UNSERE AZUBIS - UNSERE ZUKUNFT! - Lernortkooperation am OSZ Gesundheit I - Berliner Ausbildungsqualität

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UNSERE AZUBIS - UNSERE ZUKUNFT! - Lernortkooperation am OSZ Gesundheit I - Berliner Ausbildungsqualität
UNSERE
AZUBIS –
UNSERE
ZUKUNFT!
Lernortkooperation am
OSZ Gesundheit I
UNSERE AZUBIS - UNSERE ZUKUNFT! - Lernortkooperation am OSZ Gesundheit I - Berliner Ausbildungsqualität
OSZ GESUNDHEIT I

VORWORT DER
SCHULLEITUNG

        Das OSZ Gesundheit I in Berlin Mitte bietet jährlich ca.
        2700 Schülerinnen und Schülern berufliche Bildung im
        Gesundheitswesen an. In den dualen Ausbildungsberufen
        Medizinische/r Fachangestellte/r, Zahnmedizinische/r
        Fachangestellte/r, Tiermedizinische/r Fachangestell-
        te/r, Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestelle/r und
        Kaufmann/frau im Gesundheitswesen sind wir dabei
        direkter Kooperationspartner in der Ausbildung. Pilotiert
        wurde das LOK-Projekt im Bereich der Ausbildung zum/
        zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Bereits heute
        ist dort erkennbar, dass es einen qualifizierten Austausch
        zwischen den Beteiligten gibt, der zu einer weiteren Ver-
        besserung der Ausbildungsqualität beitragen wird.

        Heike Heringhaus
        Schulleiterin

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UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

AUSGANGSLAGE BEI
PROJEKTSTART

                                  Am OSZ Gesundheit I werden vor allem Berufe im
                                  Gesundheitswesen ausgebildet, wie die Medizinischen
                                  Fachangestellten, die Zahnmedizinischen Fachange-
                                  stellten (ZFA) sowie die Kaufleute im Gesundheitswesen.
                                  Hinzu kommen Tiermedizinische Fachangestellte und
                                  Pharmazeutisch kaufmännische/er Angestellte/er, die
                                  ebenfalls im Rahmen der dualen Berufsausbildung am
                                  OSZ unterrichtet werden. Neben dem OSZ Gesundheit I
                                  bietet die Rahel-Hirsch-Schule als zweites OSZ in Berlin
Ausbildungsberufe                 das Berufsfeld Gesundheit an.
Zahnmedizinische/er Fachange-
stellte/er
                                  Die Ausbildung erfolgt überwiegend in kleineren Betrie-
Kooperationen                     ben und wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Oberstufenzentrum Gesundheit I,   häufig neben ihren Hauptaufgaben mitorganisiert. Die
ausbildende Zahnarztpraxen,
Zahnärztekammer Berlin
                                  Vermittlung von Ausbildungsinhalten ist so häufig auf die
                                  in der Praxis erforderlichen Fachaufgaben begrenzt.

                                  Vor Projektstart reduzierte sich die Kooperation zwischen
                                  Klassenleitung und den Betrieben auf den gegenseitigen
                                  Informationsaustausch über die Auszubildenden und fand
                                  telefonisch eher probleminduziert im Hinblick auf Lern-
                                  schwierigkeiten oder Fehlzeiten und weniger kontinuierlich
                                  statt.

                                  Intention für die Teilnahme am LOK-Projekt war einerseits
                                  der Wunsch nach Reduzierung der Abbruchquoten und
                                  der Fehlzeiten und andererseits sollte die Kommunikation
                                  und Zusammenarbeit der Kooperationspartner und des
                                  OSZ Gesundheit I verbessert werden.

