Vorlesungsverzeichnis - Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Wintersemester 2022/23 - PULS
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Vorlesungsverzeichnis Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Wintersemester 2022/23
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 4 Sekundarstufe I...................................................................................................................................................... 5 Pflichtmodule 5 GES_MA_001 - Vertiefungsmodul Fachdidaktik Geschichte 5 95784 S - Ge|teilte Werte: Förderung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit pluralen Deutungen und Werturteilen durch VR-gestützte Konstruktion von Geschichte 5 GES_MA_002 - Vertiefungsmodul Projekt 6 95785 P - Wir schreiben Geschichte! – Sprachsensibler Geschichtstunterricht in Theorie und Praxis 6 Wahlpflichtmodule 6 GES_MA_003 - Vertiefungsmodul Professional Studies Alte Welt 6 95835 S - Römische Priesterschaften 6 96819 S - Freiwillige Armut in der mittelalterlichen Kultur und Literatur 7 96988 S - Konstrukt und Narrativ: Thermopylen 480 7 97008 S - Ritual und Performanz in der Frühen Neuzeit 8 97197 S - Handschriften lesen lernen: Quellen des 18. u. 19. Jahrhunderts 8 97206 S - Staatsdenker in der Frühen Neuzeit 8 97736 BL - Stetig am Rande der Katastrophe – Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg 9 GES_MA_004 - Vertiefungsmodul Professional Studies Kultur und Geschichte in der Region 9 95835 S - Römische Priesterschaften 9 96988 S - Konstrukt und Narrativ: Thermopylen 480 10 97008 S - Ritual und Performanz in der Frühen Neuzeit 10 97197 S - Handschriften lesen lernen: Quellen des 18. u. 19. Jahrhunderts 11 97206 S - Staatsdenker in der Frühen Neuzeit 11 97213 OS - "Ein Volk – ein Reich – ein Führer". Der Nationalsozialismus als Gesellschaftsgeschichte 11 97239 B - Selbstzeugnisse vom 18. bis zum 20. Jh. 12 97240 OS - World War I and the Middle East 12 97736 BL - Stetig am Rande der Katastrophe – Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg 13 GES_MA_005 - Vertiefungsmodul Professional Studies Staat und Gesellschaft in der Moderne 13 97217 OS - Die deutsche Katastrophe. Historische-philosophische Deutungen des Zusammenbruchs in der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945-1948) 13 97584 OS - Das Ende der Zuversicht. Das geteilte Deutschland in den 1970er Jahren - zwischen Erdölpreisschock und NATO-Doppelbeschluss 14 97586 OS - Deutsche Entwicklungspolitik von den Anfängen bis zur Gegenwart 14 97684 U - Maritime Sicherheit und Seemacht im 21. Jahrhundert 15 97688 S - Kleiner Krieg – Theorien und Erfahrungen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart 16 97690 S - Russia’s War Against Ukraine and its Origins 17 97691 U - Science for Peace? Historical Legacies and New Beginnings in German Science Diplomacy, 1950-2020 18 Sekundarstufe II................................................................................................................................................... 19 Pflichtmodule 19 GES_MA_003 - Vertiefungsmodul Professional Studies Alte Welt 19 95835 S - Römische Priesterschaften 19 2 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Inhaltsverzeichnis 96819 S - Freiwillige Armut in der mittelalterlichen Kultur und Literatur 19 96988 S - Konstrukt und Narrativ: Thermopylen 480 20 97008 S - Ritual und Performanz in der Frühen Neuzeit 20 97197 S - Handschriften lesen lernen: Quellen des 18. u. 