Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men

 
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Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
Nr. 46 • 18. November 2022 bis 16. Februar 2023

                                                                                                        Stimmungsvoll

Vom Pathos eines Moments                                                                                kann vieles sein
                                                                                                        Um besondere Stimmungen dre-
                                                                                                        hen sich dieses Mal unsere Panora-
      „Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne“ in der Kunsthalle                                       ma-Seiten – mal feierlich, mal ro-

                                                    N
                                                                                                        mantisch, mal euphorisch. Unter
                                                                    ur wenig fasziniert die Men-        dem Sammelbegriff „stimmungs-
                                                                    schen so sehr wie eine              voll“ beschreiben die Bremer Mu-
                                                                    untergehende Sonne – und            seen einzelne Objekte, die diesem
                                                                    genau das verbindet sie             Begriff gerecht werden. Ein Alpen-
                                                                    weltweit miteinander. Von           glühen in der Dämmerung ist eben-
                                                      daher scheint die Ausstellung „Sunset. Ein        falls dabei wie der Morgendunst auf
                                                      Hoch auf die sinkende Sonne“ fast über-           einer Druckgraphik oder eine mit
                                                      fällig: Vom 26. November 2022 bis zum             Musikanten tanzende Prinzessin.
                                                      2. April 2023 sind rund 120 Werke zu se-                                 Seiten 6 + 7
                                                      hen, die sich in den unterschiedlichsten
                                                      Formen mit dem Thema auseinanderset-             Flaggen im Fokus
                                                      zen. „Sie erzählen vom Pathos eines Mo-          Unter dem Titel „What ist he Proper
                                                      ments, der als Metapher für das Leben            Way to Display a Flag“ stehen ab dem
                                                      und dessen Endlichkeit gedeutet wird“,           19. November in der Weserburg Flag-
                                                      sagt Kuratorin Annett Reckert, „von atem-        gen im Fokus. Dabei geht es in erster
                                                      beraubender Schönheit, von Traum und             Linie um die Sichtbarmachung ge-
                                                      Aufruhr, von apokalyptischen Visionen.“          sellschaftlicher Zusammenhänge.
                                                      Außerdem werde uns gespiegelt, mit wel-          Weserburg                    Seite 4
                                                      cher Haltung die Menschheit auf das Him-
                                                      melsspektakel schaut.                            Die Firma Arp
                                                                                              (schü)   Die neue Ausstellung im Gerhard-
                                                                               weiter auf Seite 2      Marcks-Haus zeigt die fantasievolle
                                                      Konrad Schulz, Huge hot tyre, 1970, Sieb-        Formenwelt des deutsch-französi-
                                                      druck, Edition Griffelkunst-Vereinigung          schen Künstlers Hans Arp, beschäf-
                                                      Hamburg, Kunsthalle Bremen – Der Kunst-          tigt sich aber auch mit dem Werk-
                                                      verein in Bremen © VG Bild-Kunst, Bonn 2022      prozess und der Atelierpraxis.
                                                                                                       Gerhard-Marcks-Haus          Seite 5

Zeitgeschichte und Fotokunst                                                                           Architektur für alle?!
                                                                                                       Seit Mitte Oktober geht es im Wil-
                                                                                                       helm Wagenfeld Haus einmal nicht
                                                                                                       um den Namensgeber. Im Zentrum
     Julius- Frank-Ausstellung im Focke-Museum bis zum 16.Februar                                      der neuen Ausstellung stehen viel-

                                                     Z
                                                                                                       mehr emanzipatorische Bewegun-
                                                                  eitgeschichte und große Foto-        gen in Planung und Raum.
                                                                  kunst vereinen sich in der Aus-      Wilhelm Wagenfeld Haus Seite 8
                                                                  stellung, die seit vergangener
                                                                  Woche im Focke-Museum zu             Geschichte der Baumwolle
                                                                  sehen ist: „Julius Frank – Eine      Man glaubt sie zu kennen – aber
                                                      jüdische Fotografenfamilie zwischen              kennt man sie wirklich, die Baum-
                                                      Deutschland und Amerika“. Erzählt wird           wolle? Mit dieser und anderen Fragen
                                                      darin die Geschichte einer Lilienthaler          beschäftigt sich die Ausstellung „100
                                                      Fotografen-Familie, die sich über drei Ge-       % Baumwolle“, die noch bis April im
                                                      nerationen einen Namen gemacht hat. Ju-          Übersee-Museum zu sehen sein wird.
                                                      lius Frank, der letzte von ihnen, floh 1936      Übersee-Museum               Seite 9
                                                      vor der NS-Diktatur in die USA. Er holte
                                                      seine Freundin und spätere Frau sowie            Menschlich
                                                      seine Mutter nach, kümmerte sich um              Unter dem schönen Titel „Die Maler
                                                      den beruflichen Neuanfang – und mach-            des heiligen Herzens“ ist ab dem 3.
                                                      te Karriere. „Seine Aufnahmen wurden             Dezember im Paula Modersohn-Be-
                                                      auch in den Staaten wertgeschätzt“, sagt         cker Museum eine Ausstellung zu
                                                      Karin Walter, Kuratorin der Ausstellung.         sehen, die die Werke von fünf Auto-
                                                      Die Sonderschau zeigt viele, teils preis-        didakten wiedervereint.
                                                      gekrönte Originalabzüge von Julius Frank         Museen Böttcherstraße Seite 10
                                                      und zeichnet zudem den Lebensweg der
                                                      Familie Frank nach.                   (schü)              Eine Sonderveröffentlichung des
                                                                               weiter auf Seite 3
                                                      Julius Frank mit eigenen Aufnahmen
                                                      im Spiegel.
                                                      © Nachlass Julius Frank, Focke-Museum
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
2          Kunsthalle

              Eine besondere Würdigung                                                                                                               Sunset
                          In der Kunsthalle: „Die Sammlung Osmers. Von Archipenko bis Zero“                                                      Von wegen Kitsch

                                                                   E
                                                                              ine außergewöhnliche Sammlung präsentiert die                Aus dem Blickwinkel der Kunst er-
                                                                              Kunsthalle Bremen ab dem 10. Dezember: In fünf Räu-       scheint Motiv der untergehenden Son-
                                                                              men werden zahlreiche Werke von international be-         ne häufig als kitschig. Die Ausstellung in
                                                                              deutenden Künstlerpersönlichkeiten wie Ionnis Avra-       der Kunsthalle Bremen zeigt, dass es um
                                                                              midis, Henri Moore, Daniel Spoerri oder Rebecca Horn      weit mehr geht, und zwar schon seit Jahr-
                                                                   zu sehen sein, außerdem ganze Konvolute mit Arbeiten von Gus-        hunderten – unter anderem um die ver-
                                                                   tav Seitz, Karl Hartung, Gerhard Marcks oder den ZERO-Künst-         schiedensten künstlerischen Ansätze, die
                                                                   lern Otto Piene und Günther Uecker. Die Leihgaben des Samm-          sich der Physik der Phänomene zwischen
                                                                   lerpaares Franz Osmers und Mechthild Wantia-Osmers korres-           Abendrot und Blauer Stunde widmen;
                                                                   pondieren dabei mit den vielen Werken, die Franz Osmers der          aber auch um Atmosphärenforschung.
                                                                   Kunsthalle bereits seit den 1980er Jahren geschenkt hat.             Insgesamt werden über 100 Gemälde,
                                                                      „Franz Osmers engagiert sich seit Jahrzehnten für den Kunst-      Graphiken, Fotografien, Videos und Ins-
                                                                   verein“, sagt Eva Fischer-Hausdorf, die die Ausstellung kuratiert:   tallationen zu sehen sein.            (eb)
                                                                   „Dafür wollen wir ihm mit dieser Ausstellung mit seinem Enga-
                                                                   gement für unser Haus auch besonders danken.“ Osmers habe
                                                                   viele Werke nach Absprache mit den jeweiligen Direktoren ex-
                                                                   tra für den Kunstverein angeschafft, so die Kuratorin weiter. Da-
                                                                   neben habe er sich seine eigene Sammlung aufgebaut, die lan-
                                                                   ge Zeit auch privat blieb – bis jetzt viele Werke daraus erstmals
                                                                   auch öffentlich zu sehen sein werden. Dabei habe er recht früh
                                                                   ein Interesse für Skulpturen und Plastiken entwickelt, was auch
                                                                   in der Ausstellung zum Ausdruck kommt. Titel: „Die Sammlung
                                                                   Osmers. Von Archipenko bis Zero“. Die ausgestellten Werke zei-
                                                                   gen auf, welche Fragestellungen besonders im Fokus des Samm-
                                                                   lerpaares stehen: Die Darstellung der menschlichen Figur, aber
                                                                   auch das Zusammenspiel von Licht, Form und Bewegung.
                                                                      Im ersten Raum, der sich mit der Bildhauerei vom Anfang des       Claude Monet, Das Parlament, Sonnen-
                                                                   20. Jahrhunderts beschäftigt, finden sich unter anderem meh-         untergang, 1904, Öl auf Leinwand,
                                                                   rere Werke von Alexander Archipenko, in denen er die Ideen des       Kunstmuseen Krefeld - Volker Döhne – ARTOTHEK
                                                                   Kubismus in die Plastik übertrug. Im zweiten raum geht es um
                                                                   die Darstellung des menschlichen Körpers in Fragmenten. Der
                                                                   dritte Raum präsentiert mit Werken der Zero-Gruppe einen
                                                                   Schwerpunkt in der Sammlung Osmers, während im vierten
                                                                   Raum eine monumentale Collage von David Hockney im Zent-
                                                                   rum steht. Im letzten Raum schließlich „klötert und klappert es“,
                                                                   so Fischer-Hausdorf lachend: Hier sind kinetische Objekte von
                                                                   Jean Tinguely und Rebecca Horn zu sehen. Die Kuratorin: „Diese
    David Hockney, The Brooklyn Bridge, November 28, 1982,         Werke zeigen, wie gut Kunst und Humor zusammengehen kön-
    Collage aus Fotografien auf Papier, Geschenk Franz Osmers,     nen.“                                             (Frank Schümann)
    2003, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen                                                                                 Félix Vallotton, Coucher de soleil à
                                                                   Die Sammlung Osmers. Von Archipenko bis Zero
                                                 © David Hockney                                                                        Grâce, ciel orangé et violet, 1918, Öl auf
                                                                   10. Dezember 2022 – 26. März 2023
                                                                                                                                        Leinwand                  © Privatsammlung

