UNTERSUCHUNGEN der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste und der Zahnärztlichen Dienste - in Schleswig-Holstein 2007
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UNTERSUCHUNGEN der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste und der Zahnärztlichen Dienste in Schleswig-Holstein 2007
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND DER ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 ERGEBNISSE DER EINSCHULUNTERSUCHUNG (S1) DARSTELLUNG DER IMPFSITUATION VON DER KITA BIS 8. KLASSE (S0 BIS S3) ERHEBUNG DURCH DIE KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND DIE ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE DER GESUNDHEITSÄMTER DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 IM AUFTRAG DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN, VERTRETEN DURCH DAS MINISTERIUM FÜR SOZIALES, GESUNDHEIT, FAMILIE, JUGEND UND SENIOREN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN ADOLF-WESTPHAL-STRAßE 4, 24143 KIEL Wissenschaftliche Begleitung: Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Universität Lübeck Direktor: Prof. Dr. E. Herting mit Unterstützung durch das Institut für Sozialmedizin Universität Lübeck Direktor: Prof. Dr. Dr. H. H. Raspe Projektleitung: Prof. Dr. med. Ute Thyen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Datenmanagement: Sabine Brehm (Med. Dok.) Institut für Sozialmedizin Projekt Schuluntersuchungen Beckergrube 43-47, 23552 Lübeck 2
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Autoren und Co Autoren Prof. Dr. med. Ute Thyen Sabine Brehm (Med. Dok.) Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck AG SGU SH 2006 unter Leitung Frau Dr. Dagmar Hundhausen Kreis Schleswig-Flensburg Fachdienst Gesundheit Moltkestraße 22-26, 24837 Schleswig Dr. Sabine Bethge Dr. Sabine Rasche Regina Ladzenski Dr. Susanne Ehlert Rotraud Rasch Kapitel Zahnärztlichen Dienste der Kreise und kreisfreien Städte des Landes Schleswig-Holstein ZÄ Herlitzius, Kiel ZÄ Pape, Pinneberg Dr. Schöninger-Peters, Lübeck Kapitel Impfungen Rotraud Rasch Dr. Sabine Rasche Dr. Dörte Wichterich Dr. Hans-Martin Bader Redaktion und Auskünfte - Arbeitshandbuch: Kurzfassung „auf einen Blick“: Amt für Jugend, Soziales, Familie und Gesundheit, Jugendärztlicher Dienst Regina Ladzenski Damm 8, 25813 Husum Kreis Schleswig-Flensburg Fachdienst Gesundheit Rotraud Rasch Moltkestraße 22-26, 24837 Schleswig Redaktion und Abnahme des Berichtes für den Auftraggeber Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-Holstein Abteilung VIII 4 – Gesundheit Dr. Heidrun Thaiss Adolf-Westphal-Straße 4 24143 Kiel 3
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 I Einleitung........................................................................................................................................................5 II Die Zahnärztlichen Dienste in Schleswig-Holstein .................................................................................... 6 II.1 Die Aufgaben der Zahnärztlichen Dienste ........................................................................................... 6 II.1.1 Zahnärztliche Reihenuntersuchungen .............................................................................................. 7 II.1.2 Gruppenprophylaxe........................................................................................................................... 7 II.2 Ausgewählte Ergebnisse zur Mundgesundheit (Schuljahr 2007/08).................................................8 II.2.1 Grundlage und Auswahlkriterien für die Mundgesundheitsdaten .....................................................8 II.2.2 Anzahl der Reihenuntersuchungen und Untersuchungsgrad .........................................................11 II.3 Zusammenfassung und Handlungsbedarf ........................................................................................20 II.3.1 Datenerhebung der Zahnärztlichen Dienste des Landes Schleswig-Holstein ................................20 II.3.2 Untersuchungsgrad .........................................................................................................................20 II.3.3 Mundgesundheit..............................................................................................................................20 II.3.4 Mundgesundheitsverhalten .............................................................................................................20 III Die Kinder- und Jugendärztlichen Dienste in Schleswig-Holstein .....................................................21 III.1 Qualitätsverbesserung der Schuleingangsuntersuchung durch Anpassung der elektronischen Datenerfassung.....................................................................................................................25 III.2 Übersicht über ausgewählte Befunde des Schuljahres 2007/08..................................................28 III.3 Schulärztliche Empfehlung zur Beschulung..................................................................................32 III.4 Soziodemographische Daten...........................................................................................................33 III.4.1 Bildungsniveau und Herkunft der Familie .......................................................................................33 III.4.2 Familienzusammensetzung und -größe..........................................................................................38 IV Gesundheitliche Befunde........................................................................................................................41 IV.1 Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen 2007 (S1) ............................................................41 IV.2 Übersicht über ausgewählte Befunde des Schuljahres 2007/08..................................................41 IV.3 S1- Untersuchungen .........................................................................................................................46 IV.3.1 Herabsetzung des Sehvermögens (Visusminderung und Strabismus) ..........................................49 IV.3.2 Hörstörungen...................................................................................................................................51 IV.3.3 Sprech-, Sprachauffälligkeit und Stimmstörung ..............................................................................52 IV.3.4 Auffälligkeiten der Motorik und der Koordination ............................................................................56 IV.3.5 Allergie/Allergische Rhinitis, Atopische Dermatitis (Neurodermitis), Asthma bronchiale und Bronchitisches Syndrom..................................................................................................................58 IV.3.6 Verhaltensauffälligkeiten .................................................................................................................63 IV.3.7 Chronische Erkrankung/Behinderung .............................................................................................67 IV.4 Früherkennungsuntersuchungen ...................................................................................................68 IV.4.1 Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen U1-U9 ....................................................68 IV.4.2 Besuch von Kindertageseinrichtungen............................................................................................72 IV.4.3 Unfälle .............................................................................................................................................74 V Impfungen 2007............................................................................................................................................77 VI Sonderbeitrag für den „Bericht über die Untersuchungen der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste und der zahnärztlichen Dienste in Schleswig-Holstein im Jahr 2007“...........................................87 VII Anhang ......................................................................................................................................................89 VII.1 Abbildungsverzeichnis.....................................................................................................................89 VII.2 Tabellenverzeichnis..........................................................................................................................89 4
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 I Einleitung Vor Ihnen liegt der 9. Bericht über die Schuleingangsuntersuchungen in Schleswig-Holstein, der in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Kinder- und Jugendärztlicher Dienst der Arbeitsgemeinschaft „Gesundheitsdienste“ im Schleswig-Holsteinischen Landkreistag und dem Städteverband in Schleswig-Holstein und mit der Arbeitsgruppe Sozialpädiatrie und Gesundheitsberichterstattung an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Lübeck entstanden ist. Seit dem Jahr 1999 wird die Datenerhebung zur Schülergesundheit durch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck wissenschaftlich begleitet. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Ute Thyen mit Unterstützung durch das Institut für Sozialmedizin am UK S-H, Campus Lübeck. Seit dem Jahr 2000 erfolgen die Datenzusammenführung, die Pflege der Datenbank und die Auswertung durch die Medizinische Dokumentarin Sabine Brehm. Die statistische Auswertung erfolgt mittels SPSS 1. Intensiver Austausch mit den Kinder- und Jugendärztlichen Diensten des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) fand im Rahmen einer Arbeitsgruppe zur Schülergesundheitsuntersuchung (SGU) der Kinder- und Jugendärzte des ÖGD unter der Leitung von Dr. Dagmar Hundhausen, Schleswig statt, die sich speziell mit der Qualitätssicherung der Einschüleruntersuchungen beschäftigt. 2008 übernimmt Frau Dr. Sabine Bethge den Vorsitz für den Arbeitskreis Kinder- und Jugendärztlicher Dienst der Arbeitsgemeinschaft „Gesundheitsdienste“ im Schleswig-Holsteinischen Landkreistag und dem Städteverband. Bei Frau Dr. Hundhausen bedanken wir uns für die sehr gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und freuen uns, dass sie weiterhin der Arbeitsgruppe SGU mit ihrem Wissen und Engagement zur Verfügung steht. Die Auswertung und inhaltliche Ausarbeitung des Kapitels Impfungen erfolgte durch Rotraud Rasch, Dr. Dörte Wichterich aus Schleswig und Dr. Sabine Rasche sowie Dr. H. M. Bader aus Flensburg. Erneut möchten wir uns bei den Arzthelferinnen Frau Regina Ladzenski aus dem Kreis Nordfriesland und Frau Rotraud Rasch aus dem Kreis Schleswig-Flensburg für die Weiterentwicklung der Arbeitshandbücher zur Dokumentation der Schuleingangsuntersuchungen und der Untersuchungen der 8. Klassen bedanken. Für die Organisation und Durchführung des Übungstages für die schulärztliche Dokumentation im Mai 2008 geht ein besonderer Dank an Rotraud Rasch. An diesem Tag konnten Untersuchungsteams (Schulärztinnen und -ärzten/Helferinnen) die Definitionen, Codierungen und Übertragungsmodalitäten der Dateneingabe in GUcheckup besprechen und offene Fragen klären. Wir möchten uns bei den Organisatorinnen der jährlich stattfindenden Fortbildung für die Arzthelferinnen in Schleswig bedanken, ebenso für die Organisation der jährlichen Treffen des Arbeitskreises Kinder- und Jugendärztlicher Dienst in Rendsburg und die Weiterbildungen der Akademie für Ärztliche Fortbildung in Bad Segeberg. Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste. Mit der wissenschaftlichen Begleitung der Daten zur Schülergesundheit verbanden wir verschiedene Ziele. Die Formulierung von neuen Zielen und Vorschlägen zur möglichen Verbesserung der Datenqualität war stets mit dem Wunsch nach Nachhaltigkeit verbunden. Alle Veränderungsprozesse waren darauf angelegt, dass eine breite Beteiligung in der Diskussion ermöglicht wurde, ausreichend Zeit für die Umsetzung zur Verfügung stand und technische Voraussetzungen in den einzelnen Ämtern geklärt und verbessert werden konnten. Die fortlaufende Verbesserung konnten nur durch eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-Holstein erreicht werden. Wir möchten uns an dieser Stelle insbesondere bei Frau Dr. Marion Scupin für ihre kontinuierliche Begleitung und fachliche Unterstützung in den vergangenen Jahren bedanken. 1 Statistical Package for the Social Sciences, Version 14.0, http://www.spss.com 5
