Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ

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Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung –
  Vergleich Simulation mit Messung -
  Gesetzliche und normative Vorgaben

  KLIMAAKTIV-TAGUNG 2019:
  SOMMERLICHE ÜBERWÄRMUNG IN NACHHALTIGEN GEBÄUDEN?

  FH Wels, 26.11.2019

Mag. DI Robert Kernöcker
Land Oberösterreich – Abteilung Umweltschutz
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
Amt der Oö. Landesregierung / Gruppe Bauphysik

               Umweltdirektion / Abteilung Umweltschutz

                                                          Gruppe Bauphysik
                                                          (10 Mitarbeiter)

                                                          •   Wärmeschutz
                                                          •   Schallschutz / Raumakustik
                                                          •   Raumklima
                                                          •   Innenraum-Schadstoffe
                                                          •   Energieausweis
                                                          •   Bäder- und Sportstätten
                                                              (Haustechnik)
                                                          •   .......

DI Kernöcker
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
Überhitzung ist ein TOP-Thema

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Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
Sommertauglichkeit von Gebäuden -
               Welche Einflussgrößen gibt es?

                                                   Fenster &
                      innere Lasten
                                                   Sonnenschutz

                      Lüftung                      Speichermassen

                      Außenklima                   Haustechnik
                                                      4

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                          Kühlbedarf KB     Kühlenergiebedarf KEB
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
KB* - beschreibt die bauliche Qualität –
               nicht die Nutzung und auch nicht die Haustechnik!

                                                       Fenster &
                      innere Lasten
                                                       Sonnenschutz

                      Lüftung   nur Infiltration       Speichermassen
                                nL = 0,15 /h

                      Außenklima                       Haustechnik
                                                             5
                           max. zul.               (minimaler)
DI Kernöcker               Kühlbedarf KB*          Kühlenergiebedarf KEB
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
Der Temperatur-Behaglichkeitsparameter ist die
               Operative Raumtemperatur – was ist das ?
                                 Operative Raumtemperatur:
                                 Mittelwert der Raumlufttemperatur und der
                                 Mitteltemperatur der Raumumschliessungsflächen

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Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
OIB- RL 6 : 2015 (in Oö. BauTV verbindlich erklärt)
               Pkt. 4.8 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

                 a. vereinfachter Nachweis über
                                                      nur für Wohngebäude
                    Speichermassen gemäß
                                                      (wenn Tagesmittelwert < 23 °C)
                    ÖNORM B 8110-3 (2012)

DI Kernöcker
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
OIB- RL 6 : 2015 (in Oö. BauTV verbindlich erklärt)
               Pkt. 4.8 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

                 a. vereinfachter Nachweis über
                                                      nur für Wohngebäude
                    Speichermassen gemäß
                                                      (wenn Tagesmittelwert < 23 °C)
                    ÖNORM B 8110-3 (2012)
                 b. Simulation bzw. Berechnung
                                                      Alternative für alle Wohn- und
                    des Tagesverlaufs der
                                                      Nichtwohngebäude
                    operativen Temperatur
                    B 8110-3 (2012)                   Top < 27 °C (für alle Standorte)

DI Kernöcker
Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
OIB- RL 6 : 2015 (in Oö. BauTV verbindlich erklärt)
               Pkt. 4.8 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

                 a. vereinfachter Nachweis über
                                                      nur für Wohngebäude
                    Speichermassen gemäß
                                                      (wenn Tagesmittelwert < 23 °C)
                    ÖNORM B 8110-3 (2012)
                 b. Simulation bzw. Berechnung
                                                      Alternative für alle Wohn- und
                    des Tagesverlaufs der
                                                      Nichtwohngebäude
                    operativen Temperatur
                    B 8110-3 (2012)                   Top < 27 °C (für alle Standorte)

                 c. Nachweis über KB*                 MUSS für Nicht-Wohngebäude
                    B 8110-6 (2014)                      ∗ ≤ 1,0 kWh/m3 a

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Vermeidung Sommerlicher Überwärmung - Vergleich Simulation mit Messung - Gesetzliche und normative Vorgaben - FH OÖ
OIB- RL 6 : 2019 (in Oö. BauTV voraussichtlich 2020)
               Pkt. 4.9 Sommerlicher Wärmeschutz (≠ Schutz vor Sommerlicher Überwärmung !)