19. Jahrhunderts 21 97206 S - Staatsdenker in der Frühen Neuzeit 21 97736 BL - Stetig am Rande der Katastrophe – Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg 22 GES_MA_004 - Vertiefungsmodul Professional Studies Kultur und Geschichte in der Region 22 95835 S - Römische Priesterschaften 22 96988 S - Konstrukt und Narrativ: Thermopylen 480 23 97008 S - Ritual und Performanz in der Frühen Neuzeit 23 97197 S - Handschriften lesen lernen: Quellen des 18. u. 19. Jahrhunderts 23 97206 S - Staatsdenker in der Frühen Neuzeit 24 97213 OS - "Ein Volk – ein Reich – ein Führer". Der Nationalsozialismus als Gesellschaftsgeschichte 24 97239 B - Selbstzeugnisse vom 18. bis zum 20. Jh. 25 97240 OS - World War I and the Middle East 25 97736 BL - Stetig am Rande der Katastrophe – Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg 26 GES_MA_005 - Vertiefungsmodul Professional Studies Staat und Gesellschaft in der Moderne 26 97217 OS - Die deutsche Katastrophe. Historische-philosophische Deutungen des Zusammenbruchs in der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945-1948) 26 97584 OS - Das Ende der Zuversicht. Das geteilte Deutschland in den 1970er Jahren - zwischen Erdölpreisschock und NATO-Doppelbeschluss 27 97586 OS - Deutsche Entwicklungspolitik von den Anfängen bis zur Gegenwart 27 97684 U - Maritime Sicherheit und Seemacht im 21. Jahrhundert 28 97688 S - Kleiner Krieg – Theorien und Erfahrungen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart 29 97690 S - Russia’s War Against Ukraine and its Origins 29 97691 U - Science for Peace? Historical Legacies and New Beginnings in German Science Diplomacy, 1950-2020 30 GES_MA_006 - Vertiefungsmodul 1 Fachdidaktik Geschichte 31 95788 S - Digitales Lehren und Lernen im Geschichtsunterricht 31 Wahlpflichtmodule 32 GES_MA_007 - Vertiefungsmodul 2 Fachdidaktik Geschichte 32 95784 S - Ge|teilte Werte: Förderung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit pluralen Deutungen und Werturteilen durch VR-gestützte Konstruktion von Geschichte 32 GES_MA_008 - Vertiefungsmodul Projekt/Tutorium 33 95785 P - Wir schreiben Geschichte! – Sprachsensibler Geschichtstunterricht in Theorie und Praxis 33 Glossar 35 3 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Veranstaltungsarten AG Arbeitsgruppe B Blockveranstaltung Andere BL Blockseminar DF diverse Formen N.N. Noch keine Angaben EX Exkursion n.V. Nach Vereinbarung FP Forschungspraktikum LP Leistungspunkte FS Forschungsseminar SWS Semesterwochenstunden FU Fortgeschrittenenübung GK Grundkurs Belegung über PULS HS Hauptseminar PL Prüfungsleistung KL Kolloquium KU Kurs PNL Prüfungsnebenleistung LK Lektürekurs SL Studienleistung LP Lehrforschungsprojekt OS Oberseminar L sonstige Leistungserfassung P Projektseminar PJ Projekt PR Praktikum PS Proseminar PU Praktische Übung RE Repetitorium RV Ringvorlesung S Seminar S1 Seminar/Praktikum S2 Seminar/Projekt S3 Schulpraktische Studien S4 Schulpraktische Übungen SK Seminar/Kolloquium SU Seminar/Übung TU Tutorium U Übung UN Unterricht UP Praktikum/Übung UT Übung / Tutorium V Vorlesung VP Vorlesung/Praktikum VS Vorlesung/Seminar VU Vorlesung/Übung WS Workshop Veranstaltungsrhytmen wöch. wöchentlich 14t. 14-täglich Einzel Einzeltermin Block Block BlockSa Block (inkl. Sa) BlockSaSo Block (inkl. Sa,So) 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Vorlesungsverzeichnis Sekundarstufe I Pflichtmodule GES_MA_001 - Vertiefungsmodul Fachdidaktik Geschichte 95784 S - Ge|teilte Werte: Förderung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit pluralen Deutungen und Werturteilen durch VR-gestützte Konstruktion von Geschichte Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 10:00 - 12:00 wöch. 1.12.0.14 20.10.2022 Jakob Arlt 2 S Do 12:00 - 14:00 wöch. 1.12.0.14 20.10.2022 Prof. Dr. Monika Fenn Kommentar (Geschichts-)unterricht und insbesondere Unterrichtsgespräche gelten als kontigentes Geschehen (Zülsdorf-Kersting 2018, 29). Solche Gespräche gezielt so zu führen, dass die Schülerinnen und Schüler nicht im Denken eingeengt, sondern kognitiv aktiviert und zum Reflektieren angeregt werden, erfordert ein hohes Maß an Übung. Denn Forschungsergebnisse belegen gerade bei (angehenden) Geschichtslehrkräften engführende Gesprächsführung im Geschichtsunterricht, wenn dieser nicht über gezielte Interventionen frühzeitig entgegengewirkt wird (Fenn 2015). Wir haben hierzu ein Übungsformat entwickelt: In einem virtuellen Klassenzimmer schlüpfen die Studierenden in die Rolle von Lehrkräften und üben mit den Avataren Auswertungsgespräche zum Konstruktcharakter von Geschichte (Sach- und Werturteile). Phasen des Übens und Erprobens im VR-Klassenzimmer wechseln sich ab mit Sitzungen, in denen theoretische und praktische Grundlagen behandelt werden und mit den Coaches und den Peers über das in Videos festgehaltene Unterrichtshandeln reflektiert und dieses optimiert wird. Erste, eigene empirische Studien zeigen, dass der Trainingseffekt maßgeblich zur Professionalisierung hinsichtlich der Kompetenz zum Führen eines fachlichsprachlich adäquaten und offenen Gesprächs beiträgt und – zumindest in dieser Hinsicht – sogar der Übung im Praxissemester überlegen ist. Die Lehrveranstaltung wird teilweise in Präsenz und teilweise digital durchgeführt: Insbesondere die Übungszenarien im virtuellen Klassenzimmer finden in Präsenz statt. Erfahrungen haben gezeigt, dass die gemeinsame Reflexion über die Übungszenarien am besten im digitalen Raum funktionieren. Literatur Literaturauswahl: Fenn, Monika (2015): Beeinflusst geschichtsdidaktische Lehre die subjektiven Theorien von Studierenden zu Lehren und Lernen im Geschichtsunterricht? Ergebnisse einer empirischen Interventionsstudie, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 66, H. 9/10, S. 515–538. Thünemann, Holger (2020): Historische Werturteile. Positionen, Befunde, Perspektiven, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 71, H. 1/2, S. 5–18. Leistungsnachweis Studienordnung 2022GES_MA_050 und GES_MA_052 Prüfungsnebenleistung: Präsentation, Erprobung, Diskussion und Reflexion von Unterrichtphasen (90 Minuten)GES_MA_050 Modulprüfung: schriftliche Hausarbeit im Umfang von 7 SeitenGES_MA_052 Modulprüfung: schriftliche Hausarbeit im Umfang von 14 Seiten Studienordnung 2013 in der Fassung von 2016:Modul GES_MA_001: 9LPModul GES_MA_007: 6LPLeistungspunkteerwerb: aktive Gestaltung der Lehrveranstaltung über Vorbereitung und Durchführung der VR-Übung; schriftliche Hausarbeit im Umfang von 20 bis 25 Seiten (9LP) bzw. 15 bis 20 Seiten (6LP) Studienordnung 2011:7 Leistungspunkte für LG 1./2. Fach8 Leistungspunkte für LSIP 1. FachLeistungspunkteerwerb: aktive Gestaltung der Lehrveranstaltung über Vorbereitung und Durchführung der VR-Übung (Projektbeitrag); Hausarbeit (20 Seiten) 5 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223211 - Seminar (benotet) GES_MA_002 - Vertiefungsmodul Projekt 95785 P - Wir schreiben Geschichte! – Sprachsensibler Geschichtstunterricht