TERMINE
Dienstag, 29.11.2022, 18 bis 21 Uhr
                                                          Barrierefreie Kunsthalle                                                               Kunstpreis
Single-Abend                                       Inklusive Angebote in der Dauerausstellung „Remix“                                       Karimah Ashadu gewinnt
Sunset für Singles –
Für alle um die 60                          Kunst für alle erlebbar zu machen – das    schen durch die Ausstellung. Zusätzlich             Zur Preisträgerin des diesjährigen Kunst-
                                         ist die Intention der Kunsthalle Bremen,      gibt es sechs Tastmodelle, die in Sitzmö-        preises der Böttcherstraße Bremen wur-
Dienstag, 6.12., 19 bis 21 Uhr           die jetzt umfangreiche Maßnahmen er-          bel integriert wurden: Unter anderem las-        de Karimah Ashadu gekürt. Die gleichna-
Single-Abend                             griffen hat, um das Museum barrierefrei       sen sich das Selbstbildnis von Paula Mo-         mige Ausstellung war bis Ende Oktober in
Sunset für Singles –                     zu machen. Seit Beginn des Monats ste-        dersohn-Becker, Max Beckmanns Skulp-             der Kunsthalle Bremen zu sehen. In ihrer
Für alle um die 40                       hen verschiedene inklusive Angebote in        tur „Mann im Dunkeln“ und Ernst Willers‘         Videoarbeit „Cowboy“ stellte Ashadu den
                                         der Dauerausstellung „Remix“ zur Verfü-       Gemälde „Eiche im Hasbruch“ mit den              gleichnamigen Protagonisten und seine
Samstag, 3.12., 11 bis 13 Uhr
Freitag, 27.1., 15.30 bis 16.40 Uhr      gung. „Wir wollen Menschen unabhängig         Händen erfassen. Darüber hinaus gibt es          Hingabe zu Pferden vor. „In ihrer zugleich
Slow Art                                 von ihren körperlichen, kognitiven, so-       Audioguides auf Deutsch, Englisch, Fran-         einfachen wie dichten Filminstallation ge-
                                         zialen und kulturellen Voraussetzungen        zösisch, Russisch und Arabisch.                  lingt es Karimah Ashadu poetisch und sinn-
Kunstgespräch und
Entspannungsworkout                      einen eigenständigen Museumsbesuch               Für gehörlose Menschen werden Video-          lich die persönliche Geschichte des Prota-
                                         ermöglichen“, sagt Lara Franke, die Pro-      führungen in Deutscher Gebärdenspra-             gonisten in Beziehung zu kolonialen Struk-
Dienstag, 24.1. 2023, 19 Uhr             jektkoordinatorin für barrierearme inklu-     che angeboten. Im Art Surfer, dem Multi-         turen zu setzen. Die Kameraführung ist
Vortrag „Caspar David Fried-             sive Vermittlung der Kunsthalle Bremen.       mediaguide der Kunsthalle Bremen, kön-           ebenso überraschend und gekonnt“, heißt
rich – Sonnenuntergänge“                    So führt ein taktiles Bodenleitsystem      nen die verschiedenen Audio-, Text- und          es in der Jurybegründung. Zugleich wer-
Mit Prof. Reinhard Zimmermann            durch die Räumlichkeiten des Museums          Videoführungen abgerufen werden. Ge-             de auf Aspekte der Schwarzen Geschich-
Weitere Termine unter:                   und leitet in Kombination mit einem Au-       fördert wurden die Maßnahmen von Ak-             te verwiesen und das Thema der Migration
www.kunsthalle-bremen.de/kalender        dioguide sehbehinderte und blinde Men-        tion Mensch.                      (schü/eb)      aufgegriffen.                       (schü/eb)
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
Focke-Museum                          3

                                        Die verdiente Würdigung
                                   Ausstellung über Julius Frank zeichnet den Lebensweg des jüdischen Fotografen nach

W
                    er in dem Katalog blät-       Wie sehr sich dadurch auch eine kunst-
                    tert, der anlässlich der   wissenschaftliche Lücke schließt, lässt
                    Julius Frank-Ausstel-      sich schon daraus ableiten, dass es in
                    lung im Focke-Mu-          einer Publikation zum Thema „100 Jahre
                    seum erstellt wurde,       Künstlerkolonie Worpswede“ 1989 hieß:
kann nicht umhin, beeindruckt zu sein:         „Doch leider sind von der Arbeit des früh
Das Werk der Franks – insbesondere von         vom Naziterror vertriebenen Fotografen
Vater und Sohn – reicht von kurz nach der      Julius Frank zu wenige Belege überlie-
Jahrhundertwende bis in die 1950er Jahre.      fert.“ Das ist jetzt anders. Julius Frank, so
Es umfasst Motive aus dem Teufelsmoor          die Hoffnung der Verantwortlichen, wird
ebenso wie Fotografien von Wolkenkrat-         künftig auch in Deutschland posthum et-
zern und Bungalows in den USA – und er-        was von der Anerkennung abbekommen,
zählt zugleich eine eindrucksvolle, wenn       die er verdient hat. Die Landschaftsbilder
auch bedrückende Geschichte.                   sind dabei nur die eine Seite des Fotogra-
   Denn dieses Werk war durch seine            fen Julius Frank, der auch zahlreiche ein-
Flucht von Julius Frank vor den Nazis zu-      drucksvolle Portraits in seinem Oeuvre
mindest in deutschen Landen lange in           hat und der bis zu seinem frühen Tod im
Vergessenheit geraten – ein Schicksal,         Jahr 1959 der engste Mitarbeiter des be-
das viele jüdische Fotografen teilten. Der     rühmten amerikanischen Architektur-
Heimatverein Lilienthal wurde darauf           fotografen Julius Shulman war.
aufmerksam und nahm Kontakt zu den                „Wir beabsichtigen mit der Ausstellung
Nachkommen in den USA auf. Dann kam            zweierlei“, sagt denn auch Karin Walter:
das Bremer Landesmuseum ins Spiel, das         „Zum einen wollten wir ihn als Fotografen
mittlerweile von den Kindern Julius Franks     würdigen, zum anderen aber auch die Ge-
gemeinsam mit dem Lilienthaler Heimat-         schichte seiner jüdischen Herkunft und
verein den Nachlass des Fotografen erhal-      seiner Flucht erzählen – von der langen
ten hat – in Form einer großen Kiste. Darin    Verdrängung und Vergessenheit und dem
befanden sich nicht nur viele Fotografien      Unrecht, das ihm nach Ende des zweiten
und Negative, auch Schriftwechsel und          Weltkrieges in Deutschland widerfahren
Akten, aus denen sich das Leben von Ju-        ist.“ Beides ist eindrucksvoll gelungen.
lius Frank gut für die Nachwelt rekonstru-        Der Katalog ist bei Dölling und Galitz
ieren lässt. „Dieses Material ist ein wahrer   erschienen.                  (Frank Schümann)
Schatz“, sagt Karin Walter, die diese Fotos
                                               Julius Frank – Eine jüdische Fotografenfa-
und Unterlagen in den vergangenen zwei
                                               milie zwischen Deutschland und Amerika
Jahren sichtete, ordnete und letztlich Ka-                                                         In der Nähe von Los Angeles fotografierte Julius Frank im Laurel Canyon.
                                               Bis zum 26. Februar 2023
talog und Ausstellung daraus entwickelte.                                                                                                                   © Nachlass Frank, Focke-Museum

