Klimawandel in Österreich - Factsheetsammlung Bundesländer 2007 - WWF Österreich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Klimawandel in Österreich Factsheetsammlung Bundesländer 2007
Klimawandel in Wien und Niederösterreich Jahresmitteltemperatur in St. Pölten 14 Nicht nur verschiedene Extrem- 13 Jahresmitteltemperatur [°C] wetter-Ereignisse können dem 12 weltweiten Klimawandel zu 11 geschrieben werden, sondern 10 auch die kontinuierliche Erder- 9 wärmung ist Konsequenz aus den sich ändernden klimatischen 8 Bedingungen. Auch für Öster- 7 reich konnte dies bereits bestä- 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Jahr tigt werden. Die Tatsache, dass 3 der 4 wärmsten Sommer seit 200 wird im Vergleich zu 1948 über Zugang zum lebenswichtigen Jahren innerhalb der letzten 15 2°C steigen. Wasser bleibt ihr dadurch ver- Jahre auftraten, lassen auch die Höhere Temperaturen und zu- wehrt. Die Folgen sind Wipfel- Wissenschaft von einer einset- Szenario der Hitzetage in St. Pölten dürre und erhöhte Anfälligkeit zenden Klimaänderung spre- 40 36,8 für den Borkenkäfer. chen. In den bereits heute tro- 35 ckensten und wärmsten Gebie- 30 Niederschläge Anzahl der Hitzetage 25,6 25 ten Österreichs, den pannonisch 20 Für die künftige Entwicklung beeinflussten Klimazonen - 15 11,4 der Jahresniederschlagsmenge dazu zählt beispielsweise das 10 werden im Gegensatz zur Tem- 5 Weinviertel - kann eine weitere 0 peraturentwicklung keine gro- 61-90 2020 2040 Erwärmung massive Auswir- ßen Veränderungen angenom- nehmende Trockenheit setzen men. Es kann aber zu einer jah- kungen haben. Doch auch im beispielsweise den Wäldern zu. reszeitlichen Verschiebung restlichen Bundesland verändern In Niederösterreich und Wien kommen, wodurch mehr Nieder- sich die Bedingungen für die hat der Dürresommer 2003 die schlag im Winter und weniger Artenvielfalt in Fauna und Flora. Richtung gewiesen, in die das im Sommer erwartet wird. Selbst Temperatur Klima sich entwickeln wird. Die diese relativ geringen Verschie- Die aktuelle Studie des Meteoro- Fichten und Föhren kämpften bungen hätten aber bei gleichzei- logischen Instituts an der BOKU mit Wassermangel und zuneh- tigem Temperaturanstieg weit Wien zeigt die Entwicklung von menden Schädlingsbefall. Be- reichende Folgen. Ein Rückgang Temperatur und Vegetation in sonders gefährdet sind unnatürli- im Sommer würde die Gebiete Niederösterreich und Wien auf. che Wälder, wie standortfremde vergrößern, in denen eine Be- Fazit der Prognosen: es wird Fichtenwälder der Tieflagen. wirtschaftung ohne Bewässerung 2040 dreimal mehr Hitzetage Durch ihr flaches Wurzelwerk nicht mehr möglich ist. Die an- (über 30°C) geben als noch 1990 kann die Fichte nicht in tiefere haltende Dürre und Hitze im und die Jahresmitteltemperatur Bodenschichten vordringen. Der Sommer 2003 brachte die nie-
Fakten derösterreichische Landwirt- in der hochalpinen Zone vor, die Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner schaft dadurch in große Schwie- nur drei Prozent der Fläche Eu- S., Zorita E., Formayer H., Kromp- Kolb H., 2004: Anwendung der Ana- rigkeiten. Für einzelne Standorte ropas ausmacht. Wenn tiefer logmethode in komplexem wurden Verluste von bis zu 50 liegende Gipfel wie der Schnee- Terrain:Klimaänderungsszenarien Prozent gemeldet. Von den star- berg durch die Klimaerwärmung auf Tagesbasis für Österreich. ken Ausfällen seien vor allem als Lebensraum für Felsenblüm- GKSS report 2004/11, GKSS re- search center, Max-Planck-Straße Getreide, Kartoffeln, Raps und chen und Co. ausfallen, wäre D-21502 Geesthacht. Erbsen betroffen. Aber auch bei dies ein dramatischer Rück- Rinderhaltern wurde bereits das schlag - nicht nur für die Arten- Grünfutter knapp. Besonders vielfalt Niederösterreichs son- Persönliche Klimaberatung stark betroffen waren in Nieder- dern ganz Europas. durch die WWF-Experten! österreich der Raum Amstetten, Vegetationsperioden Schicken Sie eine SMS mit das Erlauftal, das Pielachtal, das Auf den ersten Blick scheint die dem Kennwort „klimacheck“ Steinfeld, die Bucklige Welt und Prognose zu steigenden Vegeta- an 0676/800 676 779 (Kos- das nördliche Waldviertel. tionsperioden positiv zu sein. ten entsprechend Ihres Tarif- Artenreiche Alpen Lag 1990 die jährliche Vegetati- plans für Standard-SMS). Beobachtungen eines Forscher- onsperiode im Mittel noch bei Unsere Klima-Experten ru- teams rund um Professor Dr. knapp 260 Tagen, steigt sie bis fen Sie zurück und beant- Grabherr vom Institut für Öko- 2040 auf über 280 Tage an. Die worten Ihre Fragen. logie und Naturschutz der Uni- Hauptproblematik daran aus versität Wien haben bereits An- Sicht der Experten bei einer Machen Sie den Klima- fang der 90er Jahre gezeigt, dass derartigen Verlängerung liegt Check auf Alpenpflanzen in den letzten vor allem im ansteigenden Was- www.klimacheck.at! Jahrzehnten gipfelwärts gewan- serverbrauch. dert sind. Dies war der erste Nachweis, dass die Natur bereits Länge der Vegetationsperiode in St. Pölten auf den Klimawandel reagiert. 320 Mit dem nunmehr prognostizier- 300 Maximum Maximum ten weiteren Temperaturanstieg 280 Länge in Tagen Maximum Minimum droht dem Artenreichtum am 260 Minimum 240 Schneeberg und anderen Gipfeln 220 der niederösterreichischen Kalk- Minimum 200 alpen akute Gefahr, da die 1961-1990 2020 2040 Pflanzen irgendwann nicht mehr weiter nach oben ausweichen Ein weiteres Problem stellt die können. Die Gipfel werden so zu Unsicherheit dar, wie sich regelrechten Artenfallen. Da Schädlinge bei der Verlängerung rund ein Viertel der Blütenpflan- der Vegetationsperioden verän- zen Europas reine und seltene dern werden (z.B. Anzahl der Hochgebirgsspezialisten sind, ist Populationen, Einwanderung diese Entwicklung dramatisch. neuer Arten, usw.) Die Spezialisten unter den Pflanzen kommen ausschließlich 2
