Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute

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Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
Veränderung in der Reifeentwicklung     03/2021 Laimburg Journal

Full Paper

Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler
Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
Changes in the ripening development of grapes in South Tyrolean viticulture according to the data of
the annual ripeningtests from 1985 up to now

Cambiamenti nello sviluppo della maturazione dell’uva in Alto Adige secondo i dati dei test di matura-
zione annuali dal 1985 ad oggi

Barbara Raifer1, Andreas Sölva1, Eva Überegger1, Christoph Sanoll1, Josef Terleth1, Florian Haas1

1   Versuchszentrum Laimburg, Pfatten, Italien

ABSTRACT                                                                                                    KEYWORDS
                                                                                                            grapevine, ripening development,
Since 1985, the Laimburg Research Centre has been carrying out, on on a weekly (a few                       climate change, sugar, acidity
weeks before full ripening), a test on the most important South Tyrolean grape for the pur-
pose of monitoring the ripening status and help winegrowers to plan their harvest. The re-                  CITE ARTICLE AS
sulting data represent at the same time an interesting documentation of the changes which                   Raifer Barbara, Sölva Andreas,
                                                                                                            Überegger Eva et.al. (2021).
occurred during this period. In addition to climate changes, with increasing average tempe-                 Changes in the ripening
ratures, the last three and a half decades in South Tyrol have been characterized by major                  development of grapes in South
changes in viticulture and, in particular, by the pursuit of higher grape and wine quality.                 Tyrolean viticulture according to
Today we register the same grape ripeness stage 19 to 50 days earlier than in 1985; the                     the data of the annual
                                                                                                            ripeningtests from 1985 up to now.
majority of cases has in average an about 3-weeks earlier ripening. It is not possible to de-
                                                                                                            Laimburg Journal 03/2021
termine from the available data to what extent these changes are due to the changing cli-                   DOI: 10.23796/LJ/2021.003
matic conditions or changes in cultivation. However, the latter might also play a role, espe-
cially in cases with an above-average early ripening.                                                       CORRESPONDING AUTHOR
At the same sugar content, the total acidity of musts did not decrease; likewise, the pH va-                Barbara Raifer
                                                                                                            Laimburg 6, Pfatten, 39040 Auer,
lues did not increase. This should have been expected due to the warmer conditions during
                                                                                                            Italien
the ripening period of the grapes. Rather, data show that, for the same sugar content, the                  barbara.raifer@laimburg.it
total acidity values have either remained similar or are higher today than in the past. In some             00390471969616
cases, with the same total acidity, the pH values are also lower today than in the past.
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
03/2021 Laimburg Journal      Veränderung in der Reifeentwicklung

