Universitätsklinikum Essen - Klinik für Kardiologie - Infobroschüre für Patienten

 
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Universitätsklinikum Essen - Klinik für Kardiologie - Infobroschüre für Patienten
Universitätsklinikum Essen
Klinik für Kardiologie                    westdeutsches
                                          herzzentrum essen

Infobroschüre für Patienten
Das Leben nach dem Herzinfarkt
Corina Büscher, Prof. Dr. med. R. Erbel
Herzlich Willkommen
    Liebe Patientin, lieber Patient,

    herzlich willkommen im Westdeutschen Herzzentrum Essen.
    Wir hoffen, dass Sie sich schon bald wieder gesund und
    munter fühlen. Ihr Wohlbefinden und eine rasche Genesung
    liegen uns sehr am Herzen.

    Damit Sie mehr über das Leben nach dem Herzinfarkt und sei-
    ne Behandlung erfahren, lesen Sie bitte diese Broschüre.

    Sollten Sie nach dem Lesen der Lektüre noch Fragen haben,
    steht Ihnen jeder aus unserem Team selbstverständlich
    immer gerne zur Verfügung.
                                                                  Prof. Dr. med. Raimund Erbel

    Mit freundlichen Grüßen

    Univ- Prof. Dr. med. Raimund Erbel
    FAHA, FESC, FACC, European Cardiologist
    Universitätsklinikum Essen
    Westdeutsches Herzzentrum Essen
    Klinik für Kardiologie

    Hufelandstr. 55
    45122 Essen

    Tel.:+49 201 / 723 4801
    Fax: +49 201 / 723 5401
    E-mail: info@wdhz.de
    Internet: www.wdhz.de

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Corina Büscher, Prof. Dr. med. R. Erbel
    Westdeutsches Herzzentrum Essen                                      Liebe Patientin, lieber Patient!
    Klinik für Kardiologie
                                                                         Bei Ihnen wurde ein Herzinfarkt, ein Verschluss eines Herzkranzge-
    Universitätsklinikum Essen                                           fäßes, festgestellt. Vielleicht sind Sie mit dem Notarztwagen ins
    Hufelandstr. 55                                                      Krankenhaus gebracht worden und alles ging schnell.
    45122 Essen

                                                                         Ein Herzinfarkt ist lebensbedrohlich!
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründe-    Sofort wurde eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, bei der
    ten Rechte, insbesondere die der Übersetzung,des Nachdrucks, der     ein Gefäßverschluss Ihrer Herzkranzarterien eröffnet und mit Ein-
    Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und      lage eines oder mehrerer Stents (Gefäßstützen) behandelt wurde,
    der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei      um die Durchblutung der Herzmuskulatur wieder zu gewährleisten.
    nur auszugsweiser Verwertung, vorbeahalten.                          Mit den folgenden Informationen möchten wir Ihnen einige Hin-
    Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes    weise geben, um das Risiko zu senken, einen erneuten Herzinfarkt
    ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestim-   zu erleiden.
    mungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch-
    land vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zuläs-
    sig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig.
    Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
    Urheberrechtsgesetzes.

    Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbe-
    zeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere
    Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne
    der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be-
    trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

    Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsfor-
    men kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derarti-
    ge Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand
    anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.

    Druck: Druckerei Universitätsklinikum Essen

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Hoher Blutdruck                                                                  Stress
    Es ist wichtig, dass der Blutdruck bestimmte Höchstgrenzen nicht                 Durch Stress verkrampfen sich die Gefäße und lassen nicht mehr
    überschreitet. Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegen                 genügend Blut mit dem wichtigen Sauerstoff durch die Blutgefäße
    diese Grenzen bei 140 / 90 mmHg, optimal eingestellt ist der Blut-               fließen. Somit wird der Herzmuskel nicht mit dem benötigten Sau-
    druck, wenn der Wert unter 120 / 80 mmHg liegt.                                  erstoff versorgt, um Blut durch den Körper zu pumpen. Auf Grund
                                                                                     des Stresses erhöht sich Ihr Blutdruck! Stress muss nicht immer ne-
    Ein auf Dauer erhöhter Blutdruck führt zu einer Schädigung der                   gativ sein, es kommt darauf an, wie Sie damit umgehen. Wer lernt,
    Gefäßwände.                                                                      sich gezielt zu entspannen, wird besser schlafen und kann tagsüber
    Neben den Herzgefäßen werden auch die Hirngefäße geschädigt:                     Stressauslösern mit größerer Gelassenheit gegenübertreten.