Klimawandel im Burgenland Jahresmitteltemperatur in Eisenstadt Nicht nur verschiedene Extrem- 14 wetter-Ereignisse können dem 13 weltweiten Klimawandel zu Jahresmitteltemperatur [°C] 12 geschrieben werden, sondern 11 auch die kontinuierliche Erder- wärmung ist Konsequenz aus 10 den sich ändernden klimatischen 9 Bedingungen. Auch für Öster- 8 reich konnte dies bereits bestä- 7 tigt werden. Die Tatsache, dass 3 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 der 4 wärmsten Sommer seit 200 Jahr Jahren innerhalb der letzten 15 Jahren auftraten, lassen auch die Szenario der Hitzetage in Eisenstadt Vegetation Wissenschaft von einer einset- 40 Die Baumarten werden zumin- zenden Klimaänderung spre- 35 33,1 dest zum Teil ihre ökologischen 30 chen. In den bereits heute tro- Grenzen erreichen. Durch die Anzahl der Hitzetage 24,2 25 ckensten und wärmsten Gebieten 20 langsame Generationsfolge in Österreichs, den pannonisch 15 10,3 Wäldern – 100 bis 500 Jahre – 10 beeinflussten Klimazonen im 5 können natürliche Auslese - und Weinviertel und im Burgenland, 0 61-90 2020 2040 Anpassungsmechanismen mit kann eine weitere Erwärmung der raschen Klimaänderung nicht massive Auswirkungen auf mithalten. Die Wälder des Bur- Fließgewässer Waldbestände, die Vegetation genlands, besonders jene in der Die relativ kleinen Fließgewäs- im Allgemeinen und auf Fließ- Ebenen- und unteren Hügelstufe ser des Burgenlandes, die im gewässer haben. leben in einem Klimabereich, Hügelland und den alpinen Vor- der nicht allzu weit von der unte- Temperatur bergen entspringen, sind in den ren trockenheitsbedingten Wald- Die aktuelle Studie des Meteoro- letzten Jahren während der lan- grenze entfernt ist. logischen Instituts an der BOKU gen sommerlichen Dürrezeiten Wien zeigt die Entwicklung von oft völlig versiegt - mit katastro- Abnehmende Niederschläge und Temperatur und Vegetation im phalen Folgen für die Fischbe- steigende Temperaturen führen Burgenland auf. Fazit der Prog- stände. Durch das Absterben von zum Absterben von Waldbestän- nosen: es wird 2040 dreimal bachbegleitenden Gehölzen und den an Extremstandorten und zur mehr Hitzetage (über 30°C) Auwaldstreifen ist die ange- Veränderung der Artenzu- geben als noch 1990 und die spannte Lage der Fließgewässer sammensetzung auch auf „nor- Jahresmitteltemperatur wird im in der Landschaft weithin sicht- malen“ Waldstandorten. Vergleich zu 1948 um 2°C stei- bar geworden. gen.
Fakten Ein weiteres Problem stellt Quelle: Matulla C., Haas P., Länge der Vegetationsperiode in Eisenstadt 320 die Unsicherheit dar, wie Wagner S., Zorita E., Formayer Maximum Maximum sich Schädlinge bei der H., Kromp-Kolb H., 2004: An- 300 wendung der Analogmethode in Maximum 280 Verlängerung der Vege- komplexem Terrain: Klimaände- Länge in Tagen tationsperioden verändern Minimum 260 Minimum rungsszenarien auf Tagesbasis werden (z.B. Anzahl der 240 für Österreich. GKSS report Populationen, Einwan- Minimum 220 2004/11, GKSS research center, 200 derung neuer Arten, usw.) Max-Planck-Straße D-21502 1961-1990 2020 2040 Geesthacht. Auf den ersten Blick scheint die Prognose zu steigenden Vegeta- tionsperioden positiv zu sein. Lag 1990 die jährliche Vegetati- Persönliche Klimaberatung durch die WWF-Experten! onsperiode im Mittel noch bei Schicken Sie eine SMS mit dem Kennwort „klimacheck“ an knapp 260 Tagen, steigt sie bis 0676/800 676 779 (Kosten entsprechend Ihres Tarifplans für 2040 auf über 280 Tage an. Die Standard-SMS). Unsere Klima-Experten rufen Sie zurück und Hauptproblematik daran aus beantworten Ihre Fragen. Sicht der Experten bei einer derartigen Verlängerung liegt Machen Sie den Klima-Check auf www.klimacheck.at! vor allem im ansteigenden Was- serverbrauch. 2
Klimawandel in Oberösterreich Der Klimawandel findet statt. Jahresmitteltemperatur in Linz Die jährliche Durchschnittstem- peratur in Österreich hat seit 13 rund 1850 um ca. 1,8 °C und 12 Jahresmitteltemperatur [°C] damit stärker als im weltweiten 11 Durchschnitt (0,6 °C) zuge- 10 nommen. Die Folgen der Erder- wärmung sind nicht nur ein glo- 9 bales Problem, sondern auch 8 regional beobachten wir seit 7 Jahren wesentliche Veränderun- 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 gen im heimischen Klima. Die Jahr Tatsache, dass in Österreich 3 2040 fünfmal mehr Hitzetage Wipfeldürre und erhöhte Anfäl- der 4 wärmsten Sommer seit 200 (über 30°C) geben als noch 1990 ligkeit für den Borkenkäfer. Jahren innerhalb der letzten 15 und die Jahresmitteltemperatur Jahre auftraten, sind Zeichen der Gletscherschmelze wird im Vergleich zu 1948 über Erderwärmung. In den bereits Die Gletscherschmelze ist wohl 2°C steigen. Im südwestlichen heute vom Klimawandel stark der eindrücklichste Beleg für die Teil des Bundeslandes wurde die beeinflussten Regionen wie dem globale Erwärmung. Gletscher steigende Temperatur sogar auf alpinen Bereich kann eine weite- wie im Dachsteinmassiv sind über 3 Grad Celsius errechnet. re Erwärmung massive Auswir- seit Jahren am Schrumpfen. Jah- kungen haben. Doch auch im re mit einem Zuwachs der Eis- Höhere Temperaturen und zu- restlichen Bundesland verändern masse gibt es kaum mehr. Vor nehmende Trockenheit setzen sich die Bedingungen für die allem der Sommer 2003 war für auch den Wäldern zu. Fichten, Artenvielfalt in Fauna und Flora. Gletscher ein Schicksalsjahr. wie beispielsweise