Presseinformation zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses im Jahr 2019

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Presseinformation

zum 100-jährigen
Gründungsjubiläum des Bauhauses
im Jahr 2019

Stand: März 2018

HINWEIS: Bitte beachten Sie, dass sich eine Vielzahl der Projekte
noch in der Entwicklungsphase befinden und Änderungen in der
Ausführung möglich sind.

Bauhaus Verbund 2019         bauhaus100.de
Inhalt

Einführung                                            3

Ein vielfältiges Jubiläum:

       Das Eröffnungsfestival                         4

       Bauhaus Imaginista                             5

       Die großen Jubiläumsausstellungen              6

       Die Jubiläumsbeiträge in den Ländern           8

Ein nachhaltiges Jubiläum:

       Grand Tour der Moderne                         13

       Bauhaus Agenten                                14

       Die neuen Bauhaus-Museen                       15

Ein Jubiläum des Bauhaus Verbundes 2019:

       Der Bauhaus Verbund 2019                       18

       Die Geschäftsstelle 100 jahre bauhaus          18

       Die Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar   18

       Die Bauhaus-Institutionen                      19

Hintergrundinformationen der Programmpartner          20

Presseinformation                                          2
Einführung

Das Bauhaus: eine Idee, die Schule gemacht hat. In Deutschland, aber auch
weltweit. Funktionale Gestaltung und modernes Bauen haben eine Epoche
geprägt, der Traum eines Gesamtkunstwerkes aus Kunst und Kunstgewerbe,
Architektur und Design, Tanz und Theater gibt bis heute Impulse – für unser
Kulturschaffen wie für unsere Lebenswelten.

Das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses ist eines der zentralen
Kulturereignisse des Jahres 2019. Unter dem Motto „Die Welt neu denken“ lädt
der Bauhaus Verbund 2019 gemeinsam mit regionalen, nationalen und inter-
nationalen Partnern dazu ein, die historischen Zeugnisse des Bauhauses neu zu
entdecken, seinen Spuren in Deutschland und der Welt nachzugehen und seine
Impulse für unsere Gegenwart und Zukunft zu erkunden. Von Norden nach Süden,
von Osten nach Westen: Das dezentrale Jubiläum bietet zahlreiche Möglich-
keiten, Deutschland zu erkunden und zu bereisen – und unter dem Thema
Bauhaus zu den Wurzeln der Moderne an vielen bekannten und weniger
bekannten Orten zurückzufinden.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres findet ein umfangreiches Programm mit einer
Vielzahl von Veranstaltungen zu Architektur und Gestaltung, Kunst und
Kulturgeschichte, Bildung und Forschung statt. Von einem großen Eröffnungs-
festival, der Eröffnung neuer Museen und Jubiläumsausstellungen über die
bekannten UNESCO-Welterbestätten bis hin zu neuen wissenschaftlichen
Entdeckungen in deutschen, aber auch internationalen Ausstellungen und
Projekten: 100 jahre bauhaus ist ein Programm für Bauhaus-Fans wie Skeptiker,
für Bauhaus-Kenner wie Neuentdecker.

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100 jahre bauhaus: ein vielfältiges Jubiläum

Das Eröffnungsfestival
Auftakt in Berlin

Den Auftakt bildet ein großes Eröffnungsfestival in der Berliner Akademie der
Künste zu Beginn des Jahres 2019. Es verschränkt wegweisende zeitgenössische
Positionen darstellender Kunst, Musik und Neuer Medien mit diskursiven
Formaten in internationalen, interdisziplinären Erscheinungsformen.

Vom 17. bis 24. Januar 2019 begibt sich das Eröffnungsfestival unter der
künstlerischen Leitung von Bettina Wagner-Bergelt auf Spurensuche nach den
performativen Werken, Theorien und Experimenten der Bauhauskünstler: darunter
Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Paul Klee, László Moholy-
Nagy und viele andere. Im Brückenschlag zwischen historischer und gegenwärtiger
künstlerischer Praxis wird Theater in seinen vielfältigen Funktionen wahrnehmbar –
als Experiment, Forschungslabor, Spiel- und Regenerationsraum.

Die Bauhauswoche 1923 bildet hierfür die historische Referenz. Eine internationale
Auswahl von Künstlern ist eingeladen, ihre Visionen für Architektur, Kunst und
Gestaltung des 21. Jahrhunderts so radikal zeitgemäß wie einst das Bauhaus
auszuformulieren. Das Programm ist multidisziplinär, mitunter auch interdisziplinär;
es umfasst Konzerte, Sprechtheater, Tanz und Film, Vorträge, Radioprogramme und
Workshops.

Im Mittelpunkt stehen Fragen nach dem Verhältnis von Körper, Raum und Bewegung,
von Mensch und Maschine. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Installation „Das
Totale Tanztheater“ von Filmtank überführt Oskar Schlemmers „Triadisches Ballett“
in die virtuelle Realität. In Zusammenarbeit mit den digitalen Inszenierungskünstlern
von Artificial Rome setzt sich der amerikanische Choreograph Richard Siegal mit der
Utopie des „Totalen Theaters“, einer Verschmelzung von Zuschauer und
Bühnengeschehen, auseinander.

Das einwöchige Festival findet in den Räumen der Akademie der Künste am
Hanseatenweg 10 in Berlin statt, einem Ort, der in seinem vielgestaltigen
Raumprogramm – Ausstellungshallen, Studio, Konferenz- und Clubräume – die
gleichzeitige Präsentation unterschiedlicher Formate ermöglicht. Es steht unter der
Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, der das Festival am 16. Januar 2019 mit
einer Rede eröffnen wird.

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Bauhaus Imaginista
Ein internationales Ausstellungsprojekt

„Bauhaus Imaginista“ verfolgt die internationale Wirkungs- und Rezeptions-
geschichte der Praxis und Pädagogik des Bauhauses vor dem Hintergrund
radikaler geopolitischer Veränderungen im 20. Jahrhundert.

Das internationale Ausstellungs- und Forschungsprojekt „Bauhaus Imaginista“
erkundet ab März 2018 in vier Kapiteln weltweit die globalen Verflechtungen des
Bauhauses. Die dezentral konzipierten Ausstellungen werden an verschiedenen
Kunst- und Designmuseen sowie Kulturinstitutionen in Japan, China, Russland und
Brasilien gezeigt. Sie werden gemeinsam mit den lokalen Goethe-Instituten
organisiert und durch Veranstaltungen, wie Workshops und Symposien in Indien, den
USA, Marokko und Nigeria erweitert. Im Jahr 2019 wird „Bauhaus Imaginista“ in einer
großen Gesamtschau im Haus der Kulturen der Welt vereint.

Kuratiert und künstlerisch geleitet wird „Bauhaus Imaginista“ von Marion von Osten
(Berlin) und Grant Watson (London), die das Projekt in Zusammenarbeit mit einem
Team aus internationalen Forschern, Künstlern und Gestaltern entwickeln. „Bauhaus
Imaginista“ setzt dabei den wechselseitigen Dialog und den Austausch des
Bauhauses, seiner Studierenden und Lehrenden mit außereuropäischen Modernen in
den Dialog. Die Bauhaus-Ideen verbreiteten sich über ein Netzwerk weltweit,
korrespondierten mit lokalspezifischen Modernen und wurden in die jeweiligen
gesellschaftlichen und kulturellen Kontexte übersetzt und weiterentwickelt. Das
Projekt untersucht erstmals in diesem Umfang die Rezeptionsgeschichte des
Bauhauses, deren globale Wirkung bis heute anhält.