                 a. vereinfachter Nachweis über
                                                         nur für Wohngebäude
                    Speichermassen gemäß
                                                         (wenn Tagesmittelwert < 23 °C)
                    ÖNORM B 8110-3 (2012)
                 b. Simulation bzw. Berechnung
                    des Tagesverlaufs der                Wohn- und Nichtwohngebäude
                    operativen Temperatur im
                                                         Top < 27 -29 °C (Standortabhängig)
                    Raum (im eingeschwungenen Zustand)
                    Stand der Technik
                                                         MUSS für Nicht-Wohngebäude
                                                              ∗ ≤ 1,0 kWh/m3 a
                 c. Nachweis über KB*
                    B 8110-6-1 (2018)                    Alternative für Wohngebäude
                                                              ∗
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Was bedeutet KB* = 0 z.B. bei einem Einfamilienhaus?
               Objektbeschreibung: Einfamilienhaus A/V=0,70 BGF=181m²

DI Kernöcker
DI Kernöcker
Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

               Maßnahme            KB* nach OIB RL 6 : 2015 KB* nach OIB RL 6: 2019
                                   (kWh/m³ a)               (kWh/m³ a)
               Kein Sonnenschutz   1,9                      5,1

DI Kernöcker
Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

               Maßnahme                      KB* nach OIB RL 6 : 2015 KB* nach OIB RL 6: 2019
                                             (kWh/m³ a)               (kWh/m³ a)
               Kein Sonnenschutz             1,9                              5,1

               Innenliegender Sonnenschutz   1,0 strahlungsabh. Regelung      0,6 automatische Steuerung
                                             1,2 manuell oder zeitgesteuert   1,5 vorsorglich manuell
                                                                              2,1 manuelle Bedienung

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Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

               Maßnahme                      KB* nach OIB RL 6 : 2015 KB* nach OIB RL 6: 2019
                                             (kWh/m³ a)               (kWh/m³ a)
               Kein Sonnenschutz             1,9                              5,1

               Innenliegender Sonnenschutz   1,0 strahlungsabh. Regelung      0,6 automatische Steuerung
                                             1,2 manuell oder zeitgesteuert   1,5 vorsorglich manuell
                                                                              2,1 manuelle Bedienung
               Außenliegender Sonnenschutz 0,0 strahlungsabh. Regelung        0,0 automatische Steuerung
               bei allen Fenstern          0,0 manuell oder zeitgesteuert     0,5 vorsorglich manuell
                                                                              1,7 manuelle Bedienung

DI Kernöcker
Ergebnisse im Vergleich RL 6 : 2015 zu RL 6: 2019

               Maßnahme                       KB* nach OIB RL 6 : 2015 KB* nach OIB RL 6: 2019
                                              (kWh/m³ a)               (kWh/m³ a)
               Kein Sonnenschutz              1,9                              5,1

               Innenliegender Sonnenschutz    1,0 strahlungsabh. Regelung      0,6 automatische Steuerung
                                              1,2 manuell oder zeitgesteuert   1,5 vorsorglich manuell
                                                                               2,1 manuelle Bedienung
               Außenliegender Sonnenschutz 0,0 strahlungsabh. Regelung         0,0 automatische Steuerung
               bei allen Fenstern          0,0 manuell oder zeitgesteuert      0,5 vorsorglich manuell
                                                                               1,7 manuelle Bedienung
               Wie vorhin, jedoch bei         0,0 strahlungsabh. Regelung      0,0 automatische Steuerung
               Nordfenster kein Sonnensch.    0,0 manuell oder zeitgesteuert

               Fazit:
               der schnellste und effektivste Nachweis gelingt, wenn alle Fester eine außenliegende
DI Kernöcker
               (automatisch gesteuerte) Verschattung bekommen. Der Nutzer dankt es !
Normative Methode zur Berechnung der Operativen
                 Temperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand
Schritt 1:
     Berechnung der NORMSOMMER - AUSSENTEMPERATUR TNAT 13
     das ist jeneTagesmitteltemperatur, die durchschnittlich an 13 Tagen pro Jahr überschritten wird
     (abhängig von Seehöhe und Katastralgemeinde) (siehe ÖNORM B 8110-5)

 Außentemperatur °C

                                         TNAT 13

DI Kernöcker                                                                   Zeit
Normative Methode zur Berechnung der Operativen
                Temperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand
Schritt 2:
     Ermittlung des Tagesverlaufs der Außentemperatur mittels der
     normierten stundenweisen Tagesschwankung um den Tagesmittelwert
     (-7,28° bis + 6,64°)

 Außentemperatur °C

                                     TNAT 13

DI Kernöcker                                                           Zeit
Normative Methode zur Berechnung der Operativen
                 Temperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand
Schritt 3:
     Dieses Außenklima wird mit den Solarstrahlungs- und Sonnenstandsdaten des 15.Juli eines Jahres
     festgelegt, immer wiederkehrend, Tag für Tag, bis sich das Gebäude in einen stabilen Zustand
     eingeschwungen hat.