im Raum Linz kämpfen bei Hitzeperioden Durch die anhaltenden hohen Temperatur mit Wassermangel und zuneh- Temperaturen schmolzen große Eine aktuelle Studie des Meteo- menden Schädlingsbefall. Be- Teile der Gletscher in einem Jahr rologischen Instituts an der BO- sonders gefährdet sind unnatürli- weg. So verloren beispielsweise KU Wien zeigt anhand eines che standortfremde Waldflächen, in diesem Sommer der Hallstät- Computermodells die Entwick- wie Fichtenwälder in den Tiefla- ter Gletscher, der Gosau Glet- lung von Temperatur und Vege- gen. Durch ihr flaches Wurzel- scher und der Schneeloch Glet- tation in Oberösterreich bis 2040 werk kann die Fichte nicht in scher jeweils über 10 Meter ihrer auf. Fazit der Prognosen: es wird tiefere Bodenschichten vordrin- Länge. Insgesamt haben die gen. Der Zugang zum lebens- Alpengletscher seit ihrem Szenario der Hitzetage in Linz 40 wichtigen Wasser bleibt ihr da- Höchststand im Jahr 1850 die 35 29,7 durch verwehrt. Die Folgen sind Hälfte ihrer Eismasse verloren. 30 Mit der in dieser Studie prognos- Anzahl der Hitzetage 25 19,4 20 15 10 5,5 5 0
Fakten tizierten Erderwärmung könnten wodurch mehr Niederschlag im Mannsschild, Gletscher- die Gletscher bis Ende des Jahr- Winter und weniger im Sommer Hahnenfuß und Co. ausfallen, hunderts zur Gänze verschwin- erwartet wird. Selbst diese rela- wäre dies ein dramatischer den. Mit dem Rückgang der tiv geringen Verschiebungen Rückschlag - nicht nur für die Gletscher wird die Wahrschein- hätten aber bei gleichzeitigem Artenvielfalt Oberösterreichs lichkeit für Murenabgänge und Temperaturanstieg weit reichen- sondern ganz Europas. Bergstürze höher, da die Funkti- de Folgen. Ein Rückgang im on des ewigen Eises und der Sommer könnte für manche Permafrostböden als „Klebemas- Gebiete bedeuten, dass eine Be- Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner se“ des Gesteins verloren gehen. wirtschaftung ohne Bewässerung S., Zorita E., Formayer H., Kromp- Kolb H., 2004: Anwendung der Ana- So ging rund die Hälfte aller im nicht mehr möglich ist. logmethode in komplexem gesamten Alpengebiet verzeich- Terrain:Klimaänderungsszenarien neten Gerinnemurgänge im Jahr Artenreiche Alpen auf Tagesbasis für Österreich. 1987 von Permafrostgebieten Beobachtungen eines Forscher- GKSS report 2004/11, GKSS re- teams rund um Professor Dr. search center, Max-Planck-Straße oder Gletscherrückzugszonen D-21502 Geesthacht. aus. Skilifte oder Lawinenver- Grabherr vom Institut für Öko- bauungen, die in diesen Böden logie und Naturschutz der Uni- verankert sind, verlieren an Sta- versität Wien haben bereits An- bilität. fang der 90er Jahre gezeigt, dass Persönliche Klimaberatung Alpenpflanzen in den letzten durch die WWF-Experten! Gletscher als Wasserspen- Jahrzehnten gipfelwärts gewan- Schicken Sie eine SMS mit der dert sind. Dies war der erste dem Kennwort „klimacheck“ Speziell im Alpenraum sind die Nachweis, dass die Natur bereits an 0676/800 676 779 (Kos- Gletscher auch wesentliche auf den Klimawandel reagiert. ten entsprechend Ihres Tarif- Wasserlieferanten während Mit dem nunmehr prognostizier- plans für Standard-SMS). sommerlicher Schönwetter- ten weiteren Temperaturanstieg Unsere Klima-Experten ru- perioden. Fehlt diese Gletscher- droht dem Artenreichtum in der fen Sie zurück und beant- spende, hat dies enorme Auswir- Gebirgsregion akute Gefahr, da worten Ihre Fragen. kungen auf die Wasserführung, die Pflanzen irgendwann nicht aber auch auf die Wassertempe- mehr weiter nach oben auswei- Machen Sie den Klima- ratur alpiner Flüsse während chen können. Die Gipfel werden Check auf sommerlicher Schönwetterperio- so zu regelrechten Artenfallen. www.klimacheck.at! den. Fischsterben und Arten- Da rund ein Viertel der Blüten- rückgang in Flusslebensräumen pflanzen Europas reine und sel- sind dadurch vorprogrammiert. tene Hochgebirgsspezialisten sind, ist diese Entwicklung dra- Niederschläge matisch. Die Spezialisten unter Für die künftige Entwicklung den Pflanzen kommen aus- der Jahresniederschlagsmenge schließlich in der hochalpinen werden im Gegensatz zur Tem- Zone vor, die nur drei Prozent peraturentwicklung keine großen der Fläche Europas ausmacht. Veränderungen angenommen. Es Wenn tiefer liegende Gipfel wie kann aber zu einer jahreszeitli- durch die Klimaerwärmung als chen Verschiebung kommen, Lebensraum für Alpen- 2
Klimawandel in Salzburg Der Klimawandel findet statt. Jahresmitteltemperatur in Salzburg Die jährliche Durchschnitts- 14 temperatur in Österreich hat seit rund 1850 um ca. 1,8 °C und 13 Jahresmitteltemperatur [°C] damit stärker als im weltweiten 12 Durchschnitt (0,6 °C) zuge- 11 nommen. Die Folgen der 10 Erderwärmung sind nicht nur ein 9 globales Problem, sondern auch 8 regional beobachten wir seit 7 Jahren wesentliche 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 Veränderungen im heimischen 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Jahr Klima. Die Tatsache, dass in Österreich 3 der 4 wärmsten der BOKU Wien zeigt anhand Besonders gefährdet sind Sommer seit 200 Jahren eines Computermodells die unnatürliche Wälder, wie innerhalb der letzten 15 Jahre Entwicklung von Temperatur standortfremde Fichtenwälder in auftraten, sind Zeichen der und Vegetation in Salzburg bis den Tieflagen. Durch ihr flaches Erderwärmung. In den bereits 2040 auf. Fazit der Prognosen: Wurzelwerk kann die Fichte heute vom Klimawandel stark es wird 2040 fünfmal mehr nicht in tiefere Bodenschichten beeinflussten Regionen wie dem Tropentage (über 30°C) geben vordringen. Der Zugang zum alpinen Bereich kann eine als noch 