Umwelterklärung 2017 Konsolidierte - Hubert Burda Media - Emas

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Umwelterklärung 2017 Konsolidierte - Hubert Burda Media - Emas
Hubert Burda Media

           Konsolidierte
Umwelterklärung 2017
         Hubert Burda Media
Druckstandort Hauptstraße/Hubert Burda Platz
      Druckstandort Gutenbergstraße
Umwelterklärung 2017 Konsolidierte - Hubert Burda Media - Emas
Hubert Burda Media | s.2

Inhalt

   Unternehmen und Tätigkeiten
   Produktion von Druckerzeugnissen
   Die Produktionsstandorte
   Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem
   Kennzahlen
   Umweltprogramm
   Erklärung des Umweltgutachters
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Vorwort

Hubert Burda Media beteiligt sich am Druckstandort Offenburg seit 1996 freiwillig
am Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und der Umweltbetriebs‐
prüfung (EMAS). Im Rahmen dieser Teilnahme veröffentlichen wir alle drei Jahre eine
Umwelterklärung und jährlich eine aktualisierte Kurzfassung. Wir wollen damit alle
Interessierten über die umweltrelevanten Themen und Maßnahmen zum effizienten
und nachhaltigen Schutz der Umwelt informieren. Im Interesse des Lesers legen wir
dabei Wert auf eine möglichst kurze und übersichtliche Darstellung.
Diese konsolidierte Umwelterklärung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009
enthält eine Fortschreibung der Umweltbilanz und des Umweltprogramms für den
Standort Offenburg. Die Validierung erfolgte durch den Umweltgutachter Dr. Andreas
Riss, riss certification, Dreieich. Die nächste aktualisierte Umwelterklärung wird im Mai
2018 vorgelegt. Die Organisation ist unter der Nummer D‐126‐0054 registriert. Bei
Fragen zur Produktion von Druckerzeugnissen und deren Rohstoffe wenden Sie sich
bitte an unser Umweltreferat, Tel. +49781‐84 2019, Fax +49781‐84 2047 oder per
Mail an bernhard.gallus@burda.com.

Heiko Engelhardt
Umweltverantwortlicher Geschäftsführer, Burda Druck GmbH

Bernhard Gallus
Umweltbeauftragter, Burda Druck GmbH
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Unternehmen und Tätigkeiten

Die Ursprünge von Hubert Burda Media liegen mittlerweile über 100 Jahre
zurück. In dieser Zeit entwickelte sich das Familienunternehmen mit Wurzeln im
Druckgeschäft zu einem der größten Medienhäuser Deutschlands. Heute bilden
über 262 Magazine im In‐ und Ausland, zahlreiche Internet‐ und Radiobeteili‐
gungen, TV‐Produktionen und Direktmarketing das Unternehmensportfolio.
Detaillierte Informationen zum Unternehmen und den Produkten sowie zu den
Standorten finden Sie auf den Internetseiten von Hubert Burda Media unter
http://www.hubert‐burda‐media.de.

Von den in Offenburg ansässigen Gesellschaften nehmen ab 2017 die Burda
Druck GmbH mit den Druckstandorten Hauptstraße 130 und Gutenbergstraße 1
sowie die Ortenauer Papierverarbeitung an EMAS teil. Die B+B Mediaservices
GmbH und Medienpartner International (Druckvorstufe) wurden bzw. werden
zum Ende der ersten Jahreshälfte aufgelöst und die Mitarbeiter größtenteils in
andere Gesellschaften übernommen.

Burda Druck produziert in Offenburg im Stammwerk Hauptstraße 130 schon
seit Anfang der 50er Jahre Zeitschriften, Kataloge, Werbedrucksachen oder
Druckbogen als Teilprodukte.
Die Weiterverarbeitung (Ortenauer Papierverarbeitung) ist in eine eigene
Gesellschaft ausgegliedert.
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Unternehmen und Tätigkeiten

Im Jahr 2005 wurde aus Platzgründen der Produktionsstandort in der
Gutenbergstraße 1 in Betrieb genommen. An beiden Standorten wird
ausschließlich im Tiefdruckverfahren produziert. Am Standort Hauptstraße sind
ca. 410 Mitarbeiter, am Standort Gutenbergstraße 110 Mitarbeiter
beschäftigt. Die Produktion erfolgt in 4 Schichten an 7 Wochentagen.

Am Standort Hauptstraße 130 / Hubert Burda Platz 1 sind weitere
Gesellschaften von Hubert Burda Media mit ca. 1.400 Beschäftigten vertreten.
Die Gesellschaften übernehmen Serviceleistungen für Burda Druck wie
Beschaffung, Finanz‐ und Rechnungswesen, Personalwesen. Burda Druck
versorgt als Kraftwerksbetreiber am Standort alle Gebäude von Hubert Burda
Media mit Wasser, Strom, Wärme und Kälte sowie das Landratsamt
Ortenaukreis mit Wärme.
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Unternehmen und Tätigkeiten

                              Offenburg, Hauptstraße 130 (Werk 1)
                              Mitarbeiter: 330
                              Rotationen: 2
                              Endfertigung: 2 Schneidelinien, 7
                              Sammelhefter
                              Lage: Kinzigvorstadt
                              Historie: Errichtet 1966
                              Gebietsausweisung: Gewerbegebiet

                              Offenburg, Gutenbergstraße 1 (Werk 2)
                              Mitarbeiter: 110
                              Rotationen: 2
                              Endfertigung: 2 Schneidelinien
                              Lage: Gewerbegebiet Rammersweier
                              Historie: Errichtet 2005
                              Gebietsausweisung: Gewerbegebiet
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Produktion von Druckerzeugnissen
       Prozess‐      Gesell‐     Produkt        Werk 1       Werk 2     Umweltrelevanz
        schritt      schaft
2.1   Druckform‐     Burda     Datenmana‐     3 Hell 306,   2 Hell K6       Energie,
      herstellung    Druck      gement,       1 Hell 406                  Emissionen,
                                  Druck‐       1 Hell K6                Abwasser, Abfall,
                                 zylinder                                 Gefahrstoffe

                                   Produkt: Druckzylinder
2.2     Druck        Burda     Druckbogen         2          2              Energie,
                     Druck                   Rotationen Rotationen        Emissionen,
                                               3,28 m     3,68 m             Abfall,
                                                                          Gefahrstoffe

                                    Produkt: Druckbogen
2.3   Endverar‐       OPV        Magazine     6 Sammel‐                    Energie,
       beitung                                  hefter                    Emissionen,
                                                                            Abfall

                              Produkt: Druckbogen oder Zeitschrift
2.4    Logistik     Spedition    Transport      Extern        Extern      Emissionen
                      Ohl
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Die Druckformherstellung

Die Druckvorlagen von externen Reprostudios gehen im Datenmanagement
am Standort Hauptstraße ein. Die Mitarbeiter der Abteilung stellen die Einzel‐
seiten zu vollständigen Druckformen zusammen. Die Bildinformationen werden in
die Druckfarben Gelb, Magenta, Cyan und Schwarz zerlegt und die Seiten im
Seitenausschuss so angeordnet, dass nach dem Schneiden und Falzen in der
Druckmaschine eine fortlaufende Seitenreihenfolge entsteht. Die Daten werden für
die Druckmaschinen der einzelnen Standorte angepasst und zu der jeweiligen
Graviermaschine übertragen. Die Graviermaschine wandelt die Daten in mehr oder
weniger tiefe Näpfchen auf der Kupferoberfläche des Druckzylinders um. Die
Bearbeitung erfolgt computergesteuert mit feinsten Diamantsticheln. Die Gravurzeit
eines Zylinders für eine Druckform beträgt durchschnittlich 45 Minuten. Zur Härtung
der Oberfläche wird der Zylinder anschließend mit einer dünnen Chromschicht
überzogen. Die manuelle Nachbehandlung einzelner Teilbereiche zur Korrektur des
Farbeindrucks in der Zylinderkorrektur spielt heute nur noch eine untergeordnete
Rolle.
Die Druckzylinder können immer wieder verwendet werden. Die gebrauchten
Zylinder werden gereinigt, galvanisch mit einer neuen Kupferschicht versehen und
geschliffen und stehen dann wieder für die Gravur zur Verfügung. Die Galvanikbäder
werden regeneriert und haben dadurch unbegrenzte Standzeit. Abwässer fallen
beim Reinigen und Spülen der Zylinder und bei der Korrektur an. Die Abwässer
werden in einer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Zum Schutz der
Mitarbeiter wird die Luft über den Galvanikbädern abgesaugt, die Luft der
Chrombäder wird durch eine Abluftreinigungsanlage gereinigt.
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Druck