 Außentemperatur °C
                                                Außenklima – immer wiederkehrend

DI Kernöcker                                                               Zeit
Normative Methode zur Berechnung der Operativen
                 Temperatur im Raum im eingeschwungenen Zustand
Schritt 4:
     die max. operative Temperatur im Raum ist die, durch Simulation ermittelte, max. operative Temperatur
     im (kritischten) Raum

                   Temperatur in °C                                Außentemperatur
                   40
                                                                   Operative Temperatur

                   30

                   20

                   10
                        0         4       8          12            16          20         24

DI Kernöcker                                     Zeit in Stunden
Standort Linz:
                 Reales Außenklima  Norm-Methodik (TNAT,13)                          Teil 1
               Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

                 Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °C
DI Kernöcker
Standort Linz:
                 Reales Außenklima  Norm-Methodik (TNAT,13)                             Teil 2
               Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

                 Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °C
DI Kernöcker     Norm-Sommer (TNAT,13 ) Linz: Mittelwert 22.5 °C MAX 29.1 °C MIN 15.2 °C
OIB RL 6: 2019 Pkt. 4.9: Warum nunmehr standortabhängig?
               ....Die sommerliche Überwärmung gilt als vermieden, wenn die
               operative Temperatur im Raum bei einem sich täglich periodisch
               wiederholenden Außenklima mit dem standortabhängigen
               Tagesmittelwert TNAT,13 den Wert von 1/3 * TNAT,13 + 21,8 °C nicht
               überschreitet.

               − warum standortabhängig?
               − warum 1/3 ... Steigung ?
               − woher die Formel?

DI Kernöcker
Warum Standortabhängigkeit ? – Beispiel Linz  Lenzing
               Außentemperatur Linz
               Zeitraum: 16.05.2017 bis 14.07.2017

                Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 21.0 °C MAX 33.7 °C MIN 7.7 °C

DI Kernöcker
Warum Standortabhängigkeit ? – ein Beispiel Linz  Lenzing
               Linz und Lenzing
               Zeitraum: 16.05.2017 bis 14.07.2017                                   Differenz Linz zu Lenzing:
                                                                                     ca. + 2°C im Tagesmittel

                Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 21.0 °C MAX 33.7 °C MIN 7.7 °C
                Gemessene Temperatur Lenzing: Mittelwert 19.1 °C MAX 31.5 °C MIN 6.9 °C
DI Kernöcker
Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07
                                      (in diesem Punkt ident mit ÖNORM EN 15251 : 2007)
                                      Titel: Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der
                                      Energieeffizienz von Gebäuden Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik ― Modul
                                      M1-61
                                      Anhang A 1.2 Zulässige Innentemperaturen in Gebäuden ohne maschinelle Kühlanlagen
                                      Bild A1.2-1 — Auslegungswerte der operativen Innentemperatur für Gebäude ohne maschinelle Kühlanlagen in
                                      Abhängigkeit vom exponentiell gewichteten gleitenden Mittelwert der Außentemperatur

                                                                                                                     Achtung:
                                                                                                                     θ rm ... exponentiell
                                                                                                                              gewichteter gleitender
                                                                                                                              Tagesmittelwert der
               operative Temperatur

                                                                                                                              Außentemperatur

                                                                                                                               kein Stundenwert !!!