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OSZ GESUNDHEIT I

ANSATZ
Für die Umsetzung des Berliner Pilotvorha-    Das Projekt zielte auf die Entwicklung
bens zur Stärkung der Lernortkooperation      einer systematisierten und kontinuierlichen
wurde der Bildungsgang der Zahnmedi-          Zusammenarbeit von Schule und Aus-
zinischen Fachangestellten (ZFA) ausge-       bildungspraxis – unter dem Motto „Unsere
wählt. Die besondere Notwendigkeit einer      Azubis – unsere Zukunft!“. Dazu wurde
verstärkten Kooperation der Lernorte in       ein exemplarischer Zugang über Modell-
diesem Bildungsgang liegt in der großen       klassen gewählt. Die Vision des Projektes
Heterogenität der Schülerschaft begrün-       besteht mittelfristig in der Absenkung der
det. Diese wird in der hohen Varianz an       Fluktuation bzw. Abbruchquote und lang-
Bildungsabschlüssen – verbunden mit           fristig in der Erhöhung der Bestehenden-
unterschiedlich stark ausgeprägter Fach-,     quote der Abschlussprüfung.
Methoden-, Sozial- und Personalkompe-
tenz – sichtbar.

ZIELE
Ausgehend von einer Sammlung vorstellbarer Maßnahmen und Instrumente auf einer
Projektlandkarte, die als eine erste Diskussionsgrundlage diente, konnten konkrete Ziel-
setzungen für verschiedene Aspekte von Lernortkooperation extrahiert werden. Die Ent-
wicklung und Etablierung eines Kommunikationssystems wurde als vordergründiges Ziel
im Rahmen des Projektes festgehalten. Dieses besteht aus mehreren Bausteinen:

Kooperationspartner                           Kooperationspartner
ausbildende Betriebe                          Zahnärztekammer Berlin
                                              Ein zweiter Schwerpunkt wurde auf den
— Die Einführung von Praxisbesuchen           verstärkten Einbezug der Zahnärzte-
— Die Entwicklung von                         kammer Berlin als wesentlicher Akteur im
  Ausbilder*innenabenden                      Ausbildungsgeschehen gelegt. Der Infor-
— Die Einführung eines                        mationsaustausch bezog sich vor Projekt-
  Kommunikationsheftes                        beginn größtenteils auf Prüfungsmodali-
— Im Projektverlauf die Entwicklung, Be-      täten und organisatorische Abstimmungen
  reitstellung Etablierung einer digitalen    im Hinblick auf die Zwischen- und Ab-
  Version des Kommunikationsheftes            schlussprüfung. Der Einbezug der Zahn-
                                              ärztekammer auch auf anderen Ebenen
                                              zielte auf eine Verbesserung der Zugäng-
                                              lichkeit für die Auszubildenden.

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UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

ERGEBNISSE UND
INSTRUMENTE

In zwei Projektklassen im dualen Bildungs-   Die Themenschwerpunkte des Abends wa-
gang der Zahnmedizinischen Fachange-         ren die Einführung des Kommunikations-
stellten wurden verschiedene Maßnahmen       heftes, das Lernfeldkonzept und dessen
zur Verbesserung der Lernortkooperation      Inhalte sowie ein allgemeines Kennenler-
entwickelt und eingesetzt. Dazu zählen:      nen und gegenseitiger Austausch.