Mit den Druckzylindern wird die Papierbahn in einzelnen Druckwerken nach‐
einander auf der Vorder‐ und Rückseite bedruckt und nach jedem Druckwerk
getrocknet. Nach dem letzten Druckwerk wird die Papierbahn in einzelne Bahnen
(„Stränge“) geschnitten. Die Bahnen werden im Wendestangenaufbau überein‐
ander gelegt, geschnitten und gefalzt ausgelegt. Dies geschieht mit einer Bahnge‐
schwindigkeit von bis zu 16 Metern pro Sekunde. Die fertigen Exemplare werden in
„Stangen“ für die Endverarbeitung ausgelegt.
Den Marktanforderungen nach höchster Druckqualität entsprechen wir durch präzise
technische Prozesse und eingespielte Mitarbeiterteams. Gleichbleibende Qualität
über eine Auflage von mehreren Millionen Druckbögen wird durch Überwachung
und Protokollierung definierter Prozess‐Standards gesichert. Dadurch erhalten wir
einen kontinuierlichen Soll‐ Ist‐Vergleich und sind somit jederzeit in der Lage, regelnd
in den Produktionsprozess einzugreifen.
Als Lösemittel im Druckprozess wird ausschließlich Reintoluol eingesetzt. Dieses
Verfahren ist sehr energieeffizient und ermöglicht es, große Auflagen in kurzer Zeit
bei gleichbleibender Druckqualität zu drucken. Das Lösemittel wird über eine
Abluftreinigungsanlage zu ca. 98% wieder regeneriert und in den Kreislauf zurück‐
geführt. Der sorgsame Einsatz von Papier und Farbe und die effiziente Nutzung
der Maschine ist für die Wirtschaftlichkeit der Produktion von Bedeutung.
Die Tiefdruckfarben sind lösemittelbasiert und erlauben deshalb hohe
Druckgeschwindigkeiten. Die Lösemittelemissionen der Abluftreinigungs‐
anlage werden durch kontinuierliche Messeinrichtungen erfasst.
Die Tiefdruckrotationen sind genehmigungsbedürftig nach
4. BImSchV Nr. 5.1 Sp. 2 und unterliegen der IVU Richtlinie.
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Endverarbeitung

In der Weiterverarbeitung (Endverarbeitung) werden aus den einzelnen
Druckbogen und Umschlägen Zeitschriften zusammengetragen, geheftet und je
nach Kundenwunsch mit Beilagen, Warenproben, Beiheftern oder eingeklebten
Postkarten ausgestattet. Know‐how der Kollegen und Automatisierung greifen
harmonisch ineinander. In unserer eigenen Weiterverarbeitung heften wir täglich
mehr als zwei Millionen Exemplare. Auf den Sammelhefttrommeln können bis zu
10 Bogenteile, vier Beilagen und zwei Beikleber in einem Gang verarbeitet
werden. Die Zeitschriften werden in der Maschine geschnitten. Der Randbeschnitt
wird abgesaugt und in der Altpapierverwertung zu Ballen gepresst.
Hausintern werden nur geheftete Produkte hergestellt. Zeitschriften mit
Klebebindung werden an externe Buchbinder vergeben. Alle Papierreststoffe, wie
zum Beispiel Rollenreste oder Druckmakulatur, werden getrennt gesammelt und
sortenrein über den Altpapierhandel in den Papierkreislauf zurückgeführt. Durch
die Sortierung wird ein qualitativ hochwertiges Ausgangsmaterial für die
Herstellung von Recyclingpapier geschaffen. Energieintensiv und damit
Umweltrelevant sind der Verbrauch an Blasluft und Druckluft und die
Absaugung von Papierschnitzen vom Trimmer.

Als Verpackungsfolie wird wenn möglich Recyclingmaterial verwendet. Als
Alternative zur Folie werden die Pakete zwischenzeitlich vermehrt mit
Kunststoffbändern geschnürt.
.
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Logistik

Die Packnorm wird nach Kundenvorgabe festgelegt. Die Palettenverpackung wird
so gewählt, dass sie das Produkt während des Transports vor Beschädigungen durch
Verrutschen oder Witterungseinflüsse schützt, aber dennoch materialsparend und
wiederverwertbar ist. Die Logistik übernimmt für uns die Einbecker Transportgesellschaft,
die als Dienstleister in der Branche über jahrzehntelange Erfahrung in der Zeitschriften‐
distribution verfügt. Durch die Umstellung des Fuhrparks auf modernere Fahrzeuge der
neuen Schadstoffklassen konnten allein im vergangenen Jahr die Emissionen einiger
Schadstoffe kontinuierlich gesenkt werden. Diese Entwicklung soll sich auch in den
kommenden Jahren fortsetzen. Eine Verlagerung des Produkttransports auf andere
Verkehrsmittel ist nach heutiger Lage nicht realisierbar.
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Umweltrelevante Nebenprozesse
Erzeugung von Dampf und Strom
Zur Abluftreinigung werden große Mengen Dampf benötigt. Mit Hilfe einer Gasturbine
kann der Dampf über Kraft‐Wärme‐Kopplung zusätzlich noch zur Stromerzeugung
genutzt werden. Dieses Verfahren wird in einem Kraftwerk am Standort Hauptstraße
mit einer Leistung von 36 MW angewendet. Die Anlage fällt unter das Emissionshandels‐
gesetz. Im neuen Druckzentrum wird dieses Verfahren nicht genutzt, da bei zwei Druck‐
maschinen die für eine Gasturbine erforderliche kontinuierliche Dampfabnahme nicht
realisiert werden kann. Hier wird der Dampf in einem Hochdruckdampfkessel mit einer
Feuerungswärmeleistung von 16 MW erzeugt.
Abwasserbehandlung
In der Formherstellung fallen Abwässer aus der galvanischen Bearbeitung von Metallober‐
flächen an. Die Abwässer werden in einer Chargenbehandlung neutralisiert, wodurch ein
unbeabsichtigtes Einleiten von Schadstoffen nahezu ausgeschlossen wird. Die Metall‐Ionen
werden als Galvanikschlamm ausgefällt und in einer Kammerfilterpresse entwässert. Nach‐
dem das Abwasser einen Kiesfilter und einen Ionenaustauscher passiert hat, wird es in die
Schmutzwasserkanalisation eingeleitet. Die Zusammensetzung des Abwassers wird in
Stichproben von einem unabhängigen Abwasserlabor geprüft. Die Anlage entspricht dem
Stand der Technik und die Grenzwerte können sicher eingehalten werden. Die Schad‐
stofffracht liegt bei allen Stoffen unter der Mengenschwelle für die Meldepflicht des
Europäischen Schadstoffemissionsregisters (EPER). Der verbleibende chrom‐ und
kupferhaltige Galvanikschlamm wird in der Metallherstellung stofflich verwertet. Im
Werk Gutenbergstraße werden die Abwässer zu einem Abwasserkonzentrat einge‐
dampft und in einer CP‐Anlage verwertet. Belastetes Abwasser fällt nur bei der
Druckformherstellung an, die übrigen Abwässer aus Kühlprozessen sind über‐
wiegend unbelastet.
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Umweltrelevante Nebenprozesse
Abluftreinigung
Die lösemittelhaltige Luft wird in der Druckmaschine abgesaugt, über große
Rohrleitungen zur Abluftreinigungsanlage geführt, wo das Lösemittel zurückgewonnen
und in den Kreislauf zurückgeführt wird. Die Luftbelastung an den Arbeitsplätzen und
im Abluftkamin wird überwacht und protokolliert. Die Einhaltung der
Umweltvorschriften bei der Abluftreinigung dokumentiert eine verplombte
Emissionsmessanlage. Im Werk Hauptstraße werden die Abluftmesswerte der
Überwachungsbehörde über eine Datenleitung automatisch übermittelt. Die derzeitige
Anlagenkonfiguration im Stammwerk entspricht dem Stand der Technik. Durch die
Rückgewinnung der eingesetzten Lösemittel in Aktivkohleadsorptionsanlagen wird die
Lösemittelemission auf ein Minimum begrenzt. Die Emissionswerte werden überwacht
und Lösemittelbilanzen erstellt.
Farb‐ und Papierlagerung
Farben und Lösemittel werden in Erdtanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt
360 m³ gelagert und von dort über Rohrleitungen zu den Druckmaschinen gepumpt.
Sonderfarben für besondere Anforderungen werden in Containern (IBCs) im
Sonderfarbenlager aufbewahrt. Abfüllplatz und Lager sind auf dem neuen Stand der
Technik und werden regelmäßig durch Sachverständige geprüft. An Papier wird aus
Platzgründen nur der Tagesbedarf auf dem Werksgelände gelagert. Das Haupt‐
lager befindet sich am Bahnhof Offenburg, von wo die Rollen im Shuttleverkehr
zum Druckstandort transportiert werden.
Hubert Burda Media | s.14