DI Kernöcker                                                      Tagesmitteltemperatur
Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07
                                      (in diesem Punkt ident mit ÖNORM EN 15251 : 2007)

                                                ident mit OIB RL 6 : 2019: Top ≤ 1/3 * TNAT,13 + 21,8 °C
                                                                                    In Bild A1.2-1 sind empfohlene operative Innentemperaturen
                                                                                    für Gebäude ohne maschinelle Kühlanlagen dargestellt.
                                                                                    Dieses alternative Verfahren gilt ausschließlich für Räume mit
                                                                                    nutzergeregelter freier Lüftung ohne strenge
                                                                                    Bekleidungsvorschriften, in denen die thermischen
                                                                                    Bedingungen hauptsächlich von den Nutzern durch Öffnen und
                                                                                    Schließen von Öffnungen in der Gebäudehülle geregelt
                                                                                1   werden.
                                                                            3       Die im vorliegenden Anhang angegebenen
               operative Temperatur

                                                                                    Temperaturgrenzen (für den Sommer) beruhen hauptsächlich
                                                                                    auf Untersuchungen in Bürogebäuden. Aufgrund der
                                                                                    allgemeinen Kenntnisse in Bezug auf die thermische
                                                                                    Behaglichkeit und menschliche Reaktionen kann jedoch
                                                                                    dennoch angenommen werden, dass diese Grenzen auf
                                                                                    andere (vergleichbare) Gebäude zutreffen, in denen ebenfalls
                                                                                    nahezu ausschließlich sitzende Tätigkeiten ausgeführt werden,
                                                                                    wie etwa Wohngebäude. Besonders bei Wohngebäuden
                                                                                    sind die Möglichkeiten der (verhaltensmäßigen)
                                                                                    Anpassung relativ groß: Der Metabolismus (Stoffwechsel)
                                                                                    und die Menge der je nach herrschenden
                                                                                    Witterungsbedingungen und der Innentemperatur
                                                                                    getragenen Bekleidung können relativ frei angepasst
                                                                                    werden.
DI Kernöcker                                        Tagesmitteltemperatur
Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07
               Warum Kategorie II ?

DI Kernöcker
Reales Außenklima  Norm-Methodik 
                 Tagesmittelwert  gleitender Tagesmittelwert                         Teil 1
               Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

                 Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °C
DI Kernöcker
Reales Außenklima  Norm-Methodik 
                 Tagesmittelwert  gleitender Tagesmittelwert                            Teil 2
               Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

                 Gemessene Temperatur Linz: Mittelwert 22.2 °C MAX 36.2 °C MIN 8.1 °C
DI Kernöcker     Norm-Sommer (TNAT,13 ) Linz: Mittelwert 22.5 °C MAX 29.1 °C MIN 15.2 °C
Reales Außenklima  Norm-Methodik 
                 Tagesmittelwert  gleitender Tagesmittelwert   Teil 3
               Linz, Zeitraum: 25.06.2019 bis 15.09.2019

DI Kernöcker
Übertragen auf den Entwurf ÖNORM EN 16798-1 : 2015-07
                           bedeutet dies für den Sommer 2019:
               operative Temperatur

                                                      Tagesmitteltemperatur
DI Kernöcker
Zusammenfassend: Unterschiede zwischen KB* - Nachweis
                                und Nachweis über operative Temperatur
               Nachweis über           Randbedingungen                    Bemerkung
               KB* = 0 (Wohngebäude)   Ermittelt über einen               De facto die strengste Anforderung
                                       Durchschnitts-Sommer               – alle Fenster (außer Nord)
                                                                          müssen einen außenliegenden
                                       Berechnet für die                  Sonnenschutz haben
                                       kritischste Nutzungseinheit
                                                                          UND
                                       Steuerung des Sonnenschutzes
                                       geht in die Berechnung stark ein   Der Sonnenschutz muss
                                       (automatisch, händisch)            automatisch gesteuert sein

DI Kernöcker
Zusammenfassend: Unterschiede zwischen KB* - Nachweis
                                und Nachweis über operative Temperatur
               Nachweis über                 Randbedingungen                    Bemerkung
               KB* = 0 (Wohngebäude)         Ermittelt über einen               De facto die strengste Anforderung
                                             Durchschnitts-Sommer               – alle Fenster (außer Nord)
                                                                                müssen einen außenliegenden
                                             Berechnet für die                  Sonnenschutz haben
                                             kritischste Nutzungseinheit
                                                                                UND
                                             Steuerung des Sonnenschutzes
                                             geht in die Berechnung stark ein   Der Sonnenschutz muss
                                             (automatisch, händisch)            automatisch gesteuert sein
               KB* < 1 (Nicht-Wohngebäude)   Ermittelt über einen               Sommerlicher Wärmeschutz ist
                                             Durchschnitts-Sommer               gegeben