„Bauhaus Imaginista“ ist eine Zusammenarbeit zwischen der Bauhaus Kooperation
Berlin Dessau Weimar, dem Goethe-Institut und dem Haus der Kulturen der Welt.
Das Forschungsprojekt mit verschiedenen Ausstellungsstationen findet anlässlich
des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses statt. Die Goethe-Institute
erweitern es durch internationale Perspektiven, im Rahmen von „100 Jahre
Gegenwart“ wird es in Berlin im HKW zusammengeführt. „Bauhaus Imaginista“ wird
realisiert mit dem China Design Museum (Hangzhou), dem National Museum of
Modern Art (Kyoto), dem Garage Museum for Contemporary Art (Moskau), dem
SESC Pompeía (São Paulo) und dem Haus der Kulturen der Welt (Berlin). „Bauhaus
Imaginista“ wird ermöglicht durch Mittel der Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien (BKM). Die Kulturstiftung des Bundes (KSB) unterstützt die
Ausstellung in Berlin, das Auswärtige Amt die Auslandsstationen.

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Die drei großen Jubiläumsausstellungen und -präsentationen

Weimar, Dessau, Berlin – drei Stationen, an denen die weltberühmte Hochschule
für Gestaltung zwischen 1919 und 1933 bestanden und maßgeblich gewirkt hat.
Heute befinden sich hier Architektur-Ikonen, UNESCO-Welterbestätten und
herausragende Bauhaus-Sammlungen. Und hier ist es auch, wo aus Anlass des
Jubiläums drei neue Bauhaus-Museen für das 21. Jahrhundert entstehen. Im
Jubiläumsjahr 2019 veranstalten sowohl das Bauhaus-Archiv / Museum für
Gestaltung, Berlin als auch die Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung
Weimar große Ausstellungen.

Mit innovativen und interaktiven Präsentationsformen werden Bauhaus-Ideen und
Bauhaus-Geschichte(n) neu erzählt und anhand von bislang nie gezeigten
Sammlungsschätzen, Design-Klassikern und Form-Experimenten erfahrbar gemacht.
Zudem bieten die Schauen einen umfassenden Überblick über das Bauhaus und die
Entwicklung der Avantgarde-Schule von den Anfängen über die Blütezeit bis hin zur
(Nach-)Wirkung im Exil.

„Das Bauhaus kommt aus Weimar“
Klassik Stiftung Weimar: ab 6.4.2019

Zum großen Jubiläum eröffnet die Klassik Stiftung Weimar am Bauhaus-Gründungs-
ort Weimar ein neues Museum. Das bauhaus museum weimar wird ab 6. April 2019
mit zeitgenössischer Architektur und multimedialer Ausstellungsgestaltung nicht nur
die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung neu inszenieren. Der
Museumsneubau verknüpft Weimarer Bauhaus-Geschichte mit den Fragen der
Lebensgestaltung von heute und morgen. Als offener Ort der Begegnung und
Diskussion in einem neu entstehenden Quartier Weimarer Moderne bietet es
zeitgenössische Perspektiven auf die ambivalente Wirkungsgeschichte der Moderne
von ihren Anfängen bis heute.

„original bauhaus“
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, zu Gast in der Berlinischen Galerie:
6.9.2019–27.1.2020

Ab Herbst 2019 zeigt das Bauhaus-Archiv/ Museum für Gestaltung in Berlin die
Ausstellung „original bauhaus“. Die Berliner Jubiläumsschau in der Berlinischen
Galerie widmet sich anhand herausragender Bauhaus-Objekte dem Verhältnis von
Unikat und Serie, Original und Reproduktion. Gezeigt werden Designklassiker ebenso
wie heutige Re-Editionen von Bauhaus-Werken und Antworten zeitgenössischer
Künstler auf die Ikonen der Moderne.

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„Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung.“
Stiftung Bauhaus Dessau: 2019

Mit der Eröffnung des Bauhaus Museum Dessau im Jahr 2019 wird es erstmals
möglich, die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau, die rund 40.000 Exponate
umfasst, in ihrer Vielfalt und Qualität zu zeigen und mit ihr die Geschichte des
Bauhauses in Dessau zu erzählen.

Unter dem Titel „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung“ erwartet die Besucher auf
1.500 qm eine Ausstellung zu der national wie international einzigartigen Bauhaus-
sammlung, in der die Geschichte der epochemachenden Schule in Dessau in einem
Parcours von miteinander verbundenen Kapiteln nachvollziehbar wird. Es war vor
allem die Dessauer Hochschule für Gestaltung, die an einer „industriellen Kultur des
praktischen Lebens“ arbeitete und dazu beigetragen hat, dass Bauhausdinge wie
Schrifttypen, Möbel, Textilien, Tapeten und Architekturen heute selbstverständlich in
unserer Alltagskultur verankert sind.

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Die Jubiläumsbeiträge in den Ländern

Das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses wird in vielen Städten
gefeiert. Auf vielfältige Art und Weise setzen sich private Akteure und lokale
Initiativen ebenso mit dem Bauhaus auseinander wie renommierte Hochschulen
und öffentliche Kultureinrichtungen. Bauhaustapeten und Fotografie-
Experimente, Typografie und Tanzperformance, Baukultur und Pädagogik – die
Themen sind so vielfältig wie das Bauhaus selbst.

Baden-Württemberg

Die Liste namhafter Gestalter der Moderne, die in Baden-Württemberg wirkten, ist
lang. Die seinerzeit revolutionären Lehr- und Gestaltungskonzepte von Adolf Hölzel
fanden später am Bauhaus ihre konsequente Fortsetzung. 1927 wurde die
Werkbundausstellung am Stuttgarter Weissenhof unter Leitung von Ludwig Mies van
der Rohe zu einem Meilenstein des Neuen Bauens. Ab den 1950er-Jahren schrieb die
Ulmer Hochschule für Gestaltung die Bauhaus-Ideen fort. So vielfältig wie die Spuren
der Moderne sind auch die Beiträge zum Bauhaus-Jubiläum 2019. Neben der
Würdigung des baukulturellen Erbes wird mit der Ausstellung „Bauhaus 2018–1968.
Die Rationalisierung des Glücks“ das diskursprägende Ausstellungsprojekt des
Württembergischen Kunstvereins „50 Jahre Bauhaus“ von 1968 in Augenschein
genommen. Zudem plant das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) eine interna-
tionale Wanderausstellung zu bisher unbeleuchteten Bezügen zu außereuropäischen
Modernen, die 2019 im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe gezeigt
wird. Darüber hinaus beabsichtigt die Staatsgalerie Stuttgart im Jubiläumsjahr ein
Projekt mit namhaften zeitgenössischen Künstlern zu verwirklichen.

Berlin

Berlin war von 1932 bis zu seiner Schließung auf Druck der Nationalsozialisten 1933
die dritte und letzte Station des Bauhauses. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten
zwei Bauhaus-Direktoren wieder in der Metropole an der Spree: Ludwig Mies van der
Rohe entwarf 1967 die Neue Nationalgalerie und Walter Gropius 1960 die nach ihm
benannte Gropius-Stadt sowie das zunächst für Darmstadt vorgesehene Gebäude
des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, das ab 1968 für Berlin adaptiert
wurde und 1979 eröffnete. Hier findet sich heute die weltweit größte Bauhaus-
Sammlung. 2019 ist die Hauptstadt neben Dessau und Weimar zentraler
Veranstaltungsort des Jubiläums: Das Jahr beginnt mit einem Eröffnungsfestival,
zudem werden die Jubiläumsschau des Bauhaus-Archivs sowie das internationale
Ausstellungsprojekt „Bauhaus Imaginista“ im Haus der Kulturen der Welt zu erleben
sein. Nicht zuletzt beteiligen sich weitere Kultureinrichtungen, Vereine und Initiativen
an den Jubiläumsaktivitäten.