EINLEITUNG                                        einiger Zusatzinformationen einiges mehr         entsprechendem Zugang zu Bewässerungs-
                                                  an Information und Aussagen erlaubt. Dem         wasser ausgestattet.
Die zeitlichen Veränderungen in der phäno-        war nicht so und daher stößt man bei der
logischen Entwicklung der Reben, der                                                               Essigfäule kam Mitte bis Ende der 80er Jahre
                                                  Auswertung der Daten auch schnell an Gren-
frühere Austrieb, die um zwei bis drei Wo-                                                         des letzten Jahrhunderts auf. Das Phänomen
                                                  zen. Aber auch so erlauben die Reifetestda-
chen frühere Blüte und auch der frühere Rei-                                                       war bis dahin so gut wie unbekannt und
                                                  ten noch interessante Einblicke und bezeu-
febeginn und Erntezeitpunkt lassen keinen                                                          löste die gefürchtete Traubenfäule oder
                                                  gen, wie deutlich sich die Realitäten im Süd-
Zweifel aufkommen, das Klima hat sich be-                                                          Botrytis weitgehend ab. Die Ertragsausfälle
                                                  tiroler Weinbau in den letzten Jahrzehnten
reits deutlich verändert [1] [2] [3] [4]. Wir                                                      waren bei den Sorten unterschiedlich hoch,
                                                  verändert haben.
ernten heute Trauben mit höheren Zucker-                                                           vor allem bei den Burgundersorten aber
gehalten, die Gesamtsäuregehalte sind             In den letzten 35 Jahren wurden in Südtirol      enorm. Bald erkannte man, dass lockerbee-
niedriger, oft so niedrig, dass ein Zusatz von    die meisten Anlagen erneuert und außer bei       rige Trauben von diesem Problem größten-
Säure notwendig wird. Der pH-Wert der             der Sorte Vernatsch wurde dabei in den           teils verschont blieben, während kompakte
Moste ist angestiegen, der Charakter der          meisten Fällen von Perglerziehung auf Spa-       Trauben von Essigfäule vollständig zerstört
Weine hat sich verändert. Dies nicht immer        lier umgestellt. Für die Entnahme der Reife-     wurden [12]. Die Förderung der Lockerbee-
zum Negativen. In vielen Weinbaugebieten,         tests wurde daher, bei Rodung der bisheri-       rigkeit, zunächst händisch, durch frühes Ent-
so z. B. auch für das Bordeaux kann belegt        gen Reifetest-Anlage, zwangsläufig auf eine      blättern während der Blüte [13], durch Ab-
werden, dass sich das allgemeine Qualitäts-       jüngere Anlage ausgewichen, meist auf eine       streifen der Trauben und durch Traubenhal-
niveau erhöht hat und heute deutlich mehr         Anlage in der Nähe oder zumindest auf eine       bieren, kam auf. Chemisches Ausdünnen
gute bis sehr gute Weinjahrgänge pro Jahr-        Rebanlage in einem vergleichbaren Stand-         wurde in Versuchen ausgereizt, blieb in Süd-
zehnt zu verzeichnen sind [5]. Dies trifft        ort. Zur Erneuerung vieler Anlagen und dem       tirol aber auf den Einsatz von Gibberellin bei
auch für Südtirol [6] [7] teilweise zu. Auch in   Wechsel des Erziehungssystems, kamen im          einigen Sorten, vor allem den Burgunder-
Südtirol hat sich der Weinbau in den letzten      Laufe der letzten 35 Jahre weitere Verände-      Sorten, beschränkt. Maschinelle Förderung
3-4 Jahrzehnten positiv entwickelt und dies       rungen im Anbau hinzu. In den allermeisten       der Lockerbeerigkeit wurde in mehreren Va-
ist nicht zuletzt auf die inzwischen deutlich     Fällen wurden die durchschnittlichen Er-         rianten geprüft, aber erstmals mit dem Ge-
höhere Reifeentwicklung der Trauben, zu-          träge deutlich abgesenkt von ursprünglichen      rät zur pneumatischen Entblätterung, wel-
rückzuführen. Neben diesen erfreulichen           Mengen zwischen 1-2 oder auch 2,5 kg Trau-       ches beim Einsatz zur Blüte oder unmittel-
Entwicklungen zeichnen sich für den Wein-         ben pro m2 in den 80er und den ersten 90er       bar danach auch Beeren zum Ausfallen
bau in Zukunft leider auch weniger erfreuli-      Jahren auf heute 0,5-1 kg Trauben pro m2         bringt, erfolgreich etabliert. Erst Jahre spä-
che Veränderungen infolge der ansteigen-          Standraum der Reben. Eine Ausnahme stellt        ter kamen die Bürsten dazu. Schließlich lös-
den Temperaturen ab [8] [9].                      dabei die Sorte Vernatsch dar, bei der die Er-   ten lockerbeerige Klone bei einigen Sorten
                                                  träge bis jetzt meist zwischen 1,2-1,5 kg        das Problem grundlegend [14] [15]. Erst
In der Zeit vor der Lese werden am Ver-           Trauben pro m2 Standraum der Reben lie-          nachdem man bereits mehrere Möglichkei-
suchszentrum Laimburg regelmäßig jeden            gen. Auch die Anlagen in den Tallagen wei-       ten zur Förderung der Lockerbeerigkeit in
Montag bei allen wichtigen Rebsorten in           sen meist eher etwas höhere Erträge auf.         der Praxis etabliert hatte, wurde klar, dass
mehreren Standorten repräsentative Bee-           Erst in allerjüngster Zeit zeichnet sich auch    es sich dabei um eine erste Anpassung des
renproben entnommen und im Labor für              bei Vernatsch, neben dem weiter anhalten-        Weinbaues an den Klimawandel gehandelt
Wein- und Getränkeanalysen analysiert. Be-        den Rückgang der Anbaufläche, eine teil-         hat. Die wärmeren Temperaturen in der Zeit
gonnen wurde mit diesen Reifetests im             weise Hinwendung zu niedrigeren Erträgen         der Traubenreife hemmten die Entwicklung
Jahre 1985, einige Lagen und Sorten kamen         und höherem Qualitätsniveau ab. Die über-        des Botrytispilzes, der klassischen Trauben-
allerdings erst später dazu. Die durchgeführ-     wiegend niedrigen Erträge bei allen anderen      fäule, förderten aber bei kleinsten Beschädi-
ten Mostanalysen sollten eine Hilfe für die       Sorten, werden seit Jahren mit sehr mäßiger      gungen der Beeren die Bildung von Essig-
Südtiroler Kellereien sein, zeitgerecht Hin-      Erhaltungsdüngung erzielt. Aufgrund der in       säure. Die Klimaänderung hatte sich be-
weise zum Reifeverlauf des Jahrganges lie-        früheren Jahrzehnten sehr hohen Düngerga-        merkbar gemacht.
fern und dadurch die Planung der Ernte er-        ben wurde in den letzten Jahrzehnten viel-
leichtern. Bei der Auswahl der Anlagen und                                                         All diese Veränderungen hielten in den letz-
                                                  fach die Düngung über Jahre vollständig aus-
der Planung der Arbeiten im Jahre 1985                                                             ten dreieinhalb Jahrzehnten im Südtiroler
                                                  gesetzt und erst bei bestätigter niedriger
dachte man nicht daran, dass diese Daten                                                           Weinbau verbreitet Einzug. Abzugrenzen
                                                  Versorgung aufgrund von Bodenanalysen
auch eine Dokumentation der Entwicklung                                                            wie sich diese Maßnahmen im Einzelnen
                                                  oder bei zu starkem Rückgang des vegetati-
des Weinbaues sein würden, in einer Zeit                                                           ausgewirkt haben und wieviel der inzwi-
                                                  ven Wachstums, in Maßen wieder aufge-
weitreichender und einschneidender Verän-                                                          schen erkennbaren Veränderungen der Rei-
                                                  nommen [11].
derungen. Veränderungen, die auf den Kli-                                                          feentwicklung auf die Klimabedingungen zu-
mawandel zurückzuführen sind, auf den in          Außerdem war in Südtirol im Jahre 1985 ein       rückgeführt werden kann, ist anhand der
Südtirol erfolgten Temperaturanstieg von          Großteil der Rebanlagen nicht mit einem Be-      hier vorliegenden Daten kaum möglich. Dies
1,8 °C im Zeitraum von 1970-2018 [10], aber       wässerungssystem ausgestattet. Trocken-          ist in vorliegender Arbeit auch nicht das pri-
auch auf die bewusst gesetzten Veränderun-        schäden waren bis dahin die große Aus-           märe Ziel. Vielmehr geht es hier darum, auf-
gen im Anbau, im Bestreben die Weinquali-         nahme. Erst nach den Trockenjahren An-           zuzeigen wie sich die Reifeentwicklung ver-
tät zu verbessern. Hätte man im Blick ge-         fangs der 90er Jahre änderte sich dies           ändert hat, die der wichtigsten Reifepara-
habt, mit diesen Daten zugleich auch die          schnell. Innerhalb weniger Jahre wurden          meter und auch die zeitliche Entwicklung
Entwicklung dokumentieren zu wollen,              über 90% der Rebanlagen Südtirols mit einer      der Reife.
hätte z.B. allein die jährliche Erhebung          fix eingebauten Bewässerungsanlage und
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
Veränderung in der Reifeentwicklung   03/2021 Laimburg Journal

Die hier dargestellten Daten erfassen die        METHODE                                        pro Anlage so gesammelt, dass dabei wei-
letzte Reifeentwicklungsphase der jeweili-                                                      testgehend alle Teile der Anlage vertreten
gen Sorten und Standorte. Vielfach wurden        Die wichtigsten Informationen zu den Test-     waren. Es wurden mehrere Reihen der An-
in den Tagen nach dem letzten Reifetestter-      anlagen deren Daten nachfolgend darge-         lage ganz abgeschritten und dabei gleichmä-
min die Trauben der jeweiligen Anlage gele-      stellt werden, sind in Tabelle 1 zusammen-     ßig verteilt, von zufällig ausgewählten Trau-
sen. Es ist aber nicht immer so, dass die Rei-   gefasst.                                       ben, Beeren entnommen. Pro Traube wur-
feentwicklung bis zur Lese dokumentiert                                                         den drei Beeren entnommen, jeweils eine
wurde. Es kann sein, dass in einzelnen Fällen    DIE ENTNAHME DER REIFETESTS                    im oberen, mittleren und unteren Teil.
erst ein, zwei oder im Extremfall auch drei      Die Beeren für die Analysen wurden jeden
Wochen nach dem letzten Reifetest geern-                                                        DIE AUFBEREITUNG DER PROBEN
                                                 Montag in den letzten 5-6 Wochen vor der
tet wurde.                                       voraussichtlichen Ernte entnommen, unab-       UND ANALYSEN
                                                 hängig von der Witterung. Feuchte Beeren,      Diese Beerenproben wurden manuell ge-
                                                 infolge von Niederschlägen, wurden im La-      quetscht, mittels einer kleinen Labormem-
                                                 bor mit Küchenpapier getrocknet. Für die       branpresse zweimal innerhalb 1 Min. bei 2
                                                 Entnahme der Proben wurden 300 Beeren          bar gepresst, der Most zentrifugiert (HERM-

Tab. 1: Übersicht der Rebanlagen in denen die Beerenproben für die Reifetest entnommen wurden. // Overview of the vineyards where the berry
samples for the ripening test were taken.

