fache jährliche Strombedarf, der zur
Versorgung des Areals „Rheinallee 41“ notwendig ist). Zudem wird auch Trinkwasser bei
notwendigen        Spülvorgängen       zur     Sicherstellung        der         Wasserqualität     in     den
Wassergewinnungsanlagen als Betriebsstoff eingesetzt. Am Standort „Rheinallee 41“ wurde
zwischenzeitlich     der   Gebäudekomplex           RL,     welcher        das     alte   Zentrallager     der
Unternehmensgruppe beinhaltete, stillgelegt und durch einen Neubau am Standort „Obere
Austraße 9“ ersetzt, der etwa 1,5 km entfernt an geeigneterer Stelle in Rheinnähe gelegen ist.
Der Inbetriebnahme des neuen Lager- und Logistikzentrums im Sommer 2018 folgte die

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sukzessive Übernahme der Abfallfraktionierung und -sammlung auf dem integrierten
Abfallsammelhof „Obere Austraße 9“. Dort werden alle Abfälle, die überwiegend im Rahmen des
operativen Netzbetriebes der Gas-, Wasser, Strom- und Straßenbeleuchtungsnetze der MN
entstehen, gesammelt und über entsprechend zertifizierte Entsorgungsunternehmen konform
zur Gewerbeabfallverordnung          (GewAbfV)       und Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)                einer
Wiederverwertung oder - erforderlichenfalls - Beseitigung zugeführt. Zum Jahreswechsel
2019/2020 waren bereits alle nicht gefährlichen Abfallfraktionen am Standort „Obere Austraße
9“ aktiviert. Seit Herbst 2020 werden auch die gefährlichen Abfallfraktionen dort gesammelt und
einer fachgerechten Entsorgung zugeführt. Es ist angedacht, ab 2021 den Sondermüll-
Sammelbereich für gefährliche Abfälle am Standort „Rheinallee 41“ zurückzubauen.

Einen weiteren bedeutsamen Beitrag der Unternehmensgruppe für das Gelingen der
Energiewende stellt der Energiepark Mainz dar. Es handelt sich hierbei um eine Power-to-Gas-
Pilotanlage des Firmenkonsortiums Linde AG, Siemens AG und Mainzer Stadtwerke AG, die
unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule RheinMain zur Erzeugung von Wasserstoff
über das Elektrolyseverfahren aus Wasser 2015 in Betrieb genommen wurde. Die dafür
benötigte Energie wird über regenerative Windkraftanlagen, die direkt in Sichtweite der
verfahrenstechnischen Anlage stehen, gewonnen. Der so produzierte „grüne“ Wasserstoff kann
im Sinne der Sektorenkopplung über Tankfahrzeuge abtransportiert und industriell eingesetzt
werden, zur Kraftstoffversorgung brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen dienen oder auch -
wie seit 2017 im Mainzer Vorort Ebersheim praktiziert - anteilig dem durchgeleiteten Erdgas
beigemischt werden.

Abbildung 1: Energiepark Mainz

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Um einen aktiven Beitrag zur Senkung der innerstädtischen Emissionen im Sinne des Umwelt-
und Klimaschutzes zu leisten, hat die MN in enger Abstimmung mit dem Vorstand der MSW ein
ambitioniertes und sehr umfangreiches Programm zur kompletten Transformation ihres
konventionellen Fuhrparks auf E-Mobilität und der dazu notwendigen Ladeinfrastruktur
aufgelegt. Es läuft über mehrere Jahre und wird zu einem stufenweisen Austausch der
Verbrennungsfahrzeuge durch elektromotorgetriebene Fahrzeuge führen; parallel wird die dazu
notwendige standortinterne Ladeinfrastruktur bereitgestellt. Ziel ist es, den größten Teil der
Unternehmensfahrzeugflotte bis 2022 auf E-Mobilität umgestellt zu haben.

Aktuell sind 23 E-Fahrzeuge und 8 Hybrid-getriebene PKWs unterschiedlichster Hersteller in
Nutzung und zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde der Ladeinfrastruktur-Ausbau, mit 74
Ladepunkten in der Tiefgarage und dem Vorplatz sowie MA-Parkplatz des Areals am Standort
„Rheinallee 41“ realisiert; hiervon können 10 MSW Ladepunkte außerhalb der Dienstzeiten im
Wechselbetrieb mit dem öffentlichen Raum von elektromobilen Bürgern genutzt werden.
Ergänzend hat die MSW über 100 öffentliche Ladepunkte im Versorgungsgebiet in Betrieb
genommen sowie weitere vier öffentliche E-Tankstellen für die Liegenschaften der LBB
Rheinland-Pfalz im Netzgebiet der MN errichtet. Über die MSVS werden für private und
gewerbliche Kunden geeignete E-Mobilitäts- und Ladeinfrastrukturlösungen angeboten. Unter
anderem wurden für die Landeshauptstadt Mainz zur Versorgung ihres E-Fuhrparks an
verschiedenen Standorten Ladelösungen realisiert; z. B. beim Amt 67 (Grün- und Umweltamt)
eine Ladeinfrastruktur mit 18 Ladepunkten. Die MSW-Gruppe ist mit diesen umweltbezogenen
Projekten Vorreiter in Mainz und der umgebenden Region. Im Rahmen ihres aktuellen
Dachstrategieprozesses hat die MSW-Gruppe den strategischen Pfad „Wirtschaftlichkeit und
Klimaschutz“ definiert.

