Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1932
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Heute Beilage „Tiroler Badtowoche" M 6em Abmöblotl Jeuefte Jeitung unö 6tt llllllir .MnalMrlft JerglanÖ' IJfflr n(6f Mrianflti Einsendungen wird keine Haftung Odern »m- Fernruf : Schriftleitung Rr. rso Fernruf: Verwaltung Rr. isr Adresse des Wiener Büros : Wien, I.. ElisabethstraßeMI. «en. auch ein» Verpflichtung zur Rücksendung nicht anerkannt. Bezugspreise für beide LlStter: Am plahe monatlich in den Abholsiellen S 5.80, 822^.29. Die Bezugsgebühr Ist im vorhinein zu ent¬ Fernruf Eigentümer , Verlezeru. Drucker : Wagnerische llniversitStS -Vuch« Die täglich zweimalige Zustellung int Haus für beide Llätter 70 Groschen . Einzel¬ richten . Durch Streiks oder durch höhere Gewalt bedingte Stö¬ drucken!. Erlersiraße S. Derantw . Schriftleiter : Karl Pa ul ln, nummer 30 Groschen, Sonntags 40 Groschen. Mit täglich zweimaliger postzu. rungen in der Zusendung verpflichten uns nicht zur Rückzahlung Salumrrstraß «*. Für den Inseratenteil verantwortlich : Rudolf sendung monatlichS 6.50, Deutschland monatlich S 7.50, in bas übrige Ausland von Lezugsgebühren . Entgeltliche Ankündigungen im Textteil, Wagner, Errh.-Eugen-Straße11«. Sämtliche ln Innsbruck. monatlichS 8,50. — Postsparkaffenkonto : 52.677. find ntt einem Kreuze und einer Rümmer kenntlich gemacht. Auswärtige « uzeigeuannahmesteller Lesterreichische Auzeigen-Cesellschast 3t *©, Wie » L, Brandstätte 8, Fernruf U 22 *5*95. Nummer 215 Samstag, 17. September 1932 79. Jahrgang Wochenkalender : Montag, 12. Mariä N.-Fest. Dienstag , 13. Maternus. Mittwoch , 14. f -Erhöhung . Donnerstag , 15. Mariä Schn. Freitag, 16. Ludmilla . Samstag, 17. Hildegard . Sonntag, 18. Jos. Kup. Die französischen Chauvinisten fühlen sich von Die Bayerische Volkspartei gegen die papens. Politik Deutschland bedroht. TU. München, 17. Sept. Die Landesparteileitung der Baye¬ war am Freitag unter dem Vorsitz des rischen Volkspartei Parteivorsitzenden Fritz Schä f f e r und in Anwesenheit des Radikale Aufrüstungs - und Sicherungsforderungen französischer Militärs. Ministerpräsidenten Dr. Held zu einer Sitzung versammelt. Wie der offizielle Bericht der Parteikorrespondenz feststellt , er¬ KB. Paris , 17. September. Frage der G l e i chb e r e cht i g u n g der bewaffneten Staaten gab sich in einer eingehenden Aussprache über die jüngsten „Im „Intransigeant" fordert der Militärschriftsteller Oberst nicht mehr länger ohne Lösung bleiben dürfe. Dementsprechend Vorgänge in der Reichspolitik eine restlose Uebereinstimmung Fabry als Antwort auf die deutsche Note, daß Frankreich hat er bei diesem Anlaß erklärt, daß sich die deutsche Regierung in der Beurteilung der Situation. Für die Bayerische Volks¬ an den weiteren Arbeiten der Konferenz nicht partei handle es sich hierbei nicht darum, für oder gegen den sofort, wenn auch allein, die Rheinlande wieder be¬ beteiligen könne, bevor eine befriedigende Klä¬ Re-chskanzlerv. Papen Stellung zu nehmen, sondern sie st tze n so l l, auch aufdieGefahreinesneuenKrie- rung der Frage der Gleichberechtigung Deutschlands er¬ wollte dem deutschen Volke einen neuen Wahlkampf ersparen. ges hm. Frankreich müsse sich seine militärischeUeber- folgt sei. Weiter heißt es in dem Bericht der Parteikorrespondenz u. a.: legenheit um jeden Preis aufrecht erhalten, Nachdem die Resolution gleichwohl zur Annahme gelangt Die Volkspartei betrachte eine Politik, deren Weisheit da weder in Genf einer Abrüstung zugestimmt noch in Paris ist, steht schon jetzt fest, daß die künftige Abrüstungskovcntion sich auf immer neue Reichstagsauflösungen beschränke , als ein außerordentlich weit hinter dem Entwaffnungsregime des Ver¬ Verhängnis für das deutsche Volk. Sie führe zu eine Herabsetzung der Militärkredite angenommen werden sailler Vertrages zurückbleibt und daß sie sich von diesem hin¬ einer Auflösung des Rechtsstaates und komme letzten Endes dürfte. sichtlich der Art und Weise der Abrüstung wesentlich unter¬ jenen politischen Bestrebungen zugute, die nicht nach Ord¬ Im „Journal der Debats" verlangt Admiral La scheiden wird. Nach Ansicht der deutschen Regierung kann nur nung, sondern nach dem Chaos verlangen. Indem die Bruyere die sofortigeStapellegung des französischen eine Lösung in Betracht kommen , in der Form, daß alle Volkspartei die Achtung vor den verfassungsmäßigen Volks¬ Kreuzers „Dunkerque", da Deutschland den Bau der „Ersatz- Staaten in Bezug auf die Abrüstung denselben Regeln und rechten fordere, .trete sie zugleich für Ordnung, Gesetz und Grundsätzen unterworfen werden und daß für keinen Staat Autorität im Staatsleben ein. In der Ausschreibung von Neu¬ Lothringen" statt im Jahre 1934 schon viel früher beenden ein diskriminierendes Ausnahmeregime gilt. wahlen zum Reichstag innerhalb der in der Verfassung vor¬ werde und jetzt einen dritten Kreuzer auf Stapel lege. Es kann Deutschland nicht zugemutet werden, an den Ver¬ gesehenen Frist erblicke die Volkspariei die selbstverständliche Pflicht einer Reichsregierung , die sich auf die Autorität eines Der Versailler Vertrag verletzt ... handlungen über die in der Konventton festzulegenden Ab- Reichspräsidenten berufe, der die Verfassung beschworen hat rüstungsmaßnahmen teilzunehmen , solange nicht feststeht, und Hüter dieser Verfassung sei. So 'ehr die Volkspartei den Pari », 17. Sepr. (Priv.) MinisterpräsidentH er r i ot hatte Wunsch habe, daß die Hcffnungen in Erfüllung gehen möchten, gestern eine Beratung mit seinen diplomatischen und juristischen daß die gefundenen Lösungen auch aus Deutschland An¬ die man in weiten Wirtschaftskreisen auf die wirtschaftliche Sachverständigen über den Erlaß Hindenburgs zur Schaffung wendung finden sollen. Notverordnung der Reichsregierung setze , so sehr müsse sie der Reichskuratoriums für Jugenderziehung. sich gegen den mangelnden sozialen Geist dieser Man ist dabei, wie die „Agence Havas" mitteilt, einstimmig Um diese Voraussetzung für ihre weitere Mitarbeit in Verordnung wenden, den die Arbeitnehmerschaft nicht zur Auffassung gekommen , daß diese Verordnung einen V o r- der Konferenz so schnell als möglich zu verwirklichen , hat sich nur als gegen ihre materielle Existenz , sondern auch als gegen sto ß gegen die Artikel 176 und 177 des Versailler Ver¬ die deutsche Regierung inzwischen bemüht, eine Klärung ihr Rechtsempfinden gerichtet empfinden müsse. trages darstelle. Die neue Organisation habe nach fran¬ der Frage der Gleichberechtigung auf diplo¬ zösischer Auffassung öffentlichen militärischen Charak¬ matischem Wege herbeizuführen . Leider muh festgestellt „Jakob Goldschmidt hat mit dem Wirtschafts- ter , denn alle Ausbildungsorgane seien Offiziere oder werden, daß die deutschen Bemühungen bisher zu keinem Programm nichts zu tun." ehemalige Offiziere. Bei den angeblichen Sportübungen befriedigenden Ergebnis geführt haben. Unter handle es sich um militärische„Manöver". An ihrem m.litäri- diesen Umständen sehe ich mich zu meinem Bedauern genötigt, TU. Berlin, 17. Sept. In einer Berliner nationalsozialisti¬ schen Charakter würde nichts geändert, wenn man sie auch als Sie davon in Kenntnis zu setzen , daß