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Wir möchten uns an dieser Stelle erneut bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zahnärztlichen Dienste des Landes Schleswig-Holstein bedanken – insbesondere bei Frau ZÄ Herlitzius aus Kiel, Frau ZÄ Pape aus Pinneberg und Herrn ZA Dr. Schoeniger-Peters aus Lübeck – für Ihre sehr freundliche Einführung in die Tätigkeit der Zahnärztlichen Dienste, die kooperative Bereitstellung der Daten, die konstruktive Zusammenarbeit bei der Erstellung, der Ausarbeitung sowie der inhaltlichen Gestaltung des Zahnärztlichen Kapitels für den diesjährigen Bericht „Untersuchungen der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste und der Zahnärztlichen Dienste im Öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes Schleswig-Holstein 2007“. Die gemeinsame Darstellung der Zahnärztlichen und Kinder- und Jugendärztlichen Untersuchungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes Schleswig-Holstein führen wir im diesjährigen Bericht fort. II Die Zahnärztlichen Dienste in Schleswig-Holstein II.1 Die Aufgaben der Zahnärztlichen Dienste Aufgabe der Zahnärztlichen Dienste der 11 Kreise und 4 kreisfreien Städte und des Dänischen Gesundheitsdienstes des Landes Schleswig-Holstein ist die Öffentliche Zahngesundheitspflege im Sinne der §§ 1, 5 Gesundheitsdienstgesetz (GDG) auf gesunde und gesundheitsfördernde Lebensverhältnisse hinzuwirken und gemäß § 7 Abs. 2 GDG ,,...die Durchführung der Maßnahmen zur Erkennung und Verhütung von Zahnerkrankungen (Gruppenprophylaxe) insbesondere durch regelmäßige Untersuchungen zur Feststellung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen in Kindertagesstätten und Schulen..." in Schleswig-Holstein sicherzustellen. Dieser Sicherstellungsauftrag wird durch ein Zusammenwirken mit den gesetzlichen Krankenkassen erfüllt, die nach § 21 Abs. 1 SGB V den Auftrag haben, gemeinsam mit Zahnärztinnen und Zahnärzten und den in den Ländern für die Zahngesundheitspflege zuständigen Stellen für einheitliche und flächendeckende Maßnahmen für Kinder, die das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zu sorgen. „In Schulen und Behinderteneinrichtungen, in denen das durchschnittliche Kariesrisiko der Schüler überproportional hoch ist, werden die Maßnahmen bis zum 16. Lebensjahr durchgeführt. Die Maßnahmen sollen vorrangig in Gruppen, insbesondere in Kindergärten und Schulen, durchgeführt werden; sie sollen sich insbesondere auf die Untersuchung der Mundhöhle, Erhebung des Zahnstatus, Zahnschmelzhärtung, Ernährungsberatung und Mundhygiene erstrecken. Für Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko sind spezifische Programme zu entwickeln. " (SGB V § 21 Abs. 1). Die Umsetzung des § 21 wird durch eine Rahmenvereinbarung geregelt, die von den gesetzlichen Krankenkassen und Kommunen unterzeichnet wurde. (Die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein und der Kreis Segeberg sind der Rahmenvereinbarung nicht beigetreten.) Die Rahmenvereinbarung regelt die Aufgabenverteilung, Standards, Finanzierung etc. Die konkreten Tätigkeiten des Zahnärztlichen Dienstes umfassen: • Zahnärztliche Reihenuntersuchungen • Gruppenprophylaktische Maßnahmen und Risikobetreuung • Präventionsmaßnahmen wie Multiplikatorenschulungen, Zahnpflegewettbewerbe, Schwangerenberatung, Elternabende • Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Aktionsstände, Theateraufführungen, Aufklärungsbroschüren, Pressearbeit) • Bürgerberatung • Zahnärztliche Gutachten für andere Ämter und externe Institutionen • Epidemiologische Datenerhebungen und Teilnahme an wissenschaftlichen Studien (z. B. Pieper-Studie), Gesundheitsberichterstattung • Gremienarbeit zur Festlegung von Standards, Untersucherkalibrierung, Projektplanung, Vernetzung etc. 6
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Im Folgenden werden die Aufgaben im Rahmen der Reihenuntersuchungen und der Gruppenprophylaxe der Zahnärzte und Zahnärztinnen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes zum zweiten Mal in diesem Kinder- und Jugendärztlichen Bericht für das Land Schleswig-Holstein beschrieben. Es folgen im Kapitel II.3 die Zusammenfassung und der Handlungsbedarf für das Land Schleswig- Holstein. II.1.1 Zahnärztliche Reihenuntersuchungen Die zahnärztlichen Reihenuntersuchungen werden i. d. R. jährlich in den gesetzlich vorgeschriebenen Altersstufen (d. h. bis zum 12. Lebensjahr, in Einrichtungen mit besonders hohem Kariesrisiko bis zum 16. Lebensjahr) in Kindertagesstätten, Grund-, Sonder- und weiterführenden Schulen durchgeführt. Sie dienen der Erhebung des Gesundheitszustandes und des Krankheitsrisikos, insbesondere des Karies-Risikos; letzteres ist die Grundlage für die Planungen und Steuerungen gruppenprophylaktischer Maßnahmen. Behandlungen werden nicht durchgeführt. Durch schriftliche Elterninformation werden bei Behandlungsbedürftigkeit die notwendigen Therapiemaßnahmen mit weiterer Verweisung an niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte empfohlen. II.1.2 Gruppenprophylaxe Die Umsetzung der Gruppenprophylaxe nach § 21 SGB V erfolgt durch die regionalen Kreisarbeitsgemeinschaften für Jugendzahnpflege. Die Mitgliedergruppen dieser Kreisarbeitsgemeinschaften (Krankenkassen, Öffentlicher Gesundheitsdienst, niedergelassene Zahnärzte) sind im Vorstand und in der Mitgliederversammlung jeweils drittelparitätisch vertreten (mit Ausnahme des Kreises Rendsburg-Eckernförde, dort sind die niedergelassenen Zähnärzte nicht beteiligt). Die Kreisarbeitsgemeinschaften führen insbesondere die folgenden Prophylaxemaßnahmen durch: • Vermittlung von Kenntnissen zur Zahn- und Mundgesundheit, Hygiene, Pflege und Ernährung durch Unterrichtsmodule in Kindergärten, Grund-, Sonder- und weiterführenden Schulen • Zahnputzübungen • Risikobetreuung in Kindertagesstätten und Schulen, z. T. auch durch regelmäßige Fluoridierungsmaßnahmen mit Einbürstung eines fluoridhaltigen Gelees oder dem Auftragen fluoridhaltiger Lacke • Sonderaktionen Die Steuerung und Koordination dieser Maßnahmen obliegt dabei größtenteils den Zahnärztlichen Diensten. Die Schwerpunktsetzung sowie der Umfang der Maßnahmen sind regional sehr unterschiedlich. Eine genaue Übersicht zu den gruppenprophylaktischen Maßnahmen bleibt deshalb einem zukünftigen Bericht vorbehalten. In Schleswig-Holstein ist der Zahnärztliche Dienst der Kreise bzw. der kreisfreien Städte als Abteilung oder als Sachgebiet innerhalb einer Abteilung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes organisiert. Die jeweilige Zuordnung wird in nachfolgender Tabelle dargestellt: 7