 Sorte                        Anlage                           Meereshöhe (m ü. NN)                   Zeitraum            Erziehungsform
 Variety                      Site                               Sea level (m a.s.l)                   Period             Training system

 Weißburgunder                Eppan-Berg                                 560                         1987-2004            Pergl

 Weißburgunder                Eppan-Berg                                 570                         2005-2019            Spalier

 Weißburgunder                Terlan-Eyrl                                280                         1985-2013            Pergl

 Weißburgunder                Terlan-Eyrl                                280                         2014-2019            Spalier

 Blauburgunder                Kastelbell-Fleck                           600                         1988-2019            Spalier

 Blauburgunder                Neumarkt-Mazzon                            360                         1992-2002            Pergl

 Blauburgunder                Neumarkt-Mazzon                            350                         2003-2019            Spalier

 Chardonnay                   Kurtinig-Dorf                              200                         1986-2004            Pergl

 Chardonnay                   Kurtinig-Giatl                             200                         2005-2017            Pergl

 Ruländer                     Kurtinig-Moos                              200                         1986-2019            Pergl

 Ruländer                     Salurn-Rosslauf                            200                         1986-2002            Pergl

 Ruländer                     Salurn-Pfatten                             200                         1993-2019            Pergl

 Gewürztraminer               Tramin Rungg                               330                         1985-2002            Spalier

 Gewürztraminer               Tramin Rungg                               330                         2003-2019            Spalier

 Sauvignon                    Terlan-Winkl                               270                         1990-2019            Spalier

 Sauvignon                    Eppan-Naun                                 400                         1993-2012            Spalier

 Sauvignon                    Eppan-Naun                                 400                         2012-2019            Spalier

 Vernatsch                    Marling-Schickenburg                       380                         1985-2019            Pergl

 Vernatsch                    Eppan-Kreit                                450                         1985-2019            Pergl

 Vernatsch                    Kaltern-Barleit                            370                         1985-2019            Pergl

 Vernatsch                    Kaltern-See                                230                         1985-2019            Pergl

 Vernatsch                    Bozen-St. Magdalena                        300                         1986-2019            Pergl
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
03/2021 Laimburg Journal    Veränderung in der Reifeentwicklung

