Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21

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Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Unsere Zukunft bilden
             wir gemeinsam

                                    Alles Wichtige
                                    zur Kampagne
                                    2021 ab Seite 4

Bildung für den Frieden
im Südsudan
Seite 9

            Nr. 3, September 2021
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Inhalt

                                        Vorwort des Direktors                                         3

                                        Fokus Bildung – Kampagne 2021                                 4
                                           Kampagne 2021: Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam          4
                                           «Meine Anwesenheit war eine Last – jetzt helfe ich anderen» 5
                                           Persönlich: Johannes Klemm                                  7
                                           Angebote zum Mitmachen während der Kampagne 2021            8

Impressum
begegnen Nr. 3                          Projekt aktuell                                               9
September 2021
                                           Bildung für Frauen am Nile Theological College, Südsudan   10
Herausgeberin: Mission 21,
Evangelisches                              Die gute Nachricht von James B. Obwonyo, Südsudan          11
Missionswerk Basel,
Missionsstrasse 21,
4009 Basel                              Kurz gesagt                                                   12
«begegnen» erhalten
Gönnerinnen und Gönner
von Mission 21 viermal                  Internationale Lerngemeinschaft: Youth Summit 2021 13
jährlich ab einem Beitrag
von 25.– im Jahr.
Auflage: 15'000 Ex.                     Lebenswelten: Stimmen aus drei Kontinenten                    14
Redaktion: Miriam Glass
Layout: vvh-basel.ch
                                        Nachgefragt: Nachlassplanung leicht gemacht                   16
Gedruckt in der Schweiz:
Gremper AG, Basel
ISSN: 2673-8635                         Engagiert: Das Theaterensemble Johannes                       17
Titelbild: Kampagne 2021:
Ben, Schüler in der Schweiz
und Irene, Schülerin in                 Archiv: Ein Bild, eine Geschichte                             18
Tansania, fotografiert von
Andreas Zimmermann (Ben)
und Nicholas Calvin (Irene).            Agenda                                                        19
Trägervereine von
Mission 21 sind die Basler
Mission, die Evangelische
Mission im Kwango und
die Herrnhuter Mission.
Die in diesem Heft vorge-
stellten Programme und
Projekte werden von der
DEZA (EDA) mitfinanziert.

Spendenkonto:
PC 40-726233-2

2   begegnen 3 | 2021
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Vorwort des Direktors

              Liebe Leserin, lieber Leser
              Ein möglichst breiter und inklusiver Zugang zu Bildung ist ein entscheidender Faktor, damit
              wir bis 2030 die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO erreichen können. Die Corona-Pan-
              demie hat uns erneut daran erinnert, wie wichtig es gerade in Krisen ist, Chancengleichheit
              und Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern. Dafür ist der Zugang zu Bildungsmöglich-
              keiten zentral – im globalen Süden ebenso wie bei uns.

              In Tansania zum Beispiel besuchen weniger als 30 Prozent der Jugendlichen eine Sekun-
              darschule. Aufgrund von HIV und Aids wachsen viele Kinder ohne Eltern auf. Diese Waisen
              werden oft ausgegrenzt, und es fehlen ihnen die soziale Unterstützung und die finanziellen
              Mittel, um zur Schule gehen zu können. Ähnlich haben auch andere Kinder aus armutsbetrof-
              fenen Familien kaum Chancen auf eine Ausbildung. Zudem leiden viele von ihnen an Mangel-
              ernährung und schlechter medizinischer Versorgung.

              Gemeinsam mit unserer Partnerkirche, der Moravian Church in Tanzania (deutsche Bezeich-
              nung: Herrnhuter Brüdergemeine), unterstützen wir diese Kinder, denn der tansanische Staat
              bietet kaum Hilfe. Die Moravian Church betreibt gemeinsam mit Mission 21 mehrere Zentren
              für Waisen und andere besonders verletzliche Kinder und Jugendliche. Wir ermöglichen den
              Kindern Schul- oder Berufsbildung, indem Schulgebühren, Schulmaterial und -uniformen
              übernommen werden. Die Kinder und Jugendlichen erhalten zudem medizinische Versorgung
              und psychosoziale Begleitung durch geschulte Mitarbeitende der Kirche. Diese Arbeit steht im
              Zentrum unserer diesjährigen Kampagne, über die wir in diesem Heft berichten.

              In der Schweiz informieren wir ebenfalls über die Situation der Kinder in Tansania.
              Mit unserem Bildungsangebot zum Thema «Globalisierung und Gesellschaft» tragen wir zum
              Verständnis für globale Zusammenhänge bei und fördern den interkulturellen Austausch.
              Denn unsere Zukunft bilden wir gemeinsam.

              Ich danke Ihnen, dass auch Sie ihren Beitrag an diese Zukunft leisten und wünsche Ihnen
              eine anregende Lektüre.

              Ihr

              Pfarrer Jochen Kirsch, Direktor Mission 21

                                             Unsere Kampagne 2021
                                             Mit der jährlichen Kampagne rückt Mission 21 jeweils ein
                                             Thema ihrer weltweiten Arbeit ins Zentrum. 2021 steht Bildung
                                             im Vordergrund. Wir fokussieren auf Bildung für benachteiligte
                                             Kinder in Tansania und auf Kurse in der Schweiz. Mit der Kampa-
                                             gne bieten wir viele Informationen und Möglicheiten zur Beteiligung.
                                             Mehr dazu erfahren Sie auf den folgenden Seiten und online.

                                             Kampagnenzeitraum: 26. September bis 10. Dezember 2021
                                             Alle Informationen unter www.mission-21.org/kampagne

                                                                                                   begegnen 3 | 2021   3
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Fokus Bildung – Kampagne 2021

Unsere Zukunft
                                                                                         Besonders benachteiligt sind die vielen Wai-
                                                                                      senkinder im Land. Mehr als eine Million tan-
                                                                                      sanische Kinder wachsen ohne Eltern auf. Meist

bilden wir
                                                                                      haben sie Vater und Mutter wegen HIV und Aids
                                                                                      verloren. Das HI-Virus ist in Tansania stark ver-
                                                                                      breitet, rund 24 000 Menschen sterben jährlich

gemeinsam
                                                                                      an den Folgen der Infektion. Die elternlosen
                                                                                      Kinder finden sich oft in einer prekären Situ-
                                                                                      ation wieder, sie erleben Stigmatisierung und
                                                                                      Diskriminierung. Meist werden sie von Gross-
                                                                                      eltern oder anderen Verwandten betreut. Die
                                                                                      Pflegefamilien sind aber mit der Aufgabe häufig
                                                                                      überfordert. Zudem sind viele Kinder trauma-
                                                                                      tisiert, einige selbst HIV-positiv.
Zusammen mit unseren tansanischen Partnerkirchen
ermöglichen wir benachteiligten Jugendlichen in                                       Unterstützung auf vielen Ebenen
                                                                                      Der tansanische Staat vernachlässigt diese He-
Tansania den Zugang zu Bildung. Jugendlichen in der                                   ranwachsenden weitgehend. Eine verlässliche
Schweiz bieten wir Einblicke in globale Zusammenhänge                                 Stütze ist die Herrnhuter Brüdergemeine, de-
und motivieren sie zu solidarischem Handeln.                                          ren Südprovinz und Südwestprovinz seit Jahr-
                                                                                      zehnten Partnerkirchen von Mission 21 sind. Sie
Text: Christoph Rácz, Mission 21                                                      unterstützen Waisenkinder in der Stadt Mbeya
                                                                                      sowie in der ländlichen Umgebung von Rungwe,
                                                                                      Matema und Isoko.
                                   Bildung ist nicht selbstverständlich. In Ländern      Die Unterstützung wird von Mission 21 mit-
                                   mit grosser Armut und starkem sozialen Gefäl-      getragen. Die Kinder und Jugendlichen bekom-
                                   le haben benachteiligte Kinder und Jugendliche     men Schulmaterial und Schuluniformen und
                                   kaum Chancen auf Schulbildung. Mission 21          die nötigen Gebühren für Sekundar- und Be-
                                   setzt hier an. Im Rahmen unserer internati-        rufsschulen. Sie werden krankenversichert und
                                   onalen Entwicklungszusammenarbeit in 20            medizinisch betreut. Zudem werden Mitarbei-
                                   Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas         tende der Partnerkichen geschult, um die Kin-
                                   ist die Förderung von Bildung eines der wich-      der und Jugendlichen sowie ihre Pflegefamilien
                                   tigsten Themen.                                    mit psychosozialer Begleitung zu unterstützen.
                                      Das gilt auch für Tansania. Im ostafrika-       Die Entwicklung des Projekts ist erfreulich.
                                   nischen Land mit etwa 56 Millionen Einwohne-       Viele Waisen erzielten gute Abschlüsse und ar-
                                   rinnen und Einwohnern sind rund 13 Millionen       beiten inzwischen selbständig in ihren Berufen.
                                   Menschen – also ein Viertel der Bevölkerung –
                                   von extremer Armut betroffen. Vor allem Kin-       Bildung in der Schweiz
                                   der und Jugendliche haben darunter zu leiden,      Jugendliche in der Schweiz erfahren selten aus
                                   ihnen ist der Zugang zu Bildung oft versperrt.     den Medien, wie es ihren Altersgenossinnen
                                                                                      und -genossen geht, die unter Armut leiden und
                                                                                      was die Ursachen für deren Armut sind. Hier
                                                                                      setzt die Bildungsarbeit von Mission 21 an. In
                                                                                      Kursen für Konfirmationsklassen oder Jugend-
Helfen Sie mit!                                                                       gruppen erhalten Jugendliche zum Beispiel Ein-
                                                                                      blick in die Lebenswelt tansanischer Kinder.
                                                                                      Sie erfahren, welche Herausforderung es ist, in
Ermöglichen Sie benachteiligten Kindern Bildung und helfen Sie mit,
in der Schweiz das Verständnis für globale Zusammenhänge zu fördern.                  Tansania gegen HIV und Aids zu kämpfen und
Unterstützen Sie unsere Kampagne mit einer Spende oder nutzen Sie                     lernen Möglichkeiten kennen, wie armutsbe-
unsere Angebote zum Mitmachen (siehe auch Seite 8).                                   troffene Familien unterstützt werden können.
                                                                                      Weitere Bildungsangebote für Kirchgemeinden
Spenden: Konto PC 40-726233-2                                                         in der Schweiz umfassen Kurse für Erwachsene
www.mission-21.org/spenden                                                            zu den Themen Globalisierte Gesellschaft sowie
Informationen: www.mission-21.org/kampage                                             Religion und Entwicklung.

