Unternehmensanleihen aus Schwellenländern: Ausblick für 2020 - Emerging Markets Portfolio Management Team 5. Dezember 2019 - Fisch Asset Management
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Bellerive 241 | Postfach info@fam.ch | www.fam.ch CH-8034 Zürich T +41 44 284 24 24 Unternehmensanleihen aus Schwellenländern: Ausblick für 2020 Emerging Markets Portfolio Management Team 5. Dezember 2019
Fisch Asset Management Seite 2 | 7 Ausblick für die Schwellenmärkte im Jahr 2020: Wir bleiben zuversichtlich Zusammenfassung — Bewertungen: Wir halten die aktuellen Bewertungen für attraktiv und sehen Spielraum für eine erhebliche Einengung der Spreads. — Makroumfeld: Die Fed dürfte an ihrer moderat expansiven Geldpolitik festhalten. Wir gehen nicht davon aus, dass der Konjunkturzyklus 2020 ins Negative umschlägt. Schwellenländer dürften weiterhin ein höheres Wachstum verzeichnen als Industrieländer. — Wahlen: Für die Schwellenländer wird das Jahr ruhiger verlaufen, doch die US- Präsidentschaftswahlen dürften zeitweilig für Volatilität sorgen. — Fazit: Im Jahr 2020 erwarten wir für die Anlageklasse Gesamtrenditen im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Rückblick auf 2019: Wie erfolgreich waren unsere Prognosen? In unserem Ausblick für 2019 beurteilten wir die Anlageklasse recht optimistisch. Doch rechneten wir bei der Verfassung unseres Ausblicks vor zwölf Monaten tatsächlich mit einer Gesamtrendite von über 12%? Darauf müssen wir klar mit Nein antworten. Was ist schiefgelaufen? Oder besser gesagt: Was ist so unglaublich gut gelaufen? Die Antwort lautet selbstverständlich: die unerwartet starke Unterstützung durch den drastischen Rückgang der US-Zinsen. Auf diesen Punkt kommen wir noch zurück. Zunächst wollen wir jedoch unsere Prognosen für 2019 überprüfen und bewerten. — Einschätzung: Wir rechneten mit anhaltend starken Fundamentaldaten der Unternehmen. Dabei stützten wir uns auf die Erwartung, dass die Ausfallraten trotz eines leichten Anstiegs gegenüber dem Jahr 2018 deutlich unter dem historischen Durchschnitt liegen würden. Ergebnis: Mit dieser Einschätzung lagen wir überwiegend richtig. Die Fundamentaldaten blieben robust, wenngleich die Ausfallraten im Vergleich zum Vorjahr etwas besser (niedriger) ausfielen, als wir erwartet hatten (bei Redaktionsschluss lagen sie im bisherigen Jahresverlauf bei nur 1,2%). — Einschätzung: Die Bewertungen waren unseres Erachtens attraktiv und boten Potenzial für eine überzeugende Gesamtrendite. Ergebnis: Diese Beurteilung erwies sich als korrekt, da sich die Credit Spreads seit Jahresbeginn um mehr als 60 Basispunkte verengt haben. Grafik 1: Entwicklung der Credit Spreads seit Anfang 2019 CEMBI BD 380 360 340 Basispunkte 320 300 280 260 Dez 18 Feb 19 Apr 19 Jun 19 Aug 19 Okt 19 Quelle JP Morgan, November 2019
Fisch Asset Management Seite 3 | 7 — Einschätzung: Für 2019 erwarteten wir einen Rückgang der durch Wahlen verursachten Volatilität, da im bevorstehenden Jahr in den Schwellenländern nur vier wichtige Wahlen anstanden, gegenüber 25 Wahlen im Vorjahr. Ergebnis: Diese Prognose war grösstenteils richtig. Allerdings rechneten wir nicht mit dem Wahlergebnis in Argentinien, wo der überraschende Sieg der Opposition die Bewertungen argentinischer Vermögenswerte stark belastete. Erwähnenswert ist hier aber auch die deutliche Outperformance argentinischer Unternehmensanleihen gegenüber den Staatsanleihen. — Einschätzung: Wir gingen davon aus, dass die Anlageklasse von besonders günstigen technischen Marktfaktoren profitieren würde, insbesondere