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Brandenburg

Zentrales Gebäude der brandenburgischen Bauhaus-Geschichte ist die
Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau, die von
der Bauabteilung des Bauhauses unter Federführung des zweiten Bauhaus-Direktors
Hannes Meyer und Hans Wittwer realisiert und 2017 Weltkulturerbe wurde. Doch
nicht nur die Bauhaus-Direktoren, auch namhafte Architekten wie Otto Haesler, Erich
Mendelsohn oder Bruno und Max Taut haben in Brandenburg gewirkt. Zum Jubiläum
2019 wird das Bundesland Bauten der Klassischen Moderne und der Neuen
Sachlichkeit unter anderem mit der Ausstellung „Das Bauhaus in Brandenburg. Eine
Spurensuche in der Architektur. Eine Spurensuche in Industriedesign und Handwerk“
im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in den Blick nehmen. Als
einen weiteren Höhepunkt werden die Potsdamer Tanztage 2019 das
choreografische Erbe des Bauhauses aufgreifen.

Hamburg

Hamburg weist mit Fritz Schumacher, Gustav Oelsner und Karl Schneider wichtige
Protagonisten der Moderne auf. Schneider und Oelsner erkannten die Bedeutung
des modernen Städtebaus und entwickelten unter Verwendung des traditionsreichen
Materials Backstein wegweisende Siedlungsbauten, die geprägt waren durch eine
moderne, rationalistische Gestaltung im Sinne des Neuen Bauens. Zum 100.
Gründungsjubiläum des Bauhauses geht es um die Entwicklung der Moderne im
Kontext der vielfältigen zeitgleichen Strömungen in Architektur, Städtebau und
Design, aber auch um andere Künste, die mit den Konventionen ihrer Zeit brechen
oder gebrochen haben. In Hamburg bündeln sich 2019 eine Vielzahl kultureller und
baukultureller Ereignisse: darunter der 150. Geburtstag Fritz Schumachers, 100
Jahre Hamburger Sezession und 25 Jahre Architektursommer, aber auch 150 Jahre
Gartenschau und 150 Jahre Kunsthalle.

Hessen

Der Bauhausgedanke spiegelt sich in architektonischen wie lebensreformerischen
Zeugnissen in Hessen wider. Neben der frühen Frauensiedlung „Loheland“ in der
Röhn, die im ideengeschichtlichen Kontext zur Bauhausbewegung steht, ist „Das
Neue Frankfurt“ (1925–1930) nach wie vor der geläufigste Begriff, wenn es um
Hessen und die Moderne geht. Mit der Frankfurter Küche wurden moderne Interieur-
Standards gesetzt und mit ihr der Vorläufer unserer heutigen Einbauküche
geschaffen. Für das Jubiläumsjahr 2019 ist in Hessen unter anderem eine
gemeinsame Großausstellung der Museen der Stadt Frankfurt geplant. Mit dabei ist
das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt, das Teilnachlässe der Bauhäusler Mart

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Stam und Hannes Meyer verwahrt. Die hessischen Universitäten und Hochschulen
steuern ein facettenreiches Programm bei.

Niedersachsen

Das Erbe der Moderne in Niedersachsen ist historisch, ästhetisch und
architektonisch vielfältig wie in kaum einer anderen Region. Mit dem Alfelder Fagus-
Werk und den Übertagebauten am Rammelsberg besitzt Niedersachsen zwei
UNESCO-Welterbestätten. Darüber hinaus hat Otto Haesler in Celle zahlreiche
Bauten der Moderne geschaffen. Welche Spuren das Bauhaus in Niedersachsen
hinterlassen hat und welchen Einfluss es noch heute ausübt, zeigt ein
abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm, das vom Bauhaus-Tanz über die
Bauhaustapete bis zum Werk von ausgewählten Bauhausschülern und dem Werk des
Fotografen Umbo reicht.

Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen stellt seine Beiträge zum Bauhaus-Jubiläum in Kooperation mit
den Landschaftsverbänden Rheinland (LVR) und Westfalen (LWL) unter das Motto
„Bauhaus im Westen. Gestaltung und Demokratie. Neubeginn und Weichen-
stellungen im Rheinland und in Westfalen.“ Im Sinne der Bauhaus-Idee, die Welt neu
zu denken, verorten die NRW-Projekte das Bauhaus in seinem kultur-, sozial-,
industrie- und politikgeschichtlichen Umfeld. Die fortdauernde Aktualität der
Bauhaus-Idee wird dabei verknüpft mit einem Blick auf die Weimarer Republik, der
nicht deren Ende und Scheitern in den Mittelpunkt stellt, sondern die Impulse, die
nach 1945 wieder aufgegriffen wurden. Mit Ausstellungen zu Kunst, Architektur,
Design, Fotografie, Tanz, Theater, Politik und Gesellschaft beteiligen sich u.a. die
Landesmuseen, Industriemuseen und Regionalinstitute der Landschaftsverbände.
Einen besonderen Leuchtturm stellt das Projekt „Mies in Krefeld“ dar, in dessen in
dessen Rahmen u. a. eine begehbare Skulptur des zeitgenössischen Künstlers
Thomas Schütte entsteht.

Rheinland-Pfalz

Bauhäusler wie Herbert Bayer, László Moholy-Nagy, Josef Albers oder Joost
Schmidt haben mit der „Neuen Typografie“ oder „Elementaren Typografie“ das
Grafik- und Kommunikationsdesign revolutioniert und weltweit geprägt: von der
Reklame über Plakat-, Zeitschriften- und Buchgestaltungen bis zum Corporate
Design internationaler Marken. Dem Wirken des Bauhauses auf dem Gebiet der
Druck- und Schrift- sowie der Plakatkunst widmet sich das renommierte Mainzer
Gutenberg-Museum anlässlich des Jubiläums 2019 mit einer umfassenden

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Typografie-Sonderausstellung und einer begleitenden Publikation. Zudem sollen in
Rheinland-Pfalz die Leistungen des Neuen Bauens vorgestellt werden.
Ein Beispiel für diese Bauphilosophie in der Nachfolge des Bauhauses ist der
kommunale Wohnungsbau in Ludwigshafen, bei dem die Verbindung von moderner
Architektur mit sozialpolitischen Anliegen im Vordergrund stand.

Sachsen

Ob Josef Albers’ Glasfenster im Leipziger Grassimuseum oder das Wandgemälde von
Oskar Schlemmer im Zwenkauer Haus Rabe – der Freistaat Sachsen bietet zahl-
reiche Bezüge zum Bauhaus und zur Moderne. In Dresden wird bereits ab 1909 mit
den Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, als Mitgründern des Werkbundes,
an einer Produktionsstätte neuen Typus gebaut – und gleichzeitig an der ersten
Gartenstadt Deutschlands, Hellerau. Viele auch für das Bauhaus prägende Denk-
ansätze werden dort vorweggenommen. Zum Jubiläum wird das Bundesland mit
vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen an kulturelle Schwerpunktthemen
anknüpfen, darunter eine Veranstaltungsreihe im Europäischen Zentrum der Künste,
Dresden-Hellerau, und die Austellung „Heimo Zobernig – Demonstrationsraum“ in
den Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden. Zudem widmet sich das Deutsche
Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig der
Typographie des Bauhauses.

Sachsen-Anhalt

Dessau ist die Stadt mit den meisten originalen Bauhausbauten der Welt. Bis heute
ist das Bauhaus Dessau wie einst impulsgebender Ort für Besucher, Architekten,
Designer, Forscher, Studierende und Künstler aus der ganzen Welt. Im Jubiläumsjahr
erwarten den Besucher neben der Architektur auch Ausstellungen und Festspiele zu
Pädagogik, Architektur und Bühne, ergänzt um ein vielfältiges Programm der Stadt
Dessau zum gemeinsamen Aufbruch in die Moderne. Höhepunkt wird die Eröffnung
des neuen Bauhaus Museums Dessau sein. Das Bauhaus war jedoch kein Solitär, und
so gibt es in ganz Sachsen-Anhalt Architekturen, Orte und Ausstellungen zur
Moderne. Die Städte Magdeburg und Halle mit ihren kleinen und großen Kultur-
einrichtungen werden ebenso einbezogen, wie interessante Projekte außerhalb der
großen Zentren. Zugleich wird ein Netzwerk von Orten der Moderne geschaffen, das
an die bundesweite „Grand Tour der Moderne“ angeschlossen werden soll.