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Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Nicholas Calvin
                                                                                                    Furaha in seiner Werkstatt
                                                                                                    in Uyole, Tansania.

«Meine Anwesenheit war eine
Last – jetzt helfe ich anderen»
Furaha war acht, als er seine Eltern verlor. Bei einer Tante lebte er in grosser Armut.
Doch dank Unterstützung während der Schulzeit und einer Berufsausbildung steht
er heute auf eigenen Beinen und gibt weiter, was er gelernt hat.
Text: Miriam Glass, Mission 21

Furaha Mwawa hat längst sein eigenes Leben:      gnenfilm von Mission 21 macht, steht Furaha
Eine Werkstatt, eine Familie, ein Haus. Doch     Mwawa mitten unter den Jugendlichen. Er zeigt
er kehrt immer wieder zurück an den Ort, wo      ihnen Färbetechniken für Textilien und beant-
er aufgefangen wurde, als es aussah, als würde   wortet geduldig ihre Fragen. Am lebhaftesten
sein Leben ihm entgleiten: Das Nsalaga-Zen-      spricht er über sein Lieblingsthema: Dass die
trum am Rande der Stadt Mbeya. Hier werden       jungen Leute praktische Fähigkeiten erwerben
Jugendliche betreut, die ihre Eltern verloren    sollen, dass sie lernen müssen, unternehme-
haben oder die in besonders schwierigen Um-      risch zu denken.
ständen leben. Furaha kommt zurück, um die
Wände zu streichen oder kleine Reparaturen       Überforderte Pflegefamilien
zu machen – und um den Kindern und Jugend-       Viele hier sind in derselben Situation wie Fura-
lichen hier ein Vorbild zu sein.                 ha selbst vor rund zwanzig Jahren. Damals, er
   Am Tag, an dem Filmer Nicholas Calvin im      war acht Jahre alt, starben beide Eltern. Er kam
Nsalaga-Zentrum Aufnahmen für den Kampa-         bei einer Tante unter. «Wir waren extrem arm,

                                                                                                        begegnen 3 | 2021    5
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Fokus Bildung – Kampagne 2021

                                                                              Nicholas Calvin
Nicholas Calvin

                                                                                                                           Der Film zum Projekt
                  Irene Dickson findet im Projekt von Mission 21 materielle
                  und psychosoziale Unterstützung. Im Bild rechts lernt sie                        Der tansanische Fotograf und Filmer Nicholas Calvin Mwakatobe hat
                  Färbetechniken von Furaha Mwawa.                                                 Furaha und Irene in Mbeya besucht. Entstanden ist ein Film (7 Min),
                                                                                                   der einen Einblick ins Nsalaga-Zentrum und den Alltag in der Region
                                                                                                   gibt. Die Aufnahmen von Nicolas Calvin zeigen, wie Waisen und andere
                                                                                                   besonders verletzliche Kinder in Tansania im Projekt von Mission 21
                  meine Anwesenheit war eine Last.» Für Furaha                                     unterstützt werden.
                  schien es keine Perspektive zu geben, um der
                                                                                                   Sie können den Film auf unserer Website herunterladen
                  Armut zu entkommen.
                                                                                                   oder als DVD bestellen: www.mission-21.org/kampagne
                     So wie ihm geht es rund einer Million Kinder
                  in Tansania, die ohne Eltern aufwachsen. Die
                  meisten werden wegen HIV und Aids zu Wai-
                  sen. Gesprochen wird darüber wenig. Furaha
                  hat bis heute nicht erfahren, woran seine Eltern
                  gestorben sind. Sollte es wegen des HI-Virus ge-                                 Unter den Jugendlichen, die Furaha interes-
                  wesen sein, wurde das nie thematisiert. Doch                                  siert zuhören, ist Irene Dickson Mwalongo. Die
                  die Kinder, die ihre Eltern wegen der Folgen                                  16-Jährige antwortet schüchtern und knapp auf
                  einer HIV-Infektion verloren haben, werden oft                                Fragen zu ihrem Leben. Kurz bevor sie in die
                  ausgegrenzt. Die Familien, die sie aufnehmen,                                 Primarschule kam, verliess ihr Vater sie und
                  sind mit der Betreuung häufig überfordert.                                    die Mutter. Von da an sei das Leben sehr hart
                                                                                                geworden, sagt sie. «Meine Mutter sammelte
                  Nachhaltige Unterstützung                                                     den ganzen Tag Feuerholz und verkaufte es,
                  Die Herrnhuter Brüdergemeine in Tansania,                                     damit ich zur Schule gehen konnte.» Für mehr
                  Partnerkirche von Mission 21 vor Ort, fängt                                   reichte es nicht: «Wir gingen jeden Tag hungrig
                  viele dieser Kinder auf. An vier Standorten gibt                              ins Bett.»
                  es Beratungszentren für Waisen und andere
                  besonders verletzliche Kinder und Jugendli-                                   Kreativität und Selbstbewusstsein
                  che. Aktuell profitieren 650 Jugendliche vom                                  Mit dem Eintritt ins Projekt sei vieles besser
                  Projekt. Die Mitarbeitenden kümmern sich um                                   geworden. Jeden Samstag bekommt Irene im
                  Schul- oder Berufsbildung und leisten soziale                                 Nsalaga-Zentrum Hilfe bei den Hausaufgaben.
                  Unterstützung. Doch die Arbeit geht weit darü-                                Sie tauscht sich mit den Betreuerinnen und
                  ber hinaus: «Die Leute im Zentrum haben uns                                   Gleichaltrigen aus und erhält Schulmaterialien
                  die Liebe gegeben, die uns fehlte», sagt Furaha.                              und Güter des täglichen Bedarfs, etwa Seife
                     Die Berufsausbildung, die das Projekt ihm                                  oder Kleidung. Auf die Frage, was sie glücklich
                  ermöglicht hat, ist der Schlüssel zu fast allem,                              mache, sagt sie nur ein Wort: «Bildung».
                  was heute gut läuft in seinem Leben. Er arbeitet                                 Furaha packt derweil seine Materialien zu-
                  als Schweisser in seiner eigenen Werkstatt und                                sammen. Ihn mache es glücklich, sein Wissen
                  bildet Mitarbeiter aus. Ein zweites Standbein ist                             weiterzugeben, sagt er. «Ich möchte dazu bei-
                  die Kunst: Als Illustrator bebildert er zum Bei-                              tragen, dass Kinder Kreativität und Selbstbe-
                  spiel Schulbücher.                                                            wusstsein entwickeln.»

