VERENASCHLUCHT Ein verstecktes Meer! - NUMMER KANTON STANDORT ENTSTEHUNGSALTER - Swisstopo
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© Christof Sonderegger Erläuterungsblatt Thema: Erosion VERENASCHLUCHT Ein verstecktes Meer! NUMMER 17 KANTON Solothurn STANDORT 2607200 1230400 ENTSTEHUNGSALTER 200 – 145 Mio. Jahre Standort Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra Bundesamt für Landestopografie swisstopo Landesgeologie
VERENASCHLUCHT Ein verstecktes Meer! Vor 180 Millionen Jahren war das Gebiet des späteren Juras von einem Meer bedeckt und es herrschte ein tropisches Klima. Anhand der Gesteine der Verenaschlucht lassen sich Rückschlüsse auf dieses geolo- gische Zeitalter ziehen. NW SE Vor 180 bis 150 Millionen (Mio.) Jahren lag die Region weiter im Süden, bedeckt von einem warmen, seichten Meer, der Tethys. Über diese lange Zeitspanne mit wechselnden Umgebungsbedingungen kam es am Boden des Meeresbeckens zur Ablagerung von Sedimenten und Organismen in Schichten unterschiedlicher Mächtigkeit. Diese Sedimente und Überreste von Organismen machen den beson- deren Charakter der Gesteine in der Region der Verenaschlucht aus. NW SE Vor 40 Mio. Jahren bewegten sich das damalige Afrika und Europa aufeinander zu, wodurch die Tethys verschwand und sich infolge der Kollision dieser beiden Konti- Jura Molassebecken Alpen nente die Alpen bildeten. Durch die gewaltige Krafteinwirkung wurden die bis dahin abgelagerten Sedimente angehoben und gefaltet. Vor 30 Mio. Jahren führte Verenaschlucht die Erosion des Alpenreliefs zur Ablagerung der Molasse im Molassebecken. Vor 10 bis 5 Mio. Jahren, beim letzten Alpenschub, wurden die Sedimente gefaltet; die heutige Jurakette entstand. NW Schlucht SE Der Verenabach, der bereits vor der Auffaltung des Juras existierte, verfügt über eine Weissentein solche Erosions- und Auflösungskraft, dass er die Schlucht immer tiefer quer zum Verlauf der Jurakette in das Gestein hineingrub. Während der letzten Eiszeit vor 120‘000 bis 18‘000 Jahren überzogen die Gletscher ein letztes Mal das Molassebe- Verenabach cken bis zum Jura. Dabei wurden Sedimentgesteine vom Gletscher abgetragen, mitgeführt und an anderer Stelle wieder abgelagert. Die erodierten und transportier- ten Sedimente heissen glaziale Ablagerungen. NW SE St.Niklaus Einsiedelei In der Gegend der Einsiedelei gibt die so entstandene Schlucht den Blick frei auf Verenabach den lokalen weissen und oolithischen Verenakalk (bis 40 m dick). Bei St-Niklaus Rüttenen kann man den Kalkstein mit Schildkrötenfossilien und Krokodilzähnen beobachen. Die obigen Figuren sind nicht massstabgetreu! Legende der Kontinente Alter europäischer Kontinent Alter afrikanischer Kontinent Tethys Legende der Gesteine Glaziale Ablagerungen (18‘000 Jahre – heute) Molasse (30 – 20 Mio. Jahre) Kalkstein (152 – 150 Mio. Jahre) Kalkstein mit Schildkrötenfossilien und Krokodilzähnen (157 – 152 Mio. Jahren) Oolithischer Verenakalk (157 Mio. Jahre) Mergel (163 – 157 Mio. Jahre) 0 100 200 300m Massstab 1: 10,000 © swisstopo Gedruckt am 18.05.2016 10:37 https://s.geo.admin.ch/6bee5e1e7b www.geo.admin.ch ist ein Portal zur Einsicht von geolokalisierten Informationen, Daten und Diensten, die von öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden Haftung: Obwohl die Bundesbehörden mit aller Sorgfalt auf die Richtigkeit der veröffentlichten Informationen achten, kann hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen keine Gewährleistung übernommen werden.Copyright, Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft. http://www.disclaimer.admin.ch Geologische Vektordatensätze und Legende auf dem Geoportal des Bundes map.geo.admin.ch