                                             Berechnet für die                  ABER:
                                             das ganze Gebäude                  Sommerliche Überwärmung in
                                                                                allen Räumen gilt als
                                             Steuerung des Sonnenschutzes       NICHT vermieden
                                             geht in die Berechnung stark ein
                                             (automatisch, händisch)            Löst einen Kühlbedarf aus;
                                                                                Kühltechnikeinsatz hängt von
                                             Je geringer KB* ..                 der Nutzung des Gebäudes ab
DI Kernöcker                                 desto geringer ist KB
Zusammenfassend: Unterschiede zwischen KB* - Nachweis
                                und Nachweis über operative Temperatur
               Nachweis über     Randbedingungen               Bemerkung
               Top eingehalten   Heißer Sommertag              Sommerliche Überwärmung gilt
                                                               als vermieden
                                 Berechnet für den             (aber natürlich kann in
                                 kritischsten Raum             Abhängigkeit vom realen Klima die
                                                               Temperatur im Raum über max.
                                 Beurteilt wird die            zul. Top gemäß Norm-Methodik
                                 wärmste Stunde im Raum        steigen)

                                 Sonnenschutz wird als immer   KB* in der Regel ≠ 0;
                                 aktiv angenommen              Löst einen Kühlbedarf aus;
                                                               Kühltechnikeinsatz hängt von
                                                               der Nutzung des Gebäudes ab

DI Kernöcker
Vergleich Simulation mit Messung
                 NMS Seewalchen am Attersee
                 Schulzentrum      Vor Sanierung                    Nach Sanierung

                                                   Nach Sanierung

DI (FH) Berger

DI Kernöcker
Ziele des Projektes

                 §   Simulationsberechnung der Raumtemperatur mit realen
                     Wetterdaten und Vergleich mit den Messergebnissen;

                     Fragestellung: können die gemessen Raumtemperaturen mit der
                     Simulation abgebildet werden – nicht nur in kurzen Zeitsequenzen
                     sondern über größere Zeiträume?

DI (FH) Berger

DI Kernöcker
Projektdaten
                 •   Standort: Seewalchen am Attersee; Seehöhe: 527 m ü.A.; Baujahr: ca. 1960
                 •   Monitoring Außenklima/Innenklima: Messung ab Frühjahr 2013, fortlaufend
                 •   Unterrichtsraum im Erdgeschoß – Ausrichtung Südost; Raumabmessungen: 9,5 x 6,5 x 3,0 m³
                 •   Personenanzahl: 22 Schüler, 1 Lehrperson (sowohl 2013 als auch 2015)
                 •   Nachtlüftung: Keine (Lt. Direktion bzw. Analyse der Datenlogger)
                 •   Keine Protokollierung der Fensteröffnungszeiten und der Zeiten, in denen die Verschattung aktiv ist.
                 •   Belichtungsfläche (Maße Architekturlichte): ca. 25 % der Nettogrundfläche ;
                     Fensterband 1,94 m hoch; (Mindestvorgabe lt. OIB-RL 3:2015 wäre 14%)
                 •   Energieträger Gas; während Untersuchungszeitraum der Simulation keine Heizung im Betrieb
                 •   Untersuchungszeitraum der Simulation mit realen Wetterdaten: 21.Mai bis 25.Juni jeweils 2013, 2015 und 2016
                 •   Thermische Sanierung: Sommer 2013 bis Herbst 2014

                 Bauteil                Vor der Sanierung                                 Nach der Sanierung
                 Fensterglas            2,9 W/m²K // g-wert 0,7                           0,81 W/m²K // g-Wert 0,6
                 Verschattung           Horizontal auskragende Lamellen (2m); Vorhang     Jalousie - Außenliegend
                 Außenwand              1,1 W/m²K                                         0,23 W/m²K
                 Zwischendecke          Massiv                                            Massiv und abgehängte Akustik-Decke

DI (FH) Berger   Oberste Geschoßdecke   ca. 0,6 W/m²K                                     0,16 W/m²K
DI Kernöcker
Stundenmittelwerte der Außentemperatur
                 im Zeitraum 21.05. – 25.06. 2013 und 2015