           Abbildung 2: Zukunftsbild der Dachstrategie

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Diese mittel- und kurzfristigen Ziele eines nachhaltigen unternehmerischen Handelns finden
bereits im Jahr 2003 seinen Ausgangspunkt bei den Mainzer Stadtwerken. Die Grundlagen für
eine authentische menschen- und umweltgerechte Haltung wurden zunächst über die „Stiftung
für Afrika“ - einem Förderprojekt zur nachhaltigen Energiebereitstellung in Ruanda und
Senegal - geschaffen, die dann 4 Jahre später (2007) in die „Mainzer Stiftung für Klimaschutz
und Energieeffizienz“ überging. Diese regional ausgerichtete Klimaschutzstiftung orientierte
sich an der damals gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz abgeschlossenen
Klimaschutzvereinbarung. Vorstände der Stiftung sind der/die jeweilige Umweltdezernent/in
und der technische Vorstand der Mainzer Stadtwerke.

Ein wesentliches, bei Gründung der Klimaschutzstiftung ausformuliertes Ziel - bereits im Jahr
2020 einen Anteil von mindestens 20% Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien in der
Stadt Mainz bereitzustellen und einzusetzen - konnte frühzeitiger erreicht werden; bereits im
Jahr 2019 waren weit über 370 Mio. kWh grüner Strom für die Bürger verfügbar. Mainz, mit
1.633 Mio. kWh durchschnittlichen Stromverbrauch, hatte die 20%-Barriere von 327 Mio. kWh
bereits vor 2019 genommen und verfolgt auch weiterhin ambitionierte Ziele zum Erhalt unserer
Natur und einer wirksamen Ressourcenschonung in einem der größten Ballungsräume der
Bundesrepublik Deutschland.

             Abbildung 3: Werbekampagne aus dem Jahr 2007

Weitere Informationen, insbesondere zu den aktuellen Förderprogrammen, sind unter dem
Internetauftritt der „Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz“ , bzw. über
https://www.mainzer-stiftung.de/ aufrufbar. In Ergänzung hierzu weisen wir auf die
„Klimaschutzseite der Landeshauptstadt Mainz“ hin, welche den Gesamterfolg der Stadt
Mainz, und gleichsam der wirksamen Teilhabe unserer Unternehmensgruppe, an diesem
ersten, wichtigen Teilschritt zum Erhalt unsere städtischen Lebensraumes belegt und auch
würdigt.

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Damit veranschaulicht die MSW mit ihren Unternehmen erneut, dass nachhaltiges
unternehmerisches Handeln im Einklang mit Umwelt- und Klimaschutz möglich und wichtig ist.

Mainz, den 07.06.2021

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2.      Mainzer Stadtwerke AG und Ihre Tochtergesellschaften im Überblick

2.1.    Vorstellung

Seit vielen Jahrzehnten versorgt die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG (MSW) die
Stadt Mainz, die ehemaligen Mainzer Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel, Mainz-
Kostheim, Teile Rheinhessens und des Landkreises Groß-Gerau mit Strom, Gas, Trinkwasser,
Wärme, öffentlicher Mobilität und technischen Dienstleistungen: Zuverlässig, sicher, ökologisch
und energieeffizient. Im Herbst 2016 kam ein neuer Geschäftszweig dazu; seitdem können alle
Mainzerinnen und Mainzer Strom und Gas von der Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service
GmbH (MSVS) beziehen. Darüber hinaus bietet die MSVS Heiz- und Ladestrom an. Besitzer
von Wärmepumpen werden hierüber mit grünem Strom versorgt. Auch über Ladestromtarife der
Vertriebsgesellschaft        verfolgt     die      MSW      das     Ziel,     in     Sachen        E-Mobilität     als
Komplettlösungsanbieter die Bestrebungen und Vorgaben der lokalen Agenda sowie des
Masterplans der Landeshauptstadt Mainz hinsichtlich Emissionsreduzierung erfolgreich
voranzutreiben. Über die MSVS erhält der Bürger und ebenso der Gewerbetreibende
unkomplizierten Zugang zu Förderprogrammen, die im Versorgungsgebiet der Mainzer Netze
GmbH       (MN)     angeboten       werden.      Im     Jahr   2018     wurde        das    Produktportfolie      der
Unternehmensgruppe durch Glasfaser-Technologielösungen der Mainzer Breitband GmbH
(MBB) erweitert. Durch eine schnelle und sichere Datenübertragung wird auch der ganzheitliche
Ansatz zur regionalen Energiewende ebenso effektiv wie effizient unterstützt.

Die MSW gehört mittelbar zu 100 % der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Als
kommunales        Unternehmen         stehen     die    Bürgerinnen     und        Bürger   im     Mittelpunkt    des
Unternehmensleitbildes.         Das     tägliche       unternehmerische       Handeln       betrifft   nahezu     alle
Lebensbereiche der Menschen in Mainz und Umgebung. Der Begriff „Mainzer“ hat deshalb im
Herbst 2016 Einzug in die neue Firmierung der zentralen Stadtwerke-Gesellschaften gehalten.
„Mainzer“ steht seitdem auch im Dachmarken-Logo der Stadtwerke-Gruppe mit einem bunten
„M“ einprägsam als Kernbotschaft:

Hier arbeitet ein Mainzer Unternehmen für die Menschen in unserer Stadt.

Die MSW, die mitarbeiterstarke MN und die weiteren Tochterunternehmen MEE, MW, MSVS
sowie MBB haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zielstrebig aus einem klassischen
Versorgungsunternehmen zu einer zukunftsfähigen Unternehmensgruppe entwickelt, die heute
Dienstleistungen für viele Lebensbereiche erbringt.