Wie hat sich das Arbeitsblatt Wasser einen Weg Fragen/Aktivitäten VERENASCHLUCHT durch den Berg hindurch gebahnt? Ein verstecktes Meer! ENTDECKEN EXPERIMENTIEREN ERKUNDEN 1 Betrachten Sie das Foto der Verenaschlucht. Be- 4 Experiment 1: Simulieren Sie das Phänomen 5 Wandern Sie dem Verenabach entlang in die Ve- schreiben Sie mit der Klasse die unterschiedlichen der Erosion mit Hilfe eines Sandhaufens und renaschlucht! Bestandteile der Landschaft. Lassen Sie die Schü- Wasser. Füllen Sie Sand in eine Schüssel. Bilden 6 Nebst ihrer landschaftlichen Schönheit ist die lerinnen und Schüler Vermutungen anstellen, wie Sie daraus einen Hügel. Giessen Sie anschliessend Verenaschlucht auch bekannt für die Einsiedelei. sich der Verenabach seinen Weg durch die Jurafalte mit einer Giesskanne Wasser über den «Berg» und Ergänzen Sie Ihre Wanderung mit einer Führung hindurch gegraben hat! beobachten Sie den Weg, den sich das Wasser durch die Einsiedelei und/oder die Schlucht! bahnt, und die Menge an erodiertem Material. 2 Erarbeiten Sie mit der Klasse die Informationen 7 Betrachten Sie die letzteiszeitliche Vergletsche- auf dem Erläuterungsblatt. Lassen Sie die Schü- Experiment 2: Alpenfaltung. Simulieren Sie mit Hil- rung im Gebiet des heutigen Verenabachs! lerinnen und Schüler die Textteile und Grafiken fe von Modelliermasse, wie sich verschiedene Ge- Versuchen Sie herauszufinden, wie dick die Eisde- – ausgeschnitten und separat verteilt – einander steinsschichten stapeln. cke im Raum Solothurns gewesen sein könnte. zuordnen. Experiment 3: Sedimentation. Nehmen Sie eine 3 Stellen Sie den Schülerinnen und Schülern die mit Wasser und etwas Sand gefüllte Glasschüssel Frage, weshalb der Verenabach bei der Jurafaltung und bringen Sie das Wasser-Sand-Gemisch in nicht gestaut wurde und sich trotz der Hebung Bewegung. Stellen Sie die Schüssel nun ab und des Juras weiter seinen Weg Richtung Südwesten beobachten Sie, was passiert, wenn die Bewegung bahnte! des Wassers abnimmt.
Wie hat sich das Arbeitsblatt Wasser einen Weg VERENASCHLUCHT Antworten durch den Berg hindurch gebahnt? Ein verstecktes Meer! ENTDECKEN EXPERIMENTIEREN ERKUNDEN 1 Suchen Sie eventuell zur Veranschaulichung wei- 4 Experiment 1: Die Erosion des Sandes nimmt mit 5 Markierte Wanderwege finden Sie unter www. tere Bilder der Schlucht, und ergänzen Sie diese der Erhöhung der Wassermenge und der Dauer des wanderland.ch/de/services/sehenswuerdigkeiten/ allenfalls mit einem Luftbild und/oder der 3D-Karte «Niederschlags» zu. Führen Sie das Experiment sehenswuerdigkeit-0501.html. auf map.geo.admin.ch (roter Button rechts). Ver- nach Möglichkeit in einem Sandkasten durch. 6 Informationen zur Einsiedelei und zu den Füh- gleichen Sie die Antworten der Schülerinnen und Experiment 2: Drücken Sie zwei, drei verschieden- rungsangeboten finden Sie unter: Schüler und/oder veranstalten Sie einen Wettbe- farbige Lagen Modelliermasse platt. Legen Sie die www.einsiedelei.ch werb, wer die beste, originellste Antwort auf die Schichten übereinander. Schneiden Sie die Masse bzw. unter www.solothurn-city.ch. Frage gibt. in der Mitte entzwei. Drücken Sie nun auf beiden 7 Geben Sie auf map.geo.admin.ch die Begriffe 2 Siehe Erläuterungsblatt. Seiten, bis die Schichten in die Höhe gedrückt wer- «Verenabach» und «Letzteiszeitl. Max (Vektor) den und sich überlagern. Mit diesem Experiment 3 Die Erosionskraft des Flusses blieb auch während 500» ins Suchfeld ein. Die Eisdecke erreichte im können Sie darstellen, wie die afrikanische und der Jurafaltung bestehen. Da sich diese Faltung Raum Solothurn eine Dicke von immerhin ca. 300 die europäische Platte konvergierten. Um die Fal- über einen langen Zeitraum erstreckte, konnte der m! tung noch besser zu demonstrieren, legen Sie drei Fluss ständig am Gestein «nagen». Es wurde also verschiedenfarbige Lagen Knetmasse in einer auf jeweils mehr Gesteinsmaterial erodiert als ange- drei Seiten geschlossenen Form aus Lego®-Mauern hoben wurde. So entstand schliesslich die Klus der übereinander. Mit der vierten, genau in die Öffnung Verenaschlucht. der Form passenden Lego®-Mauer drücken Sie die Knetmasse zusammen. Sehen Sie sich das Ergebnis an! Experiment 3: Bei abnehmender Bewegung des Wassers lagert sich der Sand am Grund der Schüssel ab.
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