Von den historischen Wurzeln bis zur Gegenwart
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LEITBILD Die Bürgergemeinde Solothurn ist ein innovatives und finanziell unabhängiges Unternehmen mit historischen Wurzeln. Für die Allgemeinheit Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ... leistet die Bürgergemeinde ... ist die BGS eine attraktive Solothurn (BGS) einen wichtigen Beitrag Arbeitgeberin. zum gesellschaftlichen Leben in der Stadt und Region Solothurn. ... ist die BGS eine verlässliche Partnerin mit sozialer Verantwortung. ... bietet die BGS mit ihren Betrieben Produkte und Dienstleistungen nach Für die Natur marktwirtschaftlichen Grundsätzen an. ... pflegt und nutzt die BGS ihre natürlichen Ressourcen nachhaltig. ... fördert die BGS die Verbundenheit sowie den respektvollen Umgang mit der ... fördert und erhält die BGS Natur und stellt intakte Naherholungsge- die Artenvielfalt. biete zur Verfügung. Für Bürgerinnen und Bürger ... ist die BGS ein Ort der Identifikation und der Integration. ... stärkt die BGS das Zusammen- gehörigkeitsgefühl durch Gemeinschaftserlebnisse. 2 3
LEISTUNGEN FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT • Die BGS ist verantwortlich für die Pflege • Die BGS verwaltet diverse Fonds und und den Erhalt der Einsiedelei St. Verena Stiftungen und gewährt Stipendien und und der Verenaschlucht und stellt dort andere Leistungen. zwei Kapellen für öffentliche Anlässe und Gottesdienste zur Verfügung. • Die BGS richtet Vereinsbeiträge und Spenden an gemeinnützige Institutionen • Die BGS vergibt die Solothurner Bürger- aus und unterstützt kulturelle Anlässe. Die Bürgergemeinde Solothurn rechte (Einbürgerungen). erbringt Leistungen • Die BGS archiviert historische Akten. für die gesamte Bevölkerung in der Region. • Die BGS führt ein Alters- und Pflegeheim • Die BGS führt einen professionellen mit 62 Betten und einer Kapelle für öffent- Forstbetrieb zur Pflege und Bewirtschaf- liche Gottesdienste und Anlässe. tung von über 2 100 ha Wald. Dies bein- haltet: • Die BGS führt ein Weingut mit rund 11 ha Rebland. Dazu gehört auch die Land- schaftspflege sowie der Unterhalt von Natur- und Landschaftsschutz: Die Wälder der BGS bieten für eine aktive Freizeitge- Kennzahlen Trockenmauern und des Wegnetzes im staltung und für Menschen, die Ruhe und Weingut Domaine de Soleure. das Naturerlebnis suchen, Freiraum für Bürgerinnen und Bürger ca. 11 000 Erholung und Entspannung. davon ortsansässig ca. 2 200 • Die BGS stellt der Bevölkerung mittels Mitglieder Bürgerrat 12 Pacht und Baurecht Bau- und Landwirt- Schutz vor Natur- und Zivilisationsgefah- (davon 7 FDP, 5 CVP) schaftsland zur Verfügung und vermietet ren: Die Jurawälder der BGS schützen Wohnungen und Geschäftsräume. vor Steinschlag und Erosion. Sie binden Ständige Kommissionen 10 Luftschadstoffe und gewährleisten gutes • Die BGS bietet Arbeitsplätze (auch zur Trinkwasser. Mitarbeitende rund 100 Wiedereingliederung in die Arbeitswelt) Waldeigentum 2 117 ha und Ausbildungsstätten für Lernende an. Waldführungen,Waldpädagogik: Der Wald der BGS bietet Schulklassen und Gruppen Rebland 11 ha Gelegenheit zum Lernen und zur Ausein- andersetzung mit der Natur. Jahresumsatz ca. CHF 12 Mio. 4 5