dank weiterer Zuflüsse von Anlagegeldern in Strategien für EM-Unternehmensanleihen sowie begrenzter Netto-Neuemissionen. Ergebnis: Diese Beurteilung war insgesamt korrekt, wenngleich die Neuemissionen mit USD 480 Mrd. sowie die Nettofinanzierung mit knapp USD 100 Mrd. höher ausfielen als von uns erwartet. — Einschätzung: Nach einem deutlichen Anstieg der US-Zinsen waren wir überzeugt, dass mit Blick auf die US-Zinsentwicklung das Schlimmste hinter uns lag. Wir hielten es daher für unwahrscheinlich, dass die Fed 2019 viermal die Zinsen erhöhen würde, wie es der Markt damals zu erwarten schien, und gingen davon aus, dass die Zinsentwicklung die Performance im kommenden Jahr weniger stark belasten würde. Ergebnis: Mit dieser Prognose lagen wir überwiegend falsch. Zwar war uns offensichtlich klar, dass die Duration eine weniger grosse Herausforderung darstellen würde als im Jahr 2018. Wir rechneten jedoch mit einer geringeren Belastung anstelle der deutlich positiven Wirkung, die die Zinsentwicklung 2019 auf die Performance hatte. Ausblick auf 2020: Wir bleiben zuversichtlich — Zinsen: Wir gehen davon aus, dass die Zinsentwicklung auch im kommenden Jahr heiss diskutiert wird. Sofern keine plötzlichen und unerwarteten Inflationsimpulse auftreten, dürfte das weltweite Wirtschaftswachstum jedoch so moderat bleiben, dass die Fed an ihrer expansiven Politik festhält. Daher rechnen wir 2020 mit einer eher umsichtigen Politik der Fed und entsprechend geringeren Auswirkungen auf US-Treasuries und den breiten Markt für Risikoanlagen. — Weltwirtschaft: Die aktuelle Expansionsphase des Konjunkturzyklus ist ungewöhnlich lang. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Zyklus im nächsten Jahr ins Negative umschlägt. Die Schwellenländer, deren Finanzen in jüngster Zeit zum Teil unter Druck kamen, dürften zudem in den nächsten Jahren ein stärkeres Wirtschaftswachstum verzeichnen als die Industrieländer. Grafik 2: BIP-Wachstum (p.a. in %) Developed Markets Industrieländer Schwellenländer Emerging Markets 10 8 6 4 2 0 -2 -4 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024 Quelle IWF, September 2019
Fisch Asset Management Seite 4 | 7 — Wahlen: Die Wahlen in Ländern wie Argentinien, der Ukraine und Indien, die 2019 wichtige Risikofaktoren darstellten, liegen inzwischen hinter uns. Aus dieser Perspektive dürfte das kommende Jahr in den Schwellenländern ruhiger verlaufen. 2020 stehen jedoch in den USA Präsidentschaftswahlen an, die zweifellos für Volatilität sorgen werden, wenn Anfang des Jahres der Wahlkampf beginnt. Dabei ist jedoch anzumerken, dass der EM-Unternehmensanleihenindex mit Ausnahme des Jahres 2008 in allen US-Wahljahren seit 2004 zweistellige Renditen verzeichnet hat. — Handelsabkommen: Wir halten eine umfassende Lösung des Handelsstreits zwischen China und den USA für unwahrscheinlich, selbst wenn die erste Phase einer Einigung bis Ende 2019 abgeschlossen wird. Die Spannungen zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt werden anhalten und die Portfoliopositionierung sollte die Konsequenzen dieser Situation realistisch widerspiegeln. — Rohstoffe: Der Ölpreis (Brent) ist in diesem Jahr um mehr als 16% gestiegen, wenngleich das Ausgangsniveau des Jahres 2018 unerreichbar bleibt. Aus unserer Sicht wird das Jahr 2020 für Öl schwieriger verlaufen. Mit Blick auf die Unternehmensanleihen der Schwellenländer dürfte sich der Ölpreis jedoch weiterhin in einer günstigen Spanne bewegen, da die Produktionskosten in diesen Ländern in der Regel deutlich unter dem Niveau