LE Z513; 3500 Umdrehungen in 5 Min.) und        meist bereits in der ersten Septemberhälfte,     Jahrzehnten Säuregehalte erzielt, wie sie
filtriert (Faltenfilter Macherey Nagel 619 G    zwischen Tag 244 und 260 des Jahres. Vor         auch vor der Jahrtausendwende nicht selten
¼ • Ø 150 mm). Es erfolgten Messungen des       der Jahrtausendwende war dies kaum der           vorkamen. So kann gesagt werden, dass sich
Mostgewichtes (°KMW) (refraktometrisch),        Fall.                                            in Summe die Säurewerte zur Lese oder in
der Gesamtsäure, ausgedrückt in Weinsäure                                                        Nähe zur Lese nicht so deutlich verändert
                                                Abbildung 1 zeigt zudem die Zuckergehalte
(g/L) (titrimetrisch), des pH-Wertes (poten-                                                     haben, wie dies bei den Zuckergehalten zu
                                                aller Erhebungen des Standortes Terlan
ziometrisch), der Apfelsäure (enzymatisch),                                                      beobachten ist.
                                                (Terlan Eyrl) auf. Es handelt sich hier um ei-
Weinsäure (colorimetrisch) und des hefe-
                                                nen deutlich wärmeren Standort als Eppan         Ähnliches gilt für die in Abbildung 2 eben-
verwertbaren Stickstoffs (HVS) (enzyma-
                                                Berg. Entsprechend findet hier die Reifeent-     falls dargestellten Säuregehalte bei
tisch).
                                                wicklung überwiegend bereits vor dem             Weißburgunder in Terlan. Auch hier näher-
Im Laufe der Zeit wurde die Analytik weiter-    1. September statt. Die Zuckergehalte lagen      ten sich die Gehalte in Nähe zur Lese deut-
entwickelt und seit nunmehr ca. 10 Jahren       am 1. September in den Jahren vor der Jahr-      lich aneinander an. Deutlicher als in der küh-
werden die Beeren gepresst, zentrifugiert       tausendwende zwischen etwa 13 und                leren Lage Eppan Berg sind hier in den letz-
(zwischen 3000 und 9000 rpm) im Labor für       16 °KMW und danach zwischen 16 und               ten zwei Jahrzehnten einige Jahre zu erken-
Wein- und Getränkeanalytik zwischen 3000-       19 °KMW. Besonders vor der Jahrtausend-          nen in denen die Gesamtsäuregehalte früh,
4000 rpm, filtriert (Spritzenfilter Minisart    wende wurden teilweise auch nur mäßige           noch im Monat August, auf Werte um 5-6 g/l
5 μm, Sartorius) und mittels FTIR (FOSS®) auf   Zuckergradationen erzielt. In den letzten        abfielen. In den letzten zwei Jahrzehnten
folgende Inhaltsstoffe analysiert: Mostge-      zwei Jahrzehnten lag der Erntetermin teil-       fehlen gegen Ende der Reifeentwicklung
wicht, °KMW, pH-Wert, Gesamtsäure, Apfel-       weise bereits um den 1. September, bis           zwar Jahre mit höheren Säuregehalten um
säure, Weinsäure, HVS, Aminostickstoff,         Mitte September war aber auch in früheren        10 g, wie sie vor der Jahrtausendwende zum
Ammoniumstickstoff.                             Jahren meist der Lesetermin erreicht wor-        Teil vorkamen, aber in nicht wenigen Fällen
                                                den. Außerdem fällt noch auf, dass in beson-     wurden vor der Jahrtausendwende ähnliche
Der Tag des Jahres an dem in den einzelnen
                                                ders frühen Jahren, in denen die 18 °KMW         Gesamtsäurewerte wie in den 80er und 90er
Jahren 16 bzw. 18 °KMW erreicht wurden,
                                                bereits um den 230. Tag des Jahres, also         Jahren des letzten Jahrhunderts erzielt.
wurde rechnerisch durch Interpolation der
                                                etwa Mitte August vorlagen, der weitere Zu-      Auch hier gilt also, dass sich die Gesamtsäu-
Daten ermittelt. Die Verrechnung der Daten
                                                ckerzuwachs auch in der Spalieranlage in         rewerte zur Lese im Untersuchungszeitraum
und grafische Darstellung erfolgte mit IBM ®
                                                den Jahren nach der Jahrtausendwende,            nicht so eindeutig verändert haben wie die
SPSS Statistics sowie mit Microsoft Excel.      dann eher flach verläuft. Die 20 °KMW, die       Zuckergehalte.
                                                in der deutlich kühleren Lage in Eppan Berg
                                                                                                 Ein leicht anderes Bild zeigt Abbildung 2 bei
ERGEBNISSE                                      fast regelmäßig erzielt wurden, scheinen in
                                                                                                 der Sorte Vernatsch. Hier fällt die Gesamt-
                                                der deutlich wärmeren Lage Terlan eher
ZUCKERGEHALTE                                                                                    säure schon früh in der Reifeentwicklung auf
                                                nicht zustande zu kommen.
                                                                                                 eher niedrige Werte ab und liegt zum 1. Sep-
Da die Entwicklungen der Zuckergehalte und      Sehr stark verändert haben sich die Zucker-      tember bereits bei Werten zwischen 4-
auch der anderen Parameter in den einzel-       gehalte auch bei der Sorte Vernatsch. Abbil-     11 g/l. Auch hier finden sich Jahre nach der
nen Anlagen weitestgehend ähnlich verlau-       dung 1 zeigt alle verfügbaren Werte der          Jahrtausendwende mit ausnehmend niedri-
fen, werden jeweils nur einige Beispiele dar-   Lage St. Magdalena, Bozen. Auch hier sind        gen Gesamtsäuregehalten um 4 g/l und ei-
gestellt und näher besprochen. Die Abbil-       die Zuckerwerte zum 1. September heute           nige mit überdurchschnittlich hohen Wer-
dungen 1, 2 und 3 zeigen jeweils alle verfüg-   deutlich höher als Mitte der 80er Jahre des      ten um 8 g/l vor der Jahrtausendwende. Da-
baren Einzelmessungen der betreffenden          letzten Jahrhunderts. Sie schwanken zwi-         zwischen mischen sich die Jahre aber kun-
Lage auf. Die Sorte Weißburgunder in Eppan      schen knapp 10 °KMW und gut 18 °KMW.             terbunt durcheinander und es werden in der
Berg (Abb. 1) wies in den Jahren vor der        Die Ernte hat sich nur in einigen Jahren ver-    Nähe zur Lese in den letzten beiden Jahr-
Jahrtausendwende (blaue Punkte) am              früht, dafür wird aber in den letzten Jahren     zehnten ähnliche Gesamtsäurewerte erzielt,
1. September (Tag 244 des Jahres, gekenn-       mit sehr hohen Zuckergehalten zwischen 18        wie sie in den zwei vorhergehenden Jahr-
zeichnet durch die rote Linie) Zuckergehalte    und 20 °KMW gelesen, was vor der Jahrtau-        zehnten auch vorgekommen sind. Zwar wer-
zwischen 8 und 14 °KMW auf. Nach der Jahr-      sendwende nur in Ausnahmefällen so war.          den diese Werte nun etwas früher erreicht
tausendwende (grüne und rote Punkte) la-                                                         als in den 80er Jahren des letzten Jahrhun-
gen die Zuckerwerte zum 1. September be-        GESAMTSÄURE                                      derts, aber absolut gesehen liegen heute
reits zwischen etwa 13 bis fast 19 °KMW.                                                         viele Werte auf ähnlichem Niveau wie frü-
                                                Bei den Werten der Gesamtsäure zeigt sich
Man erkennt in der Grafik sehr gut, wie die                                                      her.
                                                ein etwas anderes Bild. Während die Werte
Zuckergehalte in der Erhebungszeit in den
                                                vor dem 1. September in der Lage Eppan           PH-WERT
einzelnen Jahren etwas abweichen, es im-
                                                Berg (Abb. 2) noch weit auseinander lagen,
mer kühlere und wärmere Jahre gibt, sich
                                                näherten sie sich mit zunehmender Reife im-      Beim pH-Wert ergibt sich eine ähnliche
z.B. grüne und blau markierte Jahre teil-
                                                mer weiter an. Von wenigen Ausnahmen ab-         Situation wie bei der Gesamtsäure. Zwar lie-
weise überschneiden, aber generell liegen
                                                gesehen, lagen die Werte in Nähe zur Ernte       gen die Werte zum 1. September in den Jah-
die Jahre nach der Jahrtauendwende ver-
                                                zwischen 5-10 g Gesamtsäure pro l Most. In       ren nach der Jahrtausendwende deutlich
mehrt im Bereich der höheren Zuckerge-
                                                einigen sehr warmen Jahren der letzten zwei      höher als vorher, betrachtet man aber die
halte. Auch wurden in vielen Jahren der letz-
                                                Jahrzehnte fielen die Säurewerte zwar früh-      Werte gegen Ende der Reifeperiode in Nähe
ten beiden Jahrzehnte sehr hohe Zuckerge-
                                                zeitig auf Werte um 5-6 g/l ab, in etlichen      zur Lese, so sind sie nur in einigen sehr war-
halte um die 19-20 °KMW erreicht und das
                                                Fällen wurden aber auch in den letzten zwei      men Jahren angestiegen. Sie lagen vor der
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
Veränderung in der Reifeentwicklung      03/2021 Laimburg Journal

