UMWELTERKLÄRUNG 2021 DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN
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DIE UMWELTERKLÄRUNG DER MAINZER STADTWERKE AG UND DER AM STANDORT ANSÄSSIGEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN UMWELTERKLÄRUNG 2021
Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 5 2. Mainzer Stadtwerke AG und Ihre Tochtergesellschaften im Überblick 12 2.1. Vorstellung 12 2.2. Erwartungen und Ansprüche an die Unternehmensgruppe der MSW 16 2.3. Chancen und Risiken für die Unternehmensgruppe an der „Rheinallee 41“ 17 2.4. Der Standort „Rheinallee 41“ 19 2.4.1. Unternehmensverwaltung und Tochterunternehmen 19 2.4.2. Relevante Betriebsstätten (Wasserwerke/Netzanlagen und Zentrallager/Logistikzentrum) 21 2.5. Bisherige Meilensteine im Umweltschutz 22 3. Umweltleitlinie 24 4. Umweltaspekte 25 4.1. Verfahren zur Identifikation und Bewertung von Umweltaspekten 26 4.2. Direkte Umweltaspekte 27 4.3. Indirekte Umweltaspekte 30 5. Darstellung der Umweltleistung 33 5.1. Standort „Rheinallee 41“ 33 5.1.1. Kernindikatoren nach EMAS III 34 5.1.2. Darstellung weiterer umweltrelevanter Verbrauchsdaten 37 5.1.3. Emissionen 42 5.1.4. Abfall 44 5.1.5. Wasser 46 5.1.6. Papier 47 5.1.7. Biologische Vielfalt 48 5.2. Relevante Betriebsstätten - Wasserwerke und Netzanlagen 49 5.2.1. Kernindikatoren nach EMAS III 51 5.2.2. Emissionen 55 5.2.3. Biologische Vielfalt 55 6. Umweltprogramm 57 6.1. Umgesetzte Maßnahmen 57 6.2. Geplante Maßnahmen 58 6.3. Sondermaßnahme „E-Mobilität“ 60 7. Rechtlicher Hintergrund 63 8. Umweltmanagementsystem der Mainzer Stadtwerke AG 65 8.1. Organisation 65 8.2. Aufbau und Dokumentation des Umweltmanagementsystems 67 8.3. Beteiligung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am EMAS-Prozess 68 9. EMAS Ansprechpartner bei der Mainzer Stadtwerke AG und Mainzer Netze GmbH 69 10. Gültigkeitserklärung 70 MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 2
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Energiepark Mainz 8 Abbildung 2: Zukunftsbild der Dachstrategie 9 Abbildung 3: Werbekampagne aus dem Jahr 2007 10 Abbildung 4: M wie Mainz 13 Abbildung 5: 82-kW-Peak PV-Anlage Wasserwerk Petersaue 14 Abbildung 6: 100-kW-Peak PV-Anlage Lager- und Logistikzentrum Obere Austraße 14 Abbildung 7: Areal-Lageplan Standort „Rheinallee 41“ 19 Abbildung 8: Lageplan Wasserwerke, Wassernetzanlagen und neues Zentrallager 20 Abbildung 9: DEA Zwerchallee und GDRM Zwerchallee 21 Abbildung 10: Auszeichnungen, Umwelterklärungen und Zertifikate einer Dekade 23 Abbildung 11: Screenshot Internetinfo des Umweltpakt Bayern zu EMAS 25 Abbildung 12: ABC-Bewertungsschema des Umweltbundesamtes 26 Abbildung 13: Bewertung der direkten Umweltaspekte der MSW 28 Abbildung 14 und 15: MSVS CO2-Neutralität Ressource Papier 29 Abbildung 16: Bewertung der indirekten Umweltaspekte der MSW 30 Abbildung 17: Mainzer Stadtwerke AG Hochhaus 33 Abbildung 18: Neuer Abfallhof des LZ „Obere Austraße 9“ in der Inbetriebnahmephase 36 Abbildung 19: Neu gestalteter, entsiegelter Vorplatz des MSW Hochhauses 48 Abbildung 20: Rohwassergewinnungs- und Trinkwasserbereitstellungsprozesse 49 Abbildung 21: Wasserwerk Eich am gleichnamigen Altrheinsee im Landkreis Alzey-Worms 51 Abbildungen 22: Wasserwerk Hof Schönau bei Rüsselheim 52 Abbildung 23 und 24: Wasserwerk Petersaue 53 Abbildung 25: Grob-Konzept einer artenreichen Blumenwiesen / Habitats-Struktur auf der Petersau 56 Abbildung 26: Umweltteam Organisationstruktur 65 Abbildung 27: UMS-Aufbaukonzept 67 Diagrammverzeichnis Diagramm 1: Entwicklung der Beschäftigtenzahl 34 Diagramm 2: Energieeffizienz 37 Diagramm 3: Energieverbräuche 38 Diagramm 4: Spezifische Energieverbräuche 39 Diagramm 5: Spezifische Personenkilometer 41 Diagramm 6: Emissionen - Dienstreisen 42 Diagramm 7: Emissionen - Dienstreisen und Energiebedarf 43 Diagramm 8: Wasserverbrauch 46 Diagramm 9: Papierverbrauch 47 Diagramm 10: Jahresfördermenge der Wasserwerke 51 Diagramm 11: Jahresstromverbrauch der Wasserwerke 52 Diagramm 12: Spezifischer Stromverbrauch der Wasserwerke 53 Diagramm 13: Entwicklung der Jahresfördermenge, des Jahresstromverbrauch und der spezifischen Stromverbräuche der Wasserwerke 54 Diagramm 22: E-Mobilitätseinfluss auf CO2-Aquivalent der Fahrzeugflotte 62 MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 3
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Auflistung Meilensteine Umweltschutz 22/23 Tabelle 2 und 3: Kernindikatoren nach EMAS III 35 Tabelle 4: Energieeffizienz 37 Tabelle 5: Energieverbräuche 38 Tabelle 6 und 7: Mobilitätsbedarf 40 Tabelle 8: Emissionen 42 Tabellen 9 und 10: nicht gefährliche Abfallfraktionen 44 Tabellen 11/12/13: gefährliche Abfallfraktionen 45 Tabelle 14: Wasserverbrauch 46 Tabelle 15: Papierverbrauch 47 Tabelle 16: Abfälle des Gewinnungs- und Aufbereitungsprozesses in den Wasserwerken 55 Tabelle 17: Umgesetzte Maßnahmen der MSW-Gruppe 57 Tabelle 18: Geplante Maßnahmen aus direkten Umweltaspekten der MSW-Gruppe 58 Tabelle 19: Geplante Maßnahmen aus indirekten Umweltaspekten der MSW-Gruppe 59 Tabelle 20: E-Mobilitätseinfluss auf Anzahl, Antriebsart und Laufleistung der Fahrzeugflotte 61 Tabelle 21: E-Mobilitätseinfluss auf CO2-Aquivalent der Fahrzeugflotte 62 Tabelle 22: rechtliche Anforderungen und gesetzliche Regelungen der MSW 63/64 MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 4
1. Vorwort Seit der Jahrtausendwende hat sich die Mainzer Stadtwerke AG (MSW) mit Ihren Tochtergesellschaften zu einer modernen und leistungsstarken Dienstleistungsunternehmensgruppe gewandelt, die stets neue Herausforderungen annimmt und in pragmatischer Weise den vielfältigen Aufgaben eines Versorgungsunternehmens gegenüber Bürgern und Umwelt gerecht wird. Das Kerngeschäft der Unternehmensgruppe zeichnet sich im Wesentlichen darin aus, Bürger der Region - dem Stadtgebiet Mainz, den ehemaligen rechtsrheinischen Stadtteilen Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel, und Mainz- Kostheim, Gemeinden des rheinhessischen Landkreises Mainz-Bingen sowie Gemeinden des hessischen Landkreises Groß-Gerau - mit den Energieträgern Gas, Strom, Wärme sowie dem Lebensmittel Trinkwasser zu versorgen. Seit mehreren Jahrzehnten erfolgt über eine Beauftragung der Landeshauptstadt Mainz der Betrieb der Straßenbeleuchtungsanlagen in Mainz. Zusätzlich