Umweltrelevante Nebenprozesse
Abfallentsorgung
Die wichtigste Abfallfraktion bei der Herstellung von Druckerzeugnissen ist das
Altpapier. Abhängig von der Fertigungstiefe kann das Altpapieraufkommen
unabhängig von der Produktionseffizienz variieren. Die Gesamtmenge setzt sich
aus Rollenverpackungen, Rollenhülsen, Restrollen, Makulatur und Randbeschnitt
zusammen. Das gesamte Altpapier wird vermarktet und in den Rohstoffkreislauf
zurückgeführt. Dazu werden die unterschiedlichen Fraktionen streng getrennt
gesammelt.
Hubert Burda Media|s.15

Die Produktionsstandorte

Druckstandort Hauptstraße 130 / Hubert‐Burda‐Platz 1 (Werk 1)
Der Druckstandort liegt am Stadtrand in einem Gewerbegebiet zwischen Kinzig und dem
Wohngebiet „In Der Wiede“ (allgemeines Wohngebiet). Das Gebiet hat keine Schutz‐
zonenausweisung. Im Druckereigebäude südlich der Hauptstraße befinden sich zwei
Tiefdruckrotationen (Papierbahnbreite 3.28 m) mit einer Schneidelinien sowie sechs
Sammelhefter für die Endverarbeitung von Druckerzeugnissen. Bau und Betrieb der Anlage
sind gemäß §4. BImSchV Nr. 5.1 Spalte 1 genehmigungsbedürftig. Die Anlage unterliegt
ebenfalls der Richtlinie 96/61 EG (IVU‐Richtlinie). Druckerei, Verlagsgebäude von Hubert
Burda Media und das angrenzende Landratsamt werden von einem Heizkraftwerk mit
Gasturbine und Adsorptionskältemaschine versorgt (KWK‐Anlage). Der Betrieb verfügt
über eine eigene Wasserversorgung. Das Abwasser aus der Druckformherstellung wird in
einer Abwasserbehandlungsanlage chargenweise neutralisiert, das gereinigte Abwasser
wird der Kanalisation zugeleitet. Die Behörde prüft in unangekündigten Stichproben, ob
die Grenzwerte der wasserrechtlichen Genehmigung eingehalten werden. Störungen des
Normalbetriebs mit umweltrelevanten Auswirkungen waren nicht zu verzeichnen. Nach
den Vorgaben der 31. BImSchV werden Lösemittelbilanzen erstellt, Grenzwerte von
Verordnungen und Genehmigungen werden eingehalten.

Das ehemalige Druckereigelände auf dem Geländeteil nördlich der Hauptstraße wurde
mit Ausnahme des Verwaltungsgebäudes einer anderen Nutzung zugeführt. Im Zuge
der Bautätigkeiten wurden vorhandene Altlasten aus der Vornutzung des Geländes
beseitigt. Am bestehenden Druckstandort gibt es keine Hinweise auf weitere
Altlasten.
Hubert Burda Media | s.16
Die Produktionsstandorte
Druckstandort Gutenbergstraße (Werk 2)
Der Druckstandort Gutenbergstraße liegt in einem Gewerbegebiet am Güterbahnhof
Offenburg. Der Standort wurde 2005 auf dem Gelände eines ehemaligen Ausbesserungs‐
werkes der Bahn errichtet und 2008/2009 weiter ausgebaut. Bau und Betrieb der Anlage
sind gemäß §4. BImSchV Nr. 5.1 Spalte 1 genehmigungsbedürftig. Die Anlage unterliegt
ebenfalls der Richtlinie 96/61 EG (IVU‐Richtlinie). Das ca. 9 ha große Betriebsgelände ver‐
fügt über einen Bahnanschluss. Die bebaute Fläche beträgt ca. 2,2 ha. Das Gebiet hat keine
Schutzzonenausweisung. Bei Gestaltung und Pflege der Außenanlagen wird das Vorkommen
geschützter Mauereidechsen berücksichtigt. Am Standort werden zwei Tiefdruckrotationen
mit einer Breite von 3,68 m, und eine Schneidelinie betrieben. Eine Zweite Schneidelinie
befindet sich im Aufbau. Auf dem Gelände befinden sich zwei Betriebsbrunnen, die jedoch
wegen der schlechten Wasserqualität kaum genutzt werden. Abwasser aus der Galvanik
wird nicht eingeleitet, sondern in einer Vakuumverdampfungsanlage eingedampft. Das
Konzentrat wird als Sonderabfall in der chemisch‐physikalischen Behandlung verwertet. Das
zurückgewonnene destillierte Wasser wird direkt wieder in der Druckformherstellung
eingesetzt.
Die Lösemittelbilanz entspricht den Grenzwerten der 31. BImSchV, die Schwankungen sind
messtechnisch bedingt. Die spezifische Altpapiermenge ist bedingt durch die geringere
Weiterverarbeitungskapazität niedriger als am Standort Hauptstraße. Die Menge an
gefährlichem Abfall wird durch das Abwasserkonzentrat bestimmt. Altlasten aus der
Vornutzung durch die Deutsche Bahn wurden bereits bei der Geländeerschließung
entsorgt, mit Ausnahme einer Restmenge auf einem ca. 2500 qm großen, nicht
genutzten Geländeabschnitts. Sie verbleiben vorerst dort bis das Areal weiter
genutzt wird. Der nördliche, bisher nicht erschlossene Geländeabschnitt wurde
2015 an die O.G.I GmbH & Co.KG. verkauft.
Hubert Burda Media | s.17
Standortübergreifende Prozesse
Energiemanagement:
Energie ist innerhalb der Druckerei ein wesentlicher Kostenfaktor. Deshalb werden
jährlich neue Maßnahmen zur Energieeinsparung aufgelegt und im Umweltprogramm
dokumentiert. Energieleitlinien wurden in der Umweltpolitik verankert und ein Energie‐
manager benannt. Der Umweltausschuss trifft sich vierteljährlich mit Schwerpunkt
Energieeinsparung. Die erforderlichen Management‐Strukturen, Energieaudits, Doku‐
mentation und Energieberichterstattung befinden sich noch im Aufbau. Die Weiter‐
verarbeitungsanlagen von Werk 2 wurden in das Werk 1 und nach Nürnberg verlagert.
Dadurch ergeben sich veränderte spezifische Altpapiermengen in allen 3 Werken.
Die Makulaturmengen in den einzelnen Produktionsstufen werden ständig erfasst und
überwacht. Die entsprechenden Zielsetzungen dazu werden im Umweltprogramm
dokumentiert.

Notfallorganisation
Am Produktionsstandort Offenburg ist eine anerkannte Werkfeuerwehr darauf geschult,
bei Störungen sofort einzugreifen und das Ausmaß möglichst gering zu halten. In beiden
Werken sind unter den Mitarbeitern ausgebildete Feuerwehrleute beschäftigt. Feuer‐
und Störmeldungen werden über Universelle Gefahrenmeldeanlagen auf eine ständig
besetzte Sicherheitszentrale an der Pforte Hubert Burda Platz und auf Mobiltelefone
bestimmter Mitarbeiter übertragen. Druckmaschinen, Farblager, Lösemittelrück‐
gewinnung und Trafostationen sind mit CO2 Objektschutzanlagen ausgestattet, die
mittels Sensoren automatisch auslösen und Brände bereits im Entstehungsstadium
löschen.
2016 waren in beiden Werken keine besonderen Störungen oder Notfälle zu
verzeichnen. Ein Druckwerksbrand im Werk 1 wurde durch die automatische
Löschanlage ohne Folgeschaden gelöscht.
Hubert Burda Media | s.18

Umweltpolitik und
Umweltmanagementsystem

Die Umweltpolitik des Unternehmens, die sich hieraus abgeleiteten Umweltziele
und Umweltprogramme stellen die firmeninternen Vorgaben für das Umwelt‐
managementsystem dar. Die Umweltpolitik stellt die umweltbezogenen Gesamtziele
und Handlungsgrundsätze des Unternehmens einschließlich der Einhaltung aller
einschlägigen Umweltvorschriften dar. Grundlage der Umweltpolitik ist die Prüfung
und Bewertung der Umweltaspekte aller Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen.
Aus den festgestellten wesentlichen Auswirkungen der Tätigkeit des Unternehmens
wurde die Umweltpolitik in Form von Umweltleitlinien formuliert.