in Theorie und Praxis Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 P Di 14:00 - 16:00 wöch. 1.12.0.14 18.10.2022 Charlotte Husemann Kommentar Historisches und sprachliches Lernen seien untrennbar miteinander verbunden postulierten Geschichtsdidaktiker*innen in den vergangenen Jahren in vielfältigen Zusammenhängen. Aber wie wird Geschichte eigentlich "geschrieben"? Und wie lässt sich sprachsensibler Geschichtsunterricht in digitalen Lernumgebungen gestalten? Im Seminar gehen wir zunächst der Frage nach, auf welche Weise Geschichte sprachlich verhandelt werden kann. Wir identifizieren Textsorten, die den historischen Erkenntnisprozess konstituieren und setzen uns mit den Herausforderungen, die Rezeption und Produktion derselben an Lerner*innen stellen, auseinander. Weiterführend beschäftigen wir uns mit Spezifika der Fachsprache. Die gewonnenen Erkenntnisse nutzen wir dann, um sprachsensible Lernszenarien unter Einbezug digitaler Ressourcen zu gestalten und konkret zu erproben. Leistungsnachweis Neben der Erarbeitung der im Seminar gestellten Aufgaben und der damit verbundenen aktiven Mitarbeit entwickeln Sie Lernszenarien, die die Gestaltung sprachsensiblen Geschichtsunterrichts ermöglichen. Sie erproben die Lehr- Lernarrangements im Peer Teaching und reflektieren Umsetzung und Lernerfolg. Prüfungsversion 2011: Die in einem Beitrag zur Seminargestaltung praktisch umgesetzten Überlegungen zur Entwicklung der Lernumgebung werden in ein dokumentiertes Produkt überführt und kritisch reflektiert. Prüfungsversionen 2013 & 2016: Die Ergebnisse der Erarbeitung (Entwicklung, Planung und Reflexion) und Durchführung (90 Min.) der Lernumgebung werden in einer Hausarbeit (20 Seiten) dargestellt. Prüfungsversion ab WiSe 22/23 : Die Ergebnisse der Erarbeitung (Entwicklung, Planung und Reflexion) und Durchführung (90 Min.) der Lernumgebung werden in einer Hausarbeit (7 Seiten) dargestellt. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223311 - Projektseminar (benotet) Wahlpflichtmodule GES_MA_003 - Vertiefungsmodul Professional Studies Alte Welt 95835 S - Römische Priesterschaften Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 12:00 - 14:00 wöch. 1.11.2.03 20.10.2022 PD Dr. Sara Chiarini Kommentar Antike heidnische Priesterämter hatten andere Eigenschaften und Funktionen als jene, die man heutzutage mit dem Begriff von Priestertum vor allem in Bezug auf die christliche Religion verbindet. Gegenstand des Seminars ist eine religions-, sozial- und kulturhistorische Analyse der uns bekannten Priesterämter im antiken Rom. Tatsächlich waren in jeder Kultstätte ganz eigene Vorgaben bezüglich Zahl, Amtsdauer, Aufgaben, Verantwortungsbereichen, sowie physische beziehungsweise soziale Voraussetzungen zur Erfüllung des Priesteramtes festgelegt. Die Studierenden werden mit einer Vielfalt an Primärquellen arbeiten, die literarische, archäolgische, bildliche, numismatische und epigrafische Urkunden umfasst. Leistungsnachweis Anfertigung eines schriftlichen Essays. 