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Thüringen

In Thüringen steht die Wiege des Bauhauses. Ein ganzes Netzwerk von Institutionen
sammelt, erforscht und präsentiert heute dessen Erbe und Wirkungsgeschichte,
widmet sich aber auch der Frage nach seiner Aktualität für die Lebenswelt heutiger
Generationen und seiner Relevanz für die gesellschaftspolitische Gestaltung der
Zukunft. Neben den originären Zeugnissen der ersten Bauhaus-Jahre in Weimar
werden in das Programm zahlreiche weitere Bauwerke der Moderne von Bauhaus-
Meistern und Bauhaus-Schülern sowie deren Umkreis einbezogen wie z.B. in Apolda
oder Probstzella. Das Bauhaus-Erbe und seine Bedeutung für unsere Gegenwart
werden in Beiträgen der Klassik Stiftung Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar,
des Deutschen Nationaltheaters Weimar, der Kunstmuseen Erfurt, Jena und Gera,
der IBA Thüringen sowie weiterer Partner für die Bevölkerung vor Ort wie für Gäste
aus aller Welt erlebbar. Dabei werden bewusst auch Bezüge zum 100. Gründungs-
jubiläum der Weimarer Republik und der Moderne hergestellt. Zudem wird in Weimar
ebenfalls ein neues Bauhaus-Museum gebaut und zum Jubiläumsjahr 2019 eröffnet.

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100 jahre bauhaus: ein nachhaltiges Jubiläum

Grand Tour der Moderne
100 Jahre – 100 Orte

Was verbindet Alfeld mit Berlin, Darmstadt mit Dresden, Stuttgart mit Bernau?
Die Grand Tour der Moderne. Diese führt die Besucher auf einer eigens
konzipierten Route durch 100 Jahre Geschichte der Moderne in Deutschland.

Ob mit der Bahn, dem Auto oder dem Fahrrad: Die Grand Tour der Moderne lädt dazu
ein, die Geschichte der Moderne in Deutschland von 1900 bis 2000 zu erfahren. Mit
ihr wird ein ganzheitlicher Architekturansatz vermittelt – von kulturhistorischen
Bezügen über den Einsatz von neuen Materialien bis hin zur Einordung in den
gesellschaftspolitischen Kontext. So verknüpft die Grand Tour der Moderne das
Reisen mit der Freude an der Entdeckung und dem Verstehen von Geschichte und
Gegenwart. Ihr Spektrum umfasst Einzelgebäude und Siedlungen: Ikonen und
Streitobjekte, Schlüsselbauten und Entdeckungen.

Dieses deutschlandweite Projekt steht auch für eine enge Zusammenarbeit mit den
Einrichtungen vor Ort sowie den zuständigen Tourismusverbänden und
Marketingorganisationen der Länder, welches durch das Engagement der
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ermöglicht wird.
Eine interaktive Website wird als Tool für die bestmögliche Orientierung der
Reisenden entwickelt. Komplettiert wird das Angebot durch ein Kinderbuch, Karten
und eine Übersichtspublikation, die ein lebendiges Verständnis für die Moderne
vermitteln.

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Bauhaus Agenten
Neue Impulse für die kulturelle Bildung

Wie wird das historische Bauhaus zum Impuls für unsere Gegenwart und Zukunft?
Wie wollen wir leben? Wie wollen wir lernen? Wie wollen wir unseren Alltag, unser
Wohnen, unser Zusammenleben in der Gesellschaft gestalten? Bis heute haben
diese Fragen nicht an Aktualität verloren und werden seit dem Schuljahr 2016/17
durch die Bauhaus Agenten neu gestellt.

Das Vermittlungsprogramm Bauhaus Agenten will die Ideen und pädagogischen
Ansätze des Bauhauses aufgreifen und für die aktuelle kulturelle Bildung fruchtbar
machen. Bauhaus Agenten ist ein umfassendes Modellprogramm der Kulturstiftung
des Bundes und der drei Bauhaus-Institutionen Bauhaus-Archiv/Museum für
Gestaltung, Berlin, Stiftung Bauhaus Dessau und Klassik Stiftung Weimar/bauhaus
museum weimar. Ziel ist es, gemeinsam mit bis zu 36 Partnerschulen innovative
Vermittlungsformate und neue Wege der Museumsgestaltung für die drei neuen
Bauhaus-Museen zu entwickeln und zu erproben – und Vermittlung dabei in alle
Arbeitsabläufe der Museen zu integrieren.

Dazu arbeiten seit dem Schuljahr 2016/17 neun Bauhaus Agenten gemeinsam mit
Schülern und Lehrern, mit Kuratoren und Bauhaus-Experten, mit Künstlern,
Gestaltern, Architekten, Historikern sowie vielen weiteren Experten. Das Team der
Bauhaus Agenten ist breit aufgestellt: Schauspiel, Kunst, Architektur, Bühnenbild,
Kunstvermittlung, Produktdesign und Prozessgestaltung sind nur einige der
beruflichen Profile. Die Aufgabe der Bauhaus Agenten ist es, zwischen Bauhaus,
Museum und Schule zu vermitteln, Brücken zu bauen und Zusammenarbeit zu
initiieren; ihre Herausforderung: inreach und outreach gleichermaßen.

In der deutschen Museumslandschaft ist das Programm Bauhaus Agenten einzig-
artig, weil es Vermittlung von Anfang an in die Museumskonzeption und Ausstel-
lungsgestaltung einbindet. Damit hat Bauhaus Agenten Modellcharakter mit
bundesweiter und internationaler Strahlkraft: Neben innovativen Vermittlungs-
formaten und wegweisenden Formen der Zusammenarbeit zwischen Museum und
Schule werden vor allem Strukturen und Prozesse entwickelt, Vermittlung mit allen
Museumsbereichen zu verschränken. Im Anschluss an das Programm werden die
Ergebnisse, vor allem aber auch die Prozesse als Beispiel und Vorbild auch anderen
Institutionen zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, die neuen Museen des 21.
Jahrhunderts als offene, einladende und diskursive Orte zu gestalten.

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Drei neue Museen in Weimar, Dessau und Berlin
Bauhaus-Orte für das 21. Jahrhundert

Anlässlich des 100-jährigen Bauhaus Jubiläums entstehen drei neue Museen in
Weimar, Dessau und Berlin. Zukünftig werden hier Bauhaus-Geschichte(n) mit
bislang noch nie gezeigten Objekten lebendig erzählt. Die Neubauten schaffen
nicht nur den dringend benötigten Raum, um die einzigartigen Sammlungen der
Bauhaus-Institutionen zeitgemäß zu präsentieren. Sie sind zugleich auch
Begegnungsorte, Kulturzentren, Bildungslabore und Veranstaltungsbühnen.

Längst stoßen das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung Berlin, die Stiftung
Bauhaus Dessau und das Bauhaus Museum der Klassik Stiftung Weimar aufgrund
steigender Besucherzahlen, wachsender Sammlungsbestände und neuer
Anforderungen an eine zeitgemäße Museumsarbeit an ihre räumlichen Kapazitäten.
In den kommenden Jahren werden an den drei Orten für das Bauhaus insgesamt
mehr als 6.500 m2 Ausstellungsfläche sowie Räume für Veranstaltungen, kulturelle
Bildungsangebote, Gastronomie und Museumsshops auf mehr als 12.000 m2
Nutzfläche gebaut. Mit den neuen Museen entstehen so neue Stadträume – an den
zentralen Wirkungsstätten des Bauhauses.