                                                                                                                                                      TERMINE
                                 Starke direkte Menschenbilder                                                                                        Sonntag, 20.11.2022, 15 Uhr
                        „Olaf Schlote: Memories“ – Portraits von Holocaust-Überlebenden                                                               Julius Frank. Eine jüdische
                                                                                                                                                      Fotografenfamilie
                                                  Parallel zu der oben beschriebenen Schau            Neben den Portraits sind auch Fotos zu          Führung mit Anke Osterloh
                                               ist im Focke-Museum eine zweite Ausstellung          sehen, die die Spuren des Lebens an Objek-        Dienstag, 22.11.2022, 19 Uhr
                                               zu sehen, die sich mit den Lebensgeschichten         ten des Alltags zeigen – die abgenutzten Ja-      Olaf Schlote: Memories
                                               jüdischer Menschen befasst. Für sein Projekt         lousien im arabischen Viertel von Haifa; alte     Führung mit Jens Buttgereit
                                               „Memories“ ist der Bremer Foto-Künstler Olaf         Autos, mit denen Menschen Ausflüge unter-
                                               Schlote nach Israel gefahren und hat Überle-         nommen haben; Plakate und Farbschich-             Dienstag, 29. 11.2022, 19 Uhr
                                               bende des nationalsozialistischen Terrors ge-        ten, die sich im Laufe der Zeit veränderten.      Dokument oder Propaganda?
                                               troffen und portraitiert. Auch in den ehemali-       Und Momentaufnahmen vom Meer, an dem              Die deutsche Fotografie
                                               gen Konzentrationslagern Auschwitz, Majda-           die Menschen Stille und Frieden finden.           zwischen den Weltkriegen
                                               nek und Stutthof hat Schlote über die vergan-          Ursprünglich sollte diese Ausstellung be-       Vortrag von Prof. Dr. Rolf Sachsse
                                               genen Jahrzehnte hinweg fotografiert; diese          reits im Mai 2020 in Bremens Partnerstadt
                                               Bilder sind in der Ausstellung ebenfalls zu se-      Haifa gezeigt werden; aufgrund der Coro-          Sonntag, 4.12.2022, 11.30 Uhr
                                               hen.                                                 na-Pandemie war dies leider nicht möglich.        Wissenswerkstatt
                                                  „Es war für ihn gar nicht so einfach, diese       Da sie inhaltlich so gut zur Julius-Frank-Aus-    Archäologie
                                               Menschen kennenzulernen“, sagt Karin Wal-            stellung passe, so Walter, werde sie jetzt zu-    Führung mit Raymonde Decker
                                               ter, die Kuratorin auch dieser Ausstellung. „Er      nächst in Bremen gezeigt, ehe sie dann doch       Dienstag, 6.12.2022, 19 Uhr
                                               hat sehr behutsam Kontakt zu ihnen aufge-            ins Hecht-Museum nach Haifa gehe.
                                                                                                                                                      Olaf Schlote: Memories
                                               baut und um ihr Vertrauen geworben.“ Schlote           Olaf Schlote wurde 1961 in Bremen gebo-
                                                                                                                                                      Dialogische Führung mit Olaf
                                               selbst sagt über die Portraits: „Ich wollte star-    ren. Er geht in seinem Werk seit jeher den
                                                                                                                                                      Schlote, Fotokünstler, und der Ge-
                                               ke, direkte Menschenbilder schaffen und die          essentiellen Lebensthemen nach. 2021 wur-         sundheitswissenschaftlerin Prof.
Bluma Shindelheim, Holocaust-Überle-           Protagonisten nicht auf das ‚Opfersein‘ in der       de ihm dafür das Bundesverdienstkreuz der         Dr. Annelie Keil
bende aus Israel.                              Vergangenheit reduzieren, sondern ihre ge-           Bundesrepublik Deutschland verliehen.             Weitere Informationen unter:
                              © Olaf Schlote   samte Lebensleistung in den Blick nehmen.“                                        (Frank Schümann)     www.focke-museum.de
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
4         Weserburg

                              Identität, Nation und Herkunft
                               Flaggen im Fokus der Weserburg-Ausstellung „What is the Proper Way to Display a Flag?“

                                                                                       F
                                                                                                   laggen bedeuten vieles: Sie re-     triert habe man sich bei der Auswahl auf
                                                                                                   präsentieren Länder, stehen für     aktuelle Werke der vergangenen zwanzig
                                                                                                   nationale Souveränität oder ge-     Jahre – „eine Zeit, in der die globale politi-
                                                                                                   meinschaftliche Überzeugun-         sche Tektonik ins Wanken geraten ist“, so
                                                                                                   gen und Werte. Sie stellen Sicht-   Clauß: „Erstarkender Nationalismus, ge-
                                                                                         barkeit her, können verbinden oder aus-       schwächte Demokratien.“
                                                                                         grenzen, Freude bereiten und irritieren –        Ziel der Ausstellungsmacher ist es, die
                                                                                         auch als Zeichen für Widerstand und Pro-      Betrachter mittels der Kunst zum Nach-
                                                                                         test werden sie genutzt. Jetzt stehen sie     denken über die Bedeutung und den
                                                                                         im Zentrum einer Ausstellung in der We-       Einsatz der Flaggen zu bringen. Und das
                                                                                         serburg, allerdings nicht im Sinne einer      funktioniert wie so oft auch in dieser Aus-
                                                                                         erklärenden Schau über Flaggenkunde. Es       stellung über Emotionen. Besitzen die
                                                                                         gehe vielmehr um die Sichtbarmachung          Flaggen per se eine gewisse Wirkmacht,
                                                                                         gesellschaftlicher Zusammenhänge, sagt        so schaffen die KünstlerInnen Gegen-
                                                                                         Ingo Clauß, der Kurator der Ausstellung:      positionen – so zum Beispiel Nasan Tur,
                                                                                         „Es kommen Fragen über unsere unter-          der mit seiner Arbeit „Once upon a ti-
                                                                                         schiedlichen Vorstellungen von Identität,     me“ eine Installation von acht übergro-
                                                                                         Nation und Herkunft in den Blick und da-      ßen Nationalflaggen von Ländern zeigt,
                                                                                         mit zugleich Fragen über Meinungs- und        die es heute nicht mehr gibt, wie zum
                                                                                         Diskussionsfreiheit, über Aktivismus und      Beispiel die UdSSR oder die DDR, aber
                                                                                         Respekt“. Titel der Ausstellung: „What is     auch Rhodesien oder Biafra. Rufina Baz-
                                                                                         the Proper Way to Display a Flag?“            lova wiederum setzt sich in traditionell
                                                                                            „Das Thema verfolgt mich schon sehr        gestickten Motiven mit den Protesten in
                                                                                         lange“, sagt Ingo Clauß und verweist dar-     ihrer Heimat Belarus auseinander. Ah-
                                                                                         auf, dass die Flaggen schon lange ein The-    met Ögüt zeigt in einem perspektivisch
                                                                                         ma in der Kunst seien. Allerdings hätte es    verzerrten Teppich die Frauenrechtlerin
                                                                                         in dieser Form noch keine so umfängliche      Civelek, die eine Flagge hochhält – „hier
                                                                                         Schau in einem deutschen Museum ge-           kommen Stolz, Selbstbewusstsein und
                                                                                         geben – „das machen jetzt wir“. 20 inter-     Selbstermächtigung gleichermaßen zum
                                                                                         nationale Positionen wurden dafür aus-        Ausdruck“, so Clauß. Jaune Quick-to-see
                                                                                         gewählt, die unterschiedlicher kaum           Smith, indigene Künstlerin aus Monta-
                                                                                         sein können. Insgesamt sind 40 Werke          na, präsentiert ihre eigenen Version der
                                                                                         zu sehen. Videoarbeiten und Skulpturen        US-amerikanischen Flagge. Und auch
                                                                                         sind ebenso dabei wie eine Installation       die Fußball-Fan-Kultur spielt eine Rolle
                                                                                         auf dem Dach und es wird auch zur Par-        – eine Video-Arbeit fängt Stimmungen
                                                                                         tizipation eingeladen. Begleitet wird die     ein, wobei die drohende Eskalation im-
                                                                                         Ausstellung von einem umfangreichen           mer mitschwingt. Große Vielseitigkeit al-
                                                                                         Rahmenprogramm mit Vorträgen, einem           so einmal mehr in der Weserburg!
                                         Igor Grubić, Bicycle and Flag, 366 Libera-      Filmabend, einigen Podcast-Folgen und                                     (Frank Schümann)
                                         tion Rituals, 2008 - 2009, courtesy Art         einer mehrtägigen Performance von
                                                                                                                                       What is the Proper Way to Display a Flag?
                                         Collection Telekom                              Maria Kulikovska. „Uns war wichtig, die-
                                                                                                                                       19. November 2022 – 23. April 2023
                                                                                         se Vielfalt zu zeigen“, sagt Clauß. Konzen-

                                                                                         So wie wir sind 4.0
TERMINE
                                                                           Internationale Kunst von den 1960er-Jahren bis heute
Freitag, 18.11.2022, 19 Uhr
Eröffnung: What is the Proper               „So wie wir sind 4.0“ stellt rund 100 Werke von mehr als 80 Künst-
Way to Display a Flag?                   ler*innen und -gruppen aus unterschiedlichen Zeiten und Kontex-
                                         ten zusammen. Fünf Themenareale auf 2.500 m² geben Einblick in die
Sonntag, 27.11.2022, 15 Uhr
                                         internationale Kunst von den 1960er Jahren bis in die heutige Zeit: Kör-
Führung: Wie zeigt die Kunst             perwelten, Deutschlandbilder, Ästhetischer Widerspruch, Ver-rückter
Flagge?                                  Alltag und Minimalistische Tendenzen. Ergänzt werden diese durch
Mit Karin Puck                           eine Reihe von Künstler*innenräumen und einer außergewöhnlichen
Freitag, 27.1.2023, 20 Uhr               Kunstbar, einem ehemaligen Filmset.
Filmprogramm:                               Auf diese Weise ergeben sich unerwartete Lesarten der Kunst der
                                         Gegenwart quer durch alle Medien. Die ausgestellten Arbeiten stam-
film:art 95. Flags                       men dabei aus einer Vielzahl von privaten Sammlungen, aus den eige-
Programm mit experimentellen             nen Beständen und aus Leihgaben von Künstler*innen. „So wie wir
Filmen und Videos, kuratiert und
eingeführt von Christine Rüffert         sind“ wurde 2019 als serielle Sammlungspräsentation entwickelt und
Ort: Kommunalkino City 46,               hat sich seitdem als erfolgreiches Format für die Weserburg Museum
www.city46.de                            für moderne Kunst etabliert.                               (Jan Harriefeld)
Weitere Informationen unter:                                             Sturtevant, Warhol Flowers, 1964-1968,
www.weserburg.de                                                                        Leihgabe SÛ Collection
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
Gerhard-Marcks-Haus                                                       5