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Titel des Teams/ der Anzahl Zahnärzte Abteilung/ der angestellt/ Wochen- Kreis/kreisfreie Stadt Organisationseinheit verbeamtet Honorar Arbeitszeit Flensburg Jugendzahnpflege 2 8,00 Kiel Zahnärztlicher Dienst 2 79,00 Lübeck Zahnärztlicher Dienst 3 65,70 Neumünster Jugendzahnärztlicher Dienst 1 19,50 Dithmarschen Jugendzahnärztlicher Dienst 4 16,00 Herzogtum Lauenburg Jugendzahnärztlicher Dienst 1 1 24,80 Nordfriesland Jugendzahnärztlicher Dienst 1 30,00 Ostholstein Zahnärztlicher Dienst 2 44,00 Pinneberg Jugendzahnärztlicher Dienst 2 64,00 Plön Jugendzahnärztlicher Dienst 1 12,50 Rendsburg-Eckernförde Jugendzahnärztlicher Dienst 2 39,00 Schleswig-Flensburg Jugendzahnärztlicher Dienst 1 19,50 Segeberg Jugendzahnpflege 1 41,00 Steinburg Jugendzahnärztlicher Dienst 1 19,50 Stormarn Jugendzahnärztlicher Dienst 2 48,50 Dänischer Gesundheitsdienst 1 12,00 Schleswig-Holstein 2007 19 9 543,00 Schleswig-Holstein (2006) 21 6 559,00 Tab. 1 Zahnärztliche Dienste in Schleswig-Holstein, Personalstand Stichtag 08.10.2007 Meist werden Untersuchungsteams gebildet, wobei der Stellenplan für Zahnarzthelferinnen in etwa dem zahnärztlichen Personal entspricht. In Flensburg und Kiel führen Zahnarzthelferinnen gegen eine anteilige Bezuschussung durch die Krankenkassen auch selbstständig Prophylaxemaßnahmen durch. Nachfolgend werden ausgewählte Ergebnisse der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen aus dem Schuljahr 2007/2008 präsentiert. II.2 Ausgewählte Ergebnisse zur Mundgesundheit (Schuljahr 2007/08) II.2.1 Grundlage und Auswahlkriterien für die Mundgesundheitsdaten Zu folgenden Aspekten werden jeweils für die Kreise und kreisfreien Städte und den Dänischen Gesundheitsdienst Ergebnisse dargestellt: • zum Erreichungs- bzw. Untersuchungsgrad in den Grundschulen, Schuljahr 2007/08 • zur Mundgesundheit bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern bezogen auf die Erkrankung an Karies • zur einrichtungsbezogenen Risikoprofilermittlung als Steuerungsgröße Die Auswahl dieser Schwerpunkte erfolgte, um mit möglichst wenigen Indikatoren aussagekräftige Informationen zu liefern. Diese Informationen dienen zum einen dazu zu beurteilen, ob der Anspruch der flächendeckenden Untersuchung erreicht wird (Untersuchungsgrad), zum zweiten den Mundgesundheitszustand in Bezug auf Karies bei den schleswig-holsteinischen Kindern zu beschreiben, zum dritten zu verdeutlichen, auf welcher Planungsgrundlage die Umsetzung der 8
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Gruppenprophylaxe in den regionalen Kreisarbeitsgemeinschaften erfolgt. Schlussendlich kann auf der Basis dieser Ergebnisse der jeweilige Handlungsbedarf in den Kreisen und kreisfreien Städten für die Mundgesundheit der schleswig-holsteinischen Grundschulkinder abgeleitet werden. Eine landesweite Datenerfassung der zahnärztlichen Dienste mit Hilfe eines Dokumentationsprogramms wie z. B. GUdental analog der landesweiten DV-Erfassung (elektronische Datenverarbeitung) der jugendärztlichen Dienste ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verwirklicht. Die nachfolgenden Auswertungen zur Mundgesundheit bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 2007/08 berücksichtigen deshalb nur die DV-erfassten Dienste des Landes Schleswig- Holstein. Die Datengrundlage stellt die Dokumentation der zahnärztlichen Dienste nach den landesweit einheitlichen Erhebungskriterien mit dem Dokumentationsprogramm „GUdental" 2 (Software zur Dateneingabe) dar. Kreis/kreisfreie Stadt 1. Klassen – Untersuchung / Untersuchungsgrad DV-Erfassung ---Ja, aber mit MS Flensburg ---JA, vollständig Excel Nein- unvollständig; es fehlen 7 GS, da eine ZA-Stelle nicht Kiel nachbesetzt wurde JA: GUdental Lübeck JA – Vollständig NEIN JA – fast vollständig; es wurden alle 1. Klassen unters., nur nicht Neumünster in der Waldorfschule NEIN Dithmarschen JA – fast vollständig, es fehlt nur die Waldorfschule JA: GUdental Herzogtum Lauenburg Es lagen bis 17.10.08 keine Daten vor (NEIN) Nordfriesland ---Nein, noch unvollständig, da erst ab 2/2008 DV JA: GUdental Ostholstein JA – vollständig JA: GUdental Pinneberg JA - vollständig JA: GUdental Plön Es lagen bis 17.10.08 keine Daten vor (NEIN) Rendsburg-Eckernförde JA – vollständig JA: GUdental Schleswig-Flensburg ---Ja, fast vollständig: 50/54 GS + 2 FS untersucht ---JA, GUdental Segeberg NEIN – lagen erst ab 30.10.08 teilweise vor JA: GUdental NEIN, unvollständig: von 29 GS wurden 20 GS sowie 5/7 FS Steinburg untersucht JA: GUdental Stormarn JA – vollständig JA: GUdental Dänischer Gesundheitsdienst JA – vollständig JA: GUdental Tab. 2 Ist-Zustand der Datenerfassung 2008 Aufgrund der großen Bedeutung von Karies als Volkserkrankung konzentriert sich die Beschreibung der Mundgesundheit bei den Erstklässlerinnen auf folgende Indikatoren: a. Naturgesunde Gebisse bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern b. Durchschnittlicher dmft-Index bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern c. Kariesrisiko bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern ergänzt durch klassenübergreifende Werte aller Grundschülerinnen und Grundschüler: d. Behandlungsbedürftigkeit der Grundschülerinnen und Grundschüler wegen Karies e. Behandlungsbedürftigkeit der Schülerinnen und Schüler wegen Karies an Sonderschulen in den Klassen 1-4 Die Auswahl der Erstklässlerinnen und Erstklässler für die Darstellung der Karieserkrankung erfolgte aufgrund der Art der Befunderhebung. Gemäß landesweiten Richtlinien werden bei den Erstklässlerinnen und Erstklässlern sowohl die Milchzähne als auch die bleibenden Zähne befundet. Als Indikatoren für die Mundgesundheit werden üblicherweise der Prozentsatz naturgesunder Gebisse und der durchschnittliche dmf(t)-Wert herangezogen (vgl. DAJ, 2005, Indikatorensatz für die Gesundheitsberichterstattung der Länder (2003) (MGSFF NRW, 2003)). Naturgesund bedeuten in 2 GUdental, software.house informationstechnik AG, Kiel 9