Wie lässt sich das Bauhaus, dessen Bauten weltweit als Ikonen moderner Architektur
gelten, im Hier und Heute baulich verorten? Diese Aufgabe ist für Architekten und
Juroren gleichermaßen reiz- wie anspruchsvoll. Architekten aus der ganzen Welt
haben im Rahmen von drei internationalen Wettbewerben insgesamt mehr als 1.400
Entwürfe eingereicht. Die prämierten Siegerentwürfe zeichnen sich durch ihre
gestalterische Eigenständigkeit, ihre sensible Formensprache sowie ihre
ortspezifische Kontextualisierung aus.

bauhaus museum weimar: Ein neues Quartier für die Moderne

Der Neubau für das seit 1995 bestehende Bauhaus-Museum Weimar entsteht am
Rande des Weimarhallenparks direkt gegenüber der Herrschaftsarchitektur des
ehemaligen nationalsozialistischen „Gauforums“. Die Architekten setzen dem
historisch sensiblen Ort mit einem Glaskubus, der auf einem Betonsockel thront, ein
minimalistisches, zugleich aber selbstbewusstes Statement entgegen und lösen
dieses mit einem komplexen Spiel aus fünf unterschiedlichen Raumebenen in seinem
Inneren auf. Der Entwurf stammt von Heike Hanada, Berlin, in Kooperation mit
Benedict Tonon. Sie setzten sich mit ihrer Idee 2012 in einem internationalen
Architektenwettbewerb mit mehr als 500 Teilnehmern durch. Für die Ausstellungs-
architektur zeichnet das Büro Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin,
verantwortlich.

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Mit dem bauhaus museum weimar entsteht ein neues Kulturquartier in der Stadt
Weimar, das den Bogen vom ausgehenden 19. Jahrhundert über die ambivalente
Historie der Moderne bis hin zur Gegenwart spannt. In unmittelbarer architek-
tonischer und musealer Nachbarschaft treffen hier in einer Art „Topographie der
Moderne“ Reformideen des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ein
bemerkenswertes Kulturprojekt der Weimarer Republik, das ehemalige „Gauforum“
der Nationalsozialisten mit einer Ausstellung zum Thema Zwangsarbeit, die DDR-
Moderne und das neue bauhaus museum weimar aufeinander.

Mit seinen 2.250 m2 Ausstellungsfläche (Nutzfläche: ca. 3.000 m2) bietet der Neubau
ausreichend Raum, um die einzigartige Bauhaus-Sammlung der Klassik Stiftung mit
ihren mittlerweile 13.000 Objekten und Dokumenten in einer repräsentativen
Auswahl adäquat vorzustellen. Der Freistaat Thüringen und die Bundesrepublik
Deutschland finanzieren den Bau mit insgesamt 22,6 Millionen Euro.

Bauhaus Museum Dessau

Mit dem neuen Bauhaus Museum Dessau, das anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-
Jubiläums im Jahr 2019 eröffnet wird, ist es erstmals möglich, die Sammlung der
Stiftung Bauhaus Dessau, die mit ihren etwa 40.000 Exponaten die zweitgrößte
Sammlung zum Bauhaus weltweit ist, umfassend zu zeigen.

Die Stiftung Bauhaus Dessau hat die Aufgabe übernommen, ein Museum zu bauen,
das in der Tradition des Bauhauses, dieser einzigartigen Schule für Gestaltung, zum
internationalen Ort neuer Ideen wird. Dieser verantwortungsvollen Bauaufgabe des
21. Jahrhunderts hat sich die Stiftung 2015 mit einem internationalen, offenen
Wettbewerb gestellt. Aus 831 Einreichungen wurden in einem zweistufigen
Verfahren zwei Erstplatzierungen vergeben, gefolgt von der Auftragsvergabe im
November 2015 an das spanische Büro addenda architects (González Hinz Zabala)
aus Barcelona.

Die „Black Box“, die als hermetischer Raumkörper in einer Glashülle schwebt,
übernimmt im Obergeschoss des Museums die Präsentation und Vermittlung der
Sammlung, ihrer Geschichte(n) und Objekte. Ihren Gegenpart bildet das transparente
Erdgeschoss, dessen Raumkonzept flexibel gestaltbar ist. Als „offene Bühne“ bietet
es auch aktuellen Positionen vielfältige Spielflächen mit dem bewussten Anliegen, bis
in den Park und Stadtraum hineinzuwirken.

Der Bau des Bauhaus Museums Dessau wird gefördert durch die Beauftragte der
Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen
Bundestages und durch das Land Sachsen-Anhalt. Die 25 Millionen Euro Baukosten
werden zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land getragen. Das Grundstück stellt
die Stadt Dessau-Roßlau zur Verfügung. Bauherrin ist die Stiftung Bauhaus Dessau.

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Erweiterungsbau Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin:
Im Dialog mit Gropius

Auch in Berlin entsteht ein Bauhaus-Museumsneubau, der im Jahr 2022 an das
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung übergeben wird. Steigende Besucher-
zahlen und ein stetig anwachsender Sammlungsbestand ließen den von Bauhaus-
Gründer Walter Gropius entworfenen und 1979 fertiggestellten Bau mit den
charakteristischen Sheddächern an seine Grenzen stoßen. Nun entsteht ein
Erweiterungsbau mit einer Gesamtnutzfläche von rund 6.200 m2. Der Entwurf des
Architekten Volker Staab überzeugte in einem internationalen Wettbewerbs-
verfahren mit 41 ausgewählten Teilnehmern.

Das neue Gebäude wird ein architektonisches Zeichen setzen und dabei mit dem
markanten Bau von Walter Gropius in einen Dialog treten. Im Stadtbild zeigt sich der
Erweiterungsbau durch einen filigranen, fünfgeschossigen Glasturm und einen Riegel
für Café und Shop. Sämtliche Ausstellungsflächen, die rund 2.000 m2 umfassen
werden, liegen unterhalb eines Plateaus, das als neue Freifläche gestaltet ist und mit
einem großen Innenhof an den Bestand anschließt. Das Bestandsgebäude wird nach
der denkmalgerechten Sanierung das Forschungsarchiv, die Bibliothek, die
Sammlungsmagazine sowie Veranstaltungsflächen beherbergen. Die Baukosten in
Höhe von 56 Millionen Euro werden vom Bund und dem Land Berlin zu gleichen
Teilen getragen.

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100 jahre bauhaus:
eine Initiative des Bauhaus Verbundes 2019

Das 100-jähriges Bauhaus-Jubiläum ist ein bundesweites Ereignis mit internationaler
Strahlkraft. Getragen wird es von einer starken Gemeinschaft, dem Bauhaus
Verbund 2019. Im Bauhaus Verbund 2019 arbeiten die drei sammlungsführenden
Bauhaus-Institutionen, das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung Berlin, die
Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar, der Bund, vertreten durch
die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die
Kulturstiftung des Bundes (KSB) sowie elf Bundesländer in enger Abstimmung
zusammen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehören dem Verbund die Kernländer
Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die Länder Baden-Württemberg,
Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-
Pfalz und Sachsen an. Der Verbund ist für den Beitritt weiterer Bundesländer offen.
Die Verbundmitglieder treffen sich zweimal pro Jahr, um das Jubiläum vorzubereiten,
finanziell abzusichern und in grundsätzlichen Angelegenheiten miteinander
abzustimmen. Zentrales Entscheidungsgremium des Verbundes ist das Kuratorium.
Der Vorsitz im Kuratorium wird alternierend von den Ländern Berlin, Sachsen-Anhalt
und Thüringen für jeweils ein Jahr übernommen – den Bundesländern, in denen sich
die sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen befinden. 2018 ist dies das Land
Berlin. Den stellvertretenden Vorsitz hat der Bund, vertreten durch die Beauftragte
der Bundesregierung für Kultur und Medien, inne.