                 Außentemperatur-Mittelwert von 21.05. – 25.06.2013 beträgt 14,14 °C
                 Außentemperatur-Mittelwert von 21.05. – 25.06.2015 beträgt 15,61 °C
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Parameter im Simulationsprogramm IDA ICE
                    wurden so realitätsnah wie möglich eingegeben
                 Exakte Eingabeparameter:
                 • Außentemperatur, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Relative Feuchte (Messstation Land Oö.)
                 • direkte Strahlung, diffuse Strahlung (Quelle: ZAMG)
                 • Geometrie, Fenster, Ausrichtung, Bauteilaufbauten (aus Planunterlagen)
                 • Personenanzahl (Schülerliste), Personenanwesenheit (Stundenplan: Unterrichtszeiten von 08:00 bis ca. 13:00;
                    nachmittags nur am Dienstag)
                 • keine Nachtlüftung; Lüftung nur bei Anwesenheit von Personen

                 Annahme (in erster Näherung):
                 • Luftwechsel bei Personenanwesenheit (d.h. Unterrichtszeiten, keine Nachtlüftung) – 35 m³/h/Person
                    (Defaultwert 8110-3)
                 • nach Sanierung: Verschattung aktiv von 08:00 bis 18:00 (unabhängig von direkter Sonnenstrahlung); Fc = 0,14
                 • Geräteabwärme entsprechend Defaultwert 8110-3

                 Anmerkungen zur IDA ICE Simulation:
                 • Keine Ganzjahressimulation!
                    Zeitraum von 21.05. – 25.06. mit realen Wetterdaten, davor synthetische Werte (Außentemperatur gemessen,
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                    Sonneneinstrahlung angenähert)

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Sommer 2015 (nach Sanierung)
                 Außentemperatur

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Sommer 2015 (nach Sanierung)
                 Außen- und Innentemperatur

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Sommer 2015 (nach Sanierung)
                 wie vorhin plus Simulation Innentemperatur
                    Fazit: sehr gute Übereinstimmung zwischen Simulation mit realen Wetterdaten und Messung;
                    nach der Einschwingphase (davor keine realen Wetterdaten) ist Abweichung sehr gering

DI (FH) Berger

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Kritik: Gute Übereinstimmung zwischen Simulation und
                 Messung ist hingetrimmt: Ja / Nein?!
                 Kritik könnte lauten:
                        Die Parameter (die nicht genau bekannt sind), insbesondere Luftwechsel und
                        Verschattung, wurden so hingetrimmt, dass eine Übereinstimmung in dieser Qualität
                        zustande gekommen ist.

                 Verteidigung der Ergebnisse:
                 a) Simulation des Folgesommers 2016 mit unveränderter Parametereinstellung (ausgenommen
                 Wetterdaten, Personenanzahl und Personenbelegung); wenn eine ähnlich gute Übereinstimmung
                 zustande kommt, dann ist die Simulation kein Zufallstreffer.

                 b) weiterer Test: Simulation des Sommers 2013, also vor Sanierung; Verschattung an Situation
                 vor Sanierung angepasst (Lamellen und Vorhang), sonst detto

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Sommer 2016 ( 2. Sommer nach Sanierung)
                 Außentemperatur

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Sommer 2016 ( 2. Sommer nach Sanierung)
                 Außen- und Innentemperatur

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Sommer 2016 ( 2. Sommer nach Sanierung)
                 wie vorhin plus Simulation Innentemperatur
                     Fazit: im Sommer 2016 ebenfalls sehr gute Übereinstimmung
                     nach der Einschwingphase Abweichung ebenfalls sehr gering

DI (FH) Berger      Fazit: personenbezogener Luftwechsel und Personenabwärme gemäß
                    Defaultwerte der Norm als plausibel im Mittel bestätigt
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Sommer 2013 (vor Sanierung): Außen- und Innentemperatur
                 Simulation: ohne Verschattung, ohne Vorhang

DI (FH) Berger

DI Kernöcker
Sommer 2013 (vor Sanierung): Außen- und Innentemperatur
                 Simulation: Lamellen (2m auskragend), ohne Vorhang

DI (FH) Berger

DI Kernöcker
Sommer 2013 (vor Sanierung): Außen- und Innentemperatur
                 Simulation: wie vorhin jedoch mit Vorhang (08:00 – 18:00)
                     Fazit: Test bestanden; Reale Raumklimata lassen sich durch Simulation (auch wenn
                     nicht stundengenaue Inputparameter bekannt sind) relativ gut abbilden

DI (FH) Berger

DI Kernöcker
DI Kernöcker   DANKE für Ihre Aufmerksamkeit
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