Von Haus zu Haus 70 J - Caritas Tirol

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Von Haus zu Haus 70 J - Caritas Tirol
70 Jahre
    Von Haus zu Haus
           Frühjahrssammlung 2018

                         www.caritas-tirol.at
Von Haus zu Haus 70 J - Caritas Tirol
Bitte sprechen sie auch über ihre Sorgen und Anliegen.                      Ein „Brauchtum“ – weil es die Menschen brauchen.
Kirche hört zu!                                                             Frühjahrssammlung – von Haus zu Haus
            70 Jahre Haussammlung der Caritas der Diözese Inns-                                  Immer wenn ich um Spenden für unsere vielfältigen
            bruck ist ein starkes Zeichen tatsächlicher Hilfsbereitschaft                        Aufgaben bitte, ist dies mit einem großen Herzklopfen
            in unserem Land. Diese gelebte Solidarität erfüllt mich mit                          begleitet. Werden sich die Menschen berühren lassen? Ist
            großer Dankbarkeit.                                                                  die Hilfsbereitschaft aufrecht? Dies ist angesichts der vielen
            Ich danke allen, die sich auf den Weg machen, um durch                               Not- und Katastrophenmeldungen nicht selbstverständlich.
            ihren Besuch in die vielen Wohnungen und Häuser einen                                Als Hilfsorganisation, die auch die Ursachen der Not
            Gruß der Kirche zu bringen. Jede Begegnung, die dadurch                              anspricht und die politischen Kräfte in unserem Land
            möglich wird, ist in sich schon kostbar. Es wird erfahrbar,                          stets mahnt, den Zusammenhalt und sozialen Frieden
            dass wir in diesem wunderbaren Land zusammengehören             nicht zu gefährden und davon abzulassen, Neid und Missgunst zu verbreiten,
            – unabhängig vom sozialen Status, kulturellen Umfeld und        erscheinen wir manchen als unsympathisch und lästig. Ja, Not und Armut sind
            religiösen Bekenntnis. Bitte sprechen sie auch über ihre        lästig. Als Not- und Katastrophenhelferin müssen wir es manchmal auch sein.
            Sorgen und Anliegen. Kirche hört zu!                            Aber glauben Sie mir. Wir tun dies nicht um zu provozieren, schon gar nicht,
            Ich danke darüber hinaus allen, die mit ihrer Spende zur        um jemanden zu verletzen. Aber wenn wir die Not vernachlässigter Kinder, die
            Linderung der Not in unserem Land beitragen. Jede Gabe          Überforderung von pflegenden Angehörigen, die Belastungen von Familien in
            ist wertvoll. Die vielfältigen Dienste und Hilfen der Caritas   der Krise sehen; wenn Obdachlose und Kranke um Betreuung und Begleitung
            können nur aufgrund der Großzügigkeit vieler Menschen           bitten; wenn Perspektivenlose und Ratsuchende an unsere Türen klopfen,
            angeboten werden: Familienhilfe, Hospiz, Sozial- und Fa-        dann entfacht das unsere Leidenschaft. Über 40 Caritasstützpunkte in Tirol
            milienberatung, Obdachlosenhilfe und vieles mehr.               bemühen sich Tag für Tag dieser Not, eine Antwort und ein Angebot zu geben.
            Als neuer Bischof der Diözese Innsbruck erbitte ich den         Über 5.000 Menschen erfahren jährlich dadurch Rat und Hilfe. Die öffentliche
            Segen Gottes für die Haussammlung 2018 – diesmal auch           Finanzierung reicht nie aus, um dies zu ermöglichen.
            ein Jubiläum nachhaltiger Nächstenliebe in unserem Land.        Die Frühjahrssammlung von Haus zu Haus bildet den großen Grundstock für
            Ihr                                                             die Caritas-Arbeit in Tirol. Sie wird nun schon 70 Jahre lang durchgeführt. Sie
                                                                            ist zum Brauchtum geworden – weil es die Menschen brauchen.
                                                                            Bitte nehmen Sie unsere Hausammlerinnen und Haussammler freundlich auf.
                                                                            Sie sind ein großer Schatz in unserem Land. Selbst wenn Ihnen die Caritas
                                                                            unsympathisch erscheint – diese beherzten Menschen verdienen Respekt und
                                                                            herzliche An- und Aufnahme.
            Bischof Hermann Glettler                                        Ich sage allen ein großes DANKE und Vergelts Gott, die diesen guten Geist
                                                                            mittragen, ihre hilfreiche Hand anbieten und in die Dornen der Not die Rose
                                                                            des Mitgefühls schenken.
                                                                            Ihr