werden durch die Unternehmensgruppe weitere Dienstleistungen in der Region angeboten. Wir, die MSW, die Mainzer Netze GmbH (MN), die Mainzer Erneuerbare Energien GmbH (MEE), die Mainzer Wärme GmbH (MW), die Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH (MSVS) und die Mainzer Breitband GmbH (MBB) wollen heute und in Zukunft unseren Lebensraum, den wir zu großen Teilen in städtisch geprägten Umfeld im engen Kontakt mit Fauna und Flora teilen, erhalten und vor negativen Einflüssen bewahren. Durch unser heutiges Handeln legen wir die Grundsteine für die gerade heranwachsenden und bereits initiativ werdenden Generationen. Neben einem gesunden, umweltethischen Selbstverständnis ist ein nachhaltiges und wirksames Agieren in allen ökologischen Belangen für unsere Unternehmen, unsere Führungskräfte und unsere Mitarbeiter von entsprechender Bedeutung. Umwelt- und Klimaschutz sind mittlerweile in allen Prozessen unserer Unternehmen, auch in der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern, angelangt und fester Bestandteil einer ökologisch ausgerichteten Wertschöpfung. Garanten, dass es auch in Zukunft so bleibt, bilden die im Jahr 2011 erstmals erworbenen betrieblichen Expertisen DIN EN ISO 14001 und EMAS III, welche seitdem kontinuierlich für die zertifizierten Unternehmen am Standort „Rheinallee 41“ in Mainz fortgeschrieben werden. Bereits 3 Jahre zuvor, im Frühjahr 2008, beschloss der Vorstand der MSW die Teilnahme des Unternehmens am nachhaltigen und umweltgerechten Austausch mit anderen Mainzer Firmen im ÖKOPROFIT-Club Mainz. Hierüber wurden frühzeitig - mit regionaler Ausrichtung und in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Landeshauptstadt Mainz - eine Grundlage zur Aufnahme der Energieverbräuche und zur Kennzahlermittlung sowie eine Umweltprogrammethik entwickelt. Die durch den Vorstand der MSW und der Geschäftsführung der MN erlassene Umweltleitlinie, der seit 2020 auch die Tochterunternehmen MEE, MW, MSVS und MBB im Rahmen der EMAS-Expertise folgen, drückt die Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Erfolg und nachhaltigem Forcieren des Klimaschutzes aus. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 5
Dies wird im Rahmen der EMAS- und ÖKOPROFIT-Club-Mainz-Aktivitäten kontinuierlich unter Beweis gestellt und beeinflusst die Haltung aller Menschen im Unternehmen zur Ressourcenschonung und zum Schutz der Umwelt. Über die gemeinsam für MSW, MN, MEE, MW, MSVS und MBB geltende Umwelterklärung wird auch in diesem Jahr die nachhaltig wirksame und transparente Strategie der Unternehmens- gruppe im Bereich Umweltschutz fortgeschrieben und erneuert. Die Umwelterklärung ist jedem Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen in papierloser Form via „MIRA“ (Name des Unternehmensgruppen-Intranets) zugänglich; darüber hinaus kann jederzeit auf öffentlich zugängliche webbasierende Varianten über die Internetauftritte der Unternehmen zugegriffen werden. In Druck gehen - wie jedes Jahr - nur 100 Exemplare, die am Standort „Rheinallee 41“ an exponierter Stelle, insbesondere in den Besprechungs- und Pausenzonen ausgelegt bzw. im Anforderungsfalle zur Verfügung gestellt werden. Neu eingestellte Mitarbeiter erhalten bei Ihrer Ersteinweisung ein persönliches Exemplar, welches nicht doppelseitig bedruckt ist, damit die Mitarbeiter auf der „Blanko“-Seite Raum zur Fixierung Ihrer Gedanken, Ideen und Notizen vorfinden. Die Umwelterklärung 2020 - in der Druckform mit robuster Spiralringbindung - ist ein individuell nutzbares Werkzeug zur Reflexion des Umweltschutzselbstverständnisses jedes einzelnen Mitarbeiters. Selbstverständlich wird die Umwelterklärung auf chlorfreiem Recyclingpapier gedruckt. Am Unternehmenssitz der MSW am Standort „Rheinallee 41“ in der Mainzer Neustadt befinden sich neben den bereits EMAS-zertifizierten Unternehmen MSW und MN noch die weiteren personalführenden Unternehmen MEE, MW, MSVS und MBB. Das nach Mitarbeiterzahlen größte Unternehmen am Standort Rheinallee ist mit 558 MA zum Jahreswechsel 2020/2021 die MN. Damit die MSW mit ihren aktuell 85 Mitarbeitern wirksam agieren kann, bedient sie sich über unterschiedlichste Dienstleistungsverträge bei Ihren Unternehmenstöchtern, insbesondere der MN, z. B. was shared-service-Dienstleistungen wie das Facility Management, Einkauf und Logistik, Personal- und Rechnungswesen, etc. anbelangt. Seit mehr als 10 Jahren forciert die MSW die Energiewende in Mainz und der Region. Hierzu wurden ca. 200 Photovoltaik- und über 80 Windkraftanlagen errichtet. Ergänzend zu diesen regenerativen Technologien übernahm man auch noch 12 Wasserkraftwerke von anderen Unternehmen aus der Energiebranche. Durch diese Maßnahmen kann die MSW eine regenerative Energiemenge erzeugen, die mehr als 20% des im Stadtgebiet Mainz verbrauchten Stroms entspricht. Sehr erfreulich ist die jüngste Entwicklung im sehr wichtigen Energienachhaltigkeitsbereich der Wassergewinnung. Dort werden - zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in der Mainzer Region und auch darüber hinaus - drei Wasserwerke, inklusive der Wassernetzanlagen des eigenen Transport- und Verteilnetzes, mit einem drei- bis vierfachen Jahresstrombedarf des Areals „Rheinallee 41“, CO 2-frei betrieben. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 6
Die MEE verantwortet als Tochter der MSW sämtliche erneuerbare Energien Aktivitäten der Unternehmensgruppe. Durch stadtwerkegruppeninterne Ressourcenumsteuerungsmaßnahmen verfügt dieses Unternehmen mittlerweile über 11 Mitarbeitende, 2 hiervon agieren vom Standort Rheinallee aus. Die Assets der MEE umfassen mittlerweile 200 Freiflächen- und Dach- Photovoltaikanlagen mit rund 89 MW Leistung (davon 86,5 MW mit eigene Anlagen und 2,5 MW über Beteilungen), Windenergietechnologie - 24 eigene Anlagen und eine 50% Beteiligung an weiteren 89 Windrädern - mit einer Gesamtleistung von 156,5 MW (davon 64,2 MW mit eigenen Anlagen und 92,3 MW bei den Kooperationen) sowie 12 Wasserkraftanlagen, welche über eine reale Summenleistung von 7,5 MW verfügen. Diese Wasserkraftanlagen werden über drei eigene operativ tätige, ortsnahe Mitarbeiter betreut. Die MW ist mit 15 Mitarbeitern vorrangig im Bereich des Wärme-, aber auch des Kälteanlagen- Contracting aktiv und organisiert die Bereitstellung von rund 68,5 MW Gebäudewärmeleistung