1990 und die lebenswichtigen Wasser bleibt weitere Erwärmung massive Jahresmitteltemperatur wird im ihr dadurch verwehrt. Die Auswirkungen haben. Doch Vergleich zu 1948 über 3°C Folgen sind Wipfeldürre und auch im Flachgau verändern sich steigen. Wobei gerade in erhöhte Anfälligkeit für den die Bedingungen für die Salzburg die regionalen Borkenkäfer. Artenvielfalt in Fauna und Flora. Unterschiede groß sind: im Flachgau wird der Gletscherschmelze Szenario der Hitzetage in Salzburg Temperaturanstieg gut 2°C Die Gletscherschmelze ist wohl 40 35 betragen, im Pinz- und der eindrücklichste Beleg für die 30 29,3 pongau jedoch weit über 3°C. globale Erwärmung. Gletscher, Anzahl der Hitzetage 25 19,9 wie in der Glocknergruppe, allen 20 15 Höhere Temperaturen und voran die Pasterze, sind seit 10 5,4 zunehmende Trockenheit Jahren am Schrumpfen. Jahre 5 0 setzen auch den Wäldern zu. mit einem Zuwachs der 61-90 2020 2040 Im Dürresommer 2003 Eismasse gibt es kaum mehr. beispielsweise kämpften Fichten Vor allem der Sommer 2003 war Temperatur mit Wassermangel und für die Gletscher ein Eine aktuelle Studie des zunehmenden Schädlingsbefall. Schicksalsjahr. Durch die Meteorologischen Instituts an anhaltenden hohen Temper-
Fakten aturen schmolzen große Teile Schönwetterperioden. In Salz- Artenreichtum in den Hohen der Gletscher in einem Jahr weg. burg sind davon vor allem die Tauern, dem Tennen- und Die Pasterze beispielsweise war Zuflüsse der Salzburg in den Hagengebirge (Untersuch- nach diesem Sommer um 29 Gebirgsgauen betroffen. Fisch- ungsgebiete) akute Gefahr, da Meter kürzer oder das sterben und Artenrückgang in die Pflanzen irgendwann nicht Schwarzkarlkees um 16 Meter. Flusslebensräumen sind wahr- mehr weiter nach oben Insgesamt haben die scheinlich. ausweichen können. Die Gipfel Alpengletscher seit ihrem werden so zu regelrechten Höchststand im Jahr 1850 die Niederschläge Artenfallen. Da rund ein Viertel Hälfte ihrer Eismasse verloren. Für die künftige Entwicklung der Blütenpflanzen Europas Mit der in dieser Studie der Jahresniederschlagsmenge reine und seltene Hochgebirgs- prognostizierten Erderwärmung werden im Gegensatz zur spezialisten sind, ist diese könnten die Gletscher bis Ende Temperaturentwicklung keine Entwicklung dramatisch. Die des Jahrhunderts zur Gänze großen Veränderungen ange- Spezialisten unter den Pflanzen verschwinden. Mit ihrem nommen. Es kann aber zu einer kommen ausschließlich in der Rückgang wird die jahreszeitlichen Verschiebung hochalpinen Zone vor, die nur Wahrscheinlichkeit für Muren- kommen, wodurch mehr drei Prozent der Fläche Europas abgänge und Bergstürze höher, Niederschlag im Winter und ausmacht. Wenn tiefer liegende da die Funktion des ewigen weniger im Sommer erwartet Gipfel durch die Klimaer- Eises und der Permafrostböden wird. Selbst diese relativ wärmung als Lebensraum für als „Klebemasse“ des Gesteins geringen Verschiebungen hätten Alpen-Mannsschild, Gletscher- verloren gehen. So ging rund die aber bei gleichzeitigem Hahnenfuß und Co. ausfallen, Hälfte aller im gesamten Temperaturanstieg weit reich- wäre dies ein dramatischer Alpengebiet verzeichneten ende Folgen. Ein Rückgang im Rückschlag - nicht nur für die Gerinnemurgänge im Jahr 1987 Sommer würde die Gebiete Artenvielfalt Salzburgs sondern von Permafrostgebieten oder vergrößern, in denen eine ganz Europas. Gletscherrückzugszonen aus. Bewirtschaftung ohne Bewäs- Skilifte oder Lawinenver- serung nicht mehr möglich ist. Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner bauungen, die in diesen Böden S., Zorita E., Formayer H., Kromp- Artenreiche Alpen Kolb H., 2004 verankert sind, verlieren an Beobachtungen eines Forscher- Persönliche Klimaberatung Stabilität. teams rund um Professor Dr. durch die WWF-Experten! Gletscher als Wasser- Grabherr vom Institut für Schicken Sie eine SMS mit spender Ökologie und Naturschutz der dem Kennwort „klimacheck“ Speziell im Alpenraum sind die Universität Wien haben bereits an 0676/800 676 779 Gletscher auch wesentliche Anfang der 90er Jahre gezeigt, (Kosten entsprechend Ihres Wasserlieferanten während dass Alpenpflanzen in den Tarifplans für Standard- sommerlicher Schönwetter- letzten Jahrzehnten gipfelwärts SMS). Unsere Klima- perioden. Fehlt diese gewandert sind. Dies war der Experten rufen Sie zurück Gletscherspende, hat dies erste Nachweis, dass die Natur und beantworten Ihre enorme Auswirkungen auf die bereits auf den Klimawandel Fragen. Wasserführung, aber auch auf reagiert. Mit dem nunmehr die Wassertemperatur alpiner prognostizierten weiteren Machen Sie den Klima- Flüsse während sommerlicher Temperaturanstieg droht dem Check auf www.klimacheck.at! 2
Klimawandel in Tirol Jahresmitteltemperatur in Innsbruck Der Klimawandel findet statt. 