der Industrieländer liegen. — Bewertungen: Wir halten die aktuellen Bewertungen nach wie vor für attraktiv und sehen auch im Jahr 2020 Spielraum für eine deutliche Spreadverengung. Das Hochzinssegment ziehen wir dabei Investment-Grade-Anleihen vor. Durch die Renditedifferenz von rund 360 Basispunkten zwischen diesen beiden Segmenten eröffnen sich zahlreiche Anlagechancen. Die Kombination aus solidem Bottom-up-Research und einem High-Conviction-Ansatz bietet dabei ein erhebliches Potenzial für die Erzielung von Alpha im Portfolio. Grafik 3: Spread-Entwicklung von EM-Unternehmensanleihen für Investment Grade (IG) und High Yield (HY) über die letzten fünf Jahre (Basispunkte) HY-IG (rechte (RHS) Skala) CEMBI BD IG CEMBI BD HY 1000 600 500 800 400 600 300 400 200 200 100 0 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle JP Morgan, November 2019
Fisch Asset Management Seite 5 | 7 — Technische Faktoren: Die Bruttoemission wird 2019 mit fast USD 500 Mrd. ein Rekordjahr verzeichnen. Die Nettoemission wird jedoch bescheiden ausfallen, und die Mittelzuflüsse in die Anlageklasse blieben bisher hoch. Wir erwarten, dass die Kombination dieser beiden Faktoren im Jahr 2020 erneut sehr günstige technische Rahmenbedingungen für die Anlageklassen schaffen wird. Grafik 4: Brutto- und Nettoangebot von EM-Unternehmensanleihen (in Hartwährung) Gross issuance Bruttoemission Coupons Rückkäufe/Kündigungen Tender/buyback/calls Amortizations Tilgung Net financing Nettofinanzierung 500 400 300 200 187 149 USD Mrd. 100 70 100 - 11 23 4 (100) (200) (300) (400) (500) 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020F Quelle JP Morgan, November 2019 Fazit Wir sind überzeugt, dass Strategien für Emerging-Market-Unternehmensanleihen auch 2020 eines der attraktivsten risikobereinigten Renditeprofile bieten. Wie bereits im Jahr 2019 dürfte die Kombination aus starken Fundamentaldaten, günstigen technischen Rahmenbedingungen und attraktiven Bewertungen ein solides Fundament für die Anlageklasse schaffen. Daher beurteilen wir die Risiken an den Schwellenmärkten auch 2020 zuversichtlich, insbesondere im Hochzinssegment, das ein breiteres Spektrum an Alpha-Chancen bieten dürfte. Im Jahr 2020 erwarten wir für die Anlageklasse Gesamtrenditen im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Grafik 5: Sharpe Ratio wichtiger Anlageklassen Seit 2010 Since 2010 2015 -bis 2015 heute current 2.0 1.7 1.5 1.4 1.5 1.4 1.2 1.2 1.0 1.0 1.0 0.9 0.9 0.9 0.8 0.7 0.7 0.5 0.3 0.2 0.2 0.3 0.0 EM Corps EM Sov EM Local US HG US HY Euro HG Euro HY MSCI EM S&P500 Quelle JP Morgan, Oktober 2019
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Fisch Asset Management Seite 7 | 7 professionellen Anlegern, sich vorgängig von Finanz-, Rechts- und Steuerexperten beraten zu lassen, die ihre individuelle Situation und das Produkt kennen. Dieses Dokument richtet sich insbesondere nicht an US-Personen (private oder professionelle) im Sinne der FATCA-Gesetzgebung oder gemäss der SEC-Definition. US-Personen dürfen in keinen Anlagefonds investieren, der von Fisch verwaltet wird und Fisch ist auch nicht berechtigt, Mandate von US-Personen zu verwalten. Erfährt Fisch, dass eine US-Person in ein von ihr verwaltetes Produkt investiert ist, wird sie die Fondsleitung und gegebenenfalls weitere Personen informieren, verbunden mit der Aufforderung, dass die US-Person das Produkt verkauft. Fisch lehnt jede Haftung ab für Schäden, die direkt oder indirekt aus diesem Dokument abgeleitet werden.
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