— die (Wieder-)Einführung von                Wenige Ausbildungspraxen nahmen am
  Ausbilderabenden                           Ausbilderabend teil. Aus unserer Sicht
— Praxisbesuche und Betriebspraktika         gibt es dafür mehrere Gründe. Zum einen
  bei den Ausbildungspraxen                  gelang die Teilnahme aus praxisorgani-
— die verbindliche Einführung eines Kom-     satorischen Gründen nicht, zum anderen
  munikationsheftes in sechs Klassen         bedarf es Zeit bis sich neue Kommunika-
— die Evaluation des                         tionsstrukturen festigen und etablieren.
  Kommunikationsheftes                       Pandemiebedingt entfiel die geplante
— die Zusammenarbeit mit der Zahn-           Fortsetzung eines 2. Ausbilderabends.
  ärztekammer Berlin sowie dem               Jedoch ist für das kommende Schuljahr
  Berufsbildungsausschuss                    im Oktober 2021 ein Ausbilderabend in
                                             hybrider Form (Präsenzveranstaltung und
                                             Videokonferenz) geplant, um die zukünf-
EINFÜHRUNG VON                               tige Teilnehmendenzahl zu erhöhen. Im
AUSBILDERABENDEN                             Rahmen des zweiten, durch die Prozess-
                                             begleitung moderierten, Verbundwork-
Ein Ausbilderabend fand im September         shops zum Thema Ausbilder*innen-Treffen
2019 seit langer Zeit am OSZ Gesundheit      konnte eine Evaluation und Weiterentwick-
I für den Bildungsgang der Zahnmedizini-     lung des entwickelten Ausbilder*innen-
schen Fachangestellten in Projektklassen     abends stattfinden.
statt. Das für Frühjahr 2020 geplante Aus-
bilder*innentreffen musste aufgrund der
Corona-Pandemie verschoben werden.

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OSZ GESUNDHEIT I

PRAXISBESUCHE                               — Notenübersichten über alle Semester
                                              mit einer Spalte zum Gegenzeichnen
Neben den allgemeinen Treffen aller           der Ausbilder*innen
Beteiligten an den Ausbilderabenden ist     — Terminübersichten für jedes Halbjahr,
der individuelle Besuch der Ausbildungs-    — eine Anwesenheitsliste pro Semester,
praxen aufgrund bisheriger Erfahrungen        die wöchentlich von den Ausbilder*in-
enorm wichtig, um einen persönlichen,         nen unterschrieben wird
verbindlichen und direkten Kontakt zu den   — sowie eine Mitteilungsseite als Kom-
Ausbilder*innen aufzubauen. Während           munikationsraum zwischen Klassen-
des Projektzeitraums wurden eine Viel-        lehrer*innen und Ausbilder*innen
zahl an Ausbildungspraxen besucht. Die
Rückmeldung seitens der Praxen zur Ver-     Es wurde erfolgreich in den beiden Mo-
besserung der Kommunikation war über-       dellklassen sowie zwei weiteren Klassen
wiegend positiv. Der organisatorische       eingeführt und der Einsatz evaluiert.
und zeitliche Aufwand war enorm hoch,
sodass zukünftig auch hier eine digitale
Umstellung auf Videokonferenzen un-         WEITERENTWICKLUNG DES
umgänglich ist.                             KOMMUNIKATIONSHEFTES

                                            Dabei wurde zur grafischen Verbesserung
ENTWICKLUNG EINES                           auch auf die Expertise der Ernst-Litfaß-
KOMMUNIKATIONSHEFTES                        Schule zurückgegriffen. Auswertungen in
                                            Beratungsgesprächen und im Nachgang
Zur Verbesserung der Kommunikation und      zum dritten Verbundworkshop der Pro-
Transparenz zwischen den Lernorten Be-      zessbegleitung im Verbund zum Thema
rufsschule und ausbildende Praxis wurde     digitale Werkzeuge in der Lernortkoope-
ein eigenes Kommunikationsheft entwi-       ration haben gezeigt, dass die Digita-
ckelt. Es enthält folgende Informationen:   lisierung dieser Kommunikationsform
                                            mittels Kommunikationsheft der richtige
— die persönlichen Kontaktdaten der         Weg für eine gelungene Lernortkoope-
  SuS sowie die Berufsschultage und         ration mit den Kooperationspartnern des
  den Stundenplan                           OSZ Gesundheit I ist.
— eine Übersicht über die Lernfelder
  als Orientierung für die SuS und die      Auch bedingt durch die Schulschließun-
  Ausbilder*innen                           gen der Berliner Schulen konnte das
— Angaben zur Klassenleitung (Kon-          Kommunikationsheft in der ursprünglichen
  taktdaten) und den Namen der              Art und Weise nicht fortgeführt werden.
  Lernfeld-Lehrenden                        Daraus ergab sich ebenfalls die Notwen-
                                            digkeit neue digitale Wege und Nutzungs-
                                            möglichkeiten des Heftes zu finden.