sowie 2 MW Kältebedarf für ein Rechenzentrum; inklusive des Mess- und Zählwesens sowie der Abrechnung. Die MSVS bietet Lösungen rund um Energielieferung und energienahe Produkte (z. B. der E- Mobilität) an. Dabei werden auch Produkte aus dem MSW-Konzern zu Lösungspaketen zusammengestellt, um sowohl den Haushalts- als auch den Großkunden wie z. B. Wohnungsbaugesellschaften, einen einfachen Zugang zu einer interessanten Produktpalette und einem kundengerechten Rund-Um-Service zu bieten. Das Energievertriebsunternehmen, mit einer momentanen Personalstärke von 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ist über das Kundenservicecenter "Energieladen" für Privat- und Gewerbekunden sowie eine key account - Position für Großkunden am Standort „Rheinallee 41“ vertreten. Die 2017 gegründete und 7 MA starke MBB vermarktet vorrangig regionale Leitungskapazitäten (rund 170 km beleuchtete Glasfaser) und bedient mit diesem Segment in erster Linie klassische Gewerbekunden. Im Rahmen dieser Umwelterklärung werden neben dem EMAS-Standort „Rheinallee 41“, auch die 3 Wasserwerke Eich, Hof Schönau und Petersaue der MSW sowie mehrere im Wassernetz der MN befindliche Hochbehälter und Druckerhöhungsanlagen der MN mit in die Betrachtung einbezogen. Diese Betriebsstätten benötigen prozessbedingt zur Trinkwasserbereitstellung sehr hohe Mengen an elektrischer Energie (aktuell der 3,5-fache jährliche Strombedarf, der zur Versorgung des Areals „Rheinallee 41“ notwendig ist). Zudem wird auch Trinkwasser bei notwendigen Spülvorgängen zur Sicherstellung der Wasserqualität in den Wassergewinnungsanlagen als Betriebsstoff eingesetzt. Am Standort „Rheinallee 41“ wurde zwischenzeitlich der Gebäudekomplex RL, welcher das alte Zentrallager der Unternehmensgruppe beinhaltete, stillgelegt und durch einen Neubau am Standort „Obere Austraße 9“ ersetzt, der etwa 1,5 km entfernt an geeigneterer Stelle in Rheinnähe gelegen ist. Der Inbetriebnahme des neuen Lager- und Logistikzentrums im Sommer 2018 folgte die MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 7
sukzessive Übernahme der Abfallfraktionierung und -sammlung auf dem integrierten Abfallsammelhof „Obere Austraße 9“. Dort werden alle Abfälle, die überwiegend im Rahmen des operativen Netzbetriebes der Gas-, Wasser, Strom- und Straßenbeleuchtungsnetze der MN entstehen, gesammelt und über entsprechend zertifizierte Entsorgungsunternehmen konform zur Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) und Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) einer Wiederverwertung oder - erforderlichenfalls - Beseitigung zugeführt. Zum Jahreswechsel 2019/2020 waren bereits alle nicht gefährlichen Abfallfraktionen am Standort „Obere Austraße 9“ aktiviert. Seit Herbst 2020 werden auch die gefährlichen Abfallfraktionen dort gesammelt und einer fachgerechten Entsorgung zugeführt. Es ist angedacht, ab 2021 den Sondermüll- Sammelbereich für gefährliche Abfälle am Standort „Rheinallee 41“ zurückzubauen. Einen weiteren bedeutsamen Beitrag der Unternehmensgruppe für das Gelingen der Energiewende stellt der Energiepark Mainz dar. Es handelt sich hierbei um eine Power-to-Gas- Pilotanlage des Firmenkonsortiums Linde AG, Siemens AG und Mainzer Stadtwerke AG, die unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule RheinMain zur Erzeugung von Wasserstoff über das Elektrolyseverfahren aus Wasser 2015 in Betrieb genommen wurde. Die dafür benötigte Energie wird über regenerative Windkraftanlagen, die direkt in Sichtweite der verfahrenstechnischen Anlage stehen, gewonnen. Der so produzierte „grüne“ Wasserstoff kann im Sinne der Sektorenkopplung über Tankfahrzeuge abtransportiert und industriell eingesetzt werden, zur Kraftstoffversorgung brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen dienen oder auch - wie seit 2017 im Mainzer Vorort Ebersheim praktiziert - anteilig dem durchgeleiteten Erdgas beigemischt werden. Abbildung 1: Energiepark Mainz MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 8
Um einen aktiven Beitrag zur Senkung der innerstädtischen Emissionen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes zu leisten, hat die MN in enger Abstimmung mit dem Vorstand der MSW ein ambitioniertes und sehr umfangreiches Programm zur kompletten Transformation ihres konventionellen Fuhrparks auf E-Mobilität und der dazu notwendigen Ladeinfrastruktur aufgelegt. Es läuft über mehrere Jahre und wird zu einem stufenweisen Austausch der Verbrennungsfahrzeuge durch elektromotorgetriebene Fahrzeuge führen; parallel wird die dazu notwendige standortinterne Ladeinfrastruktur bereitgestellt. Ziel ist es, den größten Teil der Unternehmensfahrzeugflotte bis 2022 auf E-Mobilität umgestellt zu haben. Aktuell sind 23 E-Fahrzeuge und 8 Hybrid-getriebene PKWs unterschiedlichster Hersteller in Nutzung und zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde der Ladeinfrastruktur-Ausbau, mit 74 Ladepunkten in der Tiefgarage und dem Vorplatz sowie MA-Parkplatz des Areals am Standort „Rheinallee 41“ realisiert; hiervon können 10 MSW Ladepunkte außerhalb der Dienstzeiten im Wechselbetrieb mit dem öffentlichen Raum von elektromobilen Bürgern genutzt werden. Ergänzend hat die MSW über 100 öffentliche Ladepunkte im Versorgungsgebiet in Betrieb genommen sowie weitere vier öffentliche E-Tankstellen für die Liegenschaften der LBB Rheinland-Pfalz im Netzgebiet der MN errichtet. Über die MSVS werden für private und gewerbliche Kunden geeignete E-Mobilitäts- und Ladeinfrastrukturlösungen angeboten. Unter anderem wurden für die Landeshauptstadt Mainz zur Versorgung ihres E-Fuhrparks an verschiedenen Standorten Ladelösungen realisiert; z. B. beim Amt 67 (Grün- und Umweltamt) eine Ladeinfrastruktur mit 18 Ladepunkten. Die MSW-Gruppe ist mit diesen umweltbezogenen Projekten Vorreiter in Mainz und der umgebenden Region. Im Rahmen ihres aktuellen Dachstrategieprozesses hat die MSW-Gruppe den strategischen Pfad „Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz“ definiert. Abbildung 2: Zukunftsbild der Dachstrategie MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 9