Der Schwerpunkt liegt auf der Versorgung der Menschen in Mainz und der Region mit Energie
und    Trinkwasser.       Darüber       hinaus     engagiert   sich    die    Unternehmensgruppe             in   der
verbrauchsnahen Energieerzeugung und fördert zukunftsorientierte Projekte in den Bereichen
Verkehr und Infrastruktur. Da die MSW und Ihr Tochterunternehmen, die MN, am selben
Standort     angesiedelt        sind,     diesen       zusammen       nutzen        und     über       synergetische

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Dienstleistungsverträge eng miteinander verflochten sind, wurde bereits in den vergangenen
Jahren   eine    gemeinsame        Umwelterklärung         erstellt.   Ein,   die   Unternehmenseinheiten
übergreifendes Umweltmanagementsystem, stellt dies sicher. Gemeinsam mit der MSW und
der MN werden die vier zuvor genannten Tochterunternehmen MEE, MW, MSVS und MBB ab
diesem Jahr am etablierten Umweltmanagementsystem im Rahmen von EMAS teilhaben.

Aussagen, die alle Unternehmen der Unternehmensgruppe betreffen, werden in dieser
Umwelterklärung vereinfachend unter den Bezeichnungen „Mainzer Stadtwerke“, „MSW-
Gruppe“ oder auch über die Abkürzung „MSW“ geführt. Die an der EMAS-Validierung
teilnehmenden Unternehmen werden entweder explizit oder kurz als „EMAS-Unternehmen“
zusammengefasst.

Zahlen, Daten, Fakten des Gesamtkonzerns Mainzer Stadtwerke AG

Vorstand:                                    Vorsitzender Daniel Gahr und

                                             Techn. Vorstand und stellv. Vorsitzender Dr.-Ing. Tobias Brosze

Aktiengesellschaft seit:                     1971

Aktionär:                                    100 Prozent in kommunaler Hand

Umsatzerlöse des Konzerns 2019: rund 509 Mio. €

Mitarbeiter des Konzerns 2019:               rund 1.701 Mitarbeiter

Firmenzentrale:                              Rheinallee 41, 55118 Mainz

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                                                                                      UMWELTERKLÄRUNG 2021       13
Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG

Die MSW-Gruppe verfügt über ein breites Spektrum an Leistungen, wie die folgende Clusterung ihrer
Geschäftsfelder und entsprechend ausgewiesener Beteiligungen zeigt:

Konventionelle Stromerzeugung / Wärme / Netze / Versorgung

durch die Kraftwerke Mainz Wiesbaden AG (50%), die Mainzer Wärme GmbH, die Mainzer
Fernwärme GmbH (66,67%), die evb Energieversorgungs-Betriebsgesellschaft mbH, die Mainzer
Netze GmbH, die Mainzer Breitband GmbH, die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH und die
Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH

• Betrieb von Strom- und Erdgasversorgungsnetzen                • Erzeugung von Strom und Wärme

• Betrieb von Wärmenetzen                                       • Energetische Abfallverwertung

• Wassergewinnung in drei Wasserwerken                          • Trinkwasserversorgung

Erneuerbaren Energien

über die Mainzer Erneuerbare Energien GmbH und die Teilhabe an der Pionext GmbH (33,33%)

• Solarenergie                                                  • Wasserkraftenergie

• Windkraftenergie                                              • Power-to-H2-Technologie

Abbildungen 5 und 6: 82-kWp und 100-kWp PV-Anlagen des Wasserwerks Petersaue und des Logistikzentrums

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Vertrieb / weitere Dienstleistungsbereiche

mit der Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH, der Mainzer Stadtbad GmbH, der Mainzer
Netze GmbH, der Mainz Worms Energiebündnis GmbH (50%), der Frankenbach Container Terminal
GmbH (25,2%) und der Count + Care GmbH & Co. KG / Count + Care Verwaltungs GmbH (je 25,1%)

• Vertrieb von Gas, Strom und Wärme                          • Betrieb des Stadtbades

• Betrieb der Straßenbeleuchtung                             • Contracting und Betriebsführung

• Kommunikations- und Sicherheitstechnik                     • Telekommunikationsdienstleistungen

• Teilhabe am Container-Terminal                             • IT-Dienstleistungen

Verkehr

mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (97,22%) und der City Bahn GmbH (32,45%)

• Öffentlicher Personennahverkehr

Infrastrukturentwicklung / Immobilienmanagement

durch die Zollhafen Mainz GmbH, die Gonsbachterrassen GmbH, Mainzer Hafen GmbH (50%),
der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG (49,9%), der Rio Energieeffizienz GmbH & Co. KG (49,8%)
/ Rio Energieeffizienz Verwaltungs GmbH (50%) und Rheinhessen Energie GmbH (12,55%)
sowie die Entwicklung des Heiligkreuz-Stadtviertel

Darüber hinaus ist die MSW seit knapp anderthalb Jahrzehnten Mitglied des Ökoprofit Klubs
Mainz und engagiert sich nachhaltig wirksam in mehreren Stiftungen.