                                                                                  7
UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

Die während der Corona Pandemie im                                                     ZUSAMMENARBEIT MIT DER ZAHN-
OSZ Gesundheit I etablierten Kommunika-                                                ÄRZTEKAMMER BERLIN UND DEM
tions- und Lernplattformen „Moodle“ und                                                BERUFSBILDUNGSAUSSCHUSS
„schul.cloud“ wurden daraufhin überprüft,
wie die einzelnen Bestandteile des ana-                                                Die Zahnärztekammer Berlin wurde als
logen Heftes in die digitalen Komponenten                                              wichtige Kooperationspartnerin eben-
transferiert werden können. Beispielsweise                                             falls im Projekt einbezogen. Sie hat sich
ist ab August 2021 geplant, dass in den                                                den Auszubildenden in den Modellklas-
Projektklassen ein Kommunikationskanal                                                 sen vorgestellt und ist auch Mitglied des
über „schul.cloud“ zwischen Ausbildungs-                                               Begleitgremiums. Für Prüfungen wurden
praxen und den Klassenlehrer*innen                                                     pandemiebedingt Räume in der Schu-
etabliert wird. Hierüber können Termine für                                            le bereitgestellt. Auch eine Sitzung des
geplante Ausbilderabende, Praxisbesu-                                                  Berufsbildungsausschusses konnte auf
che oder Sprechzeiten/-tage kommuni-                                                   Einladung der Schule vor Ort realisiert
ziert werden.                                                                          werden.

                         Praxisstempel

                        Kommunikationsheft
                        Frau / Herr

                        Vorname:...................................................                 M e i n We g i n d e n B e r u f
                                                                                                    Die Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung 2021/2022
                        Nachname:.................................................

                        Klasse: Z ...................
                                                                                      2020/21
                                                                                      2021/22
                                                                                      2022/23
                                                                                                        Name: ______________________________

                                                                                                        Klasse: ______________________________

    © Seyfert

                                                                                                                     Aktuelles Kommunikationsheft
                                                                                                                     und der daraus entstandene
                                                                                                                     IBA-Wegweiser

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OSZ GESUNDHEIT I

TRANSFER
Rückblickend hat sich bereits die analoge       in einem weiteren Bildungsgang des OSZ
Version des Kommunikationsheftes (bis           in angepasster Form auf deren Bedürf-
11/2020) als unterstützendes Instrument         nisse etabliert. Ab August 2021 wird das
der Lernortkooperation dargestellt und ist      sogenannte „Wegweiser-Heft“ zunächst in
in dieser Zeit ein fester Bestandteil der An-   analoger Form für die Integrierte Berufs-
wesenheitserhebung geworden. Es gelang          ausbildungsvorbereitung“ (IBA) erprobt.
den Schüler*innen recht gut das Heft jede
Woche mit der Unterschrift des ausbil-          Der zukünftige Digitalisierungsprozess
denden Personals vorzulegen. Darüber            im Rahmen der Lernortkooperation stellt
hinaus entstand eine direkte Kommunika-         auch die Kooperationspartner*innen vor
tion zwischen Ausbildungsbetrieb und den        Herausforderungen. Zum einen setzt er
Lehrkräften des OSZ Gesundheit I.               das Vorhandensein digitaler Endgeräte
                                                in den Zahnarztpraxen voraus, aber auch
Zu beobachten ist, dass die Selbstver-          der sichere Umgang damit muss gewähr-
antwortung der Schüler*innen durch das          leistet sein. Aus unseren Erfahrungen findet
Führen des Kommunikationsheftes und die         die aktuelle Kommunikation größtenteils
wöchentliche Kontrolle des ausbildenden         über das Telefon und den persönlichen
Personals zugenommen hat. Die Rück-             Kontakt statt. Ausbaufähig ist jedoch der
meldung der Betriebe ist bis auf wenige         direkte E-Mail-Kontakt mit den Ausbil-
Einzelfälle sehr positiv. Aus persönlichen      dungsverantwortlichen und die Nutzung
Gesprächen bei den Praxisbesuchen, in           von Videokonferenzen. Um die Digitalisie-
Telefonaten und auf dem Ausbilderabend          rung des Kommunikationsheftes voranzu-
meldeten die Ausbilder*innen bislang            bringen, soll ein Runder Tisch mit allen be-
zurück, dass sie dieses Instrument der Re-      teiligten Akteuren eingerichtet werden, um
gulierung der Fehlzeiten und als Kommuni-       dieses Vorhaben weiter voranzubringen.
kationsmittel weiter gern unterstützen und
wünschen sich dies auch für ihre anderen
Auszubildenden, die nicht Teil des LOK-
Projektes sind.