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 diesem Zusammenhang, Kinder mit einem völlig intakten Gebiss, das noch über keinerlei Karieserfahrung verfügt, also noch nie Karies hatte. Die dmf(t)- und DMF(T)-Werte geben die Anzahl der durch Karies geschädigten (d = decayed), fehlenden (m = missing) oder gefüllten (f = filled) Zähne (t = teeth) an, wobei sich der dmf(t) auf die Milch- und der DMF(T) auf die bleibende Bezahnung bezieht. Da in der Regel bei 6- bis 7-Jährigen nur sehr wenige bleibende Zähne an Karies erkrankt sind, wird der DMF(T)-Wert der Erstklässlerinnen und Erstklässler in diesem Bericht nicht dargestellt, sondern ausschließlich der dmf(t)-Wert. Der durchschnittliche DMF(T)-Wert der 6- bis 7- Jährigen betrug 2004 in Schleswig-Holstein 0,03 (DAJ 2004 3). Eine wichtige Rolle spielt das für jedes Kind einzeln erhobene „Kariesrisiko". Es wird altersspezifisch nach bundesweit einheitlichen Kriterien (DAJ) definiert. Bei den Erstklässlerinnen und Erstklässlern (6- bis 7-Jährige) besteht nach der DAJ-Definition dann ein erhöhtes Kariesrisiko, wenn bereits mehr als 5 Milchzähne des Wechselgebisses erkrankt sind oder waren und/oder mindestens ein bleibender Zahn eine Karies aufweist. Allerdings ist nicht jeder kariöse Milchzahn behandlungsbedürftig (z. B. erkrankte Zähne mit nur noch kurzer Verweildauer in der Mundhöhle). Die Beurteilung der Behandlungsbedürftigkeit der Karies wird in Schleswig-Holstein durch von den Jugendzahnärzten und -ärztinnen entwickelte, einheitliche „Landeskriterien“ definiert, die verbindlich in Richtlinien geregelt sind. Das Ergebnis wird als Prozentsatz der Grundschülerinnen und Grundschüler der Klassen 1 bis 4 mit wegen Karies behandlungsbedürftigen Zähnen dargestellt. In diese Beurteilung fließen in allen Altersgruppen die bleibenden Zähne und die Milchzähne ein. Ein weiterer wichtiger Wert ist das auf der Einrichtungsebene (Schule) ermittelte Risikoprofil. Dieses dient als Steuerungsgröße für die Planung gruppenprophylaktischer Maßnahmen je Einrichtung. In diesem Bericht werden die Risikoprofile für die Kreise bzw. kreisfreien Städte kumuliert dargestellt. Für die Grundschüler ist die Datengrundlage sehr zuverlässig, weil hier alle Altersstufen in die gem. § 21 SGB V gesetzlich vorgeschriebene Zielgruppe fallen, d. h. alle gemeldeten Schülerinnen und Schüler fallen in die „Kernzielguppe“ (Soll-Größe). Die Risikoprofilermittlung für die Grundschulen ist ebenfalls in den Landesrichtlinien definiert. Sie basiert auf dem durchschnittlichen dmf(t)-Wert der Erstklässlerinnen und Erstklässler, dem Prozentsatz der Erstklässlerinnen und Erstklässler mit erhöhtem Kariesrisiko nach den o. g. DAJ-Kriterien sowie dem Anteil der Kinder mit behandlungsbedürftigen Zähnen der Klassen 1 bis 4. In vielen Kreisarbeitsgemeinschaften werden je nach Risikoprofil der Schulen unterschiedliche Programme der Gruppenprophylaxe eingesetzt. Schulen mit geringem Risiko erhalten dann ein so genanntes „Basisprophylaxe“-Programm. Schulen mit hohem Risiko werden entsprechend mit „Risiko“- bzw. „Intensivprophylaxe“-Programmen betreut. Wie oben bereits beschrieben, gibt es auch hier bei der Abstufung der Intensität der Prophylaxemaßnahmen regional starke Unterschiede. 3 Pieper, K.: Epidemiologische Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe 2004. Bonn: Druckerei Gerhards GmbH, 2005 – ISBN 3-926228-18-0 10
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 II.2.2 Anzahl der Reihenuntersuchungen und Untersuchungsgrad In den Schulen und Kindergärten des Landes Schleswig-Holstein wurden im Schuljahr 2007/08 insgesamt 173.833 Kinder zahnärztlich untersucht, davon 93.021in Grundschulen (Klassen 1-4) und 2.516 in Sonderschulen (Klassen 1-4), siehe Tab. 3 und Abb. 1. Schuljahr Zahnärztlich Grundschulen Sonderschulen Nachuntersu Gesamt untersuchte Kinder (Klasse 1-4) (Klasse 1-4) chungen 2005/06 176138 98506 2464 2876 179014 2006/07 177248 100723 2490 3437 180658 2007/08 173833 93021 2516 3087 176920 Tab. 3 Zahnärztliche Reihenuntersuchungen 2005/06, 2006/07 und 2007/08 In jedem Schuljahr wurden zusätzlich Kinder nachuntersucht. Im Schuljahr 2007/08 betrug die Anzahl Nachuntersuchungen 3.087. Die Gesamtzahl an durchgeführten Reihenuntersuchungen durch die Zahnärztlichen Dienste des Landes Schleswig-Holstein beträgt für das Schuljahr 2007/08 176.920. Die Gesamtzahl der gemeldeten Grundschulkinder lässt sich aus den Zahlen des Statistischen Amts für Hamburg und Schleswig-Holstein 4 im Schuljahr 2007/08 mit 117.516 Grundschülerinnen entnehmen. Hierbei handelt es sich um alle Grundschülerinnen und -schüler privater und öffentlicher Grundschulen ohne Sonderschulen. Der Gesamtuntersuchungsgrad für Grundschulkinder (Klasse 1-4) läge somit in Schleswig-Holstein bei ca. 79,2%. Dies hatte u. a. Gründe in der Unterbesetzung und neuer Schwerpunktsetzungen (hin zu mehr Untersuchungen in den Kindertageseinrichtungen) einiger Jugendzahnärztlicher Dienste. Die Grundgesamtheit für Kinder in Sonderschulen (1-4. Klasse) kann aus den Angaben des Statistischen Amtes nicht entnommen werden. Im Schuljahr 2007/2008 wurden in Schleswig-Holstein insgesamt 2516 Sonderschulkinder von den Zahnärztlichen Diensten im Öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes Schleswig-Holstein untersucht. Selbst in den aufgesuchten Einrichtungen können nicht alle Kinder untersucht werden. Bei den fehlenden Kindern handelt es sich um Kinder, die an den Untersuchungstagen nicht in der Einrichtung waren. Bis auf drei Kreise konnten alle Gesundheitsämter Angaben zur Anzahl untersuchter Erstklässlerinnen und Erstklässler machen. In vier weiteren Kreisen stand uns die Gesamtzahl der der zahnärztlich zu untersuchenden Einschülerinnen und Einschüler zum Berichtszeitpunkt nicht zur Verfügung. Eine verlässliche Zahl für die Grundgesamtheit an Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 2008/07 für Schleswig-Holstein kann aus den Daten des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein angenommen werden. Jedoch weicht die Anzahl Einschülerinnen und Einschüler von der Anzahl Erstklässlerinnen und Erstklässern durch unterschiedliche Stichtage und eventuelle Wohnort- und oder auch Schulwechsel der Kinder ab. Die Verwendung der Zahlen aus den Einschulungsuntersuchungen differiert aus den oben genannten Gründen ebenso. In nachfolgender Tab. 4 verzichten wir aus oben genanntem Grund auf die Darstellung des Untersuchungsgrades bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern für Schleswig-Holstein (gesamt). Dargestellt sind jedoch die Zahlen für die Kreise und kreisfreien Städte, soweit die Datenlage komplett vorlag. 4 Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Statistische Berichte - B I 1 - j/07 S, Teil 1, 12. Juni 2008, http://www.statistik- nord.de/fileadmin/download/statistische_berichte/arbeit_und_soziales/B_I_1_j_S/Teil_1/B_I_1_j07_T1_S.pdf 11