    Das Schlaganfall-Risiko steigt!                                                  Hier einige Tipps, die Ihnen helfen können:
    Wenn Sie an erhöhtem Blutdruck leiden, ist es sinnvoll, diesen täg-              • gehen Sie 30 Minuten in einer ruhigen und grünen Umgebung
    lich zu kontrollieren und die Werte in einem Blutdrucktagebuch                   spazieren
    zu notieren. So kann Ihr Arzt die für Sie richtige Blutdrucktherapie             • hören Sie entspannende Musik z.B. Vivaldis „Vier Jahreszeiten“
    festlegen. Eine regelmäßige Einnahme verordneter Medikamente                     und Naturgeräusche auf CD
    ist unentbehrlich.                                                               • Autogenes Training oder Atemübungen
                                                                                     • Verbringen Sie Zeit mit Freunden und kommen Sie somit auf
    So ist es für die meisten Blutdruckmedikamente sinnvoll, die Dosis               andere Gedanken
    auf den Morgen und den Abend aufzuteilen, das ermöglicht eine                    • akzeptieren Sie, wenn sich Dinge nicht ändern lassen
    gleichmäßige Blutdrucksenkung. Nur dadurch ist gewährleistet,                    • lächeln
    dass der Blutdruck auch morgens noch gut eingestellt ist, wenn Sie
    noch schlafen, der Körper aber schon beginnt, sich zu aktivieren.                Übergewicht
    Das ist die gefährlichste Zeit für Herzinfarkte! Nehmen Sie Ihre Me-             Der normale BMI (body mass index) liegt zwischen 20 – 25. Sollte Ihr
    dikamente immer um die gleiche Uhrzeit, zum Beispiel um 7 und                    BMI über 25 sein, müssen Sie abnehmen um Ihr Risiko zu
    um 19 Uhr. Auch das verbessert die Medikamentenwirkung und                       minimieren.
    verhilft zu einem geregelten Tagesablauf.                                        Die Formel lautet:
    Der Blutdruck lässt sich nicht nur durch Medikamente senken. Eine                BMI = Gewicht : (Größe x Größe) Beispiel: Größe: 1,60 m und Ge-
    Reduktion der Kochsalzzufuhr von 10g auf 5g pro Tag senkt den                    wicht: 60 kg entspricht einem BMI von 23,4
    Blutdruck systolisch um ca. 5 mmHg. Eine Gewichtsreduktion senkt                 [60: (1,6 m x 1,6m) = 23,4]
    den Blutdruck systolisch um 2,5 mmHg pro Kilogramm.
    (systolisch: der obere Blutdruckwert z.B. 120/80 mmHG; mmHG: Millimeter Queck-
    silbersäule, Maßeinheit für Blutdruck)

    Achten Sie bitte auch auf Ihre Herzfrequenz, diese sollte
    60 Schläge pro Minute nicht überschreiten.

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Ihr Gewicht – Ihr Risiko !                                             Sportliche Betätigung und mäßiger Alkoholgenuss (zum Beispiel 1
    Probieren Sie die mediterrane Küche aus, sie ist besonders reich an    Glas Rotwein am Tag) lassen den HDL Anteil ansteigen.
    einfach ungesättigten Fettsäuren (Olivenöl, Rapsöl), mit viel Gemü-    Dauerstress kann zu einem Anstieg des LDL führen.
    se, Salaten, Früchten und Fisch. Wirkungsvoll ist eine bewusste Er-    Normwerte:        HDL über 45 mg/dl
    nährungsumstellung, die langfristig beibehalten werden muss.           		                LDL unter 100 mg/dl
    Wer täglich 1500 Kalorien in Form eines ausgewogenen zusammen-
    gesetzten Essen zu sich nimmt, ist mit allen wichtigen Mineralstof-    Die Triglyzeride sollten unter 150mg/dl liegen. Achten Sie auf eine
    fen, Vitaminen und Eiweißen hinreichend versorgt.                      cholesterinarme Ernährung. Vor allem in tierischen Produkten wie
                                                                           Fleisch und Eiern ist viel Cholesterin enthalten.
    Leckere Vorschläge für Ihre Mahlzeiten:                                (mg/dl: Maßeinheit für Cholesterin)
    • Essen Sie viel Obst und Gemüse
    • Wählen Sie vollkorn- und ballaststoffreiche Kost
    • Essen Sie zweimal in der Woche Fisch                                 Rauchen
    • Verzichten Sie möglichst auf gesättigte, gehärtete Fette und Cho-    Die Nichtraucher-Karriere sollte spätestens jetzt beginnen, denn
    lesterin                                                               keine einzige Maßnahme zur Verhinderung eines erneuten Infark-
    • Achten Sie auf Lebensmittel mit wenig Zuckerzusatz                   tes ist so wirksam wie das „Aus“ für die Zigarette. Beim Rauchen
    • Senken Sie Ihren Salzbedarf auf maximal 2,3g täglich                 benötigt Ihr Herz mehr Sauerstoff, deshalb schlägt es stärker und
                                                                           häufiger. Durch die schädlichen Stoffe in der Zigarette werden 10 –
    Cholesterin                                                            15 % der roten Blutkörperchen ihres Sauerstoffs beraubt. Dadurch
    Cholesterin ist für den Menschen unentbehrlich. Der Körper benö-       verändert sich die Fließeigenschaft der Blutplättchen, die sich an die
    tigt es zur Stabilisierung der Zellen. Es wird ausreichend vom Kör-    Gefäßwand anlagern.
    per selbst gebildet. Liegt die Zufuhr von außen permanent zu hoch,     Raucher haben im Gegensatz zu Nichtrauchern eine doppelt so
    dann steigt der Cholesterinspiegel im Blut über das normale Maß        hohe Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden.
    hinaus an. Der Cholesterinspiegel bei Patienten mit Herzerkrankun-     Denken Sie auch an Ihr Umfeld, das durch Ihren Rauch geschädigt
    gen sollte 160 mg/dl nicht überschreiten.                              wird.
    Bei einem Spiegel von bereits 280 mg/dl ist das Herzinfarkt Risiko
    um das 4 fache erhöht!                                                 Diabetes mellitus
    Cholesterin lässt sich weiter unterteilen, in das schlechte LDL, das   Die Blutzuckerkrankheit führt zu schweren Gefäßveränderungen
    zu einer Cholesterinablagerung in den Gefäßwänden führt und das        und ist ein starker Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Zudem werden
    gute HDL, das dem LDL entgegen wirkt.                                  unter anderem die Nieren, die Augen und die Nerven geschädigt.
                                                                           Das A u nd O beim Diabetes mellitus ist eine optimale Blutzucker-
                                                                           einstellung:

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Notizen:
     • Achten Sie auf Ihre Ernährung und halten entsprechende Diät
     • Körperliche Bewegung ist wichtig
     • Wenn nötig, regelmäßige Einnahme von Medikamenten bzw.              ______________________________________________
     Insulin
     Im Anfangsstadium eines Diabetes mellitus kann allein die Ge-         ______________________________________________
     wichtsreduktion den Diabetes zum Verschwinden bringen.
     Das Gefährliche bei Diabetikern ist, dass ein Infarkt auch „stumm“    ______________________________________________
     ablaufen kann und es keine oder nur geringe Anzeichen gibt.
                                                                           ______________________________________________
     Bewegungsmangel
     Sport ist Mord?                                                       ______________________________________________
     Nein, die richtig dosierte und ausreichend kontrollierte Ausdau-
     erbelastung führt beim Herzpatienten zu einer Besserung der           ______________________________________________
     Leistungsfähigkeit und des Befindens! Bevorzugen Sie Sportarten
     wie Wandern, Laufen, Radfahren, Schwimmen und Skilanglauf.            ______________________________________________
     • Vermeiden Sie allerdings Wettkämpfe
     • Pausieren Sie bei Beschwerden
     • So können auch überflüssige Pfunde ganz leicht purzeln
     Zum Schluss möchten wir Ihnen noch bewusst machen, wie wichtig
     die Einnahme der verschriebenen Medikamente ist.
                                                                           Kontakt:
     Wenn Sie einen oder mehrere Stents bekommen haben, müssen Sie
     u.a. Medikamente wie Plavix® (Iscover®) oder Efient® (Prasugrel®)
                                                                           Universitätsklinikum Essen
     und Aspirin® (ASS®) regelmäßig einnehmen. Diese Medikamente
                                                                           Westdeutsches Herzzentrum Essen
     verhindern, dass sich der Stent wieder durch Bildung von Blutge-
                                                                           Klinik für Kardiologie
     rinnseln verschließt und ein neuer Infarkt droht. Damit sind diese
     Medikamente lebenswichtig. Die Dauer der Einnahme ist unter-          Hufelandstr. 55
                                                                                                              westdeutsches
     schiedlich und wird Ihnen der behandelnde Arzt genau mitteilen.       45122 Essen                        herzzentrum essen
     Diese Medikamente sollten von keinem Arzt außer Ihrem Kardio-
     logen abgesetzt werden, falls eine andere Fachrichtung wie zum        Tel.:+49 201 / 723 4850
     Beispiel Ihr Zahnarzt dieses empfiehlt, halten Sie bitte erst Rück-   Fax: +49 201 / 723 5480
     sprache.                                                              E-Mail: herzkatheter@uk-essen.de
                                                                           Internet: www.wdhz.de

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Notizen:                                               Notizen:

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     Kontakt:                                               Kontakt:

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     Tel.:+49 201 / 723 4850                                Tel.:+49 201 / 723 4850
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Notizen:

     ______________________________________________         Impressum
     ______________________________________________

     ______________________________________________         Herausgeber

                                                            Universitätsklinikum Essen
     ______________________________________________         Hufelandstraße 55
                                                            45147 Essen
     ______________________________________________
                                                            Redaktion und Kontakt
     ______________________________________________         Klinik für Kardiologie
                                                            Sekretariat Prof. Erbel
     ______________________________________________

                                                            Gestaltung
                                                            EDV-Arbeitsgruppe
                                                            Fatmir Gjyriqi & Bashkim Osmanaj

                                                            Druck
     Kontakt:                                               Druckerei
                                                            Universitätsklinikum Essen

     Universitätsklinikum Essen
                                                            Stand
     Westdeutsches Herzzentrum Essen
                                                            Juni 2011
     Klinik für Kardiologie

     Hufelandstr. 55
                                        westdeutsches
     45122 Essen                        herzzentrum essen

     Tel.:+49 201 / 723 4850
     Fax: +49 201 / 723 5480
     E-Mail: herzkatheter@uk-essen.de
     Internet: www.wdhz.de

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Universitätsklinikum Essen
Hufelandstraße 55
45147 Essen
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