Aus den positiven Erfahrungen bezüglich
der Fehlzeitenübersicht und der verbes-
serten Kommunikation der Kooperations-
partner kann nachfolgend der Transfer er-
folgen. Hier wird das Kommunikationsheft

                                                                                        9
UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

PROZESSBEGLEITUNG
Die Prozessbegleitung im Projekt wur-         Das Team der k.o.s GmbH gestaltete Ver-
de durch die k.o.s GmbH realisiert. Der       bundworkshops und Transferwerkstätten zu
gesamte Prozess war als beteiligungsori-      Themen gelingender Lernortkooperation,
entiertes Verfahren angelegt, um die Be-      der Vorstellung von Anwendungsbeispie-
teiligten der Berufsschule und die betrieb-   len und zum Erfahrungsaustausch im Dia-
lichen Partner*innen aktiv einzubeziehen.     log mit weiteren Ausbildungsbeteiligten
Die Schwerpunkte der Prozessbegleitung        aus Betrieben, Kammern und Innungen.
mit den Berufsschulen lagen zum einen in
der Beratung und Unterstützung zum je-        Das Team konzipierte und unterstützte
weiligen Einzelvorhaben und zum anderen       die Veröffentlichungen der Einzelvorha-
in der inhaltlichen und organisatorischen     ben und der Ergebnisse für den Trans-
Gestaltung von Fachworkshops auf der          fer zur Nachnutzung und organisierte
Verbundebene mit allen Einzelvorhaben.        die Beiträge der Einzelvorhaben in der
                                              Abschlussveranstaltung.

 Begleitung der Einzelvorhaben                Dialog und Transfer im Verbund

 1. am individuellen Bedarf des Einzel-       1. halbjährlich stattfindende kompe-
    vorhabens orientiert                         tenzorientierte Verbundtreffen zu
 2. Beratung vor Ort an den Lernorten            ausgewählten Themen
    Schule oder Betrieb/Verbundpartner        2. Möglichkeit zur Vorstellung, Wür-
 3. telefonische oder digital gestützte          digung und Kommentierung
    Beratungsgespräche unter Bereitstel-         der Teilergebnisse und ihrer
    lung der notwendigen Konferenztools          Entwicklungspotenziale
 4. Teilnahme an (entwickelten) Koope-        3. Organisation fachlichen oder all-
    rationstreffen (Ausbildersprechtage          tagspraktischen Inputs und Veran-
    und -abende, regelmäßigen Koope-             staltungshinweise zur Erweiterung
    rationstreffen, Zeugnisvergaben oder         der Binnensicht
    Verbundtreffen)                           4. pandemiebedingte Organisation
 5. bilaterale Vernetzung einzelner Pro-         von online-Videokonferenzen und
    jekte untereinander                          Begleitung in einem Moodle-Kurs
 6. Unterstützung bei der Erstellung von      5. Konzeption abgestimmter Projekt-
    projektbezogenen Veröffentlichungen          vorstellungen in Veröffentlichungen
                                                 und Transferwerkstätten