Die Geschäftsstelle des Bauhaus Verbundes 2019 wurde zum 1. Juli 2016 in
Weimar eingerichtet. Sie koordiniert die überregionalen Höhepunkte des
Programms, steuert die Gesamtkommunikation und ist erster Ansprechpartner bei
allen Fragen rund um das Jubiläum.

Die Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar gGmbH
Die Bauhaus Kooperation ist ein Zusammenschluss der drei sammlungsführenden
Bauhaus-Institutionen in Berlin, Dessau und Weimar. Im Auftrag des Bauhaus
Verbundes übernimmt sie in Form einer gGmbH die Trägerschaft des Bauhaus-
Jubiläums 2019 und unterhält zu diesem Zweck die Geschäftsstelle. Die Bauhaus
Kooperation wird auch über das Jahr 2019 hinaus als gemeinnützige Gesellschaft
institutionsübergreifende Projekte durchführen.

In der Bauhaus Kooperation arbeiten die drei sammlungsführenden Bauhaus-
Institutionen, das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, die Stiftung
Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar zusammen. Gemeinsam widmen sie
sich Forschungs- und Ausstellungsprojekten, die national und international in einem
übergeordneten Kontext stehen. Die Bauhaus Kooperation ist im Bauhaus Verbund

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2019 Träger der Geschäftsstelle in Weimar und steht mit allen drei Bauhaus-
Institutionen hinter den Projekten „Bauhaus Agenten“, „Bauhaus Imaginista“,
„Eröffnungsfestival“ und „Grand Tour der Moderne“ für das Bauhaus-Jubiläum 2019.

Die tragenden sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen

Die Klassik Stiftung Weimar ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts
und betreut rund 25 kulturelle und Forschungseinrichtungen, Sammlungen und
Museen im Weimarer Raum, darunter die Bauhaus-Sammlung, das Nietzsche-Archiv
und das Haus Hohe Pappeln.

Die Stiftung Bauhaus Dessau ist Gastgeber für das Bauhaus als wissenschaftlicher
und künstlerischer Ort. In der Tradition des historischen Bauhauses wird in
Hochschul- und Residenzprogrammen akademisches Wissen durch kollektives
Lernen, Lehren und Forschen ersetzt. Zudem pflegt und vermittelt die Stiftung das
vielfältige ideelle wie bauliche Erbe des Bauhauses in Dessau, das seit 1996 zum
UNESCO-Welterbe zählt.

Die Gründung des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin geht auf eine
Initiative von Walter Gropius zurück und besitzt heute die weltweit größte Sammlung
zur Geschichte des Bauhauses (1919–1933). Hier werden zahlreiche Schlüsselwerke
präsentiert und internationale Forschungsprojekte durchgeführt. Darüber hinaus
widmet sich das Bauhaus-Archiv in zunehmendem Umfang auch Fragestellungen zu
zeitgenössischer Architektur und aktuellen Entwicklungen im Design.

Pressekontakt:

Andrea Brandis                                 Kathrin Luz Communication
100 jahre bauhaus                              Pressebüro 100 jahre bauhaus

Tel.+49(0)3643-545485                          Tel.+49(0)171-3102472
presse@bauhaus100.de                           kl@neumann-luz.de

bauhaus100.de/presse

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PRESSEINFORMATION                                                               März 2018

100 jahre bauhaus in Brandenburg

Zu den weltweit bekannten Bauhaus-Stätten in Dessau und Berlin ist es von
Brandenburg aus nur einen Katzensprung. Kein Wunder, dass auch hier wichtige
Zeugnisse der vom Bauhaus beeinflussten Architektur und Kunst zu finden sind. So
wurde die ehemalige Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes
(ADGB) in Bernau im Jahr 2017 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die
bereits seit 1996 bestehende Welterbestätte „Das Bauhaus und seine Stätten in
Weimar und Dessau“ wurde damit um das Bauhaus Denkmal Bundesschule Bernau
erweitert.

Von 1928 bis 1930 schufen der Bauhausdirektor Hannes Meyer, der Leiter der
Bauhaus-Architekturwerkstatt Hans Wittwer sowie Studierende des Dessauer
Bauhauses im Auftrag des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)
einen einzigartigen Schul- und Internatskomplex. Das funktionale Schulgebäude
diente nicht nur der Wissensvermittlung, sondern vereinte gemeinsames Lernen und
Leben mit Sport- und Kulturangeboten.
Unter Meyer, der in der Planungszeit die Position des Direktors des Bauhauses in
Dessau inne hatte, wurde das Bauwerk der Bundesschule in Bernau ausgeführt. Hans
Wittwer, seit März 1928 als Meister der Bauabteilung und Leiter des Baubüros am
Bauhaus tätig, war bis Anfang 1929 maßgeblich daran beteiligt. Auch die Mitarbeit
der Studierenden der Baulehre und die Einbeziehung mehrerer Werkstätten in den
Bauprozess belegen die enge Bindung an die Bauhausarbeit. Die Bundesschule ist
nach dem Bauhaus-Gebäude in Dessau von 1925/26 (Architekt Walter Gropius) das
zweite Schulgebäude aus dem Wirkungsfeld des Bauhauses. Sie steht bis heute als
ein Beispiel für eine gegliederte bauliche Anlage, die frei und einfühlsam in den
naturbelassenen Landschaftsraum komponiert wurde.
Das UNESCO-Welterbe Bundesschule Bernau kann im Rahmen von Führungen
besichtigt werden. Informationen dazu unter www.bauhaus-denkmal-bernau.de.

Mit dem Einsteinturm auf dem Telegrafenberg findet sich in der Landeshauptstadt
Potsdam das viel beachtete erste Bauwerk des Architekten Erich Mendelsohn, das als
besonders herausragendes Zeugnis der expressionistischen Architektur gilt.
Mendelssohn war eng mit Mies van der Rohe und Walter Gropius verbunden, mit
denen er gemeinsam die Architektenvereinigung Der Ring gegründet hatte. Im
Einsteinturm befindet sich das Sonnenobservatorium des Leibniz-Instituts für
Astrophysik Potsdam. Eine Außenbesichtigung ist jederzeit möglich. Bei einem
Spaziergang durch die Villenkolonie Neubabelsberg kann man außerdem drei von

Presseanfragen:
TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, Unternehmenskommunikation, Birgit Kunkel & Patrick
Kastner, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, Telefon 0331/298 73-24, Fax 0331/298 73-73,
E-Mail: presse@reiseland-brandenburg.de, www.reiseland-brandenburg.de
Ludwig Mies van der Rohe entworfene Villen bewundern: Haus Urbig in der
Virchowstraße, Haus Mosler in der Karl-Marx-Straße sowie Haus Riehl in der
Spitzweggasse - allesamt frühe Werke des Architekten, die zwischen 1907 und
1924 erbaut wurden. Interessante Details dazu gibt es beim geführten Rundgang
„Babelsberg – Filmstars, Villen, Weltgeschichte“ von Mai bis Oktober jeden ersten
und dritten Sonntag im Monat um 11:00 Uhr ab S-Bahnhof Griebnitzsee.
www.potsdamtourismus.de

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Kastner, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, Telefon 0331/298 73-24, Fax 0331/298 73-73,
E-Mail: presse@reiseland-brandenburg.de, www.reiseland-brandenburg.de
Ausgewählte Veranstaltungen zu 100 Jahre Bauhaus im Jahr 2019
(Stand Januar 2018)