die deutsche Regierung schen Versamlung hatte Dr. Goebbels den Reichskanzler Freilustsport, Ausflüge und Geländeübungen bezeichne . Wenn der Einladung zu der am 21. September d. I . beginnenden gefragt, ob es richtig sei, daß er vor der Fertigstellung des die Organisation unter die Aufsicht des Innenministers gestellt Tagung des Büros der Konferenz nicht Folge leisten Wictschaftsprogrammes in der Villa des Bankiers Jakob worden sei, so jei auch das nur ein „Feigenblatt", denn der kann. Die deutsche Regierung ist nach wie vor der Ueber- Goldschmidt mit diesem eine Rücksprache über das Pro¬ eigentliche Leiter sei General von S t ü l p n a g e l, der vor zeugung , daß eine radikale Durchführung der all¬ gramm gehabt habe. Von zuständiger Stelle wird dazu mit¬ kurzem noch Kommandant bei der Reichswehr gewesen sei. gemeinen Abrüstung im Interesse der Sicherung des geteilt, daß Jakob Goldschmidt mit dem Wirtschaftsprogramm Die ganze Frage werde und müsse deshalb zur r n t e r n i t i o- Friedens dringend geboten ist. nichts zu tun habe. Eine Besprechung mit dem Kanzler nalen Diskussion gestellt werden, und zwar auf der in der Villa des Bankiers habe nicht stattgefunden. Abrüstungskonferenz , soweit dort die Verhandlungen über die Das weitere deutsche Borgehen in der Miliz und militärischen Sonderorganisationen berührt werden. Die Pariser Blätter stellen bereits Berechnungen über die Wehrsrage. Die Frage Goebbels, auf die sich das Dementi bezieht, militärische Stärke D e u t s ch la n d s an und kom¬ TU. Berlin, 17. Sept. Ueber die weitere Behandlung der lautete wörtlich: „Ist es wahr, daß Sie, Herr Reichskanzler, men zu dem Schluß, daß Deutschland über minde¬ Frage der Gleichberechtigung Deutschlands wird von zuständi¬ am 13. August eine Umerredung mit dem jüdischen Bankier stens 700.000 bis 750.000 Mann schlagfertiger Truppen ger Seite bekannt, daß die Reichsregierung nicht beabsichtigt, Jakob G o l d schm i d t hatten, in der Sie mit ihm Ihr verfüge und zwar 100.000 Mann Reichswehr , 100.000 Mann die am letzten Sonntag überreichte französische Note Wirtschaftsprogramm berieten, wobei der Jude Schupo, 200.000 Mann Stahlhelm, 300.000 Mann Hitler-S .A. schriftlich zu beantworten. Sie bedauert, feststellen zu Goldschmidt für die deutsche Arbeiterschaft den tariflosen Zu¬ und einige tausend Mann Reichsbanner. Wenn die militäri¬ müssen , daß diese Note das Problem der Gleichberechtigung,stand und die Aufhebuna aller Gewerkschaften gefordert haben schen Sportorganisationenzwei oder drei Jahre bestünden, sowohl in seinen Voraussetzungen , wie in seinen Folger, u n- soll?" könne die Stärke des deutschen Heeres auf 1.2 Millionen richtig auffaßt und daß fie.in keinem wesentlichen Punkte Mann gesteigert werden. Dazu komme, daß Deutschland durch eine Annäherung an den deutschen Standpunkt zeigt, wie er in Einrichtung dessreiwilligenAröeitsdienstes auch dem deutschen Memorandum vom 29. August dargelegt wurde. Notruf der größten Landgemeinde Deutschlands. seine Mobilmachungsorganisationen wieder- Von einer Fortsetzung des Meinungsaustau¬ TU. Halle a. d. Saale, 17. Sept. Der stellvertretende Ge¬ herstelle. Die Blätter behaupten, Deutschland behandle alle sches auf dem Wege des Notenwechsels glaubt die Reichs¬ meindevorsteher der GemeindeA m m e n d o r f, die mit rund internationalen Abmachungen als Papier¬ regierung sichkei n e F ö r d e r u n g der Sache versprechen zu 13.000 Einwohnern die größte Landgemeinde Deutschlands ist, fetzen. können. Selbstverständlich ist sie aber nach wie vor zu einem hat an das preußische Innenministerium folgendes Telegramm Meinungsaustausch auf dem Wege mündlicher diplomatischer gerichtet: Unterhaltungen bereit. Deutschlands Fernbleiben von der Abrüstungs¬ „Gemeindevorsteher - an nervöser Er'chöpfung erkrankt. G e- konferenz. Herbstmanöver der deutschen Marine. meindefinanzen z u sa mm er. g e bro chen. Wohl- fahrtsunterstützungen, Gehaltsrückstänoe , Lehrergehälter nur KB. Berlin, 17. Sept. Der Reichsaußenminister hat an den TU. Berlin, 17. Sept. Vom 19. bis 21. September findet durch Einbehaltung der Staatssteuern seit August bezahlt. Bis- Vorsitzenden der Abrüstungskonferenz , H e n d e r f o n, ein unter Leitung des Chefs der Marineleitung in der Ncrdsee herige Rückstände eine Viertel Million Mark. Einige Gläubiger Schreiben gerichtet , worin es heißt: In den Verhandlungen das diesjährige Herbstmanöver der Marine statt. Dem Manö¬ der Generalkommission , die der Annahme der Resolution vom ver liegt der Schutz derSeeschiffahrtin der Nord- veranlassen Zwangsmaßnahmen . Große Hypotheken wegen- 83. Juli d. I . vorausgingen, hat der Führer der deutschen Dele¬ se e zugrunde, die durch eine Reihe gecharterter Handelsschiffe Nichtzahlung der Zinsen fällig. Saalc-Kreisverwaltung lehnt gation die Gründe dargelegt, aus denen die deutsche Regie¬ dargestellt wird. Das Manövergebiet erstreckt sich auf die Ge¬ Hilfe ab, da selbst in Schwierigkeiten . Heutige Untersiützungs- rung diese Resolution ablehnen mühte. Er hat dabei ausge- wässer südlich und südwestlich Norwegens, das Skagerrak , das' Zahlungen nur durch Einbehaltung der Staatssteucrn noch sührt, daß nach dem Stande der Konferenzverhandlungen die Seegebiet westlich von Jütland und der deutschen Bucht. möglich. Erbitte dringend Hilfe."
Seite 2. Nr . 215. „InnsbruckerNachrickterü Samstag , den 17. September 1932. gebenden Mandaten erhalten diesmal die Antimarxisten neun, Nationalsozialistischer Sprechabend. Die teuere Verwaltung in Oesterreich. die Sozialdemokraten fünf . Der Wahlgang bedeutet für die Die „Wiener Wirtschaftswoche " schreibt: „Die Verwaltung antimarxistische Arbeiterschaft einen Gewinn von 217 St .mitten. Wir werden um Ausnahme nachfolgenden Berichtes ersucht: Oesterreichs ist auch in internationaler Relation auffallend Beim gestrigen Sprechabend der N . S . D . A . P ., der starken teuer . Das Wirtschaftsbuch des Völkerbundes Besuch aufzuweisen hatte , nahm Gauleiter Ing . Riedl zu gibt eine lehrreiche Zusammenstellung der Staatsausgaben Weitere Uebertritte zu den Nationalsozialisten. den Tagesfragen Stellung und beleuchtete dabei vor allem der einzelnen Länder , dieBelastungproKopf berechnet. den Widerhall , den die letzten Mordtaten der Marxisten in Wir lassen die wichtigsten Zahlen , auf Schillinge um- Wie die Pressestelle der Landesleitung d :r N .S .D.A .P . mit- Graz und Leoben in der österreichischen Oeffentlichkeit gefun¬ gerechnet, folgen : Australien 810, England 650, Vereinigte teilt , find in dm letzten Wochen eine Reibe bisher führender den hatten . Die marxistische und die ihr verwandte Wiener Staaten 540, Frankreich 395, Oe st erreich 325 , Holland Politiker gegnerischer Parteien zur nationalsozialistischen Be¬ Presse findet , so sagte der Redner , daß die Mörder im Recht 315, Deutschland 289, Belgien 275, Schweden 238, Ungarn wegung übergetreten . Diese Uebertritte bekamen ihre beson¬ waren und daß die „Nazis " den Tod ihrer verschiedenen ge¬ 200, Schweiz 180, Italien 180, Tschechoslowakei 140, Ru- dere Bedeutung dadurch , daß die Mehrzahl dieser nunmehri¬ fallenen Kameraden selbst verschuldet haben , weil sie sich er¬ mänien 75, Polen 75 