ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR - Liechtensteinische Landesverwaltung

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ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

MINISTERIUM FÜR ÄUSSERES,                                     USA weiter gepflegt. In den Beziehungen mit Tschechien          | 97
                                                              trat das Doppelbesteuerungsabkommen in Kraft. Zudem
BILDUNG UND KULTUR                                            einigten sich Liechtenstein und Tschechien auf eine Weiter-
                                                              führung der unabhängigen Historikerkommission.
                                                                  Auf multilateraler Ebene stand neben den bereits er-
Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick                             wähnten Konflikten Liechtensteins das Engagement für
                                                              Menschenrechte im Vordergrund. So wurde Liechtenstein
                                                              für die Jahre 2015 bis 2019 in die UNO-Kommission für
Äusseres                                                      die Rechtsstellung der Frau (CSW) gewählt. Zudem setzte
                                                              Liechtenstein die Kampagne für die Ratifikation der Kam-
Auf europäischer Ebene waren neben der Flüchtlingskrise       pala-Zusätze zum Römer-Statut über das Aggressionsver-
die Verhandlungen über die Erneuerung des EWR-Finan-          brechen fort. Auch die Verhinderung von Korruption sowie
zierungsmechanismus sowie die Übernahme ausstehender          die Verbrechensbekämpfung insbesondere im Terrorismus-
Rechtsakte in das EWR-Abkommen die bestimmenden The-          bereich standen auf der Agenda. Wichtige Entwicklungen
men. Im Berichtsjahr wurden Anstrengungen unternom-           im Menschenrechtsbereich waren die Ratifikationen des
men, die Ende 2014 abgeschlossene Einigung zur Über-          Europaratsübereinkommens zum Schutz von Kindern vor
nahme der EU-Aufsichtsbehörden in den EWR umzusetzen,         sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch (Lanza-
wobei dieser Prozess trotz allen Anstrengungen nicht ab-      rote-Konvention) sowie des Europaratsübereinkommens
geschlossen werden konnte. Ende Oktober unterzeichne-         zur Bekämpfung des Menschenhandels. Neben Men-
ten Liechtenstein und die EU das Abkommen zum Automa-         schenrechtsthemen gehörten im multilateralen Bereich der
tischen Informationsaustausch (AIA) über Finanzkonten. Im     Nachhaltigkeitsgipfel in New York und die Klimakonferenz
Lichte dieser Entwicklung ging das Ministerium entschieden    in Paris zu den Schwerpunkten. Beide Konferenzen wur-
gegen die Nennung Liechtensteins in einer Liste angeblich     den mit aus liechtensteinischer Sicht zufriedenstellenden
unkooperativer Drittstaaten im Steuerbereich vor, die im      Ergebnissen abgeschlossen.
Juni von der EU veröffentlicht worden ist. Sowohl auf bila-       Im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten setzte
teraler als auch auf europäischer Ebene wurden Anstren-       sich Liechtenstein wie bereits in den Vorjahren gegen die
gungen unternommen, um Liechtenstein von nationalen Li-       Straflosigkeit für schwerste Menschenrechtsverletzungen
sten sowie der europäischen Liste streichen zu lassen.        und für den Schutz der Zivilbevölkerung ein. Im Oktober
    Im Rahmen der EFTA nahm Liechtenstein an Gesprä-          wurde zudem ein Verhaltenskodex für Mitglieder des UNO-
chen zum Abschluss neuer beziehungsweise zur Moderni-         Sicherheitsrats lanciert, in dem sich Staaten dazu verpflich-
sierung bestehender Freihandelsabkommen sowie an ex-          ten, die Handlungsfähigkeit des Sicherheitsrats im Fall von
ploratorischen Gesprächen mit Drittstaaten teil.              schwersten Verbrechen gegen das Völkerrecht nicht einzu-
    Die Pflege der bilateralen Beziehungen mit Partner-       schränken. Mehr als 100 Staaten schlossen sich dem Ver-
staaten war im Berichtsjahr ein weiterer wichtiger Teil der   haltenskodex an, was als grosser diplomatischer Erfolg ge-
Arbeit des Ministeriums. Das Ministerium konzentrierte        wertet werden kann. Im Zusammenhang mit der Ukraine
sich insbesondere auf die Beziehungen mit den Nachbar-        trug Liechtenstein EU-Erklärungen mit und verlängerte ge-
ländern, denen in der Aussenpolitik eine hohe Priorität zu-   nauso wie die EU-Staaten die Wirtschaftssanktionen.
kommt. Im Zentrum standen das Doppelbesteuerungsab-               Zusätzlich unternahm Liechtenstein humanitäre An-
kommen zwischen Liechtenstein und der Schweiz sowie die       strengungen, um Menschen zu helfen, die von Konflikten
Umsetzung des neuen schweizerischen Verfassungsarti-          betroffen sind. Seit Ausbruch des Konflikts hat Liechten-
kels zur Begrenzung der Zuwanderung, wobei die Anliegen       stein Projekte in Syrien, Jordanien und Libanon mit insge-
Liechtensteins wiederholt deponiert wurden. Im Austausch      samt CHF 1.8 Millionen unterstützt, insbesondere durch
mit Österreich standen Finanzplatz-, Steuer- und Verkehrs-    Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Liechten-
themen im Vordergrund.                                        stein erklärte zudem seine Bereitschaft, freiwillig 43 Asyl-
    Auch bilaterale Treffen mit Ministern anstehender EU-     suchende aus anderen europäischen Ländern zu überneh-
Präsidentschaften, EWR / EFTA-Partnern und anderen eu-        men. Projekte in der Ukraine wurden ebenfalls unterstützt,
ropäischen Staaten standen auf der Agenda. Im Mittelpunkt     unter anderem durch eine Spende an das Internationale
der Gespräche standen neben den Herausforderungen des         Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) von CHF 100'000.
EWR und den Verhandlungen zum EWR-Finanzierungsme-                Ein grosser Erfolg konnte bei den Gesprächen zwischen
chanismus unter anderem die Herausforderungen Europas         Liechtenstein, der Schweiz und der Internationalen Atom-
durch die Flüchtlingskrise, die sicherheitspolitische Lage    energieorganisation (IAEO) zur Meldepflicht unter dem
und die multilaterale Zusammenarbeit. Im Gespräch mit         Zusatzprotokoll verbucht werden. Die seit über zehn Jah-
Vertretern von Staaten, mit denen Liechtenstein noch keine    ren laufenden Diskussionen wurden mit einer Lösung ab-
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen hat,           geschlossen, die dem Zollvertrag Rechnung trägt; in der
wurde regelmässig die Aufnahme von Verhandlungen an-          Folge hat Liechtenstein das Zusatzprotokoll ratifiziert. Die
geregt, um den wirtschaftlichen Austausch zu fördern. Zu-     Ausdauer und Hartnäckigkeit Liechtensteins in diesen Ver-
sätzlich wurden die Beziehungen mit Deutschland und den       handlungen hat sich ausgezahlt.
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98 |       Die aussenpolitische Öffentlichkeitsarbeit wurde im Be-   sicherten Liechtenstein ausserdem die Streichung von
       richtsjahr einerseits durch das 25-Jahr-Jubiläum des liech-   ihren nationalen Listen zu.
       tensteinischen UNO-Beitritts geprägt, das genutzt wurde,          Die zeitintensiven Verhandlungen zur Höhe der Fi-
       um die Aktivitäten Liechtensteins in der Weltorganisation     nanzierungsbeiträge im Rahmen des EWR-Finanzie-
       bekannter zu machen und die aussenpolitische Bedeutung        rungsmechanismus 2014 bis 2021 konnten im Sommer
       des UNO-Beitritts zu verdeutlichen. Andererseits wurde        des Berichtsjahrs abgeschlossen werden. In der zweiten
       der Twitter-Account @MFA_LI erfolgreich weitergeführt         Jahreshälfte mussten Abklärungen zur Verwaltung der
       und eine Informationsbroschüre zur liechtensteinischen        NGO-Fonds in den Empfängerstaaten getroffen werden,
       Aussenpolitik veröffentlicht.                                 hier konnte im November eine Einigung erzielt werden.
                                                                         Die alle fünf Jahre stattfindende, bereits 2014 fällige
       Europäische Integration                                       Überprüfung der liechtensteinischen Sonderlösung im
                                                                     Bereich der Personenfreizügigkeit wurde im August des
       Bestimmendes Thema auf europäischer Ebene war im              Berichtsjahrs abgeschlossen. Die EU-Kommission hielt
       Berichtsjahr die Migration von über 1.5 Millionen Asyl-       abschliessend fest, dass sie keinen Bedarf sehe, die gel-
       suchenden nach Europa. Mit der Erklärung der freiwilli-       tende Regelung zu überarbeiten. Mit der nächsten Über-
       gen Übernahme von 43 registrierten Asylsuchenden aus          prüfung ist turnusgemäss 2019 zu rechnen.
       Griechenland und Italien hat sich Liechtenstein als asso-
       ziiertes Schengen-Mitglied solidarisch gezeigt.               Aussenwirtschaftspolitik und Finanzplatz
           In den Beziehungen zwischen den EWR-Staaten und
       der EU war die Übernahme ausstehender Rechtsakte in           Im Mittelpunkt der Aussenwirtschaftspolitik standen im
       den EWR wiederum ein zentrales Thema. Per Ende 2015           Berichtsjahr die Erweiterung des Netzes an EFTA-Freihan-
       belief sich der sogenannte Backlog auf 435 Rechtsakte,        delsabkommen sowie die Modernisierung bestehender
       was ungefähr der Zahl des Vorjahrs entspricht und aus         EFTA-Freihandelsabkommen. Hauptziel des Abschlusses
       Sicht des Europäischen Auswärtigen Diensts (EAD) wei-         neuer Abkommen ist die Vermeidung von Benachteili-
       terhin zu hoch ist. Liechtenstein leistete zum Abbau des      gungen von liechtensteinischen Unternehmen gegenüber
       Backlogs einen Beitrag, indem es sich schwerpunktmäs-         Konkurrenten zum Beispiel aus EU-Staaten. Im Rahmen
       sig für die Übernahme der EU-Gesetzgebung im Finanz-          des EFTA-Ministertreffens im Juni, das unter dem Vorsitz
       dienstleistungsbereich einsetzte; damit verbundene            von Aussenministerin Aurelia Frick in Schaan stattfand,
       Rechtsakte machen etwa einen Drittel des Backlogs aus.        wurden das Beitrittsprotokoll mit Guatemala zum Freihan-
       Nachdem sich die Finanzminister der EU-Mitglieds-             delsabkommen mit den zentralamerikanischen Staaten
       staaten und der EWR / EFTA-Staaten im Oktober 2014            (Costa Rica und Panama) sowie die Zusammenarbeitser-
       auf eine Lösung zur Übernahme der EU-Finanzmarkt-             klärung mit Ecuador unterzeichnet. Gute Fortschritte wa-
       aufsichtsbehörden in den EWR geeinigt hatten, arbei-          ren bei den Verhandlungen für neue Abkommen mit den
       teten Experten auf beiden Seiten an der Übernahme             Philippinen und Georgien zu verzeichnen. Verhandlungs-
       des sogenannten ersten Pakets. Die liechtensteinische         runden für die Modernisierung von Abkommen wurden
       Regierung warb auf politischer Ebene intensiv dafür,          mit der Türkei abgehalten, Gespräche mit Mexiko und
       dass Liechtenstein die Möglichkeit erhalten sollte, die       Chile sollen 2016 aufgenommen werden.
       Rechtsakte im Finanzdienstleistungsbereich bereits vor            Bei Gesprächen mit Vertretern des Büros des Han-
       der Übernahme in das EWR-Abkommen provisorisch                delsbeauftragten der USA im Frühling sowie mit dem
       anwenden zu können.                                           Ständigen Vertreter der USA bei der WTO, Botschaf-
           Bei der Unterzeichnung des Abkommens zum auto-            ter Michael Punke, im November wurden die Entwick-
       matischen Steuerinformationsaustausch ab Anfang 2017          lungen in den Verhandlungen zur Transatlantischen
       im Oktober anerkannten der luxemburgische Finanzmi-           Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen
       nister Pierre Gramegna und der für Steuerfragen zustän-       der EU und den USA erörtert. Exploratorische Gespräche
       dige EU-Kommissar Pierre Moscovici ausdrücklich die           wurden geführt mit den Mercosur-Staaten (Argentinien,
       gute Kooperation Liechtensteins im Steuerbereich. Dies        Brasilien, Uruguay, Paraguay, Venezuela), der Ostafrika-
       war ein positives Signal, nachdem die EU-Kommission           nischen Gemeinschaft (EAC, bestehend aus Kenia, Tan-
       im Juni eine Liste mit unkooperativen Drittstaaten im         sania, Uganda, Ruanda und Burundi), ASEAN (Brunei,
       Steuerbereich publiziert hatte, auf der auch Liechten-        Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar,
       stein aufgeführt war. Das Ministerium unternahm auf           Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) und Sub-
       bilateraler und europäischer Ebene intensive Anstren-         Sahara Afrika (insbesondere Nigeria, Angola und Kenia).
       gungen, um Liechtensteins Fortschritten Anerkennung               Im September hinterlegte Liechtenstein bei der Welt-
       zu verschaffen und die Streichung Liechtensteins von der      handelsorganisation (WTO) die Ratifikationsurkunde
       Liste zu erreichen. Im Oktober reagierte die EU-Kommis-       zum Abkommen über Handelserleichterungen, das in
       sion auf den Druck verschiedener Staaten und Organi-          Kraft tritt, sobald zwei Drittel der WTO-Mitglieder das
       sationen – unter anderem der OECD – und entfernte die         Abkommen ratifiziert haben. Das Abkommen soll die
       Liste von ihrer Internetseite. Einige EU-Mitgliedsstaaten     Zollverfahren im grenzüberschreitenden Handelsver-
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kehr vereinfachen und harmonisieren. Diese Vereinfa-        (EGMR) und den Internationalen Strafgerichtshof (Inter-    | 99
chung des grenzüberschreitenden Handelsverkehrs ist         national Criminal Court, ICC) ein. Im Rahmen des ICC-
ganz im Sinne Liechtensteins als exportorientiertem         Engagements führte Liechtenstein die Kampagne für die
Industriestandort. Liechtenstein beteiligte sich zudem      Ratifikation der Kampala-Zusätze zum Römer Statut über
weiter an den Verhandlungen über ein Dienstleistungs-       das Verbrechen der Aggression weiter. Per Ende des Be-
abkommen (Trade in Services Agreement, TiSA), das auf-      richtsjahrs haben 26 Staaten die Vertragszusätze ratifi-
grund der mangelnden Fortschritte in der Doha-Runde         ziert. Ausserdem leitete Regierungsrätin Aurelia Frick
von einigen WTO-Mitgliedsstaaten lanciert worden ist.       weiterhin das informelle Ministernetzwerk zur politi-
Ziel der Teilnahme ist es, für liechtensteinische Dienst-   schen Unterstützung des ICC.
leistungsanbieter den Zugang zu ausländischen Märkten           Im UNO-Menschenrechtsrat in Genf engagierte sich
zu verbessern und Diskriminierungen zu verhindern. Im       Liechtenstein unter anderem bei Themen wie Todes-
Berichtsjahr fand ausserdem die 10. WTO-Ministerkon-        strafe, Kinder- und Frauenrechte, Menschenrechte und
ferenz in Nairobi statt. Nach schwierigen Verhandlungen     Terrorismus, Auswirkungen von Korruption und Verhin-
einigten sich die Mitgliedsstaaten schlussendlich auf ein   derung von Genozid. Bei einer im März verabschiedeten
neues plurilaterales Abkommen zur Liberalisierung des       Resolution über das Recht auf Privatsphäre im digitalen
grenzüberschreitenden Handels mit Gütern der Informa-       Zeitalter, durch die ein Sonderberichterstatter über das
tionstechnologie, ein Massnahmenpaket für Exportwett-       Recht auf Privatsphäre eingesetzt wurde, trat Liechten-
bewerb in der Landwirtschaft sowie ein Liberalisierungs-    stein als Hauptsponsor auf. In der Arbeitsgruppe zur
paket für die am wenigsten entwickelten Länder.             Periodischen Überprüfung (Universal Periodic Review,
    Das Ministerium unterstützte Verhandlungen über         UPR) des Menschenrechtsrats beteiligte sich Liechten-
neue Steuerabkommen. In diesem Zusammenhang war             stein insbesondere bei der Überprüfung der Mitglieds-
das Ministerium durch das Amt für Auswärtige Angele-        länder des Rates, namentlich von Kenia, den USA und
genheiten in der Arbeitsgruppe Doppelbesteuerungsab-        den Malediven.
kommen (DBA) sowie in den Untergruppen DBA mit den              Im Inland war das Ministerium federführend bei den
USA und Frankreich vertreten. Zudem regte das Ministe-      Ratifikationsprozessen von zwei Europaratsübereinkom-
rium bei verschiedenen bilateralen Kontakten mit Vertre-    men: Dem Übereinkommen zum Schutz von Kindern vor
tern anderer Länder eine Vertiefung der wirtschaftlichen    sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch sowie
Beziehungen durch den Abschluss neuer DBAs an.              dem Übereinkommen zur Bekämpfung des Menschen-
                                                            handels. Zudem wirkte das Ministerium über das Amt
Menschenrechte                                              für Auswärtige Angelegenheiten in Arbeitsgruppen mit
                                                            Bezug zu menschenrechtsrelevanten Themen mit und
Die Förderung des Menschenrechtsschutzes ist eine Pri-      präsentierte im Dezember die sechste Ausgabe des jähr-
orität der liechtensteinischen Aussenpolitik, die im Be-    lich erscheinenden Berichts zur Situation der Menschen-
richtsjahr auf verschiedenen Ebenen verfolgt wurde. Das     rechte in Liechtenstein.
Amt für Auswärtige Angelegenheiten und verschiedene             Auch das Gespräch mit Nichtregierungsorganisati-
Aussenstellen engagierten sich insbesondere in den          onen (NGOs) im Inland wurde im Berichtsjahr gepflegt.
Bereichen Frauen- und Kinderrechte und bei der Be-          Fast 40 Vertreterinnen und Vertreter nahmen am vom
kämpfung von Straflosigkeit bei schwersten Verbrechen       Amt für Auswärtige Angelegenheiten organisierten
gegen das Völkerrecht. Liechtenstein wurde für die Peri-    NGO-Dialog zum Thema «Chancengleichheit und Prä-
ode von 2015 bis 2019 in die UNO-Kommission über die        vention von Radikalisierung» teil. Zudem tauschten sich
Rechtsstellung der Frau (Commission on the Status of        ausgewählte NGO-Vertreterinnen und Vertreter im Rah-
Women, CSW) gewählt, was die internationale Anerken-        men eines Mittagessens mit dem Stellvertretenden UNO-
nung von Liechtensteins Engagement in diesem Bereich        Generalsekretär Jan Eliasson aus.
untermauert. Die CSW ist das weltweit bedeutendste
zwischenstaatliche Gremium mit dem Ziel, Geschlech-         Verbrechensverhütung und Strafrechts-
tergleichstellung und die Emanzipation von Frauen zu        pflege
fördern.
    Liechtenstein hat im Herbst einen Verhaltenskodex       Schwerpunkt im Bereich der Verbrechensbekämpfung
lanciert, der dazu beitragen soll, dass der UNO-Sicher-     war im Berichtsjahr die Bekämpfung von Korruption und
heitsrat effektiver auf schwerste Verbrechen gegen das      Terrorismus. Im Korruptionsbereich wurde unter Feder-
Völkerrecht wie beispielsweise Völkermord reagiert.         führung des Ministeriums durch das Amt für Auswär-
Über 100 Staaten, darunter der Grossteil der derzeitigen    tige Angelegenheiten die Evaluation Liechtensteins im
Ratsmitglieder inklusive der Vetomächte Frankreich und      Rahmen des UNO-Übereinkommens gegen Korruption
Grossbritannien, haben sich der Initiative per Ende des     (UNCAC) abgeschlossen. Handlungsbedarf besteht der
Berichtsjahrs angeschlossen.                                Evaluation zufolge vor allem im Korruptionsstrafrecht.
    Liechtenstein setzte sich zudem weiterhin für die Re-   Zudem war das Land bei der 6. UNCAC-Vertragsstaaten-
form des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte       versammlung sowie bei Plenarversammlungen der Staa-
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100 |   tengruppe des Europarats gegen Korruption (GRECO)          Aussenministerin Aurelia Frick ein Mittagessen mit Ent-
        vertreten. Im Rahmen der dritten Überprüfungsrunde         scheidungsträgern aus der Wirtschaft.
        besuchte ein GRECO-Evaluationsteam Liechtenstein im             Am 7. Mai besuchte der Aussenhandelsminister von
        Berichtsjahr.                                              Ecuador, Diego Aulestia Valencia, Liechtenstein vor dem
            Überdies war das Ministerium durch das Amt für         Hintergrund der Unterzeichnung einer Zusammenar-
        Auswärtige Angelegenheiten beim 13. UNO-Kongress           beitserklärung zwischen den EFTA-Staaten und Ecuador
        zur Verbrechensbekämpfung sowie im Antiterrorismus-        einen Besuch ab. Im Mittelpunkt des Arbeitsgesprächs
        komitee des Europarats (CODEXTER) vertreten. Zu den        stand der verstärkte wirtschaftliche Austausch.
        bestimmenden Themen gehörten der radikal-islamisch              Zu Ehren der kanadischen Botschafterin Jennifer Ma-
        motivierte Terrorismus und die Bekämpfung von «Fo-         cIntyre gab Aussenministerin Aurelia Frick am 28. Mai
        reign Terrorist Fighters» durch strafrechtliche und prä-   ein Mittagessen, bei dem vor allem das Thema Frauen in
        ventive Massnahmen. Zu erwähnen sind zudem die Ar-         der Politik besprochen wurde.
        beiten im Rahmen der im vergangenen Jahr erfolgten              Am 18. und 19. Juni weilte Mark E. Villiger, Rich-
        Ratifikation des Übereinkommens des Europarats über        ter für Liechtenstein beim Europäischen Gerichtshof für
        die Computerkriminalität (Cyber Crime Convention).         Menschenrechte (EGMR) in Strassburg, auf Einladung
                                                                   von Aussenministerin Aurelia Frick in Liechtenstein.
        Umwelt und nachhaltige Entwicklung                              Am 25. und 26. Juni waren die Stagiaires des schwei-
                                                                   zerischen diplomatischen und konsularischen Dienstes
        Die Bekämpfung des Klimawandels war im Berichtsjahr        zu Gast in Liechtenstein. Sie wurden von S.D. Erbprinz
        ein zentrales Thema im Bereich Umwelt und nachhaltige      Alois zu einem Besuch auf Schloss Vaduz empfangen
        Entwicklung. Das Ministerium vertrat über das AAA in       und tauschten sich mit Aussenministerin Aurelia Frick
        Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt die          aus.
        Interessen Liechtensteins bei den Vorbereitungskon-             Am 26. Juni weilte Bundesrat Didier Burkhalter im
        ferenzen für die Weltklimakonferenz in Paris (COP 21)      Rahmen eines Arbeitsbesuchs in Liechtenstein. Bestim-
        sowie an der Klimakonferenz selbst. Das Pariser Ab-        mendes Thema des Arbeitsgesprächs mit Aussenministe-
        kommen beinhaltet das programmatische Ziel einer Be-       rin Aurelia Frick waren die Beziehungen Liechtensteins
        grenzung der globalen Erwärmung unter 2 Grad Celsius,      und der Schweiz zur EU und die Umsetzung der Massen-
        die Verpflichtung zu konkreten Reduktionszielen für alle   einwanderungsinitiative. In einer Pressekonferenz wür-
        Staaten sowie zur Einreichung von Berichten in Zwei-       digten die beiden Aussenminister die engen und freund-
        jahresabständen. Liechtenstein hatte sich mit Erfolg für   schaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern.
        einen robusten, aber grössenverträglichen Mechanismus           Am 29. Juni weilten auf Einladung von Regierungs-
        zur Berichterstattung eingesetzt.                          rätin Aurelia Frick rund 90 in Liechtenstein akkreditierte
            Beim Nachhaltigkeitsgipfel in New York wurden im       Botschafter in Vaduz, um sich über aktuelle Themen zu
        September die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustai-      informieren. Im Zentrum standen das Verhältnis Liech-
        nable Development Goals, SDGs) der UNO verabschie-         tensteins zu Europa sowie die Aussen- und Wirtschafts-
        det. In den Verhandlungen hatte sich Liechtenstein be-     politik des Landes. Zu den Referenten gehörten neben
        sonders für Rechtsstaatlichkeit, Gleichstellung der Frau   der Aussenministerin auch Regierungschef Adrian Has-
        und einen effizienten Überprüfungsmechanismus ein-         ler und Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefel-
        gesetzt – Anliegen, die Eingang in die verabschiedeten     hofer.
        Ziele fanden: Rechtsstaatlichkeit wird in den SDGs als          Fünf leitende Mitarbeiter von amerikanischen Sena-
        essenziell für nachhaltige Entwicklung bezeichnet, die     toren und Kongressabgeordneten weilten vom 23. bis
        Gleichstellung von Frauen und Mädchen ist eines der 17     24. August auf Einladung von Aussenministerin Aure-
        Entwicklungsziele, und beim Überprüfungsmechanis-          lia Frick in Liechtenstein. Auf dem Programm standen
        mus wurde ein breiter Einbezug sichergestellt.             neben einem Austausch mit der Aussenministerin Ge-
                                                                   spräche mit Vertreter aus Wirtschaft, Finanzplatz und
        Bilaterale Besuche und Arbeitsgespräche                    Aussenpolitik.
                                                                        Die Staatssekretärin des norwegischen Aussenmini-
        Besuche und Arbeitsgespräche in Liechtenstein              steriums, Elsbeth Tronstad, besuchte am 17. September
        Am 30. März empfingen Erbprinz Alois von und zu            Liechtenstein. Bei einem Treffen mit Aussenministerin
        Liechtenstein, Regierungschef Adrian Hasler, Aussen-       Aurelia Frick wurde vor allem die Berechnungsgrund-
        ministerin Aurelia Frick und Regierungsrat Mauro Pe-       lage für Liechtensteins Beteiligung am EWR-Finanzie-
        drazzini den schweizerischen Bundesrat Alain Berset,       rungsmechanismus thematisiert.
        der im Rahmen des Unternehmertags in Liechtenstein              Ebenfalls am 17. September stattete der neue Refe-
        weilte.                                                    ratsleiter für Westeuropa im Europäischen Auswärtigen
           Am 16. und 17. April weilte die amerikanische           Dienst (EAD), Claude Maerten, Regierungschef Adrian
        Botschafterin in der Schweiz und Liechtenstein, Su-        Hasler und Aussenministerin Aurelia Frick einen An-
        zan LeVine, in Liechtenstein. Aus diesem Anlass gab        trittsbesuch ab.
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

Besuche und Arbeitsgespräche im Ausland                         Am 18. Juni trafen Regierungschef Adrian Hasler und     | 101
Am 16. Januar traf sich Aussenministerin Aurelia Frick     Aussenministerin Aurelia Frick in Bern Bundespräsiden-
in Oslo mit dem norwegischen Aussenminister Borge          tin Simonetta Sommaruga zu einem Arbeitsgespräch.
Brende und EWR / EU-Minister Vidar Helgesen. Haupt-        Bestimmende Themen waren die Umsetzung der Mas-
themen waren neben gemeinsamen Herausforderungen           seneinwanderungsinitiative sowie die Beziehungen zur
der beiden EWR-Staaten aktuelle Entwicklungen in der       Europäischen Union.
EU und auf globaler Ebene.                                      Am 16. August traf sich Regierungsrätin Aurelia Frick
    Vom 21. bis 23. Januar nahm Regierungsrätin Aurelia    in Neuenburg mit den Aussenministern der deutschspra-
Frick am World Economic Forum (WEF) in Davos teil. Sie     chigen Ländern Didier Burkhalter, Frank-Walter Stein-
nutzte den Aufenthalt unter anderem für ein Treffen mit    meier und Sebastian Kurz. Hauptthemen waren ge-
IKRK-Präsident Peter Maurer. Zudem sprach sie an einer     meinsame Herausforderungen im Bereich der dualen
Veranstaltung zum Thema «The Rule of Law: A Critical       Berufsbildung, die Förderung der deutschen Sprache
Driver of Investment and Sustainable Economic Growth».     und die europäische Sicherheit. In einer gemeinsamen
    Am 19. Februar traf sich Aussenministerin Aurelia      Erklärung vereinbarten die vier Aussenminister eine en-
Frick in Wien mit dem österreichischen Aussenmini-         gere Zusammenarbeit in der OSZE.
ster Sebastian Kurz. Schwerpunkte des Gesprächs wa-             Gemeinsam mit Regierungschef Adrian Hasler nahm
ren die Situation in der Ukraine und die Rolle der OSZE,   Regierungsrätin Aurelia Frick am 10. September am tra-
die Schweizer Masseneinanderungsintiative, die Zusam-      ditionellen Liechtenstein-Empfang der Botschaft in Wien
menarbeit in der Entwicklungshilfe und der EWR-Finan-      teil. Rund 150 hochrangige Vertreter der österreichi-
zierungsmechanismus.                                       schen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Medien
    Am 11. März traf Aussenministerin Aurelia Frick in     sowie der internationalen Diplomatie folgten der Einla-
Washington unter anderem Senator Ron Johnson. Er ist       dung ins Gartenpalais Liechtenstein.
Vorsitzender des Unterausschusses für Europa im Aus-            Am 11. September traf sich Aussenministerin Aurelia
senpolitischen Ausschuss des US-Senats. Hauptthemen        Frick in Bratislava mit dem slowakischen Vizepremier-
waren die Vorteile und Hintergründe eines Doppelbe-        minister und Aussenminister Miroslav Lajcak. Hauptthe-
steuerungsabkommens zwischen Liechtenstein und den         men des Gesprächs waren die slowakische EU-Präsident-
USA sowie die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von        schaft im zweiten Halbjahr 2016 und die Zusammenarbeit
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die Aussen-        zwischen Liechtenstein und der EU in verschiedenen Be-
ministerin traf in Washington zudem Vertreter des Geor-    reichen. Weiter traf sich Aussenministerin Frick mit Pre-
getown Institute for Women, Peace and Security und des     mierminister Robert Fico, Bildungsminister Juraj Draxler
Center for Strategic and International Studies.            und dem Staatssekretär für Kultur, Ivan Secik.
    Vom 19. bis 26. April weilte Aussenministerin Aure-         Am 14. Oktober traf Aussenministerin Aurelia Frick
lia Frick in Peru. Ziel der Reise war vor allem die Be-    den niederländischen Aussenminister Bert Koenders in
gutachtung von Projekten des Liechtensteinischen Ent-      Den Haag. Hauptthema waren die niederländische EU-
wicklungsdienstes (LED) in Lima, Moro und Iquitos.         Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2016 und die Zu-
Aussenministerin Frick traf ausserdem den peruanischen     sammenarbeit zwischen den EWR-Staaten und der EU.
Vize-Aussenminister Julio Martinetti Macedo, bei diesem    Thematisiert wurde auch der Abschluss eines Doppelbe-
Treffen wurde ein Memorandum of Understanding zur          steuerungsabkommens zwischen Liechtenstein und den
zukünftigen Zusammenarbeit unterzeichnet. Beim Ge-         Niederlanden. Ihren Aufenthalt in Den Haag nutzte Aus-
spräch mit Vize-Bildungsminister Flavio Figallo Rivade-    senministerin Frick zudem für ein Treffen mit ICC-Präsi-
neyra stand die Arbeit des LED im Bildungsbereich im       dentin Silvia Fernández de Gurmendi.
Vordergrund.                                                    Bei einem Besuch in der bulgarischen Hauptstadt So-
    Auf Einladung der bayerischen Staatsministerin für     fia am 12. und 13. November eröffnete Aussenministe-
Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen,           rin Aurelia Frick eine Ausstellung mit liechtensteinischen
Beate Merk, besuchte Aussenministerin Aurelia Frick am     Briefmarken und Fotos. Sie traf zudem Aussenminister
4. Mai die Eröffnung der Europawoche in Neuburg a.d.       Daniel Mitow, Ministerpräsident Bojko Borissow und Fi-
Donau. Im Rahmen des Festakts nahm sie an einer Po-        nanzminister Wladislaw Goranow zu bilateralen Gesprä-
diumsdiskussion zum Thema «Europa 2015 – Wichtiger         chen. Dabei wurde zugesichert, dass Liechtenstein von
denn je!» teil.                                            der Liste der unkooperativen Staaten in Steuerfragen ge-
    Am 8. Juni traf Aussenministerin Aurelia Frick in      strichen werde.
Luxemburg Aussenminister Jean Asselborn. Während
Asselborn die Prioritäten der luxemburgischen EU-Prä-      Multilaterale Zusammenarbeit: Besuche
sidentschaft vorstellte, machte die Aussenministerin vor   und Arbeitsgespräche
allem auf die Verhandlungen für einen neuen EWR-Fi-
nanzierungsmechanismus und die Schwierigkeiten bei         Besuche und Arbeitsgespräche in Liechtenstein
der Übernahme von Rechtsakten in den EWR aufmerk-          Botschafter William Lacy Swing, Generaldirektor der In-
sam.                                                       ternationalen Organisation für Migration (IOM) besuchte
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

102 |   am 29. Januar Liechtenstein. Auf seinem Programm            OSZE-Sonderbeauftragter für die Ukraine. Auf seinem
        standen Höflichkeitsbesuche bei Regierungschef Adrian       Programm standen Höflichkeitsbesuche bei S.D. Erb-
        Hasler, Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefel-       prinz Alois, Aussenministerin Aurelia Frick und Regie-
        hofer sowie Regierungsrätin Aurelia Frick und Arbeits-      rungschef Adrian Hasler.
        gespräche mit dem Ausländer- und Passamt.
            Am 26. Mai machte die Roadshow «Genf besucht die        Besuche und Arbeitsgespräche im Ausland
        Schweiz» Station in Vaduz. Sie wurde von einer Delega-      Am 2. März nahm Aussenministerin Aurelia Frick an
        tion des Kantons begleitet. Ausserdem stattete Michael      der Eröffnung der Hauptsession des UNO-Menschen-
        Mller, Generalsekretär der UNO in Genf, Liechtenstein       rechtsrats in Genf teil. Sie nutzte diese Teilnahme für
        einen Besuch ab. Bei einer gemeinsamen Pressekonfe-         ein Treffen mit Menschenrechts-Hochkommissar Zeid
        renz mit Aussenministerin Aurelia Frick wurde die Be-       Ra'ad al-Hussein, der die Rolle Liechtensteins bei der
        deutung der liechtensteinischen UNO-Mitgliedschaft ge-      Stärkung der internationalen Strafjustiz sowie bei der
        würdigt.                                                    Förderung der Menschenrechte würdigte. Die Aus-
            Am Montag, den 22. Juni fand unter dem Vorsitz von      senministerin hatte ausserdem bilaterale Gespräche
        Regierungsrätin Aurelia Frick in Schaan das Ministertref-   mit der schwedischen Aussenministerin Margot Wall-
        fen der EFTA-Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen        ström, dem niederländischen Aussenminister Bert Ko-
        und Schweiz statt. Das Treffen mit über 100 Teilnehmern     enders und der georgischen Aussenministerin Tamar
        wurde im Rahmen des EFTA-Vorsitzes durchgeführt, den        Beruchashvili.
        Liechtenstein in der ersten Jahreshälfte 2015 innehatte.        Am 9. und 10. März weilte Aussenministerin Aure-
        Dabei unterzeichneten die EFTA-Staaten das Protokoll        lia Frick anlässlich der hochrangigen Eröffnungssitzung
        über den Beitritt Guatemalas zum Freihandelsabkom-          der UNO-Kommission für die Rechtsstellung der Frau
        men mit den zentralamerikanischen Staaten sowie eine        (CSW) in New York. In ihrer Rede warnte sie vor der
        Zusammenarbeitserklärung mit Ecuador.                       Gefahr, hinter vorhandene Standards zurückzufallen
            Am 5. und 6. September trafen sich auf Einladung        und betonte die Notwendigkeit struktureller Reformen,
        von Regierungsrätin Aurelia Frick Vertreter der Elders      um den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen zu
        in Liechtenstein, um über zentrale Aspekte der UNO-Re-      fördern. Aussenministerin Frick nahm zudem an einer
        form zu diskutieren. Im Zentrum der Diskussionen stan-      von Liechtenstein organisierten Podiumsdiskussion am
        den insbesondere die Erweiterung des Sicherheitsrats,       International Peace Institute teil, in dem die abschre-
        der Verhaltenskodex zum Stimmverhalten im Sicher-           ckende Wirkung des Internationalen Strafgerichtshofs
        heitsrat sowie die 2016 stattfindenden Wahlen des UNO-      (ICC) thematisiert wurde. Sie eröffnete zudem eine mit
        Generalsekretärs.                                           der London School of Economics (LSE) organisierte
            Am 16. und 17. September traf sich das EFTA-Subko-      Podiumsdiskussion zum Thema Frauen in Führungs-
        mitee in Liechtenstein. Diese Gelegenheit nutzte Claude     positionen. Ihren Besuch in New York nutzte Aussen-
        Maerten, der neue Referatsleiter für Westeuropa im Eu-      ministerin Frick zudem für Treffen mit Ministern aus
        ropäischen Auswärtigen Dienst (EAD), der zugleich für       Neuseeland, Luxemburg, Costa Rica und Tschechien so-
        das EWR-Abkommen zuständig ist, um Antrittsbesuche          wie mit dem Stellvertretenden UNO-Generalsekretär Jan
        bei Regierungschef Adrian Hasler und Regierungsrätin        Eliasson, den sie aus Anlass des UNO-Jubiläums nach
        Aurelia Frick zu absolvieren.                               Liechtenstein einlud.
            Vom 26. bis 28. November weilte Jan Eliasson, Stell-        Am 18. Mai nahm Aussenministerin Aurelia Frick am
        vertretender UNO-Generalsekretär, im Rahmen sei-            halbjährlichen EWR-Rat in Brüssel teil, bei dem sie sich
        ner Mitwirkung an der UNO-Jubiläumsveranstaltung in         gemeinsam mit den Amtskollegen aus Norwegen und Is-
        Liechtenstein. Er traf sich unter anderem mit der Aus-      land mit der EU austauschte. Hauptthemen waren der
        senpolitischen Kommission des Landtags. Bei einem Ar-       Rückstand bei der Übernahme von EU-Rechtsakten in
        beitsgespräch mit Aussenministerin Aurelia Frick wur-       den EWR insbesondere im Bereich der Finanzdienstlei-
        den vor allem Liechtensteins Verhaltenskodex für den        stungen sowie die Verhandlungen für den EWR-Finan-
        UNO-Sicherheitsrat und die Human-Rights-Up-Front-           zierungsmechanismus.
        Initiative der UNO diskutiert. Jan Eliasson stattete S.D.       Am 19. Mai nahm Regierungsrätin Aurelia Frick an
        Erbprinz Alois und Regierungschef Adrian Hasler Höf-        der 125. Ministersession des Europarats in Brüssel teil.
        lichkeitsbesuche ab und traf Vertreter von Nichtregie-      Neben der Situation in der Ukraine und in Georgien
        rungsorganisationen zu einem Mittagessen. Beim Fest-        stand die Bekämpfung von Extremismus, Radikalisie-
        akt zum UNO-Jubiläum am 27. November in Schaan hielt        rung und Terrorismus im Vordergrund. Weitere The-
        er einen Vortrag zum Thema: «70 Jahre UNO: Heraus-          men waren die Sicherung der langfristigen Effizienz
        forderungen für Frieden, Entwicklung und Menschen-          des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte,
        rechte».                                                    die Nachbarschaftspolitik des Europarats sowie die Zu-
            Ebenfalls im Rahmen des UNO-Festakts weilte am          sammenarbeit zwischen dem Europarat und der Euro-
        27. November Martin Sajdik in Liechtenstein. Er ist ehe-    päischen Union.
        maliger UNO-Botschafter Österreichs und seit Juni 2015          An der dritten Internationalen Konferenz über Ent-
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

wicklungsfinanzierung, die zwischen dem 13. und                  Am 17. November vertrat Regierungsrätin Aurelia         | 103
17. Juli in Addis Abeba stattfand, betonte Regierungsrä-     Frick Liechtenstein am EWR-Rat in Brüssel. Sie setzte
tin Aurelia Frick die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit      sich erneut für eine möglichst baldige Übernahme des
und Gleichberechtigung als Wegbereiter für nachhaltige       EU-Finanzmarktaufsichtsrechts in den EWR und den
Entwicklung. Den Aufenthalt in Äthiopien nutzte die Aus-     EU-Marktzugang für liechtensteinische Finanzdienstlei-
senminister für bilaterale Treffen mit den Aussenmini-       ster ein. Zentrale Themen waren ausserdem der Backlog
stern Lettlands, Kroatiens, der Slowakei und Lesothos        bei der Übernahme von EU-Rechtsakten in den EWR, die
sowie den Vizeaussenministern Polens und Estlands. Ein       Binnenmarktstrategie der EU, die Flüchtlingskrise und
weiteres Arbeitsgespräch fand mit dem Leiter des UNO-        der Syrien-Konflikt.
Büros in Afrika, Haile Menkerios, statt.                         Am 23. November nahm Regierungsrätin Aure-
    Vom 28. September bis 2. Oktober nahm Aussenmi-          lia Frick am Herbstministertreffen der EFTA-Staaten in
nisterin Aurelia Frick an der hochrangigen Woche der         Genf teil. Besprochen wurden vor allem die Weiterent-
UNO-Generalversammlung in New York teil. Sie nutzte          wicklung des EFTA-Freihandelsnetzwerks, der Stand
den Besuch insbesondere für Aktivitäten im Rahmen des        laufender Verhandlungen und die Weiterentwicklung
Internationalen Strafgerichtshofs, unter anderem für ein     bestehender Abkommen. Auf der Agenda stand auch ein
Arbeitsfrühstück des Ministernetzwerks zur Unterstüt-        Austausch mit dem Stellvertretenden US-Handelsdele-
zung des ICC, das die Aussenministerin leitet. Thema         gierten, Botschafter Michael Punke, zu den potenziellen
war vor allem die Ratifikation der Kampala-Zusätze zum       Auswirkungen eines transatlantischen Investitions- und
Aggressionsverbrechen. Aussenministerin Aurelia Frick        Handelsabkommens (TTIP) auf Handelsakteure aus den
hielt zudem Statements bei einer Sicherheitsratsdebatte      EFTA-Staaten.
zu Nahost und Nordafrika sowie bei Veranstaltungen
zum Thema Frauen, Frieden und Sicherheit, beim IPI-          Jubiläen der Beitritte zum EWR und
Ministertreffen zum Nahen Osten sowie an einer von           zur UNO
Deutschland organisierten Veranstaltung zur Rolle des
SR beim Menschenrechtsschutz. Bilaterale Gespräche           Zwei aussenpolitisch bedeutsame Jubiläen fielen in das
führte sie mit Vertretern und Vertreterinnen von Bots-       Berichtsjahr: Einerseits der Beitritt zum Europäischen
wana, Litauen, Neuseeland, Tunesien und dem Gene-            Wirtschaftsraum (EWR) vor 20 Jahren, andererseits der
ralsekretär von Amnesty International sowie der UNO-         Beitritt zu den Vereinten Nationen (UNO) vor 25 Jahren.
Sondergesandten für Kinder in bewaffneten Konflikten.        Beide Jubiläen wurden mit öffentlichen Veranstaltungen
Doppelbesteuerungsabkommen wurden mit Andorra so-            und verschiedenen Aktivitäten vor allem im Bereich der
wie den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichnet.       Öffentlichkeitsarbeit gewürdigt. So wurde anlässlich des
Zudem fand ein Treffen der EFTA-Staaten zum Thema            EWR-Jubiläums eine repräsentative Umfrage vorgestellt,
Migration statt.                                             die der liechtensteinischen Mitgliedschaft ein positives
    Am 23. Oktober lancierte Aussenministerin Aurelia        Zeugnis ausstellt. Vor dem Hintergrund des UNO-Jubi-
Frick in New York den von Liechtenstein koordinierten        läums wurden thematische Beilagen in den Landeszei-
Verhaltenskodex für den Sicherheitsrat bei Massenver-        tungen lanciert, Schulbesuche durch Expertinnen von
brechen. Der Verhaltenskodex wurde zum Zeitpunkt             UNO-Organisationen organisiert sowie eine Jubiläums-
der Präsentation durch 104 Staaten unterstützt, die          veranstaltung abgehalten.
Veranstaltung war entsprechend gut besucht. Zu den               Die Mitgliedschaft im EWR hat – abgesehen von den
Sprechern gehörten Mogens Lykketoft, Präsident der           rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aus-
UNO-Generalversammlung, Zeid Ra'ad al-Hussein,               wirkungen des Beitritts – einen wesentlichen Beitrag zu
Hochkommissar für Menschenrechte, und Amnesty-In-            einer eigenständigen Aussenpolitik geleistet. Nicht zu-
ternational-Generalsekretär Salil Shetti. Die Zahl der Un-   letzt dank diesem Schritt wird Liechtenstein heute in Eu-
terstützer für den Verhaltenskodex wuchs bis Ende Jahr       ropa und darüber hinaus als eigenständiger Akteur der
auf 108 Staaten an, weitere sollen folgen. Bei ihrem Auf-    Staatengemeinschaft wahrgenommen. Der UNO-Beitritt
enthalt in New York schloss Aussenministerin Frick zu-       wurde hauptsächlich angestrebt, um die Anerkennung
dem die liechtensteinische Vorlesungsreihe zu Frauen,        der liechtensteinischen Souveränität weltweit sicherzu-
Frieden und Sicherheit ab.                                   stellen. Der Beitritt und die seither praktizierte Mitar-
    Am 28. Oktober unterzeichnete Aussenministerin           beit in der UNO haben erheblich zum Ansehen Liech-
Aurelia Frick in Strassburg das Abkommen mit der EU          tensteins in der internationalen Staatengengemeinschaft
zum automatischen Informationsaustausch über Finanz-         beigetragen. Liechtenstein gilt heute als verlässlicher
konten. Vonseiten der EU wurde das Abkommen vom              und anerkannter Partner und hat sich ein eigenständiges
Luxemburger Finanzminister Pierre Gramegna als Ver-          Profil erarbeitet. Diese aktive Gestaltung der UNO-Mit-
treter der EU-Präsidentschaft und von Kommissar Pierre       gliedschaft konzentrierte sich vor allem auf Frauen- und
Moscovici als Vertreter der EU-Kommission unterzeich-        Kinderrechte, Rechtsstaatlichkeit und die internationale
net. Der globale AIA-Standard der OECD wurde vollstän-       Strafjustiz. In diesen Bereichen gehört Liechtenstein
dig in das neue Abkommen aufgenommen.                        heute zu den führenden Stimmen in der UNO.
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

104 |   Internationale Humanitäre Zusammenarbeit                       IHZE-Beiträge 2015 nach Kategorien
        und Entwicklung (IHZE)                                         Die IHZE-Mittel werden bei der Budgetierung nach
                                                                       einem intern festgelegten Schlüssel auf die einzelnen Ka-
        Die Regierung hat im Berichtsjahr insgesamt CHF 21.9           tegorien aufgeteilt. Dabei gehen rund 65 % des Budgets
        Mio. für Projekte der Internationalen Humanitären Zu-          an den Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED)
        sammenarbeit und Entwicklung (IHZE) aufgewendet.               für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in ausge-
        Der Gesamtbetrag für die offizielle Entwicklungszusam-         suchten Schwerpunktländern. Der LED berichtet separat
        menarbeit (Official Development Assistance, ODA) ge-           über die Verwendung dieser Gelder (www.led.li). Je rund
        mäss OECD-Kriterien, in dessen Berechnung auch das             10 % der Mittel gehen in die Not- und Wiederaufbau-
        entsprechende Engagement der Gemeinden, die Klima-             hilfe, die Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe
        finanzierung sowie die Betreuung von Asylsuchenden im          sowie in die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit.
        Inland einfliessen, beläuft sich auf CHF 23.3 Mio.             Für die Öffentlichkeitsarbeit und die von Liechtenstein
            Der letzte definitive ODA-Prozentsatz, welcher die of-     finanzierte Expertenstelle bei der Europäischen Agentur
        fizielle Entwicklungszusammenarbeit im Verhältnis zum          für die operative Zusammenarbeit an den EU-Aussen-
        Bruttonationaleinkommen (BNE) aufzeigt, liegt für das          grenzen (FRONTEX) sollen nicht mehr als 5 % der Mittel
        Jahr 2013 vor. Bei einem BNE von CHF 4'025 Mio. ergibt         aufgewendet werden.
        sich dabei für Liechtenstein ein ODA-Prozentsatz von
                                                                            11%
        0.65. Die internationale Zielvorgabe von 0.7 % konnte
        damit zwar nicht mehr erreicht werden, den internatio-                                9%
        nalen Vergleich braucht Liechtenstein nach wie vor aber
        keineswegs zu scheuen.

        Entwicklung des liechtensteinischen ODA-Prozent-
        satzes

        Jahr  BNE          ODA–     ODA-Prozentsatz
         (in Mio. CHF) anrechenbare
        		Ausgaben                                                     IHZE-Beiträge 2015 nach Regionen
                                                                       Im Berichtsjahr wurden 39 % der IHZE-Gelder in Afrika
        2000              4'112       13'451'090            0.33  %    eingesetzt. Das grösste Engagement erfolgte dort in den
        2001              3'782       15'114'860            0.40  %    Schwerpunktländern des LED, konkret in Burkina Faso,
        2002              3'698       14'010'065            0.38  %    Mali, Mosambik, Niger, Sambia, Senegal und Simbabwe.
        2003              3'538       15'055'869            0.43  %    18 % der Mittel wurden für Entwicklungsprojekte in Zen-
        2004              3'554       15'395'590            0.43  %    tral- und Südamerika, insbesondere in Bolivien und Peru,
        2005              3'893       17'381'933            0.45  %    verwendet.
        2006              4'397       18'843'051            0.43  %        Das Engagement in Europa nimmt 15 % der Gelder
        2007              4'946       21'563'049            0.44  %    in Anspruch. Unterstützt werden Projekte in der Balkan-
        2008              4'949       25'984'138            0.53  %    Region und im ärmsten Land Europas, in der Republik
        2009              4'210       28'434'531            0.68  %    Moldau. Die Republik Moldau ist ein Scherpunktland des
        2010              4'470       27'772'298            0.62  %    LED. In den Ländern des Balkans, hauptsächlich im Ko-
        2011              4'025       27'914'033            0.69  %    sovo und in Bosnien und Herzegowina, engagiert sich
        2012              3'571       26'781'303            0.75  %    das Ausländer- und Passamt im Rahmen der Internatio-
        2013              4'025       26'189'157            0.65  %    nalen Flüchtlings- und Migrationshilfe.
        2014      Nicht bekannt       25'021'456     Nicht bekannt         Das Engagement in Asien hat sich auf 5 % der IHZE-
                                                                       Gelder reduziert. Dies hängt insbesondere mit dem Aus-
        2015     Nicht bekannt        23'310'270    Nicht bekannt      stieg des LED aus den ehemaligen Schwerpunktländern
                                                                       Afghanistan und Kirgistan zusammen.
                                                                           Aufgrund des Syrien-Konflikts ist der Anteil der Pro-
        ODA-Ausgaben in Mio. CHF                     ODA-Prozentsatz
                                                                       jekte im Nahen Osten auf 3 % angestiegen.
                                                                           Ein Fünftel der Mittel wird nicht projektspezifisch
                                                                       ausbezahlt oder länderübergreifenden Programmen zu-
                                                                       geführt. Diese Beiträge, welche in der untenstehenden
                                                                       Projektliste in der Länderspalte als «International» be-
                                                                       zeichnet werden, sind essentiell, um grenzüberschrei-
                                                                       tende Aktivitäten oder unterfinanzierte Programme zu
                                                                       unterstützen und die Grundkosten von Entwicklungsor-
                                                                       ganisationen zu decken.
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

     20%
                                                                 men der Klimafinanzierung. Es handelt sich dabei um         | 105
                                                                 Gelder in der Höhe von CHF 200'000, die vom Landtag
                                                                 zusätzlich zum IHZE-Budget gesprochen worden sind.
                                39%                              Bei der Verwendung dieser Gelder werden jedoch die
                                                                 bestehenden Strukturen der IHZE genutzt. Konkret be-
                                                                 deutet dies, dass im Berichtsjahr das Amt für Auswärtige
                                                                 Angelegenheiten für die Verwaltung des Budgets ver-
                                                                 antwortlich war. Für die Umsetzung und Begleitung der
                                                                 konkreten Projekte, waren je nach Projekt der LED oder
                                                                 das Amt für Auswärtige Angelegenheiten zuständig. Bei
                                                                 den ausgewählten Projekten ging es hauptsächlich um
Klimafinanzierung                                                die Steigerung der Energieeffizienz, aber auch um die
In der nachfolgenden detaillierten Projektliste scheinen         Förderung der Anpassung an den Klimawandel. Gemäss
sämtliche IHZE-Beiträge auf, die im Berichtsjahr getätigt        dem Entwicklungsausschuss der OECD ist es erlaubt,
worden sind. Zusätzlich aufgeführt sind Beiträge im Rah-         diese Projekte an die ODA anzurechnen.

Projektliste

Not- und Wiederaufbauhilfe
(Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt                                       Länder                       Partner                   Betrag CHF   ODA CHF

Beitrag für die Nothilfe nach dem Erdbeben    Nepal                        ADA                           50'000     50'000
Nothilfe in Darfur                            Sudan                        Caritas CH                   100'000    100'000
Nothilfeprojekt für bäuerliche Familien       Äthiopien                    Caritas Vorarlberg            40'000     40'000
Schulbildung für syrische Flüchtlingskinder   Jordanien                    DEZA                         300'000    300'000
Wiederaufbau von drei Schulen                 Haiti                        DEZA                         150'000    150'000
im Departement Ouest
Jahresbeitrag                                 International                Hilfswerk Liechtenstein       20'000     20'000
Transportkosten                               International                Hilfswerk Liechtenstein      101'453    101'453
Allgemeiner Beitrag an den                    International                IKRK                          50'000     50'000
IKRK-Sonderfonds für Behinderte
Beitrag an das Programm                       International                IKRK                         100'000    100'000
«Health Care in Danger»
Beitrag an die Regionaldelegation in Harare   Malawi; Mosambik; Namibia;   IKRK                         100'000    100'000
                                              Sambia; Simbabwe
Hilfsprogramme des IKRK                       Jemen                        IKRK                         100'000    100'000
Hilfsprogramme des IKRK                       Israel; Palästina            IKRK                         100'000    100'000
Hilfsprogramme des IKRK                       Ukraine                      IKRK                         100'000    100'000
Hilfsprogramme für Minenopfer                 International                IKRK                         100'000    100'000
Jährlicher Beitrag an den IKRK-Hauptsitz      International                IKRK                         200'000    200'000
Spendenaufstockung Kreuz des Südens           Guinea; Guinea-Bissau;       Kreuz des Südens              15'000     15'000
                                              Mauretanien; Mali; Senegal
Übernahme der Kosten für den Transport        Kosovo                       Lazarus Hilfswerk              7'752      7'752
von Spitalbetten
Jahresbeitrag Katastrophenfonds               International                LRK                           50'000     50'000
Nothilfeprogramm nach dem Erdbeben            Nepal                        MEDAIR                        50'000     50'000
Central Emergency Response Fund (CERF)        International                OCHA                         250'000    250'000
Medizinische Grundversorgung                  Simbabwe                     SolidarMed                    40'000     40'000
Umsetzung Ottawa-Konvention                   International                UNMAS                         25'000     25'000
(Beitrag Minenräumung / Minenopferhilfe)
Allgemeiner Beitrag an das UNO-Hilfswerk      International                UNRWA                        100'000    100'000
für Palästinaflüchtlinge
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

106 |   Projekt                                    Länder                   Partner                  Betrag CHF    ODA CHF

        Nahrungsmittelhilfe                       Korea (demokratische      WFP                         100'000     100'000
                                                  Volksrepublik Korea)
        Nothilfefonds des Welternährungsprogramms International             WFP                         100'000     100'000
        Nothilfeprogramm nach dem Erdbeben        Nepal                     WFP                          50'000      50'000

        Total                                                                                         2'399'205    2'399'205

        Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe
        (Ausländer- und Passamt; Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

        Projekt                                    Länder                   Partner                  Betrag CHF    ODA CHF

        Infrastruktur- und Entwicklungsprojekt für  Kosovo                  Caritas CH                  133'000     133'000
        ethnische Minderheiten in Gjakova, Phase 1
        Kindergartenprojekt in Drenas, Prizren      Kosovo                  Caritas CH                   70'000      70'000
        und Djakova
        Projekt "Rural Income Generation Suport"    Kosovo                  Caritas CH                  350'000     350'000
        Inklusion von Roma                          Bosnien-Herzegowina     Caritas CH                  100'000     100'000
        Soziale und berufliche Integration          Moldau                  Caritas CH                  130'646     130'646
        von Jugendlichen (Phase 5)
        Sozialer Wohnbau für Roma                   Bosnien-Herzegowina     Caritas CH                  110'996     110'996
        Verminderung von Abwanderung                Bosnien-Herzegowina     Caritas CH                  170'000     170'000
        durch Beerenproduktion
        Projekt zur Vorbeugung                      Bosnien-Herzegowina     CFD                          25'000      25'000
        genderspezifischer Gewalt
        Beitrag an Climate Displacement Law Project International           Displacement Solutions       25'000      25'000
        Allgemeiner Beitrag an IDMC                 International           IDMC                        100'000     100'000
        Bildungsprojekt für Einheimische            Libanon                 RET                         300'000     300'000
        und syrische Flüchtlinge im Libanon
        Schulbildungsprojekt für Roma-Kinder        Mazedonien; Serbien     Stiftung Kinder-             81'383      81'383
        		                                                                  dorf Pestalozzi
        Hilfsprogramme des UNHCR –                  Nördliches Afrika       UNHCR                       100'000     100'000
        Nördliches Afrika
        Hilfsprogramme des UNHCR –                  Westliches Afrika       UNHCR                       100'000     100'000
        Westliches Afrika
        Hilfsprogramme UNHCR – Naher Osten          International           UNHCR                       100'000     100'000
        Nicht-zweckgebundener Beitrag UNHCR         International           UNHCR                        50'000      50'000
        Resettlement syrische Flüchtlinge           Liechtenstein           Diverse Partner              97'051      97'051

        Total                                                                                         2'043'076    2'043'076

        Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit
        (Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED)
        Für die Verwendung der Mittel wird auf die separate Berichterstattung des LED verwiesen.

        			                                                                                          Betrag CHF    ODA CHF

        Total			                                                                                     14'690'000   14'690'000
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit                                                                                    | 107
(Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt                                   Länder                        Partner                   Betrag CHF     ODA CHF

Betreuung und Reintegration von sexuell    Mali; Demok.Republik Kongo   Advocacy Project                30'000     30'000
missbrauchten Frauen (SOSFED)
Programm zur Tuberkulosebekämpfung         Tansania                     APOPO                           40'000     40'000
Programm zur Beseitigung von Landminen     Kambodscha                   APOPO                           40'000     40'000
Folterprävention in Lateinamerika          International                APT                            200'000    200'000
Analyse der Interamerikanischen            Südamerika                   CEJIL                           25'000          0
Rechtsprechung
Allgemeiner Beitrag                        International                Child Soldiers International    15'000     15'000
Projekt zum Einbezug der Agenda            International                CIVIC                           25'000          0
zu Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS)
Bekämpfung der Bodenerosion                Georgien                     Community & Environment,        15'967     15'967
durch Windschutz		                                                      Tiflis
Projekt zum Aufbau eines Kindergartens     Georgien                     Community & Environment,        48'933     48'933
in Muzhava		                                                            Tiflis
Projekt zum Einbezug der Agenda zu Frauen, Südsudan                     Concordis International         20'000     20'000
Frieden und Sicherheit (WPS)
Beitrag ans Genfer Zentrum für die         International                DCAF                            20'000     20'000
demokratische Kontrolle der Streitkräfte
International Swiss U16 Cup –              Indien                       Diverse                         25'000     25'000
Gastteam Indien
Beitrag an den Tschernobyl-Fonds zur       Ukraine                      EBRD                            20'000     20'000
Konstruktion des neuen Schutzmantels
Internationales Beratergremium             Ukraine                      Europarat                       10'000     10'000
für die Ukraine
Projekt zur Unterstützung des Aktionsplans Ukraine                      Europarat                       70'000     70'000
in der Ukraine
Beitrag an das Programm «Children and      International                Geneva Call                     30'000     30'000
Armed non-State Actors»
Beitrag für das Programm zum Schutz von    International                Geneva Call                     30'000     30'000
Frauen in bewaffneten Konflikten
Schulungskurse für Menschenrechts-         International                Geneva for Human Rights         10'000     10'000
verteidiger aus Entwicklungsländern
Allgemeiner Beitrag                        International                Global Center for the R2P        9'911         0
Initiative für mehr Rechtsstaatlichkeit    International                Global Compact                  10'000         0
zur Stärkung der Wirtschaft
Allgemeiner Beitrag Globaler Fonds         International                Globaler Fonds                 100'000    100'000
gegen HIV / Aids, Malaria und Tuberkulose		                             gegen HIV / Aids
Förderung und Einbezug von Frauen          International                HD Centre                       75'000         0
in Friedensmediationen
Teilnahme und Analyse am OSZE-Workshop International                    HD Centre                       10'000         0
über die Agenda zu Frauen, Frieden
und Sicherheit (WPS)
Beitrag ans generelle Budget des           International                ICAR                           100'000    100'000
International Centre for Asset Recovery
Beitrag Ausbildung von Experten des        International                ICAR                           150'000    150'000
International Centre for Asset Recovery
Expertenworkshop zur Umsetzung der         International                IPA                              4'876         0
Agenda zu Frauen, Frieden und
Sicherheit (WPS)
Allgemeiner Beitrag                        International                ISHR International Service      20'000     20'000
		                                                                      for Human Rights
ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

108 |   Projekt                                        Länder          Partner                  Betrag CHF    ODA CHF

        Ausarbeitung eines Modellgesetzes              International   ISHR International Service    25'000     25'000
        über Menschenrechtsverteidiger		                               for Human Rights
        Programm gegen sexuelle und gender-            International   Justice Rapid Response        25'000         0
        basierte Gewalt
        Projekt zur Sicherstellung von Rechenschaft International      Justice Rapid Response        25'000         0
        bei Verbrechen gegen Kinder
        Smartphone-Applikationen für die Agenden       International   Lucid                          5'500         0
        zu Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS) und
        Kinder in bewaffneten Konflikten (CAAC)
        Weiterentwicklung Smartphone-Applikation       International   Lucid                         25'000         0
        für die Agenda zu Kinder in bewaffneten
        Konflikten (CAAC)
        Freiwillige Beitrag                            International   NGO Working Group on      10'000             0
        		                                                             Women, Peace and Security
        Trainingsprogramm zur Förderung der            Südamerika      OAS                       22'163         22'163
        Geschlechtergleichstellung
        Beitrag Anti-Corruption Network for            International   OECD                          20'000     20'000
        Eastern Europe and Central Asia
        Allgemeiner Beitrag                            International   OHCHR                         50'000     32'000
        Beitrag für die OHCHR-Abteilung für            International   OHCHR                         40'000     25'600
        Menschenrechtsübereinkommen
        Fonds für Folteropfer                          International   OHCHR                         25'000     16'000
        OHCHR-Fonds für technische Zusammenarbeit International        OHCHR                         40'000     25'600
        Allgemeiner Beitrag an die Weltorganisation International      OMCT                          15'000     15'000
        gegen Folter
        Beitrag an das «Human Rights and               International   OSZE                          30'000     22'200
        Anti-Terrorism Programme» des ODIHR
        Beitrag für den «Legislation Review Fund»      International   OSZE                          50'000     37'000
        des ODIHR
        Allgemeiner Beitrag an das Sekretariat         International   PCC SEE                       20'000     20'000
        der Polizeikooperation in Südosteuropa
        Allgemeiner Beitrag                            International   UN Women                      70'000     70'000
        UNO-Fonds zur Bekämpfung von Gewalt            International   UN Women                      10'000     10'000
        gegen Frauen
        Allgemeiner Beitrag                            International   UNAIDS                        25'000     25'000
        Allgemeiner Beitrag UNO-Kapital-               International   UNCDF                         25'000     25'000
        entwicklungsfonds
        CleanStart                                     International   UNCDF                         50'000     50'000
        Allgemeiner Beitrag                            International   UNDP                          25'000     25'000
        Bekämpfung von Gewalt an Frauen und            Moldau          UNDP                          50'000     50'000
        Menschenhandel in Transnistrien
        Beitrag an das Korruptions-                    International   UNDP                         100'000    100'000
        bekämpfungsprogramm
        Allgemeiner Beitrag                            International   UNFPA                         25'000     25'000
        Globales Programm zur Verbesserung             International   UNFPA                         15'000     15'000
        der Verfügbarkeit von Produkten im Bereich
        reproduktive Gesundheit
        Allgemeiner Beitrag                            International   UNICEF                        25'000     25'000
        Thematischer Fonds für «HIV / Aids und Kinder» International   UNICEF                       100'000    100'000
        Allgemeiner Beitrag                            International   UNITAR                        10'000     10'000
        Allgemeiner Beitrag                            International   UNODC                         25'000     25'000
        Projekt zur Stärkung der Universellen          International   UPR Info                      25'000          0
        Periodischen Überprüfung (UPR)
        des Menschenrechtsrats
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