Diese mittel- und kurzfristigen Ziele eines nachhaltigen unternehmerischen Handelns finden bereits im Jahr 2003 seinen Ausgangspunkt bei den Mainzer Stadtwerken. Die Grundlagen für eine authentische menschen- und umweltgerechte Haltung wurden zunächst über die „Stiftung für Afrika“ - einem Förderprojekt zur nachhaltigen Energiebereitstellung in Ruanda und Senegal - geschaffen, die dann 4 Jahre später (2007) in die „Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz“ überging. Diese regional ausgerichtete Klimaschutzstiftung orientierte sich an der damals gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz abgeschlossenen Klimaschutzvereinbarung. Vorstände der Stiftung sind der/die jeweilige Umweltdezernent/in und der technische Vorstand der Mainzer Stadtwerke. Ein wesentliches, bei Gründung der Klimaschutzstiftung ausformuliertes Ziel - bereits im Jahr 2020 einen Anteil von mindestens 20% Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien in der Stadt Mainz bereitzustellen und einzusetzen - konnte frühzeitiger erreicht werden; bereits im Jahr 2019 waren weit über 370 Mio. kWh grüner Strom für die Bürger verfügbar. Mainz, mit 1.633 Mio. kWh durchschnittlichen Stromverbrauch, hatte die 20%-Barriere von 327 Mio. kWh bereits vor 2019 genommen und verfolgt auch weiterhin ambitionierte Ziele zum Erhalt unserer Natur und einer wirksamen Ressourcenschonung in einem der größten Ballungsräume der Bundesrepublik Deutschland. Abbildung 3: Werbekampagne aus dem Jahr 2007 Weitere Informationen, insbesondere zu den aktuellen Förderprogrammen, sind unter dem Internetauftritt der „Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz“ , bzw. über https://www.mainzer-stiftung.de/ aufrufbar. In Ergänzung hierzu weisen wir auf die „Klimaschutzseite der Landeshauptstadt Mainz“ hin, welche den Gesamterfolg der Stadt Mainz, und gleichsam der wirksamen Teilhabe unserer Unternehmensgruppe, an diesem ersten, wichtigen Teilschritt zum Erhalt unsere städtischen Lebensraumes belegt und auch würdigt. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 10
Damit veranschaulicht die MSW mit ihren Unternehmen erneut, dass nachhaltiges unternehmerisches Handeln im Einklang mit Umwelt- und Klimaschutz möglich und wichtig ist. Mainz, den 07.06.2021 MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 11
2. Mainzer Stadtwerke AG und Ihre Tochtergesellschaften im Überblick 2.1. Vorstellung Seit vielen Jahrzehnten versorgt die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG (MSW) die Stadt Mainz, die ehemaligen Mainzer Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel, Mainz- Kostheim, Teile Rheinhessens und des Landkreises Groß-Gerau mit Strom, Gas, Trinkwasser, Wärme, öffentlicher Mobilität und technischen Dienstleistungen: Zuverlässig, sicher, ökologisch und energieeffizient. Im Herbst 2016 kam ein neuer Geschäftszweig dazu; seitdem können alle Mainzerinnen und Mainzer Strom und Gas von der Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH (MSVS) beziehen. Darüber hinaus bietet die MSVS Heiz- und Ladestrom an. Besitzer von Wärmepumpen werden hierüber mit grünem Strom versorgt. Auch über Ladestromtarife der Vertriebsgesellschaft verfolgt die MSW das Ziel, in Sachen E-Mobilität als Komplettlösungsanbieter die Bestrebungen und Vorgaben der lokalen Agenda sowie des Masterplans der Landeshauptstadt Mainz hinsichtlich Emissionsreduzierung erfolgreich voranzutreiben. Über die MSVS erhält der Bürger und ebenso der Gewerbetreibende unkomplizierten Zugang zu Förderprogrammen, die im Versorgungsgebiet der Mainzer Netze GmbH (MN) angeboten werden. Im Jahr 2018 wurde das Produktportfolie der Unternehmensgruppe durch Glasfaser-Technologielösungen der Mainzer Breitband GmbH (MBB) erweitert. Durch eine schnelle und sichere Datenübertragung wird auch der ganzheitliche Ansatz zur regionalen Energiewende ebenso effektiv wie effizient unterstützt. Die MSW gehört mittelbar zu 100 % der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Als kommunales Unternehmen stehen die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt des Unternehmensleitbildes. Das tägliche unternehmerische Handeln betrifft nahezu alle Lebensbereiche der Menschen in Mainz und Umgebung. Der Begriff „Mainzer“ hat deshalb im Herbst 2016 Einzug in die neue Firmierung der zentralen Stadtwerke-Gesellschaften gehalten. „Mainzer“ steht seitdem auch im Dachmarken-Logo der Stadtwerke-Gruppe mit einem bunten „M“ einprägsam als Kernbotschaft: Hier arbeitet ein Mainzer Unternehmen für die Menschen in unserer Stadt. Die MSW, die mitarbeiterstarke MN und die weiteren Tochterunternehmen MEE, MW, MSVS sowie MBB haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zielstrebig aus einem klassischen Versorgungsunternehmen zu einer zukunftsfähigen Unternehmensgruppe entwickelt, die heute Dienstleistungen für viele Lebensbereiche erbringt. Der Schwerpunkt liegt auf der Versorgung der Menschen in Mainz und der Region mit Energie und Trinkwasser. Darüber hinaus engagiert sich die Unternehmensgruppe in der verbrauchsnahen Energieerzeugung und fördert zukunftsorientierte Projekte in den Bereichen Verkehr und Infrastruktur. Da die MSW und Ihr Tochterunternehmen, die MN, am selben Standort angesiedelt sind, diesen zusammen nutzen und über synergetische MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 12
Dienstleistungsverträge eng miteinander verflochten sind, wurde bereits in den vergangenen Jahren eine gemeinsame Umwelterklärung erstellt. Ein, die Unternehmenseinheiten übergreifendes Umweltmanagementsystem, stellt dies sicher. Gemeinsam mit der MSW und der MN werden die vier zuvor genannten Tochterunternehmen MEE, MW, MSVS und MBB ab diesem Jahr am etablierten Umweltmanagementsystem im Rahmen von EMAS teilhaben. Aussagen, die alle Unternehmen der Unternehmensgruppe betreffen, werden in dieser Umwelterklärung vereinfachend unter den Bezeichnungen „Mainzer Stadtwerke“, „MSW- Gruppe“ oder auch über die Abkürzung „MSW“ geführt. Die an der EMAS-Validierung teilnehmenden Unternehmen werden entweder explizit oder kurz als „EMAS-Unternehmen“ zusammengefasst. Zahlen, Daten, Fakten des Gesamtkonzerns Mainzer Stadtwerke AG Vorstand: Vorsitzender Daniel Gahr und Techn. Vorstand und stellv. Vorsitzender Dr.-Ing. Tobias Brosze Aktiengesellschaft seit: 1971 Aktionär: 100 Prozent in kommunaler Hand Umsatzerlöse des Konzerns 2019: rund 509 Mio. € Mitarbeiter des Konzerns 2019: rund 1.701 Mitarbeiter Firmenzentrale: Rheinallee 41, 55118 Mainz Abbildung 4: M wie Mainz MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 13
Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG Die MSW-Gruppe verfügt über ein breites Spektrum an Leistungen, wie die folgende Clusterung ihrer Geschäftsfelder und entsprechend ausgewiesener Beteiligungen zeigt: Konventionelle Stromerzeugung / Wärme / Netze / Versorgung durch die Kraftwerke Mainz Wiesbaden AG (50%), die Mainzer Wärme GmbH, die Mainzer Fernwärme GmbH (66,67%), die evb Energieversorgungs-Betriebsgesellschaft mbH, die Mainzer Netze GmbH, die Mainzer Breitband GmbH, die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH und die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH • Betrieb von Strom- und Erdgasversorgungsnetzen • Erzeugung von Strom und Wärme • Betrieb von Wärmenetzen • Energetische Abfallverwertung • Wassergewinnung in drei Wasserwerken • Trinkwasserversorgung Erneuerbaren Energien über die Mainzer Erneuerbare Energien GmbH und die Teilhabe an der Pionext GmbH (33,33%) • Solarenergie • Wasserkraftenergie • Windkraftenergie • Power-to-H2-Technologie Abbildungen 5 und 6: 82-kWp und 100-kWp PV-Anlagen des Wasserwerks Petersaue und des Logistikzentrums MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 14
Vertrieb / weitere Dienstleistungsbereiche mit der Mainzer Stadtwerke Vertrieb und Service GmbH, der Mainzer Stadtbad GmbH, der Mainzer Netze GmbH, der Mainz Worms Energiebündnis GmbH (50%), der Frankenbach Container Terminal GmbH (25,2%) und der Count + Care GmbH & Co. KG / Count + Care Verwaltungs GmbH (je 25,1%) • Vertrieb von Gas, Strom und Wärme • Betrieb des Stadtbades • Betrieb der Straßenbeleuchtung • Contracting und Betriebsführung • Kommunikations- und Sicherheitstechnik • Telekommunikationsdienstleistungen • Teilhabe am Container-Terminal • IT-Dienstleistungen Verkehr mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (97,22%) und der City Bahn GmbH (32,45%) • Öffentlicher Personennahverkehr Infrastrukturentwicklung / Immobilienmanagement durch die Zollhafen Mainz GmbH, die Gonsbachterrassen GmbH, Mainzer Hafen GmbH (50%), der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG (49,9%), der Rio Energieeffizienz GmbH & Co. KG (49,8%) / Rio Energieeffizienz Verwaltungs GmbH (50%) und Rheinhessen Energie GmbH (12,55%) sowie die Entwicklung des Heiligkreuz-Stadtviertel Darüber hinaus ist die MSW seit knapp anderthalb Jahrzehnten Mitglied des Ökoprofit Klubs Mainz und engagiert sich nachhaltig wirksam in mehreren Stiftungen. Stiftungen der Mainzer Stadtwerke AG • Stiftung Kunsthalle Mainz • Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 15
2.2. Erwartungen und Ansprüche an die Unternehmensgruppe der MSW Die Bevölkerung der Stadt Mainz und der Region kennt das Unternehmen seit über 100 Jahren. In dieser Zeit hat sich ein sehr guter Leumund aufgebaut; man konnte sich stets und kann sich nachwievor auf eine zuverlässige und dienstleistungsorientierte Versorgung mit Gas, Wasser, Strom und Straßenbeleuchtung verlassen. Das Gleiche gilt für die Sicherstellung des öffentlichen Nahverkehrs, der vom Tochterunternehmen MVG, heute auch als „Mainzer Mobilität“ bezeichnet, abgewickelt wird. Neben den oben genannten Grunderfahrungen erwartet man von einem kommunalen Unternehmen ebenso die Achtung der lokalen Gegebenheiten wie die Berücksichtigung eines wirksamen Natur- und Umweltschutzes mit kontinuierlichen Verbesserungen für die zukünftigen Generationen. Die Erwartungen und die Ansprüche der Bevölkerung lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Sichere Gas-, Wasser- und Stromversorgung sowie Straßenbeleuchtung im öffentlichen Raum • Sicherstellung und Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs • Preiswerte Dienstleistungen und wirksame Wertschöpfung bleibt in der Kommune • Umweltfreundliche Energie und Wassergewinnung • Erhalten der Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen • Beratung und Hilfestellung bei allen energiepolitischen Belangen • Nachhaltige Unternehmenspolitik Ein Großteil dieser zuvor genannten Aspekte ist durch den lokalen Bezug ohnehin selbstverständlich. Man lebt und arbeitet in derselben Stadt, die Mitarbeiter kommen von hier und es ist deshalb ein gemeinsames Anliegen, die gemeinsamen Lebensgrundlagen zu erhalten. Die MSW-Gruppe lebt in diesem Bewusstsein und richtet ihre Unternehmenspolitik darauf aus. Dies führt dazu, dass man wichtige Weiterentwicklungen betreibt, um die Arbeitsgrundlagen im Sinne der vorgenannten Ziele zu verbessern. Bis einschließlich 2015 wurde von der MN als Wasserversorger der Unternehmensgruppe ausschließlich das Lebensmittel Trinkwasser verkauft. Seit Ende 2016 sind auch die Energien Gas und Strom wieder für die Mainzer Bürger über unsere Unternehmensgruppe beziehbar. Der Transport erfolgt über das Leitungsnetz der MN. Die MSW bietet über die eigene Vertriebsgesellschaft MSVS, den Verkauf von umweltfreundlichem Erdgas und zertifiziertem Ökostrom an. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 16
2.3. Chancen und Risiken für die Unternehmensgruppe an der „Rheinallee 41“ Die EMASValidierung der MSW-Gruppe tangiert neben dem Standort „Rheinallee 41“ in der Mainzer Neustadt auch die EMAS-prozessrelevanten Wassergewinnungsbetriebsstätten der MSW, die Wassernetzanlagen der MN sowie das neue errichtete und 2018 in Betrieb genommene Lager- und Logistikzentrum „Obere Austraße 9“ der MN. Folgende Betätigungs- und Geschäftsfelder stehen hierbei im Fokus • Betrieb/Unterhaltung der Straßenbeleuchtungs-, Strom, Wasser und Gasnetze • Trinkwasserförderung in 3 Wasserwerken und Verteilung über das Trinkwasserversorgungsnetz • Herstellung/Betrieb von regenerativen Stromerzeugungsquellen basierend auf Sonne/Wasser/Wind • Ausbau der eigenen Elektromobilität, Förderung des Ausbaus dieser Technologie zur Reduzierung von Schadstoffemissionen im innerstätischen Gebiet • langfristige und wirksame Unterstützung zur Zielerreichung des „Masterplan 100% Klimaschutz“ in Mainz Hervorzuheben sind • Gasmotoren-Kraftwerksneubau mit Kraft-Wärme-Kopplung zur Wärmebereitstellung für die Mainzer Fernwärme GmbH, ergänzende Stützung der Netzstabilität durch hochdynamische Anlauffähigkeit • kontinuierliche Fortführung des Ausbaus von regenerativer Energiebereitstellung • Unterstützung des Ausbaus der E-Mobilitätsthematik durch die bereitzustellende Ladeinfrastruktur in der Region • komplette Umstellung der