und Jugoslawien 65 8. gen Parteigenossen aus dem marxistischen Lager kamen. frechen, durch Umzüge und durch das Tragen von Uniformen Nach den olympischen Regeln werden die fünf Erstplacier¬ Vom Landbund ist der Bürgermeister vor L o i b s in Nieder¬ ihr Dasein zu dokumentieren . Ebenso selbstverständlich waren ten prämiiert . Wenn daher diese Konkurrenz in dem Pro¬ österreich, Matthäus Schild, der Partei beigetretcn . An jeweils die marxistischen Mörder unbewaffnet und mußten demselben Tage vollzog der Gemeindera : Josef Schwab! sich ihre Waffen erst durch Niederlegen von Zäunen u . ä . be¬ gramm von Los Angeles figuriert hätte , kämen wir zu der zweifelhaften Ehre , sofort nach vier Weltreichen den fünften aus Groß - Kadolz Niederösterreich ( ) seinen Uebertcitt zur schaffen, wodurch dann allerdings Messerstich- und Schu߬ N .S .D .A .P. verletzungen schwerster Art entstanden . Auch die Innsbrucker Platz zu okkupieren und damit Länder , wie Holland , Deutsch¬ „Volkszeitung " beschäftigt sich täglich eingehend mit der natio¬ land , Belgien , Schweden , hinter uns zu lassen und Ungarn, Schweiz , Italien wie auch die Staaten der Kleinen Entente nalsozialistischen Partei , ein Zeichen , daß sie erkannt bat , daß in Grund und Boden zu schlagen. Die Erweiterung der österreichischen in dieser Partei dem Marxismus der gefährlichste Gegner er¬ Einfuhrverboksliste. standen ist. Wir möchten der üblichen Ausrede , daß Kleinösterreich be¬ Der um die Wahlen in H ö t t i n g entbrannte Wahlkampf deutende Lasten , so auch Pensionen , von Großösterreich laut Unser Wiener Korrespondent schreibt uns : Trotz der Fort¬ läßt die Gegner des Nationalsozialismus natürlich mit schwer¬ dem Friedensvertrag übernehmen muhte , zuvorkommen . Dies schritte der Beratungen in S t r e s a erwartet man in österrei¬ stem Geschütz auffahren ; bei diesem Beginnen ist ihnen natür¬ ist ohne Zweifel richtig . Unsere Lage ist dadurch bestimmt er¬ chischen finanziellen Kreisen von der Konferenz nicht mehr als heblich schwieriger , als die der Staaten der Kleinen Entente. lich kein Mittel zu schlecht und keine Verleumdung zu gemein. eine unmittelbare Festsetzung von Industriepräferen- Und dennoch werden die Gegner die sieghaft werbende Kraft Hiebei stehen wir aber nicht allein an der Donau . Wir teilen z e n zugunsten Oesterreichs . Infolgedessen wird insbesondere des Nationalsozialismus auch bei dieser Wahl zu spüren be¬ diese Situation mit R u m p f u n g a r n, das dieselben Lasten von der Industrie eine Erweiterung der Einfuhrver- kommen . Besonders die sozialdemokratische Partei , die sich so von Großungarn auf sich nehmen muhte . Trotzdem figuriert b o t s list e in Oesterreich energisch betrieben . Man nimmt an, gerne als die Arbeiterpartei bezeichnet, wird nach den Wah¬ Ungarn in diesem Ausweise nur an zehnter Stelle , wobei bei daß noch im Laufe des Monats Oktober über 100 neue len etwas bescheidener werden müssen . Bezeichnende : Weise uns die Kopfquote um 125 8 höher ist, als jenseits der Leitha. Einfuhrbeschränkungen in Lesterreich erlassen dominieren in der Wahlwerberliste dieser „Arbeiterpartei" Und auch in Ungarn kann man berechtigte Klagen betreffs der werden. Parteisekretäre , Advokaten und ähnliche „Arbeiter ", während teuren Verwaltung und großen Belastung vernehmen . Daß sich der erste Arbeiter auf dieser Liste erst an siebenter Stelle Ungarn an zehnter Stelle steht, spricht nicht so sehr für U«- befindet. garn , als gegen das fünftplacierte Oesterreich. Bor einer baldigen Bekriebsaufnahme bei der Der Redner kritisierte dann die Haltung der Großdeutschen, Ueberall ist es hörbar : so geht es nicht weiter. Mit die mit den von ihnen angeblich bekämpften Christlichsozialcn der Ernennung einer Kommission von 17 Mitgliedern statt Alpinen -Montangesellschaft. eine Listenkoppelung eingegangen sind, um ein paar der Einsetzung eines Diktators werden wir wohl kaum zum Unser Wiener Korrespondent schreibt uns : Während de: Mandate für sich zu retten. Ziele gelangen . Wann folgen endlich den Worten Taten ?" Auch die Christlichsozialen , die sich im Kampfe gegen den Sommermonate ist bekanntlich der Hochcfen - und der Erz¬ betrieb der Alpinen Montangesellschaft vorübergehend still¬ Nationalsozialismus in holder Eintracht mit den Sozialdemo¬ kraten treffen , werden noch die Früchte ihrer Hetze gegen jeden gelegt worden , weil die Lagervorräte so grcß geworden waren, Die Gefahr eines Abbaues bei der Polizei. daß eine weitere Anhäufung nicht mehr zweckmäßig erschien. nationalen Gedanken ernten ; der Morgen nach dem Hottinger Wahltage und noch mehr die im kommenden Frühjahr statt¬ Wien , 17. Sept . Der Deutsche Volksrat für Oester¬ In den letzten Wochen ist nun eine weitgehende Räumung findenden Landtagswahlen werden ihnen ein unangenehmes reich, an dessen Spitze bekanntlich Feldmarschalleutnant Doktor Erwachen bescheren. Schon treten Bürgermeister von Land¬ dieser Vorräte erfolgt , so daß die Möglichkeit gegeben er¬ Karl Freiherr o. B a r d o l f f und die Herren Hofrat Klaudius gemeinden zur nationalsozialistischen Partei über und trotz K u p k a, Obmann des Deutschen Turnerbundes , sowie Hoch¬ scheint, daß in naher Zeit der Betrieb wieder ausgenommen des bisher bestandenen Versammlungsverbotes konnten eine schulprofessor Dr . Kurt Kn oll stehen , hat in dauernder Aus¬ wird. ganze Reihe von neuen Ortsgruppen und Stützpunkten ge¬ gestaltung seines Wirkungskreises in der Richtung einheitlicher Man wird damit rechnen können, daß die Neueinstel- gründet werden , so in der Domäne des Nationalrates Tr . Kolb, Stellungnahme aller nationalen Kreise in wesentlichen volks- l u n g von Arbeitern und die WiederinbetrAbsetzung der Hoch¬ im Wipptal in den Gemeinden Gries , Steinach und Matrei und staatspolitischen Fragen auch zur Gesamtheit der Erspa- und heute ebenso auch in Mils bei Hall. öfen nicht auf einmal , sondern etappenweise erfolgen wird. rungsmahnahmen Stellung genommen und vor kurzem in Nach einer ausführlichen Besprechung der jüngsten politi¬ bezug auf den Abbau bei der S i ch e r h e i t s w a che und Wieviel von den vier Hochöfen angeblaser werden , wird von schen Ereignisse in Deutschland schloß der Redner seine Aus¬ Kürzung der Nebengebühren der Wachebamten auch dem Bestellungseinlauf der nächsten Wochen abhängen. führungen mit dem Appell an alle Parteigenossen , mitzuarbei¬ schriftlich Vorstellung beim Bundesminister für öffentliche ten , damit der Wahltag von H L t t i n g zu einem weit¬ Sicherheit erhoben . Nach der Ueberzeugung des Deutschen hin sichtbaren Ausdruck des unüberwindlichen Vormarsches des Volksrates erscheint ein weiterer Abbau des ohnehin Die Verhandlungen über eine Konversion der Nationalsozialismus auch im Lande Tirol werde. schon um etwa 12 Prozent reduzierten Standes des Wiener Nach ihm sprach Pg . G i e s e l b r e cht über die Notwen¬ Schulden in Oesterreich. Sicherheitswachekorps ohne quantitativ und qualitativ voll¬ digkeit des intensiven Ausbaues der Betriebszellen¬ wertigen Ersatz ganzunzulässig. Unser Wiener Korrespondent schreibt uns : Wie bereits mit¬ organisation. Beifällig ausgenommen wurden die Ver¬ Auch eine weitere Kürzung der