            Formenkosmos und Atelierpraxis      Ausstellung „Die Firma Arp“ verbindet zwei Erzählstränge miteinander

D
             er     deutsch–französische                                                                                                                                     wir wissen und was nicht.“ So lässt sich
             Maler, Bildhauer und Lyriker                                                                                                                                    trotz der heutzutage vorhandenen tech-
             Hans Arp (1886-1966) galt                                                                                                                                       nischen Möglichkeiten nicht immer fest-
             nach 1945 als einer der wich-                                                                                                                                   stellen, ob ein Objekt nun im Jahre 1950
             tigsten Künstler überhaupt.                                                                                                                                     oder 1970 entstanden ist – „das werden
Sein vielschichtiges Œuvre war seit den                                                                                                                                      wir kenntlich machen, wir gehen mit
1920er-Jahren von einer Objektsprache                                                                                                                                        unseren Wissenslücken offensiv um.“ An-
des Alltäglichen geprägt. Ab November                                                                                                                                        deres weiß man trotz des schwierigen
zeigt das Gerhard-Marcks-Haus eine be-                                                                                                                                       Materials aber schon: „Anhand von Spu-
sondere Ausstellung zum Künstler: Ge-                                                                                                                                        ren kann man in vielen Fällen schon eini-
zeigt werden rund 300 Gipsplastiken. Be-                                                                                                                                     ges sehen.“
sonders ist die Ausstellung auch deshalb,                                                                                                                                       In der Bildhauerei spielen die Ferti-
weil die Bedeutung des Materials für den                                                                                                                                     gungsprozesse eine große Rolle, nicht nur
Werkprozess und die Formfindung sowie                                                                                                                                        die Künstler selbst, auch ihre Mitarbeiter
die Atelierpraxis des Künstlers im Fokus                                                                                                                                     führen wichtige Schritte aus – ein Aspekt,
stehen.                                                                                                                                                                      der Hartog bisweilen zu kurz kommt, des-
   „Die Ausstellung will vor allem die fan-                                                                                                                                  halb das Forschungsprojekt (zu dem auch
tasievolle Formenwelt von Arp zeigen“,                                                                                                                                       eine ausführliche wissenschaftliche Pu-
sagt Arie Hartog, der Direktor des Ger-                                                                                                                                      blikation erschienen ist). „Über den Um-
hard-Marcks-Hauses, „aber auch darauf                                                                                                                                        weg der Untersuchung können wir die
hinweisen, wie der Entstehungsprozess                                                                                                                                        fantastische Formenwelt von Arp zeigen“,
funktioniert und wie die Atelierpraxis                                                                                                                                       so Hartog.
aussah.“ Entsprechend sei dieses Thema                                                                                                                                          Die Gips-Sammlung soll im Jahr 2023
ein geradezu prädestiniertes Sujet für ein                                                                                                                                   zwischen verschiedenen Museen welt-
Bildhauermuseum, so Hartog weiter, der                                                                                                                                       weit aufgeteilt werden, auch die Stiftung
sich bereits zuvor viel mit Arp auseinan-                                                                                                                                    wird dann aufgelöst. Bis es soweit ist, sind
dergesetzt und ein Buch über ihn verfasst                                                                                                                                    die Plastiken aber im Gerhard-Marcks-
hat. Da es eben nicht nur um Arp, sondern        Hans Arp, Landschaft oder Frau, 1962, Gips © Stiftung Arp e. V., Berlin, VG Bild-Kunst, Bonn 2022                           Haus zu sehen – als einzige zusammen-
um den gesamten Prozess geht, trägt die                                                                                                                                     hängende Ausstellung, die die beiden Er-
Ausstellung den Titel „Die Firma Arp.“ Nach      etwa 300 Gipsplastiken befinden – eben            tionen über die Datierungen der Expona-                                  zählstränge zur Atelierpraxis und zum For-
dem Motto: „Die Firma läuft auch, wenn           jene, die jetzt im Gerhard-Marcks-Haus            te und deren Position im Werkprozess ge-                                 menkosmos verbindet. Hartog: „Bis dahin
der Chef nicht da ist“, lacht Hartog. Denn so    zu sehen sind. Weil der kunsthistorische          sammelt werden. Nebenbei – und nicht                                     kann man eintauchen in die variantenrei-
war es mit den Plastiken – auch nach dem         Status dieser Arbeiten lange ungeklärt            ganz unwesentlich – wurde damit auch ein                                 che Bildsprache und das zirkuläre Spiel mit
Tode Arps im Jahre 1966.                         war, wurden in einem kooperativen For-            Defizit in der Forschung zu Arp behoben.                                 Formen genießen.“           (Frank Schümann)
   Seinerzeit wurde sein Nachlass in die         schungsprojekt zwischen der Stiftung und             „Nachdem bereits viel darüber geschrie-
                                                                                                                                                                            Die Firma Arp. Formenkosmos und Ate-
Obhut der von seiner Frau gegründeten            dem Gerhard-Marcks-Haus in den vergan-            ben wurde, können wir es jetzt auch zei-
                                                                                                                                                                            lierpraxis
Stiftung Hans und Sophie Taeuber-Arp             genen vier Jahren sämtliche Stücke unter-         gen“, sagt Hartog, und: „Es geht auch dar-
                                                                                                                                                                            Bis zum 29. Januar 2023
e. V. gegeben, in deren Besitz sich heute        sucht. Dabei konnten wichtige Informa-            um, dass wir als Museum benennen, was

                Auf dem Catwalk                                                           Renate Hoffmann                                                                          TERMINE
          Neue Werkgruppe von Amir Omerović                                                   Panorama Überseestadt                                                                Donnerstag, 1.12.2022, 18.30 Uhr
                                                                                                                                                                                   »das cantabile zu practicieren«
                                Stoffe, Äste, Haselnüsse und sogar Ho-
                             nigwaben: Mit diesen und anderen Ma-                                                                                                                  Von der Blüte französischer
                                                                                                                                                                                   Lautenkunst mit Tobias Tietze
                                                                                                                                               © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

                             terialien hat Amir Omerović für seine
                             Werkgruppe „Catwalk“ gearbeitet, die ab                                                                                                               Donnerstag, 24.11.2022, 18.30 Uhr
                             Anfang November im Obergeschoß des                                                                                                                    Vortrag zu Hans Arp: »Eine
                             Gerhard-Marcks-Hauses zu sehen sein                                                                                                                   handwerkliche Spurensuche«
                             wird. Seine Fundstücke hat der 1971 ge-
                                                                                                                                                                                   Mit Dr. Veronika Wiegartz, Kusto-
                             borene Bildhauer zu mittelgroßen Figu-                                                                                                                din am Gerhard-Marcks-Haus
                             ren geformt und in Bronze gegossen.
                                Diese Figuren sind zweiteilig: Ihre Kör-         Modell Panorama Überseestadt 2022, Acryl auf Leinen                                               Donnerstag, 8.12.2022, 18.30 Uhr
                             per sind Kleiderständer mit präzise be-                                                                                                               Helios Streichtrio
                             obachteten menschlichen Details. Das               In der Mitte eines Raums stehen und sich von der Übersee-                                          Klassische Nacht mit Ludwig van
                             kann eine Nase, ein Knicks oder das Inne-        stadt umgeben lassen: So funktioniert für den Betrachter das Pa-                                     Beethoven und Joseph Haydn
                             halten in einer Bewegung sein. Die Klei-         noramabild, das die 1949 geborene Künstlerin Renate Hoffmann
Im Kreuzkleid, 2016,         der sind in Bronze transformierte Gegen-         für den Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses geschaffen hat. Sie                                       Donnerstag, 19.1.2023, 18.30 Uhr
Bronze (Unikat)              stände und Naturobjekte. „Die Plasti-            war vom Wandel dieses Stadtteils beeindruckt: Wo früher die al-                                      Ein Abend zur Ausstellung
                             ken von Amir Omerović basieren auf ge-           ten Häfen waren, befinden sich heute Wohngebäude, Büros, Ge-                                         »Catwalk«
nauer Beobachtung und Empathie“, sagt Museumsdirektor Arie Har-               schäfte, Cafés und Museen. Der ehemalige Überseehafen wurde                                          Mit dem Künstler Amir Omerović
tog. Omerovićs Werk ist voller Bildwitz, intelligenter visueller Einfälle     zum „Frischezentrum“. Das Ergebnis ihrer Beschäftigung mit dem                                       und dem Direktor Dr. Arie Hartog
und Umdeutungen. Oft sind es unruhige Gestalten, in Bewegung, ent-            Stadtteil ist die Ansicht der Überseestadt als Panoramabild aus                                      Weitere Informationen unter:
schlossen und dynamisch.            (eb/schü) Bis zum 29. Januar 2023         der Vogelperspektive.         (eb/schü) Bis zum 29. Januar 2023                                      www.marcks.de
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      7