14 Die jährliche Durchschnitts- 13 temperatur in Österreich hat seit Jahresmitteltemperatur [°C] 12 rund 1850 um ca. 1,8 °C und 11 damit stärker als im weltweiten Durchschnitt (0,6 °C) zuge- 10 nommen. Die Folgen der 9 Erderwärmung sind nicht nur ein 8 globales Problem, sondern auch 7 regional beobachten wir seit 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 4 5 5 6 6 7 7 8 8 9 9 0 0 1 1 2 2 3 3 4 4 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Jahren wesentliche Jahr Veränderungen im heimischen und Vegetation in Tirol bis 2040 den Tieflagen. Durch ihr flaches Klima. Die Tatsache, dass in auf. Fazit der Prognosen: es wird Wurzelwerk kann die Fichte Österreich 3 der 4 wärmsten 2040 viermal mehr Tropentage nicht in tiefere Bodenschichten Sommer seit 200 Jahren (über 30°C) geben als noch 1990 vordringen. Der Zugang zum innerhalb der letzten 15 Jahre und die Jahresmitteltemperatur lebenswichtigen Wasser bleibt auftraten, sind Zeichen der wird im Vergleich zu 1948 ihr dadurch verwehrt. Die Erderwärmung. In den bereits zwischen 1,5 und 4 °C steigen – Folgen sind Wipfeldürre und heute vom Klimawandel stark je nach Region. Wobei gerade in erhöhte Anfälligkeit für den beeinflussten Regionen wie dem Tirol die regionalen Borkenkäfer. alpinen Bereich kann eine Unterschiede groß sind: in weitere Erwärmung massive Gletscherschmelze Regionen wie dem Ötz- oder Auswirkungen haben. Die Gletscherschmelze ist wohl Zillertal wird der Temperaturanstieg weit über 3 der eindrücklichste Beleg für die Temperatur globale Erwärmung. Gletscher, °C betragen, in Innsbruck Eine aktuelle Studie des beträgt der Anstieg allerdings wie im Ötztal, Stubaital oder Meteorologischen Instituts an nur 1,5 °C. Zillertal sind seit Jahren am der BOKU Wien zeigt anhand Schrumpfen. Jahre mit einem eines Computermodells die Höhere Temperaturen und Zuwachs der Eismasse gibt es zunehmende Trockenheit setzen kaum mehr. Vor allem der 40 Szenario der Hitzetage in Innsbruck 38,8 auch den Wäldern zu. Im Sommer 2003 war für die 35 Dürresommer 2003 Gletscher ein Schicksalsjahr. 30 Durch die anhaltenden hohen 27,4 beispielsweise kämpften Fichten Anzahl der Hitzetage 25 20 15 mit Wassermangel und Temperaturen schmolzen große 10 8,6 zunehmenden Schädlingsbefall. Teile der Gletscher in einem Jahr 5 0 61-90 2020 2040 Besonders gefährdet sind weg. Der Vernagt-Ferner im unnatürliche Wälder, wie Ötztal beispielsweise war nach Entwicklung von Temperatur diesem Sommer um 39 Meter standortfremde Fichtenwälder in
Fakten kürzer. Insgesamt haben die Flusslebensräumen sind wahr- nach oben ausweichen können. Alpengletscher seit ihrem scheinlich. Die Gipfel werden so zu Höchststand im Jahr 1850 die regelrechten Artenfallen. Da Hälfte ihrer Eismasse verloren. Niederschläge rund ein Viertel der Mit der in dieser Studie Für die künftige Entwicklung Blütenpflanzen Europas reine prognostizierten Erderwärmung der Jahresniederschlagsmenge und seltene Hochgebirgs- könnten die Gletscher bis Ende werden im Gegensatz zur spezialisten sind, ist diese des Jahrhunderts zur Gänze Temperaturentwicklung keine Entwicklung dramatisch. Die verschwinden. Mit ihrem großen Veränderungen ange- Spezialisten unter den Pflanzen Rückgang wird die nommen. Es kann aber zu einer kommen ausschließlich in der Wahrscheinlichkeit für Muren- jahreszeitlichen Verschiebung hochalpinen Zone vor, die nur abgänge und Bergstürze höher, kommen, wodurch mehr drei Prozent der Fläche Europas da die Funktion des ewigen Niederschlag im Winter und ausmacht. Wenn tiefer liegende Eises und der Permafrostböden weniger im Sommer erwartet Gipfel durch die Klimaer- als „Klebemasse“ des Gesteins wird. Selbst diese relativ wärmung als Lebensraum für verloren gehen. So ging rund die geringen Verschiebungen hätten Alpen-Mannsschild, Gletscher- Hälfte aller im gesamten aber bei gleichzeitigem Hahnenfuß und Co. ausfallen, Alpengebiet verzeichneten Temperaturanstieg weit reich- wäre dies ein dramatischer Gerinnemurgänge im Jahr 1987 ende Folgen. Ein Rückgang im Rückschlag - nicht nur für die von Permafrostgebieten oder Sommer würde die Gebiete Artenvielfalt Tirols sondern ganz Gletscherrückzugszonen aus. vergrößern, in denen eine Europas. Skilifte oder Lawinenver- Bewirtschaftung ohne Bewäs- bauungen, die in diesen Böden serung nicht mehr möglich ist. Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner S., Zorita E., Formayer H., Kromp- verankert sind, verlieren an Kolb H., 2004: Anwendung der Artenreiche Alpen Stabilität. Analogmethode in komplexem Beobachtungen eines Forscher- Terrain:Klimaänderungsszenarien Gletscher als Wasser- teams rund um Professor Dr. auf Tagesbasis für Österreich. spender Grabherr vom Institut für Speziell im Alpenraum sind die Ökologie und Naturschutz der Persönliche Klimaberatung Gletscher auch wesentliche Universität Wien haben bereits durch die WWF-Experten! Wasserlieferanten während Anfang der 90er Jahre gezeigt, Schicken Sie eine SMS mit sommerlicher Schönwetter- dass Alpenpflanzen in den dem Kennwort „klimacheck“ perioden. Fehlt diese letzten Jahrzehnten gipfelwärts an 0676/800 676 779 Gletscherspende, hat dies gewandert sind. Dies war der (Kosten entsprechend Ihres enorme Auswirkungen auf die erste Nachweis, dass die Natur Tarifplans für Standard- Wasserführung, aber auch auf bereits auf den Klimawandel SMS). Unsere Klima- die Wassertemperatur alpiner reagiert. Mit dem nunmehr Experten rufen Sie zurück Flüsse während sommerlicher prognostizierten weiteren und beantworten Ihre Schönwetterperioden. In Tirol Temperaturanstieg droht dem Fragen. sind davon vor allem die Artenreichtum in den Ötztaler Zuflüsse des Inn in den Alpen und am Schrankogel Machen Sie den Klima- Gebirgsgauen betroffen. Fisch- (Untersuchungsgebiete) akute Check auf sterben und Artenrückgang in Gefahr, da die Pflanzen www.klimacheck.at! irgendwann nicht mehr weiter 2