Im Umweltprogramm wird festgelegt, wie die Unternehmensziele am Standort
verwirklicht werden sollen. Auf der Basis der Ergebnisse der Umweltprüfung stellt
das Unternehmen sein Umweltprogramm auf und veröffentlicht es in der Umwelt‐
erklärung. Das Umweltprogramm beschreibt, welche Maßnahmen in Bezug auf die
Ziele der Betrieb durchführen will, wer die Verantwortung für das Erreichen der
gesetzten Ziele trägt, mit welchen Mitteln die gesetzten Ziele erreicht werden
sollen und bis zu welchem Zeitpunkt die Maßnahme umgesetzt sein soll.
Verantwortlich für die Erstellung des Umweltprogramms ist der
Umweltschutzbeauftragte. Die Durchführungskontrolle erfolgt in einem
jährlichen Review durch die Führungskräfte.
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem                                                                 Hubert Burda Media | s.19

Umweltleitlinien
Diese Leitlinien gelten für alle Unternehmungen von Hubert Burda Media, die sich freiwillig am Gemeinschaftssystem
für das Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung der Europäischen Union (EMAS) beteiligen.

1. Ziel ist es, die Umweltauswirkungen bei der Herstellung von Druckprodukten so gering wie möglich zu halten und Energie
   möglichst rationell zu nutzen und zu erzeugen.

2. Um die betriebliche Umwelt‐ und Energieleistung ständig zu verbessern, werden die Auswirkungen unserer Tätigkeiten und
   Maßnahmen überwacht und beurteilt.

3. Wir dokumentieren die für das Energiemanagement relevanten Abläufe und Prozesse.

4. Die internen Umwelt‐ und Energierichtlinien und Standards sind für alle Druckstandorte verbindlich.

5. Die Einhaltung der Umweltstandards und einer angemessenen energiebezogenen Leistung in der Produktion und bei der
   Produktzusammensetzung wird von allen Lieferanten gefordert.

6. Die Druckprodukte werden so hergestellt, dass sie umweltverträglich zu verwenden und zu entsorgen sind. Der zu ihrer
   Herstellung nötige Energieverbrauch wird in Abwägung der Wirtschaftlichkeit minimiert und die eingesetzte Energie möglichst
   effizient verwendet.

7. Um die natürlichen Ressourcen zu schonen, wird weitgehend auf wiederverwertbare Stoffe und auf Kreislaufsysteme gesetzt.
   Wo möglich kommen hocheffiziente Technologien zum Einsatz. Fossile Energie wird effizient eingesetzt und sparsam genutzt.

8. Sämtliche Anlagen werden auf Gefährdungspotentiale überprüft, um Vorsorgemaßnahmen gegen umweltschädigende Unfälle
   zu treffen.
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem                                                                Hubert Burda Media | s.20

   Umweltleitlinien (Fortsetzung)

9. Unsere Organisation stellt sicher, dass alle notwendigen Informationen sowie finanziellen und strukturellen Ressourcen zur
   Erreichung unserer gesteckten Ziele verfügbar sind. Dabei bilden die von uns erlassenen Leitlinien den Rahmen für die gesetzten
   strategischen und operativen Einzelziele. Unsere Umwelt‐ und Energiepolitik wird jährlich überprüft und notwendige Korrekturen
   eingeleitet.

10. Wir verpflichten uns, die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und andere von uns eingegangenen Anforderungen für
    Umwelt und Energie einzuhalten.

11. Durch das Umweltmanagementsystem sowie durch regelmäßige Umweltbetriebsprüfungen wird sichergestellt, dass der Konzern
    die gesteckten Ziele in der Umwelt‐ und Energiepolitik erreicht. Die Ziele werden im Einklang mit der Unternehmenspolitik
    formuliert und deren Einhaltung mit Hilfe der Berichterstattung und Audits kontrolliert.

12. Vor ihrem Einsatz werden neue Verfahren, Produkte oder Stoffe auf Umweltverträglichkeit und rationelle Energienutzung geprüft.
    Schadstoffbelastete Verfahren oder Einsatzstoffe werden nach Möglichkeit durch umweltverträgliche Alternativen ersetzt.
    Energieeffizienten Verfahren, Produkten und Stoffen wird, wenn möglich der Vorzug gegeben.

13. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden über die umwelt‐ und energiepolitische Überzeugungen und Maßnahmen des Konzerns
    informiert. Dadurch entsteht die Motivation, selbst umweltbewusst zu handeln und zur Förderung des betrieblichen Umwelt‐
    schutzes und zur Steigerung der energiebezogenen Leistung beizutragen. Für die Zielerreichung erforderliche Verantwortlich‐
    keiten werden von uns festgelegt und der Schulungsbedarf regelmäßig erhoben.

14. Zu Kunden, Behörden und Öffentlichkeit gibt es intensive Kontakte, um über die Umwelt‐ und Energiepolitik zu informieren und
    um Erfahrungen und Anregungen auszutauschen.

15. Die Geschäftspartner werden über die Umweltpolitik informiert und dazu aufgefordert bei Tätigkeiten auf dem Burda‐
    Betriebsgelände die Belange des Umweltschutzes und der rationellen Energienutzung zu beachten.
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem                                             Hubert Burda Media | s.21

Für alle Umweltfragen innerhalb des Unternehmens steht als
Ansprechpartner ein zentrales Umweltreferat zur Verfügung. Es vertritt
das Unternehmen extern in Fachausschüssen von Verbänden und
Organisationen. Alle Unternehmensteile werden in einem gemeinsamen
System zur Umweltbetriebsprüfung, zur Dokumentation und zur
Berichterstattung einer regelmäßigen Umweltbetriebsprüfung unter‐
zogen. Intern kontrolliert das Umweltmanagement mit seinen               Umsetzung
Betriebsbeauftragten die Umsetzung der Umweltvorschriften um die          und Ver-            Prüfung
                                                                         besserung            (Audit)
Einhaltung der bestehenden Richtlinien und Verordnungen sicher zu
stellen und informiert den Betreiber über Abweichungen von den
Richtlinien oder deren Änderungen. Es ist in ihrer Funktion direkt der
Geschäftsführung unterstellt. Bestellt sind Beauftragte für
Immissionsschutz und Gefahrgut, Abfall‐ und Gewässerschutz‐
beauftragte brauchen nicht bestellt zu werden.
                                                                         Beschluss
Die in der Umweltpolitik formulierten Gesamtziele bilden den Rahmen                          Protokoll
für die Aktivitäten im Umweltschutz. Sie werden regelmäßig geprüft und    Umwelt-
                                                                                              Bericht
                                                                         programm
überarbeitet. Durch Umweltbetriebsprüfungen (Audits) wird der aktuelle
Zustand regelmäßig ermittelt. Die Beauftragen für Sicherheit und
Umweltschutz erstellen Protokolle und beraten die Ergebnisse monatlich
mit den verantwortlichen Abteilungen. Geringfügige Abweichungen
werden nach Möglichkeit sofort behoben. Auf der Grundlage der
Betriebsmittel abrechnungen werden Ressourceneinsatz, Emissionen,
Abfälle, Abwässer etc. (Input und Output) jährlich durch die
Umweltbeauftragten bilanziert und eventuelle Schwachstellen ermittelt.
Hubert Burda Media | s.22
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem

In einem jährlichen Umweltbericht werden vom Umweltbeauftragten die positiven und
negativen Veränderungen aufgezeigt und die damit verbundenen Umweltauswirkungen und
Risiken nach ihrer Wesentlichkeit bewertet. Entsprechend der Beeinflussbarkeit der Faktoren
wird der Handlungsbedarf ermittelt und danach Prioritäten für Umweltmaßnahmen
vorgeschlagen. Die Ergebnisse und Vorschläge werden in einem jährlichen Review präsentiert
und beraten. Der Teilnehmerkreis setzt sich aus Führungskräften aller Unternehmensteile
zusammen. Geprüft wird die Einhaltung der Umweltpolitik, entschieden wird über
Veränderungen der Leitlinien, künftige Schwerpunkte und das Umweltprogramm. Die geplanten
Maßnahmen werden von den zuständigen Abteilungen budgetiert und von den Leitern der
zuständigen Profit Center genehmigt. Der Umweltbeauftragte prüft die Umsetzung der
Maßnahmen und die Ergebnisse. Die Mitarbeiter werden durch Schulungen und
Informationssysteme über interne und externe Umweltschutzthemen informiert. Mitarbeiter
haben die Möglichkeit Vorschläge zum Umweltschutz über das Betriebliche Vorschlagswesen
einzureichen. Organisationsaufbau, Verfahrensabläufe und Zuständigkeiten sind in einem
Umweltschutzhandbuch dokumentiert, das auf einer zentralen Datenbank hinterlegt und allen
Mitarbeitern zugänglich ist.
Hubert Burda Media | s.23
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem
Rahmenbedingungen
Die unten abgebildete Tabelle enthält Themen und Aufgaben, die für das Umweltmanagement relevant sind und die
Tätigkeit von Burda Druck beeinflussen. Die Auflistung enthält sowohl unternehmensinterne Aspekte als auch
Anforderungen von Behörden, Verbänden und Kunden.