Stiftungen der Mainzer Stadtwerke AG

• Stiftung Kunsthalle Mainz

• Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz

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2.2.   Erwartungen und Ansprüche an die Unternehmensgruppe der MSW

Die Bevölkerung der Stadt Mainz und der Region kennt das Unternehmen seit über 100 Jahren.
In dieser Zeit hat sich ein sehr guter Leumund aufgebaut; man konnte sich stets und kann sich
nachwievor auf eine zuverlässige und dienstleistungsorientierte Versorgung mit Gas, Wasser,
Strom und Straßenbeleuchtung verlassen. Das Gleiche gilt für die Sicherstellung des
öffentlichen Nahverkehrs, der vom Tochterunternehmen MVG, heute auch als „Mainzer
Mobilität“ bezeichnet, abgewickelt wird. Neben den oben genannten Grunderfahrungen erwartet
man von einem kommunalen Unternehmen ebenso die Achtung der lokalen Gegebenheiten wie
die Berücksichtigung eines wirksamen Natur- und Umweltschutzes mit kontinuierlichen
Verbesserungen für die zukünftigen Generationen.

Die Erwartungen und die Ansprüche der Bevölkerung lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Sichere Gas-, Wasser- und Stromversorgung sowie Straßenbeleuchtung im öffentlichen Raum

• Sicherstellung und Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs

• Preiswerte Dienstleistungen und wirksame Wertschöpfung bleibt in der Kommune

• Umweltfreundliche Energie­ und Wassergewinnung

• Erhalten der Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen

• Beratung und Hilfestellung bei allen energiepolitischen Belangen

• Nachhaltige Unternehmenspolitik

Ein Großteil dieser zuvor genannten Aspekte ist durch den lokalen Bezug ohnehin
selbstverständlich. Man lebt und arbeitet in derselben Stadt, die Mitarbeiter kommen von hier
und es ist deshalb ein gemeinsames Anliegen, die gemeinsamen Lebensgrundlagen zu erhalten.
Die MSW-Gruppe lebt in diesem Bewusstsein und richtet ihre Unternehmenspolitik darauf aus.
Dies führt dazu, dass man wichtige Weiterentwicklungen betreibt, um die Arbeitsgrundlagen im
Sinne der vorgenannten Ziele zu verbessern. Bis einschließlich 2015 wurde von der MN als
Wasserversorger der Unternehmensgruppe ausschließlich das Lebensmittel Trinkwasser
verkauft. Seit Ende 2016 sind auch die Energien Gas und Strom wieder für die Mainzer Bürger
über unsere Unternehmensgruppe beziehbar. Der Transport erfolgt über das Leitungsnetz der
MN. Die MSW bietet über die eigene Vertriebsgesellschaft MSVS, den Verkauf von
umweltfreundlichem Erdgas und zertifiziertem Ökostrom an.

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2.3.     Chancen und Risiken für die Unternehmensgruppe an der „Rheinallee 41“

Die EMAS­Validierung der MSW-Gruppe tangiert neben dem Standort „Rheinallee 41“ in der
Mainzer Neustadt auch die EMAS-prozessrelevanten Wassergewinnungsbetriebsstätten der
MSW, die Wassernetzanlagen der MN sowie das neue errichtete und 2018 in Betrieb
genommene Lager- und Logistikzentrum „Obere Austraße 9“ der MN.

Folgende Betätigungs- und Geschäftsfelder stehen hierbei im Fokus

    •    Betrieb/Unterhaltung der Straßenbeleuchtungs-, Strom­, Wasser­ und Gasnetze
    •    Trinkwasserförderung          in     3    Wasserwerken         und      Verteilung      über      das
         Trinkwasserversorgungsnetz
    •    Herstellung/Betrieb     von        regenerativen   Stromerzeugungsquellen           basierend      auf
         Sonne/Wasser/Wind
    •    Ausbau der eigenen Elektromobilität, Förderung des Ausbaus dieser Technologie zur
         Reduzierung von Schadstoffemissionen im innerstätischen Gebiet
    •    langfristige und wirksame Unterstützung zur Zielerreichung des „Masterplan 100%
         Klimaschutz“ in Mainz

Hervorzuheben sind

•       Gasmotoren-Kraftwerksneubau mit Kraft-Wärme-Kopplung zur Wärmebereitstellung für
        die   Mainzer   Fernwärme           GmbH, ergänzende Stützung             der   Netzstabilität     durch
        hochdynamische Anlauffähigkeit
•       kontinuierliche Fortführung des Ausbaus von regenerativer Energiebereitstellung
•       Unterstützung des Ausbaus der E-Mobilitätsthematik durch die bereitzustellende
        Ladeinfrastruktur in der Region
•       komplette Umstellung der konventionellen, mit Verbrennungsmotoren ausgestatteten,
        unternehmenseigenen Fahrzeugflotte mit E-Mobilitätstechnologie zur Reduzierung der
        Schadstoffe- und Partikelemissionen im Netzgebiet

Bei allen Geschäftsfeldern sind umweltrelevante Risiken denkbar (z. B. Kontaminierung des
Grundwassers). Es         gibt aber keine grundlegenden Risiken, die das grundsätzliche
Geschäftsmodell der Unternehmensgruppe als Ganzes in Frage stellen. Davon kann man sich
leicht überzeugen, wenn man sich die einzelnen Bereiche genauer ansieht.

Die Corona-Pandemie eröffnete mit den damit einhergehenden Risiken für Mitarbeiter und
Betriebsabläufe auch neue Perspektiven und Chancen für die MSW-Unternehmensgruppe. So
wurden bereits in der zweiten Hälfte 2020 an vielen Stellen für einen nachhaltigen Umgang mit
Natur und Ressourcen wirksame Maßnahmen, z. B. für eine flexible Arbeitswelt (mobiles
Arbeiten mit Reduzierung von Emissionen) schnell und effektiv umgesetzt. Die Umwelterklärung
2021 wird u. a. hierzu im nächsten Jahr ausführlicher berichten.