Jahrtausendwende in einigen Jahren leicht        Anlage in Bozen St. Magdalena 50 Tage               samtsäuregehalten ist der pH-Wert eher
tiefer als in späteren Jahren, in der Mehrzahl   frühere Entwicklung der Zuckereinlagerung           niedriger als vor dem Jahr 2000 (Abb. 6 a-c).
der Jahre lagen sie aber vor und nach der        auf.
                                                                                                     So zeigt die Sorte Chardonnay bei einem Zu-
Jahrtausendwende auf ähnlichem Niveau
                                                 Das bedeutet, dass etwa Mitte der 80er              ckergehalt von 17 °KMW nach dem Jahr
(Abb. 3). Bei der Sorte Vernatsch in der sehr
                                                 Jahre des letzten Jahrhunderts bei Ver-             2000 etwa durchschnittlich 1,5 g höhere Ge-
warmen Lage in St. Magdalena werden
                                                 natsch in den drei höheren Lagen Kaltern            samtsäuregehalte als in den Jahren davor,
Werte bis knapp 3,8 erreicht, bei Weißbur-
                                                 Barleit, Eppan Kreit und Marling Schicken-          bei den Sorten Vernatsch und Weißburgun-
gunder in Eppan Berg liegen die pH-Werte
                                                 burg ein Zuckergehalt von 16 °KMW wenn              der sind es ca. 2 g höhere Gesamtsäurege-
immer unter 3,5 und in Terlan, in der für
                                                 überhaupt, dann durchschnittlich erst um            halte in den letzten beiden Jahrzehnten ge-
Weißburgunder sehr warmen Lage, steigen
                                                 den 15.-20. Oktober erreicht wurden. Heute          genüber früher. Bei einigen Sorten ist kein
die höchsten Werte leicht über diesen Wert
                                                 ist dieser Zuckergehalt um den 10.-15. Sep-         praktisch relevanter Unterschied zwischen
an, die überwiegende Mehrheit der Werte
                                                 tember zu erwarten. Bei Vernatsch in                vor und nach dem Jahr 2000 zu sehen, aber
liegt aber unter 3,4. Am ehesten ist in der
                                                 St. Magdalena wurden Mitte der 80er Jahre           wie bereits erwähnt ist die Tendenz bei allen
sehr warmen Lage Terlan ein Anstieg der pH-
                                                 die 16 °KMW in den ersten Oktobertagen er-          Sorten dieselbe.
Werte in der Nähe zum Lesetermin in den
                                                 reicht, inzwischen ist es in den meisten Jah-
letzten zwei Jahrzehnten gegenüber den                                                               Besonders ausgeprägt ist diese Veränderung
                                                 ren schon im August so weit.
Jahren davor, zu erkennen. In allen Anlagen                                                          bei der Sorte Weißburgunder in Eppan Berg
aber, in den hier dargestellten, wie auch in     Bei der Sorte Weißburgunder wurden in               (nicht abgebildet). Hier wurde bis zum Jahre
denen die hier nicht dargestellt sind, hebt      Eppan Berg Mitte der 80er Jahre die Zucker-         2004 eine eher ertragreiche Perglanlage be-
sich im pH-Wert ein Jahr besonders ab, näm-      gehalte von 16 °KMW durchschnittlich zwi-           probt und ab 2005 eine Spalieranlage mit
lich das Jahr 2003. In den Zuckerwerten, wie     schen 25. und 30. September erreicht, inzwi-        niedrigerem Ertragsniveau. Hier sind in den
auch bezüglich der zeitlich frühen Reifent-      schen trifft dies schon um den 20. August zu.       letzten zwei Jahrzehnten bei einem Zucker-
wicklung fällt 2003 nicht so deutlich auf. In-   In der wärmeren Weißburgunder-Lage in               gehalt von 18 °KMW etwa 2 g/l höhere Ge-
zwischen wurden in mehreren Jahren ähn-          Terlan waren die 16 °KMW früher um den              samtsäurewerte und bei 7 g/l Gesamtsäure
lich früh im Jahr, ähnlich hohe Zuckergehalte    10. September gegeben, heute bereits um             ein um etwa den Wert 0,2 niedrigerer pH-
wie 2003 erreicht. Aber die pH-Werte des         Mitte August.                                       Wert festzustellen.
Jahres 2003 sind fast bei allen Sorten und in
allen Standorten die höchsten welche je be-      DAS VERHÄLTNIS VON ZUCKER ZU
obachtet wurden.                                 GESAMTSÄURE UND VON GE-
                                                                                                     DISKUSSION
DIE ZEITLICHE VERFRÜHUNG DER                     SAMTSÄURE ZU PH-WERT                                Es ist augenscheinlich, dass heute die Reife
                                                                                                     früher einsetzt und früher geerntet wird als
REIFEENTWICKLUNG                                 Eine weitere Frage, die sich stellt, ist, ob sich   vor drei Jahrzehnten. Dass es sich dabei aber
                                                 das Verhältnis des Zuckergehaltes zur Ge-           um eine Verfrühung der Zuckereinlagerung
Um diese darzustellen und die einzelnen
                                                 samtsäure oder der Gesamtsäure zum pH-              von drei Wochen handelt gegenüber den
Jahre miteinander vergleichen zu können,
                                                 Wert mit zunehmender Klimaerwärmung                 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, über-
wurde der Termin errechnet an dem die
                                                 verändert hat. Natürlich ist es so, dass im         rascht einerseits, andererseits werden von
Rebsorten, je nach Sorte und erreichter
                                                 Falle einer Lese mit höherem Zuckergehalt           den allermeisten Weinbaugebieten Europas
Reife, einen Zuckergehalt von 16 oder
                                                 auch eine niedrigere Gesamtsäure zu erwar-          ähnliche große Verschiebungen aufgezeigt.
18 °KMW erreicht haben. Aus den Abbildun-
                                                 ten ist. Aber wie lagen bei gleichen Zucker-        In einigen hier vorliegenden Fällen ist die
gen 4 a-c kann abgelesen werden, um wie-
                                                 werten die Säuregehalte früher und wie sind         Verfrühung noch deutlich größer, bei der
viele Tage sich die Zuckereinlagerung ver-
                                                 sie heute? Die Abbildungen 5 a-c zeigen             Sorte Vernatsch in St. Magdalena beträgt sie
früht hat. So wurde im Jahre 2019 bei den
                                                 diese Zusammenhänge bei den Sorten                  50 Tage. Aus den vorhandenen Daten kann
Sorten Sauvignon, Chardonnay und Rulän-
                                                 Weiß- und Blauburgunder, Ruländer,                  nicht systematisch rekonstruiert werden,
der der Zuckergehalt von 16 bzw. 18 °KMW
                                                 Gewürztraminer, Chardonnay, Weißem Sau-             worauf diese Unterschiede bei den einzel-
etwa 20 Tage früher erzielt als Mitte bis
                                                 vignon und Vernatsch. In den meisten Fällen         nen Lagen zurückzuführen sind. Bei der An-
Ende der 80ziger Jahre des letzten Jahrhun-
                                                 wurden die Werte vor dem Jahre 2000 mit             lage St. Magdalena fällt allerdings auf, dass
derts, bei Gewürztraminer, der Weißburgun-
                                                 jenen nach dem Jahre 2000 verglichen, bei           sie in den letzten Jahren ein sehr niedriges
der-Anlage in Terlan und der Blauburgun-
                                                 Ruländer wurde bis 2004 mit ab 2005 in Be-          Ertragsniveau aufwies. Nicht ganz so ausge-
der-Anlage in Kastelbell waren es etwa 25
                                                 ziehung gebracht, da mit 2005 ein Wechsel           prägt, aber in der Tendenz ähnlich, verhält
Tage. Interessant ist aber, dass die Weißbur-
                                                 der Anlage stattgefunden hat.                       es sich auch beim Weißburgunder Eppan
gunder-Anlage in Eppan Berg und die
Blauburgunder-Anlage in Mazzon eine we-          Erstaunlicher Weise zeigen die Ergebnisse           Berg, die heutige Anlage liegt im Ertragsni-
sentlich größere Verfrühung der Zuckerein-       einen einheitlichen Trend auf: Bei gleichen         veau deutlich niedriger als die ursprünglich
lagerung um etwa 38-40 Tage aufweisen.           Zuckerwerten wurden nach dem Jahr 2000              beprobte Perglanlage. Es ist daher anzuneh-
Ebenfalls unterschiedlich ausgeprägt sind        immer eher höhere Gesamtsäurewerte ge-              men, dass die heutigen niedrigeren Erträge
die Zuckerentwicklungen in den Vernatsch-        funden als vorher und der pH-Wert ist bei           teilweise zur festgestellten Reifeverfrühung
Anlagen. Die drei Anlagen Kaltern Barleit,       gleicher Gesamtsäure nach dem Jahr 2000             mit beitragen. Eine erste deutliche Reduzie-
Eppan Kreit und Marling Schickenburg wei-        eher niedriger als vorher. Dies ist zumindest       rung der Erträge wurde Ende der 80er und in
sen eine sehr ähnliche Entwicklung auf mit       im kritischen Bereich so, also bei hohen Zu-        den 90er Jahren durchgeführt, aber bis her-
35-37 Tagen Vorsprung in der Zuckereinla-        ckergehalten ist heute eher mehr Gesamt-            auf in die heutige Zeit wurden, für die Erzeu-
gerung, Kaltern See zeigt 40 Tage und die        säure zu finden und bei niedrigen Ge-               gung besonders hochwertiger Weine, wei-
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
03/2021 Laimburg Journal     Veränderung in der Reifeentwicklung