Rubrik           Themen                                        Relevanz   Resultierende wichtige Themen
Firmenstruktur Eigenständige Profitcenter, Dienstleistungen    gering     Gemeinsame Umweltstrategie
Lage, Historie   Gebietsausweisung, Nachbarschaft,             mittel     Hochwassergefahren, Nachbarschafts‐
                 Naturschutz, Altlasten, Denkmalschutz                    beschwerden, Ausgleichsmaßnahmen,
                                                                          Altlastensanierung, Sanierung Altgebäude
Markt            Externe Auditoren, Zertifizierungen,          hoch       Kundenforderungen, Zertifizierungen, Deutsche
                 Europäischer Wettbewerb                                  Umweltgesetze
Rechts‐       Genehmigungsstatus, BG Richtlinien               hoch       Emissionsgrenzwerte, Einleitgenehmigungen,
anforderungen                                                             Trinkwasserentnahme, MAK Werte,
                                                                          Verbandstätigkeit
Rohstoffe        Papiermarkt, Farbhersteller, Altpapiermarkt   hoch       Verfügbarkeit von Papier, Verfügbarkeit
                                                                          Tiefdruckfarbe, Altpapierpreis,
                                                                          Selbstverpflichtungserklärung
Produkte         Recyclingfähigkeit, Anzeigenverkauf           hoch       AGRAPA Verpflichtung, Tech. Kommission
                                                                          Deinking
Anlagentechnik Anlagenhersteller                               hoch       Verfügbare Technik, verfügbare Service‐
                                                                          Techniker
Umwelt‐Trends Energiemanagement, Carbon Footprint              mittel     EnMS, Energiedatenerfassung, CO2 Rechner
Hubert Burda Media | s.24
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem

Bindende Verpflichtungen gegenüber Interessierter Kreise und der Öffentlichkeit

Aus den Erfordernissen und Erwartungen interessierter Parteien resultieren
Verpflichtungen, die Burda Druck entweder freiwillig oder aufgrund der Rechtslage
verbindlich eingegangen ist. Neben rechtsverbindlichen Aspekten haben sowohl die
Aspekte innerhalb der Papierkette als auch die Interessen der Umweltverbände eine
große Bedeutung für den Stoffkreislauf Papier als auch für die Akzeptanz von
Druckprodukten. Innerhalb der Prozesskette gibt es auf Verbandsebene und im
direkten Lieferantenverhältnis Mechanismen für einen regelmäßigen
Informationsaustausch. Durch unsere Mitarbeit in Projekten fördern wir die
Zusammenarbeit und Forschung. Die Umweltverbände sind wichtiger Ansprechpartner
für den Bereich Biodiversität bei der Gewinnung von Papierrohstoffen. Ihre
Informationen über Risikogebiete macht es uns möglich, uns zusammen mit unseren
Papierherstellern bei den Interessengruppen für sachdienliche Lösungen einzusetzen.
Hubert Burda Media | s.25
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem
Bindende Verpflichtungen gegenüber Interessierter Kreise und der Öffentlichkeit

Interessierte Parteien Relevante Anforderung             Resultierende Verpflichtung                           Relevanz

Eigentümer            Risiko‐Minimierung, Effizienz      Notfallvorsorge, Energiemanagement                    hoch
Nachbarschaft         Lärmschutz                         Lärmschutzmaßnahmen, frühzeitige Reaktion auf         hoch
                                                         Beschwerden
Regierungspräsidium   Einhaltung von Gesetzen und        Notfallplanung, Einhaltung von Grenzwerten,           hoch
                      Genehmigungen                      Berichtspflichten
Politik               AGRAPA Vereinbarung                Einhaltung von Recycling‐Verpflichtungen              hoch
Gemeinde              CO2 Reduktion                      CO2‐Reduktionsziel, Nahwärmeversorgung                hoch
Verband               Fachliche Unterstützung            BVDM‐Kennzahlenermittlung, Mitwirkung in              mittel
                                                         Arbeitskreisen
Berufsgenossenschaft Prävention                          Einhaltung von Berufsgenossenschaftlichen             hoch
                                                         Vorschriften, Einhaltung MAK Werte
Druckkunden           Rohstoffüberwachung, Emissions‐ Produktionssicherheit, Produktlabels, CO2 Bilanzen       hoch
                      minderung, Kundenaudits
Markt, Leser          Ökologische Reputation           Produktzertifikate (FSC/PEFC, Ecolabel),                mittel
                                                       Selbstverpflichtungserklärung
Versicherung          Risikominderung, Notfallvorsorge Notfallpläne, Risiko‐Analyse                            hoch

Papierhersteller      Recyclingfähigkeit,                Produktdesign, Deinkbarkeit von Druckprodukten        hoch
Umweltverbände        Erhalt von Urwäldern, Erhalt der   Zertifizierte Rohstoffe, Controlled Wood              hoch
                      Biodiversität
Hubert Burda Media | s.26
Umweltpolitik und Umweltmanagementsystem
Einhaltung von Rechtsvorschriften

Seit der letzten Umwelterklärung ergaben sich keine Änderungen bei Betriebsgenehmigungen oder Grenzwerten.
Die an den Standorten geltenden Umweltvorschriften und die in den Betriebsgenehmigungen vorgeschriebenen
Grenzwerte wurden eingehalten. Die Genehmigungskonformität der Standorte wurde am 11.11.2016 durch die
zuständige Behörde überprüft. Die wesentlichen Werte sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.

Rechtsthema           Zu überwachende Werte             Werk          Überwachung durch
Immissionsschutz      Toluolemissionen                  1+2           Automatische Messanlagen
                                                                      Massenbilanzen nach 31. BImSchV
Immissions‐ und       Arbeitsplatzkonzentration         1+2           Manuelle Messungen
Arbeitsschutz
                      Chromemissionen                   1+2           Manuelle Messungen
                      Arbeitsplatzkonzentration
                      Kraftwerkabluft                   1+2           Manuelle Messung nach TA Luft
Gewässerschutz        Abwasserinhaltsstoffe und Menge 1               Laboranalyse nach AbwVwV

Abfall                Menge und Art gefährlicher        1+2           Elektronische Nachweisführung
                      Abfälle
Hubert Burda Media | s.27
Beurteilung der Umweltauswirkungen
Die Beurteilung der Umweltauswirkungen erfolgt unter Berücksichtigung der
direkten Umweltauswirkungen die unmittelbar vom Betrieb ausgehenden Emissionen,
Abwässer, Abfälle oder Störwirkungen) und der indirekten Umweltauswirkungen
(Auswirkungen durch Dienstleitungen, Vorprozesse oder Produkte). Die Belastungs‐
pfade werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Bezugsraum abgeschätzt (nach
Leitfaden Betriebliche Umweltauswirkungen UBA 1999):

Bezugsraum                Bereich                      Grundlage

Lokale Umgebung           Standortumgebung,            Eigene Messungen
                          Nachbarschaft
Regionale Umgebung        Ortenaukreis, mittleres      Statistisches Landesamt
                          Rheintal
Überregionale Umgebung National und International      Umweltbundesamt

Ermittlung des Verbesserungspotentials
In jeder Prozessstufe können aufgrund von Rahmenbedingungen, interessierten
Parteien oder eigenen Kennzahlenvergleichen Handlungsfelder ermittelt
werden, aus denen Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung
abgeleitet werden. Die wesentlichen Ansatzpunkte sind in der folgenden
Tabelle abgebildet. Je nach Verbesserungspotenzial erfolgt eine
standortbezogene Bewertung.
Prozesse und Handlungsfelder                                                                                                                         Hubert Burda Media | s.28