Nebengebühren der Beam¬ geteilt worden ist, plant auch die österreichische Regierung, lautbarungen des Vorsitzenden , daß am kommenden Diens¬ ten — an der Kürzung der Grundgebühren haben sie wie ähnlich wie die deutsche, französische und englische, eine Kon¬ tag nach langer unfreiwilliger Pause wieder eine Stadtsaal¬ alle übrigen Staatsbeamten bereits teilgenommen — wird version der Z .nsen- und Tilgungsverpflichtungen aus ihren oersammlung stattfinden wird . Mit der Absingung des Deutsch¬ entschieden widerraten . Die Staatsautorität beruht Schulden . Schon im nächstjährigen Budget soll auf diese Kon¬ landliedes fand der Sprechabend seinen Abschluß. in erster Linie auf dem Bundesheer , der Bundesgendarmerie version Bedacht genommen werden . Es sind jedoch noch ziem¬ und der Bundespolizei . Bei diesen Formationen gilt es die lich weitgehende Verhandlungen im Inland und Ausland not¬ Grenze in den sonst so dringenden Ersparungsmaßnahmen zu wendig. finden , deren Ueberschreitung beträchtlichen , ja erschütternden, Grotzdeutjche Wählerversammlungen in Hölting. Man nimmt an , daß nach dem Abschluß der Konferenz in nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten kann. S t r e s a Sektionschef Dr . Schüller und der Generaldirektor Wir erhalten folgenden Bericht : Wie bekannt , traten in Demnächst wird der Deutsche Volksrat in den Fragen , die der Oesterreichischen Nationalbank Dr . B r r u n e i s in Italien, H ö t t i n g die Großdeutschen mit einer eigenen Liste wieder das Bundesheer und die Bundesgendarmerie der Schweiz und Frankreich über diese Frage verhandeln wer¬ in den Wahlkampf . Am 10. September sprachen die ehemaligen betreffen , Stellung nehmen. den, um die Stellungnahme der ausländischen Gläubiger Gemeinderäte Oberingenieur Ne y e r, Franz Heiß und kennenzulernen. R i e z l e r, die ersucht worden waren , sich um eine Wieder¬ wahl zu bewerben , im Gasthaus „Roter Adler ". Die steirische Heimakwehr kündigk Selbstschutz an. Oberingenieur Neyer kam in seinen Ausführungen auf die Graz , 17. Sept . Eine Abordnung mit dem Landesrat Die Renkenkonvertierung in Frankreich. von der Gemeinde in den letzten Jahren erstellten Bauten und Meyßner an der Spitze , sprach bei der Landesregierung auch auf die Schuldfrage der Ereignisse vom 27. Mai zu KB . Paris , 17. Sept . Das Parlament -st Freitag nachmit¬ sprechen. Er verwies darauf , daß im Jahre 1928 von rund vor und machte diese auf das Treiben der Iungsozialisten auf¬ tags zu einer außerordentlichen Tagung zusam¬ 6000 Wählern 1255 ihrer Wahlpflicht nicht nachkamen . Diese merksam , die durch ihr gewalttätiges Vorgehen vielfach Zu¬ mengetreten , in der die Regierungsvorlage über die R e n- Nichtwähler waren zu 90 Prozent bürgerlicher Einstellung. sammenstöße hervorriefen . Infolge der Morde an Nicht¬ tenkonveriierung verabschiedet werden soll. Auf An¬ marxisten sei die antimarxistische Bevölkerung sehr beunruhigt. Die tragen an den blutigen Ereignissen des 27. Mai die trag des Vorsitzenden wurde die Vorlage an den Finanzaus¬ Schuld , denn nur durch ihre Wahlenthaltung konnten die Es werden daher von der Landesregierung energische Ma߬ schuß überwiesen , der den Entwurf einstimmig annahm. Sozialdemokraten 14 Mandate erringen . Hätten nur etwa 150 nahmen gegen die Urheber dieser Ausschreitungen und deren Nachdem hierauf die Kammer neuerlich zusammencetreten Wähler noch ihre Stimme abgegeben , so wäre der bürger¬ Mitläufer gefordert , widrigenfalls der Heimatschutz in Erman¬ war , bezeichnte es der Berichterstatter als die Pflicht jeder liche Bürgermeister gesichert gewesen . Ein bürgerliches Ge¬ gelung stattlicher Schutzmaßnahmen gezwungen wäre , zur Regierung , zu einer Konversion zu schreiten, sobald eine meindeoberhaupt hätte aber auf die dem 27. Mai vorangehende S elsthilfe zu greifen. solche Operation technisch und juridisch möglich sei. Dies sei Hetze solche Maßnahmen getroffen , die blutige Zusammen¬ gegenwärtig der Fall . Louis Marin stellt« zu dem Entwurf, stöße unbedingt verhindert hätten . Er schloß seine mit reichem Beabsichtigte Störung nationalsozialistischer den er als im hohen Grade präjudizierlich für die Kleinrent¬ Beifall aufgenommene Rede mit dem Ausruf , unbedingt zur ner , die Spitäler und die Kriegswaisen bezeichnet«, eine Vor¬ Wahl zu gehen . Die rote Gemeinderatsmehrheit Veranstaltungen in Wien. frage , die von der Kammer mit 525 gegen 65 Stimmen ab¬ zu brechen muß das Hauptziel aller Nichtmarxisten Wien , 17. Sept . (Priv .) Morgen veranstaltet der vorwiegend gelehnt wurde. sein. aus Nationalsozialisten bestehende Deutsche Turner¬ Herr Heiß hob als ehemaliger Obmann des Sanitäts¬ bund einen Stafettenlauf durch den Bezirk Hernals. ausschusses die hygienischen Vorteile der Gemeindebauten Die Musik muh laut behördlicher Vorschrift in Zivil ausrücken. hervor und rückte dann die eigenartige Wohnungsvergebung Gleichzeitig finden vormittags zwei nationalsozialistische Ver¬ Für Herbst und Winter von Seite der Sozialdemokraten ins rechte Licht. Viele arme sammlungen statt , bei denen der Propagandaleiter Dr . Josef Schlucker hausen nach wie vor in elenden Quartieren und G L b b e l s aus Berlin sprechen wird. bringen wir: können zusehen , wie ihre Vertreter sich mit gesunden , schönen Nunmehr haben die Kommuni st en Gegenkund¬ Entzückende Trotteur -Kleider , Mäntel mit Edelfell¬ Wohnungen beteilten. gebungen angekündigt und ihre Anhänger zu einem verbrämung , elegante Tee - und Abendkleider , Blusen Fachlehrer Riezler wies an Hand von Sitzungsberichten die „Bummel " auf die Hernalser Hauptstraßen zur Zeit des und Hüte in jeder Preislage. Verdrehungen und Vorwürfe des sozialdemokratischen Flug¬ Stafettenlaufes aufgefordert . Die Polizei trifft alle Vorberei- blattes zurück und gab einen Ueberblick über die finanzielle tungen , um Zusammenstöße zu verhindern. Lage , die nicht rosig ist. Größte Sparsamkeit muß am Platze sein, um Hölting über die Notzeit hinwegzubringen und dabei Niederlage der Sozialdemokraten bei Betriebsratswahlen. lii -FeieMiraer -P®pp INNSBRUCK MAfilA - ^ HEREcPIENaTTR- die vielen Arbeitslosen nicht verderben zu lassen. In die Wechselrede griff auch ein Sozialdemokrat ein . Am Graz , 17. Sept . (Priv .) Bei den Betriebsratswahlen in dem 21. d. M . findet eine Versammlung im „Rößl " statt ; in einer Bergbau Seegraben - Münzenberg haben die So¬ Eigene Maßwerksrärte no besonderen Versammlung für alle Gemüsebautreibenden wird dann noch zur „bulgarischen Invasion " Stellung genommen. zialdemokraten eine Niederlage erlitten . Von den zu ver¬
