Vorbereitung des "Two Hearts International Youth Festival 2018" - Fatima-Weltapostolat
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Vorbereitung des “Two Hearts International Youth Festival 2018” Ein Erlebnisbericht 6. August 2017, Fatima, Two-Hearts-Treffen 2017 Am Wochenende vom 5./6. August 2017 haben wir das 1. Two-Hearts-Jugendtreffen in Fatima durchgeführt. Die Weihe der Jugend und Familien an das heiligste Herz Jesu und das Unbefleckte Herz Mariens während der nächtlichen Vigil sollte ein besonderes Geschenk an die Muttergottes zum 100. Jahrestag ihrer Erscheinung in Fatima sein. Nach den vielen positiven Erfahrungen und Rückmeldungen, nach den vielen Türen, die uns die Muttergottes geöffnet hat, beschließt unser kleines Team noch am Abend des 6. August 2017, auch im Jahr 2018 eine Weihe der Jugend und der Familien in Fatima im Rahmen eines Jugendfestivals zu organisieren. 3. November 2017, Dietikon, Schweiz, Besuch beim Jugendbischof Der Schweizer Jugendbischof, Weihbischof Marian Eleganti, der unser Team zu einer Besprechung wegen Two Hearts 2018 zu sich eingeladen hat, ermutigt uns, das zweite Jugendtreffen beherzt in Angriff zu nehmen. Beflissen zückt er seinen Kalender, um sofort einen Termin für einen Flug nach Portugal festzulegen. Ende Januar 2018 soll es losgehen. Eine Begegnung mit dem emeritierten Bischof der Diözese Beja, António Vitalino Dantas, der bereits 2017 der hl. Messe mit den Jugendlichen vorstand, will Weihbischof Marian selber arrangieren. 25. Januar 2018, von Lissabon über den Wallfahrtsort Nazaré nach Fatima Für unsere Besprechung mit Bischof em. Antonio Dantas sind wir, Walter und Ulrike vom Fatima-Weltapostolat- Deutschland/ Diözese Regensburg, einen Tag vorher nach Portugal geflogen. Auf dem Weg nach Fatima wollen wir einen Abstecher zur Küste machen, nach Nazaré, einem kleine Küstenort, 50 km westlich von Fatima gelegen, einem beliebten Badeort, der weltberühmt ist für seine riesigen Meereswellen. Auf der Autobahn Richtung Norden werden wir mit einem herrlichen Regenbogen begrüßt. In dem hoch über Nazaré auf einer Klippe gelegenen Ortsteil Sitio besuchen wir die Kirche „Igreja Nossa Senhora da Nazaré“. Über dem Hauptaltar befindet sich eine sehr alte hölzerne Muttergottes Statue. Die Überlieferung berichtet, dass sie
vom hl. Josef geschaffen, später nach Portugal transportiert wurde und vor den heran stürmenden muslimischen Mauren in den Klippen von Nazaré beinahe 500 Jahre lang versteckt war. In früheren Zeiten war Nazaré der bedeutendste Wallfahrtsort Portugals. Auch von Vasco da Gama wird berichtet, dass er vor Beginn seiner Entdeckungsreise hier gebetet hat. Wir besteigen über eine Treppe von hinten den Hauptaltar und beten direkt vor der Statue der stillenden Muttergottes. Dann hält uns nichts mehr und wir machen uns zu Fuß auf den Weg zu dem Felsvorsprung, der den Strand vor Nazaré in einen Nord- und Südstrand trennt. Am Südstrand herrscht im Sommer reger Badebetrieb und Hartgesottene wagen sich auch ins sehr erfrischende Wasser. Vor dem Felsvorsprung und dem Nordstrand brechen im Winter die höchsten Wellen der Welt. 20m und mehr sind keine Seltenheit.. Je näher wir uns dem Leuchtturm auf dem Felsvorsprung nähern, desto mehr bringt uns der starke Wind zum Schwanken. Die Wellen sind geschätzt 6 m hoch und einfach gewaltig. Am Leuchtturm angekommen, spritzt die Gischt bis zu uns herauf, obwohl wir gut 35m über dem Wasser stehen. Fotografieren ist fast unmöglich. So entschließen wir uns zum Rückzug und beobachten noch eine ganze Weile das Meer bei herrlichem Sonnenschein. Wahrhaft schon wieder ein Geschenk des Himmels. Nach dem Mittagessen zieht es uns noch einmal Richtung Strand, und wir genießen aus sicherer Entfernung das Schauspiel: unten die heran brandenden Wellen, oben die schnell dahin ziehenden Wolkenberge. Man kann sich nicht sattsehen. Im Norden verdunkelt sich der Himmel dann aber dramatisch: Zeit zum erneuten Rückzug. Zwei Minuten vor dem kräftigen Schauer erreichen wir unser Auto.