Vorprozess             Relevanz              Bezug          Handlungsfelder                        Mögliche Verbesserung                   Unsere Ansatzpunkte                Aktion

Papierherstellung      Waldnutzung           Überregional   Erhalt der Biodiversität               Einkauf zertifizierter Produkte         Anteil zertifizierter Papiere
                                                                                                                                           erhöhen
                       Energieverbrauch /    Überregional   Energieverbrauch / CO2 verringern      Kontrolle der verursachten CO2‐         CO2‐armes Papier einkaufen
                       CO2‐Emissionen                                                              Emission
Papiertransport        Transportemissionen   Regional       Verringerung der Transportemission     Verlagerung auf andere Verkehrsmittel   Anteil Bahntransport im
                                                                                                                                           Lieferverkehr erhöhen
Farbherstellung        VOC‐Emissionen        Regional       Verringerung der VOC‐Emissionen        VOC in Druckfarben verringern           Druckfarben mit weniger
                                                                                                                                           Restlösemittel
Hilfs‐ und Betriebs‐   Gefahrstoffe          Lokal          Gefahrstoffe ersetzen                  Hilfs‐ und Betriebsstoffe ohne          PFOS haltige Stoffe ersetzen
stoffe                                                                                             Gefahrstoffe
                       VOC‐Emissionen        Regional       VOC‐Emissionen verringern              Umstellung auf VOC‐arme Reiniger        VOC‐arme Reiniger einsetzen        17/6

Hauptprozess
Druckform‐             Gefahrstoffe          Lokal          Gefahrstoffe ersetzen                  Prozesse ohne Gefahrstoffe              Ersatzstoffe suchen
herstellung
Druck                  Rohstoffverbrauch     Überregional   Papierverbrauch verringern             Papierausschuss verringern              Senkung der Makulaturquote         17/1

                       VOC‐Emissionen        Regional       VOC‐Emissionen verringern              VOC‐freie Farben verwenden              Ersatzfarben testen

Endfertigung           Lärm                  Lokal          Lärmemissionen verhindern              Lärmemissionen in die Nachbarschaft     Emissionsquellen reduzieren
                                                                                                   verhindern
                       Rohstoffverbrauch     Überregional   Papierverbrauch verringern             Papierausschuss verringern              Senkung der Makulaturquote

Transport              Transportemissionen   Überregional   Verringerung der Transportemissionen   Optimierung des Fuhrparks               Prozentualer Anteil von Euro 6 ‐
                                                                                                                                           Fahrzeugen erhöhen
Nebenprozess
Dampferzeugung         Fossile Energien      Überregional   CO2‐Emissionen verringern              Dampf‐/Wasserverbrauch verringern       Desorbatrückführung Kraftwerk      17/5

Stromerzeugung         Klimawandel           Überregional   Stromverbrauch reduzieren              Effizienz der Anlagen verbessern        Anteil von Motoren mit FU‐         17/2
                       Ressourcenverbrauch                                                         Energiemanagement einführen             Antrieben erhöhen.                 17/3

Abwasser               Abwasserbelastung     Regional       Abwasserqualität verbessern            Schadstoffeintrag verringern            Reinigung /Kreislauf verbessern

Folgeprozess
Produktrecycling       Waldnutzung           Überregional   Erhalt der Biodiversität               Primärfasern ersetzen                   Anteil Recyclingpapier erhöhen

                       Energieverbrauch      Überregional   Energieverbrauch / CO2 verringern      Papierrecycling optimieren              Recyclingfähigkeit der
                       / CO2‐Emissionen                                                                                                    Druckprodukte optimieren
Hubert Burda Media | s.29
Bewertung der Handlungsfelder

Standortbezogene Bewertung Hauptstraße 130 (Werk 1)

   Auswirkungen

       hoch

               Gefahrstoffe

                                   Rohstoffverbrauch
      mittel                       Transportemissionen
               VOC‐Emissionen      Betriebslärm          Energieverbrauch
               Abwasserbelastung   Verkehrslärm          CO2‐Emissionen

             Altlasten
      gering Abfallaufkommen
             Wassernutzung
             Gerüche

                       klein              mittel                 groß

                                       Handlungspotenzial
Hubert Burda Media | s.30
Bewertung der Handlungsfelder

Standortbezogene Bewertung Gutenbergstraße (Werk 2)

   Auswirkungen

       hoch

              Gefahrstoffe

             VOC‐Emissionen
      mittel Energieverbrauch
             CO2‐Emissionen      Rohstoffverbrauch
             Wassernutzung       Transportemissionen

             Abfallaufkommen
      gering Altlasten
             Gerüche
             Abwasserbelastung

                      klein             mittel            groß

                                     Handlungspotenzial
Hubert Burda Media | s.31

Umweltrelevante Vor‐ und
nachgeschaltete Prozesse

Beschaffung
Wichtigste Rohstoffe sind Papier und Druckfarben. Sie machen mehr als 99%
des Materialeinsatzes in einer Druckerei aus. Die Prüfung der Umweltleistung
erfolgt nach dieser Priorität. Die wichtigsten Lieferanten im Bereich der Papier‐
und Farbproduktion verfügen über zertifizierte Managementsysteme.
Beurteilungsmöglichkeit bestehen durch die veröffentlichen Umweltbilanzen
und Umweltprogramme. Hohe Priorität haben auch Entsorger und
Dienstleister auf dem Firmengelände. Für die Beschaffung von Hilfs‐ und
Betriebsstoffen gibt es ein innerbetriebliches Freigabeverfahren, bei dem der
Stoff für die Bestellung von Fachkraft für Arbeitssicherheit, Brandschutz und
Werksarzt frei geben müssen. Bei Entsorgungen ist der Nachweis als
Entsorgungsfachbetrieb eine Voraussetzung für die Beauftragung. Wir führen
sowohl bei Lieferanten als auch bei Entsorgern zusätzlich Audits vor Ort durch.
Hubert Burda Media | s.32
Umweltrelevante Vor‐ und
nachgeschaltete Prozesse
Papierrohstoffe und biologische Vielfalt
Die Akzeptanz von Druckerzeugnissen in der Öffentlichkeit wird wesentlich von der
umweltverträglichen Gewinnung der Papierrohstoffe beeinflusst und ist daher ein
wesentlicher Aspekt im Umweltmanagement. Die in Deutschland hergestellten Papiere
werden zu einem großen Teil aus Sekundärfasern hergestellt. Da in den nordeuropäischen
Ländern nicht ausreichend Recyclingmaterial zur Verfügung steht, enthält das dort
hergestellte Papier überwiegend Frischfasern. Diese Frischfasern werden auch gebraucht,
da die Qualität im Papierkreislauf nur durch den ständigen Neueintrag aufrechterhalten
werden kann. Die umweltverträgliche Gewinnung der Holzrohstoffe wird heute
überwiegend durch Zertifikate der Organisationen FSC und PEFC belegt. Die Zertifikate
garantieren uns die genaue Herkunft und eine umweltverträgliche Waldwirtschaft vor Ort.
Wesentliche Aspekte dieser Prozessstufe in der Papierkette werden im Positionspapier
Druckerzeugnisse und Ökologie genannt. In den vergangenen Jahren hat die Verwendung
zertifizierter Papiere bis zu
einem Anteil von 47,9% zu‐
genommen.
Die Menge des verwendeten
Büropapiers konnte durch die
zunehmende Umstellung auf
elektronische Berichte erheb‐
lich reduziert werden.
Hubert Burda Media | s.33
Umweltrelevante Vor‐ und
nachgeschaltete Prozesse
Papierherstellung
Wegen strenger Umweltauflagen und aus Wettbewerbsgründen sind die Anlagen zur
Papierherstellung modernisiert worden, so dass aus dem Umfeld der Papierfabriken
derzeit kaum über Umweltprobleme berichtet wird. Die Unternehmen verfügen über
Umweltmanagementsysteme nach EMAS und ISO 14001 und informieren uns regel‐
mäßig über ihre Veröffentlichungen. Rollendruckpapier wird auftragsspezifisch bestellt,
es werden keine Standardformate verarbeitet.