Samstag , den 17. September 1982. „InnsbruckerNachrichten" Nr . 215 . Seite 3. Der Sinn der Höttinger Gemeindewahlen.AllgemeinheU aber wenig bedeutet (Schulskandal in Landeck) die schul- und arbeiterfeindlich heute in Liebedienerei gegen krachte marxistische Wirtschaft zu ersetzen. Doch das alles wird die große Pleite nicht aufhalten. Von der N . S . D . A . P ., Bezirksleitung Innsbruck , wird uns Frankreich (Lausanner Pakt ) und im Schimpfen auf die Denn sollen die Höttinger Wahlen einen Sinn haben , dann geschrieben: Reichsdeutschen („Bötl " und Kunschak) der Weisheit letzten wird diesmal die Wählerschaft von Hötting ohne Ansehung Schluß erblicken. persönlicher Beziehungen und örtlicher Verhältnisse sich so, wie Wie ein Fanal beleuchtete im Mai des Jahres der mar¬ xistische Mord an dem SA .-Mann Fink , einem 60jährigen Wer aber bei dieser Wahl marxistisch wählt , der billigt am 24. April d. I . Wien , Niederösterreich , Kärnten , Salzburg deutschen Arbeiter , die politische Lage in der Gemeinde Höt» damit ausdrücklich den Mordüberfall auf deutsche Arbeiter, und Steiermark , dem nationalen Sozialismus zuwenden, ting , wo dank der Schwäche der anderen Parteien bisher die den die Sozialdemokraten und die kommunistische Partei im der schicksalhaft zwangsläufig berufen ist, das deutsche Volk internationale Sozialdemokratie herrschte und jeden Versuch, Mai durch ihre Anhänger verüben ließen und nachträglich auch in Oesterreich herauszuführen aus der wirtschaftlichen diese Herrschaft zu stören , über Weisung ihrer fremdrassigen öffentlich guthießen , der anerkannt weiter die Vorherrschaft der Enge und der internationalen Knechtung. Wiener Parteile,tung mit brutalstem Terror zu brechen versucht fremdrassigen Bonzen in Wien und die jenes Klüngels in Inns¬ Gerade Hötting , einst eine schwarze, dann eine rote Hoch¬ hat . Die AustroMarxisten , die gelegentlich vorgeben , mit „gei¬ bruck, das , aus einigen Parteisekretären , Kassenbeamten und burg , mit seinen Wählern aus bäuerlichen Arbeiter -, Gewerbe- stigen " Waffen zu kämpfen — die feigen Mordüberfälle in Juristen zusammengesetzt , die alten verdienten Parteigenossen und Angestelltenkreisen ist dazu angetan , einer Bewegung der Steiermark und Bruck zeigen das wieder in erschrecklicher ausgeschifft hat , um eine persönliche Politik zu machen , deren wahren Volksgemeinschaft , wie sie der nationale Sozialismus Deutlichkeit — hatten damals offiziell zur Sprengung der Rentabilität selbst in der jetzigen schweren Zeit ein recht an¬ auf seine Fahnen geschrieben hat , einer Volksgemeinschaft , die nationalsozialistischen Versammlung beim „Bären " in Presse genehmes Leben gestattet . Die verkrachte Sozial - und Ge¬ auch in der Auswahl der Wahlwerber sich zeigt , Folge zu und Flugzetteln aufgesordert , ja , der republikanische Schutz¬ meindepolitik der Sozialdemokraten zeigen wie Leichensteine leisten. bund rückte zu diesem Zwecke unter den Augen der hohen die Städte Steyr und Wiener -Neustadt , das Arsenal und Wöl¬ Nicht immer in den alten ausgetretenen Bahnen kann man Obrigkeit bewaffnet aus . Als aber dank der Schneid der voll¬ kersdorf . Kein Wunder , daß in den meisten Staaten diese weiter trotten , Männer mit neuen Ideen sollen für das Wohl kommen unbewaffneten SA .-Leute die Uebermacht der Stören¬ friede an die Luft gesetzt wurde , da stachen bekannte Messer¬ helden Nationalsozialisten nieder , überfielen die mit Ver¬ wundeten besetzten Sanitätsautos — ein Zeichen ungewöhn¬ licher Roheit — und schossen aus dem Hinterhalt heimkehrende Kameraden nieder. Eine Welle der Empörung erfaßte breite Massen der Be¬ völkerung , die Behörden erschraken über ihre eigenen Ver¬ säumnisse , die sozialdemokratische Presse und deren immune Wortführer logen in ihrer Verlegenheit das Blaue vom Him¬ mel herunter , um den sie belastenden Tatbestand zu ver¬ dunkeln . Trotzdem begannen die Reihen der Roten sich zu lichten, während die Nationalsozialisten im umstrittenen Höt» ting eine neue Ortsgruppe gründen konnten . Merkwürdiger¬ weise hat der damalige politische Mord bis heute keine gericht¬ liche Sühne gefunden , obwohl seit der Tat vier Monate ver¬ strichen sind. Der von einem roten Bürgermeister beherrschte Gemeinderat von Hötting verfiel allerdings der Auflösung , doch HAB' IMMER SONNE statt Auftlärung der Bevölkerung über das Wesen des Na¬ tionalsozialismus zu ermöglichen , erwirkten gewisse reaktio¬ näre Kreise von der Landesregierung ein Versammlungs¬ Schicht . . . IM waschkessel! verbot . Denn über dieLeichedes SA . »MannesFink Mögen die Wetterpropheten sich über die hinweg Bürgermei will die christlichsoziale tt er st uhl von Hötting Soll es nun Zweck der Wahl sein, aus dem roten Terror Partei den b e st eigen. zwar heraus — jedoch unter die schwarzen Fittiche zu kommen? Glauben die restlichen Großdeutschen , die mit SION Launen des Wetters den Kopf zerbrechen — die Hausfrau weiß Bescheid ! Sie verläßt sich auf RADION — die Rasenbleiche Waschkessel I Denn RADION wäscht nicht im den Christlichsozialen Listenkoppelung Vor¬ nur allein —, Millionen perlender Sauer¬ nahmen, wirklich , damit die Sozialdemokraten bekämpfen zu können ? Im Gegenteil ! Die oft schnell ver¬ gessende Bevölkerung würde vielleicht nochmals die Herrschaft der Roten möglich machen , denen durch die vielen politischen wirksam >' sa stoffbläschen bleichen die Wäsche schonend gleich während des Waschens . Ob Sonne, ob Regen — stets fleckenlose , geschonte Wäsche in 15 Minuten! Fehler der blau -schwarzen Koalition ebenso wie durch die einseitige , ja aufreizende Parteiherrschast im Lande die besten eotn ' -a LI Waffen in die Hand gedrückt werden — wenn , ja , wenn die Nationalsozialisten nicht da wären , die, von politischen Sünden nicht belastet , ein moralisches Recht haben , gerade in Hötting, judenhörig gewordene Partei , die der eigenen Heimat in den der Gemeinde wirken , die unter Wahrung der besonderen Ver¬ wo sie schwerste Blutopfer brachten , in der Gemeindestube ein Rücken fiel und die Front von hinten erdolchte, in ständigem hältnisse einer Vereiniung mit der Landeshaupt¬ entscheidendes Wort zu reden. Rückgang befindlich ist. In ihrer bisherigen Domäne , im stadt zugeführt werden muß . Billigkeit , Sauberkeit , Spar¬ Es kann wirklich der Höttinger Wählerschaft und besonder« Deutschen Reich, wurde sie wie ein geprügelter Köter aus allen samkeit in der Verwaltung darf kein Hindernis sein für ein jenem Teil derselben , der sich unter dem Eindruck der roten wichtigsten Stellungen verjagt . Ihre Friedensschalmeien haben großzügiges Arbeitsbeschaffungsprogramm, eben¬ Exzesse freigemacht hat aus der marxistischen Umklammreung, sich als glatter Schwindel erwiesen , alle anderen Versprechun¬ so wie die Fürsorge für eine gute , von deutschem Geiste erfüllte nicht zugemutet werden , die Vertreter derjenigen Parteien zu gen der roten Heilsapostel blieben unerfüllt . So geht es auch Schule und für alle Mühseligen und Beladenen Pflicht ist. Die wählen , deren Methoden zur Bekämpfung des Marxismus sich in Hötting abwärts und die Führer verlieren schon die nationalsozialistische Gemeindepolitik , die in Tausenden von Ge- als ganz ungeeignet erwiesen haben , die durch ihre mehr als Nerven . Sie suchen durch Rufmord an gegnerischen Wahl¬ meinden und vielen Städten des deutschen Sprachgebietes sich zwölfjährige Rcgiererei in Gemeinde , Land und Bund diese werbern den Mangel an wirksamen Argumenten für die ver- bewährt hat und insbe 'ondere das Arbeitslosenproblem mit in Schulden gestürzt , dafür aber die Banken gestützt, ja für Erfolg einer Lösung zugeführt hat , sie soll auch in der Ge¬ sie die Haftung übernommen haben (Creditanstalt ). Ganz be¬ meinde Hötting ein Betätigungsfeld bekommen . Dann ist das sonders gilt das von den Christlichsozialen , die unter dem Blut deutscher Arbeiter , das Marxisten am Gewissen haben, harmlosen Titel einer „Tiroler Volkspartei " sich den Wählern nähern , dabei aber im Lande , wo sie unumschränkt herrschen, Schenkt VerglanÄbücherl nicht umsonst geflossen. DasistderSinnderHöttingerWahlen; dessen täglich zeigen , daß ihnen Parteipolitik alles , das Wohl der mögen alle deutsch bewußten Höttinger Wähler eingedenk sein! (Nachdruck verboten.) 