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Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Fokus Bildung – Kampagne 2021 – persönlich

                                           «Manche Kinder begleiten wir
                                           jahrelang – und das lohnt sich»
                                           Johannes Klemm verantwortet seit 2010 die Projekte von Mission 21 in Tansania.
                                           Er erzählt von seinem letzten Besuch vor Ort und von der Rolle der Partnerkirchen.
                                           Interview: Miriam Glass, Mission 21

                                           In der Kampagne 2021 steht Bildung für              Wie können wir zu dieser Solidarität beitragen?
Mission 21

                                           verletzliche Kinder und Jugendliche im Fokus.       Finanzielle Hilfe ist enorm wichtig, um Grund-
                                           Warum gerade dieses Projekt?                        rechte wie Bildung oder Gesundheitversorgung
                                           In unserer Arbeit spielen die verletzlichsten       zu gewährleisten. Sie ist eine Form der Solidari-
                                           Menschen eine Rolle. Das sind in Tansania vor       tät. Uns geht es zudem um die Stärkung von Be-
                                           allem Kinder, die ihre Eltern verloren haben.       ziehungen und darum, füreinander einzustehen.
                                           Wir arbeiten in Partnerschaft mit Kirchen,
                                           die sich dieser Kinder annehmen und sie un-         Mission 21 betont die Beziehungen zu den Part-
                                           terstützen, insbesondere im Bereich Bildung.        nerkirchen vor Ort. Warum sind diese so wichtig?
                                           Ganzheitliche Bildung ist ein Schlüssel für die     Die Partnerkirchen sind das Zentrum unserer
             Johannes Klemm, seit          Zukunft. Für die einzelnen Menschen, aber           Arbeit. In Tansania sind das zwei Provinzen der
             2010 verantwortlich für die   auch für die gesamte Gesellschaft. Hier liegt die   Herrnhuter Brüdergemeine. Sie sind bestens
             Projekte von Mission 21 in    Bedeutung des Projekts.                             vernetzt, anerkannt und akzeptiert. Deshalb
             Tansania.
                                                                                               sind sie wichtige Akteure des gesellschaftlichen
                                           Wann waren Sie zuletzt vor Ort?                     Wandels. Mithilfe der Kirchen erreichen wir die
                                           Im Februar 2020, kurz bevor Corona uns alle ge-     Menschen, die am verletzlichsten sind.
                                           lähmt hat. Damals habe ich vier Kinder besucht,
                                           deren Eltern durch einen Erdrutsch ums Leben        Unterstützt werden 650 Kinder und Jugendliche,
                                           gekommen waren. Er war wohl eine Folge des          dabei gibt es rund eine Million Waisen. Ein Trop-
                                           Klimawandels, der Regen fällt in extremen           fen auf den heissen Stein?
                                           Mengen. Das Haus wurde zur Hälfte weggeris-         Wir könnten unsere Mittel auch auf 2000 Kinder
                                           sen. Die Eltern starben, aber die Kinder haben      verteilen. Doch es bringt nichts, ab und zu neue
                                           überlebt. Das ist eine Tragödie, doch die Unter-    Schuhe zu finanzieren. Wir möchten die Kinder
                                           stützung war enorm: Die örtliche Gemeinde, der      begleiten und uns um die Bedürfnisse jedes Ein-
                                           lokale Fussballverein, die Kirche und die Nach-     zelnen kümmern, so dass die Unterstützug nach-
                                           barn haben Geld für ein neues Haus gesammelt.       haltig ist und die Jugendlichen selbständig wer-
                                           Über die Waisenkinderarbeit leistete auch Mis-      den. Manche fördern wir über Jahre. Und es lohnt
                                           sion 21 einen Beitrag. Diese Geschichte ist bei-    sich. Denn viele übernehmen später Verantwor-
                Johannes Klemm mit dem
                inzwischen verstorbenen
                                           spielhaft für mich: Die Kinder sind in grosser      tung für Menschen, die ein ähnliches Schicksal
                Dekan des Theologischen    Not. Doch es gibt auch eine starke Solidarität.     haben wie sie selbst, auch finanziell. So wird der
                College Lutengano, 2012.                                                       Kreis der Begünstigten letztlich viel grösser.

                                                                                               Wie hat Corona sich auf die Arbeit ausgewirkt?
                                                                                               2020 gab es in Tansania wenige Fälle, doch
                                                                                               Anfang 2021 nahm die Pandemie verheerende
                                                                                               Ausmasse an. Das erschwert die Arbeit natür-
                                                                                               lich. Das Kampagnenprojekt konnte aber wei-
                                                                                               terlaufen. Die Kommunikation hat sich durch
                                                                                               den intensiveren digitalen Austausch sogar ver-
                                                                                               bessert. Doch langfristig leidet die Beziehung,
                                                                                               wenn man sich nur in der Zoom-Kachel sieht.

                                                                                               Was ist Ihr Bezug zu Tansania?
                                                                                               Als Pfarrer der Herrnhuter bin ich der Partnerkir-
                                                                                               che verbunden. Durch die Reisen ist ein persön-
                                                                                               licher Bezug zu herzlichen, warmen Menschen
 Richard Geer

                                                                                               entstanden. Sie fehlen mir sehr. Hoffentlich werde
                                                                                               ich bald wieder mit ihnen Reis und Huhn essen.

                                                                                                                             begegnen 3 | 2021   7
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Fokus Bildung – Kampagne 2021

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                                                                                    Geniessen oder verschenken Sie unsere
                                                                                    Solidaritäts-Schokolade
                                                                                    Teilen versüsst das Leben! Mit jeder bestellten Solidaritäts-
                                                                                    Schokolade geht eine Spende an die Arbeit von Mission 21.
                                                                                    Bestellen mit dem Talon in der Heftmitte oder via
                                                                                    www.mission-21.org/shop

               Verschicken Sie unsere Weihnachtskarten
               Kinder und Jugendliche aus Tansania und der Schweiz haben Weihnachts-
               sujets gezeichnet, die nun unsere Weihnachtskarten schmücken. Eine Karte
               kostet CHF 5.–, inklusive Spende. Der Erlös jeder verkauften Karte fliesst in
               unsere Bildungsprojekte.
               Materialbestellung ab 26. September, Mindestbestellwert: 3 Stück
               Mit Talon in der Heftmitte oder online unter www.mission-21.org/kampagne
               oder via E-mail an christine.lehni@mission-21.org

                                         Treffen Sie die Theologin Mary Kategile
Miriam Glass

                                         im «Dialog international» online
                                         Mary Kategile unterrichtet Theologie an der von        Tansania? Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
                                         Mission 21 unterstützten Teofilo Kisanji Universität   machen einen Grossteil der Bevölkerung aus und
                                         in Mbeya im Südwesten von Tansania. Sie setzt sich     haben wegen der Armut eingeschränkte Bildungs-
                                         seit Jahren für Gender-Gerechtigkeit und Frauenan-     chancen und Berufsperspektiven. Mädchen müssen
                                         liegen ein. Im Online-Gespräch gehen wir der Frage     oft von klein auf arbeiten, werden früh verheiratet
                                         nach, wieso so wenige Mädchen in Tansania wei-         und brechen die Schule ab. Ungefähr jede vierte Frau
                                         terführende Schulen besuchen und welche Möglich-       in Tansania kann nicht lesen.
                                         keiten es für Frauen gibt, selbständig Einkommen zu    24. November 2021, 18.00 bis 19.30 Uhr auf Zoom.
                                         generieren. Wie steht es um die sexuelle Integrität
                                                                                                Informationen und Anmeldung:
                                         von Mädchen und Frauen und welche Entfaltungs-
                                                                                                www.mission-21.org/dialog
                                         möglichkeiten haben Mädchen, aber auch Buben in

               Angebote speziell für Kirchgemeinden
               Für Kirchgemeinden bieten wir verschiedene Möglichkeiten, Teil unserer Kampa-
               gne zu werden. Dazu gehören zum Beispiel Materialien für eine Weihnachtsbaum-
               Aktion und für Gottesdienst und Unterricht.
               Wir führen selbst Kurse für Jugendliche und andere Gruppen durch und
               vermitteln gerne den Austausch mit unseren Fachpersonen aus Tansania und
               Referierenden von Mission 21.
               Alle Angebote für Kirchgemeinden, Pfarrpersonen und weitere Unterrichtende
                                                                                                                                                    Miriam Glass

               finden Sie unter www.mission-21.org/kampagne

               8   begegnen 3 | 2021
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Projekt aktuell
Silvano Yokwe

                  Südsudan
                  Projekt aktuell:
                  «Religion als Faktor für Frieden
                  und Entwicklung»
                  Nach fast 50 Jahren Bürgerkrieg wünschen sich die Menschen im
                  Südsudan nichts sehnlicher, als in Frieden zu leben. Doch die Ge-
                  sellschaft ist auch nach Unterzeichnung eines Friedensabkommens
                  gespalten und die Gewalt hat noch kein Ende gefunden.
                  Mission 21 unterstützt das Friedensengagement ihrer Partnerkirche,
                  der Presbyterianischen Kirche des Südsudan. Ein Teil der Friedens-
                  förderung nimmt ihren Anfang im Nile Theological College. Diese
                  kleine Hochschule vermittelt Studierenden die Fähigkeiten, um im
                  Friedensprozess eine wichtige Rolle zu spielen.

                                                                                       begegnen 3 | 2021   9
Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam - Alles Wichtige zur Kampagne 2021 ab Seite 4 - Mission 21
Projekt aktuell

                «Ich möchte Mädchen ermutigen und
                ihnen den Schulbesuch ermöglichen»
                Sunday Wilson Thuk studiert Theologie in Juba im Südsu-                                  Das ist im Südsudan nicht selbstverständ-
                dan. Damit ist sie eine Ausnahme. Sie setzt sich dafür ein,                           lich. Frauen gelten weniger als Männer. Sie sind
                                                                                                      für Haushalt und Kindererziehung zuständig
                dass das anders wird. Denn nur mit Bildung kommen Frauen                              und werden kaum gefördert. Das führt dazu,
                voran. Und nur mit Bildung wird die Einigung der zerrissenen                          dass sie in der Gesellschaft kein Mitsprache-
                Gesellschaft im Südsudan gelingen.                                                    recht haben.
                                                                                                         Sunday Wilson Thuk aber fordert genau dies
                Text: Christoph Rácz, Mission 21                                                      ein und wagt es auch, selbst ihre Stimme zu er-
                                                                                                      heben und Forderungen zu stellen. «Die Regie-
                                                                                                      rung sollte Frauenfragen mehr Aufmerksam-
Silvano Yokwe

                                                                                                      keit schenken», sagt sie. Zum Beispiel müssten
                                                                                                      frühe Schwangerschaften thematisiert werden.
                                                                                                      Mädchen ohne Unterstützung seien etwa ge-
                                                                                                      zwungen, sich zu prostituieren und würden viel
                                                                                                      zu früh schwanger. «Mädchen müssen von der
                                                                                                      Regierung unterstützt werden, damit so etwas
                                                                                                      nicht passiert», betont Sunday Wilson.
                                                                                                         Sie selbst wurde von ihrem Bruder und ihrer
                                                                                                      Mutter stets ermutigt, zu studieren, sagt sie. Zu-
                                                                                                      dem erhält sie Unterstützung durch Mission 21.
                                                                                                      Das Nile Theological College wird von der Pres-
                                                                                                      byterianischen Kirche im Südsudan (PCOSS)
                                                                                                      geführt, einer Partnerkirche von Mission 21.
                                                                                                      Mission 21 vergibt an das NTC unter anderem
                                                                                                      eine feste Summe für Stipendien für Frauen.