konventionellen, mit Verbrennungsmotoren ausgestatteten, unternehmenseigenen Fahrzeugflotte mit E-Mobilitätstechnologie zur Reduzierung der Schadstoffe- und Partikelemissionen im Netzgebiet Bei allen Geschäftsfeldern sind umweltrelevante Risiken denkbar (z. B. Kontaminierung des Grundwassers). Es gibt aber keine grundlegenden Risiken, die das grundsätzliche Geschäftsmodell der Unternehmensgruppe als Ganzes in Frage stellen. Davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man sich die einzelnen Bereiche genauer ansieht. Die Corona-Pandemie eröffnete mit den damit einhergehenden Risiken für Mitarbeiter und Betriebsabläufe auch neue Perspektiven und Chancen für die MSW-Unternehmensgruppe. So wurden bereits in der zweiten Hälfte 2020 an vielen Stellen für einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Ressourcen wirksame Maßnahmen, z. B. für eine flexible Arbeitswelt (mobiles Arbeiten mit Reduzierung von Emissionen) schnell und effektiv umgesetzt. Die Umwelterklärung 2021 wird u. a. hierzu im nächsten Jahr ausführlicher berichten. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 17
Betrieb und Unterhaltung von Gas-, Wasser- und Stromnetzen Für das normale Leben im gewerblichen und im privaten Bereich ist der Anschluss an das Strom Wasser und häufig auch an das Gasnetz unerlässlich. Der Investitionsaufwand für die Errichtung der langlebigen Netzinfrastruktur ist sehr hoch und bestehende Netze haben deshalb einen hohen Kapitalwert. Die MN als Betreiber dieser Netze, benötigt deshalb zur Refinanzierung dieser langlebigen und kostenintensiven Infrastruktur gesicherte Einnahmen. Aus volkswirtschaftlichen Erwägungen sichert der Gesetzgeber deshalb den Betreibern dieser Infrastrukturnetze natürliche Monopole zu, welche aber unter enger regulatorischer Kontrolle durch die Bundesnetzagentur im Falle der Strom- und Gasnetze oder im Falle der Wasserversorgung durch das Bundeskartellamt stehen. Jede Vertriebsgesellschaft, die Strom oder Gas an Kunden liefern möchte, muss diese Netze benutzen und dafür Netzentgelte bezahlen. Der Ansatz, dass z. B. Stromlieferanten eigene Kabel zu ihren Kunden verlegen, lässt sich volkswirtschaftlich nicht darstellen. Trinkwasserförderung Ähnliche Gegebenheiten wie beim Netzbetrieb sind auch im Bereich der Trinkwasserförderung anzutreffen. Die Erlaubnis Trinkwasser fördern zu dürfen, ist mit hohen gesetzlichen Hürden und Investitionsaufwendungen verbunden. Ein etabliertes Wasserversorgungsunternehmen, mit der entsprechenden Leitungsinfrastruktur und den notwendigen kommunalen Konzessionsrechten ausgestattet, hat in der Praxis mit Dienstleistung und Produkt gegenüber den Kunden eine Monopolstellung. Hinzu kommt, dass praktisch jeder gewerbliche und private Verbraucher auf Trinkwasser angewiesen ist, so dass ein weitgehend stabiler Absatz dieses Lebensmittels vorliegt und damit auch diese Geschäftsgrundlage sichergestellt ist. Herstellung und Betrieb - auf Sonne, Wasser und Wind basierender - regenerativer Stromerzeugungsquellen In Folge der Energiewende ist die Stromproduktion mit konventionellen Kraftwerken mit Risiken behaftet. Hocheffiziente, umweltfreundliche Gaskraftwerke konnten längere Zeit aufgrund der Priorisierung der regenerativen Energien nicht mehr gewinnbringend arbeiten. Bezüglich der Einspeisung von elektrischer Energie aus Sonne, Wind oder Wasser bestehen für den zu- ständigen Netzbetreiber gesetzliche Abnahmeverpflichtungen, die dem Anlagenbetreiber über 20 Jahre feste Einnahmen zusichern. Die bei Neubauvorhaben angesetzten Investitionskosten und die antizipierten Erlöse waren über die Jahre gewinnbringend, auch wenn die Windprognosen nicht immer wie erwartet eintraten. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 18
2.4. Der Standort „Rheinallee 41“ 2.4.1. Unternehmensverwaltung und Tochterunternehmen Die Validierung von EMAS III umfasst den Unternehmenssitz der MSW, der MN, der MEE, der MW, der MSVS und der MBB am Standort „Rheinallee 41“ mit den aktiv genutzten Gebäuden RH, RN und RB; das RL-Gebäude, seit Mitte 2018 durch die Inbetriebnahme des neuen Zentrallagers in der Oberen Austraße, nicht mehr als Lager/Logistikgebäude in Verwendung, ist zur Zeit stillgelegt. Aktuell findet eine mögliche Überplanung statt. Möglicherweise entsteht hier ein moderner Büro- und Parkflächenkomplex, da beide Themenbereiche einen Engpass hinsichtlich der Unternehmensentwicklung darstellen. Abbildung 7: Areal-Lageplan Standort „Rheinallee 41“ Die Haupttätigkeit am betrachteten Standort sind administrative Büroarbeiten. Darüber hinaus sind die Instandhaltungs- und Montagebereiche der MN sowie die damit verbundenen Einrichtungen (Werkstätten und Materiallager) im RB-Gebäude untergebracht. Bis Mitte des Jahres 2016 befand sich die zentrale Netzleitstelle für die Steuerung und Überwachung der Versorgungsnetze Strom und Gas sowie der Wasserwerke- und -anlagen im gegenüberliegenden RA-Gebäude in der Raimundistraße; mittlerweile ist das Gebäude Raimundistraße veräußert. Die zentrale Netzleitstelle ist seit 2016 am Standort „Rheinallee 41“ integriert. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 19
Neben dem zuvor dargestellten gemeinsamen Unternehmenssitz werden in dieser Umwelterklärung, energetische Aspekte weitere relevanter Betriebsstätten in der EMAS- Hüllfläche „Rheinallee 41“ mitbetrachtet. Es handelt sich hierbei um drei Wasserwerke (kurz „WW“), die zugehörigen Druckerhöhungsanlagen (DEA) und Hochbehälter (HB) sowie das im Jahr 2018 fertiggestellte Zentrallager- und Logistikzentrum „Obere Austraße 9“ (ZL). Abbildung 8: Lageplan Wasserwerke, Wassernetzanlagen und neues Zentrallagers MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 20