Klimawandel in Vorarlberg Jahresmitteltemperatur in Bregenz 14 Der Klimawandel findet statt. Die jährliche Durchschnitts- 13 Jahresmitteltemperatur [°C] temperatur in Österreich hat seit 12 rund 1850 um ca. 1,8 °C und 11 damit stärker als im weltweiten Durchschnitt (0,6 °C) zuge- 10 nommen. Die Folgen der 9 Erderwärmung sind nicht nur ein globales Problem, sondern auch 8 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 regional beobachten wir seit 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Jahr Jahren wesentliche Verän- derungen im heimischen Klima. weise kämpften Fichten mit Die Tatsache, dass in Österreich Temperatur Wassermangel und zuneh- 3 der 4 wärmsten Sommer seit Eine aktuelle Studie des mendem Schädlingsbefall. 200 Jahren innerhalb der letzten Meteorologischen Instituts an Besonders gefährdet sind 15 Jahre auftraten, sind Zeichen der BOKU Wien zeigt anhand unnatürliche Waldflächen, wie der Erderwärmung. In den eines Computermodells die standortfremde Fichtenwälder in bereits heute vom Klimawandel Entwicklung von Temperatur den Tieflagen. Durch ihr flaches stark beeinflussten Regionen wie und Vegetation in Vorarlberg bis Wurzelwerk kann die Fichte dem alpinen Bereich kann eine 2040 auf. Fazit der Prognosen: nicht in tiefere Bodenschichten weitere Erwärmung massive in Bregenz wird es 2040 7mal vordringen. Der Zugang zum Auswirkungen haben. Doch mehr Hitzetage (über 30°C) lebenswichtigen Wasser bleibt auch im restlichen Bundesland geben als im Vergleichszeitraum ihr dadurch verwehrt. Die werden Fauna und Flora vom 1961-90 und die Jahresmittel- Folgen sind Wipfeldürre und Klimawandel beeinflusst. temperatur in Vorarlberg wird erhöhte Anfälligkeit für den im Vergleich zu 1948 um bis zu Borkenkäfer. 4 °C steigen – je nach Region: während der Temperaturanstieg Gletscherschmelze Sz e na r i o de r H i t z e t a ge i n B r e ge nz in tieferen Lagen bis zu 3 °C Die Gletscherschmelze ist wohl 2 5 betragen wird, steigt die der eindrücklichste Beleg für die 2 0 18 , 5 Temperatur in höheren Lagen globale Erwärmung. Gletscher, 15 10 , 8 wie am Arlberg oder in der wie in der Silvrettagruppe sind 10 Silvretta-Gruppe auf weit über seit Jahren am Schrumpfen. 5 2 , 5 3 °C. Jahre mit einem Zuwachs der 0 6 1- 9 0 2 0 2 0 2 0 4 0 Eismasse gibt es kaum mehr. Höhere Temperaturen und Vor allem der Sommer 2003 war zunehmende Trockenheit setzen für das ewige Eis ein auch den Wäldern zu. Im Schicksalsjahr. Durch die Dürresommer 2003 beispiels- anhaltenden hohen Tempera-
Fakten turen schmolzen große Teile der einige ihrer Zuflüsse betroffen. Temperaturanstieg droht dem Gletscher in einem Jahr weg. Fischsterben und Artenrückgang Artenreichtum etwa in der Der Jamtal Ferner beispielsweise in Flusslebensräumen sind wahr- Silvrettagruppe akute Gefahr, da war nach diesem Sommer um 22 scheinlich. die Pflanzen irgendwann nicht Meter kürzer. Insgesamt haben mehr weiter nach oben die Alpengletscher seit ihrem Niederschläge ausweichen können. Die Gipfel Höchststand im Jahr 1850 die In Vorarlberg konnte in den werden so zu regelrechten Hälfte ihrer Eismasse verloren. letzten Jahrzehnten eine Artenfallen. Da rund ein Viertel Mit der in dieser Studie Zunahme der Starkniederschläge der Blütenpflanzen Europas prognostizierten Erderwärmung beobachtet werden. Feldkirch reine und seltene Hochgebirgs- könnten die Gletscher bis Ende verzeichnete einen Anstieg von spezialisten sind, ist diese des Jahrhunderts zur Gänze rund 50 Prozent für Tage mit Entwicklung dramatisch. Die verschwinden. Mit ihrem mehr als 20 mm Niederschlag. Spezialisten unter den Pflanzen Rückgang wird die Gleichzeitig hat auch die kommen ausschließlich in der Wahrscheinlichkeit für Muren- Intensität der Niederschläge hochalpinen Zone vor, die nur abgänge und Bergstürze höher, zugenommen. Außerdem kommt drei Prozent der Fläche Europas da die Funktion des ewigen es zu einer jahreszeitlichen ausmacht. Wenn tiefer liegende Eises und der Permafrostböden Verschiebung, wodurch mehr Gipfel durch die Klimaer- als „Klebemasse“ des Gesteins Niederschlag im Winter und wärmung als Lebensraum für verloren gehen. So ging rund die weniger im Sommer erwartet Alpen-Mannsschild, Gletscher- Hälfte aller im gesamten wird. Selbst diese relativ Hahnenfuß und Co. ausfallen, Alpengebiet verzeichneten geringen Verschiebungen hätten wäre dies ein dramatischer Gerinnemurgänge im Jahr 1987 aber bei gleichzeitigem Rückschlag - nicht nur für die von Permafrostgebieten oder Temperaturanstieg weit reich- Artenvielfalt Vorarlbergs Gletscherrückzugszonen aus. ende Folgen. Ein Rückgang im sondern ganz Europas. Skilifte oder Lawinenver- Sommer würde die Gebiete bauungen, die in diesen Böden vergrößern, in denen eine Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner verankert sind, verlieren an Bewirtschaftung ohne Bewäs- S., Zorita E., Formayer H., Kromp- serung nicht mehr möglich ist. Kolb H., 2004: Stabilität. Persönliche Klimaberatung Gletscher als Wasser- Artenreiche Alpen durch die WWF-Experten! spender Beobachtungen eines Forscher- Schicken Sie eine SMS mit Speziell im Alpenraum sind die teams rund um Professor Dr. dem Kennwort „klimacheck“ Gletscher auch wesentliche Grabherr vom Institut für an 0676/800 676 779 Wasserlieferanten während Ökologie und Naturschutz der (Kosten entsprechend Ihres sommerlicher Schönwetter- Universität Wien haben bereits Tarifplans für Standard- perioden. Fehlt diese Anfang der 90er Jahre gezeigt, SMS). Unsere Klima- Gletscherspende, hat dies dass Alpenpflanzen in den Experten rufen Sie zurück enorme Auswirkungen auf die letzten Jahrzehnten gipfelwärts und beantworten Ihre Wasserführung, aber auch auf gewandert sind. Dies war der Fragen. die Wassertemperatur alpiner erste Nachweis, dass die Natur Flüsse während sommerlicher bereits auf den Klimawandel Machen Sie den Klima- Schönwetterperioden. In Vorarl- reagiert. Mit dem nunmehr Check auf berg ist davon z.B. die Ill und prognostizierten weiteren www.klimacheck.at! 2