                                                            Informationen zum Projekt                 Friedensförderung im Lehrplan verankert
                Sunday Wilson und eine                                                                Mission 21 begleitet die PCOSS zudem in der
                Studienkollegin im                 Die Vergabe von Stipendien ist Teil des Projekts
                Unterricht am Nile                 «Religion als Mittel für Frieden und Entwicklung   Führung des NTC und hat dazu beigetragen, die
                Theological College in             im Südsudan». Mission 21 unterstützt die Part-     Themen Friedensförderung und Versöhnung im
                Juba.                              nerkirche PCOSS beim Betreiben der staatlich       Lehrplan zu verankern. Eine theologische Aus-
                                                   anerkannten theologischen Hochschule Nile          bildung, die auf Friedensförderung ausgerich-
                                                   Theological College (NTC). Hier werden Theo-       tet ist, ist entscheidend für die Entwicklung des
                                                   loginnen und Theologen darin ausgebildet, den      Landes. Die Hochschule leistet einen wichtigen
                                                   sozialen Wandel im kriegsversehrten Land mit-      Beitrag dazu. Die Studierenden sind nach der
                                                   zutragen. Dank der Unterstützung erhalten
                                                                                                      Ausbildung in der Lage, sich für die Bevölke-
                                                   insbesondere Frauen die Chance auf Bildung,
                                                                                                      rung ihres Landes einzusetzen.
                                                   eine eigenständige Zukunft – und die Chance,
                                                   eine gerechtere Gesellschaft mitzugestalten.          Bildung ist essenziell für den jungen Staat,
                                                                                                      der unter mehreren Krisen leidet. Neben den
                                                                                                      Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie
                                                                                                      ist das Land konfrontiert mit Heuschreckenpla-
                                                   Sunday Wilson Thuk ist eine von zehn Stu-          gen, Überschwemmungen und den Folgen des
                                                   dentinnen am Nile Theological College (NTC)        Bürgerkriegs. Der grösste Teil der Schulinfra-
                                                   in Südsudans Hautpstadt Juba. Neben rund 80        struktur wurde durch bewaffnete Konflikte
                                                   Kommilitonen sind die Frauen hier klar in der      zerstört, die Armut hindert viele Kinder am
                                                   Minderheit. Sunday Wilson sagt: «Ich werde als     Schulbesuch. In verschiedenen Regionen gibt es
                                                   Studentin ernst genommen. Unsere Lehrkräf-         weiterhin Kämpfe und Gewalt ist allgegenwär-
                                                   te schauen nicht darauf, ob wir Männer oder        tig, besonders auch sexualisierte Gewalt gegen
                                                   Frauen sind. Ihnen ist unsere Vision wichtig.»     Frauen und Mädchen.
                                                      Ihre eigene Vision fasst die 25-jährige klar       Durch den Bürgerkrieg war auch das NTC
                                                   in Worte: «Ich möchte Mädchen ermutigen, zur       betroffen. Die theologische Hochschule wurde
                                                   Schule zu gehen. Dadurch erlangen sie die Mög-     1992 von der PCOSS gegründet und hatte den
                                                   lichkeit, selbst über ihr Leben zu bestimmen.»     Sitz etliche Jahre in der Stadt Malakal. Doch

                10   begegnen 3 | 2021
Malakal wurde im Bürgerkrieg zerstört, rund
                170 000 Menschen flohen. Das NTC musste 2015                                  Die gute Nachricht
                in der Hauptstadt Juba neu beginnen, mit nur

                                                                                        zVg
                gerade 18 Studenten. Heute zählt das NTC wie-
                der 86 Studierende. Die Hochschule ist staatlich
                anerkannt. Das NTC ist offen für Angehörige
                aller Kirchen und für alle Ethnien. Und vor                                                                 James Bol Obwonyo
                allem vermittelt es in einem Land, das viele                                                                war früher Stipendiat
                Wunden des Kriegs trägt, Wege zu Heilung und                                                                und ist heute Dozent am
                Versöhnung.                                                                                                 Nile Theological College
                                                                                                                            in Juba, Südsudan.
                Lösungs-Strategien für aktuelle Probleme
                Die Studierenden besuchen Kurse in biblischer
                und sozialer Ethik. Lehrveranstaltungen the-                                  Seid zuverlässige Leitende!
                matisieren die gegenwärtigen, schwerwie-
                genden Probleme des Landes und die Studie-                                    «Was du vor vielen Zeugen von mir gehört hast, das
                renden lernen und erarbeiten Lösungs- und                                     vertraue zuverlässigen Menschen an, die dann fähig
                Handlungsstrategien. Nach dem Abschluss                                       sein werden, wieder andere zu lehren.» (2 Tim. 2:2)
                geben sie ihr Wissen zum Beispiel in Kirchge-
                meinden und Schulen weiter. Eine verantwor-                                   Als ich über diesen Vers nachdachte, stiess ich auf
                tungsvolle Aufgabe im bürgerkriegsversehrten                                  das Wort «zuverlässig». In der Tat suchen unsere
                Südsudan.                                                                     Familien, Gemeinschaften, die Nation, die Kirche und
                   Auch Sunday Wilson Thuk möchte das er-                                     die Welt verzweifelt nach zuverlässigen Leitenden.
                worbene Wissen aus ihrem Studium anderen                                      Die Bibel ist voll von Aussagen zur Qualität verläss-
                Menschen vermitteln. Wie wichtig es ist, als                                  licher Führungspersonen. Ich erwähne fünf davon.
                Vorbild zu wirken, erlebt sie gerade selbst: «Es                              Im Buch Exodus 18:21-23 nahm Mose an, dass er
                gibt eine Dozentin am NTC. Sie ist wirklich en-                               sich allein um das grosse Volk Israels kümmern
                gagiert und ermutigt uns ständig, als Frauen        Austausch ist             könnte. Sein Schwiegervater, Priester Jethro von Mi-
                aufzustehen und uns zu beteiligen!»                 zentral: Das NTC          dian, führte ihm die Nachteile eines autokratischen
                                                                    steht Angehörigen         Führungsstils vor Augen. Er sagte zu Mose: «Du
                                                                    aller Kirchen und         aber suche dir (...) tüchtige, gottesfürchtige Männer aus,
                                                                    Ethnien offen.            zuverlässige Männer, die unlauteren Gewinn hassen.»
Silvano Yokwe

                                                                                              Im Johannes-Evangelium (20,24-28) bat die Mutter
                                                                                              von Jakobus und Johannes: «Lass meine zwei Söhne
                                                                                              sitzen in deinem Reich, einen zu deiner Rechten und
                                                                                              den andern zu deiner Linken.» Sie trafen sich mit Je-
                                                                                              sus unter vier Augen, ohne dass die anderen Jünger
                                                                                              es wussten. Als diese von dem geheimen Treffen er-
                                                                                              fuhren, waren sie entrüstet. Es war der Beginn einer
                                                                                              Führungskrise unter den Jüngern.
                                                                                              Mutter und Söhne wurden von der Antwort Jesu ent-
                                                                                              täuscht. Er sagte: «Zu wählen, wer zu meiner rechten
                                                                                              oder linken Hand sein soll, ist nicht meine Aufgabe.»
                                                                                              Er rief alle Jünger, auch Jakobus und Johannes, und
                                                                                              belehrte sie in ihrem gottlosen autoritären Führungs-
                                                                                              anspruch eines Besseren. Er sagte: «Wer aber gross
                                                                                              sein will unter euch, der muss euer Diener sein».
                                                                                              Eine zuverlässige Leitungsperson ist:
                                                                                              · Eine fähige Person, berufen und mit ganzem Herzen,
                                                                                                ganzer Seele und ganzer Kraft im Dienst Gottes.
                                                                                              · Eine gottesfürchtige Person, in Worten und in Taten.
                                                                                              · Eine vertrauenswürdige Person, die Wort hält, das
                                                                                                Böse und die Lüge meidet und die Wahrheit liebt.
                                                                                              · Eine integre Person, die Bestechung hasst.
                                                                                              · Eine dienende Person, die anderen nicht ihren
                  Wir brauchen Ihre Unterstützung                                               Willen und ihre Wünsche aufzwingt.
                                                                                              · Ein Mensch, von Gott auserwählt, ihm zu dienen.
                  «Kooperationsprogramm Südsudan»: Nr. 179.1001
                  Spenden: Konto PC 40-726233-2, Vermerk 179.1001                             Liebe Schwestern und Brüder in Christus! Unse-
                  oder online: www.mission-21.org/spenden                                     re Familien, Gemeinschaften, die Nation, die Kirche
                                                                                              und die ganze Welt brauchen dringend zuverlässige
                                                                                              Leitende. Möget Ihr solche sein! Gott segne Euch.