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Betrieb und Unterhaltung von Gas-, Wasser- und Stromnetzen

Für das normale Leben im gewerblichen und im privaten Bereich ist der Anschluss an das Strom­
Wasser­ und häufig auch an das Gasnetz unerlässlich. Der Investitionsaufwand für die
Errichtung der langlebigen Netzinfrastruktur ist sehr hoch und bestehende Netze haben deshalb
einen hohen Kapitalwert. Die MN als Betreiber dieser Netze, benötigt deshalb zur
Refinanzierung dieser langlebigen und kostenintensiven Infrastruktur gesicherte Einnahmen.
Aus volkswirtschaftlichen Erwägungen sichert der Gesetzgeber deshalb den Betreibern dieser
Infrastrukturnetze natürliche Monopole zu, welche aber unter enger regulatorischer Kontrolle
durch die Bundesnetzagentur im Falle der Strom- und Gasnetze oder im Falle der
Wasserversorgung durch das Bundeskartellamt stehen. Jede Vertriebsgesellschaft, die Strom
oder Gas an Kunden liefern möchte, muss diese Netze benutzen und dafür Netzentgelte
bezahlen. Der Ansatz, dass z. B. Stromlieferanten eigene Kabel zu ihren Kunden verlegen, lässt
sich volkswirtschaftlich nicht darstellen.

Trinkwasserförderung

Ähnliche Gegebenheiten wie beim Netzbetrieb sind auch im Bereich der Trinkwasserförderung
anzutreffen. Die Erlaubnis Trinkwasser fördern zu dürfen, ist mit hohen gesetzlichen Hürden und
Investitionsaufwendungen verbunden. Ein etabliertes Wasserversorgungsunternehmen, mit der
entsprechenden Leitungsinfrastruktur und den notwendigen kommunalen Konzessionsrechten
ausgestattet, hat in der Praxis mit Dienstleistung und Produkt gegenüber den Kunden eine
Monopolstellung. Hinzu kommt, dass praktisch jeder gewerbliche und private Verbraucher auf
Trinkwasser angewiesen ist, so dass ein weitgehend stabiler Absatz dieses Lebensmittels
vorliegt und damit auch diese Geschäftsgrundlage sichergestellt ist.

Herstellung und Betrieb - auf Sonne, Wasser und Wind basierender - regenerativer
Stromerzeugungsquellen

In Folge der Energiewende ist die Stromproduktion mit konventionellen Kraftwerken mit Risiken
behaftet. Hocheffiziente, umweltfreundliche Gaskraftwerke konnten längere Zeit aufgrund der
Priorisierung der regenerativen Energien nicht mehr gewinnbringend arbeiten. Bezüglich der
Einspeisung von elektrischer Energie aus Sonne, Wind oder Wasser bestehen für den zu-
ständigen Netzbetreiber gesetzliche Abnahmeverpflichtungen, die dem Anlagenbetreiber über
20 Jahre feste Einnahmen zusichern. Die bei Neubauvorhaben angesetzten Investitionskosten
und die antizipierten Erlöse waren über die Jahre gewinnbringend, auch wenn die
Windprognosen nicht immer wie erwartet eintraten.

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2.4.    Der Standort „Rheinallee 41“

2.4.1. Unternehmensverwaltung und Tochterunternehmen

Die Validierung von EMAS III umfasst den Unternehmenssitz der MSW, der MN, der MEE, der
MW, der MSVS und der MBB am Standort „Rheinallee 41“ mit den aktiv genutzten Gebäuden
RH, RN und RB; das RL-Gebäude, seit Mitte 2018 durch die Inbetriebnahme des neuen
Zentrallagers in der Oberen Austraße, nicht mehr als Lager/Logistikgebäude in Verwendung, ist
zur Zeit stillgelegt. Aktuell findet eine mögliche Überplanung statt. Möglicherweise entsteht hier
ein moderner Büro- und Parkflächenkomplex, da beide Themenbereiche einen Engpass
hinsichtlich der Unternehmensentwicklung darstellen.

Abbildung 7: Areal-Lageplan Standort „Rheinallee 41“

Die Haupttätigkeit am betrachteten Standort sind administrative Büroarbeiten. Darüber hinaus
sind die Instandhaltungs- und Montagebereiche der MN sowie die damit verbundenen
Einrichtungen (Werkstätten und Materiallager) im RB-Gebäude untergebracht. Bis Mitte des
Jahres 2016 befand sich die zentrale Netzleitstelle für die Steuerung und Überwachung der
Versorgungsnetze        Strom     und     Gas     sowie      der    Wasserwerke-         und    -anlagen         im
gegenüberliegenden RA-Gebäude in der Raimundistraße; mittlerweile ist das Gebäude
Raimundistraße veräußert. Die zentrale Netzleitstelle ist seit 2016 am Standort „Rheinallee 41“
integriert.

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Neben    dem    zuvor    dargestellten      gemeinsamen         Unternehmenssitz        werden      in   dieser
Umwelterklärung, energetische Aspekte weitere relevanter Betriebsstätten in der EMAS-
Hüllfläche „Rheinallee 41“ mitbetrachtet. Es handelt sich hierbei um drei Wasserwerke (kurz
„WW“), die zugehörigen Druckerhöhungsanlagen (DEA) und Hochbehälter (HB) sowie das im
Jahr 2018 fertiggestellte Zentrallager- und Logistikzentrum „Obere Austraße 9“ (ZL).