tere Ertragsreduzierungen umgesetzt. Wei-        Warum wir, wie die vorliegenden Daten           feuchtet und die obersten 10 cm Boden, also
tere zugrunde liegende Ursachen zeichnen         deutlich zeigen, heute eher höhere Gesamt-      der Bereich mit dem höchsten Humusgehalt,
sich nicht ab, es sind z. B. nicht immer die     säurewerte und niedrigere pH-Werte bei          wird kaum angefeuchtet. Somit wird auch in
kühleren Lagen, welche eine größere oder         gleichen Zuckergehalten finden als früher,      der Trockenphase kaum Stickstoff aus der
kleinere Reifeverfrühung aufweisen. Zu er-       dürfte daher auf das Zusammenwirken der         Humusschicht der dauerbegrünten Wein-
warten gewesen wäre eine etwas geringere         stattgefundenen Veränderungen zurückzu-         bauböden Südtirols freigesetzt. Auch für die
Verfrühung in den bereits klimatisch sehr        führen sein. Im Detail dürften dabei aber die   Kaliumaufnahme ist eine Tröpfchenbewäs-
günstigen Lagen der jeweiligen Sorte. Bei        heutige mäßigere Wuchsintensität der Anla-      serung vermutlich in den meisten Fällen
Vernatsch war die mit Abstand größte Reife-      gen, die vielfach ganz ausgesetzten Stick-      nicht mit einer Ganzbodenbefeuchtung wie
verfrühung aber in der sehr warmen Lage in       stoffdüngungen und die im Vergleich zu den      sie bei natürlichen Niederschlägen erfolgt,
Bozen gegeben, bei Weißburgunder liegt           80er Jahren sehr begrenzte Ausbringung          zu vergleichen.
eine größere Reifeverfrühung in der höhe-        von Kalium eine Rolle spielen. So waren da-
                                                                                                 Eine Ausnahmeerscheinung unter den bis-
ren und kühleren Lage in Eppan Berg vor.         mals jährliche Gaben von bis zu 400 kg K2O
                                                                                                 herigen heißen und trockenen Jahren stellt
                                                 pro Hektar, ausgebracht zu zwei Terminen,
In allen Fällen liegt aber eine frühere Ent-                                                     nach wie vor das Jahr 2003 dar. Obwohl in-
                                                 im Frühjahr und etwa zu Farbumschlag (Ka-
wicklung der Zuckereinlagerung von etwa                                                          zwischen mehrere Jahre mit vergleichbar
                                                 lium für die Zuckereinlagerung!) keine Sel-
20-25 Tagen vor, in einer Anlage beträgt                                                         hohen und noch höheren Temperaturen
                                                 tenheit. Entsprechende Mengen werden
diese nur 19 Tage, in den meisten Fällen et-                                                     währen der Vegetationsperiode und ent-
                                                 heute in Südtirol vielfach im Zeitraum von 10
was mehr. In einem Fall beträgt die Reifever-                                                    sprechender Reifeverfrühung zu beobach-
                                                 oder noch mehr Jahren ausgebracht. Über-
frühung sogar 50 Tage. Das bedeutet nun                                                          ten waren, sind die 2003 erzielten hohen
                                                 höhte Kaliumaufnahme führt bekanntlich zu
nicht, dass inzwischen auch durchschnittlich                                                     pH-Werte der Moste immer noch unüber-
                                                 höherem Ausfall von Weinsäure und zu hö-
entsprechend früher geerntet wird, denn in                                                       troffen. Die Zucker- und Gesamtsäurewerte
                                                 herem pH-Wert [17] [18]. Auch gibt es Be-
den allermeisten Fällen werden die Trauben                                                       heben sich hingegen nicht gleich deutlich ab.
                                                 richte wonach eine höhere Stickstoffauf-
heute mit einem deutlich höheren Zucker-                                                         Wie es dazu kommt, bleibt noch eingehen-
                                                 nahme den pH-Wert der Moste und Weine
gehalt als früher gelesen.                                                                       der zu untersuchen. Eventuell spielt dabei
                                                 erhöht [19].
                                                                                                 die ausnehmend lange Hitze- und Trocken-
Besonders erstaunlich erscheinen die Ent-
                                                 Ein weiterer Faktor in diesem Zusammen-         phase im Jahre 2003, welche mehr oder we-
wicklungen der Zucker-Säure- und der
                                                 hang könnte die heute grundlegend andere        niger bis zur Ernte andauerte, eine Rolle. In
Säure-pH-Wert-Relation. An und für sich
wäre heute bei gleichem Zuckergehalt eine        Situation bei den Temperatur- und Boden-        den meisten Jahren treten in Südtirol, früher
niedrigere Gesamtsäure zu erwarten gewe-         wassergehalten sein. Die Niederschläge ha-      wie heute, vor der Ernte zumindest einzelne
sen. Die Trauben reifen heute früher, also       ben sich im Durchschnitt der Jahre in Südti-    intensive Niederschlagsereignisse auf.
bei wärmeren Tages- und Nachttemperatu-          rol kaum verändert. Allein aber durch die
                                                                                                 Laut dem Südtiroler Landesmeteorologen
ren, wodurch eine niedrigere Äpfelsäure zu       höheren Temperaturen und durch die heute
                                                                                                 Dieter Peterlin war 2019 das wärmste Jahr
erwarten wäre [16], da sie sich bei höheren      oft fast vollkommen schneefreien Winter
                                                                                                 in Bozen seit Beginn der Wetteraufzeich-
Temperaturen während der Reife schneller         dürfte der Wasserverbrauch der Pflanzen
                                                                                                 nungen im Jahre 1850. An 2. Stelle kommt
abbaut. Die hier vorliegenden Daten zeigen       und die stattfindende Verdunstung heute
                                                                                                 das Jahr 2018, gefolgt von 2014 als das dritt-
dies aber nicht, im Gegenteil, entweder lie-     wesentlich größer als früher sein [5]. Es ist
                                                                                                 wärmste Jahr [20]. Weinbaulich gesehen
gen die Werte heute bei gleichem Zucker-         daher anzunehmen, dass inzwischen über
                                                                                                 war 2019 kein besonders frühes Jahr und vor
gehalt ähnlich wie früher oder die Säure-        weite Strecken der Vegetationsperiode und
                                                                                                 allem 2014 war ein ausnehmend spätes
werte sind bei gleichen Zuckergehalten           auch in der Reifephase der Trauben in den
                                                                                                 Weinbaujahr. Höhere Jahres-Durchschnitts-
mehr oder weniger ausgeprägt höher als           meisten Jahren größere Wasserdefizite vor-
                                                                                                 temperaturen bedingen somit nicht unbe-
früher. Es gibt keinen einzigen Fall wo es um-   liegen, als das in der Vergangenheit der Fall
                                                                                                 dingt auch eine frühere Traubenernte, viel-
gekehrt ist und wo die Gesamtsäuregehalte        war. Auch dies dürfte sich auf die Kalium-
                                                                                                 mehr kommt es auf die Wettersituation zu
bei gleichem Zuckergehalt heute im Durch-        und auch auf die Stickstoffaufnahme auswir-
                                                                                                 den kritischen Phasen der Entwicklung der
schnitt der Jahre niedriger sind als früher.     ken und damit auch die Gesamtsäure und
                                                                                                 Rebe, vor und zur Blüte und während der
Zum Teil ist es auch so, dass bei gleichen Ge-   den pH-Wert mit beeinflussen. Bei beiden
                                                                                                 Reifeperiode an.
samtsäurewerten der pH-Wert niedriger ist        Elementen, bei Kalium wie bei Stickstoff,
als vor Jahrzehnten. Dabei macht es keinen       wird die Aufnahme mit zunehmender Bo-           Ein weiteres Phänomen scheint sich abzu-
Unterschied, ob von Pergl- auf Spaliererzie-     denaustrocknung erschwert.                      zeichnen. Wie die Abbildungen 4 a-c erken-
hung gewechselt wurde oder ob das Erzie-                                                         nen lassen, scheinen die Jahrgangsschwan-
                                                 Allerdings wird in Südtirol heute vielfach
hungssystem weiterhin die Pergl geblieben                                                        kungen in den letzten ein bis zwei Jahrzehn-
                                                 auch bewässert, während zu Beginn der hier
ist. Am Erziehungssystem liegt es also nicht.                                                    ten eher zuzunehmen. Jahre mit ausneh-
                                                 aufgezeigten Erhebungen die Mehrzahl der
Allein an der Ertragsreduzierung dürfte es                                                       mend früher Reife wechseln mit eher späte-
                                                 Rebanlagen noch nicht mit entsprechender
auch kaum liegen, werden doch die heuti-                                                         ren Jahren ab. Klimaforscher nehmen an,
                                                 Technik ausgestattet waren. Bei der Bewäs-
gen niedrigen Erträge oft für die niedrigen                                                      dass dies eine Auswirkung des Klimawandels
                                                 serung handelt es sich im Weinbau aber fast
Gesamtsäuregehalte mit verantwortlich ge-                                                        ist und in Zukunft vermehrt Wechsel zwi-
                                                 ausschließlich um Tröpfchenbewässerung,
macht. Bei den Ausdünnversuchen am Ver-                                                          schen kühleren und warmen Phasen zu ver-
                                                 somit werden punktuelle Wassergaben ver-
suchszentrum Laimburg in den 80er Jahren                                                         zeichnen sein könnten. Es erscheint sogar
                                                 abreicht, welche einen begrenzten Feucht-
des letzten Jahrhunderts gingen die niedri-                                                      möglich, dass es mit fortschreitender Klima-
                                                 kegel im Boden erzeugen. Es wird nicht der
geren Erträge tatsächlich mit eher niedrige-                                                     änderung, wieder Jahre oder auch mehrere
                                                 gesamte Wurzelraum der Reben durch-
ren Gesamtsäurewerten einher.
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
Veränderung in der Reifeentwicklung     03/2021 Laimburg Journal