                                                                                                                                 begegnen 3 | 2021    11
Kurz gesagt

                                                                                             Malaysia: Sauberes Wasser
                                                                                             und Gemüseanbau in Palak
                                                                                             Das Dorf Palak liegt in einer abgelegenen Gegend
                            ßß                                                               in Sabah, der ärmsten Region Malaysias. Es ist
                                                                                             schlecht erschlossen und von der Regierung gibt es
                                                                                             kaum Unterstützung, um zum Beispiel Wasserlei-
                                                                                             tungen zu bauen oder die Landwirtschaft nachhal-
                                                                                             tig zu entwickeln. Dennoch hat sich in Palak dieses
                                                                                             Jahr viel verändert. Gemeinsam mit der Organisation
                                                                                             Pacos Trust engagiert sich Mission 21 für die Ausbil-
                                                                                             dung von «Community Organizers». Dabei handelt es
                                                                                             sich um Personen, die eigens dafür geschult werden,

                                                                     Bin Orozu Daky, PCOSS
                                                                                             die Entwicklung von Gemeinden voranzubringen. In
                                                                                             Palak haben die Community Organizers gemeinsam
                                                                                             mit der Dorfbevölkerung neue Wassertanks gebaut.
                                                                                             So müssen die Menschen ihr Wasser nicht mehr von
                                                                                             weit entfernten Quellen holen, wo das Wasser oft
Mädchen posieren vor der                                                                     verunreinigt ist. Zudem läuft zur Zeit ein Projekt, um
Baustelle für das Mäd-
chenhaus des Kinderzen-          Südsudan: Schlafsaal für                                    auf dem Land der Gemeinde neue Anbauflächen zu
                                                                                             erschliessen. Schon bald soll auf dem bisher über-
trums Muhaba (Juni 2021).
                                 Mädchen ist im Bau                                          wucherten Areal Gemüse für die Familien des Dorfes
                                                                                             wachsen. Der Gemüseanbau dient der Ernährungs-
                                 Das Kinderzentrum Muhaba in Renk im Süd-                    sicherung, gerade auch vor dem Hintergrund der
                                 südan bietet benachteiligten Kindern und                    Versorgungsunterbrechungen durch die Massnah-
                                 Jugendlichen Schutz und Bildung. Bisher                     men gegen Covid-19. | MG
                                 konnten nur die Buben dort wohnen, für die
                                 Mädchen gab es keinen Schlafsaal.

                                                                                                                                                     zVg
                                 Dies ändert sich nun. Dank grosszügiger
                                 Spenden konnte das Projekt vorangetrieben
                                 werden und ein Mädchenhaus mit Schlafräu-
                                 men, Küche und Esszimmer ist im Bau und
                                 soll dieses Jahr fertig gestellt werden. Bis-
                                 her kamen die Mädchen zum Unterricht, zum
                                 Essen und für psychosoziale Betreuung ins
                                 Kinderzentrum, mussten abends jedoch das
                                 Zentrum verlassen. Die Wege und Strassen
                                 im Südsudan sind oft unsicher und die Men-
                                                                                             Vorbereitung des Bodens für den Gemüseanbau in Palak.
                                 schen sind unterwegs besonderen Gefahren
                                 ausgesetzt.
                                 Nun haben die Mädchen im Zentrum diesel-
                                 ben Chancen wie die Buben und können wenn                   DR Kongo: Fussballturnier für
                                 nötig ganz dort unterkommen.
                                 Diese Möglichkeit ist für die Kinder vor Ort                Strassenkinder in Kinshasa
                                 sehr wichtig. Trotz des offiziellen Friedensab-
                                                                                             Unsere Partnerorganisation ACCOJED engagiert
                                 kommens im Herbst 2018 gibt es weiterhin
                                                                                             sich für den Schutz von Strassenkindern in einem
                                 gewaltsame Konflikte. Verschiedene Ethnien
                                                                                             Quartier von Kinshasa in der Demokratischen Repu-
                                 misstrauen einander, da sie im Bürgerkrieg
                                                                                             blik Kongo. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen
                                 gegeneinander aufgestachelt wurden. Die
                                                                                             durch die Corona-Pandemie konnten die Projekt-
                                 Corona-Pandemie verschlimmert die Situa-
                                                                                             verantwortlichen zahlreiche geplante Aktivitäten
                                 tion: Zehntausende leiden Hunger, die meis-
                                                                                             umsetzen. Knapp 200 Kinder haben sich im Rah-
                                 ten Kinder können keine Schule besuchen.
                                                                                             men des Projekts mit dem Thema Jugendkrimina-
                                 Zumindest für die Kinder im Muhaba verbes-
                                                                                             lität, mit gewaltfreier Kommunikation und Konflikt-
                                 sert sich die Situation jedoch und sie erhalten
                                                                                             lösung auseinandergesetzt. Um Gewalt zwischen
                                 Unterstützung und Zukunftsaussichten. | MG
                                                                                             rivalisierenden Jugendbanden zu verringern, wurde
                                                                                             ein Fussballturnier organisiert. Eine enge Begleitung
                                                                                             durch ACCOJED kam 13 Kindern und Jugendlichen
Bildung für die Zukunft                                                                      zwischen zehn und 18 Jahren zugute. Diese wurden
                                                                                             in ein Ausbildungsprogramm integriert. Einige be-
Das Kinderzentrum Muhaba gehört zum Projekt                                                  suchten die reguläre Schule, weitere machten eine
«Bildung für die Zukunft: Schulen und Kinderheim».                                           Mechanikerausbildung, zwei eine Töpferausbildung
Mehr Informationen: www.mission-21.org/projekte                                              und eine junge Frau eine Näherinnenausbildung. Zu-
Spenden: Konto PC 40-726233-2, Vermerk 179.1010                                              dem erhielten sie Kleider und Ausbildungsmaterial
oder online: www.mission-21.org/spenden                                                      sowie unentgeltliche gesundheitliche Betreuung. | MG

12   begegnen 3 | 2021
Internationale Lerngemeinschaft

                                                                                                                Virtueller Dance-Floor:
                                                                                                                Screenshot von der
                                                                                                                Plattform «gather».

Angeregter Austausch in «gather town»
Der Youth Summit, ein Anlass des Jugendnetzwerks von                                 So vielfältig wie die Workshop-Angebote prä-
Mission 21, fand 2021 auf der Plattform «gather» statt. Er                           sentierte sich die Liste der Teilnehmenden:
                                                                                     Rund 100 junge Erwachsene aus 30 Ländern
ermöglichte ein lockeres Treffen von jungen Menschen aus 30                          weltweit waren angemeldet. Trotz unterschied-
Ländern im virtuellen Raum – Workshops und Party inklusive.                          licher lokaler Ausgangslagen, verschiedener
                                                                                     Zeitzonen und einiger Verbindungsschwierig-
Text: Miriam Glass, Mission 21
                                                                                     keiten kam ein reger Austausch zustande.

                                                                                     Interaktiver virtueller Raum
                                 Sie stehen vor dem Bildschirm in ihren Woh-         Mit der Plattform «gather» machte das Team
                                 nungen und lassen einen imaginären Ball in          von young@mission21 aus dem Youth Summit
                                 ihrem Körper kreisen: Bonny in Taiwan, Aron         weit mehr als eine weitere Online-Konferenz.
                                 in der Schweiz, Joan in Kamerun. Instruktorin       Der Hauptteil des Tages fand in einem interak-
                                 Jessy gibt Anweisungen aus Berlin. «Stellt Euch     tiven Raum statt, in dem Besucherinnen und
                                 vor, der Ball rollt eure Wirbelsäule hinunter und   Besucher sich wie in einem Computerspiel als
                                 wieder hinauf, bis zum Scheitel». Auf drei Kon-     Avatare frei bewegen und einander ansprechen
                                 tinenten legen die jungen Leute gleichzeitig die    konnten. Zur Verfügung stand ein virtuelles Ge-
                                 Köpfe in den Nacken und ziehen die Bäuche ein.      lände mit Eingangshalle, Café, Garten, Ausstel-
                                                                                     lungsraum und Festivalbühne. Gestaltet und
                                 Gesundheit tänzerisch erforschen                    eingerichtet hatten es die Teilnehmenden des
                                 Der Workshop bei Tänzerin Jessy Layne Tud-          Jugendbotschaftsprogramms von Mission 21.
                                 denham war Teil des Youth Summit 2021 am               Die lockeren Gespräche unter den
                                 5. Juni, einer Veranstaltung von young@mis-         Teilnehmer*innen drehten sich um Comics und
                                 sion21 für das weltweite Jugendnetzwerk von         Quarantäne, Prüfungsstress und Reisepläne –
                                 Mission 21. Das Thema: Physische, psychische        Small Talk war ebenso möglich wie tieferer Aus-
                                 und spirituelle Gesundheit, während der Pan-        tausch. Für letzteres standen auch ausgebildete
                                 demie und darüber hinaus.                           Seelsorger und Seelsorgerinnen zur Verfügung.
                                     Während Bonny, Aron und Joan sich mit dem          Nach Workshops und Austausch wurde der
                                 Zusammenhang von Stress, Bewegung und               Youth Summit mit einer virtuellen Party gebüh-
                                 Wohlbefinden beschäftigten, liefen zeitgleich       rend abgeschlossen – wer wollte, tanzte zu Hau-
                                 zahlreiche weitere Workshops. Partner von           se vor der Kamera oder liess den Avatar auf dem
                                 Mission 21 sowie externe Fachpersonen gaben         Bildschirm wackeln. Im Chat und auf virtuellen
                                 Inputs zu den Erfahrungen von Geflüchteten in       Ausstellungstafeln wurden Informationen aus-
                                 Hongkong, zu Trauma-Heilung in Kamerun, po-         getauscht, um die bestehenden und neuen Kon-
                                 litischem Aktivismus und Self-Care.                 takte weiter pflegen und ausbauen zu können.

                                                                                                                    begegnen 3 | 2021     13
Lebenswelten

                         Sieben Fragen, drei Stimmen
                         aus drei Kontinenten
                         Wie sieht das Leben der Menschen anderswo aus? Drei
                         Schulkinder erzählen aus ihrem Alltag – in Tansania, in
                         Bolivien und in Malaysia.

                         «Ich fahre 45 Minuten Bus. Der Weg ist
                         nicht sehr weit, aber der Bus hält immer
                         wieder an, um Leute mitzunehmen.»

                         Lucy Festo Msigala, 12, lebt in Uyole, Tansania.
                         Ihren Schultag verbringt sie ohne Essen.

                         Lucy, mit wie vielen Kindern bist Du in einer Klasse?
                         In meinem Jahrgang sind wir 50 Kinder, insgesamt besuchen 162 Kinder
                         die Iduda Primarschule. Ich bin in der fünften Klasse.

                         Wie sieht Dein Schulweg aus?
                         Ich fahre bis zu 45 Minuten Bus. Der Weg ist nicht besonders weit,
                         aber der Bus hält immer wieder an, um Leute mitzunehmen. Danach
                         gehe ich noch zu Fuss durch eine Gegend mit Wohnhäusern.

                         Wie verbringst Du die Pausen?
                         Manchmal gehe ich mit meine Freundinnen nach draussen, um mich zu
                         entspannen, manchmal bleibe ich im Klassenzimmer, um zu lernen.

                         Was gefällt Dir an der Schule und was nicht?
                         Ich lerne gerne und bin gerne mit meinen Freundinnen zusammen.
                         Ich mag es aber nicht, wenn andere Schüler sich schlecht verhalten,
                         wenn sie zum Beispiel andere schlagen.

                         Was isst du zu Mittag und wo?
                         Niemand kocht und ich nehme auch nichts mit. Ich esse morgens
                         und dann erst wieder, wenn ich abends heimkomme.

                         Was möchtest Du machen, wenn Du die Schule abgeschlossen hast?
                         Ich möchte viel lernen, um Lehrerin zu werden.

                         Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Deinen Schulalltag ausgewirkt?
                         Die Schule war geschlossen, aber im Moment gibt es keine Auswirkungen.

14   begegnen 3 | 2021
Williams Moya, 13 Jahre alt, lebt in Tacacoma, Bolivien.
                                           Grosse Pause gibt es bei ihm keine.

                                           Williams, mit wie vielen Kindern bist Du in einer Klasse?
                                           Wir sind 32 Kinder. Ich besuche die zweite Sekundarklasse in Tacacoma.

                                           Wie sieht Dein Schulweg aus?
                                           Ich gehe zu Fuss auf einem nicht asphaltierten Weg durch eine ländliche Ge-
                                           gend. Von meinem Haus bis zur Schule dauert es rund 15 Minuten..

                                           Wie verbringst Du die Pausen?
                                           Bei uns gibt es ausser der Mittagspause gar keine Pausen.
«Manche
Mitschüler zeigen                          Was gefällt Dir an der Schule und was nicht?
                                           Ich mag es, in der Schule meine Freunde zu treffen. Was mir nicht gefällt: Dass
keinen Respekt                             wir keine Pausen haben und dasss manche Mitschüler keinen Respekt zeigen.
für andere.»                               Was isst Du zu Mittag und wo?
                                           Wir essen in der Schule, eine der Aufsichtspersonen kocht.

                                           Was möchtest Du machen, wenn Du die Schule abgeschlossen hast?
                                           Ich möchte zur Schule gehen, bis ich einen Berufsabschluss habe.

                                           Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Deinen Schulalltag ausgewirkt?
                                           Corona hat uns beim Lernen stark beeinträchtigt. Wir konnten nicht mehr in
                                           die Schule.

Kerly Rada, 12, lebt in Terawi Penampang, Malaysia.
Während der Lockdowns hat sie ihre Freundinnen vermisst.

Kerly, mit wie vielen Kindern bist Du in einer Klasse?
Wir sind 24 Kinder. Ich gehe in die sechste Klasse am CLC Grace Center.
Mein Klassenlehrer heisst Mr. Willson Mailam, er führt dieses Inter-
view mit mir.

Wie sieht Dein Schulweg aus?
Ich fahre rund 15 Minuten mit dem Bus durch Wohngebiete.

Wie verbringst Du die Pausen?
Mit meinen Freundinnen. Wir essen, wir spielen und reden.                      «Ich mag es, wenn die
Was gefällt Dir an der Schule und was nicht?
                                                                               Schule sauber ist und
Ich mag es, wenn die Schule sauber ist, wenn die Lehrerinnen und Leh-          der Unterricht gut.»
rer gut unterrichten und ich viele Freundinnen und Freunde habe. Was
ich gar nicht mag: Wenn es im Klassenzimmer schmutzig ist!

Was isst Du zu Mittag und wo?
Normalerweise in der Schulkantine. Wegen Covid-19 gibt mir meine
Mutter im Moment Reis und Beilagen mit.

Was möchtest Du machen, wenn Du die Schule abgeschlossen hast?
Eine weiterführende Schule besuchen, einen guten Job finden und meine
Familie unterstützen.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Deinen Schulalltag ausgewirkt?
Wir konnten nicht zur Schule gehen. Mir gefällt der online-Unterricht nicht.
Ich konnte meine Freundinnen nicht sehen. Ich habe sie sehr vermisst.

                                                                                                         begegnen 3 | 2021   15
Nachgefragt

                                     Nachlassplanung leicht gemacht
                                     Ein Legat an eine gemeinnützige Organisation ist ein Weg, mit seinem Nachlass
                                     etwas Gutes zu bewirken. Anwalt Dr. Christoph Degen erklärt, was Sie bei Ihrer
                                     Nachlassplanung beachten sollten
                                     Interview: Babice Schlumpf-van Waardenburg, Mission 21

                                     Herr Degen, was sind die wichtigsten Punkte              Welche Erb*innen sind pflichtteilsgeschützt?
  zVg