Farbherstellung
Für das Tiefdruckverfahren gibt es derzeit keine lösemittelfreien Alternativen. Versuche,
Farben ohne organische Lösemittel (HotTec Farben, Wasserfarben) zu einem markt‐
fähigen System zu entwickeln, waren bisher ohne Erfolg. Nach Untersuchungen der
Berufsgenossenschaft sind die heutigen Grenzwerte für die Arbeitsplatzbedingungen im
Tiefdruck sachgerecht und bei Einhaltung der Arbeitsplatzgrenzwerte von 50 ppm sind
keine erhöhten Gesundheitsgefahren zu befürchten. Deshalb gehen wir davon aus, dass
die in den Zeitschriften wahrnehmbaren Spuren von Lösemittel aufgrund der geringen
Konzentration keine Gesundheitsgefahr darstellen. Die Druckfarbenhersteller stellen
über eine Ausschlussliste sicher, dass die verwendeten Farben keine umwelt‐
gefährdenden Stoffe enthalten. Druckerzeugnisse sind aufgrund ihrer Zusammen‐
setzung nicht von der REACH‐Vorschrift betroffen.
Hubert Burda Media | s.34
Umweltrelevante Vor‐ und
nachgeschaltete Prozesse
Transport
Etwa 50% unseres Rollendruckpapiers wird über das Auslieferungslager der Spedition
ETG per Bahn angeliefert. Alle Farben und Betriebsstoffe werden über die Straße
transportiert.
Anlieferung von Druckpapier und der Transport von Fertigprodukten ist in Offenburg
an die Spedition Ohl ausgelagert. Bei Rollendruckpapier werden große Mengen im
Kombinationsverkehr (Schiff‐Schiene‐LKW) angeliefert. Die Emissionen durch den
Transport werden über die Statistik der Schadstoffklassen der Motoren durch die
Spedition ermittelt.
Hubert Burda Media | s.35
Umweltrelevante Vor‐ und
nachgeschaltete Prozesse
Produktrecycling
Das Produktrecycling spielt bei Papier eine wesentliche Rolle in der Gesamtbetrach‐
tung des Stoffstroms. Papierfabriken für grafische Papiere in Deutschland haben
große Deinking‐Kapazitäten installiert und verarbeiten vereinzelt sogar ausschließlich
Sekundärfasern. Für diese Fabriken hat die Qualität des Eingangsmaterials große
Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit und Faserausbeute. Wesentliche Einflussfaktoren
sind Störstoffe wie Leime („Stickies“), Farbstoffe (Verfärbung im Papierbrei) oder auch
UV‐Lacke (Schmutzpunkte in Papier), besonders wenn diese in großen Mengen in das
Altpapier gelangen. Die Technische Kommission Deinking befasst sich sowohl mit der
Herkunft der Störstoffe als auch mit der Bewertung der Auswirkungen. Die Ergebnisse
bilden die Grundlage für den Leitfaden des European Council for Paper Recycling und für
die Bewertungskriterien des EU‐Ecolabels für Druckerzeugnisse oder den Blauen Engel
(RAL ZU 195). Bei Burda Druck dürfen alle Druckstandorte ihre Produkte mit dem EU‐
Ecolabel kennzeichnen, Voraussetzung ist die Verwendung von Papier mit Ecolabel.
Hubert Burda Media | s.36
Kennzahlen

Im Bereich der Zeitschriftenherstellung werden bereits seit Jahren Kennzahlen
genutzt, um die Effizienz von Prozessen zu kontrollieren. Kennzahlen, bezogen
auf feste Produktionsgrößen, erlauben Rückschlüsse auf Schwachstellen. Bei
der Bewertung müssen sowohl das betriebliche Umfeld als auch integrierte
Prozesse beachtet werden (z.B. bessere Abluftreinigung durch höheren Dampf‐
verbrauch). Um sich selbst im Umfeld der anderen Tiefdruckereien einzustufen,
eignen sich Branchenkennzahlen, die vom Bundesverband Druck und Medien
zur Verfügung gestellt werden. Liegen die Kennzahlen des eigenen Betriebes
schlechter als der Mittelwert aller Tiefdruckereien, so kann vermutet werden,
dass Optimierungsmöglichkeiten bestehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass
die Zahlen ggf. durch die unterschiedlichen Standortbedingungen und andere
Auftragsstrukturen geprägt sein können. Erfahrungsgemäß verschlechtern sich
die produktionsbezogenen Kennzahlen bei zurückgehender Auslastung, da
bestimmte Anlagen auch bei stehenden Druckmaschinen betrieben werden
müssen.
Hubert Burda Media | s.37
Entwicklung der Kennzahlen
Werk Hauptstraße
Energie:
Die KWK‐Anlage versorgt den gesamten Standort mit Wärme und Kälte und benötigt
daher deutlich mehr Primärenergie als vergleichbare Druckstandorte. Der spezifische
Energieverbrauch ist 2016 angestiegen, der Anstieg wurde durch eine höhere Eigen‐
stromerzeugung verursacht. Der spezifische Stromverbrauch der Produktionsanlagen ist
zurückgegangen obwohl sich die Auslastung nicht verbessert hat. Der Rückgang wird auf
die Verbesserungsmaßnahmen in der Anlagentechnik zurückgeführt. Der Anstieg im
Druckluftverbrauch ist durch zusätzliche Verbraucher in der Farbversorgung
(Druckluftpumpen) verursacht.

                                Energieverbrauch Standort Hauptstrasse                                                        Stromverbrauch Werk Hauptstrasse

                     45,00                                                                                    9,00
                     40,00                                                                                    8,00

                                                                                          Wh/qm Druckfläche
                     35,00                                                                                    7,00
 Wh/qm Druckfläche

                     30,00                                                                                    6,00
                     25,00                                                                                    5,00

                     20,00                                                                                    4,00

                     15,00                                                                                    3,00

                     10,00                                                                                    2,00

                      5,00                                                                                    1,00

                      0,00                                                                                    0,00
                             2016    2015   2014   2013    2012     2011   2010    2009                              2016     2015   2014     2013     2012    2011     2010    2009
                                                                                                              für Tiefdruck          für Formherstellung      für Weiterverarbeitung
                     Brennstoff Kraftwerk   Bezug Fremdstrom      Stromproduktion HKW                         für Lüftung/Klima      für Blas-/Druckluft      für Rückgewinnung

Brennstoffverbrauch und Eigenstromerzeugung sind angestiegen, der Bezug von Fremdstrom ist zurückgegangen.
Der spezifische Stromverbrauch der Produktionsanlagen ist trotz geringerer Auslastung insgesamt leicht zurückgegangen.
Hubert Burda Media | s.38
Entwicklung der Kennzahlen
Werk Hauptstraße
Wasser:
Wasser wird überwiegend für die Erzeugung von Dampf und für Kühlzwecke
verbraucht. Der Wasserverbrauch ist durch höhere Dampferzeugung geringfügig
angestiegen. Die Menge an Prozessabwasser aus der Abwasserbehandlungsanlage
hat sich in den letzten Jahren wenig verändert, da die Prozesse in der Galvanik
hinsichtlich der Kreislaufführung bereits optimiert sind.

Abfall:
Die Menge an Altpapier ändert sich abhängig vom Materialeinsatz und von der
Fertigungstiefe. Optimierungsmaßnahmen lassen sich daher nicht an den
Altpapiermengen messen, sondern nur durch Zählungen direkt an den Maschinen.
Durch die Erweiterung der Endverarbeitungskapazität wird für das kommende
Jahr ein Anstieg der Menge von Schnitt‐ und Stanzabfälle erwartet. Bei
gefährlichen Abfällen gab es keine grundlegenden Veränderungen.