2 „Es gibt ja genug entschleierte Damen an Bord , die junge zu sehen kriege. Hol mich der —" Hier schnappte er ab , um Französin —" Vogel „Ah , Mademoiselle Sauvage meinen Sie . Ein pikanter Käfer —" sein puritanisches Gemü : nicht mit dem Klang eines verpönten Wortes zu besudeln . „Halten Sie die Wette , Doktor ?" Dr . Li Tung sah schmunzelnd auf. Roman von Walther Hjalmar Kolas. „Geschaffen, um die kleine Stadt der Freude in Schanghai zu bereichern ", schob der Chinese ein. „Es wäre unfair , eine Wette anzunehmen , von der ich be¬ Copyright izzi by Artur Wolf Verlag, Wien, I., Seilerstätte i. „Na , Sie , Doktor , das geht denn doch zu weit ! Wie können stimmt weiß , daß Sie sie nie gewinnen werden ." Dr . Li Tung verkürzte sein breites Schmunzeln zu einem Sie sich zu dem perversen Phantasiebild versteigen , daß eine „Und ich sage Ihnen ", brauste Mr . Alscott auf , „ehe die geschmeichelten Lächeln . Seine Mäuseaugen schweiften auf Weiße in euren — pfui Teufel !" morgige Sonne —" die Steuerbordseite hinüber. Mr . Alscott sah den Chinesen mit ehrlicher Entrüstung an. „Wenn Sie sich nur nicht irren ", unterbrach ihn der Chinese „Nun und de: Viscount ?" fragte er vorsichtig. Seine sonst so ausdruckslosen Augen funkelten , wie sie nur und erweiterte sein Schmunzeln bis hart an den Ohrenansatz. „Aesch!" schnaubte Mr . Alscott . „Merken Sie sich das für einmal im Leben gefunkelt hatten : als im Weltkrieg ein ameri¬ Der kühle Zweifel Li Tungs ließ dem Amerikaner die etwas allemal , Doktor . Wenn ein Engländer , ein Amerikaner und kanisches Truppentransportschiff unbeschädigt in Calais ge¬ leichtsinnig gefaßte Idee nunmehr erst recht als Ehrensache ein Kongoneger auf einem einsamen Boot im Weltmeer trei¬ landet war . Jenes Schiff hatte nämlich Mr . Alscott gehört erscheinen. Mr . Alscott dekretierte daher: ben, dann wird der Amerikaner lieber mit dem Kongoneger und es war so hoch versichert gewesen , daß Mr . Alscott über „Sie sollen mich einen Japaner nennen dürfen , wenn ich gut Freund als mit dem Engländer ." die unterbliebene Torpedierung aus tiefstem Seelengrunde mein Ziel nicht erreiche." empört war . Auf die verdammten Deutschen konnte man sich Nach diesem Beitrag von Völkerpsychologie sprang Mr . Als¬ Dr . Li Tung schüttelte sachte den Kopf und wunderte sich doch in gar keiner Beziehung verlassen! cott in echt amerikanischer Ungeniertheit auf jenes Thema im geheimen über die brutale Ahnungslosigkeit dieser weihen über , das ihn neben dem Geschäft am meisten interessierte , aus Aber Dr . Li Tung ließ sich durch den letzten Rest von Furor Kälber , die in ihrer Plumpheit vermeinten , die ganze Welt die Frauen. teutonicus in Mr . Alscotts Augen durchaus nicht einschüchtern. gehöre ihnen . Und er kam zu demselben Schlüsse wie der Er war ebenfalls ein Mann der Tatsachen . Und in echt mon¬ Inder : Es war gut so. Mochten sie in ihrem Machtrausch nur „Was sagen Sie eigentlich zu der Inderin , hä ? Zu dieser golischer Grausamkeit hielt er mit seiner Sachkenntnis nicht weiter tanzen , in den Abgrund hinein ! Dr . Li Tung schmun¬ Lieblingsfrau des Maharadscha , wie ?" hinter dem Berge. zelte zu Boden . Er sah im Geiste den gähnenden Schlund , der „Sie ist eine köstliche Blume aus den Wäldern von Dao ", „Sie sind sehr entrüstet , Mr . Alscott . Aber wenn ich Ihnen die Raubtierrasse des Westens verschlingen sollte, und lächelte verschanzte sich der Chinese hinter einem ehrwürdigen Zitat. nun sage, daß es in jenen Häusern Schanghais und Tientsins dem imaginären Höllenrachen vergnügt zu. „Mit Ihren Urwäldern bleiben Sie mir gefälligst zu Hause, genug weihe Tauben gibt . . ." Indessen kamen den beiden Promenierenden zwei andere Doktor . Aber finden Sie es nicht merkwürdig , daß der Maha¬ „Hören Sie auf , Mensch ! Stop ! Oder ich ziehe die Notleine! Passagiere entgegen . Der eine war hochgewachsen, seine Haut¬ radscha seine Frau mit keinem Passagier in Berührung kom¬ Sie werden mir doch nicht weismachen wollen . . ." men läßt ?" farbe war nicht so gebräunt wie die der übrigen Weißen an „Ob ich will oder nicht, es ist so, Mr . Alscott ", entgegnete Bord . Seine grauen Augen und das bleichblonde Haar ließen „Lü Hsiä Sho sagt : Willst du deines Weibes sicher sein, so Dr . Li Tung mit emphatischer Einfachheit. vermuten , daß dieser Mann an der See ausgewachsen sein baue Mauern um sie, wo immer sie auch weilen mag ", orakelte „Weiße Frauen in chinesischen . . ." mußte . Das schmale Gesicht, die scharfe Nase , der verträumte der Chinese. Der Amerikaner war auf dem Siedepunkt angelangt . Da Mund , all dies verriet den Skandinavier . In krassem Gegen¬ „Verschonen Sie mich mit Ihren Klassikern, Doktor ! Ich man dieser gelben Fratze nicht mit Moral imponieren konnte, satz zur hohen Gestalt des einen stand die Figur des anderen. sage Ihnen , ich würde es mich tausend Dollar kosten lassen, beschloß er, seinen geliebten Feind auf andere Art zu Klein , schiefbeinig, mit rundem , wohlgenährtem Gesicht, das wenn ich diese indische Begum oder Rani oder wie sie sich bluffen. von einer borstigen , sich zu mehreren Haarwirbeln sammeln¬ sonst tituliert , mal entschleiert sehen könnte ." „Und ich sage Ihnen ", brach er plötzlich los , „ ich wette tau¬ den Stehfrisur überdacht wurde — sie war allerdings unter Dr . Li Tung feixte. Ein diabolisches Grinsen. send Dollar , daß ich bis morgen abends das Gesicht der Inderin einem Tropenhelm versteckt —, sah man diesem unelegant ge-
Seite 4. Nr . 215. „Innsbrucker Nachrichten" Samstag , den 17. September 1932. Die deutsche Reichswehr hat den von uns ersehnten Ist das Bundesheer reformbedürftig?Bet Stuhlvcrhaltung , Unterleibblutüverfullung . Kon¬ Zustand längst erreicht . In der Reichswehr gibt es keine gestionen , Hüftennervenweh , Kreuzschmerzen . Atemnot. Parteipolitik ;, sie ist wahrhaft ein Instrument des Staates. Aus Heimatwehrkreisen wird uns geschrieben : Im An¬ Dieser Zustand kann auch von uns erreicht werden . Das Reich Herzklopfen , Migräne . Ohrensausen Schwindel . Gemüts- schlüsse an die Ausführungen des Tiroler Landesführers Verstimmung bewirkt das natürliche ..Franz -Joscs " -Bitter- geht heute zielbewußt den Weg einer Wehrpolitik , die sich Dr . Richard S t e i d l c vom 13. d. M . muß heute dieser Frage wasser ausgiebige Darmentleerung , freien Kops und ihrer Verantwortung vor Volk und Vaterland bewußt ist. in Oesterreich eine ganz besondere Bedeutung beigemessen ruhigen Schlaf . Es ist in Apotheken u . Drogerien erhältl. werden . Jeder unbefangene Beobachter der außen - und innen¬ - 18a Wenn das österreichischeHeer dieser Bedingung nicht ent- politischen Lage muß zu dem Schlüsse kommen , daß Oesterreich spricht und zur Verteidigung nicht ausreicht, dann hat es über¬ im Augenblicke der