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Nachfolgende Tabellen beziehen sich auf Erstklässerinnen und Erstklässler des Schuljahres 2007/08: Anzahl Untersuchte Erstklässler/ Erstklässler/innen innen Untersuchte in % 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 Flensburg1 --- --- --- 606 --- --- Kiel 1849 1836 1832 1258 99,08 68,52 Lübeck 1872 2027 1790 1828 95,61 90,18 Neumünster 827 845 790 810 95,50 95,86 Dithmarschen --- --- 1513 1454 --- --- Herzogtum Lauenburg2 2160 --- 2070 --- 95,83 --- Nordfriesland1 --- 1679 --- 1085 --- 64,62 Ostholstein --- 2022 1852 1859 --- 91,94 Pinneberg 3123 3211 3045 3155 97,50 98,26 Plön2 1383 --- 1333 --- 96,38 --- Rendsburg- --- --- Eckernförde 3165 2180 --- --- Schleswig-Flensburg1 --- 1846 --- 1802 --- 97,62 Segeberg2 2729 --- 1809 --- 66,88 --- Steinburg 1544 1464 1074 1024 70,92 69,95 Stormarn 2494 2433 2463 2348 98,75 96,51 Dänischer Gesundheitsdienst2 (verteilt auf KI, FL, NF, SL, RD) 780 746 690 --- 88,46 -- Tab. 4 Untersuchungsgrad bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 2007/08 für Schleswig- Holstein 1 aus diesen Kreisen lagen bis 21.9.07 für 2006/07 keine Angaben vor 2 aus diesen Kreisen lagen bis 17.10.08 für 2007/08 keine Angaben vor Zahnärztliche Reihenuntersuchungen in Schleswig-Holstein 200000 180000 160000 140000 120000 100000 80000 60000 40000 20000 0 2005/06 2006/07 2007/08 Zahnärztl.untersuchte Kinder Grundschulen Kl.1-4 Sonderschulen Kl.1-4 Nachunters. Gesamt Abb. 1 Mundgesundheit bei Grundschülerinnen und Grundschülern Bei allen vergleichenden Ergebnissen in diesem Bericht ist zu beachten, dass es zwischen dem Untersuchungsablauf während der jährlichen Reihenuntersuchungen und der im Abstand von ca. 4 Jahren durchgeführten Risikoprofilerhebung bzw. den bundesweiten Stichprobenerhebungen 12
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 der DAJ durchaus Unterschiede mit Auswirkungen auf das Gesamtergebnis geben kann. Die geringe Abweichung zwischen der DAJ-Stichprobe 2004 (dmf(t)-Wert der Erstklässler in Grundschulen bei 1,69) und der Voll-Erhebung der Risikoprofile an 620 von 668 Grundschulen im Schuljahr 2004/05 (dmf(t)-Wert der Erstklässler in Grundschulen bei 1,76) spricht allerdings für einen eher marginalen Effekt. Prozentsatz der naturgesunden Gebisse bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern Mehr als die Hälfte aller schleswig-holsteinischen Erstklässlerinnen und Erstklässler des Schuljahres 2007/08 hatte ein naturgesundes Gebiss (Tab. 5), d. h. es war weder ein Milchzahn noch ein bleibender Zahn an Karies erkrankt. Damit befindet sich Schleswig-Holstein innerhalb des bundesweiten Spektrums von 35%-60% Kariesfreiheit mit 56,6% auf einer Spitzenposition (dicht nach dem führenden Baden-Württemberg mit 59,6%). Kariesfreiheit: % der Untersuchten Anzahl Untersuchte Flensburg 58,09 352 606 Kiel 48,65 612 1258 Lübeck* Nicht erhoben --- --- --- Neumünster 44,69 362 810 Dithmarschen 58,25 847 1454 Herzogtum Lauenburg* dito --- --- --- Nordfriesland 73,73 800 1085 Ostholstein 54,81 1019 1859 Pinneberg 57,65 1819 3155 Plön* Nicht erhoben --- --- --- Rendsburg-Eckernförde 50,37 1098 2180 Schleswig-Flensburg 61,04 1100 1802 Segeberg* --- --- --- Steinburg 50,70 519 1024 Stormarn 59,45 1396 2348 Dänischer Gesundheitsdienst 60,19 449 746 verteilt auf KI, FL, NF, SL, RD Schleswig-Holstein 56,60 10373 18327 S-H (2006/07) 54,88 11873 21636 Tab. 5 Kariesfreiheit bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 2007/08 * aus diesen Kreisen lagen bis 17.10.08 keine Angaben vor Nicht erhoben = keine elektronische Datenerfassung und/ oder -übermittlung Über dem Landesdurchschnitt mit 56,6% liegen die Kreise und kreisfreien Städte Dithmarschen, Flensburg, Nordfriesland, Pinneberg, Schleswig-Flensburg, Stormarn und der Bereich des Dänischen Gesundheitsdienstes. Zum Vergleich: Bei der letzten landesweiten Erhebung der einrichtungsbezogenen Risikoprofile in Schleswig-Holstein lag der Prozentsatz der naturgesunden Gebisse der Erstklässler in Grundschulen bei 54% (Schuljahr 2004/05), in Förderschulen für Lernbehinderte bei 31%, in Sprachheilschulen bei 32% und in Schulen für geistig bzw. körperlich behinderte Kinder bei 50% (jeweils Schuljahr 2002/03). 13
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Abb. 2: führt die Ergebnisse aus Tab. 5 und Tab. 7 mit der errechneten Karieserfahrung schleswig- holsteiner Erstklässler/ innen zusammen. Gebisszustände in den ersten Klassen für Schleswig-Holstein 60 50 40 30 20 10 0 Kariesfreiheit Karieserfahrung Kariesrisiko 2006/07 2007/08 Abb. 2 Gebisszustände in den ersten Klassen für Schleswig-Holstein 14
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Durchschnittlicher dmf(t)-Wert der Erstklässlerinnen und Erstklässler In Tab. 6 sind für Schleswig-Holstein die durchschnittlichen dmf(t)-Werte der Erstklässlerinnen und Erstklässler des Schuljahres 2007/08 dargestellt. Der dmf(t)-Index gibt Auskunft darüber, wie viele Milchzähne entweder durch Karies geschädigt (d = decayed), aufgrund von Karies extrahiert (m = missing) oder gefüllt (f = filled) sind bezogen auf alle Milchzähne (t = teeth). Durchschnittlicher dmf(t)-Wert der Untersuchten Anzahl Untersuchte Flensburg 1,58 947 606 Kiel 2,20 2768 1258 Lübeck * Nicht erhoben --- --- --- Neumünster * --- --- --- Dithmarschen 1,34 1945 1454 Herzogtum Lauenburg * dito --- --- --- Nordfriesland 0,58 625 1085 Ostholstein 1.61 2994 1859 Pinneberg 1,67 5282 3155 Plön * Nicht erhoben --- --- --- Rendsburg-Eckernförde 1,98 4314 2180 Schleswig-Flensburg * --- --- --- Segeberg * --- --- --- Steinburg 2,00 2069 1024 Stormarn 1,12 2629 2348 Dänischer Gesundheitsdienst 1,14 850 746 verteilt auf KI, FL, NF, SL, RD Schleswig-Holstein 1,55 24423 15715 S-H (2006/07) 1,59 31023 19513 Tab. 6 Durchschnittlicher dmf(t)-Wert bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 2007/08 für Schleswig-Holstein * aus diesen Kreisen lagen bis 17.10.08 keine verwertbaren Angaben vor Nicht erhoben = keine elektronische Datenerfassung und/ oder -übermittlung Der dmf(t)-Index lag in Schleswig-Holstein im Schuljahr 2007/08 bei 1,55, d. h., dass jede Erstklässlerin und jeder Erstklässler im Durchschnitt 1,5 karieserkrankte Zähne hatte. (2006/07: 1,59; 1,6 karieserkrankte Zähne) Vergleicht man die Kreise und kreisfreien Städte untereinander, so sticht der Kreis Nordfriesland mit durchschnittlich nur 0,58 kariösen Zähnen besonders positiv hervor. In den Kreisen Steinburg und Rendsburg-Eckernförde jedoch hatten jede Erstklässlerin und jeder Erstklässler durchschnittlich noch fast 2 nicht gesunde Zähne, in der kreisfreien Stadt Kiel sogar 2,2. Zum Vergleich: Bei der letzten landesweiten Erhebung der einrichtungsbezogenen Risikoprofile in Schleswig-Holstein lag der durchschnittliche dmf(t)-Wert der Erstklässler in Grundschulen bei 1,76 (Schuljahr 2004/05), in Förderschulen für Lernbehinderte bei 3,49, in Sprachheilschulen bei 3,02 und in Schulen für geistig bzw. körperlich behinderte Kinder bei 2,24 (jeweils Schuljahr 2002/03). 15