Jahre in Folge mit deutlich kühleren Bedin-
gungen geben könnte [21].                            ZUSAMMENFASSUNG
Wie die dargestellten Ergebnisse zeigen, ha-
                                                     Seit dem Jahr 1985 werden am Versuchszentrum Laimburg
ben in den vergangenen dreieinhalb Jahr-
                                                     alljährlich im Herbst, in den Wochen vor der Reife, bei den
zehnten beachtliche Veränderungen in der
                                                     wichtigsten Südtiroler Rebsorten Tests durchgeführt, um die
Reifeentwicklung der Trauben stattgefun-
                                                     Reifesituation zu ermitteln und den Weinbaubetrieben die
den. Durchschnittlich ernten wir heute deut-
                                                     Planung der Ernte zu erleichtern. Die dabei gewonnenen Daten
lich früher im Jahr Trauben mit höheren Zu-
                                                     stellen zugleich eine interessante Dokumentation der
cker- und niedrigeren Gesamtsäuregehalten
                                                     Veränderungen in diesem Zeitraum dar. Neben der Klima-
als früher. Das Zucker- Säureverhältnis der
                                                     änderung mit einer Zunahme der durchschnittlichen Tempe-
Trauben hat sich bisher, bei gleichem Zu-
                                                     raturen waren die letzten dreieinhalb Jahrzehnte in Südtirol auch
ckergehalt und im Durchschnitt der Jahre,
                                                     von großen Veränderungen im Weinbau und insbesondere durch
aber nicht verschlechtert. Die bisherigen
                                                     das Streben nach höherwertiger Trauben- und Weinqualität
Veränderungen der Reifeentwicklung, so-
                                                     geprägt. Derselbe Zuckergehalt der Trauben wird heute um 19-50
weit es die hier vorliegenden Daten erken-
                                                     Tage früher erreicht als zu Beginn der Reifetests im Jahre 1985. In
nen lassen, können daher als groß und ein-
                                                     den allermeisten Fällen ist eine Reifeverfrühung von etwa 3
schneidend bezeichnet werden, nicht aber
                                                     Wochen zu erkennen. Aus den vorliegenden Daten kann nicht
als ausgesprochen negativ. Selbst in den
                                                     ermittelt werden wieweit diese Veränderungen auf die ver-
sehr warmen Lagen Südtirols können bisher,
                                                     änderten Klimabedingungen oder auf Veränderungen im Anbau
trotz der beachtlichen Reifeverfrühung, im-
                                                     zurückzuführen sind. Letztere dürften auch eine Rolle spielen,
mer noch Trauben mit geeigneten Voraus-
                                                     insbesondere in den Fällen mit überdurchschnittlicher
setzungen für die Weinbereitung erzeugt
                                                     Reifeverfrühung. Die Gesamtsäurewerte der Moste sind bei
werden. Es stellt sich allerdings die Frage,
                                                     gleichem Zuckergehalt nicht abgefallen bzw. auch der pH-Wert ist
wie lange dies so bleiben wird. Zunehmend
                                                     bei gleichem Zuckergehalt nicht angestiegen. Dies wäre eigentlich,
Probleme bereiten könnten auch die Ext-
                                                     aufgrund der inzwischen wärmeren Bedingungen während der
remwetterlagen. Einzelne Jahre mit ex-
                                                     Traubenreife, zu erwarten gewesen. Vielmehr ist es so, dass bei
tremem Witterungsverlauf haben sich be-
                                                     gleichem Zuckergehalt die Gesamtsäurewerte entweder ähnlich
reits, wie aufgezeigt, stark vom durch-
                                                     geblieben sind oder heute höher liegen als früher. Teilweise ist bei
schnittlichen Verlauf der Reife abgehoben.
                                                     gleichen Gesamtsäurewerten auch der pH-Wert heute niedriger
Man denke an die auffallend hohen pH-
                                                     als früher.
Werte im anhaltend heißen und trockenen
Jahr 2003 oder die unterdurchschnittliche
und späte Reifeentwicklung im warmen,                RIASSUNTO
aber feuchten Jahr 2014. Die prognosti-
zierte, weitere Zunahme extremer Wetter-             Dal 1985 al Centro di Sperimentazione Laimburg, nelle settimane
ereignisse beinhaltet für den Weinbau der            prima della vendemmia, vengono eseguiti test di maturazione
                                                     delle varietà di vite più importanti dell’Alto Adige. Lo scopo è di
Zukunft daher jedenfalls ein erhöhtes Risiko.
                                                     monitorare lo stato di maturazione e facilitare alle aziende viticole
                                                     la programmazione della vendemmia. I dati risultanti
                                                     rappresentano inoltre una documentazione interessante dei
                                                     cambiamenti avvenuti in questo arco di tempo. Oltre al
                                                     cambiamento climatico con un aumento delle temperature medie,
                                                     gli ultimi tre decenni in Alto Adige sono stati caratterizzati da un
                                                     crescente orientamento verso la produzione viticola di alta qualità.
                                                     Oggi, rispetto all’anno 1985, lo stesso contenuto di zuccheri
                                                     dell’uva viene raggiunto da 19-50 giorni prima. Nella gran parte dei
                                                     casi si può notare un anticipo della maturazione di circa tre
                                                     settimane. Dai dati disponibili non è possibile stabilire in quale
                                                     misura questo anticipo è dovuto al cambiamento climatico e
                                                     quanto contribuiscono tali cambiamenti alla coltivazione dei
                                                     vigneti. È però probabile che anche questi ultimi abbiano un certo
                                                     ruolo, soprattutto nei casi con un anticipo della maturazione sopra
                                                     la media. A parità di grado zuccherino, i valori di acidità totale dei
                                                     mosti non sono calati, così come i valori di pH non sono aumentati.
                                                     A causa di una maturazione anticipata in condizioni climatiche più
                                                     calde, ci si sarebbe aspettati uno scenario diverso: i dati di-
                                                     mostrano invece che a parità di grado zuccherino i valori di acidità
                                                     totale sono invariati o addirittura aumentati rispetto al passato. In
                                                     alcuni casi, a pari acidità totale, i valori di pH dei mosti sono minori
                                                     rispetto al passato.
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
03/2021 Laimburg Journal         Veränderung in der Reifeentwicklung