2.4.2. Relevante Betriebsstätten (Wasserwerke/Netzanlagen und Zentrallager/Logistikzentrum) Die Validierung von EMAS III umfasst seit 2013 auch die Standorte der drei Wasserwerke der MSW, deren operativer Betrieb auf Basis eines Dienstleistungsvertrages der MN obliegt. Für die Netzanlagen, d. h. Druckerhöhungsanlagen sowie die Hochbehälter ist die MN auf Basis eines Pachtvertrages verantwortlich. Betrachtet werden hierbei - bezogen auf energetische Effizienz und Gesamtstromverbrauch - die Hauptverbrauchsstätten: • das Wasserwerk Petersaue • das Wasserwerk Hof Schönau • das Wasserwerk Eich • die Druckerhöhungsanlagen: • die Hochbehälter: DEA Zwerchallee / DEA Finthen / DEA Bretzenheim / DEA Hechtsheim HB Gonsenheim / HB Großberg DEA Fort-Biehler / DEA Lerchenberg / DEA Frankenhöhe / DEA Mombach HB Finthen / HB Ober-Olm DEA Gonsenheim / DEA Rodelberg / DEA im HB Großberg / DEA Wackernheim HB Laubenheimer Höhe Abbildung 9: DEA Zwerchallee und GDRM Zwerchallee (neben dem Kfz der MN beginnend von links nach rechts) Die Hauptfunktion der betrachteten Wasserwerke ist die Gewinnung von Rohwasser und dessen Aufbereitung zum Lebensmittel Trinkwasser; anschließend wird dieses Trinkwasser ins Versorgungsgebiet der MN transportiert. Der Rohwassergewinnungs- und Aufbereitungsprozess endet in den Reinwasserbehältern. Die Reinwasserpumpen und alle folgenden energiebetriebenen Betriebsmittel in den DEA sowie den HB dienen Transport und Verteilung des Trinkwassers und der erforderlichen Druckhaltung im Trinkwassernetz. Sowohl die Wasserwerke als auch die Netzanlagen sind im sogenannten bedienerlosen Betrieb, d. h. es halten sich nur zeitweise Mitarbeiter zu Instandhaltung und Montagezwecken in den genannten Anlagen auf. Die Steuerung und Überwachung der Wasserwerke und Anlagen wird über eine 24/7-Netzführung der Netzleitstelle sichergestellt. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 21
2.5. Bisherige Meilensteine im Umweltschutz Bereits umgesetzte Maßnahmen im Umweltschutzbereich in historisierender tabellarischer Auflistung: 2007 Umstellung auf Fernwärmeversorgung des Areals „Rheinallee 41“. Hierdurch entfiel der ein jahresdurchschnittlicher Gasenergieverbrauch von ca. 3,4 Mio. kWh (entspricht 60 t CO2) ersatzlos. Hinweis: gemäß BAFA-Merkblatt „CO 2 -Faktoren“ liegt der Standardemissionsfaktor für Fernwärme bei 280g CO 2 /kWh; die Mainzer Fernwärme versorgt das Areal auf Basis eines Wertes von 92g CO 2 /kWh. 2008 Bau einer Photovoltaikanlage für € 250.000 auf dem RBGebäude mit einer Jahresproduktion von ca. 50.000 kWh regenerativem Strom 2009 umfangreiche und kostenintensive Kernsanierung der Gebäude RH und RN mit lokal gesteuerten, anwesenheits- und tageslichtabhängig intelligenten Standleuchten- Bürokonzepten ergab eine Einsparung von 250 MWh/Jahr 2010 Parkplatz des RH-Gebäude erhält eine elektrische Ladesäule mit 2 Ladepunkten, die von Bürgern kostenfrei genutzt werden, kann 2011 Einführung der Abfallfraktionierung zur Reduzierung des Restmüllaufkommen 2012 energetische Ertüchtigung/Sanierung des RBGebäudes wird beschlossen 2012 Einbau von energieoptimierten Absetzbecken-Rückführpumpen im WW Eich 2013 - Beginn im 1. Quartal mit der energetischen Ertüchtigung und Sanierung des RBGebäudes (Bauzeit: 2 Jahre) - Einbau von Stromzählern im Wasserwerksbereich zur prozessspezifischen Verbrauchserfassung 2014 Einbau von energetisch wirksameren Kalklöschanlagen-Pumpen im WW Eich 2015 - elektrische Versorgung „Rheinallee 41“ mit CO2freiem Strom - ein Großteil der verwendeten Druck-Dokumente wird auf Recyclingpapier gedruckt; ein kontinuierliches Etablieren papierloser Workflows-Prozesse senkte zusätzlich den Verbrauch von neu hergestelltem Papier - ab Mitte des Jahres wurde das energetisch ertüchtigte RBGebäude, mit RH/RN- konformen Bürokonzept, genutzt- - rohrtechnische Optimierung im WW Hof Schönau ergab eine effizientere Verrieselung 2016 Integration der Netzleitstelle am Standort Rheinallee, wodurch das energietechnisch problematische RA-Gebäude aufgegeben und verkauft werden konnte 2017 Inbetriebnahme von zwei E-Fahrzeugen und einem Hybrid-PKW 2018 Anschaffung von weiteren 8 E-Fahrzeugen und Aufbau der Ladeinfrastruktur 2019 Ganzheitlicher Ausbau der E-Mobilität-Lade-Infrastruktur ("ELIS") am Standort: Status Ende 2019: 68 Ladepunkte und weitere 50 vorbereitete Ladepunktanschlüsse weitere aktuell laufende Maßnahmen der Besucherparkplatz: 24 Ladepunkte, Laden bis 22 kW der Innenhof: 6 Ladepunkte, Laden bis 22 kW, Schnell-Ladesäule 50 kW für 2020 TG: sukzessive Erweiterung von z. Z. 28 LP'en à max. 11 kW auf 78 LP'e bis 2025 MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 22
2019 Mitarbeiter-Parken: 4 halböffentliche LP'e à max. 11 kW sowie weitere 10 LP'e mit Schuko-Steckdose (230V, 2,3 kW) Ausweitung der Elektromobilität im Fuhrpark um weitere 8 Elektrofahrzeuge und zusätzliche 6 Hybridfahrzeuge zu den vorhandenen 11 Elektrofahrzeugen. Status Ende 2019: 19 E-Kfz und 5 Hybrid-Kfz 2020 - biodiversitäre Entsiegelung des Hochhausvorplatzes und des Innenhofes Rheinallee 41 - innovationsprämiertes BHKW Wohnquartierbau der MW (E&M Fachzeitschrift Bericht) - Beantragung einer neuen wasserrechtlichen Grundlage bei der zuständigen Behörde für den Betrieb des Wasserwerkes auf der Rheininsel Petersau - Beschaffung von weiterer 4 reinen Elektro-Kfz, ergänzt um 4 hybrid-getriebenen Kfz - Renaturierung einer 8 Hektar großen Fläche im Wasserwerk Eich zur Kompensierung von notwendigen Brunnenumbauten Tabelle 1: Auflistung Meilensteine Umweltschutz Abbildung 10: Auszeichnungen, Umwelterklärungen und Zertifikate einer Dekade MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 23
3. Umweltleitlinie Zur Festigung des Umweltgedankens und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wurde Ende 2008 vom Vorstand der MSW erstmals eine Umweltleitlinie erlassen, die seit dem das umweltbewusste Handeln im Unternehmen festlegt und neben der MN nun ab dem Jahr 2020 zusätzlich von den nachfolgenden Unternehmen angewendet wird: Umweltleitlinie der MSW, der MN, der MEE, der MW, der MSVS und der MBB Ganzheitlicher Umweltschutz und die kontinuierliche Verbesserung der Umweltsituation in Mainz und Umgebung sind wichtige Ziele unseres Handelns. Wir wollen den Lebensraum, in dem wir wirtschaften und leben, bewahren – uns und den nachfolgenden Generationen. Mit unserem Engagement, vor allem durch das aktive Mitwirken unserer Mitarbeiter, möchten wir zu einer nachhaltigen Entwicklung insbesondere in der Mainzer Region beitragen. Wir sind uns bewusst, dass wir als anlageintensives Unternehmen der Energie und Wasserversorgung eine große Verantwortung für die gesamte Region haben. Betriebliche Umweltvorsorge bedeutet deshalb für uns, Arbeitsabläufe in ihrer Gesamtheit zu betrachten und kontinuierlich zu verbessern. Nur durch den schonenden Umgang mit der Umwelt können Umweltbelastungen vermieden, zumindest jedoch reduziert und geringgehalten werden. Darauf wollen wir