Abbildung 8: Lageplan Wasserwerke, Wassernetzanlagen und neues Zentrallagers

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2.4.2. Relevante Betriebsstätten

        (Wasserwerke/Netzanlagen und Zentrallager/Logistikzentrum)

Die Validierung von EMAS III umfasst seit 2013 auch die Standorte der drei Wasserwerke der
MSW, deren operativer Betrieb auf Basis eines Dienstleistungsvertrages der MN obliegt. Für die
Netzanlagen, d. h. Druckerhöhungsanlagen sowie die Hochbehälter ist die MN auf Basis eines
Pachtvertrages verantwortlich.

Betrachtet werden hierbei - bezogen auf energetische Effizienz und Gesamtstromverbrauch -
die Hauptverbrauchsstätten:

• das Wasserwerk Petersaue            • das Wasserwerk Hof Schönau                • das Wasserwerk Eich

• die Druckerhöhungsanlagen:                                                      • die Hochbehälter:

DEA Zwerchallee / DEA Finthen / DEA Bretzenheim / DEA Hechtsheim                  HB Gonsenheim / HB Großberg

DEA Fort-Biehler / DEA Lerchenberg / DEA Frankenhöhe / DEA Mombach                HB Finthen / HB Ober-Olm

DEA Gonsenheim / DEA Rodelberg / DEA im HB Großberg / DEA Wackernheim             HB Laubenheimer Höhe

Abbildung 9: DEA Zwerchallee und GDRM Zwerchallee (neben dem Kfz der MN beginnend von links nach rechts)

Die Hauptfunktion der betrachteten Wasserwerke ist die Gewinnung von Rohwasser und dessen
Aufbereitung zum Lebensmittel Trinkwasser; anschließend wird dieses Trinkwasser ins
Versorgungsgebiet der MN transportiert. Der Rohwassergewinnungs- und Aufbereitungsprozess
endet    in   den     Reinwasserbehältern.         Die     Reinwasserpumpen           und     alle   folgenden
energiebetriebenen Betriebsmittel in den DEA sowie den HB dienen Transport und Verteilung
des Trinkwassers und der erforderlichen Druckhaltung im Trinkwassernetz. Sowohl die
Wasserwerke als auch die Netzanlagen sind im sogenannten bedienerlosen Betrieb, d. h. es
halten sich nur zeitweise Mitarbeiter zu Instandhaltung und Montagezwecken in den genannten
Anlagen auf. Die Steuerung und Überwachung der Wasserwerke und Anlagen wird über eine
24/7-Netzführung der Netzleitstelle sichergestellt.

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2.5.    Bisherige Meilensteine im Umweltschutz

Bereits umgesetzte Maßnahmen im Umweltschutzbereich in historisierender tabellarischer
Auflistung:

 2007         Umstellung auf Fernwärmeversorgung des Areals „Rheinallee 41“.
              Hierdurch entfiel der ein jahresdurchschnittlicher Gasenergieverbrauch von ca. 3,4 Mio. kWh
              (entspricht 60 t CO2) ersatzlos.
              Hinweis: gemäß BAFA-Merkblatt „CO 2 -Faktoren“ liegt der Standardemissionsfaktor für Fernwärme bei 280g
              CO 2 /kWh; die Mainzer Fernwärme versorgt das Areal auf Basis eines Wertes von 92g CO 2 /kWh.

 2008         Bau     einer   Photovoltaikanlage        für    €    250.000    auf    dem     RB­Gebäude          mit   einer
              Jahresproduktion von ca. 50.000 kWh regenerativem Strom
 2009         umfangreiche und kostenintensive Kernsanierung der Gebäude RH und RN mit lokal
              gesteuerten,      anwesenheits-         und      tageslichtabhängig       intelligenten         Standleuchten-
              Bürokonzepten ergab eine Einsparung von 250 MWh/Jahr
 2010         Parkplatz des RH-Gebäude erhält eine elektrische Ladesäule mit 2 Ladepunkten, die von
              Bürgern kostenfrei genutzt werden, kann
 2011         Einführung der Abfallfraktionierung zur Reduzierung des Restmüllaufkommen
 2012         energetische Ertüchtigung/Sanierung des RB­Gebäudes wird beschlossen
 2012         Einbau von energieoptimierten Absetzbecken-Rückführpumpen im WW Eich
 2013         -   Beginn im 1. Quartal mit der energetischen Ertüchtigung und Sanierung des
                  RB­Gebäudes (Bauzeit: 2 Jahre)
              -   Einbau      von     Stromzählern        im       Wasserwerksbereich        zur    prozessspezifischen
                  Verbrauchserfassung
 2014         Einbau von energetisch wirksameren Kalklöschanlagen-Pumpen im WW Eich
 2015         -   elektrische Versorgung „Rheinallee 41“ mit CO2­freiem Strom
              -   ein Großteil der verwendeten Druck-Dokumente wird auf Recyclingpapier gedruckt; ein
                  kontinuierliches Etablieren papierloser Workflows-Prozesse senkte zusätzlich den
                  Verbrauch von neu hergestelltem Papier
              -   ab Mitte des Jahres wurde das energetisch ertüchtigte RB­Gebäude, mit RH/RN-
                  konformen Bürokonzept, genutzt-
              -   rohrtechnische Optimierung im WW Hof Schönau ergab eine effizientere Verrieselung
 2016         Integration der Netzleitstelle am Standort Rheinallee, wodurch das energietechnisch
              problematische RA-Gebäude aufgegeben und verkauft werden konnte
 2017         Inbetriebnahme von zwei E-Fahrzeugen und einem Hybrid-PKW
 2018         Anschaffung von weiteren 8 E-Fahrzeugen und Aufbau der Ladeinfrastruktur
 2019         Ganzheitlicher Ausbau der E-Mobilität-Lade-Infrastruktur ("ELIS") am Standort: Status Ende
              2019:
              68 Ladepunkte und weitere 50 vorbereitete Ladepunktanschlüsse
              weitere aktuell laufende Maßnahmen
              der Besucherparkplatz: 24 Ladepunkte, Laden bis 22 kW
              der Innenhof: 6 Ladepunkte, Laden bis 22 kW, Schnell-Ladesäule 50 kW für 2020
              TG: sukzessive Erweiterung von z. Z. 28 LP'en à max. 11 kW auf 78 LP'e bis 2025