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Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
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ANHANG: ABBILDUNGEN

Abb. 1: Alle verfügbaren Werte der Most-Zuckergehalte der Sorte Weißburgunder in den Erhebungsjahren in einer höheren und einer tiefen Lage
(Eppan Berg und Terlan) und der Sorte Vernatsch in Bozen, St. Magdalena. // All available values of the must soluble solids in the survey years in a
high and a low site of the variety Pinot blanc (Eppan Berg and Terlan) and of a Vernatsch vineyard in Bozen St. Magdalena.
Veränderungen in der Reifeentwicklung der Trauben im Südtiroler Weinbau laut den Daten der jährlichen Reifetests von 1985 bis heute
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Abb. 2: Aller verfügbaren Werte der Most-Gesamtsäure in den Erhebungsjahren der Sorte Weißburgunder in einer höheren und einer tiefen Lage
(Eppan Berg und Terlan) und der Sorte Vernatsch in Bozen, St. Magdalena. // All available values of must total acidity in the survey years in a high
and a low site of the variety Pinot blanc (Eppan Berg and Terlan) and of a Vernatsch vineyard in Bozen St. Magdalena.
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Abb. 3: Alle verfügbaren Werte der Most pH-Werte in den Erhebungsjahren der Sorte Weißburgunder in einer höheren und einer tiefen Lage (Eppan
Berg und Terlan) und der Sorte Vernatsch in Bozen, St. Magdalena. // All available values of the must pH in the survey years in a high and a low site
of the variety Pinot blanc (Eppan Berg and Terlan) and of a Vernatsch vineyard in Bozen St. Magdalena.
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Abb. 4 a-c: Tag des Jahres an dem in den einzelnen Jahren und Anlagen, je nach Sorte, ein Zuckergehalt von 16 oder 18 °Babo (KMW) erreicht worden
ist. // Day of the year when in the single years and vineyards, according to the variety, TSS of 16 or 18 °Babo have been riched.

Abb. 4a.
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Abb. 4b.
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Abb. 4c.
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Abb. 5 a-c: Relationen der Most-Zuckergehalte zu den Gesamtsäurewerten der einzelnen Sorten und Anlagen. // Relations between must total
soluble solids (TSS) and total acidity of the single varieties and sites.

Abb. 5a.
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Abb. 5b.
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Abb. 5c.
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Abb. 6 a-c: Relationen der Most-Gesamtsäurewerte zu den pH-Werten der einzelnen Sorten und Anlagen. // Relations between must total acidity
and pH-valuse of the single varieties and sites.

Abb. 6a.
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Abb. 6b.
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Abb. 6c.

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