bei der Bereit-stellung unserer Dienstleistungen stets achten. Die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, ist für uns selbstverständlich. Wir stellen sicher, dass die rechtlichen Vorgaben eingehalten werden. Der Vorstand und die Geschäftsführungen der mitunterzeichnenden Unternehmen sowie alle verantwortlichen Mitarbeiter gewährleisten die Umsetzung gemeinsam. Umweltschutz bei der MSW und den mitunterzeichnenden Unternehmen kann nur erfolgreich sein, wenn alle Mitarbeiter aktiv mitwirken. Deshalb sind Schulungen und regelmäßige Unterweisungen der Mitarbeiter zum Umweltschutz und zur Arbeitssicherheit fester Bestandteil des Betriebsalltags. Dadurch werden alle Mitarbeiter in die Lage versetzt, Verantwortung zu übernehmen und unsere Umwelt tatsächlich zu schützen. In- formation und Kommunikation zum Thema »Umwelt« gehören zu unserer Unternehmenskultur. Wir pflegen daher den intensiven Dialog mit unseren Mitarbeitern, aber auch mit unseren Kunden und mit allen interessierten Akteuren in der Region. Dabei stehen wir Anregungen, ob sie aus unseren Betriebsabläufen heraus entstehen oder von außen an uns heran getragen werden, stets offen und positiv gegenüber. Auch bei der Beschaffung von Betriebsmitteln beachten wir ökologische Kriterien. Wir wollen Lieferanten bevorzugen, die dem Umweltschutz einen mindestens genauso hohen Stellenwert einräumen, wie wir es tun. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 24
4. Umweltaspekte Neben den seit bereits über 10 Jahre etablierten EMAS-zertifizierten Unternehmen MSW und MN sind am Standort Rheinallee 41 mittlerweile weitere Unternehmen mit eigenem Personal ansässig, die nun ab 2019 an der EMAS-Validierung teilnehmen. Es handelt sich hierbei um die Unternehmen MEE, MW, MSVS und MBB. Diese sind aufgrund des Energiedienstleistungsgesetzes als verbundene Unternehmen zur MSW zu betrachten. Diese Unternehmen und ihre jeweiligen Umweltaspekte werden zukünftig an allen Belangen und Notwendigkeiten von EMAS über diese Umwelterklärung und den damit korrespondierenden Werkzeugen des nachhaltigen Ressourceneinsatzes und Umweltschutzes teilhaben. Zur besseren Verdeutlichung, was Umweltaspekte sind, zitieren wir auszugsweise auf wesentliche Inhalte der Internetseite des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Umweltaspekt Die Definition in der EMAS-Verordnung lautet: "Derjenige Bestandteil der Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation, der Auswirkungen auf die Umwelt hat oder haben kann." Umweltaspekte können positive oder negative Auswirkungen auf die Umwelt hervorrufen. Organisationen, die ein Umweltmanagementsystem nach EMAS einführen wollen, müssen sich in der Regel im Rahmen der ersten Umweltprüfung mit ihren Umweltaspekten beschäftigen. Hier gilt es nicht sämtliche Umweltaspekte zu erfassen, sondern die, die für die Organisation bedeutende Umweltauswirkungen haben. Direkte Umweltaspekte Direkte Umweltaspekte betreffen die Tätigkeiten der Organisation, deren Ablauf sie vollständig kontrolliert. Beispiele: Emissionen in die Atmosphäre, Einleitung und Ableitungen in Gewässer, Nutzung und Kontaminierung von Böden, Nutzung von natürlichen Ressourcen und Rohstoffen (einschließlich Energie), lokale Phänomene (Lärm, Erschütterungen, Gerüche, Staub, ästhetische Beeinträchtigung) Indirekte Umweltaspekte Indirekte Umweltaspekte betreffen nur mittelbar die Organisation, ohne dass diese die vollständige Kontrolle darüber hat. Beispiele: produktlebenszyklusbezogene Aspekte (Design, Entwicklung, Verpackung, Transport, Verwendung und Wiederverwendung / Entsorgung von Abfall), Auswahl und Zusammensetzung von Dienstleistungen (z. B. Transport- oder Gaststättengewerbe), Verwaltungs- und Planungsentscheidungen, Zusammensetzung des Produktangebots, Umweltleistung und -verhalten von Auftragnehmern, Unterauftragnehmern und Lieferanten Abbildung 11: Screenshot Internetinfo des Umweltpakt Bayern zu EMAS siehe auch: https://www.umweltpakt.bayern.de/management/faq/411/emas MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 25
4.1. Verfahren zur Identifikation und Bewertung von Umweltaspekten Im Rahmen dieser Umwelterklärung werden diejenigen Umweltaspekte aufgeführt, die bedeutende Umweltauswirkungen haben und die direkt hinsichtlich ihrer Quantität beeinflusst werden können. Die Identifikation und die Bewertung der Umweltaspekte erfolgen in direkter Zusammenarbeit mit den betroffenen Bereichen und Abteilungen, bzw. den relevanten fachkompetenten Ansprechpartnern innerhalb des Unternehmens; im Bedarfsfalle werden auch externe Expertisen eingeholt. Die Bewertung basiert auf dem vom Umweltbundesamt empfohlenen und - ursprünglich durch die Mitgliedschaft am Mainzer Ökoprofit-Club - implementierten ABCBewertungsschema: / umweltbezogene Unternehmensrelevanz Abbildung 12: ABC-Bewertungsschema des Umweltbundesamtes Nach dieser Einstufung der Umweltaspekte in die Kategorien A, B oder C werden die Umweltaspekte im Hinblick auf die Einflussmöglichkeit eines Standorts bewertet. Insbesondere bei der Perspektivbetrachtung der direkten Umweltaspekte ist es dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern möglich durch entsprechende Entscheidungen und Maßnahmen Einfluss auf das angestrebte Ergebnis der umweltrelevanten Thematik zu nehmen. Hierzu wurden bei dieser systematischen Betrachtung drei Steuerungskategorien festgelegt: I auch kurzfristig ist ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden II der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel bis langfristig III Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr langfristig oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben Ein Umweltaspekt, der z. B. mit A und I bewertet wird, weist eine hohe unternehmerische Handlungsnotwendigkeit auf und verfügt erfreulicherweise über ein relativ großes und kurzfristig abrufbares Steuerungspotenzial; Umweltaspekte der Kategorie III hingegen könnten unter anderem abhängig von politischem Willen sein. Diese Methodik wird in den beiden folgenden Kapiteln zu den direkten und indirekten Umweltaspekte der teilnehmenden Unternehmen entsprechend angewendet und veranschaulicht. MAINZER STADTWERKE - NETZE - ERNEUERBARE ENERGIEN - WÄRME - SERVICE UND VERTRIEB - BREITBAND – UMWELTERKLÄRUNG 2021 26
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