Das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer bei den Potsdamer Tanztagen 2019
Vom 14. bis zum 26. Mai 2019 präsentiert das renommierte Tanzfestival
„Potsdamer Tanztage“ die Aufführung „Das Triadische Ballett“ des Bauhauskünstlers
Oskar Schlemmer, die Tanzgeschichte geschrieben hat. Die Choreografie hat mitsamt
ihrer legendären Kostüme ganze Generationen von Künstlern bis heute inspiriert. Die
originale Choreografie ist nicht erhalten. Der ikonische Choreograf Gerhard Bohner
(1936-92) schuf, zusammen mit dem Komponisten Hans-Joachim Hespos (geb.
1938), im Auftrag der Akademie der Künste Berlin / West 1977 eine Rekonstruktion
des Balletts. Ivan Liška und Colleen Scott haben diese 2014 für das Bayerisches
Junior Ballett München neu einstudiert und führen sie im Jahr 2019 in Potsdam auf.
www.potsdamer-tanztage.de

Ausstellung zu Alltag[s]formen Bauhaus-Moderne in der DDR
Während das Bauhaus in Ostdeutschland zunächst Anerkennung erfuhr, wurde es um
1950 mehr und mehr zur Zielscheibe der nach sowjetischem Vorbild traditionalistisch
ausgerichteten SED-Kulturpolitik. Gegen Ende der fünfziger Jahre wagten einige
Designer und Architekten eine vorsichtige Wiedereinführung von Bauhaus-Ideen in die
Gestaltungspraxis. Einen Wendepunkt stellte die ökonomische Notwendigkeit zur
Neuorganisation des Bauwesens auf dem Boden moderner industrieller Methoden dar.
Auf dem Gebiet des Produktdesigns eröffnete das 1958 aufgelegte
Chemieprogramm neue Spielräume für eine Formgebung nach den Prinzipien des
Bauhauses. Seit den sechziger Jahren folgten auch kulturpolitisch erste Schritte auf
dem Weg zur allmählichen Rehabilitierung des Bauhauses in der DDR bis hin zur
offiziellen Aufnahme in das „nationale Kulturerbe“. Im Verhältnis zur Bauhaus-
Moderne spiegeln sich viele der gesellschaftlichen und politischen Umbrüche im SED-
Staat und im sozialistischen Staatenblock insgesamt wider. Das
Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR spürt diese Wechselbeziehungen in
seiner Sonderausstellung von April bis Dezember 2019 am Beispiel zahlreicher
bekannter und weniger bekannter Gestaltungsobjekte aus dem ostdeutschen Alltag
nach. Es kann hierbei auf einen umfangreichen eigenen Fundus von rund 170.000
Sammlungsstücken zugreifen sowie auf eine Reihe von Leihgaben anderer Museen.
www.alltagskultur-ddr.de

Ausstellungen zu Unbekannter Moderne im Dieselkraftwerk Cottbus
Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst zeigt von Oktober 2019
bis Februar 2020 an seinem Standort im Dieselkraftwerk Cottbus drei zeitlich parallel
stattfindende komplementäre Ausstellungen. Sie zielen darauf ab, spezifische
Aspekte der Neuen Sachlichkeit und des Bauhauses als ideen- und
utopiegeschichtlich relevante Strömungen der Moderne miteinander zu verzahnen.
Die Besucher erwartet unter dem (noch vorläufigen) Ausstellungstitel „Stadt im

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Kastner, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, Telefon 0331/298 73-24, Fax 0331/298 73-73,
E-Mail: presse@reiseland-brandenburg.de, www.reiseland-brandenburg.de
Bild/Bild der Stadt“ die bildkünstlerische Auseinandersetzung mit groß- wie
kleinstädtischen Motiven sowie in den zwei weiteren Expositionen das Ergebnis einer
durchaus als Pionierarbeit anzusehenden Spurensuche im Land Brandenburg in
Architektur, Industriedesign und Handwerk.
www.museum-dkw.de

Weitere Informationen ab Ende März unter www.reiseland-brandenburg.de

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E-Mail: presse@reiseland-brandenburg.de, www.reiseland-brandenburg.de
Presse-
Magdeburg, 08. März 2018                                                     und Informationsamt
                                                                             der Landesregierung

                                                                             Der
#moderndenken - Das Bauhausjubiläum in Sachsen-                              Regierungssprecher
Anhalt

Auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts, in dem das Bauhaus von 1925 bis 1932
in Dessau seinen Sitz hatte, befinden sich heute die größte Anzahl authen-
tischer Zeugnisse von Bauhaus-Architektur. Zum Bauhaus-Jubiläum 2019
beleuchtet eine Vielzahl von Ausstellungen, Programmen und Veranstal-
tungen die verschiedenen Facetten des Bauhaus-Gedankens. Während
Dessau-Roßlau sich im Jubiläumsjahr naturgemäß dem Bauhaus und sei-
nen vielfältigen architektonischen Zeugnissen im Stadtgebiet widmet, wird
in Halle der thematische Schwerpunkt auf Kunst und Gestaltung gelegt. In
Magdeburg wird dagegen die Bedeutung der Stadt, die sich unter der Lei-
tung des Oberbürgermeister Herrmann Beims als eine der ersten den Ideen
und Reformen der Moderne öffnete, gewürdigt. Begleitet wird das Jubilä-
umsprogramm durch die Dachkampagne „Sachsen-Anhalt. Hier macht das
Bauhaus Schule. #moderndenken“.

Mit dem neuen Bauhaus-Museum der Stiftung Bauhaus, dessen Eröffnung
2019 ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres sein wird, wird dem Land der Mo-
derne ein weiteres Juwel hinzugefügt. Darin soll die große Sammlung der
Stiftung Bauhaus Dessau erstmals umfassend öffentlich gezeigt werden.
Sie ist mit 40.000 Exponaten nach der in Berlin die zweitgrößte Bauhaus-
sammlung der Welt. Auf rund 1.500 m² werden Exponate aus der national
wie international einzigarten Bauhaussammlung präsentiert und die Ge-
schichte der epochemachenden Schule anhand eines Parcours von mitei-
nander verbundenen Kapiteln nachvollziehbar erzählt. Denn es war die
Dessauer Hochschule für Gestaltung, die an einer „industriellen Kultur des
praktischen Lebens“ arbeitete und dazu beigetragen hat, dass Bauhaus-
dinge wie Schrifttypen, Textilien, Tapeten und Architekturen heute selbst-
verständlich in unserer Alltagskultur verankert sind.

Neben diesen Schwerpunkten sollen möglichst viele Veranstaltungsorte im
Land mit in den Reigen der Jubiläumsfeierlichkeiten eingebunden werden.
Entsprechende Projekte sind in Merseburg, Quedlinburg und an vielen wei-
teren Orten in Vorbereitung.

                                                                             Hegelstraße 42
                                                                             39104 Magdeburg
                                                                             Tel.: 0391/ 567-6666
                                                                             Fax : 0391/ 567-6667
                                                                             presse@stk.sachsen-anhalt.de
                                                                             www.sachsen-anhalt.de
2

Das touristische Netzwerk „Das Bauhaus Dessau und die Orte der Mo-
derne in Sachsen-Anhalt“ verbindet die bedeutenden Bauhaus-Stätten in
Dessau-Roßlau mit weiteren prägenden Orten aus der Zeit der Moderne
zwischen den Jahren 1919 und 1933. Dazu gehören etwa in Magdeburg,
Halle, Aschersleben (Salzlandkreis) oder Sangerhausen (Landkreis Mans-
feld-Südharz). Insgesamt 39 Orte und Bauwerke wurden von der Arbeits-
gruppe Architekturvermittlung des Landes ausgewählt. Sie sollen künftig
stärker vermarktet werden, u.a. durch touristische Besuchsprogramme. Um
die Top-Besuchsziele hervorzuheben, wurde eine Kategorie „Highlights“
mit 14 Orten und Bauwerken geschaffen. Ziel ist es, Besucher der
UNESCO-Welterbestätten in Dessau-Roßlau für andere bedeutende Orte
der Moderne in Sachsen-Anhalt zu begeistern und die Aufenthaltsdauer im
Land zu erhöhen.