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 1,8 Durschnitts-dmf(t)-Werte für Erstklässler in Schleswig-Holstein 1,75 1,7 1,65 1,6 1,55 1,5 1,45 dmf(t)-Wert 1,4 2004/05 2006/07 2007/08 Abb. 3 dmf(t)-Werte 2004/05, 2006/07 und 2007/08 Kariesrisiko bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern Ein erhöhtes Kariesrisiko liegt gemäß der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ) dann vor, wenn der dmf(t)-Wert > 5 und/oder der D(T)-Wert > 0 ist. In Tab. 7 wird die Risikoerhebung für das Schuljahr 2007/08 für die Erstklässler nach Kreisen und kreisfreien Städten dargestellt. Kariesrisiko (%) Anzahl Untersuchte Flensburg 11,88 72 606 Kiel 19,79 249 1258 Lübeck * Nicht erhoben --- --- --- Neumünster 16,69 141 810 Dithmarschen 7,91 115 1454 Herzogtum Lauenburg * dito --- --- --- Nordfriesland ** --- --- --- Ostholstein 11,89 221 1859 Pinneberg 12,87 406 3155 Plön * Nicht erhoben --- --- --- Rendsburg-Eckernförde 15,87 346 2180 Schleswig-Flensburg 12,04 217 1802 Segeberg * --- --- --- Steinburg 16,30 167 1024 Stormarn 6,18 145 2348 Dänischer Gesundheitsdienst 6,57 49 746 verteilt auf KI, FL, NF, SL, RD Schleswig-Holstein 2007/08 12,34 2128 17242 S-H (2006/07) 11,22 2278 20303 Tab. 7 Kariesrisiko bei Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 2007/08 für Schleswig-Holstein * aus diesen Kreisen lagen bis 17.10.08 keine verwertbaren Angaben vor Nicht erhoben = keine elektronische Datenerfassung und/ oder –übermittlung ** keine verwertbaren Zahlen (technische Fehler, Eingabefehler) In Schleswig-Holstein lag bei 2.128 der Erstklässlerinnen und Erstklässler des Schuljahres 2007/08 ein erhöhtes Kariesrisiko vor, d. h. 12,4% dieser Kinder hatten mindestens 6 nicht gesunde Milchzähne oder einen an Karies erkrankten bleibenden Zahn (2006/07: N=2.278, 11,2%). Besonders hoch ist der Prozentsatz der Erstklässlerinnen und Erstklässler mit erhöhtem Kariesrisiko 16
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 in den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster. Dort hatten 19,8 bzw. 16,7% der Erstklässlerinnen und Erstklässler ein erhöhtes Kariesrisiko. Zum Vergleich: Bei der letzten landesweiten Erhebung der einrichtungsbezogenen Risikoprofile in Schleswig-Holstein lag der Prozentsatz von Kindern mit einem erhöhten Kariesrisiko nach den DAJ- Kriterien bei den Erstklässlern in Grundschulen bei 13% (Schuljahr 2004/05), in Förderschulen für Lernbehinderte bei 38%, in Sprachheilschulen bei 28% und in Schulen für geistig bzw. körperlich behinderte Kinder bei 21% (jeweils Schuljahr 2002/03). Behandlungsbedürftigkeit der Grundschülerinnen und Grundschüler wegen Karies Während sich die bisher dargestellten Ergebnisse auf Erstklässlerinnen und Erstklässler bezogen, wird der Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler mit behandlungsbedürftigen Zähnen für die Klassenstufen 1 bis 4 ermittelt. Dieser Wert wird zur Berechnung des Risikoprofils der Grundschulen benötigt. „Der Risikoprofil-Wert wird auf Einrichtungsebene ermittelt. Anhand dieses Wertes werden die einzelnen Schulen den verschieden Prophylaxe-Programmen zugeordnet. Er stellt eine abstrakte Steuerungsgröße dar und dient nicht dazu, die Zahngesundheit der Kinder zu beschreiben. Der Wert selbst stellt kein anschauliches Maß dar. Er ist die Summe aus dem durchschnittlichen dmf(t) der Erstklässlerinnen und Erstklässler, dem 3fachen Prozentsatz der Erstklässlerinnen und Erstklässler mit erhöhtem Kariesrisiko und dem 3fachen Prozentsatz der Grundschülerinnen und Grundschüler der Klassen 1-4 mit behandlungsbedürftigen Zähnen.“ 5 Die Darstellung des Risikoprofils der einzelnen Grundschulen ist in diesem Rahmen nicht möglich. In Schleswig-Holstein hatten im Schuljahr 2007/08 wieder weniger als ein Fünftel der Grundschülerinnen und Grundschüler wegen Karies behandlungsbedürftige Zähne. In der kreisfreien Stadt Neumünster lag der Anteil mit 26,5% am höchsten. Deutlich unter dem Landesdurchschnitt lag der Anteil behandlungsbedürftiger Kinder in den Kreisen Nordfriesland, Dithmarschen, Ostholstein und Schleswig-Flensburg mit 12,2% bzw. 13,2 und 13,5%. Zum Vergleich: Bei der letzten landesweiten Erhebung der einrichtungsbezogenen Risikoprofile in Schleswig-Holstein lag der Prozentsatz von Kindern mit behandlungsbedürftigen Zähnen bei den Erstklässlern in Grundschulen bei 21% (Schuljahr 2004/05), in Förderschulen für Lernbehinderte bei 40%, in Sprachheilschulen bei 35% und in Schulen für geistig bzw. körperlich behinderte Kinder bei 25% (jeweils Schuljahr 2002/03). Die nachfolgenden Landesergebnisse der letzten Reihenuntersuchungen zeigen den Zusammenhang zwischen Schulform und Zahngesundheit im Grundschulalter. Tab. 8 und Abb. 4 stellt die Grundschulen (inkl. Waldorfschule, Schulkindergärten, Vorklassen) und die Tab. 9 und Abb. 5 die Sonderschulen Klassen 1-4 dar. 5 Kieler Gesundheitsbericht 2/2006, Gesunder Start ins Schulleben? Ausgewählte Untersuchungen zur Gesundheit von Schulanfängern 2005, Juni 2006. 17