10
OSZ GESUNDHEIT I

DAS EINZELVORHABEN                         — die Erstellung und redaktionelle Be-
                                             arbeitung der Projektdokumentation in
Die Begleitung der Prozesse im Pilotvor-     Form einer Broschüre.
haben am OSZ Gesundheit I fokussierte
auf…
                                           BETEILIGUNG IN DER
— die Finalisierung der Projektplanung     VERBUNDSTRUKTUR
  und Priorisierung der Maßnahmen ent-
  lang einer Projektlandkarte.             1. Verbundworkshop: Reflexion der Koope-
— die Konkretisierung der Kooperations-    rationspartner*innen und deren Ansprache
  partner*innen . Neben den Zahnarzt-
  praxen sollte die Zahnärztekammer        2. Verbundworkshop: Vorstellung der
  Berlin in das Projekt einbezogen         eigenen Ausbilderabende und Praxis-
  werden. Auf Anregung der Schule          besuche und konzeptionelle Weiterent-
  wurde sie in das Begleitgremium          wicklung über das Feedback der anderen
  aufgenommen.                             Teilnehmer*innen
— den Austausch zu Fragen des Ein-
  satzes digitaler Tools in der Lernort-   3. Verbundworkshop: Sammlung von An-
  kooperation. Bereits zu Projektbeginn    regungen für den Einsatz digitaler Tools in
  wurde eine digitale Lösung für das zu    der Lernortkooperation und Bewertung für
  entwickelnde Kommunikationsheft an-      die eigene Praxis, vor allem in Bezug auf
  geregt, deren Dringlichkeit aufgrund     das Kommunikationsheft
  der pandemiebedingten Maßnahmen
  besonders sichtbar wurde. Zur digi-      Transferwerkstatt 3: Vorstellung, Reflexion
  talen Weiterentwicklung wurden Idee      und Diskussion der eigenen Projekter-
  und die Frage der Besetzung eines        gebnisse zum Kommunikationsheft, den
  „Runden Tisches“ mit der Schule, den     eingesetzten digitalen Medien, zu den
  beteiligten Praxen, der Zahnärzte-       Praxisbesuchen und Ausbilderabenden
  kammer Berlin, der Senatsverwaltung      und der Rolle der Klassenleitungen mit
  sowie einer Datenschutzbeauftragten      interessierten Berliner Oberstufenzentren
  entwickelt.
— die bilaterale Vermittlung eines
  Kontakts zur Ernst-Litfaß-Schule zur     Marie-Luise Glander, Melanie Helmig,
  Weiterentwicklung des Designs des        Noreen Brünies | k.o.s GmbH
  Kommunikationsheftes.
— die Vorstellung der Möglichkeiten di-
  gitaler Kommunikationsmedien, da die
  Teilnahme an dem thematisch daran
  ausgerichteten Verbundworkshop 4
  nicht möglich war.

                                                                                         11
UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

EVALUATION
Die Projektevaluation erfolgte durch die                                               Zudem führte die WB im Juli und im De-
Wissenschaftliche Begleitung (WB) im Ver-                                              zember 2020 am OSZ Gesundheit I Ein-
bund der HU Berlin, der Uni Magdeburg                                                  zelfallanalysen zur näheren Bestimmung
sowie der Charité Berlin. Zu drei Zeit-                                                der Gelingensbedingungen der Lern­ort­
punkten und verteilt über die dreijährige                                              kooperation durch. Diese basieren auf
Projektlaufzeit wurden mit allen Projekt-                                              Dokumentenanalysen und Gesprächen.
schulen Fragebogenerhebungen und                                                       In der nachfolgenden Auswertung wurden
Gruppendiskussionen durchgeführt, um                                                   wissenschaftlich-evaluativ erhobene Be-
die jeweiligen Projektansätze systematisch                                             funde mit reflektierten Wahrnehmungen
zu erfassen und Potentiale für deren Ver-                                              und Erfahrungen der handelnden Akteure
stetigung und deren Transfer auf andere                                                in den betroffenen Handlungsfeldern
Ausbildungsberufe zu identifizieren.                                                   kombiniert.