Auf der Fahrt nach Fatima wird uns erneut der Anblick eines farbenkräftigen Regenbogens geschenkt. Einen Teil des Weges fahren wir abseits der Autobahn auf ländlichen Straßen nach Fatima. Das überall sprießende junge Gras zeigt uns, dass hier bereits der Frühling beginnt. Im Hotel die nächste freudige Überraschung: das Zimmer ist nicht nur gut vorgeheizt, es ist auch das größte und schönste Zimmer des Hotels – mit Balkon direkt über dem Haupteingang. Den Tag schließen wir mit einem ersten Gang zum Heiligtum ab und empfehlen der Muttergottes die kommenden Tage. Auf dem Rückweg ein paar Regentropfen. Also: Schirm kaufen. Mit 5 € ist er ausgezeichnet. Doch die Verkäuferin weist uns darauf hin, dass es heute auf alles 20% Rabatt gibt. So kann es gern weitergehen. 26. Januar 2018, Fatima, unterwegs auf dem Weg der Hirtenkinder Heute früh: wunderbarer blauer Himmel. Der Schirm bleibt im Hotel. Wintermantel, Mütze und Schal sind aber dringend angesagt. Wir beginnen den Tag in der Nähe des Weges, den die drei Hirtenkinder Lucia, Jacinta und Francisco in den Jahren 1916/ 1917 mit ihren Schafherden zwischen Ajustrel, ihrem Heimatdorf, und den Weideplätzen an der Cova da Iria, dem heutigen heiligen Platz rund um die Erscheinungskapelle, gegangen sind. Nur vereinzelte Pilger begegnen uns. Es ist einfach noch keine Pilgersaison. Das Gebiet am südöstlichen Stadtrand von Fatima ist auch heute noch geprägt von Olivenbäumen und Steineichen. Viele Grundstücke sind mit Steinmauern abgegrenzt. In diesem Gebiet erlebten die Kinder auch die erste und dritte Erscheinung des Engels im Frühjahr bzw. im Herbst 1916 sowie die Erscheinung der Muttergottes am 19. August 1917. Heute kann man beide Orte auf gut gepflasterten Wegen erreichen.
Entlang des Weges wurde dort in den Jahren 1959 bis 1964 ein Kreuzweg errichtet, der von ungarischen Katholiken gespendet wurde. Am Ende des Kreuzwegs steht auf einer Anhöhe eine Kapelle mit Kreuzigungsgruppe, die dem hl. König Stefan von Ungarn geweiht ist. Wenn man zu dieser Jahreszeit früh am Tag in diesem Gebiet unterwegs ist, kann man sich gut in die Situation der Hirtenkinder hineinversetzen: Die Kühle des Morgens, das sprießende Gras, der steinige Boden, die Felsbrocken … Von einigen Stellen aus kann man den Kirchturm der Pfarrei Fatima und die Häuser von Aljustrel erblicken. Nachmittags gehen wir zur Capelinha, der Erscheinungskapelle, wo die Muttergottes den Kindern am 13. Mai, am 13. Juni, am 13. Juli und am 13. Oktober 1917 erschienen ist und wo über 70 000 Menschen am 13. Oktober 1917 Zeugen eines Sonnenwunders wurden. Heute steht dort die Capelinha mit der Statue der Muttergottes von Fatima. Vor der Kapelle werden jeden Tag mehrere hl. Messen in verschiedenen Sprachen für Pilger aus aller Welt gefeiert und der Rosenkranz gebetet, so wie die Muttergottes es gewünscht hat. Vor der Kapelle ist ein riesiger geteerter Platz, der für die vielen Pilger an den Fatima-Tagen zwischen Mai und Oktober sowie an den Hauptfesttagen benötigt wird. In der Mitte des Platzes steht auf einer Säule eine Herz-Jesu-Statue mit ausgebreiteten Händen.