                                     bei der Nachlassplanung?                                 Die überlebende Ehepartner*in, die Nachkom-
                                     Man muss sich überlegen, wen man berücksich-             men und – wenn Nachkommen fehlen – die El-
                                     tigen muss (Pflichtteil) und wen man darüber             tern. Nach der voraussichtlich Anfang 2023 in
                                     hinaus berücksichtigen möchte (frei verfügbare           Kraft tretenden Revision des Erbrechts wird
                                     Quote). Hier gibt es zwei Kategorien: Erb*innen          der Pflichtteil der Eltern abgeschafft und der-
                                     sowie Vermächtnisnehmer*innen.                           jenige der Nachkommen auf die Hälfte des ge-
                                                                                              setzlichen Erbteils reduziert (bisher drei Vier-
                                     Was ist der Unterschied?                                 tel). Die Erblasser*in kann dadurch freier über
                                     Als Erbe oder Erbin erbt man den gesamten                den Nachlass verfügen. Sie kann grössere Zu-
        Dr. Christoph Degen ist      Nachlass, entweder allein oder zusammen mit              wendungen an andere Personen oder auch an
        Anwalt und Partner bei der   anderen Erb*innen. Beim Vermächtnis (gleich-             gemeinnützige Organisationen machen.
        DUFOUR Advokatur AG in       bedeutend mit Legat) erhält man einen kon-
        Basel.                       kreten Geldbetrag oder Gegenstand.
                                                                                              «Mit der Erbrechts-Revision
                                     Was meinen Sie mit dem «gesamten Nachlass»?
                                     Er umfasst das Vermögen inklusive allfälliger
                                                                                              können Erblasser freier über
                                     Schulden. Bei der Überschuldung des Nach-                den Nachlass verfügen.»
                                     lasses kann das Erbe innert einer Frist von drei
                                     Monaten ausgeschlagen werden, sonst haften
                                     die Erben für die Schulden der verstorbenen              Wie kann ich eine gemeinnützige Organisation
                                     Person. Ist man über die finanzielle Situation           berücksichtigen?
                                     des Nachlasses im Unklaren, kann man die                 Eine Organisation wie zum Beispiel Mission 21
                                     Aufnahme eines sog. öffentlichen Inventars               kann per Testament als Vermächtnisnehmerin
             Weitere                 verlangen. Vermächtnisnehmer*innen haften
                                     dagegen nie für Schulden des Nachlasses.
                                                                                              oder Erbin eingesetzt werden. Auch kann man
                                                                                              eine Stiftung gründen mit dem Zweck, Pro-
             Fragen?                                                                          jekte einer gemeinnützigen Organisation zu
Dr. Christoph Degen gibt
                                     Was passiert, wenn keine Erb*innen da sind?              begünstigen. Um diese Möglichkeiten voll aus-
an unserem Legate-Anlass             Ist niemand da, der nach Gesetz als Erb*in be-           zuschöpfen, kann man einen notariell beur-
in Basel im Mai 2022 In-             rücksichtigt wird, sollte man testamentarisch            kundeten Erbverzichtsvertrag schliessen. Hier
formationen zur Nachlass-            eine Erb*in festlegen. Sonst geht der Nachlass           verzichten die Erb*innen freiwillig auf ihren
planung und beantwortet              ans Gemeinwesen.                                         Pflichtteil. Somit wird die frei verfügbare Quote
Fragen.                                                                                       grösser und man kann gemeinnützigen Organi-
Bei Mission 21 gibt Ihnen            Was sind Herausforderungen beim Erstellen                sationen grössere Zuwendungen machen.
Frau Babice Schlumpf ger-            eines Testaments?
ne Auskunft. Nehmen Sie              Im Testament muss man die Pflichtteile einhal-           In welchen Fällen macht das Sinn?
unverbindlich Kontakt auf            ten. Andernfalls können pflichtteilsgeschützte           Zum Beispiel, wenn man seinen Nachkommen
und bestellen Sie unseren
                                     Erb*innen verlangen, dass zu grosse Zuwen-               bereits zu Lebzeiten eine grosse Schenkung aus-
Ratgeber «Ihr Vermächtnis
                                     dungen reduziert («herabgesetzt») werden.                gerichtet hat. Auch (heute noch) pflichtteilsge-
für die Zukunft».
                                     Zudem gilt es, die Formvorschriften zu beach-            schützte Eltern geben oft einen Verzicht ab. Der
Telefon: 061 260 22 94               ten. Ein Testament muss handschriftlich er-              Nachlass kann dann zum Beispiel einer gemein-
E-mail: babice.schlumpf@             stellt werden. Wichtig sind die Unterschrift,            nützigen Organisation zugewendet werden.
mission21-org                        das Datum des Tages, an dem man das Testa-
www.mission-21.org/legate            ment verfasst hat, sowie der Ort, an dem man             Würden Sie Mission 21 für ein Legat empfehlen?
                                     es geschrieben hat – nicht zu verwechseln mit            Ja! Mission 21 ist eine etablierte Organisation.
                                     dem Geburts- oder Wohnort, was oft passiert!             Sie hat Partnerschaften, die seit über 100 Jahren
                                     Weiter muss man an sogenannte Ersatzver-                 bestehen. In ihrer Arbeit hat sie den Tatbeweis
                                     fügungen denken: An wen geht der Nachlass,               erbracht, dass sie einen sinnvollen gesellschaft-
                                     wenn eine oder mehrere Erb*innen wegfallen?              lichen Zweck glaubwürdig umsetzt.

        16   begegnen 3 | 2021
Engagiert

«Genug geredet, steht jetzt auf!»
Das Berner Theaterensemble Johannes engagiert sich gleich doppelt: Ein neues
Mundarttheaterstück zum Klimawandel regt das Publikum zum Handeln an und
der Erlös fliesst zur Hälfte in die Projektarbeit von Mission 21 in Nigeria.
Text: Miriam Glass, Mission 21

Pfarrer Jürg Liechti ist bescheiden.«Ich bin nicht

                                                                                                                                     Lorenz Jost
so der Theatertyp», sagt er, «mich bekommt man
nicht auf eine Bühne.» Diese Sätze erstaunen,
denn es war Jürg Liechti, Pfarrer in der Berner
Kirchgemeinde Johannes, der 2009 mit seinem
Sohn das Theaterensemble Johannes ins Leben
gerufen hat. Oder? Liechti korrigiert freundlich.
«Wir haben das Theater nicht ins Leben geru-
fen, es ist entstanden. Es entsteht immer wieder
neu aus dem, was junge Menschen in der
Kinder- und Jugendarbeit einbringen.»
   Schon das siebte Stück inszeniert das Thea-
terensemble diesen Herbst, diesmal gemeinsam
mit dem Hiphop Center Bern. Das Thema: Die
Klimakrise. Sie bedroht das Leben auf unserem
Planeten, und doch tut sich kaum etwas, bis die
Schwedin Greta Thunberg zu streiken beginnt                                                                 Das Theaterensemble
und viele Jugendliche sich ihr anschliessen. Im                                                             Johannes am ersten
                                                                                                            Probenwochenende
neuen Theater geht es um den Klimawandel,                 Die Beziehungen einzelner Mitglieder des
                                                                                                            im Juni 2021.
aber auch um Mobbing und Ausgrenzung. Es               Ensembles zur Partnerkirche EYN sind eng.
geht um Mut und Widerstand, aber auch um den           2017 reisten zwei von ihnen nach Nigeria, die
Umgang mit Behinderungen.                              Kontakte blieben bestehen. Für Mission 21 ist
                                                       diese Art der Unterstützung mehr als wertvoll
Die Klimajugend spielt mit                             – sie ist ein Beispiel für die weltweite Gemein-
«Bei uns im Kirchgemeindehaus gehen viele Ak-          schaft, die wir leben und anstreben.
tivistinnen und Aktivisten der Klimajugend ein            Für Jürg Liechti ist auch die Theaterarbeit ein
und aus», sagt Liechti. Das Theater werde selbst       Beispiel für Gemeinschaft: «Bei jeder Vorstellung
zur Demonstration werden. Wie das geschieht,           sind die Mitwirkenden aufeinander angewiesen,
verrät er noch nicht.                                  sie brauchen einander und müssen Vertrauen ha-
   Das Theaterensemble Johannes engagiert              ben», sagt er. «Das Schöne ist: Im Theater kann
sich und ruft zum Engagement auf. Dazu ge-             jeder sich mit seinen Gaben einbringen, nicht nur
hört, dass der Erlös gespendet wird. Seit 2015         mit Schauspiel, auch mit Grafik, Technik, Kreati-
unterstützt das Ensemble die Arbeit von                vität.» Er lacht und sagt mit der Bescheidenheit,
Mission 21 in Nigeria. Diesmal wird ein Projekt        mit der das Gespräch begann: «Sogar mich kann
berücksichtigt, in dem unter anderem Baum-             man da brauchen.»
schulen und nachhaltige Landwirtschaft im
Zentrum stehen.

    Vorstellungen, Workshops, Schulangebote
    Vorstellungsdaten: So., 31. Oktober, 17 Uhr; Fr., 5. November, 19 Uhr; Sa., 6. November,
    17 Uhr; So., 7. November, 17 Uhr; Fr., 12. November, 19 Uhr; Sa., 13. November, 17 Uhr;
    So., 14. November, 15 Uhr. Dauer ca. 2 Stunden
    Ort: Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5, Bern
    Das Theaterensemble Johannes hat passend zum Stück Angebote für Schulen, Kirchen
    und Erwachsenenbildung erarbeitet. Alle Informationen unter https://theaterensemble.ch

                                                                                                                begegnen 3 | 2021   17
Foto aus dem Archiv der Basler Mission, BMA-E-30.40.010   Ein Bild, eine Geschichte

                                                                                                                                             ein Forum dafür zu schaffen. Wir begrüssen
                                                                                                                                             ausdrücklich die kritische Aufarbeitung der
                                                                                                                                             Geschichte – auch der eigenen – und möchten
                                                                                                                                             diese vorantreiben. Dahinter steht auch die Fra-
                                                                                                                                             ge, was wir aus der Vergangenheit für unseren
                                                                                                                                             heutigen Umgang mit Rassismus, Diskriminie-
                                                                                                                                             rung und der Geschichte der Sklaverei lernen
                                                                                                                                             können.
                                                                                                                                                Im April und Mai 2021 haben wir unter dem
                                                                                                                                             Titel «Mission – Slavery – Colonialism Revisi-
                                                                                                                                             ted» zwei Webinare zu den Themenkomplexen
                                                                                                                                             «Mission und Sklaverei» und «Mission und Ko-
                                                                                                                                             lonialismus» durchgeführt. Mit internen und
                                                                                                                                             externen Referierenden aus der Schweiz und
                                                                                                                                             aus dem Ausland haben wir eine breite Öffent-
                                                                                                                                             lichkeit angesprochen und nicht nur ein Fach-
                                                                                                                                             publikum.

                                                                                                                                             Fortsetzung folgt
                                                                                                                                             An den beiden Webinaren nahmen jeweils über
                                                          Bauern bei der Feldarbeit, aufgenommen von Anna Wuhrmann zwischen 1911 und 1915.   100 Interessierte teil. Diese grosse Resonanz
                                                                                                                                             ist sehr erfreulich. Sie zeigt, dass die Themen

                                                          Wir stellen uns
                                                                                                                                             vielen Menschen ein Anliegen sind und dass sie
                                                                                                                                             mehr darüber erfahren möchten. Aus den Prä-
                                                                                                                                             sentationen und den anschliessenden lebhaften

                                                          der Geschichte
                                                                                                                                             Diskussionen ging klar hervor, dass Begriffe
                                                                                                                                             wie «Sklaverei» oder «Kolonialismus» sehr dif-
                                                                                                                                             ferenziert und aus dem jeweiligen historischen
                                                                                                                                             Kontext zu betrachten sind. Zwischen Missi-
                                                          Die Missionstätigkeit Europas erscheint ambivalent: Neben                          onsgesellschaften und Kolonialmächten gab es
                                                          Beispielen respektvoller Begegnung stehen solche westlicher                        Verbindungen, die von Spannungen und Wider-
                                                                                                                                             sprüchen geprägt waren. Etwa in Kamerun, von
                                                          Überheblichkeit oder rassistischen Verhaltens. Wir nehmen                          wo das Bild zu diesem Beitrag stammt. Hier war
                                                          dieses Spannungsverhältnis in den Blick.                                           die Basler Mission in näherem Kontakt mit den
                                                                                                                                             Einheimischen als die Kolonialregierung. Es
                                                          Text: Claudia Buess und Patrick Moser, Mission 21
                                                                                                                                             kam zu Konflikten, als die Kolonialmacht Land-
                                                                                                                                             enteignungen plante. Die Missionare stellten
                                                                                          Im Zusammenhang mit der Black Lives Matter-        sich dabei auch auf die Seite der Einheimischen.
                                                                                          Bewegung beschäftigt sich die Öffentlichkeit in       Die Webinare und die positiven Rückmel-
                                                                                          vielen Teilen der Welt mit den Ursprüngen von      dungen haben uns dazu bewogen, weitere Ver-
                                                                                          Rassismus und Diskriminierung. Ins Blickfeld       anstaltungen zu planen. Die Online-Veranstal-
                                                                                          gerückt sind dabei insbesondere der transat-       tung «zwischen Rassismus und Respekt» bringt
                                                                                          lantische Sklavenhandel sowie das historische      während drei Tagen Interessierte aus aller Welt
                                                                                          Erbe des Kolonialismus. Thematisiert wird          ins Gespräch mit Expert*innen in vier Konti-
                                                                                          auch immer wieder die Rolle von Missionsge-        nenten (weitere Infos auf Seite 19). Zudem finden
                                                                                          sellschaften. Mission 21 hat sich zum Ziel ge-     Sie in unserem Online-Dossier Video-Aufnah-
                                                                                          setzt, mit eigenen Veranstaltungen einen Bei-      men der Webinare und Zusatz-Informationen:
                                                                                          trag zu den aktuellen Debatten zu leisten und      www.mission-21.org/mission-revisited

                                                                Friends of the Archives
                                                                Unser Archiv dokumentiert umfassend und in vielen Facetten mehr als 200 Jahre
                                                                Missions- und Weltgeschichte. Menschen aus der ganzen Welt nutzen jedes Jahr
                                                                unsere Bestände für ihre vielfältigen Forschungsfragen. Helfen Sie mit, das historische
                                                                Kulturgut dieses einzigartigen Archivs zu bewahren und werden Sie Mitglied in
                                                                unserem Gönnerclub «Friends of the Archives».

                                                                Weitere Informationen: https://www.mission-21.org/forschungsarchiv

                                                          18   begegnen 3 | 2021
Agenda

                 Wichtiger Hinweis zur ausserordentlichen Corona-Situation
                 Wir müssen unser Veranstaltungsangebot den Massnahmen zur Eindämmung
                 der Corona-Pandemie anpassen. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem
                 Veranstaltungsbesuch auf unserer Website: www.mission-21.org/agenda
                 Unsere Kurse können sowohl online wie auch als Präsenzkurse stattfinden.
                 Das gesamte Kursangebot finden Sie unter: www.mission-21.org/kurse
Renate Bühler

                                    Workshop zur Kamapagne für                            Nord-Süd-Tag
                                    Pfarr- und Lehrpersonen                               Sa., 30. Oktober, 9.30-16 Uhr, Bern
                                    Mi., 8. September, 18.30-19.30 Uhr, online (Zoom)     Am Nord-Süd-Tag befassen sich Konfirmations-
                                    Mi., 27. Oktober, 18.30-19.30 Uhr, online (Zoom)      Klassen mit globalen Themen und Fragen der
                                    Ab dem 26. September 2021 läuft die Kampagne          Gerechtigkeit. Dieses Jahr geht es um die kom-
                                    «Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam» von             plexe Interaktion von Konsum und Klimawandel.
                                    Mission 21. Zur Vorbereitung stellen wir in einem     Anmedung und Informationen:
                                    Workshop für Pfarrpersonen und andere Unter-          www.refbejuso.ch/mission21regio
                                    richtende die Materialien und Hintergrundinforma-
                                    tionen zum Thema vor.
                                                                                          Joint Action
                                    Anmeldung:
                                    bis eine Woche vor der Veranstaltung unter            Sa., 13. November bis Sa., 27. November
                                    www.mission-21/kampagne                               Im Aktionsmonat des internationalen Netzwerks
                                                                                          von young@mission21 bearbeiten junge Erwach-
                                                                                          sene gemeinsam ein Thema, indem sie weltweit
Christoph Rácz

                                    Online-Summer School                                  Aktionen dazu gestalten. Im Herbst 2021 dreht
                                    «Zwischen Rassismus und Respekt. Christliche          sich alles ums Thema Essen und Ernährung.
                                    Missionen – ihr historisches Erbe und ihre Zukunft»
                                                                                          Information und Anmeldung:
                                    Sa., 11.9.2021, 9.00-12.30 Uhr, online (Zoom)         young@mission-21.org
                                    Di., 14.9.2021, 17.00-20.30 Uhr, online (Zoom)
                                    Fr., 17.9.2021, 13.00-16.30 Uhr, online (Zoom)
                                    Wie werden die Missionsgeschichte und die heu-        Dialog International mit Mary Kategile, Tansania
                                    tigen kirchlichen Beziehungen aus den Perspekti-      Mi., 24. November, 18.00-19.30 Uhr
                                    ven Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Europas
                                                                                          online (Zoom)
                                    wahrgenommen? Was können wir aus der Ge-
                                                                                          Wir sprechen mit der Theologin Mary Kategile aus
                                    schichte lernen, um heute mit Rassismus und
                                                                                          Tansania über Bildungschancen in Tansania mit
                                    Diskriminierung umzugehen? Diese Fragen werden
                                                                                          Fokus auf Frauen und Mädchen. Denn in Tansania
                                    in Diskussion mit Expert*innen aus vier Kontinenten
                                                                                          kann etwa jede vierte Frau nicht lesen. Mary
                                    erforscht. Die Teilnahme ist kostenlos und auch an
                                                                                          Kategile gehört zu den wenigen Frauen in Tansa-
                                    einzelnen Tagen möglich. In englischer Sprache mit
                                                                                          nia, die studiert haben. Sie engagiert sich schon
                                    Übersetzung ins Spanische und Deutsche.
                                                                                          lange für Frauenanliegen und Gendergerechtigkeit.
                                    Anmeldung und Informationen:
                                                                                          Kontakt und Anmeldung:
                                    www.mission-21.org/summerschool
                                                                                          monika.dipietrantonio@mission-21.org
                                                                                          online-Registrierung:
                                    Auftaktgottesdienst zur Kampagne 2021                 www.mission-21.org/dialog
                                    So., 3. Oktober, 10 Uhr
                                    Münster, Basel                                        Missionssonntag
                                    Mit einem Gottesdienst starten wir in unsere
                                                                                          So., 28. November, schweizweit
                                    diesjährige Kampagne «Unsere Zukunft bilden wir
                                                                                          Am Missionssonntag, dem ersten Advent, greifen
                                    gemeinsam» zum Thema Bildung.
Mara Wirthlin

                                                                                          viele Kirchgemeinden Themen aus der weltweiten
                                    Informationen:                                        Kirche und der Entwicklungszusammenarbeit auf.
                                    www.mission-21/kampagne                               Eine Möglichkeit dazu bieten die Materialien und
                                                                                          Impulse zu unserer Kampagne «Unsere Zukunft
                                                                                          bilden wir gemeinsam». Erkundigen Sie sich, was
                                    Missionsbazar
                                                                                          in Ihrer Kirchgemeinde geplant ist!
                                    Sa., 30. Oktober, 10-17 Uhr
                                    Der Missionsbazar bietet Handgemachtes, Kulina-
                                    risches, Kunstgegenstände aus aller Welt und ein
                                    Kinderprogramm. Dazu lockt Feines vom Kuchen-
                                    und Dessertbuffet. www.mission-21.org/agenda

                                                                                                                         begegnen 3 | 2021 19
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