 Entwicklung der Kooperationsstandards im Projektzeitraum
 (in Anlehnung an Steinert, B. et al. (2006): Lehrerkooperation in der Schule: Konzeption, Erfassung, Ergebnisse. In Zeitschrift für Pädagogik 52/2, 185-203)

 individuell je                                                       koordiniert im                                                  verankert in
 Lehrperson                                                           Bildungsgang                                                    Schul- und Unterrichtskultur

                                            LOK Pilotprojekt Gesundheit I 2019-2021
                             differenziert nach                                                         abgestimmt zwischen
                             Lerngruppe                                                                 Bildungsgängen

 Entwicklung der Stabilität der Kooperationsbeziehungen
 (in Anlehnung an Pätzold, G. (2003): Lernfelder - Lernortkooperationen. Bochum: Projekt Verlag)
                                                                                                                                         ko-konstruktives
 kein verbindlicher                                             regelmäßiger Austausch                                                   gemeinsames
 Austausch                                                                                                                               Arbeiten

                                          LOK Pilotprojekt Gesundheit I 2019-2021
                                 sporadischer                                                               arbeitsteiliges
                                 Austausch                                                                  Vorgehen

                                                                                                                   Entwicklung der Kooperationsstan-
                                                                                                                   dards und -beziehungen.

GESAMTEINSCHÄTZUNG                                                                     Qualität der Lernortkooperation mit den
                                                                                       überwiegend kleineren Zahnarztpraxen im
Dem OSZ Gesundheit I ist es mit seinem                                                 Ausbildungsgang der Zahnmedizinischen
Pilotprojekt gelungen, die Intensität und                                              Fachangestellten zu steigern.

12
OSZ GESUNDHEIT I

GELINGENSBEDINGUNGEN                           Auch die Betriebe würden von sich aus
                                               mehr die Kommunikation suchen. Die
Zum Gelingen trugen vor allem die An-          Corona-Pandemie hat die Bemühungen
strengungen der Lehrpersonen zur Inten-        des OSZ Gesundheit I zur Intensivierung
sivierung des Informationsflusses zwischen     der Lernortkooperation deutlich zurückge-
Berufsschule und ausbildenden Praxen           worfen. Vor allem die ausbildenden Zahn-
bei. Gleichfalls zeigt sich die Unterstüt-     arztpraxen waren während der Pandemie
zung durch die Zahnärztekammer als be-         stark belastet und konnten kaum Ressour-
deutsam. Mit dem entwickelten Kommuni-         cen für die Lernortkooperation aufbringen.
kationsheft (Qualitätsmerkmal 2.2) gelingt     Allerdings konnten durchaus gewinnbrin-
es der Schule, den Ausbildungsbetrieben        gende Erfahrungen mit Hybrid- und Video-
relevante Informationen zu Ansprech-           konferenzen als Austauschformaten auch
personen sowie zur zeitlich-organisato-        für die Lernortkooperation sowie solche
rischen Gestaltung des Berufsschulunter-       mit der digitalen Lernplattform schul.cloud
richts bereitzustellen (Qualitätsmerkmal       gemacht werden, die als Instrumente für
1.1). Gleichzeitig wird ein regelmäßiger       die Lernortkooperation geeignet sind.
Austausch von Informationen zu Leistungs-
stand, Fehlzeiten und Unterstützungsbe-
darfen der Auszubildenden gewährleistet        AUSBLICK
(Qualitätsmerkmal 1.3). Es zeigte sich auf
den Ausbildersprechtagen, dass es auf          Ein zentrales Anliegen der Schulleitung
dieser Basis leichter gelingt, über indivi-    ist „Die Lernenden übernehmen aktive
duelle Unterstützungsbedarfe von Auszu-        Verantwortung für ihr Lernen“. Die Schu-
bildenden in den Austausch zu kommen.          le gebe nicht nur ein Angebot, sondern
Vor allem aber beschleunigt bereits das        Lehrkräfte würden stärker als vorher die
analog geführte Kommunikationsheft die         für erfolgreiches Lernen passende Lern-
Kommunikationswege; durch eine digitale        umgebung gestalten; auch gäben sie
Variante könnte ein noch schnellerer Infor-    ressourcenbezogen gezielte Unterstüt-
mationsfluss erreicht werden.                  zung. In diesem Verständnis sei Lernortko-
                                               operation ein elementarer Bestandteil, da
Innerhalb des OSZ Gesundheit I zeigten         sich die Lernprozesse der Auszubildenden
sich nach Aussagen der Schulleitung be-        nicht zwischen Berufsschule und Betrieb
reits erste Erfolge der Arbeit im Modellpro-   aufteilten. Das Kommunikationsheft wie
jekt: So konnten die beteiligten Lehrkräfte    auch die weiteren im Projekt erprobten
darüber berichten, dass sich das Engage-       Instrumente würden sich zum schulweiten
ment in der Lernortkooperation positiv auf     Einsatz anbieten.
die Arbeit in der Klasse auswirke: „Es lohnt
sich“. Diese Reaktion habe ein breites         Cornelia Wagner-Herrbach, Kathrin Petzold-Rudolph,
Interesse im Kollegium hervorgerufen und       Jana Rückmann, Jürgen van Buer | Wissenschaftliche
entfalte auch weiterhin seine Wirkung.         Begleitung