Klimawandel in Kärnten Der Klimawandel findet statt. Jahresmitteltemperatur in Klagenfurt Die Folgen der Erderwärmung 12 sind nicht nur ein globales 11,5 Problem, sondern auch regional 11 Jahresmitteltemperatur [°C] beobachten wir seit Jahren 10,5 10 wesentliche Veränderungen im 9,5 heimischen Klima. Die Tatsache, 9 dass in Österreich 3 der 4 8,5 8 wärmsten Sommer seit 200 7,5 Jahren innerhalb der letzten 15 7 Jahre auftraten, sind Zeichen der 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Jahr Erderwärmung. In den bereits heute vom Klimawandel stark es wird 2040 sechsmal mehr nicht in tiefere Bodenschichten beeinflussten Regionen wie dem Hitzetage (über 30°C) geben als vordringen. Der Zugang zum alpinen Bereich kann eine noch 1990 und die lebenswichtigen Wasser bleibt weitere Erwärmung massive Jahresmitteltemperatur wird im ihr dadurch verwehrt. Die Auswirkungen haben. Doch Vergleich zu 1948 über 2°C Folgen sind Wipfeldürre und auch im restlichen Bundesland steigen. Im Westen, den alpinen erhöhte Anfälligkeit für den verändern sich die Bedingungen Regionen des Bundeslandes Borkenkäfer. für die Artenvielfalt in Fauna wurde die steigende Temperatur und Flora. sogar auf über 3 Grad Celsius Gletscherschmelze errechnet. Die Gletscherschmelze ist wohl Temperatur der eindrücklichste Beleg für die Eine aktuelle Studie des Höhere Temperaturen und globale Erwärmung. Gletscher, Meteorologischen Instituts an zunehmende Trockenheit setzen wie die Pasterze oder der der BOKU Wien zeigt anhand beispielsweise den Wäldern zu. Wurtenkees, sind seit Jahren am eines Computermodells die In Kärnten hat der Dürresommer Schrumpfen. Jahre mit einem Entwicklung von Temperatur 2003 die Richtung gewiesen, in Zuwachs der Eismasse gibt es und Vegetation in Kärnten bis die das Klima sich entwickeln kaum mehr. Vor allem der 2040 auf. Fazit der Prognosen: wird. Fichten beispielsweise im Sommer 2003 war für die Klagenfurter Becken kämpften Gletscher ein Schicksalsjahr. Durch die anhaltenden hohen Szenario der Hitzetage in Klagenfurt 40 mit Wassermangel und 35 32,0 zunehmenden Schädlingsbefall. Temperaturen schmolzen große 30 Besonders gefährdet sind Teile der Gletscher in einem Jahr Anzahl der Hitzetage 25 23,1 20 15 unnatürliche Wälder, wie weg. Die Pasterze beispielsweise 10 5,6 standortfremde Fichtenwälder in war nach diesem Sommer um 29 Meter kürzer und der 5 0 61-90 2020 2040 den Tieflagen. Durch ihr flaches Wurzelwerk kann die Fichte Wurtenkees um 22 Meter.
Fakten Insgesamt haben die Niederschläge rund ein Viertel der Alpengletscher seit ihrem Für die künftige Entwicklung Blütenpflanzen Europas reine Höchststand im Jahr 1850 die der Jahresniederschlagsmenge und seltene Hochgebirgs- Hälfte ihrer Eismasse verloren. werden im Gegensatz zur spezialisten sind, ist diese Mit der in dieser Studie Temperaturentwicklung keine Entwicklung dramatisch. Die prognostizierten Erderwärmung großen Veränderungen Spezialisten unter den Pflanzen könnten die Gletscher bis Ende angenommen. Es kann aber zu kommen ausschließlich in der des Jahrhunderts zur Gänze einer jahreszeitlichen hochalpinen Zone vor, die nur verschwinden. Mit dem Verschiebung kommen, wodurch drei Prozent der Fläche Europas Rückgang der Gletscher wird die mehr Niederschlag im Winter ausmacht. Wenn tiefer liegende Wahrscheinlichkeit für und weniger im Sommer Gipfel der Hohen Tauern durch Murenabgänge und Bergstürze erwartet wird. Selbst diese die Klimaerwärmung als höher, da die Funktion des relativ geringen Verschiebungen Lebensraum für Alpen- ewigen Eises und der hätten aber bei gleichzeitigem Mannsschild, Gletscher- Permafrostböden als Temperaturanstieg weit Hahnenfuß und Co. ausfallen, „Klebemasse“ des Gesteins reichende Folgen. Ein Rückgang wäre dies ein dramatischer verloren gehen. So ging rund die im Sommer würde die Gebiete Rückschlag - nicht nur für die Hälfte aller im gesamten vergrößern, in denen eine Artenvielfalt Kärntens sondern Alpengebiet verzeichneten Bewirtschaftung ohne ganz Europas. Gerinnemurgänge im Jahr 1987 Bewässerung nicht mehr von Permafrostgebieten oder möglich ist. Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner Gletscherrückzugszonen aus. S., Zorita E., Formayer H., Kromp- Artenreiche Alpen Kolb H., 2004: Anwendung der Skilifte oder Lawinenver- Analogmethode in komplexem bauungen, die in diesen Böden Beobachtungen eines Terrain:Klimaänderungsszenarien verankert sind, verlieren an Forscherteams rund um auf Tagesbasis für Österreich. Stabilität. Professor Dr. Grabherr vom GKSS report 2004/11, GKSS Institut für Ökologie und research center, Max-Planck-Straße D-21502 Geesthacht. Gletscher als Wasser- Naturschutz der Universität spender Wien haben bereits Anfang der Persönliche Klimaberatung Speziell im Alpenraum sind die 90er Jahre gezeigt, dass durch die WWF-Experten! Gletscher auch wesentliche Alpenpflanzen in den letzten Schicken Sie eine SMS mit Wasserlieferanten während Jahrzehnten gipfelwärts dem Kennwort „klimacheck“ sommerlicher Schönwetter- gewandert sind. Dies war der an 0676/800 676 779 perioden. Fehlt diese erste Nachweis, dass die Natur (Kosten entsprechend Ihres Gletscherspende, hat dies bereits auf den Klimawandel Tarifplans für Standard- enorme Auswirkungen auf die reagiert. Mit dem nunmehr SMS). Unsere Klima- Wasserführung, aber auch auf prognostizierten weiteren Experten rufen Sie zurück die Wassertemperatur alpiner Temperaturanstieg droht dem und beantworten Ihre Flüsse während sommerlicher Artenreichtum in den Hohen Fragen. Schönwetterperioden. Fisch- Tauern akute Gefahr, da die sterben und Artenrückgang in Pflanzen irgendwann nicht mehr Machen Sie den Klima- Flusslebensräumen sind dadurch weiter nach oben ausweichen Check auf vorprogrammiert. können. Die Gipfel werden so zu www.klimacheck.at! regelrechten Artenfallen. Da 2