6 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) 96819 S - Freiwillige Armut in der mittelalterlichen Kultur und Literatur Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Mi 10:00 - 12:00 wöch. 1.09.2.15 19.10.2022 Prof. Dr. Katharina Philipowski, Prof. Dr. Christine Kleinjung Kommentar Armut wird in modernen Gesellschaften meist als Gefahr, als Stigma und als Mangel konnotiert. Die insbesondere von Franz von Assisi angestoßene religiöse Bewegung, die wir untersuchen wollen, zeigt eine dieser Bewertung entgegengesetzte Perspektive auf Armut. Diejenigen, die im Mittelalter freiwillig arm sein wollten, sahen in der (teils radikalen) Armut die Verwirklichung eines gottgefälligen Lebens. Doch obwohl die Besitzlosigkeit mit christlichen Idealen in Einklang zu stehen scheint, gab es einen 'Armutsstreit', der für die reiche Kirche und das verweltlichte Papsttum eine große Herausforderung, ja eine Provokation darstellte. Es wurde die Frage diskutiert, ob Christus wirklich keinerlei Besitz hatte, ob Betteln eine fromme Lebensform sein könne (zumal es ja bereits genügend Arme gab!) und welche Formen von Besitz und Eigentum unterschieden werden können und müssen. Auf dem Hintergrund dieser Debatten um die verschiedenen Facetten von Besitz ist nachvollziehbar, warum gerade jene, die sich für die Besitzlosigkeit entschieden hatten (also Bettelmönche) zu Experten in Fragen des Finanzwesens werden konnten. Neben diesen Fragen wurde den aus der Armutsbewegung hervorgegangenen Orden immer wieder Scheinheiligkeit vorgeworfen, weil sie durch die Spenden z.B. reicher Kaufleute mehr Besitz erlangten, als sie zu ihrem unmittelbaren Unterhalt verbrauchen konnten und so - entgegen ihrer Absicht - reich wurden. Wir wollen im Seminar anhand historischer und literarischer Quellen die mittelalterliche Faszination für die Armut untersuchen und rekonstruieren, warum Menschen, die radikale Armut forderten und lebten, auf dem Scheiterhaufen landen konnten und ihn bewusst riskierten. Die Armutsbewegung zog Gläubige in ganz Europa an und rasch wurden Bettelorden gegründet - auch in Brandenburg. Wir wollen im Seminar die Spuren der Armutsbewegung hier in der Region erschließen und in einer kleinen Ausstellung in der Stadtbibliothek der Öffentlichkeit präsentieren. Die Schautafeln zu Bettelorden in Brandenburg werden innerhalb des Seminars in Kleingruppen erarbeitet. Das Testat (Prüfungsnbenleistung) wird also durch Mitarbeit in den Kleingruppen erbracht. Näheres dazu im Seminar. Die zu lesende Literatur wird über Moodle zur Vrfügung gestellt. Prüfungsleistung für Historiker*innen: Hausarbeit 20-25 Seiten oder mündliche Prüfung 20 Minuten. Die Prüfungsleistung für Studierende der Germanistik/Deutsch hängt von Ihrem Modul ab. Leistungsnachweis Das Testat/Seminarnebenleistung wird in diesem Seminar durch die Mitarbeit bei der Erarbeitung von Ausstellungsexponaten erworben: In Kleingruppen erarbeiten alle Studierende Plakate zum Thema Freiwillige Armut in Brandenburg im Mittelalter Prüfungsleistung für Historiker*innen: Hausarbeit 20-25 Seiten oder mündliche Prüfung 20 Minuten Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) 96988 S - Konstrukt und Narrativ: Thermopylen 480 Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 28.10.2022 Prof. Dr. Loretana de Libero 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel Online.Veranstalt 02.12.2022 Prof. Dr. Loretana de Libero 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 03.02.2023 Prof. Dr. Loretana de Libero 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 10.02.2023 Prof. Dr. Loretana de Libero Leistungsnachweis Testat: Vortrag 15 Minuten 7 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) 97008 S - Ritual und Performanz in der Frühen Neuzeit Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.03 20.10.2022 apl. Prof. Dr. Ralf Pröve Kommentar Rituale haben große Bedeutung für die Herstellung von Identität. Kulturelle Reproduktion, die