                                              Stimmungsvoll – vom Morgendunst bis zur Dämmerung
                          Museen Böttcherstraße                                                                          Focke-Museum                                                                     Gerhard-Marcks-Haus                                                                                  Kunsthalle
    Tanzende Prinzessin mit Musikanten                                                                       Galantes Stelldichein                                                                           Morgendunst                                                           Alpenglühen in der Dämmerung

                                                                                                                                                                                                                                                                                     Johann Wilhelm Julius Köhnholz, Das Loisachtal in den bayrischen
        Paula Modersohn-Becker, Tanzende Prinzessin mit Musikanten, um                      Fächer im Stil des Rokokos.                              © Focke Museum, Moritz Marzi   Gerhard Marcks, Morgendunst, 1956, Druckgrafik            © VG Bild-Kunst, Bonn 2022             Alpen, um 1871, Öl auf Leinwand © Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen
        1901, Kohle, roter und blauer Farbstift auf blauem Papier
                                           © Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen             Faltfächer galten in Europa als modisches Accessoire und Hilfsmittel der Koket-        Seit seiner Zeit als Meister am Weimarer Bauhaus, beschäftigte sich der Bild-            Als zu kitschig und daher unglaubwürdig kritisierte 1884 die Bremer Presse das Ge-
                                                                                            terie und waren nicht selten kleine Kunstwerke. Auf unserem zwischen 1850-1900          hauer Gerhard Marcks (1889–1981) mit Holzschnitten. Hilfestellung während               mälde „Das Loisachtal in den bayerischen Alpen“ von Johann Wilhelm Julius Köhnholz.
       Eine besondere Stimmung liegt über diesem Blatt. Die gedeckte Farbigkeit             entstandenen Fächer wird eine galante Rokokoszene gezeigt, in der sich eine hei-        des Vertrautmachens mit der neuen Technik bekam er von seinem Kollegen und              In der „Sunset“-Ausstellung hingegen ist es ein prachtvolles Beispiel für das Alpenglü-
    lässt eine Abendstunde vermuten. Zum Klang der Musik tanzt eine Frau mit lan-           tere Abendgesellschaft vor der Kulisse einer Parkanlage amüsiert. Die Darstellung       Freund Lyonel Feininger (1871–1956). Im Laufe seines Lebens griff Marcks im-            hen: Die untergehende Sonne taucht das in der Ferne sichtbare Wettersteingebirge
    gem, sich in der Bewegung aufstellenden Kleid. Ihre Bühne ist eine Lichtung zwi-        des Adels in einem unbeschwerten Moment ist typisch für den Rokoko, der in sei-         mer wieder auf dieses Medium zurück und erweiterte sein druckgrafisches Œu-             samt Zugspitze in Orange-, Rosa-, und Violett-Töne. Das flache, von einem Gewässer
    schen zwei Bäumen. Warum es sich bei ihr um eine Prinzessin handeln soll, wie           nen Abbildungen das Stimmungsvolle und Gefühlsbetonte in den Vordergrund                vre auch um Radierungen, Lithografien und Linolschnitte. Mit den Motiven sei-           durchzogene Wiesental versinkt in der Dämmerung, während Landleute ihren Ernte-
    der Titel andeutet, verrät die Darstellung nicht. Vielleicht lädt die verklärende       stellt. Der Fächer ist im Schaumagazin des Focke-Museums unter dem Buchsta-             ner Grafiken konnte sich Marcks Themen und Stimmungen widmen, die sich nur              wagen beladen und ihr Tagwerk beenden. In der Ferne zeichnen sich die Silhouetten
    Stimmung, die durch das Motiv und die besondere Farbigkeit noch unterstrichen           ben "F" wie Feiern ausgestellt, wo sich auch Objekte anderer festlicher Anlässe be-     schwer oder eher gar nicht bildhauerisch umsetzen ließen. Dazu gehören neben            eines Dorfes und einer Kirche ab. Das Alpenglühen wurde zu einer Ikone des Heimat-
    wird, zu einer solchen Deutung ein. In kaum einem anderen Bild ist Paula Moder-         finden. Das Bremer Landesmuseum digitalisiert zur Zeit ausgewählte Objekte aus          Darstellungen von Regen- und Schneefall auch Sonnenaufgänge, Luftblasen                 kitsches, die sich bis heute hält. Nach einer Restauration 2015 verlässt es zum ersten
    sohn-Becker der märchenhaften Bildwelt Heinrich Vogelers näher als in diesem,           dem Schaumagazin, um sie im kommenden Jahr als Online-Sammlung zur Verfü-               unter einer Eisschicht oder auch Morgendunst.              (Mirjam Verhey-Focke)        Mal seit hundert Jahren das Depot und wird ab 26. November endlich wieder zu sehen.
    in dem Natur, Musik und ein ursprünglicher, ungezwungener Zusammenhalt der              gung zu stellen. Das Projekt wird gefördert von der Bundesbeauftragten der Bun-                                                                                                 In Raum 3 in der Ausstellung „Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne.“ (Kim Wachtel)
    Figuren zu einer Einheit verschmelzen.                              (Frank Schmidt)     desregierung für Kultur und Medien.                             (Christina Vogelsang)

                               Übersee-Museum
                         Magie der Illusion
                                                                                                                             Weserburg
                                                                                                             Euphorie der Massen
                                                                                                                                                                                                        Wilhelm Wagenfeld Haus
                                                                                                                                                                                                 Stimmungsvoller Abend                                                         Kosten
                                                                                                                                                                                                                                       Intern nennen wir dieses Wer-
                                                                                                                                                                                                                                    befoto für die Ascona-Gläser
                                                                                                                                                                                                                                    von Wilhelm Wagenfeld scherz-
                                                                                                                                                                                                                                    haft „James-Bond-Foto“. Eigent-
                                                                                                                                                                                                                                    lich sehen wir nur drei Gläser auf
                                                                                                                                                                                                                                                                               los.
                                                                                                                                                                                                                                    einer Fläche, von hinten scheint
                                                                                                                                                                                                                                    Licht auf die Szene, eine weib-
                                                                                                                                                                                                                                    liche Hand rührt in einem Ge-
                                                                                                                                                                                                                                    tränk. Trotzdem entsteht der Ein-               Kunsthalle      Übersee-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Universum *
                                                                                                                                                                                                                                    druck eines aufregenden Abends.                  Bremen         Museum *

                                                                                                                                                                                                                                    Die Hand gehört sicher zu einer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Hafen-
                                                                                                                                                                                                                                    schönen Dame im adretten Pet-                 Focke-Museum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    museum         botanika*

                                                                                                                                                                                                                                    ticoat, die in einer vornehmen
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Museen                          Atlantis
                                                                                            Stephen Dean, VOLTA, 2002 (video still)                                                                                                 Hotelbar sitzt. Wartet sie auf ihre           Böttcherstraße
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Weserburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Filmtheater*
                                                                                                                                                                                                                                    Freundinnen oder doch auf den
                                                                                               Tausende Menschen, die zeitgleich singen, aufspringen, jubeln oder die Hände                                                         Geliebten? Hören Sie im Hin-
                                                                                            über den Kopf zusammenschlagen – die Stimmung im Fußballstadion ist unver-                                                              tergrund auch gepflegten Jazz?
    Diorama mit Hartmann-Bergzebras von Präparator und Maler Erich Böttcher                 gleichlich. Für viele ein freudiger Ausgleich zum Alltag, für andere ein befremd-                                                       Dieses stimmungsvolle Foto ist
                                                                                                                                                                                                                                                                                 An diesen Kulturorten ermöglichen
                                           © Übersee-Museum Bremen, Foto: Matthias Haase    lich abstoßendes Spektakel. Der Künstler Steven Dean zeigt in seiner Videoin-                                                           übrigens eine absolute Ausnah-               wir allen unter 18 Jahren
                                                                                            stallation VOLTA Aufnahmen aus dem Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro. Er                                                               me in Wilhelm Wagenfelds Foto-               den KOSTENLOSEN Besuch.
       Im hinteren Teil der Afrika-Ausstellung bewegt man sich in faszinierenden Sa-        zeigt allerdings nicht das Fußballspiel, sondern nur die tobende Masse. Er fängt        Wilhelm Wagenfeld, Gläser „Ascona“, 1954        Sammlung. Seiner Meinung nach
    vannenlandschaften. Denn hier befinden sich unter anderem die Dioramen des              den Rhythmus von Euphorie und Enttäuschung in großem Maßstab ein. Die Far-                                 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022   sollte ein Produktfoto gerade kei-                      Mehr Infos und Bedingungen(*) unter:
    leider viel zu früh verstorbenen Präparators und Dioramen-Malers Erich Böttcher.        ben der Flaggen und Trikots, die Feuerwerkskörper und Rauchbomben werden                                                                ne Stimmung erzeugen oder eine                          www.sparkasse-bremen.de/vorteile
    Seine Arbeiten, perfekt abgestimmt auf den dreidimensionalen Raum, ziehen die           zu einem riesigen wogenden Chaos, in dem die leidenschaftlichen Zuschauer zu                                                            Geschichte erzählen, sondern
    Betrachter*innen förmlich in die Landschaft hinein. Sei es die Weite der ostafri-       einem kollektiven Körper verschmelzen – faszinierend und bedrohlich zugleich.                                                           den Gegenstand „objektiv“ abbil-             Stark. Fair. Hanseatisch.
    kanischen Savanne oder die Abendstimmung an einem Wasserloch des namibi-                Zu sehen in der aktuellen Gruppenausstellung „What is the Proper Way to Display                                                         den – sachlich, neutral und klar.
    schen Kaokovelds.                                                   (Michael Stiller)   a Flag?“.                                                               (Ingo Clauß)                                                                             (Julia Bulk)
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
8           Wilhelm Wagenfeld Haus