                                                                                                13
UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

BERLINER MODELL ZUR
LERNORTKOOPERATION
(BER-LOK)

Entwicklungsschwerpunkte im LOK-Pilotprojekt des OSZ Gesundheit I hervorgehoben:
 BERLINER MODELL ZUR LERNORTKOOPERATION (BER-LOK)

     Qualitätsdimension: Informieren
     1.1 Organisatorisches
     1.2 Neuerungen und Aktuelles
     1.3 Leistungen der Auszubildenden

                                                         Qualitätsdimension: Abstimmen
                                                         2.1 Zeitliche Verzahnung der Ausbildung
                                                         2.2 Regeln und Begleitung
                                                         2.3 Beratung und Unterstützung

     Qualitätsdimension: Zusammenwirken
     3.1 Lehr-Lern-Arrangements, Materialien
     3.2 Digitalisierung
     3.3 Expertise, Fort- und Weiterbildung

                                                         Qualitätsdimension: Strukturen
                                                         4.1 Personen und Aufgaben
                                                         4.2 Anlässe und Veranstaltungen
                                                         4.3 Digitale Kommunikation, Plattformen

 Wagner-Herrbach, Petzold-Rudolph, Rückmann & van Buer
 im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend & Familie Berlin

14
OSZ GESUNDHEIT I

IMPRESSUM

Herausgeber
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Bernhard-Weiß-Straße 6
10178 Berlin-Mitte
www.berlin.de/sen/bjf

Redaktion & Gestaltung
k.o.s GmbH

Titelfoto
©iStock, Portra

Druck
WIRmachenDRUCK GmbH
Mühlbachstr. 7
71522 Backnang

Auflage
250, September 2021

Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des
Landes Berlin. Sie ist nicht zum Verkauf bestimmt und darf
nicht zur Werbung für politische Parteien verwendet
werden.

                                                      15
UNSERE AZUBIS – UNSERE ZUKUNFT!

                                  Bernhard-Weiß-Straße 6
                                  10178 Berlin
                                  Telefon (030) 90227-5050
                                  www.berlin.de/sen/bjf
                                  post@senbjf.berlin.de

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