Emissionen:
Da als Energieträger nur Erdgas eingesetzt wird verhalten sich die
Kraftwerksemissionen dem Energieeinsatz entsprechend. Die
Abluftreinigungsanlage arbeitet konzentrationsgesteuert grundsätzlich im
Automatikbetrieb, Schwankungen können durch unterschiedliche Auslastung
entstehen. Kältegase wurden im Berichtszeitraum nicht emittiert.
Hubert Burda Media | s.39
Kernindikatoren 2016, Hubert Burda Media, Standort Offenburg, Hauptstraße 130
Bezugsgröße (Output)                                Einheit      2016        2015        2014        2013        2012        2011        2010 Trend 3 Jahre
Gefertigte Druckerzeugnisse                            t       56.583      56.597      59.370      63.606      63.681      65.217      68.305      
Indikator
Energie gesamt                                      MWh        99.549      94.886      89.420     104.024     110.929     113.943     112.989
                                                    MWh/t      1,7593      1,6765      1,5061      1,6354      1,7419      1,7471      1,6542      
Energie erneuerbar                                  MWh          3.320       3.899       5.591       4.048       3.880       2.046       2.894
                                                    MWh/t      0,0587      0,0689      0,0942      0,0636      0,0609      0,0314      0,0424      
                                                       %           3,3         4,1         6,3         3,9         3,5         1,8         2,6     
Materialeinsatz Papier                                 t        67603       68381       72490       76359       74333       76202       78915
                                                      t/t      1,1948      1,2082      1,2210      1,2005      1,1673      1,1684      1,1553      
Materialeinsatz Farbe                                  t       1630,7      2004,3      2470,3      2516,8      2626,5      2446,0      2585,0
                                                      t/t      0,0288      0,0354      0,0416      0,0396      0,0412      0,0375      0,0378      
Materialeinsatz gesamt*                                t       69.233      70.386      74.960      78.875      76.959      78.558      81.468
                                                      t/t      1,2236      1,2436      1,2626      1,2401      1,2085      1,2046      1,1927      
Wasser gesamt (Brunnenwasser)                        m³       111.941     104.962      92.505     113.012     115.922     102.497      96.544
                                                     m³/t      1,9784      1,8546      1,5581      1,7768      1,8204      1,5716      1,4134      
Abfälle, gefährlich (Summe)                            t          24,1        21,8        38,0        57,3        20,1        33,1        32,9
                                                      t/t      0,0004      0,0004      0,0006      0,0009      0,0003      0,0002      0,0003      
                                          Farben       t            4,5         4,9         3,8         6,6         2,7         3,0         3,9
                                                     t/t      0,00008     0,00009     0,00006     0,00010     0,00004     0,00005      0,0001      
                                     Waschtoluol       t           5,2         6,1        21,8        21,2         8,0        15,8        14,4
                                                     t/t      0,00009     0,00011     0,00037     0,00033     0,00013     0,00024     0,00021      
                                Galvanikschlamm        t           5,2         5,2         0,0         5,5         0,0         3,0         6,6
                                                     t/t      0,00009     0,00009     0,00000     0,00009     0,00000     0,00005      0,0001      
                                            Altöl      t           3,2         5,2         7,7        12,8         6,0         6,2         4,6
                                                     t/t      0,00006     0,00009     0,00013     0,00020     0,00009     0,00010     0,00007      
                                         Sonstige      t           6,0         0,5         4,7        11,2         3,4         5,1         3,4
                                                     t/t       0,0001      0,0000      0,0001      0,0002      0,0003      0,0001      0,0001      
Abfälle, nicht gefährlich (Summe)                      t       11.201      11.952      13.280      12.981      10.864      11.111      11.036
                                                     t/t       0,1980      0,2112      0,2237      0,2041      0,1706      0,1704      0,1616      
                                        Altpapier      t       11.020      11.785      13.120      12.753      10.652      10.985      10.609
                                                     t/t       0,1948      0,2082      0,2210      0,2005      0,1673      0,1684      0,1553      
                                    Gewerbeabfall      t          94,7        86,6       103,4       139,6       105,8        46,0       281,1
                                                     t/t       0,0017      0,0015      0,0017      0,0022      0,0017      0,0007      0,0041      
                                          Altholz      t          34,5        46,9        42,5        46,8        38,7        64,3        52,5
                                                     t/t       0,0006      0,0008      0,0007      0,0007      0,0006      0,0010      0,0008      
                                          Schrott      t          52,2        34,3        14,5        42,1        67,4        16,2        93,4
                                                     t/t       0,0009      0,0006      0,0002      0,0007      0,0011      0,0002      0,0014      
Abfälle gesamt (Summe)                                 t       11.225      11.974      13.318      13.038      10.884      11.122      11.055
                                                     t/t       0,1984      0,2116      0,2243      0,2050      0,1709      0,1705      0,1618      
*) Input Papier und Farbe entspricht >99% Gesamtinput
Hubert Burda Media | s.40

Kernindikatoren 2016, Hubert Burda Media, Standort Offenburg, Hauptstraße 130
Bezugsgröße (Output)                                 Einheit      2016         2015         2014        2013        2012        2011        2010 Trend 3 Jahre
Gefertigte Druckerzeugnisse                             t       56.583       56.597       59.370      63.606      63.681      65.217      68.305      
Indikator
Biologische Vielfalt (bebaute Fläche)                 m²        91.300       91.300       91.300      91.300     104.000     104.000     104.000
                                                      m2/t      1,6136       1,6132       1,5378      1,4354      1,6331      1,5947      1,5226      

Emissionen Treibhausgase (CO2‐Äquivalent)**)            t       27.249       24.947       21.519      27.031      28.864      31.207      30.671
                                                       t/t      0,4816       0,4408       0,3625      0,4250      0,4533      0,4785      0,4490      
Kältegase (CO2‐Äquivalent)**)                           t            0,0          0,0          0,0         0,0         0,0         7,5         8,5
                                                       t/t      0,0000       0,0000       0,0000      0,0000      0,0000      0,0001      0,0001      
Emission Luftschadstoffe (Summe)                       kg       49.591       41.811       36.698      44.862      56.228      67.267      46.255
(Emissionsfaktoren aus GEMIS 4.07)                    kg/t     0,87643      0,73874      0,61812     0,70531     0,88296     1,03143     0,67719      
                                              SO2      kg         1.474        1.350        1.164       1.463       1.562       1.688       1.659
                                                      kg/t     0,02606      0,02385      0,01961     0,02299     0,02452     0,02589     0,02429      
                                              NOx      kg       21.611       19.786       17.067      21.439      22.892      24.751      24.326
                                                      kg/t     0,38194      0,34959      0,28747     0,33705     0,35949     0,37951     0,35613      
                                               HCl     kg          50,2         45,9         39,6        49,8        53,2        57,5        56,5
                                                      kg/t     0,00089      0,00081      0,00067     0,00078     0,00083     0,00088     0,00083      
                                               HF      kg           3,7           3,4          2,9         3,6         3,9         4,2         3,8
                                                      kg/t     0,00006      0,00006      0,00005     0,00006     0,00006     0,00006     0,00006      
                                          NMVOC        kg         2.710        2.481        2.140       2.688       2.870       3.103       3.050
                                                      kg/t     0,04789      0,04383      0,03604     0,04226     0,04507     0,04758     0,04465      
                                        Staub (PM)     kg           927          848          732         919         982       1.061       1.043
                                                      kg/t     0,01638      0,01499      0,01233     0,01445     0,01542     0,01627     0,01527      
                                            Toluol     kg       22.814       17.297       15.552      18.299      27.864      36.601      16.117
                                                      kg/t     0,40320      0,30561      0,26195     0,28770     0,43756     0,56122     0,23596      

**) CO2-Äquvalent, gerechnet aus folgenden Gasen: CO2, CH2, N2O, Perfluormethan, Perfluorethan
Hubert Burda Media | s.41
Entwicklung der Kennzahlen
Werk Gutenbergstraße
Energie:
Die Kennzahlen im Branchenvergleich zeigen, dass die Anlagen im Werk
Gutenbergstraße eine hohe Energieeffizienz besitzen. Bei den Jahreswerten ergeben
sich nur geringfügige Veränderungen. Durch die zurückgehende Auslastung
verschlechterte sich die Effizienz geringfügig, da bestimmte Anlagen im
Dauerbetrieb laufen müssen.

                             Energieverbrauch Standort Gutenbergstrasse                                                      Strom Einzelverbraucher Werk Gutenbergstrasse

                     7,000                                                                                       6,000

                     6,000                                                                                       5,000

                                                                                           Wh / qm Druckfläche
                     5,000
 Wh/qm Druckfläche

                                                                                                                 4,000

                     4,000
                                                                                                                 3,000
                     3,000
                                                                                                                 2,000
                     2,000

                                                                                                                 1,000
                     1,000

                     0,000                                                                                       0,000
                             2016            2015              2014          2013   2012                                    2016           2015           2014      2013           2012
                                                                                                                         Tiefdruck                Formherstellung     Weiterverarbeitung
                                                                                                                         Lüftung/Klima Druck      Blas-/Druckluft     Rückgewinnung
                               Brennstoff Kraftwerk (Öl+Gas)     Bezug Fremdstrom

Obwohl der Energieeinsatz insgesamt zurückgegangen ist, verschlechterte sich die Energieeffizienz aufgrund geringerer
Auslastung geringfügig. Der spezifische Stromverbrauch der Produktionsanlagen ist insgesamt gleich geblieben.
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