                                           „Es geht um Sichtbarkeit“
                                           Ausstellung „Architektur für alle?!“ über die Rolle der Frau in Planung und Raum

                                                                                                                                              zeigte sich von der Idee sofort angetan, so
                                                                                                                                              dass auch diese Kooperation vereinbart
                                                                                                                                              werden konnte.
                                                                                                                                                 Insa Meyer selbst ist früh auf die Idee
                                                                                                                                              gekommen, eine solche Ausstellung an-
                                                                                                                                              zubieten. Nach abgeschlossenem Stu-
                                                                                                                                              dium und einem Praktikum am Bremer
                                                                                                                                              Zentrum für Baukultur habe sie dies dem
                                                                                                                                              Zentrum vorgeschlagen – und sei auf of-
                                                                                                                                              fene Ohren gestoßen. Die Vorbereitung
                                                                                                                                              für Ausstellung und Katalog nahm dabei
                                                                                                                                              gut zwei Jahre in Anspruch. Bei den vie-
                                                                                                                                              len Gesprächen, auch mit Architektinnen
                                                                                                                                              und Kooperationspartnern, habe sie oft
                                                                                                                                              das Gefühl gehabt, „schlafende Hunde zu
                                                                                                                                              wecken“.
                                                                                                                                                 Obwohl der Frauenanteil in den deut-
                                                                                                                                              schen Architektur-Studiengängen seit
                                                                                                                                              knapp 20 Jahren bei über 50 Prozent liegt
                                                                                                                                              (und sogar stetig steigt), ist der klassische
                                                                                                                                              Architekturbereich nach wie vor männ-
                                                                                                                                              lich geprägt. „Die Frauen sind später im
                                                                                                                                              Job immer noch deutlich unterrepräsen-
                                                                                                                                              tiert. Die großen Architekturbüros wer-
                                                                                                                                              den in nur wenigen Fällen von Frauen ge-
                                                                                                                                              leitet, auch bei bekannten Bauwerken
                                                                                                                                              fehlen häufig die weiblichen Namen“, sagt

                                                S
Lore Krajewski, Hapag-Lloyd-                                                                                                                  Insa Meyer.
Verkehrspavillon, 1951                                      eit Mitte Oktober geht es im       kultur (b.zb) mit einigen Kooperations-           Die Ausstellung selbst zeigt die Proble-
© Staatsarchiv Bremen, Foto: Stickelmann                    Wilhelm Wagenfeld Haus ein-        partnern wie der School of Architecture        matik sehr anschaulich und taucht dafür
                                                            mal nicht um den Namensge-         und der Gleichstellungsstelle der Hoch-        teils tief in die Geschichte ein – die aus-
                                                            ber und ums Design im enge-        schule Bremen. Die Ausstellung setze sich      gestellten Objekte sprechen häufig für
                                                            ren Sinne. Im Zentrum stehen       grundsätzlich mit Fragen der Gleichstel-       sich. Sei es in frühen Zeitungsartikeln, in
                                                vielmehr – so der Untertitel der Ausstel-      lung in Planung und Raum auseinander, so       denen die Frau im Feld der Architektur
                                                lung – „Emanzipatorische Bewegungen in         Meyer weiter: „Die Gleichstellung ist zwar     nur eine Nebenrolle spielt („Ein Mädchen
                                                Planung und Raum“, die wiederum in der         in Deutschland mittlerweile ein verbrief-      schwingt die Kelle“), sei es auch anhand
                                                Fragestellung des Haupttitels münden:          tes Gut, eine Baustelle ist sie aber leider    von Fotos und Beiträgen zur Geschichte
                                                „Architektur für Alle?!“                       immer noch.“                                   der Frauenbewegung in Bremen. So wird
                                                   Untersucht wird in der sehr abwechs-           Architektur hat auch viel mit Design zu     von den Widerständen erzählt, die es bei
                                                lungsreichen und informativen Ausstel-         tun – so kamen Insa Meyer und das b.zb         der Errichtung des Frauen-Stadthauses
                                                lung nicht mehr und nicht weniger als die      bei ihrer Suche nach einem geeigneten          zu überwinden galt.
                                                Rolle der Frau im Feld der Architektur. „Sie   Ausstellungsort denn auch schnell auf             Auch die Architektinnen selbst be-
                                                ist wichtig, aber sie könnte noch deutlich     das Wilhelm Wagenfeld Haus. „Es sollte         kommen sehr viel Raum – unter ande-
                                                wichtiger sein“, sagt Insa Meyer, die ganz     ein Ort sein, der innenstädtisch zentral       rem in Form von gemalten Portraits, für
 TERMINE                                        wesentlich am Zustandekommen die-              liegt und idealerweise auch konzeptuell        die vier Künstlerinnen beauftragt wur-
 Sonntag, 27.11.2022, 11.12.2022                ser Ausstellung (wie auch des gleichna-        passt.“ Insa Meyer: „Es geht um Zugäng-        den. Die insgesamt 28 Portraits der inter-
 29.1.2023 und 26.2.2023,                       migen Katalogs) beteiligt war. Veranstal-      lichkeit und Aneignung von Stadtraum           viewten Frauen sind nebeneinander auf-
 jeweils um 15 Uhr:                             tet wird sie vom Bremer Zentrum für Bau-       für alle.“ Museums-Direktorin Julia Bulk       gehängt. „Es geht uns um Sichtbarkeit,
 Kurator:innenführung durch                                                                                                                   deshalb haben wir das initiiert“, so Insa
 die Ausstellung                                                                                                                              Meyer: „Insgesamt wollen wir zeigen, wie
                                                                                                                                              vielfältig das ganze Thema ist – und wie
 Dienstag, 6.12.2022, 19 Uhr
                                                                                                                                              unterschiedliche Gruppen mit Raum oder
 Bremer Auszeichnung                                                                                                                          dem Verständnis über Raum umgehen.
 für Baukultur                                                                                                                                Deshalb kommen am Ende der Ausstel-
 Preisträgerin: Feministische Or-                                                                                                             lung auch Stimmen von intersektionalen
 ganisation Planerinnen und                                                                                                                   – sprich Personen, die mehrfach diskri-
 Architektinnen (FOPA)
 Ort: Obere Rathaushalle, Bremen                                                                                                              miniert werden – KünstlerInnenkollek-
                                                                                                                                              tiven zum Tragen. Meyer: „Diese Beiträ-
 Dienstag, 31.1.2023, 18 Uhr                                                                                                                  ge zeigen uns, dass viele unterschiedli-
 "Schall & Raum für Alle?!                                                                                                                    che Sichtweisen im Stadtraum eine Rol-
 Feministisch, räumlich,                                                                                                                      le spielen – alle sind gleichberechtigt und
 praktisch."                                                                                                                                  verhandelbar.“               (Frank Schümann)
 Live Podcast – Sendung aus dem
 Wilhelm Wagenfeld Haus                                                                                                                       Architektur für Alle?! Emanzipatorische
                                                                                                                                              Bewegungen in Planung und Raum
 Weitere Informationen unter:
                                                                                                                                              Bis zum 12. März 2023
 wilhelm-wagenfeld-stiftung.de                   Claire Waffel, „Wegen Umbau geöffnet!“, Projektskizze                      © Claire Waffel
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
Übersee-Museum                          9

                                           Wichtiger als man denkt
                                            Sonderausstellung beleuchtet die 5000-jährige Geschichte der Baumwolle

                                                terialien und sogar Lebensmittel wie vega-
                                                ne Schnitzel. Sie stehen für die Vielseitig-
                                                keit der Baumwolle – denn, so die Idee da-
                                                hinter: „Wir zeigen mit diesem Shop, dass
                                                die Welt ohne die Baumwolle wirklich ein
                                                bisschen ärmer wäre“, sagt Ina Schenker,
                                                gemeinsam mit Jan Christoph Greim die
                                                Kuratorin der Ausstellung.
                                                   Geht man weiter in den ersten Haupt-
                                                raum, ist die Baumwollpflanze in Form
                                                von Videoeinspielungen zu sehen – über-
                 © Übersee-Museum Bremen,       dimensioniert, in verschiedenen Wachs-
                        Foto: Volker Beinhorn   tumsphasen. Anschließend werden der