Sachsen-Anhalt verfügt über eine hohe Dichte erhaltener Bauhaus-Archi-
tektur sowie von Stätten aus der Zeit der Moderne wie der Hermann-Beims-
Siedlung in Magdeburg, der Giebichensteinbrücke in Halle, der Piesteritzer
Werkssiedlung in Lutherstadt Wittenberg oder dem Diakonissen-Mutter-
haus ‚Neuvandsburg‘ in Elbingerode.

Das landesweite Netzwerk „Das Bauhaus Dessau und die Orte der Mo-
derne in Sachsen-Anhalt“ wird von 2019 an dauerhaft in das touristische
Angebots- und Vermarktungsprofil des Landes integriert. Dazu soll auch
eine Webseite entstehen, auf der neben den 39 Orten und Bauwerken auch
weitere 51 Bauwerke der Moderne zu finden sein werden.

 Nr.    Ort                 Bauwerk                                    Highlight
 1      Aschersleben        Filmpalast
 2      Bad Dürrenberg      Laubenganghäuser und Marktplatz
 3      Bernburg            Zickzackhausen – Werkssiedlung nach
                            Leopold Fischer / Anton-Saefkow-Sied-
                            lung
 4      Bitterfeld-Wolfen   Rathaus Bitterfeld-Wolfen, ehem. Ge-
                            bäude 041 –Hauptgebäude der ORWO
                            Filmfabrik Wollen
 5      Dessau-Roßlau       Staatliches Bauhaus                        x
 6      Dessau-Roßlau       Meisterhäuser                              x
 7      Dessau-Roßlau       Laubenganghäuser                           x
 8      Dessau-Roßlau       Siedlung Dessau-Törten                     x (in Verbindung mit Nr. 7)
 9      Dessau-Roßlau       Kornhaus                                   x
 10     Dessau-Roßlau       Stahlhaus
 11     Dessau-Roßlau       Gebäude des Konsumvereins Dessau-
                            Törten
 12     Dessau-Roßlau       Historisches Arbeitsamt
 13     Dessau-Roßlau       Sport- und Kurshaus „Kurt Elster“
 14     Haldensleben        Gesamtensemble ehemalige Landes-
                            heilanstalt/ Bezirkskrankenhaus
 15     Halle               Großgarage Süd                             x
 16     Halle               Giebichensteinbrücke                       x
 17     Halle               Pfarrkirche „Zur heiligen Dreieinigkeit“   x
 18     Halle               Wasserturm Süd
 19     Halle               Ratshof
 20     Halle               Transformatorenstation
3

21   Halle              Allgemeine Ortskrankenkasse
22   Hansestadt         Ganztagsschule Comenius
     Stendal
23   Lutherstadt Wit-   Piesteritzer Werkssiedlung              x
     tenberg
24   Magdeburg          Stadthalle                              x (mit Nr. 25 als Stadthallen-
                                                                Areal Magdeburg)
25   Magdeburg          Ausstellungsgelände Rotehornpark mit    x (mit Nr. 24 als Stadthallen-
                        Aussichtsturm, Pferdetor, Lichtstelen   Areal Magdeburg)
                        u.a.
26   Magdeburg          Hermann-Beims-Siedlung                  x
27   Magdeburg          Wohnanlage Westerhüser Straße,          x
                        heute Otto-Richter-Straße
28   Magdeburg          Schiffshebewerk Rothensee               x
29   Magdeburg          Gartenstadt-Kolonie Reform              x
30   Magdeburg          Allgemeine Ortskrankenkasse Magde-
                        burg
31   Magdeburg          Siedlung Cracau
32   Magdeburg          Ausstellungs- und Mehrzweckhalle
                        Land und Stadt, heute Hermann-Giese-
                        ler-Halle
33   Magdeburg          Denkmal des Krieges im Dom zu Mag-
                        deburg
34   Magdeburg          Freidenkerdenkmal 2 Westfriedhof
35   Magdeburg          Oli-Kino
36   Merseburg          ehemaliges Wohlfahrts- und Arbeitsamt
37   Oberharz am        Diakonissen-Mutterhaus „Neuvands-       x
     Brocken OT         burg“
     Elbingerode
38   Sangerhausen       Volksbank Sangerhausen (ehemalige
                        Stadtsparkasse)
39   Wernigerode        Bahnhof und Fahrzeugwerkstatt Werni-
                        gerode Westerntor
Presseinformation
Thüringer Tourismus GmbH * Willy-Brandt-Platz 1 * 99084 Erfurt
Mandy Neumann, Tel. 0361-3742-219, m.neumann@thueringen-entdecken.de
Kerstin Neumann, Tel. 0361-3742-218, k.neumann@thueringen-entdecken.de
Internet. presse.thueringen-entdecken.de, Fax: 0361-3742-299

                                                                     Erfurt, März 2018

100 Jahre Bauhaus
Das Bauhaus-Jubiläum 2019 in Thüringen
Das Bauhausjubiläum ist eines der größten bevorstehenden Kulturereignisse in
Deutschland. 1919 wurde die legendäre Kunst- und Architekturschule in Thüringen von
Walter Gropius, im Zentrum von Deutschland, gegründet. Noch heute inspirieren die
Bauhaus-Ideen Architekten, Designer und Künstler weltweit und wirken in unserem
Alltag fort. Zum großen Bauhaus-Jubiläum bietet Thüringen eine inspirierende
Entdeckungsreise: dorthin, wo alles begann. Hier formte sich eine künstlerische
Revolution im Zeichen einer neuen Zeit. Der Aufbruchsgeist und die Lust am
Experiment von Bauhaus und Moderne sind hier heute noch erfahrbar.

HÖHEPUNKTE IN THÜRINGEN

Neueröffnung ab 6. April 2019 - Ausstellung „Das Bauhaus kommt aus Weimar“
im bauhaus museum weimar
Weimar steht als Gründungsort des Bauhauses im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die
Eröffnung des neuen „bauhaus museum weimar“ ist einer der Höhepunkte in
Thüringen - aber auch in ganz Deutschland. Mit zeitgenössischer Architektur und
multimedialer Ausstellungsgestaltung wird die Bauhaus-Sammlung der Klassik Stiftung
Weimar, deren Grundstock Walter Gropius persönlich bereits in den 1920er Jahren
legte, neu inszeniert. Das Museum verknüpft die Geschichte des Bauhauses in Weimar
mit Fragen nach der Lebensgestaltung von Heute und Morgen. Als offener Ort der
Begegnung und Diskussion in einem neu entstehenden Kulturquartier der Stadt bietet
es zeitgenössische Perspektiven auf die Wirkungsgeschichte der Moderne von ihren
Anfängen bis heute. Besucher erfahren hier anschaulich und erlebnisreich, was die
Bauhäusler bewegte und lernen die Bauhaus-Ideen von ihren Ursprüngen bis zu ihrer
andauernden Wirkung kennen. Eng verknüpft mit dem neuen bauhaus museum ist das
Musterhaus „Am Horn“, die erste vom Bauhaus realisierte Architektur, das ab 2019
ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Neueröffnung ab 6. April 2019 – Ausstellung „Van de Velde, Nietzsche und die
Moderne um 1900“ im Neuen Museum Weimar
Bereits um die Jahrhundertwende erzählen Kunst, Gestaltung und Lebensart von
einem vielfältigen Streben nach neuen Ausdrucks- und Lebensformen. Die Ausstellung

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