                                                                            Georg Schärmer, Caritasdirektor

                                                                            P.S. Die „Haussammlung“ ist ein Segen. Das Segensband, das Ihnen unsere
                                                                            Sammlerinnen und Sammler überbringen, möge Ihnen und allen Menschen,
                                                                            die Ihnen am Herzen liegen, gut tun.
Von Haus zu Haus 70 J - Caritas Tirol
Ihr Beitrag unterstützt unsere Inlandsprojekte

Pfarr-Gemeindecaritas in allen Regionen                                              Katastrophenhilfe
Die Pfarr-Gemeindecaritas begleitet Pfarren im sozialen Engagement. Sie              Ob es ein außerordentliches Naturereignis ist, ein Hausbrand oder ein großer
fördert die Vernetzung von sozialen Einrichtungen, Organisationen, Vereinen,         Schicksalsschlag – die Caritas hilft rasch und unbürokratisch.
Gemeinden und den Pfarren. 10% der Haussammlung bleibt in der Pfarr-Ge-
meindecaritas, damit vor Ort schnell geholfen werden kann.
                                                                                     Demenz-Servicezentrum in Innsbruck und Imst
                                                                                     Demenzberatung, Angehörigencafé, Bildungsreihe Demenz, ehrenamtliche
Familienhilfe                                                                        Begleiterinnen von pflegenden Angehörigen, Begleitung von Gemeinden/Re-
Die Familienhilfe der Caritas ist DIE soziale Feuerwehr im Land – sie kommt ins      gionen auf dem Weg zu demenzfreundlichen Lebensräumen – das alles bietet
Haus, wenn es akute Notsituationen wie Krankenhausaufenthalt, psychische             das Caritas Demenz-Servicezentrum.
Krankheit, Todesfall oder Überforderung in einer Familie gibt. Im vergangenen
Jahr leisteten unsere Familienhelferinnen über 29.000 Einsatzstunden.                Bahnhofsozialdienst,
NEU: Auftankwochen                                                                   Katharina- und Wolfgangstube
                                                                                     Über 30.000 Essen werden jährlich in unseren Wärmestuben ausgegeben. Der
Seit heuer bieten wir Erholungs- und Auftankwochen für Menschen an, die              Mensch lebt aber nicht nur vom Brot allein. Warmherzige Zuwendung, ein stets
über Jahre ihre Angehörigen betreut haben. Begleitet von Mitarbeiterinnen und        offenes Ohr, beherzte Aufmerksamkeit und manchmal auch ein „Wegweiser“
Mitarbeitern der Caritas finden sie im Bildungshaus St. Michael zwei Wochen          aus der Einbahn des gescheiterten Lebens ergänzen dieses „runde Angebot“.
Zeit zum Aufatmen und Kraft schöpfen, zur Neuorientierung und zum Weiter-            Zudem gibt es die Möglichkeiten zur Körperpflege und eine medizinische
gehen.                                                                               Basisversorgung. Derzeit errichten wir Krankenzimmer, damit Obdachlose ihre
                                                                                     Grippe nicht bei Kälte unter freiem Himmel auskurieren müssen.
Beratungszentren
In den Caritas Beratungszentren in Innsbruck, Reutte, Landeck, Imst, Telfs,          Notschlafstelle Mentlvilla und Abrakadabra
Schwaz, Jenbach, Uderns und Lienz unterstützen wir Menschen in Not nach              Die Notschlafstelle und das Tageszentrum Mentlvilla für drogenkranke Men-
vorheriger Überprüfung der Bedürftigkeit mit kurzfristiger finanzieller Hilfeleis-   schen bietet 16 Zimmer, die 2017 immer voll belegt waren. Das Tageszentrum
tung und/oder beraten über sozialrechtliche Ansprüche zur Existenzsicherung.         ist eine niederschwellige Kontakt- und Anlaufstelle für Menschen mit Suchter-
Darüber hinaus bieten wir Paar-, Ehe-, Familien-, Lebens- und Adoptionsbe-           krankung. Eine zentrale Aufgabe ist die Gesundheitsprävention. Stundenweise
ratung an.                                                                           Beschäftigung finden Suchtkranke im „abrakadabra“.
Von Haus zu Haus 70 J - Caritas Tirol
Wofür steht die Caritas?

                                                                                  Caritas (übersetzt: Hochachtung, Liebe) ist das engagierte Handeln für und mit
                                                                                  Menschen in Not und ist eine Lebenshaltung der Solidarität und des Teilens.
                                                                                  Die Caritas ist die weltweite Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche. Sie
                                                                                  ist für Menschen, die Hilfe brauchen – unabhängig von ihrem sozialen, kulturellen
                                                                                  und religiösen Hintergrund.
                                                                                  Die Caritas ist eine soziale Dienstleisterin und eine Not-, Krisen- und Katastro-
                                                                                  phenhelferin. Von über 40 Caritas-Stützpunkten aus organisiert sie Hilfe in Tirol.
                                                                                  Schwerpunkte: Kinder- und Jugendhilfe, Betreuung und Begleitung von Menschen
                                                                                  mit Behinderung, Rat und Hilfe für Menschen in akuten Notsituationen, Familien-
                                                                                  hilfe, Hilfe für pflegende Angehörige, Obdachlose, Suchtkranke, Katastrophenhilfe
Tagesstätten Sillgasse und                                                        nach Elementarereignissen (z.B. Brand, Hochwasser) und vieles mehr.
Zillertal, Wohngemeinschaft Zams                                                  Die Caritas ist eine Solidaritäts- und Gemeinschaftsstifterin. Im Rah-
Fröhlicher Alltag in unseren Tagesstätten für Menschen mit Behinderung in         men der zahlreichen Freiwilligenprojekte und bei der „youngCaritas“ finden
der Sillgasse und im Zillertal: Je nach Fertigkeit und Fähigkeit, Interesse und   engagierte Menschen für ihre Bereitschaft zu helfen eine Plattform.
Bedürfnis gestalten wir die Tagesaktivitäten. Die meisten unserer Besucher/       Die Caritas erfüllt alle Kriterien des Österreichischen Spendengütesiegels. Ihre
innen kommen schon lange zu uns und dementsprechend familiär und ver-             Rechnungslegung wird mehrfach von unabhängigen Wirtschaftsprüfern und Sub-
traut ist die Atmosphäre. In der Wohngemeinschaft Zams leben und arbeiten         ventionsgebern geprüft und kontrolliert. Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und
Menschen mit leichter bis intensiver Behinderung. Mitten im Ort finden sie ein    Sparsamkeit sind oberstes Gebot. Für Organisation und Verwaltung werden von
Zuhause mit Lebens- und Wohnqualität, Geborgenheit, Sicherheit und einer          den Spendeneinnahmen maximal 10 Prozent verwendet.
Tagesstruktur mit verschiedenen Aktivitäten.
                                                                                  Spenden an die Caritas sind steuerlich absetzbar. Der Gesetzgeber sieht
                                                                                  ab 2017 vor, dass Spenderinnen und Spender, die von dieser Möglich-
Sozialpädagogische Wohngemeinschaft                                               keit Gebrauch machen wollen, ihre Daten (Vor- und Nachname - laut Melde-
                                                                                  zettel, Adresse und Geburtsdatum) der Spendenorganisation zur Verfügung stellen
in Hall und Landeck                                                               müssen. Diese übermittelt die Spendendaten verschlüsselt an das Finanzamt. Die
Wenn Kinder und Jugendliche nicht bei ihren Eltern sein können, bieten das        Anrechnungen der geleisteten Spenden erfolgt für den Jahresausgleich automa-
Haus Terra in Landeck sowie das Haus Mirjam in Hall ein vorübergehendes oder      tisch, ohne zusätzlichen Aufwand für die Spenderinnen und Spender.
längerfristiges familienähnliches Zuhause. In enger Zusammenarbeit mit ihrem
sozialem Umfeld, der Schule, Therapeut/-innen, der Kinder- und Jugendhilfe        DANKE.
des Landes sowie nach Möglichkeit mit ihrer Familie wachsen die Kinder auf.

Kindergärten und Krippen                                                          Spendenkonto:
                                                                                  Caritas der Diözese Innsbruck
                                                                                                                                                     Informationen und Kontakt:
                                                                                                                                                     Caritas der Diözese Innsbruck
In der Caritas wird Integration gelebt: unsere Kindergärten und Kinderkrippen     IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950                                     Silvia Tröscher
St. Paulus, Treffpunkt Lebensraum und im Caritas-Zentrum Zillertal werden         BIC: RZTIAT22                                                      Heiliggeiststraße 16, 6020 Innsbruck
integrativ geführt. Die Förderung von Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft,          Verwendungszweck:                                                  Telefon: 0512 7270
Bescheidenheit und die Ehrfurcht vor der Schöpfung sind wesentliche Ziele         Frühjahrssammlung 2018                                             E-Mail: spenden.caritas.tirol@dibk.at
                                                                                                                                                     www.caritas-tirol.at
unserer „Herzensbildung“.
                                                                                  Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Caritas der Diözese Innsbruck, Heiliggeiststraße 16, A-6020 Innsbruck | Für den
                                                                                  Inhalt verantwortlich: Caritasdirektor Georg Schärmer | Redaktion: Verena Gutleben, Thomas Suitner | Fotos: C. Friesinger,
                                                                                  M. Guggenberger, V. Gutleben, Ch. Palfrader, G. Schärmer, T. Suitner, S. Tröscher, J. Weismann, fotolia.de@Diana Kosaric
                                                                                  Grafik: Christian Palfrader | Druck: Druckerei Pircher GmbH | Innsbruck, 2018
Von Haus zu Haus 70 J - Caritas Tirol
Die Bettlerin
und die Rose
        G    emeinsam mit einer jungen Französin kam er um
             die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine
        Bettlerin saß, die um Geld anhielt. Ohne zu irgendeinem
        Geber je aufzusehen, ohne ein anderes Zeichen des Bit-
        tens oder Dankens zu äußern als nur immer die Hand
        auszustrecken, saß die Frau stets am gleichen Ort. Rilke
        gab nie etwas, seine Begleiterin gab häufig ein Geld-
        stück. Eines Tages fragte die Französin verwundert nach
        dem Grund, warum er nichts gebe, und Rilke gab ihr zur
        Antwort: „Wir müssen ihrem Herzen schenken, nicht ih-
        rer Hand.“ Wenige Tage später brachte Rilke eine eben
        aufgeblühte Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte
        Hand der Bettlerin und wollte weitergehen.

        Da geschah das Unerwartete: Die Bettlerin blickte auf,
        sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, taste-
        te nach der Hand des fremden Mannes, küsste sie und
        ging mit der Rose davon.

        Eine Woche lang war die Alte verschwunden, der Platz,
        an dem sie vorher gebettelt hatte, blieb leer. Vergeblich
        suchte die Begleiterin Rilkes eine Antwort darauf, wer
        wohl jetzt der Alten Almosen gebe.

        Nach acht Tagen saß plötzlich die Bettlerin wieder wie
        früher am gewohnten Platz. Sie war stumm wie damals,
        wiederum nur ihre Bedürftigkeit zeigend durch die aus-
        gestreckte Hand. „Aber wovon hat sie denn all die Tage,
        da sie nichts erhielt, nur gelebt?“, frage die Französin.
        Rilke antwortete: „Von der Rose …“        Rainer Maria Rilke
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