M
                                                Ernte- und Verarbeitungsprozess gezeigt,
                  an glaubt sie zu kennen –     Teile davon können sogar selbst auspro-
                  aber kennt man sie wirk-      biert werden – in der Ausstellung gibt es
                  lich, die Baumwolle? Oder     eine Entkörnungsmaschine, die nicht nur
                  reduziert sich unsere         von den Kindern (für die es einen eigens
                  Kenntnis nur auf ein paar     eingerichteten Pfad gibt) gerne benutzt
spezielle Informationen? Letzteres, sagen       wird.
die Verantwortlichen des Übersee-Mu-               Zu sehen gibt es auch im Folgenden
seums – und legen eine Sonderausstellung        reichlich: Unter anderem Reproduktionen
vor, die diese These eindrucksvoll belegt.      von alten Bildern, ein Pferd, ein Modell der
„100 % Baumwolle“ heißt sie und strotzt vor     um 1780 erbauten Spinning Jenny (die erste
vielen wissenswerten Fakten. Die Ausstel-       Spinnmaschine) oder eine amerikanische                                                                       © Übersee-Museum Bremen,
lung konzentriert sich auf die Geschichte       Entkörnungsmaschine, die Cotton Gin, mit       aus Nordamerika den Hafen erreichten                                 Foto: Volker Beinhorn
und das Potenzial des Malvengewächses,          der eine Produktionssteigerung von 1 auf       – und sie setzt sich bis heute fort: Immer
klammert dabei aber auch kritische Aspek-       50 Pfund erreicht werden konnte. Auch ein      noch ist die Baumwollbörse Sitz des inter-
te nicht aus.                                   großer Globus, der anzeigt, wo auf der Welt    nationalen Schiedsgerichts des Baumwoll-
   Schon der Auftakt des Rundgangs offen-       Baumwolle produziert wird, ist in die Aus-     handels. Auch das wird in der Ausstellung
bart, dass es in dieser Ausstellung um weit     stellung integriert – und sitzen kann man      erzählt – ebenso wie die Geschichte der
mehr geht als lediglich um „Baumwoll-Ba-        auf nachgebauten Baumwollballen. Das ist       Sklavenwirtschaft, von der auch Bremen
sics“: Der eigentlichen Schau ist ein Shop      alles sehr liebevoll arrangiert und regt zum   seinerzeit profitierte, wie das Kuratoren-
vorangestellt, in dem zahlreiche Produkte       Verweilen an.                                  Team betont: „Das wollen und dürfen wir
zu sehen sind, die aus Baumwolle bestehen          Erstmals in Berührung kamen die Men-        keinesfalls aussparen.“     (Frank Schümann)
oder Baumwolle beinhalten – und das sind        schen mit der Pflanze vor etwa 5000 Jah-
                                                                                               100 % Baumwolle
keineswegs nur Textilien, sondern auch Hy-      ren. Die Bremer Baumwollgeschichte be-
                                                                                               Bis zum 11. April 2023
gieneartikel, Baumwoll-Öl, Verbandsma-          ginnt 1788, als die ersten Baumwollballen
                                                                                                                                                  TERMINE
                                                                                                                                                  Sonntag, 8.1.2023, 14.30 Uhr
                                                                                                                                                  Aus dem Beutel – improvisier-
                      Ein Blick in die Restaurierungswerkstatt                                                                                    tes Theater für Kinder
                                                                                                                                                  Begleitprogramm 100% Baum-
                         Gehegt und gepflegt: Museumsobjekte für die Zukunft bewahren                                                             wolle mit BIK City Impro
                                                                                                                                                  Dienstag, 17.1.2023, 19 Uhr
   Im Übersee-Museum laufen die Vorbe-                                                                                                            Baumwolle im Trabant –
reitungen für die neue Ozeanien-Ausstel-                                                                                                          Eine Technikgeschichte und
lung, die im Herbst 2024 eröffnet, auf Hoch-                                                                                                      ihre Zukunft
touren. Doch nicht nur in den Ausstellungs-
                                                                                                                                                  Vortrag mit Prof. Dr. Jörg Müssig,
räumen, auch hinter den Kulissen herrscht
                                                                                                                                                  Hochschule Bremen
reges Treiben: In der Restaurierungswerk-
statt arbeitet das Restauratoren-Team der-                                                                                                        Samstag, 21.1.2023, 18.30 Uhr
zeit u.a. an der Restaurierung von Bootsmo-                                                                                                       Motto-Event zu
dellen, die in der neuen Ausstellung präsen-                                                                                                      100% Baumwolle
tiert werden sollen.                                                                                                                              Begleitprogramm 100% Baum-
   In minutiöser Handarbeit werden die Ex-                                                                                                        wolle, exklusiver Abend mit Füh-
ponate gereinigt und eventuelle Schäden                                                                                                           rung, Getränken und Fingerfood
ausgebessert. Für die Einzelteile, Verzie-
rungen und Farben der Modelle kommen                                                                                                              TIPP
ausschließlich Naturmaterialien zum Ein-        In neuem Glanz erstrahlen die von Restauratorin Doris Neumann-Recker gereinigten                  Dienstag, 13.12.2022, 19 Uhr
satz, die auch ursprünglich bei der Herstel-    Bootsmodelle                             © Übersee-Museum Bremen, Foto: Volker Beinhorn           Der Baumwollanbau –
lung der Originale verwendet wurden. Eine                                                                                                         Perspektiven auf den Anfang
Restaurierung am jeweiligen Bootsmodell         das Dokumentieren und Fotografieren der        Ozeanien-Ausstellung zu sehen sein werden          der Lieferkette
kann wenige Tage oder aber mehrere Mo-          Objekte, damit jeder Restaurierungsschritt     dauert es noch etwas. Das Museum bleibt aber       Podiumsdiskussion
nate in Anspruch nehmen. Ein wichtiger Teil     auch für die Zukunft festgehalten wird.        auch während des Umbaus geöffnet und lädt          Weitere Informationen unter:
der Restaurierungsarbeiten ist außerdem           Bis die wieder erstrahlten Boote in der      zu einer Entdeckungsreise ein! (Julia Ditsch)      www.uebersee-museum.de
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
10         Museen Böttcherstraße

                                            Alles andere als naiv
                              Ausstellung „Die Maler des Heiligen Herzens“ wiedervereint die Werke von fünf Autodidakten

                                                                                                                                        Louis Vivin, Trocadero, undat.,
                                                                                                                                        Öl auf Leinwand
                                                                                                                                        © Sammlung Zander

                                                                                                                                        nen wie aus einer anderen Welt und von
                                                                                                                                        dem für seine Dschungelfantasien bekann-
                                                                                                                                        ten Henri Rousseau sind eher unbekannte
                                                                                                                                        frühe Malereien zu sehen. Der letzte in der
                                                                                                                                        Riege ist Louis Vivin, der in seinen Bildern
                                                                                                                                        Stadtansichten, Landschaften oder Stillle-
                                                                                                                                        ben detailliert in Szene setzt.
                                                                                                                                           Die 50 Kunstwerke der Präsentation
                                                                                                                                        stammen bis auf wenige Ausnahmen aus
                                                                                                                                        der Sammlung der Mäzenin Charlotte Zan-
                                                                                                                                        der (1930-2014), die jahrzehntelang über-
                                                                                                                                        aus souverän Kunst jenseits des systema-
                                                                                                                                        tisierten Kanons sammelte. Von 1996 bis
                                                                                                                                        2020 war die Sammlung im Schloss Bön-
                                                                                                                                        nigheim untergebracht, wo sie in verschie-
                                                                                                                                        denen Ausstellungen gezeigt wurde. Nach
                                                                                                                                        dem Tode von Charlotte Zander brachte
                                                                                                                                        ihre Tochter Susanne Zander die Samm-
                                                                                                                                        lung in eine gemeinnützige GmbH ein, um
                                                                                                                                        sie einem breiteren Publikum zugänglich
                                                                                                                                        zu machen – so wie es jetzt mit den „Ma-
                                                                                                                                        lern des Heiligen Herzens“ zunächst in Ba-
                                                                                                                                        den-Baden bis 20. November und anschlie-
                                                                                                                                        ßend in Bremen passiert.
                                                                                                                                           Zusammengeführt wurden die fünf
                                                                                                                                        KünstlerInnen erstmals im Jahre 1928 vom
                                                                                                                                        deutschen Kunsthändler und Sammler
                                                                                                                                        Wilhelm Uhde als „Die Maler des Heiligen