Gefahr die nötigen Mittel zur Selbst¬ haupt keinen Zweck. behauptung fehlen . Das Deutsche Reich scheint entschlossen zu Die erste und wichtigste Reform, die dem Staate nichts sein, seinerseits diesem unerträglichen Zustande ein Ende zu kostet, wäre die, das Bundesheer einmal wirklich zu ent¬ Unsere Heerespolitik muß es verstehen , sich sinngemäß jenen bereiten. politisieren. Jeder Parteiterror im Heere , komme er von Forderungen anzupassen , die heute mit vollem Rechte vom welcher Seite immer , wirkt auf die Erziehung von Mann und Deutschen Reiche erhoben werden . Niemand in Oesterreich Nach den Bestimmungen des Friedensvertrages ist es Offizier gleich verheerend . Wie kann von einem „Geiste " im wird es einfallen , den Frieden zu stören , niemand wird an Oesterreich gestattet , ein Heer von 30.000 Mann zu unter¬ Bundesheer gesprochen werden , wenn dieser Geist aus¬ einen Angriffskrieg unseres Staates glauben , aber dieser halten . Diese Stärke wird derzeit nicht einmal bis zur gewechselt werden kann \i nach der Parteifarbe , die augen¬ Staat hat " das Recht und die Pflicht , seine deutsche Hälfte ausgefüllt . Trotzdem sollen die Werbungen für blicklich tonangebend ist. Ganz und gar zu beseitigen sind die W e h r h a f t i g k e i t z u p f l e g e n , sein Leben zu verteidi¬ das Bundesheer auch im Jahre 1933 und 1934 unter¬ Organisationen im Heere selbst, die geradezu vergiftend aus gen und für jene Mittel zu sorgen , die dafür geeignet sind. bleiben, wodurch ein weiterer Ausfall von 3000 Mann zu den Heereskörxer einwirken , weil sie die Disziplin und das Ersparnisse an der Verteidigungsfähigkeck des Staates , wie erwarten ist, lo daß schließlich das Bundesheer nur mehr eine Ansehen der höheren Kommanden untergraben müssen. Jede sie immer von Parlamenten beschlossen werden , kommen der Stärke von 12.000 Mann aufzuweisen haben wird , nicht mehr Teilnahme an der Politik , und sei es auch nur die Abgabe einer P f l ich t v e rn a chl ä ss i g u n g am eigenen Volke als eine schwache Kriegsdivision . Die bloße Auffüllung des Stimme bei den Wahlen , ist für den Soldaten , der nur dem Bundesheeres auf den vollen Stand von 30.000 Mann be¬ gleich. Vaterlande zu dienen hat . von Uebel . Der Soldat hat findet sich nicht im Widerspruch mit dem Friedensvertrag. nicht zu „wählen " ! Diese Dummheit möge er ruhig Mit diesem Heere ist Oesterreich nicht in der Lage , im Falle denen überlassen , die darin die Rettung des Vaterlandes irgendeiner Bedrohung von auswärts feine Grenzen aus¬ sehen. Das Bundesheer gehört unter keinen Umstän- Honjuntturumfchwrmg? reichend zu schützen. Sechs Brigaden mit nur je 2000 Mann d e n unter eine parteipolitische Leitung , sondern in die Hände sind niemals imstande , auch nur den schwächsten Grenz¬ eines Fachmannes, der ü b e r den Parteien steht. Gerade Von Dipl .-Kaufinann Herbert Minder , Dornbirn. schutz zu unterhalten . Wir dürfen niemals vergessen, daß in einem Berufsheere muh der Auswahl der Führer die Durch die in den letzten Jahren immer ausgedehnter und Oesterreich jederzeit Kriegsgebiet werden kann . So müßte im größte Sorgfalt .gewidmet werden und sie darf sich nur eingehender werdende Arbeit der verschiedenen Konjunktur¬ Falle eines italienisch -jugoslawischen Zusammenstoßes damit nach den Grundsätzen mUitäris-cher Tüchtigkeit und fachlicher forschungsinstitute ist es gelungen , in dem Konjunkturverlauf gerechnet werden , daß zunächst unser Bundesland Kärnten Eignung richten , niemals aber nach parteipolitischen Rück¬ einen gewissen Rhythmus festzustellen. Vor allem zegt das Kriegsgebiet würde . Jeder der beiden Heeresteile sichten. sehr interessante sogenannten Harward -Barometer , eine vom könnte versuchen , den anderen über österreichisches Gebiet zu amerikanischen „Harward Comittee ogn Economic Research" überflügeln und zu umfassen . Das österreichische Bundesheer laufend veröffentlichte Kurvenreihe deutlich, daß sich im Kon¬ wäre gar nicht imstande , ein fremdes oder gar zwei fremde Heere auszuhalten ; es fehlte an der nötigen Bewaffnung und an den nötigen Reserven,auch bei einer nur einseitigen Ver¬ letzung des neutralen österreichischen Gebietes. ’HjSh &id’ junkturverlauf vier Hauptphasen herausschälen : der ansteigende Teil oder der Konjunkturauftrieb , der Kurvcngipfel mit dem Umschwung, der absteigende Teil oder die Depression und endlich das Kurvental . das schon den Weg aufwärts , die Er¬ Die Verteidigungsfähigkeit Aeutzerste gefährdet. unseres Staates ist aus das MMd holung , in sich birgt ; und jede dieser Phasen schöpft ihre Vor¬ bedingungen aus der ihr vorangehenden Phase . Gerade aus Aber auch die Bewaffnung entspricht in keiner diesem Harward -Barometer , das den Konjunkturverlauf an bei vorzüglicher den drei Kurven der Spekulation (Aktienmarkt ), der Ge¬ Weise den Anforderungen des modernen Krieges mit seiner auf das Höchste gesteigerten Technisierung und Mechanisierung, lität und gedie- schäftsintensität (Umsätze) und des Geldes (Kredit ) zur gra¬ ganz abgesehen von den chemischen Kampfmitteln . Es fehlen Verarbeitung phischen Darstellung bringt , erhellt nun , daß die Spekulations¬ kurve in der Regel die Spitze führt , d. h., daß sich aus ihren die Flugzeuge , die Kampfwagen , die schwere Artillerie . Es nie dagewe- Bewegungen (natürlich unter möglichst vollkomntener Aus¬ ist in keiner Weise die nötige Ausrüstung mit Geschützen, leichten und schweren Maschinengewehren vorhanden , ab¬ Preiswürdigkeit schaltung aller durch Zufall bedingter Umstände ) auch auf den gesehen von der nötigen Pionier -, Sappeur - und sonstigen vermutlichen Verlauf der anderen Kurven schließen läßt . Aus technischen Ausrüstung . Die Munitionserzeugung ist auf eine dem Umstand z. B ., daß sie bereits sinkt, während die anderen Fesche beiden noch im Steigen begriffen sind, läßt sich mit ziemlicher einzige Fabrik eingeschränkt. Sicherheit schließen, daß auch die beiden anderen Kurven , und Im Verhältnis zur zahlenmäßigen Stärke ist dagegen unser Bundesheer mit allzuvielen Kommanden, Sportmäniel zwar zunächst die Umsatz- und dann die Geldkurve in abseh¬ barer Zell zu sinken beginnen werden , ja dieses Sinken der Behörden und An st alten ausgestattet ; in dieser Hin¬ s 63 .