Betrachtet man die Statue aus einiger Entfernung direkt von vorn, kann man in Verlängerung die Statue der Muttergottes mit ihrem von Dornen umgebenen Herzen sehen. Sie steht in einer Nische in der Front der Rosenkranzbasilika. Beide Herzen, das Heiligste Herz Jesu und das Unbefleckte Herz Mariens gehören zusammen. Bereits im Jahr 1916 sprach der Engel von Fatima bei seinen drei Erscheinungen stets von „beiden Herzen“ (Two Hearts). Gegen Abend treffen unsere Mitstreiter ein. Weihbischof Marian Eleganti und Pfarrer Louis aus der Schweiz, ein gebürtiger Portugiese, zugleich Vertreter des Fatima-Weltapostolates der Schweiz, und Richard Sohler, Leiter der Jugend 2000 aus Beuren bei Marienfried. Auf der Fahrt nach Fatima haben sie gleich die Gelegenheit genutzt und einen Abstecher zu einer Gemeinschaft gemacht, um bei ihnen für das geplante Festival zu werben und um Unterstützung zu bitten. Wir alle sind im Hotel Dominicanas untergebracht, das auch in diesem Jahr wieder unser Stützpunkt und Organisationszentrale für das Festival sein soll. Im vergangenen Jahr wurden wir dort nicht nur sehr großzügig unterstützt sondern bekamen auch gute Ratschläge und Hinweise. Die Dominikanerinnen wären bereit, ihre Schule und den Schulhof hinter dem Hotel als preiswerte Unterkunft für Jugendliche zur Verfügung stellen. 27. Januar 2018, Fatima, verschiedene Treffen und Begegnungen Gegen 11 Uhr treffen wir uns mit Bischof em. Antonio Dantas. Der Bischof war lange Zeit in Deutschland und spricht hervorragend Deutsch. Er gibt uns einen Einblick in die Angebote für portugiesische Kinder und Jugendliche in Fatima. Der Termin für unser geplantes Two-Hearts-Jugendfestival wird auf das Wochenende vom 3. – 5. August 2018 festgelegt.
Nachmittags haben wir eine Besprechung im Büro des Wallfahrtsdirektors des Heiligtums. Für die verschiedenen Vorhaben während des Festivals werden Orte und Zeiten festgelegt. Weihbischof Marian legt großen Wert darauf, hl. Messe, Vigil und Nachtanbetung in der Basilika der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu halten – mit 8600 Sitzplätzen die viertgrößte Kirche der Welt. Nach der Besprechung feiern wir die hl. Messe in der Capelinha. Die Verantwortlichen des Heiligtums haben uns kurzfristig einen Termin dafür eingeräumt. Und so stehen am Altar: Weihbischof Marian und Pfr. Louis aus der Schweiz sowie Diakon Walter aus Deutschland. Richard und Ulrike sind als Lektor und Vorbeter im Einsatz. Zugleich vertreten wir das „Volk Gottes“ aus Deutschland. Weit und breit kein deutschsprachiger Pilger in Sicht. Aber dafür Pilger aus Portugal, Italien, Amerika, Korea, die sich freuen, die hl. Messe mitfeiern zu dürfen. Auf dem Weg zu den Gräbern der heiligen Hirtenkinder spricht uns auf den Stufen der Rosenkranzbasilika in der warmen Abendsonne eine junge Koreanerin an. Sie fragt nach einer heiligen Messe. Sie ist mit ihrer Mutter nach Fatima gekommen und trägt den „typisch koreanischen“ Namen „Hanna“. Diesen biblischen Namen hat ihre Mutter für sie ausgesucht. Im weiteren Gespräch erfahren wir, dass sie in Seoul wohnt und dort in der Gebetsgruppe salesianischer Schwestern aktiv ist. Vor zwei Jahren war sie Teilnehmerin am Weltjugendtag in Krakau. Es ist schon erstaunlich, dass der Glaube „Flügel“ verleiht und Menschen aus der ganzen Welt zusammenbringt. Von unseren Two-Hearts-Plänen können wir sie sogleich
begeistern und sie will dafür auf Facebook und co. die Werbetrommel rühren. Wir sind überzeugt: Diese Begegnung haben die heiligen Kinder eingefädelt. In Fatima stellen wir in diesen Tagen fest: die koreanischen Pilger sind zahlenmäßig stark im Kommen! Wenig später, es dämmert schon, treffen wir die Portugiesin Marina aus Fatima und zwei weitere junge Frauen. Richard hat Marina vor einigen Jahren bei einem Festival kennengelernt. Heute reicht ein kurzer Anruf und nach einer Stunde ist sie mit ihren Freundinnen an der Capelinha. Sie ist ein Organisationstalent und so bricht eine Fülle von nützlichen Informationen bezüglich unseres Two- Hearts-Festivals über uns herein. In den kurzen Redepausen zeigen wir ihr das Fotoalbum von der Weihe im August letzten Jahres. Sie ist begeistert. Am festgelegten Termin im August ist sie leider nicht im Land, aber sie verspricht, all ihre Kontakte zu nutzen und auf das Two-Hearts-Festival hinzuweisen 28. Januar 2018, Aljustrel Nachdem die anderen nach Sonntagsmesse und Frühstück die Heimreise angetreten haben, besuchen Ulrike und ich das Heimatdorf der Seherkinder, Aljustrel. Die Elternhäuser der Kinder sind noch gut erhalten und weitgehend eingerichtet wie vor 100 Jahren. So kann man sich gut vorstellen, wie die Lebensumstände damals waren. Neben dem Haus von Lucias Familie ist noch der alte Schafstall erhalten, wo tatsächlich auch heute einige Schafe und ein Lämmchen gehalten werden. Man denkt sogleich an die kleine Jacinta, die öfter mal inmitten der Schafe stand und ein Lämmchen am Arm hielt. Im Garten des Hauses kann man auch den Brunnen sehen, wo die Kinder oft spielten und wo ihnen im Sommer 1916 auch der Engel erschienen ist. Von Lucias Haus gehen wir ein Stück des Weges, den die Kinder fast täglich mit ihren Herden gegangen sind.
29. Januar 2018, Besuch im Sekretariat des Fatima-Welt-Apostolates in Fatima Vor unserer Rückkehr nach Deutschland besuchen wir Nuno Prazeres und Ana Reis in ihrem Büro des Fatima-Welt-Apostolates. Beide haben wir im August 2017 bei einem Vortrag in Fatima kennen gelernt. Die Großmutter von Ana Reis ist die Cousine der kleinen Jacinta gewesen. Der Großvater von Nuno Prazeres war ein Schulfreund des kleinen Francisco. Ana und Nuno schilderten die Erlebnisse der Großmutter bzw. des Großvaters derart plastisch, dass wir uns wie Zeitzeugen fühlten. Beide sind über Two Hearts und unser Jugend-Treffen im vergangenen August bestens informiert. Bei unserem geplanten Jugendfestival können sie leider nicht dabei sein, aber sie geben uns wertvolle Ratschläge für unsere Planung und sagen uns alle erdenkliche Unterstützung im Vorfeld zu. Wie beruhigend. Dass wir für den 4. August 2018 die riesige Dreifaltigkeitskirche haben reservieren lassen, verwundert die beiden nicht. Wenn die Muttergottes es wünscht, dann kann sie 4000 Leute herbringen. Oder mehr. Die Muttergottes öffnet Türen – das haben wir im letzten Jahr, als wir so spät dran waren mit unserer Planung, permanent erleben dürfen. Türen werden geöffnet, Menschen werden her geführt, all das – so versichern uns Ana und Nuno – ist hier in Fatima ganz normal. Das erleben sie ständig. Zu ihrer großen Freude. Ganz beglückt treten wir in den Abendstunden den Rückflug an. Wieso eigentlich Two Hearts – die zwei Herzen? Es bleibt die Frage: Wieso eigentlich Two Hearts – Zwei Herzen? Wieso die Weihe an das heiligste Herz Jesu und das unbefleckte Herz Mariens? Wieso die Verehrung beider Herzen? Das ergibt sich aus der Botschaft von Fatima wie von selbst. Bei der 1. Engelserscheinung lehrte der Engel die Kinder ein Gebet. Dann sagte er zu ihnen: „So sollt ihr beten! Die Herzen Jesu und Mariens erwarten eure flehentlichen Bitten.“ Bei der 2. Erscheinung sagt er: „Betet, betet viel! Die heiligsten Herzen Jesu und Mariens wollen euch Barmherzigkeit erweisen.“
Bei seinem 3. Erscheinen lehrt der Engel die Kinder ein Gebet, in dem es heißt: „Durch die unendlichen Verdienste Seines heiligsten Herzens und durch die des Unbefleckten Herzens Mariens erflehe ich von Dir die Bekehrung der armen Sünder." Es ist also bei allen Erscheinungen des Engels von beiden Herzen die Rede. Und dann sind da die Worte der hl. Jacinta, kurz bevor sie ins Krankenhaus musste. Da hat sie ihrer Cousine Lucia einen Auftrag erteilt, sozusagen ein Vermächtnis hinterlassen: „Sage allen, dass Gott uns die Gnaden durch das Unbefleckte Herz Mariens schenkt, dass die Menschen sie erbitten müssen – und dass das Herz Jesu will, dass an seiner Seite auch das Herz unserer himmlisch en Mutter verehrt wird. Man soll den Frieden von unserer himmlischen Mutter erbitten, da Gott ihn ihr anvertraut hat. Könnte ich doch jedem Herzen die Flamme mitteilen, die mir in der Brust brennt und mich das Herz Jesu und Mariens so sehr lieben lässt!“ Diese Worte aus Fatima sollten uns Ansporn genug sein, die Verehrung der beiden Herzen zu üben, zu pflegen und weiter zu empfehlen. Möge es auch Ansporn sein, das Jugendfestival „Two Hearts“ in Fatima im Gebet zu unterstützen – besonders auf die Fürsprache der heiligen Kinder von Fatima.
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