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Reihenuntersuchungen Grundschulen, auch Waldorf Kl. 1-4 2007/08 Kreis/ untersuchte untersuchte davon behand- [behandlungs- Nachunter- kreisfreie Stadt Einrichtungen Kinder lungsbedürftig bedürftig in %] suchte Kinder Flensburg 13 2660 540 20,3% 405 Kiel 23 4895 1108 22,6% 261 Lübeck 39 7122 1425 20,0% 654 Neumünster 15 2936 778 26,5% Dithmarschen 37 5616 683 12,2% Herzogtum Lauenburg 30 7529 1389 18,4% Nordfriesland 27 3918 673 17,2% Ostholstein 40 7213 954 13,2% 8(?) Pinneberg 62 12292 1758 14,3% Plön (anteilig wegen Vertretg.) 12 1675 402 24,0% Rendsburg-Eckernförde 44 8482 2028 23,9% 4(?) Schleswig-Flensburg 54 7383 996 13,5% Segeberg (U-Zahlen fehlen) 28 5265 1010 19,2 3(?) Steinburg 22 4111 782 19,0% Stormarn 35 9167 1912 20,9% Dänischer Gesundheitsdienst 46 2757 403 14,6% Schleswig-Holstein 2007/08 527 93021 16841 18,1% 1335 S-H (2006/07) 563 100.723 18.504 18,4% 1.593 S-H (2005/06) 542 98.506 18.955 19,2% 1.177 Tab. 8 Reihenuntersuchungen der Grundschüler (1-4 Klasse) in Schleswig-Holstein Schuljahr 2007/2008 Reihenuntersuchungen an Grund- und Waldorfschulen Kl. 1 - 4 120000 100000 80000 60000 40000 unters.Kinder 20000 davon beh.bedürftig 0 nachunters.Kinder 2005/06 2006/07 2007/08 nachunters.Kinder davon beh.bedürftig unters.Kinder Abb. 4 Reihenuntersuchungen an Grund- und Waldorfschulen Kl. 1 -4 2005/06, 2006/07 und 2007/08 18
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 Reihenuntersuchungen Sonderschulen Klassen 1-4 2007/08 Kreis/ untersuchte untersuchte davon behand- [behandlungs- Nachunter- kreisfreie Stadt Einrichtungen Kinder lungsbedürftig bedürftig in %] suchte Kinder Flensburg 5 148 45 30,4% 58 Kiel 6 121 46 38,0% Lübeck 9 245 78 31,8% 51 Neumünster 3 91 41 45,1% Dithmarschen 7 229 38 16,6% Herzogtum Lauenburg 5 186 41 22,0% Nordfriesland 7 243 50 20,6% --- Ostholstein 10 233 50 21,5% Pinneberg 9 218 59 27,1% Plön (anteilig wegen Vertretg.) 7 94 41 43,6% Rendsburg-Eckernförde 12 190 68 35,8% 12 Schleswig-Flensburg 6 109 12 11,0% Segeberg 5 110 29 26,4%- --- Steinburg 6 119 36 30,3% Stormarn 7 105 23 21,9% 62 Dänischer Gesundheitsdienst 7 75 27 36,0% Schleswig-Holstein 2007/08 111 2516 684 27,2% 183 S-H (2006/07) 119 2.490 712 28,6% 381 S-H (2005/06) 113 2.464 813 33,0% 241 Tab. 9 Reihenuntersuchungen der Sonderschüler (1-4 Klasse) in Schleswig-Holstein Schuljahr 2007/2008 Reihenuntersuchungen an Sonderschulen Klassen 1 - 4 3000 2500 2000 1500 1000 unters.Kinder 500 davon beh.bedürftig 0 nachunters.Kinder 2005/06 2006/07 2007/08 nachunters.Kinder davon beh.bedürftig unters.Kinder Abb. 5 Reihenuntersuchungen an Sonderschulen Klassen 1-4 2005/06, 2006/07 und 2007/08 Es zeigt sich damit, dass Kinder in Sonderschulen eine deutlich schlechtere Zahngesundheit haben als Kinder in Regelschulen. Künftig könnten sich diese Unterschiede allerdings wieder verschieben da die sich wandelnde Schullandschaft die Sonderschulen immer weiter schrumpfen lässt. So bleibt abzuwarten, ob diese Kinder auch in gesundheitlicher Hinsicht von den geplanten Veränderungen profitieren können. 19
BERICHT ÜBER DIE UNTERSUCHUNGEN DER KINDER- UND JUGENDÄRZTLICHEN DIENSTE UND ZAHNÄRZTLICHEN DIENSTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IM JAHR 2007 II.3 Zusammenfassung und Handlungsbedarf II.3.1 Datenerhebung der Zahnärztlichen Dienste des Landes Schleswig-Holstein Für die Zukunft wäre eine weitere Verbesserung der Datenerhebung durch einheitliche DV-Erfassung in gesamt Schleswig-Holstein wünschenswert, um damit die Möglichkeit zu haben, sowohl auf Schulebene (kleinzellig) als auch auf Kreis- bzw. kreisfreier Stadtebene (großzellig) Risikogruppen bzw. Risikogebiete feststellen zu können und Präventionsangebote und Gesundheitshilfen durch das Land oder den jeweiligen Kreis bzw. die kreisfreie Stadt anzuregen, zu begleiten und auszuwerten und damit eine Verbesserung der Mundgesundheit in allen Altersstufen und Bevölkerungsgruppen mit besonderer Berücksichtigung der Risikogruppen zu erreichen. Neben der Schwierigkeit, einzelne Grundgesamtheiten genau zu bestimmen, könnten nachfolgende Daten eine epidemiologische Auswertung der Zahnärztlichen Dienste in Zukunft deutlich erleichtern und Risikogruppen nicht nur unter den einzelnen Schulen ermitteln. • Klasse (1.-4. Klassen) • Geschlecht • Herkunft (Migrationshintergrund) • Grundschulform 1. Öffentliche und private Schulen 2. Besondere Schulformen (Sonder-, Förderschulen) 3. Kindertagesstätte, Ganztagsangebote/ Betreuungsklassen Hierzu könnte es hilfreich sein, Verknüpfungen auf der DV-Ebene zu schaffen, mit denen zahnärztliche und kinder-/jugendärztliche Daten anonymisiert zusammen geführt werden. II.3.2 Untersuchungsgrad Der Gesamtuntersuchungsgrad für Grundschulkinder liegt in Schleswig-Holstein bei ca. 79,2% gegenüber 84% im Vorjahr. Die Gründe hierfür liegen vermutlich in einigen Jugendzahnärztlichen Diensten an der Unter- oder Nicht-Nachbesetzung notwendiger Stellen und/ oder neuer Schwerpunktsetzungen, hin zu mehr Untersuchungen in den Kindertageseinrichtungen, insbesondere in innerstädtischen sozialen Brennpunkten. Der Untersuchungsgrad bei Erstklässlern und Erstklässlerinnen kann auch für das Schuljahr 2007/2008 in Schleswig-Holstein nur für einzelne Kreise und kreisfreien Städte dargestellt werden, da die Daten nicht komplett vorliegen. II.3.3 Mundgesundheit Schleswig-Holstein befindet sich innerhalb des bundesweiten Spektrums von 35%-60% Kariesfreiheit auf einer Spitzenposition mit 56,6% (2006/07: 54,9%) Mehr als die Hälfte aller Schleswig-Holsteiner Erstklässlerinnen und Erstklässler des Schuljahres 2007/08 hatten ein naturgesundes Gebiss. Im Durchschnitt hatten im Schuljahr 2007/08 jede Erstklässlerin und jeder Erstklässler 1,5 karieserkrankte Zähne (2006/07: 1,6). Bezieht man den Durchschnitt auf die 43% Erstklässler und Erstklässlerinnen, die kein naturgesundes Gebiss aufweisen, also bereits Karieserfahrung haben, so hat diese Gruppe im Durchschnitt immerhin noch 3,5 karieserkrankte/ oder behandelte Zähne (2006/07: 45% Erstklässler und Erstklässlerinnen im Durchschnitt 3,7 karieserkrankte Zähne). II.3.4 Mundgesundheitsverhalten Um Ansatzpunkte für wirksame Präventionsangebote auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein aufzuzeigen, bedarf es zukünftig weiterhin einer systematischen Untersuchung und einheitlichen Erfassung vorhandener Differenzen von Mundhygiene, Zahnarztbesuchen, Mundgesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen, d. h. Identifizierung von Risikogruppen und Verhaltensmustern. Hierzu werden aus epidemiologischer Sicht Angaben zu Geschlecht, Sozialangaben, Migrationshintergrund, Zahnarztbesuchen, Zahnpflegeverhalten nötig sein. 20
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