Klimawandel in der Steiermark Die Welt ist im Klimawandel – Jahresmitteltemperatur in Graz auch Österreich ist davon betrof- fen. Die Tatsache, dass in Öster- 14 reich 3 der 4 wärmsten Sommer 13 Jahresmitteltemperatur [°C] seit 200 Jahren innerhalb der 12 letzten 15 Jahre auftraten, lassen 11 auch die Wissenschaft von einer einsetzenden Klimaänderung 10 sprechen. In den bereits heute 9 trockensten und wärmsten Ge- 8 bieten im Südosten der Steier- 7 mark kann eine weitere Erwär- 48 53 58 63 68 73 78 83 88 93 98 03 08 13 18 23 28 33 38 43 48 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 mung massive Auswirkungen Jahr haben. Doch auch im restlichen wehrt. Die Folgen sind Wipfel- Bundesland verändern sich die Höhere Temperaturen und zu- dürre und erhöhte Anfälligkeit Bedingungen für die Artenviel- nehmende Trockenheit setzen für den Borkenkäfer. falt in Fauna und Flora. beispielsweise den Wäldern zu. Temperatur In der Steiermark hat der Dürre- Mit welchen Konsequenzen die Die aktuelle Studie des Meteoro- sommer 2003 die Richtung ge- Landwirtschaft zu rechnen hat, logischen Instituts an der BOKU wiesen, in die das Klima sich haben viele steirische Bauern im Wien zeigt die Entwicklung von entwickeln wird. Besonders Sommer 2003 leidvoll erfahren Temperatur und Vegetation in gefährdet sind unnatürliche müssen: Aus den südlichen Lan- der Steiermark auf. Fazit der Wälder, wie standortfremde desteilen wurden Totalausfälle Prognosen: in der Steiermark Szenario der Hitzetage in Graz bei Kürbis und Mais gemeldet, wird es 2040 fast 7mal mehr 40 die Schäden beim Grünland Hitzetage (über 30°C) geben als 35 waren mit 60 Mio. € enorm. 30 im Vergleichszeitraum 1961-90 Nach Angaben der steirischen Anzahl der Hitzetage 25 22,7 und die Jahresmitteltemperatur 20 16,5 Landwirtschaftskammer belie- 15 wird im Vergleich zu heute 10 fen sich die Schäden des Dür- (2002) um weitere 1-2°C stei- 5 3,3 resommers insgesamt auf rund 0 gen. In Summe wird die Steier- 61-90 2020 2040 80 Mio. €. mark also noch wärmer und Fichtenwälder in den Tieflagen. In den südlichen Regionen der trockener als dies in der Vergan- Durch ihr flaches Wurzelwerk Steiermark könnte durch die genheit der Fall war. Dürresom- kann die Fichte nicht in tiefere prognostizierte Erderwärmung mer, wie jener des Jahres 2003, Bodenschichten vordringen. Der die herkömmliche Form der wären dann nicht mehr die Aus- Zugang zum lebenswichtigen Grünlandbewirtschaftung und nahme sondern die Regel. Wasser bleibt ihr dadurch ver- Rinderhaltung in Frage gestellt werden. Mit hohen Ernteausfäl-
Fakten len bei Feldfrüchten muss in Zagelkogel und anderen Gipfeln Populationen, Einwanderung Zukunft öfters gerechnet wer- der steirisch- neuer Arten, usw.) den. niederösterreichischen Kalk- alpen akute Gefahr, da die Quelle: Matulla C., Haas P., Wagner Niederschläge S., Zorita E., Formayer H., Kromp- Pflanzen irgendwann nicht mehr Kolb H., 2004: Anwendung der Ana- Für die künftige Entwicklung weiter nach oben ausweichen logmethode in komplexem der Jahresniederschlagsmenge können. Die Gipfel werden so zu Terrain:Klimaänderungsszenarien werden im Gegensatz zur Tem- regelrechten Artenfallen. Dies auf Tagesbasis für Österreich. peraturentwicklung keine großen GKSS report 2004/11, GKSS re- wäre nicht nur für die search center, Max-Planck-Straße Veränderungen angenommen. Artenvielfalt der Steiermark, D-21502 Geesthacht. Vielmehr kann es zu einer jah- sondern ganz Europas ein reszeitlichen Verschiebung Rückschlag. Denn bis zu 10% kommen, wodurch mehr Nieder- der Gesamtartenzahl der schlag im Winter und weniger Persönliche Klimaberatung untersuchten Gipfel kommen nur im Sommer erwartet wird. Selbst durch die WWF-Experten! in dieser Region der Welt vor. diese relativ geringen Verschie- Schicken Sie eine SMS mit bungen hätten aber bei gleichzei- Vegetationsperioden dem Kennwort „klimacheck“ tigem Temperaturanstieg weit Auf den ersten Blick scheint die an 0676/800 676 779 (Kos- reichende Folgen. Ein Rückgang Prognose zu steigenden Vegeta- ten entsprechend Ihres Tarif- im Sommer würde die Gebiete tionsperioden positiv zu sein. plans für Standard-SMS). vergrößern, in denen eine Be- Lag 1990 die jährliche Vegetati- Unsere Klima-Experten ru- wirtschaftung ohne Bewässerung onsperiode im Mittel noch bei fen Sie zurück und beant- nicht mehr möglich ist. Die an- knapp 250 Tagen, steigt sie bis worten Ihre Fragen. haltende Dürre und Hitze im 2040 auf über 280 Tage an. Die Sommer 2003 brachte die steiri- Machen Sie den Klima- sche Landwirtschaft dadurch in Länge der Vegetationsperiode in Graz Check auf große Schwierigkeiten. 320 Maximum www.klimacheck.at! Maximum 300 280 Artenreiche Alpen Maximum Länge in Tagen Minimum 260 Messungen eines Forscherteams Minimum 240 rund um Professor Dr. Grabherr 220 vom Institut für Ökologie und Minimum 200 Naturschutz der Universität 1961-1990 2020 2040 Wien haben bereits Anfang der Hauptproblematik daran aus 90er Jahre gezeigt, dass Sicht der Experten bei einer Alpenpflanzen am Hochschwab derartigen Verlängerung liegt in den letzten Jahrzehnten vor allem im ansteigenden Was- gipfelwärts gewandert sind. Dies serverbrauch. war der erste Nachweis, dass die Ein weiteres Problem stellt die Natur bereits auf den Unsicherheit dar, wie sich Klimawandel reagiert. Mit dem Schädlinge bei der Verlängerung nunmehr prognostizierten der Vegetationsperioden verän- weiteren Temperaturanstieg dern werden (z.B. Anzahl der droht dem Artenreichtum am 2
Sie können auch lesen