Bildung von Gruppensolidarität und die Konstruktion von sozialer und persönlicher Identität erfordern allem Anschein nach repräsentative Darstellungen in Form von performativen Handlungen, die ganz allgemein unter den Begriff „Ritual” oder „Ritualisierung” fallen. Während der „performative turn” in anderen kulturwissenschaftlichen Disziplinen bereits seit etwa zehn Jahren intensiv diskutiert wird, hat sich die Geschichtswissenschaft diesem Paradigmenwechsel von text- zu handlungsorientierten Betrachtungsweisen noch nicht wirklich geöffnet. In der Lehrveranstaltung werden zunächst die theoretischen Grundlagen erarbeitet, ehe verschiedene Ritualformen (Gottesdienst, Heirat, höfische Zeremonien etc.) beleuchtet werden. Literatur Jürgen Martschukat, Steffen Patzold, Geschichtswissenschaft und „performative turn”. Eine Einführung in Fragestellungen, Konzepte und Literatur, in: dies. (Hg.), Geschichtswissenschaft und „performative turn”, Köln 2003, S. 1-31; Gerd Althoff (Hg.), Zeichen, Rituale, Werte. Sinnschichten und Deutungsstrategien symbolisch vermittelter Wertevorstellungen, Münster 2004; Barbara Stollberg-Rilinger, Symbolische Kommunikation in der Vormoderne. Begriffe, Forschungsperspektiven, Thesen, in: Zeitschrift für historische Forschung 31 (2004), S. 489-527. Leistungsnachweis Kombination aus Sitzungsreflektion (2-3 Seiten) und Aufsatzpatenschaft (2-3 Seiten), intensive Vorbereitung der Sitzungslektüre und kognitiver Einsatz. Am Ende Klausur bzw. Prüfungsgespräch. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) 97197 S - Handschriften lesen lernen: Quellen des 18. u. 19. Jahrhunderts Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Mi 10:00 - 12:00 wöch. 1.09.2.03 19.10.2022 apl. Prof. Dr. Ralf Pröve Kommentar In dieser Übung geht es um die Basisarbeit des Faches. Es wird einerseits darum gehen, quellenkundliche Fragen zu klären und methodisches Vorgehen zu diskutieren. Andererseits soll auch das verstehende Lesen gedruckter (Fraktur) als auch handschriftlicher Quellen (Deutsche Schrift) geübt werden. Literatur Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers, Stuttgart 1980; Heinrich Otto Meisner, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Leipzig 1969; Friedrich Beck, Eckart Henning, Die archivalischen Quellen, Weimar 1994. Leistungsnachweis Intensive Transkriptionsversuche als Sitzungsvorbereitung. Am Ende eine Klausur. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) 97206 S - Staatsdenker in der Frühen Neuzeit Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.13 20.10.2022 apl. Prof. Dr. Frank Göse 8 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Das Nachdenken über den sich formierenden Staat, sowie über die rechtliche Begründung und Begrenzung von Herrschaft prägte in immer stärkerem Maße das politische Denken im Verlauf der Frühen Neuzeit. In der Lehrveranstaltung werden Texte ausgewählter Staatsdenker (Machiavelli, Bodin, Hobbes, Locke, Pufendorf, Montesquieu u. a.) gelesen und diskutiert. Dabei sollen auch die Linien der gegenseitigen Rezeption der verschiedenen Traditionen europäischen Staatsdenkens deutlich gemacht werden. Leistungsnachweis Präsentation; Hausarbeit (25 S.) oder mündl. Prüfung (30 Min.) Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) 97736 BL - Stetig am Rande der Katastrophe – Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 BL Di 09:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.03 28.03.2023 Prof. Dr. Matthias Asche, Prof. Dr. