AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT LIECHTENSTEIN - WKO
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2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters Zürich Wirtschaftsdelegierter Mag. Manfred Schmid T +41 31 305 10 73 E bern@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/ch Wirtschaftsdelegierte Stv. Undine Zach-Palvelli, MSc, MIM AußenwirtschaftsCenter Zürich T +41 44 215 30 40 E zuerich@wko.at HEAD OFFICE Dr. Franz Schröder T 05 90 900 4450 E aussenwirtschaft.westeuropa@wko.at fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_aw linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfälti- gung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anderslautender Bestimmungen ge- stattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSEN- WIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F. Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH / AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER ZÜRICH, T +41 44 215 30 40 E zuerich@wko.at, W wko.at/aussenwirtschaft/ch
3 WIRTSCHAFTSBERICHT LIECHTENSTEIN (Gesamtjahr 2020) • Kleiner potenter Markt mit kaufkräftiger Bevölkerung • S-Bahnverbindung Liechtenstein-Feldkirch: Projekt von Bevölkerung abgelehnt • Landtagswahlen 2021: Weiterführung der traditionellen Koalition mit neuem Regierungschef • Industrie bleibt weiterhin Zugpferd der liechtensteinischen Wirtschaft Wirtschaftskennzahlen 2018 2019 2020 Prognose 2021 Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. CHF 6,7 k.A. k.A. k.A. Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar2 k.A. k.A. k.A. k.A. Bevölkerung in Mio.3 0,038 0,038 0,038 k.A. Reales Wirtschaftswachstum in %4 +3,1 k.A. k.A. k.A. Inflationsrate in %5 0,9 0,4 -0,7 k.A. Arbeitslosenrate in %6 2,1 1,5 1,9 k.A. Wechselkurs der Landeswährung CHF zu Euro, 1,16 1,11 1,07 1,09 1 EUR = CHF7 Warenexporte des Landes in Mrd. CHF (ohne Schweiz) 3,658 3,698 3,092* k.A. Warenimporte des Landes in Mrd. CHF (ohne Schweiz) 2,015 1,978 1,583* k.A. *vorläufige Werte Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:8 Rang 153 Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 2019 2020 Veränderung zum Vorjahr in % Österreichische Warenexporte in Mio. Euro 455,5 387,6 -14,9 Österreichische Warenimporte in Mio. Euro 427,4 415,4 -2,81 Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro9 260 214 -18 Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro10 185 204 +7,9 Österreichische Direktinvestitionen im FL in Mio. Euro11, Stand 2019 1.000 Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12 k.A. Direktinvestitionen aus FL in Ö in Mio. Euro 13, Stand 2019 1.200 Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus LI14, Stand 2018 1.285 Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich: 43. Rang 1-6 Quelle: Amt für Statistik Liechtenstein 7 Quelle: lokale Nationalbank, Es werden die Endkurse der jeweiligen Jahre angegeben 8 Quelle Weltbank: http://data.worldbank.org/data-catalog/GDP-ranking-table 9-10 Quelle: Österreichische Nationalbank: https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.05 11-13 Quelle: Amt für Statistik Liechtenstein: https://www.liechtenstein-institut.li/application/files/5615/9256/6039/Datenbroschuere- 2020.pdf 14 Quelle: Österreichische Nationalbank: https://www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=9.3.35
4 • 1. Wirtschaftslage BIP Erhebung Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Liechtensteins stützt sich auf Verwal- tungsdaten, die unter anderem im Zuge der Steuerveranlagung anfallen. Deshalb liegen Ergebnisse erst dreiundzwanzig Monate nach Abschluss des Berichtsjahres vor. Eine erste BIP-Schätzung wird jeweils vierzehn Monate nach Abschluss des Berichtsjahres publiziert. Wegen des großen Anteils der Zupendler an der Ge- samtzahl der in Liechtenstein Erwerbstätigen – Ende 2019 (letztverfügbarer Wert) betrug ihr Anteil 56% – lassen sich nur bedingt Rückschlüsse vom Bruttoinlands- produkt auf die Einkommenssituation der liechtensteinischen Bevölkerung ziehen. 2018: BIP stieg erneut | Nach einem BIP-Wachstum von +3,8% im Jahr 2017, wuchs das nominale Brutto- 2020 schwierig, aber inlandsprodukt (BIP) der liechtensteinischen Volkswirtschaft im Jahr 2018 um Lichtblick für 2021 3,1% (letztverfügbarer Wert im Mai 2021). Das BIP lag im Jahr 2018 bei CHF 6,7 Mrd. Die Liechtensteiner Wirtschaft profitierte auch 2018 vom Aufschwung in Eu- ropa und erholte sich vom geldpolitischen Schock, den die Aufgabe des Euro-Min- destkurses durch die Schweizer Nationalbank im Januar 2015 ausgelöst hatte. Das Amt für Statistik errechnete für die liechtensteinische Volkswirtschaft 2019 im Zuge der Schätzung einen leichten Rückgang des nominalen Bruttoinlandsproduk- tes um −0.7%. 2020 war auch für die Liechtensteiner Wirtschaft ein schwieriges Jahr, jedoch zeichnen sich im 1. Quartal 2021 erste positive Entwicklungen ab (Wa- renexport +18,4%). 2020: Unternehmen Als andere verfügbare Kennzahl wird oft die liechtensteinische Konjunkturum- tendenziell zufrieden frage herangezogen, die vierteljährlich erscheint und deren Grundgesamtheit 70 mit der Geschäftslage; Prozent der liechtensteinischen Unternehmen repräsentiert. Den Ergebnissen des jedoch deutlich Gesamtjahres 2020 zufolge, bezeichnen 73% der befragten Unternehmen die all- gesunkene Umsätze & gemeine Geschäftslage als befriedigend und 18% als schlecht. Gleichzeitig er- Exporte freuen sich immerhin 9% über eine gute allgemeine Lage. Im Gesamtjahr 2020 ergab sich insgesamt eine Umsatzverringerung von 15% bei 25 ausgewählten Liechtensteinischen Großunternehmen. Einbußen mussten vor allem in der In- dustrie (-16%) und bei den Finanzdienstleistern (-12%) verzeichnet werden. Die Warenexporte schrumpften im Gesamtjahr 2020 um 16,4%. Mit CHF 2,8 Mrd. war das 2021: Volumen so tief wie seit 2002 nicht mehr. Erfreulicherweise verzeichneten die Wa- Konjunkturaufhellung renexporte im 1. Quartal 2021 bereits wieder ein starkes Wachstum (+18,4%). Für 2021 wird vor allem für den Industriebereich eine stabile Entwicklung erwartet; dies ist auf die stabile Entwicklung bei den Auftragseingängen und auf die damit verbundene bessere Auslastung der Anlagen zurückzuführen. Für den Dienstleis- tungssektor wird jedoch eine Verschlechterung erwartet. Baubranche 2020: Laut der zuletzt verfügbaren Baustatistik für das 4. Quartal 2020 des Amts für Sta- Zunahme bei Baube- tistik des Fürstentums Liechtenstein ergab sich eine Steigerung der Baubewilli- willigungen | gungen. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf eine größere Steigende Baukosten Anzahl von Bauprojekten in den Bereichen Wohnen, Industrie, Dienstleistungen machen Baunter- sowie Land- und Forstwirtschaft zurückzuführen. Im Bereich Infrastruktur wurden nehmen 2021 zu weniger Baubewilligungen als im Vorjahresquartal erteilt. Die geplanten Baukos- schaffen ten für die 152 bewilligten Bauprojekte betrugen im Berichtsquartal CHF 124,1 Mio.; dies entspricht einem Rückgang von 18% gegenüber dem Vorjahresquartal. Die geplanten Baukosten nahmen vor allem in den Bereichen Infrastruktur, Woh- nen sowie Land- und Forstwirtschaft ab. Im Bereich Industrie und Dienstleistun- gen wurde hingegen eine Zunahme verzeichnet. Die anhaltende Corona-Pandemie wirkt sich 2021 aber vor allem bezüglich der stark steigenden Baukosten negativ auf die Baubranche aus. Neben den extrem gestiegenen Materialkosten stellen auch lange Lieferzeiten ein großes Problem dar.
5 Produktivstes Land im Aus den Daten einer jüngsten Studie der Regierung geht hervor, dass Liechten- deutschsprach. Raum stein im Vergleich mit der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Deutschland die höchste Produktivität (Bruttoinlandsprodukt – BIP – im Verhältnis zu Beschäftigen) ausweist. Die Wirtschaftsleistung Liechtensteins hat sich von 1972 bis 2016 ver- vierfacht. In Lichtenstein fußt das BIP Wachstum im Wesentlichen auf Produktivi- tätssteigerung und nicht wie in den oben genannten Ländern auf einen Beschäfti- gungsausbau. Hohe F&E Ausgaben Die Daten zeigen weiter, dass Liechtenstein im Verhältnis zum Bruttoinlandspro- dukt mehr für Forschung und Entwicklung ausgibt als die forschungsstärksten OECD-Länder Israel, Südkorea und Schweden. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung finden dabei fast ausschließlich in der Privatwirtschaft statt. Liech- tenstein hat 2014 insgesamt 60 neue Patentanmeldungen eingereicht (zuletzt ver- fügbarer Wert). Das sind 1,6 Patentanmeldungen pro 1.000 Einwohner, was laut dem Bericht im Vergleich mit anderen Ländern „sehr hoch“ ist. Im Jahr 2019 wur- den in Liechtenstein insgesamt CHF 375,4 Mio. für interne Forschung und Ent- wicklung aufgewendet. 98% davon kamen aus dem privatwirtschaftlichen Unter- nehmenssektor. 2020: 1,9% Arbeits- Gemäß den Erhebungen des Arbeitsmarkt Service Liechtenstein (AMS FL) lag im losigkeit gleicht Jahr 2020 die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 1,9%. Im Jahr zuvor weiterhin Vollbe- wurde eine Arbeitslosenquote von 1,5% verzeichnet. Generell kann man bei diesen schäftigung Zahlen weiterhin von Vollbeschäftigung sprechen. Im Jahresdurchschnitt 2020 wa- ren 538 Stellensuchende registriert. Das waren 76 Personen oder somit 16,5% mehr als im Vorjahr. Im April 2021 lag man bei einem Wert von 1,8% und somit um 0,2 Prozentpunkten weniger als im April des Vorjahres. 2020: Außenhandel Wie bereits oben erwähnt, musste die Wirtschaft Liechtensteins 2020 vor allem im büßt an Dynamik ein Export große Verluste verzeichnen (-16,4%). Für 2020 wird auch beim Warenim- port ein Minus erwartet; die finalen Ganzjahreszahlen 2020 des Außenhandels lie- gen mit Anfang Mai 2021 noch nicht vor. Wichtigste Handelspartner sind auch 2020 weiterhin Deutschland, USA und Österreich, wobei die Warenexporte in die USA um 21% schrumpften. Warenexporte nach China nahmen hingegen um 59% zu. Österreich 2. wichtigs- Aus dem bei den Importen zweitwichtigsten Handelspartnerland Österreich bezog ter Handelspartner für Liechtenstein im Gesamtjahr 2020 Waren im Wert von 454 Millionen Franken; das Liechtenstein ergibt im Vorjahresvergleich ein Minus von -2,81%. Der Warenhandel mit der Schweiz wird traditionell nicht miteinbezogen. Metall- und Maschinen Die klar wichtigsten Warengruppen sowohl bei den Exporten wie auch den Impor- wichtigste Waren- ten Liechtensteins sind „Metalle“ sowie „Maschinen, Apparate, Elektronik“ mit je- gruppe weils ungefähr einem Viertel-Anteil. Bei den Warenexporten und -importen han- delte es sich vor allem um Rohstoffe und Halbfabrikate sowie Investitionsgüter. 2020: negative Zwischen Ende 2014 und 2017 war die Jahresteuerung gemäß dem Schweizer Lan- Jahresteuerung desindex der Konsumentenpreise negativ. Besonders tief war die Jahresteuerung im Zeitraum von April 2015 bis Januar 2016 mit Werten, die jeweils unter -1,0% la- gen. Im Jahresmittel 2015 belief sich die Deflation auf -1,1%. Für das Jahr 2016 wurde der Mittelwert bei -0,4% publiziert. Dies liegt auch am Preisdruck der Im- portware bedingt durch die Frankenaufwertung im Januar 2015. 2017 lag die Jah- resteuerung bei einem halben Prozent, erstmals wieder im positiven Bereich seit 2008. Nachdem 2018 der Wert mit 0,9% leicht anstieg, konnte für das Gesamtjahr 2019 ein Anstieg der Konsumentenpreise von 0,4% verzeichnet werden. Im Jahres- mittel für 2020 fand sich die Teuerung nach drei Jahren über Null mit -0,7% wie- der im Minus. Im März 2021 belief sich die Jahresteuerung erneut im negativen Bereich, nämlich auf -0.7%.
6 Liechtenstein hat Liechtensteiner verfügen im europäischen Vergleich über die höchste Kaufkraft. höchste Kaufkraft Sie liegt 4,6 Mal über dem europäischen Mittel. Kleines Land, große 36,5% der Beschäftigten in Liechtenstein finden ihren Arbeitsplatz im Industrie- Industrie sektor (Österreich: 25,4%, Schweiz: 20,8%). Dieser erzielt zusammen mit dem wa- renproduzierenden Gewerbe nicht weniger als 41% der jährlichen liechtensteini- schen Bruttowertschöpfung. Viele Industrieunternehmen sind in sehr spezialisier- ten Marktnischen tätig und nicht wenige haben es durch intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit geschafft, sich als Weltmarktführer in ihren Bereichen zu etablieren. Schwergewichte der Zu den größten Industrieunternehmen Liechtensteins zählen die Firmen liechtensteinischen ThyssenKrupp Presta (Automobiltechnik), Hilti (Maschinenbau), Ivoclar Vivadent Industrie (Dentaltechnikfirma), Hilcona, die Herbert-Ospelt-Gruppe (beide Nahrungsmittel) und Oerlikon Balzers (Maschinenbau). Zusammen beschäftigen diese sechs Schwergewichte der liechtensteinischen Industrie über 40.000 Mitarbeitende weltweit (circa 6.500 in Liechtenstein). • 2. Besondere Entwicklungen Wahlen 2021: Fortset- Im Februar 2021 fanden in Liechtenstein Wahlen statt. Die Vaterländische Union zung der Großen (VU) gewann mit einem minimalen Vorsprung vor der Fortschrittlichen Bürger- Koalition mit neuem partei (FBP). Die neu gebildete Regierung für die Legislaturperiode 2021-2025 Regierungschef stellt eine Fortsetzung der Großen Koalition der beiden großen bürgerlichen Parteien dar. Jedoch gibt es nun ein geändertes Mehrheitsverhältnis zu Gunsten der Vaterländischen Union, die den Regierungschef Daniel Risch stellt sowie insgesamt drei Regierungsmitglieder. Die FPB erhält zwei Sitze in der Regie- rung. Dafür behält die FBP den Vorsitz im Landtag. Die neue Regierung wurde im März 2021 angelobt. Liechtenstein feiert Liechtenstein feierte im Jahr 2019 300-jähriges Jubiläum. Es war der 23. Januar 300-jähriges Bestehen 1719, als der römisch-deutsche Kaiser Karl VI. die Alpenmonarchie in den Status eines Reichsfürstentums hob. Seither sind die ehemalige Grafschaften Vaduz und die Herrschaft Schellenberg als Fürstentum Liechtenstein Teil der europäi- schen Landkarte. Der Staatsfeiertag am 15. August markierte den Höhenpunkt der Feierlichkeiten. Liechtenstein nutzte das Jubiläum auch dazu, um das Land und Leute mit allen Facetten im Ausland bekannter zu machen. Corona-Krise trifft Die Krise rund um Covid-19 trifft auch Liechtensteins Volkswirtschaft und deren auch Liechtenstein Unternehmen. Das Fürstentum hat über sein Hilfspaket bislang CHF 87,7, Mio. (Stand Mai 2021) ausbezahlt, um lokale Unternehmen in der Krise zu unterstüt- zen. Das Hilfspaket wurde zwischenzeitlich adaptiert und ausgebaut. Ein wichti- ges Instrument ist auch in Liechtenstein die Kurzarbeit; für diese ist derzeit eine Verlängerung bis September 2021 vorgesehen. 2/3 der Entschädigungen wurden für die Kurzarbeitsentschädigung aufgewendet. Circa 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befanden sich zum Höhepunkt der Pandemie in Kurzarbeit; mit Stand Februar 2021 ist dieser Trend rückläufig und stand bei circa 1.200 Beschäftigten in Kurzarbeit. Auch private Haushalte gelangen durch die anhaltende Krise im- mer weiter unter Druck; lag doch die Haushaltsverschuldung bereits vor der Krise auf einem sehr hohen Niveau im internationalen Vergleich. Nur in Däne- mark und Australien sind Privathaushalte noch höher verschuldet. Finanzsektor trotz Laut einem aktuellen Bericht der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) be- Corona-Krise auf findet sich der Liechtensteiner Finanzsektor trotz Corona-Krise in einem stabi- Wachstumskurs
7 len Zustand. Im Gesamtjahr 2020 konnten trotz Pandemie gute Ergebnisse er- zielt werden; der Wachstumskurs kann voraussichtlich auch 2021 fortgesetzt werden. Darüber hinaus war der Finanzsektor eine wichtige Stütze für die Real- wirtschaft. Während der Finanzsektor – und insbesondere der Bankensektor – relativ zur Wirtschaftsleistung sehr groß ist, reduzieren eine vergleichsweise hohe Kapitali- sierung, die gesunde Profitabilität sowie eine stabile Finanzierungsbasis die da- mit verbundenen Risiken. Die Bilanzsumme der Liechtensteiner Banken inkl. ausländischer Gruppengesellschaften betrug per Ende 2020 CHF 94,7 Mrd. Per Ende 2020 verwalteten die Liechtensteiner Banken (inkl. ihrer Tochtergesell- schaften im Ausland) Kundengelder in der Gesamthöhe von CHF 365,4 Mrd. (+4,5% gegenüber 2019). Der Netto-Neugeldzufluss 2020 der Liechtensteiner Banken inklusive ausländischer Gruppengesellschaften betrug 2020 rund CHF 17,7 Mrd. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug für den Ban- kensektor CHF 543,4 Mio. Damit fielen die Gewinne zwar etwas niedriger aus als im Vorjahr 2019 (CHF 639,5 Mio.), der Rückgang hielt sich aber im Lichte der Pandemie im internationalen Vergleich in Grenzen. Gute Noten bei Infor- Liechtenstein erhält vom Global Forum der OECD gute Noten in Sachen Informa- mations- tionsaustausch in Steuersachen. Das Land hat die Note „Largely Compliant“ er- austausch in Steuer- halten, also weitgehend konform, teilt das Global Forum zur Transparenz und sachen zum Informationsaustausch in Steuersachen mit. Das Land habe Fortschritte bei der Behebung der Mängel gemacht, die in einer ersten Länderprüfung festge- stellt worden waren. Wie die Regierung in Vaduz mitteilt, hat die Länderprüfung namentlich festgestellt, dass die Informationen über die wirtschaftlich Berech- tigten sowie die Buchführungsunterlagen und Bankinformationen in Liechten- stein vorhanden seien. Der Austausch mit den Vertragspartnern des Landes werde positiv beurteilt. Das Global Forum habe auch aber Empfehlungen zu ver- bliebenen Defiziten ausgesprochen. So sollen die Aufsicht über Gesellschaften und Trusts mit dem Steuerstatus einer Privatvermögensstruktur verstärkt sowie die Informationspflichten liechtensteinischer Finanzintermediäre konkretisiert werden. Liechtenstein will Mit Hilfe des neu verfassten Blockchain-Gestzes (weitere Details siehe weiter „Crypto-Nation“ wer- unten) soll es künftig für Fintech und Krypto-basierte Unternehmen in Liechten- den stein einfacher sein, Fuß zu fassen. Gemeinsam mit einer effizient agierenden Finanzmarktaufsicht und günstigen Regulatorien hat sich Liechtenstein das am- bitionierte Ziel gesetzt, das Cryptovalley in Zug (CH) als führenden Blockchain Hotspot in den kommenden Jahren abzulösen. Dazu wurde unter anderem das „House of Blockchain“ eröffnet, wo künftig Projekte aus dem Blockchain-Be- reich vorangetrieben werden sollen. Zehn Projekte sind bereits zum Start mit an Bord. Weitere bekannte Unternehmen wie die Kryptobörse Bitfinex aus Hong- kong sowie der Blockchain Marktplatz Lykke aus der Schweiz zählen zu den Inte- ressenten an der neuen „Crypto-Nation“ Liechtenstein. Zudem ging im Sommer 2018 die erste Kryptobörse – die Liechtenstein Cryptoassets Exchange (LCX) – in Liechtenstein in Betrieb. Blockchain-Gesetz per Anfang 2020 trat das Gesetz über Token und VT (Vertrauenswürdige Technolo- 1.1.2020 in Kraft gien)-Dienstleister (TVTG) in Kraft. Das Gesetz definiert die rechtlichen Anforde- rungen für das Erbringen von Dienstleistungen auf VT-Systemen. VT-Systeme sind auf vertrauenswürdigen Technologien beruhende Transaktionssysteme (z.B. die Blockchain), die eine Vielzahl von wirtschaftlichen Dienstleistungen ermögli- chen. Ende 2020 waren zehn Unternehmen für 24 Dienstleistungen nach TVTG in Liechtenstein registriert. Das TVTG übertragt der Finanzmarktaufsicht die Re- gistrierung und die anlassbezogene Aufsicht über VT-Dienstleister. Der Schutz
8 von Personen, die VT-Dienstleistungen in Anspruch nehmen (im Folgenden Kun- denschutz), ist ein zentrales Ziel des TVTG. Blockchain Part- Liechtenstein will gemeinsam mit der EU die Nutzung der Blockchain-Technolo- nership EU-Liechten- gie in Europa voranbringen. Liechtenstein hat dazu das Blockchain Partnership stein unterzeichnet mit der EU unterzeichnet. Damit möchte sich Liechtenstein aktiv in die Diskussi- onen über die Nutzung der Blockchain-Technologie auf europäischer Ebene ein- bringen. Das European Blockchain Partnership bietet eine Plattform für die Zu- sammenarbeit von europäischen Blockchain-Experten. Ziel der EU ist es, eine Vorreiterrolle im Bereich Blockchain einzunehmen. Universität Lichten- Die Universität Liechtenstein hat ihren ersten Zertifikatsstudiengang zu Block- stein lehrt Blockchain chain und Fintech gestartet. Das Programm wird jährlich durchgeführt. Dabei und Fintech kooperiert die Universität mit der Bank Frick. Liechtenstein will Die Standortinitiative digital-liechtenstein.li hat der Regierung einen Katalog an führend in Digitalisie- Zielen und Maßnahmen im Bereich Digitalisierung übergeben. Die digitale Road- rung werden map soll den Wirtschaftsstandort bis 2025 zu einem der modernsten Staaten in diesem Bereich entwickeln. Steuerabkommen Liechtenstein hat das BEPS Abkommen mit 76 anderen Staaten und Territorien Liechtenstein – EU in Paris unterzeichnet. International tätige Unternehmen mit einem Umsatz von über 750 Millionen Euro sollen künftig ihre Gewinne nicht mehr so verschieben können, dass sie am Ende kaum noch Steuern zahlen. Liechtenstein will das BEPS Abkommen zunächst auf 15 bilaterale Vereinbarungen anwenden, dazu gehören unter anderem die Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland, der Schweiz und Großbritannien. AAA-Rating erneut Die internationale Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Länderrating für bestätigt Liechtenstein mit AAA und stabilem Ausblick erneut bestätigt. Die Bewertung stützt sich auf die positive Entwicklung in der Landesrechnung sowie die gute Vermögenslage der öffentlichen Haushalte. Die Bewertungsagentur verweist auch auf die starke Wirtschaft Liechtensteins, welche im Vergleich zu anderen Kleinstaaten breit abgestützt ist. Positiv hervorgehoben wird zudem die proak- tive Umsetzung von internationalen Regulierungsanforderungen im Bereich des Finanzplatzes. Liechtensteinischer Die liechtensteinischen Beherbergungsbetriebe verzeichneten im Jahr 2020 Tourismus stark ge- insgesamt 59.691 Gästeankünfte und 127.503 Logiernächte. Im Vergleich zum prägt von Covid-Ein- Vorjahr entspricht dies einer Covid-bedingten Abnahme von 40,2% bei den Gäs- schränkungen teankünften und von 28,2% bei den Logiernächten. Die meisten Gäste kamen 2020 aus der Schweiz. Sie machten einen Anteil von 50,9% an den Logiernächten aus. Deutschland folgt mit 24,43% auf Platz zwei. Danach folgen Österreich mit 4,4% und die Niederlande mit 2,8%. Die höchsten Abnahmen verzeichneten die Gäste aus dem Vereinigten Königreich mit einem Rückgang um 67% und den USA mit einem Minus von 86,8% bei den Logiernächte. • 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Waren- und Dienst- Im Gesamtjahr 2020 exportierte Österreich Waren im Wert von EUR 387,58 leistungsexporte Millionen in das Fürstentum Liechtenstein. Die Warenexporte mussten somit im gesunken Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von -14,9% verzeichnen. Generell zu den exportstärksten Warengruppen zählen mechanische und optische Maschi- nen als auch Apparate & Geräte (ohne den Bereich Schmuck und Edelmetalle
9 miteinzuberechnen). Vor allem bei den optischen Messgeräten ergab sich 2020 ein Minus von 10,3%. Bei Waren aus Eisen & Stahl gab es einen Rückgang von - 22,1%. Österreichs Dienstleistungsexporte ins Fürstentum Liechtenstein sanken im Ge- samtjahr 2020 um -18% auf einen Gesamtwert von EUR 214 Millionen. Warenimporte im Österreich importierte 2020 Waren aus dem Fürstentum im Wert von EUR Minus | Plus bei 415,36 Mio. Das bedeutet eine Verringerung um -2,81% gegenüber dem Vorjahr. Dienstleistungs- Zu den beliebtesten Importwaren zählten neben Maschinen auch elektrische importen Handwerkzeuge (Hilti), Heizungskessel (Hoval) und Tierfutter (Ospelt). Die Dienstleistungsimporte sind im Gesamtjahr 2020 hingegen auf EUR 204 Mio. gestiegen, ein Plus von 7,9% gegenüber dem Vorjahr. S-Bahnverbindung Das Projekt der Zugverbindung zwischen Liechtenstein und Feldkirch hatte ur- Liechtenstein- sprünglich gute Chancen auf Realisierung. Im April 2020 gab es von politischer Feldkirch: Nein des Seite das offizielle Go. Auf die Finanzierung hatte sich die Politik ebenfalls geei- Volkes nigt. Die geplante S-Bahn Liechtenstein sollte die bestehende S-Bahn Vorarl- berg und die S-Bahn St. Gallen zu einem regionalen Gesamtsystem verbinden. Dadurch sollte das Nahverkehrsangebot zwischen Feldkirch und dem schweize- rischen Buchs, entlang der bestehenden Streckenführung und über liechten- steinisches Staatsgebiet, verbessert werden. Dadurch hätten vor allem die Pendler aus Vorarlberg eine attraktive Alternative gehabt. Immerhin haben mehr als 8.200 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ihren Arbeitsplatz in einem Unternehmen in Liechtenstein, viele davon müssen jeden Tag durch Feldkirch. Am 30. August 2020 entschied sich die Liechtensteinische Bevölkerung im Zuge einer Abstimmung jedoch gegen das geplante S-Bahn Projekt zwischen Öster- reich und Liechtenstein. Die Regierung in Vaduz unterstützte das Projekt und wollte deshalb einen Kredit in der Höhe von EUR 65 Mio. dafür vergeben. Staatsvertrag mit Europaweit weicht das Bankgeheimnis dem automatischen Informationsaus- Österreich – Option zur tausch. Österreich und das Fürstentum Liechtenstein verfügen über ein bilate- Wahrung von rales Abänderungsprotokoll, wodurch anonyme Vermögensstrukturen (nicht na- Diskretions- türlicher Personen) bestehen bleiben, da diese weiterhin einer Abgeltungs- bedürfnissen steuer unterworfen sind. Durch die Abgeltungssteuer ist die Besteuerung si- chergestellt und es bedarf daher keinem Austausch von Informationen. Eines der größten österreichischen Unternehmen im Land ist Swarovski (trotz Österreichische des derzeitigen Belegschaftsabbaus). Unternehmen Die Telekom Austria hat zwischenzeitlich ihre Beteiligung an der Mobilkom Liechtenstein AG an das Fürstentum rückveräußert. Swarovski: auch in Triesen (FL) ist für Swarovski ein wichtiger weltweit agierender Standort. Unter Liechtenstein Stellen- anderem ist dort die weltweite Verantwortung für die gesamte Lieferkette ein- abbau in Umsetzung schließlich der Produktionsstätten in Thailand, Vietnam und China gebündelt. Am Standort arbeiten rund 400 Mitarbeitende. Vor der Corona-Krise plante Swarovski in den kommenden drei Jahren über 20 Millionen Euro in ein weltwei- tes Planungsprojekt sowie in die Modernisierung des Triesner Logistics Service Centers zu investieren. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um Covid-19 und der Tatsache, dass die Krise vor allem den internationalen Markt für Luxus- güter schwer trifft, plant Swarovski auch am Standort Triesen Stellen abzu- bauen. In den nächsten zwei Jahren werden mindestens 130 Jobs verschwinden; das entspricht etwa einem Drittel der derzeitigen Belegschaft in Liechtenstein. Das Logistik Service Center von Swarovski wird von Liechtenstein in die EU ver- legt.
10 Verstärkte Präsenz der Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB), die an ihrem Standort in Wien den Liechtensteinischen Umsatz 2017 verdoppeln konnte, will das Wachstum in Österreich weiter voran- Landesbank in treiben. Im Jahr 2018 hat die LLB Österreich mit der Semper Constantia Privat- Österreich bank AG mit Sitz in Wien fusioniert und deren Geschäft vollständig übernom- men. Im Mai 2021 wurde bekannt, dass die LLB einen weiteren Standort in Salz- burg eröffnen wird. Dieses Wachstum wurde auch durch die kürzlich geneh- migte Übernahme der High-Net-Worth-Kunden von Credit Suisse Österreich durch die LLB Österreich vorangetrieben. Dem voran ging die Genehmigung die- ser Vereinbarung durch die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde. Mit ei- nem betreuten Vermögen von über EUR 25 Mrd. und rund 240 Mitarbeitenden ist die LLB Österreich zur führenden Vermögensverwaltungsbank in Österreich ge- wachsen. Novomatic und Casinos Bis 2010 war Glücksspiel in Liechtenstein verboten. In den vergangenen Jahren Austria errichteten eröffneten die beiden österreichischen Unternehmen Casinos Austria und die neues Casino Novomatic-Tochter Casino Admiral Casinos. Nach dem bestehenden Casino Schaanwald wird nun ein zweites Casino in Balzers von den Casinos Austria er- öffnet. In Ruggell ist ein Admiral Casino in Betrieb. Anfang April 2016 sind das Geldspielgesetz und weitere Gesetze in Liechtenstein vom Landtag abgeändert worden, wodurch der Glücksspielmarkt für mehrere Betreiber geöffnet wurde. Für 2021 ist die Eröffnung eines weiteren Casinos in Liechtenstein geplant; es wäre das. 7 an der Zahl im Land. Nach Deutschland, Per 31. Dezember 2019 (letztverfügbarer Wert) waren in Liechtenstein insge- Großteil der Pendler samt 22.038 Grenzgänger beschäftigt – das sind rund 56% der Arbeitnehmer. aus Österreich Davon pendeln rund 8.700 (39.5%) aus Österreich ein. Die meisten Zupendler kommen aus der Schweiz (56,5%). Liechtenstein erneuert Liechtenstein und Österreich haben eine Neufassung ihres erstmals 1999 ge- Abkommen mit schlossenen Abkommens im Hochschulwesen unterzeichnet. Darin werden die Österreich Gleichwertigkeit der Reifezeugnisse und die umfassende Anerkennung von Hochschulzeugnissen sowie die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen aka- demischen Grade garantiert. Kleiner, potenter Auf Grund der Kleinheit des Marktes (ca. 38.000 Einwohner) empfiehlt sich ein Markt Markteinstieg oft nur bei gemeinsamer Bearbeitung mit der Schweiz. Es ist al- lerdings zu beachten, dass Liechtenstein in vielen Rechtsgebieten andere Rege- lungen vorsieht als die Schweiz. Kaufkräftige Kaufkräftige und auf Qualität bedachte Business- und Privatkunden schätzen Konsumenten das hochwertige und innovative österreichische Angebot, das sie teilweise auf ihren Österreich-Reisen kennen und schätzen gelernt haben. Fokusbranchen Die Bauindustrie und das Baugewerbe, inklusive energieeffizienter Gebäude- technik, bleiben weiter interessant. Generell bietet der umfassende Bereich des Clean Tech bzw. die Umweltbranche gute Möglichkeiten. Diese inkludieren Lie- ferungen oder Services von Maschinen und Anlagen, Zulieferungen oder Dienst- leistungen sowie Kooperationen für die Entwicklung neuer Produkte und Verfah- ren. Ausrüstungen und Services für die Industrie bleiben insgesamt für österrei- chische Anbieter interessant. Auch Konsumgüter (z.B. Wein), (Bio)Nahrungsmittel und Getränke aus dem Feinkostladen Österreich sind weiter gefragt, ebenso individualisierte Software- produkte oder IT-Dienstleistungen. Hier sind vor allem auch innovative Fintech Lösungen gefragt.
11 Liechtenstein ist EWR Liechtenstein ist EWR Mitglied, wodurch die vier Grundfreiheiten des EU Bin- Mitglied nenmarktes sowie die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs aner- kannt werden.
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