                                        K
                                                                                                                                        Herzens (Les peintres du cœur-sacré)“. Der
                                                     eine Frage, in der Ausstellung        ihre Techniken und Bildsprachen so indi-     Titel, der jetzt übernommen wurde, kommt
                                                     mit dem Titel „Die Maler des          viduell und ungewöhnlich wie ihre Per-       nicht von ungefähr: Uhde schätzte beson-
                                                     Heiligen Herzens“, die ab dem         sönlichkeiten.                               ders die Menschlichkeit und Zugänglich-
TERMINE                                              3. Dezember 2022 im Paula                So zeigt sich der Gärtner Bauchant in     keit der Arbeiten dieser Autodidakten, die
Sonntag, 20.11.2022, 15 Uhr                          Modersohn-Becker Museum               einem Selbstbildnis in einem farbenpräch-    er bei akademisch geschulten Künstlern
Künstlerinnengespräch                     zu sehen sein wird, gibt es sehr viel zu ent-    tigen Garten, während er in seinen sonsti-   oft vermisste.
„Amphibische Pfade“                       decken. Nicht nur, dass die fünf Künstler-       gen großformatigen Bildern die Historien-       Alle Fünf wurden jahrzehntelang als so
mit Videokunst Förderpreis-               Innen – im Einzelnen André Bauchant,             malerei neu erfand. Camille Bombois be-      genannte „naive“ KünstlerInnen bezeich-
Trägerin Alina Schmuch                    Camille Bombois, Séraphine Louis, Henri          schäftigte sich häufig mit dem weiblichen    net, ein Begriff, den Susanne Zander heu-
sonntags, ab 3.12.2022, 11.30 Uhr         Rousseau und Louis Vivin – bis auf Rous-         Akt (insbesondere seiner geliebten Ehe-      te nicht mehr gelten lässt. „Es ist ja ein Be-
                                          seau heute weitestgehend unbekannt               frau), aber auch mit Jahrmarktszenen oder    griff, der auf die Persönlichkeit des Künst-
Öffentliche Führung
                                          sind. Dadurch, dass sie keine künstleri-         Landschaften. Séraphine Louis‘ formatfül-    lers abzielt und ihn damit herabsetzt“, sagt
Die Maler des Heiligen Herzens
                                          sche Ausbildung absolviert haben, sind           lende Blätter- und Blütengebilde erschei-    sie. Die Bezeichnung mag aus historischer
Freitag, 9.12.2022, 11.30 bis 13 Uhr                                                                                                    Sicht seinerzeit seine Berichtigung gehabt
Kunstfrühstück                                                                                                                          haben, so Zander weiter, aber: „Heute soll-
Camille Bombois                                                                                                                         ten wir diese Kategorie nicht mehr anwen-
Anmeldung erforderlich                                                                                                                  den – wir sollten vielmehr zwischen guter
                                                                                                                                        und schlechter Kunst unterscheiden.“
Samstag, 10. & 17.12.2022, 16-18 Uhr
                                                                                                                                           Wenn man einen neuen Sammelbegriff
Glühende Herzen                                                                                                                         für diese Art von Kunst benutzen woll-
Führung durch die Sonderausstel-                                                                                                        te, so Zander, könnte man von „Working
lung mit anschließendem
                                                                                                                                        Class Art“ sprechen: „Sie waren Postbo-
Glühwein-/Punsch-Ausschank
auf der Museumsterrasse                                                                                                                 te, Gärtner oder Straßenarbeiter. Séraphi-
Anmeldung erforderlich                                                                                                                  ne Louis war Uhdes Haushälterin. Aber:
                                                                                                                                        Sie fühlten sich alle berufen, Künstler-
INFORMATION                                                                                                                             Innen zu sein.“
Vom 21.11.2022 bis 2.12.2022 ist                                                                                                           Und das seien sie gewesen, so Zander
das Paula Modersohn-Becker                                                                                                              weiter: „Jeder einzelne war ein komplett
Museum wegen Ausstellungsum-                                                                                                            eigenständiger Künstler und mit großer Lei-
baus geschlossen oder nur                                                                                                               denschaft bei der Sache.“ (Frank Schümann)
teilweise zugänglich.                     Camille Bombois, Nu, o. J., Öl auf Lein-         Seraphine Louis, Feuilles, um 1928,
                                                                                                                                        Die Maler des Heiligen Herzens
Weitere Informationen unter:              wand, Sammlung Zander,                           Ripolin auf Leinwand © Sammlung Zander
                                                                                                                                        3. Dezember 2022 bis 12. März 2023
www.museen-boettcherstrasse.de                               © VG Bild-Kunst, Bonn, 2022
Vom Pathos eines Moments - Nur wenig fasziniert die Men
Als die Stadtmusikanten
in Bremen ankamen …

                                                                                  Foto: Schmidt-Archiv
                                                                     Exklusiv
                                                                  und kostenlos
                                                                   für E-Paper-
                                                                   Abonnenten

                                                            953
                             WESER-KURIER, 12.3.1

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12            Service

                                                                                                                                                Museen Böttcherstraße *
Focke-Museum *                                         Gerhard-Marcks-Haus                     Kunsthalle Bremen                                Paula Modersohn-Becker Museum
Bremer Landesmuseum für Kunst                          Am Wall 208                             Am Wall 207                                      Ludwig Roselius Museum
und Kulturgeschichte                                   28195 Bremen                            28195 Bremen                                     Böttcherstraße 6–10
Schwachhauser Heerstraße 240                           Telefon: 04 21-98 97 52-0               Telefon: 04 21-329 08-0                          28195 Bremen
28213 Bremen                                           E-Mail: info@marcks.de                  E-Mail: info@kunsthalle-bremen.de                Telefon: 04 21-338 822 2
Telefon:04 21-699 600 0                                Internet: www.marcks.de                 Internet: www.kunsthalle-bremen.de               E-Mail: info@museen-boettcherstrasse.de
E-Mail: post@focke-museum.de                                                                                                                    Internet: www.museen-boettcherstrasse.de
Internet: www.focke-museum.de

                                                                                                                                                                                      INFO
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                                                                                                                                                   der Bremer Museen:
                                                                                                                                                  Der Kauf einer Eintrittskarte zum vollen Preis
                                                                                                                                                  berechtigt zum Eintritt am selben oder am
                                                                                                                                                  Folgetag zum reduzierten Preis in den Part-
                                                                                                                                                  nermuseen. Sonderausstellungen ggf. aus-
                                                                                                                                                  geschlossen.

                                                                                                                                                  Das Angebot gilt in den
                                                                                                                                                  folgenden Häusern:
                                                                                                                                                  Focke-Museum, Gerhard-Marcks-Haus,
                                                                                                                                                  Kunsthalle Bremen, Museen Böttcherstraße,
                                                                                                                                                  Übersee-Museum, Weserburg Museum für
                                                                                                                                                  moderne Kunst, Wilhelm Wagenfeld Haus
                                                                                               Wilhelm Wagenfeld Haus
                                                                                               Am Wall 209
                                                                                                                        *
Übersee-Museum Bremen        *                         Weserburg Museum für moderne Kunst                                                       Die Eintrittspreise können bei Sonderausstellun-
                                                                                               28195 Bremen
Bahnhofsplatz 13                                       Teerhof 20                                                                               gen von den angegebenen Preisen abweichen.
                                                                                               Telefon: 04 21- 4360420
28195 Bremen                                           28199 Bremen                            E-Mail: info@wilhelm-wagenfeld-stiftung.de       Alle weiteren Angebote und Informationen erhal-
Telefon: 04 21-160 38 0                                Telefon: 04 21-598 39-0                 Internet: www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de      ten Sie bei den jeweiligen Museen auf Anfrage
E-Mail: office@uebersee-museum.de                      E-Mail: info@weserburg.de                                                                oder im Internet unter:
Internet: www.uebersee-museum.de                       Internet: www.weserburg.de
                                                                                                                                                www.museeninbremen.de

                                                  Weitere Ausstellungshäuser                                                                                            *
                                                                                                                                                              Nutzen Sie
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Altes Pumpwerk e. V. *                                 Dom-Museum Bremen                       Museum Schloss Schönebeck *
Salzburger Straße 12, 28219 Bremen                     St.-Petri-Dom, Am Markt, 28195 Bremen   Heimat- und Museumsverein für Vegesack
                                                                                                                                                            AboCard Rabatt !
T 04 21-9 88 11 11                                     T 04 21-3 65 04 75                      und Umgebung e. V.
www.altespumpwerk.de                                   www.dommuseum-bremen.de                 Im Dorfe 3–5, 28757 Bremen
                                                                                               T 04 21-623 432
Bremer Rundfunkmuseum e. V.                            GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst     www.museum-schloss-schoenebeck.de
Findorffstraße 22–24, 28215 Bremen                     Teerhof 21, 28199 Bremen                                                         *       Tischlereimuseum Bremen
T 04 21-35 74 06                                       T 04 21-50 08 97                        Overbeck-Museum, Altes Packhaus Vegesack         Köpenstr. 18/20
www.bremer-rundfunkmuseum.de                           www.gak-bremen.de                       Alte Hafenstr. 30, 28757 Bremen                  28197 Bremen
                                                                                               T 04 21-66 36 65                                 T. 0421 – 171703
Die Adern der Stadt                                    Hafenmuseum Speicher XI *               www.overbeck-museum.de                           www.tischlereimuseum.de
Hastedter Osterdeich 239, 28207 Bremen                 Am Speicher XI 1, 28217 Bremen
www.adern-der-stadt.de                                 T 04 21-3 03 82 79                      Schulmuseum Bremen *                             Universum Bremen *
Öffnungszeiten: Mi. 15–17 Uhr und nach Vereinbarung.   www.hafenmuseum-speicherelf.de          Auf der Hohwisch 61–63, 28207 Bremen             Wiener Str. 1a, 28359 Bremen
                                                                                               T 04 21-6 96 23 30                               T 04 21-3 34 60
 IMPRESSUM                                             KulturAmbulanz, Haus im Park, *         www.schulmuseum-bremen.de                        www.universum-bremen.de
                                                       Krankenhaus-Museum, Galerie im Park
 Bremer Museumszeit
                                                       Klinikum Bremen-Ost GmbH                Städtische Galerie Bremen                        WUSEUM – Werder Bremen Museum *
 Erscheinungstermin: 18. November 2022
 Herausgeber:                                          Züricher Straße 40, 28325 Bremen        Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen              Franz-Böhmert-Straße 1c, 28205 Bremen
 Focke-Museum, Gerhard-Marcks-Haus, Kunst-             T 04 21-4 08 17 57                      T 04 21-3 61 58 26                               T 0421-434590
 halle Bremen, Museen Böttcherstraße, Übersee-         www.kulturambulanz.de                   www.staedtischegalerie-bremen.de                 www.werder.de
 Museum,
 Weserburg Museum für moderne Kunst,                   Künstlerhaus Bremen                     Straßenbahnmuseum „Das Depot“ *
 Wilhelm Wagenfeld Haus                                Am Deich 68/69, 28199 Bremen            Schloßparkstraße 45, 28309 Bremen-Sebaldsbrück
 Redaktion: Frank Schümann                             T 04 21-50 85 98                        T 0421-55967642
 V. i. S. d. P. ist das jeweilige Museum               www.kuenstlerhausbremen.de              www.fdbs.net
 Verlag, Satz und Druck:
 Bremer Tageszeitungen AG
 Martinistraße 43, 28195 Bremen
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