ALTERS- UND PFLEGEHEIM THÜRINGENHAUS & ST. KATHARINEN In geschichtsträchtigen Häusern, die weit über 600 Jahre alt sind, bietet die Bürgergemeinde Solothurn ein «Daheim im Heim». In zwei historischen Häusern bietet die Die Bewohnerinnen und Bewohner des BGS für rund 62 Bewohnerinnen und Be- Alters- und Pflegeheims Thüringenhaus wohner (auch für Demenz- und Kurzzeit- & St. Katharinen wohnen alle in Einzel- aufenthalte) ein «Daheim im Heim». zimmern und geniessen somit eine grosse Privatsphäre. In beiden Häusern werden Das Thüringenhaus, erbaut 1551, steht die Gäste rund um die Uhr von professio- mitten in der schönen Barock-Altstadt am nellen und motivierten Mitarbeiterinnen ruhigen Riedholzplatz. In jedem Winkel und Mitarbeitern betreut. wird dem Besucher die lange Geschichte des Hauses vor Augen geführt. Das Haus versprüht einen einzigartigen Charme und bietet Platz für 30 Seniorinnen und Senioren. Das Haus St. Katharinen, erbaut 1319, befindet sich am Stadtrand, kurz vor Feldbrunnen, und bietet Platz für 32 Seniorinnen und Senioren. Zum Haus St. Katharinen gehört eine grosszügige Garten- und Teichanlage sowie ein Tier- park. Auch eine eigene Kapelle gehört zum Ensemble. 6 7
FORSTBETRIEB Die Bürgergemeinde Solothurn ist mit ihren 2 117 Hektaren Wald die grösste Waldbesitzerin im Kanton Solothurn. Der Wald der BGS wird durch den eigenen Neben der Waldbewirtschaftung bietet der Forstbetrieb betreut und bewirtschaftet. Forstbetrieb vielfältige Dienstleistungen: Die Waldungen erstrecken sich über 17 Gemeindegebiete bis in den Kanton Bern. • Als kompetenter Partner für Garten- und Parkanlagen werden Holzerei- sowie Pfle- Der Forstbetrieb der BGS ist seit 1998 ge- und Unterhaltsarbeiten ausgeführt. als Erster im deutschsprachigen Europa FSC-zertifiziert und dokumentiert damit • Der Forstbetrieb verkauft Brennholz, seine nachhaltige, umwelt- und sozial- Holzprodukte, Weihnachtsbäume sowie verträgliche Waldbewirtschaftung. Die Dekorations- und Deckastmaterial. Waldbewirtschaftung ist denn auch die Kernaufgabe. Jährlich werden zwischen • Zahlreiche Biotope und Waldschutzge- 8 000 und 12 000 m³ Holz aus den Wäldern biete werden erhalten und gefördert, um der Bürgergemeinde geschlagen. bedrohte Arten zu schützen. Neben der Holznutzung unterhält der • 385 ha Wald sind als Waldreservate aus- Forstbetrieb der BGS auch zahlreiche geschieden, wobei dort auf eine Holznut- Infrastrukturen. Zum Beispiel 110 Kilo- zung verzichtet wird. Zur Förderung der meter befahrbare Waldstrassen, die von Artenvielfalt werden ausgewählte, wert- der Bevölkerung zu Erholungszwecken volle Waldränder fachmännisch gepflegt. genutzt werden können. 8 9
WEINGUT Als Traditionsbetrieb greift die «Domaine de Soleure» aktuelle Trends auf und setzt sie mit Erfolg um. Das Bürgerspital Solothurn, welches bis mögenswerte der Stiftung wurden auf die 1967 zur Bürgergemeinde Solothurn ge- Bürgergemeinde Solothurn und den Kan- hörte, kam schon bald nach seiner Grün- ton verteilt. Seither ist die «Domaine de Solothurn dung um 1350 in den Besitz von Reben am Soleure» Eigentum der Bürgergemeinde. Bielersee. Der Grossteil seines Reblandes Biel-Bienne stammt jedoch von der testamentarischen Mit Sitz in Le Landeron befindet sich der Schenkung des Schultheissen Niklaus Betrieb im Grenzgebiet der Kantone Neu- Wengi des Älteren im Jahr 1466. Durch enburg und Bern. Von den 11 Hektaren La Neuveville Cressier andere Vermächtnisse wohlhabender Rebland sind zwei Drittel auf Neuenbur- Lac de Bienne Le Landeron Solothurner Familien und durch Käufe ger Staatsgebiet in Colombier, Auvernier, wuchs das Weingut in den folgenden Jahr- Cressier und Le Landeron; das dritte Drit- Neuchâtel hunderten weiter an. tel im bernischen La Neuveville. Daher ge- Auvernier langen die Weine teilweise unter der AOC Colombier 1967 wurde das Bürgerspital in eine kanto- Neuchâtel, teilweise unter der AOC Lac de Morat Lac de Morat Rebanbaugebiet nale Stiftung umgewandelt. Dieser wurde Bienne in den Verkauf. 11 ha Gesamtfläche der gesamte Rebbesitz und der Bürgerge- 46% Pinot noir 25% Chasselas meinde Solothurn für die Dauer von 100 Der Rebsortenspiegel umfasst einerseits 7% Chardonnay Jahren das Nutzniessungsrecht übertra- die klassischen Sorten des Dreiseenlandes, Lac de Neuchâtel 7% Sauvignon blanc 5% Merlot gen. Chasselas und Pinot noir, daneben aber 3% Malbec auch Sauvignon blanc, Chardonnay, Mal- 3% Pinot gris 2% Tempranillo 2006 wurde das Bürgerspital in die Solo- bec, Merlot, Pinot gris, Tempranillo und 2% Riesling thurner Spitäler AG überführt. Die Ver- Riesling. 10 11
LIEGENSCHAFTEN Fast das ganze Weissensteingebiet ist Per Ende 2016 wurden 4/5 des Landes der im Eigentum der Bürgergemeinde Solo- Spitzallmend an der Marktstrasse in Bel- thurn. Die beiden verpachteten Berghöfe lach von der BGS verkauft und der Erlös in mit Restaurant (Sennhäuser Vorder- und den Bau eines neuen Mehrfamilienhauses Hinterweissenstein) sind im Baurecht ab- mit 19 Wohnungen auf dem verbliebenen gegeben. Zu den beiden Berghöfen gehört Fünftel des Landes reinvestiert. auch das ganze Landwirtschaftsgebiet auf Fast das ganze dem Weissenstein. Weitere Gebäude im Besitz der BGS sind Weissensteingebiet ist Die Gebäude auf dem bis dahin im Bau- das Alters- und Pflegeheim Thüringen- haus & St. Katharinen, der Weinkeller in im Eigentum der recht abgegebenen Land im sogenannten Solothurn, das Trüelhaus in Le Lande- Steinbruchareal in Rüttenen wurden im ron, das Maison de Soleure in Auvernier Bürgergemeinde Solothurn. 2012 von der BGS gekauft und die beste- sowie drei Mehrfamilienhäuser an der henden Mieterverhältnisse mit den diver- Allmendstrasse (mit 22 Wohnungen) und sen Gewerbebetrieben weitergeführt. Seit der Bourbakistrasse (mit 11 Wohnungen) dem Frühling 2017 befindet sich auch der in Solothurn. Werkhof des Forstbetriebes der BGS pro- visorisch auf dem Steinbruchareal, da der Die Bürgergemeinde Solothurn besitzt Das Bürgerhaus – bei der Wengibrücke S olothurn in der Verenaschlucht, welche bisherige Standort des Forstwerkhofes, zudem diverse Ländereien, die in Eigen- direkt an der Aare gelegen – ist ein his- kantonales Naturschutzgebiet ist. Den das Chantierareal an der Allmendstrasse bedarf genutzt oder vermietet bzw. ver- torisches Gebäude der Vorstadt mit einer Kern der Einsiedelei bildet der nördliche in Solothurn, verkauft und der Erlös in ein pachtet werden. So z. B. die Schrebergär- bewegten Geschichte: Vom 15. bis 17. Jahr- Schluchteingang mit der St. Verenakapel- neues Mehrfamilienhaus auf der Spitzall- ten Brunnmatte, Landwirtschaftsland in hundert war es ein Spital, das Wengispital le, der St. Martinskapelle, dem Eremiten- mend in Bellach reinvestiert wurde. Gänsbrunnen sowie auf der Stadtallmend bzw. das Untere Spital. Später wurde es häuschen sowie der Magdalena- und der Bellach und in Bellach Ost, das Baurecht zum Waisenhaus, welches 1793 völlig aus- Oelberg-Grotte. Noch heute lebt in der Mösli in Feldbrunnen sowie weitere klei- brannte und wieder neu aufgebaut wur- Einsiedelei ein Eremit, für deren Lebens- nere Baurechtsparzellen. de. 1863 ging das Haus an das Bürgerspital unterhalt die Bürgergemeinde Solothurn über. 1916 kaufte es die Bürgergemeinde aufkommt. Ebenso ist die Bürgergemein- Solothurn, um darin die Verwaltung ein- de zuständig für den Unterhalt des W aldes, zurichten. Heute befinden sich im Bür- der Bauten und der Wege in der Verena gerhaus nebst der Verwaltung im 1. Stock schlucht sowie im angrenzenden Wald- das Bürgerarchiv und ein Atelier im Erdge- park Wengistein. schoss sowie acht Wohnungen im 2. und 3. Obergeschoss. Integriert ist ausserdem Der Riedholzturm – Nachfolger des 1546 eine Bar mit Aare-Terrasse. durch eine Explosion zerstörten Nydegg- turmes – ist ein Teil des Alters- und Pflege- Die Einsiedelei St. Verena – als Kulturgut heimes Thüringenhaus am Riedholzplatz. von nationaler Bedeutung unter eidge Während des Sommerhalbjahres können nössischem Denkmalschutz – liegt etwa der Dachstock und der ausgebaute Parter- zwei Kilometer nordöstlich der Stadt reraum für Anlässe gemietet werden. 12 13
GESCHICHTE Die Güterausscheidung zwischen Einwohner- und Bürgergemeinde wurde in der Stadt Solothurn erst 1978 abgeschlossen. Der Begriff «Bürgergemeinde» entstand, sonen identifizierte. Zur Zeit der Helvetik Bürgergemeinden hiess das konkret, dass als die Städte ihr Gebiet mit Befestigungs- (1798 – 1803) wurde in der Schweiz ein nicht wie bisher nur die Bürger abstim- anlagen umschlossen. Nur wer damals Einheitsstaat errichtet und ein einheitli- men und wählen konnten, sondern neu über Grundeigentum innerhalb der Stadt- ches Bürgerrecht vergeben. Damit wurden alle in der jeweiligen Gemeinde niederge- mauern (Burg) verfügte, galt als Burger die Bürgergemeinden von der Einheitsge- lassenen Schweizerinnen und Schweizer. resp. Bürger und besass alle Rechte und meinde in Form einer Einwohnergemein- Die Bundesverfassung schrieb dazu die Pflichten der Gemeinschaft. Im Laufe der de abgelöst. Trennung der Einwohnergemeinde (Ge- Zeit änderten sich diese strengen Bedin- meinschaft aller in der Gemeinde Wohn- gungen, und das Bürgerrecht wurde ver- Nach der Helvetik trennten sich die Wege haften) und Bürgergemeinde (Gemein- erblich oder konnte käuflich erworben der Kantone jedoch wieder, da sie ihre schaft der in der Gemeinde stimmberech- werden. inneren Angelegenheiten individuell und tigten Bürgerinnen und Bürger) vor, was selbständig regeln wollten. Die einen Kan- eine Güterausscheidung mit sich zog. Im 16. Jahrhundert wurden die Gemein- tone blieben bei der modernen Organisa- den und Städte zur Armenpflege ver- tionsform der Einwohnergemeinde und In der Stadt Solothurn zog sich die Güter- pflichtet. Es war für die Kommunen daher verzichteten auf die Ausscheidung von ausscheidung zwischen der Einwohner- wichtig zu wissen, wer in den Genuss der bürgerlichen Elementen. Andere hinge- und der Bürgergemeinde wegen Rechts- Fürsorge kommen sollte. Dazu wurde das gen, wie der Kanton Solothurn, kehrten streitigkeiten, Expertisen, Untersuchungs- Heimatrecht (Gemeindebürgerrecht) ein- zurück zur Organisation der Bürgerge- ausschüssen und zähen Verhandlungen in geführt, das die in der Gemeinde wohn- meinde. 1874 bestimmte der Bund, dass die Länge. Sie konnte erst 1978 durch ei- haften, mitspracheberechtigten und von das Mitbestimmungsrecht für Schweizer nen Regierungsratsbeschluss abgeschlos- den Bürgernutzen (Erträge aus dem bür- Bürger sowohl auf kantonaler wie auf sen werden. gerlichen Vermögen) profitierenden Per- Gemeindeebene zu gelten habe. Für die 14 15
KONTAKT Verwaltung Forstbetrieb Bürgergemeinde Solothurn Bürgergemeinde Solothurn Unterer Winkel 1 Forstbetrieb Postfach 245 Unterer Winkel 1 4502 Solothurn Postfach 245 Tel. 032 622 62 21 4502 Solothurn info@bgs-so.ch Tel. 032 622 62 21 wald@bgs-so.ch Alters- und Pflegeheim Weingut Bürgergemeinde Solothurn APH Thüringenhaus Domaine de Soleure Riedholzplatz 36 Weinkeller und Verkaufslokal Solothurn 4500 Solothurn Oberer Winkel 5 4502 Solothurn Bürgergemeinde Solothurn Tel. 032 622 62 23 APH St. Katharinen soleure@domaine-de-soleure.ch Baselstrasse 99 4500 Solothurn Domaine de Soleure Cave Le Landeron Tel. 032 626 24 64 La Russie 8 (Zentrale für beide Häuser) 2525 Le Landeron heime@bgs-so.ch Tel. 032 751 46 01 landeron@domaine-de-soleure.ch www.bgs-so.ch
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