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2019        Mitarbeiter-Parken: 4 halböffentliche LP'e à max. 11 kW
                                   sowie weitere 10 LP'e mit Schuko-Steckdose (230V, 2,3 kW)
             Ausweitung der Elektromobilität im Fuhrpark um weitere 8 Elektrofahrzeuge und zusätzliche
             6 Hybridfahrzeuge zu den vorhandenen 11 Elektrofahrzeugen.
             Status Ende 2019:
             19 E-Kfz und 5 Hybrid-Kfz
 2020        -    biodiversitäre Entsiegelung des Hochhausvorplatzes und des Innenhofes Rheinallee 41
             -    innovationsprämiertes BHKW Wohnquartierbau der MW (E&M Fachzeitschrift Bericht)
             -    Beantragung einer neuen wasserrechtlichen Grundlage bei der zuständigen Behörde
                  für den Betrieb des Wasserwerkes auf der Rheininsel Petersau
             -    Beschaffung von weiterer 4 reinen Elektro-Kfz, ergänzt um 4 hybrid-getriebenen Kfz
             -    Renaturierung einer 8 Hektar großen Fläche im Wasserwerk Eich zur Kompensierung
                  von notwendigen Brunnenumbauten

Tabelle 1: Auflistung Meilensteine Umweltschutz

        Abbildung 10: Auszeichnungen, Umwelterklärungen und Zertifikate einer Dekade

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3.     Umweltleitlinie

Zur Festigung des Umweltgedankens und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wurde
Ende 2008 vom Vorstand der MSW erstmals eine Umweltleitlinie erlassen, die seit dem das
umweltbewusste Handeln im Unternehmen festlegt und neben der MN nun ab dem Jahr 2020
zusätzlich von den nachfolgenden Unternehmen angewendet wird:

Umweltleitlinie der MSW, der MN, der MEE, der MW, der MSVS und der MBB

Ganzheitlicher Umweltschutz und die kontinuierliche Verbesserung der Umweltsituation in Mainz
und Umgebung sind wichtige Ziele unseres Handelns. Wir wollen den Lebensraum, in dem wir
wirtschaften und leben, bewahren – uns und den nachfolgenden Generationen. Mit unserem
Engagement, vor allem durch das aktive Mitwirken unserer Mitarbeiter, möchten wir zu einer
nachhaltigen Entwicklung insbesondere in der Mainzer Region beitragen. Wir sind uns bewusst,
dass wir als anlageintensives Unternehmen der Energie­ und Wasserversorgung eine große
Verantwortung für die gesamte Region haben. Betriebliche Umweltvorsorge bedeutet deshalb
für uns, Arbeitsabläufe in ihrer Gesamtheit zu betrachten und kontinuierlich zu verbessern. Nur
durch den schonenden Umgang mit der Umwelt können Umweltbelastungen vermieden,
zumindest jedoch reduziert und geringgehalten werden. Darauf wollen wir bei der Bereit-stellung
unserer Dienstleistungen stets achten.

Die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, ist für uns selbstverständlich. Wir stellen sicher, dass
die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden. Der Vorstand und die Geschäftsführungen der
mitunterzeichnenden Unternehmen sowie alle verantwortlichen Mitarbeiter gewährleisten die
Umsetzung     gemeinsam.      Umweltschutz        bei   der   MSW       und    den    mitunterzeichnenden
Unternehmen kann nur erfolgreich sein, wenn alle Mitarbeiter aktiv mitwirken. Deshalb sind
Schulungen und regelmäßige Unterweisungen der Mitarbeiter zum Umweltschutz und zur
Arbeitssicherheit fester Bestandteil des Betriebsalltags. Dadurch werden alle Mitarbeiter in die
Lage versetzt, Verantwortung zu übernehmen und unsere Umwelt tatsächlich zu schützen. In-
formation und Kommunikation zum Thema »Umwelt« gehören zu unserer Unternehmenskultur.

Wir pflegen daher den intensiven Dialog mit unseren Mitarbeitern, aber auch mit unseren
Kunden und mit allen interessierten Akteuren in der Region. Dabei stehen wir Anregungen, ob
sie aus unseren Betriebsabläufen heraus entstehen oder von außen an uns heran­ getragen
werden, stets offen und positiv gegenüber. Auch bei der Beschaffung von Betriebsmitteln
beachten wir ökologische Kriterien. Wir wollen Lieferanten bevorzugen, die dem Umweltschutz
einen mindestens genauso hohen Stellenwert einräumen, wie wir es tun.

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4.   Umweltaspekte

     Neben den seit bereits über 10 Jahre etablierten EMAS-zertifizierten Unternehmen MSW und MN
     sind am Standort Rheinallee 41 mittlerweile weitere Unternehmen mit eigenem Personal ansässig,
     die nun ab 2019 an der EMAS-Validierung teilnehmen. Es handelt sich hierbei um die Unternehmen
     MEE, MW, MSVS und MBB. Diese sind aufgrund des Energiedienstleistungsgesetzes als
     verbundene Unternehmen zur MSW zu betrachten. Diese Unternehmen und ihre jeweiligen
     Umweltaspekte werden zukünftig an allen Belangen und Notwendigkeiten von EMAS über diese
     Umwelterklärung      und     den    damit     korrespondierenden         Werkzeugen        des    nachhaltigen
     Ressourceneinsatzes und Umweltschutzes teilhaben. Zur besseren Verdeutlichung, was
     Umweltaspekte sind, zitieren wir auszugsweise auf wesentliche Inhalte der Internetseite des
     Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz:

     Umweltaspekt

     Die Definition in der EMAS-Verordnung lautet: "Derjenige Bestandteil der Tätigkeiten, Produkte oder
     Dienstleistungen einer Organisation, der Auswirkungen auf die Umwelt hat oder haben kann." Umweltaspekte
     können positive oder negative Auswirkungen auf die Umwelt hervorrufen. Organisationen, die ein
     Umweltmanagementsystem nach EMAS einführen wollen, müssen sich in der Regel im Rahmen der ersten
     Umweltprüfung mit ihren Umweltaspekten beschäftigen. Hier gilt es nicht sämtliche Umweltaspekte zu erfassen,
     sondern die, die für die Organisation bedeutende Umweltauswirkungen haben.

     Direkte Umweltaspekte

     Direkte Umweltaspekte betreffen die Tätigkeiten der Organisation, deren Ablauf sie vollständig kontrolliert.
     Beispiele: Emissionen in die Atmosphäre, Einleitung und Ableitungen in Gewässer, Nutzung und Kontaminierung
     von Böden, Nutzung von natürlichen Ressourcen und Rohstoffen (einschließlich Energie), lokale Phänomene
     (Lärm, Erschütterungen, Gerüche, Staub, ästhetische Beeinträchtigung)

     Indirekte Umweltaspekte

     Indirekte Umweltaspekte betreffen nur mittelbar die Organisation, ohne dass diese die vollständige Kontrolle
     darüber hat. Beispiele: produktlebenszyklusbezogene Aspekte (Design, Entwicklung, Verpackung, Transport,
     Verwendung und Wiederverwendung / Entsorgung von Abfall), Auswahl und Zusammensetzung von
     Dienstleistungen (z. B. Transport- oder Gaststättengewerbe), Verwaltungs- und Planungsentscheidungen,
     Zusammensetzung des Produktangebots, Umweltleistung und -verhalten von Auftragnehmern,
     Unterauftragnehmern und Lieferanten

     Abbildung 11: Screenshot Internetinfo des Umweltpakt Bayern zu EMAS
                 siehe auch: https://www.umweltpakt.bayern.de/management/faq/411/emas

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4.1.    Verfahren zur Identifikation und Bewertung von Umweltaspekten

Im Rahmen dieser Umwelterklärung werden diejenigen Umweltaspekte aufgeführt, die bedeutende
Umweltauswirkungen haben und die direkt hinsichtlich ihrer Quantität beeinflusst werden können.
Die Identifikation und die Bewertung der Umweltaspekte erfolgen in direkter Zusammenarbeit mit
den    betroffenen   Bereichen      und    Abteilungen,       bzw.    den     relevanten      fachkompetenten
Ansprechpartnern innerhalb des Unternehmens; im Bedarfsfalle werden auch externe Expertisen
eingeholt. Die Bewertung basiert auf dem vom Umweltbundesamt empfohlenen und - ursprünglich
durch die Mitgliedschaft am Mainzer Ökoprofit-Club - implementierten ABC­Bewertungsschema:

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Abbildung 12: ABC-Bewertungsschema des Umweltbundesamtes

Nach dieser Einstufung der Umweltaspekte in die Kategorien A, B oder C werden die Umweltaspekte
im Hinblick auf die Einflussmöglichkeit eines Standorts bewertet. Insbesondere bei der
Perspektivbetrachtung der direkten Umweltaspekte ist es dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern
möglich durch entsprechende Entscheidungen und Maßnahmen Einfluss auf das angestrebte
Ergebnis der umweltrelevanten Thematik zu nehmen. Hierzu wurden bei dieser systematischen
Betrachtung drei Steuerungskategorien festgelegt:

        I                auch kurzfristig ist ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden

        II               der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel­ bis langfristig

        III              Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr langfristig

                         oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben

Ein Umweltaspekt, der z. B. mit A und I bewertet wird, weist eine hohe unternehmerische
Handlungsnotwendigkeit auf und verfügt erfreulicherweise über ein relativ großes und kurzfristig
abrufbares Steuerungspotenzial; Umweltaspekte der Kategorie III hingegen könnten unter anderem
abhängig von politischem Willen sein. Diese Methodik wird in den beiden folgenden Kapiteln zu den
direkten und indirekten Umweltaspekte der teilnehmenden Unternehmen entsprechend angewendet
und veranschaulicht.

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