— Spekulationskurve während eines Steigens der Geldkurve ist sicht könnten manche Ersparungen erzielt werden : viel und S 73a— geradezu ein Kennzeichen eines bevorstehenden Konjunktur¬ dringender wäre die Auffüllung mit den nötigen umschwunges . Umgekehrt aber kann es als Zeichen einer bal¬ Mannschafts st änden. blaue und schwarze digen Erholung gelten , wenn die Spekulationskurve steigt und Wie einem auswärtigen Gegner ist ober das Bundesheer auch einem zielbewußten geführten, kampfentschlossenenGeg¬ ner im Innern nicht mehr gewachsen, auch wenn die Ripsmäntel die Geldkurve sinkt, das heißt also, wenn die Aktienkurse in die Höhe ziehen , während der Diskont noch zurückgeht. ganz gefüttert auf Kunstseide Die Phase der Erholung zeigt sich an verschiedenen Sympto¬ heute noch vorhandenen österreichischen Selbstschutzverbände reich verbrämt men : an steigenden Preisen und Umsätzen, am Anziehen des an feine Seite treten würden . Bei der geistigen Einstellung Wattelineinlage Leihzinses , der Ausweitung des Produktionsapparates , der der Austromarxisten und ihrer inneren und äußeren Helfer s 55 . — Anspannung des Kredites und der Vermehrung lanadauern- kann sich jederzeit Schlimmeres als der 15. Juli 1927 ereignen. der Ertragsgüter (Häuser , Industrieanlagen ), indirekt auch Die Waffensunde bei den Marxisten haben erwiesen , daß sie durch die Zunahme des Verbrauches an Eisen und Kohle. auch über chemische Kampfmittel verfügen . Dem Republi¬ kanischen Schutzbunde gegenüber ist das Bundesheer Wie man daraus sieht, sind wir noch weit von dieser Phase samt den österreichischen Selbstschutzverbänden nicht mehr stark größer gesagt. genug und denn die austro -bolschewistische Gefahr ist je; das sei einmal in aller Oeffentlichkeit £odm &auc J entfernt . Aber es läßt sich nicht verkennen , daß sich die Zeichen einer wachsenden Festigung der weltwirtschaftlichen Lage meh¬ ren . So zeigt sich die bereits erfolgte (aber durch die inter¬ nationale Vertrauenskrise noch nicht wirksame ) Verflüssigung kleideten Mann wohl nicht an , daß er zu den wenigen Millio¬ „Ach je, des Hab' ' ch Se ja schon erzählt ! Na also, vor zwee „Ganz richtig . Die Mannschaft ist auf eine originelle Idee nären seines Vaterlandes zählte. Monaten Hab' 'ch eenen Riesenabschluh gedhädigt , Brima verfallen . Sie wollen die Biester in die Lust sprengen ." „Guten Tag , Mr . Alseott ", grüßte der Blonde . „Versäumen Loden . Und da sagt mei ' Garoline zu mir : ,Nu mußte aber „Wie machen sie das ?" Sie ja nicht, ein bißchen nach der Back zu sehen. Die Mann¬ ooch werglich mit mir nach Jndschen fahren '. Se is nämlich „Sehen Sie hin , Discount ." schaft macht sich eben daran , Haifische in die Luft zu sprengen ." eene große Verehrerin von Waldemar Bonsels und von Zwei Matrosen waren eben damit beschäftigt, die Köder „Was ? Haifische in die Luft sprengen ? Sehr interessant! Gandhi . Se babbelt den ganzen Dach egal von Benares und herzurichten . Leere Konservenbüchsen größeren Umfanges Kommen Sie , Doktor ! Da müssen wir dabei sein. Besten Delhi . Nu , und der Sauerabbel , was mei ' Gombagnon is ', wurden bereitgestellt . Ein dritter Matrose kam mit sonder¬ Dank , Mr . Larsen ." er is Se nämlich 'n Breiße , der weeß warraftig nischt Bess'res baren bestielten Blechhülsen heran , von denen Schnüre bau¬ Der Amerikaner faßte den kleinen Chinesen unter und flitzte zu tun , als ihr noch mehr so verrickte Fliechen in 'n Gobb zu melten . Der Viscount sah schärfer hin. zu seiner Tochter hinüber , mit der er dann aufs Hauptdeck zu setzen. Da hat se mer in Gombanie mit ihm so lang die Helle „Oh , Handgranaten !" sagte er. den anderen Passagieren des Dampfers hinabstieg , um sich heeß gemacht , bis merfch zu bunt geworden is . Und : ch gorf Die Mannschaft hatte tatsächlich aus dem Munitionsdepot den Zeitvertreib der Matrosen näher anzusehen. uns also die Billeter und — da sind mer nu ." des Schiffes Handgranaten heraufgeholt . Man prüfte die un¬ Inzwischen hatte der kleine Begleiter des Mannes , der sich In hilfloser Verzweiflung sah er zu seinem Begleiter am. heimlichen Dinger . Endlich wurden sie in die Konserven¬ Larsen nannte , ein großes Taschentuch hervorgezogen , und Der brach in Helles Lachen aus. büchsen gesteckt, die Deckel wurden zugeklappt , die Zugschnüre wischte sich damit umständlich sein schweißtriefendes Gesicht ab. „Ja , Se haben gut lachen, mein Bester . Ich kann Se nur der Granaten waren durch eine Oeffnung des Deckels durch¬ „Ach, Herrjemmerschnee , egal diese verfluchte Hitze", brach sagen , een zweetes Mal mach' ich so was nich' mehr mit . Diese gezogen . Nun standen diese Blechbatterien wohlgeordnet und er in unverkennbarem Sächsisch aus. verdammte Hitze und uff dem Schiff spricht gee' Mensch 'u wurfbereit an der Reeling . Ein Kommando . . . Jeder der Der Blonde sah belustigt auf seinen Begleiter herab, verninftiges Deitsch." Er wandte sich mit Wärme an seinen Matrosen nahm eine der Büchsen, ein Ruck an der Schnur und „Verzeihen Sie , Herr Treitsche", sagte er in hartem , aber Begleiter . „Se glooben gar nich, wie froh ich bin , daß Se in dann flogen die Köder in weitem Bogen ins Meer . Die drei fehlerfreiem Deutsch, „ich möchte mir eine vielleicht indiskrete Suez eingestiegen sind, so Hab' ' ch doch wenigstens eene Sääle, eckigen Rückenflossen schossen pfeilschnell auf ihre Beute los. Frage erlauben , die mir in den zwei Tagen unserer Bekannt¬ mit der ' ch eenen Dischgnrs führen gann ." Wellen spritzten auf , die Bestien warfen sich für eine Sekunde schaft schon öfter auf den Lippen schwebte." Larsen unterdrückte einen Seufzer . Die Sympathie des auf den Rücken, unheimliche Mäuler tauchten jäh aus den „Na , schießen Se los , liewer Herr Larsen ", ermunterte der Sachsen war gewiß ergreifend , aber bisweilen nichts weniger Fluten , schnappten nach den Büchsen, schwammen davon . Und Sachse wohlwollend. als angenehm . Sobald sich der Nordländer aus seiner Kabine wenige Augenblicke später ertönte rings um das Schiff ein „Nun , ich wundere mich die ganze Zeit , was Sie , einen rührte , konnte er gewiß sein, daß Herr Treitsche sich ihm ar- helles Krachen . Die Explosionen trieben gischtende Spring¬ immerhin in geordneten Verhältnissen und jenseits aller Ro¬ schloß und wie ein treues Hündchen hinter ihm hertrottete. wellen empor , man sah die zerfetzten Körper der grauenvollen mantik lebenden Mann , dazu veranlassen konnte, die ruhige Da nahte Erlösung . Durch den Lärm , den die Matrosen Tiere durch die Luft wirbeln . Johlend und lachend begrüßte Atmosphäre der Leipziger Messe zu verlassen und ausgerechnet auf der Back vollführten , aus seinen Phantasien geschreckt, die Mannschaft jede neue Detonation . Noch immer aber wim¬ nach Indien zu reisen ?" kam die hagere Gestalt des Viscount Rutham auf die beiden melte es in den blaugrünen Fluten von jenen dreieckigen „Ja , weeß Gott , Herr Larsen , da ham Se mer werglich aus zu. Larsen wandte sich au den Ankömmling und sagte freund¬ Rückenflossen, die wohl bei jedem Knall zurückfuhren , dann der dhiefften Sääle gesprochen ", seufzte Herr Treitsche. „Das lich zu ihm: aber um so dreister wieder auf das Schiff zuschwammen . Hier große Glick verdank ' ich ganz alleene meiner Garoline ." „Nun , Viscount , Sie wollen sich wohl auch das Schauspiel und dort stießen sekundenlang die gierigen Rachen empor , um „Ach, Ihrer Frau Gemahlin ." ansehen ?" die zerfetzten Leiber ihrer Artgenossen zu verschlingen . Den „Ja , Gott sei's geklagt und zum Teile ooch eenem Bomben¬ Der Viscount sah zur Back hinab , ließ den Blick über die Preis aber trug ohne Frage ein kapitaler Hai von sechs Meter geschäft. Se missen nämlich wissen, ich bin der Brinzipal der Fluten des Meeres schweifen. Er bemerkte die grauen Dreieck¬ Länge davon , der einen der Köder verschlang und seelenruhig großen Dhuchfirma Treitsche und Sauerabbel ." zacken, die blitzschnell durch die Wellen schossen. davonschwamm , ohne daß die mit Spannung erwartete Ex¬ „Das weiß ich bereits ", schob Larsen höflich ein. „Ach so, Haifischjagd ." plosion erfolgte . (Fortsetzung folgt .)
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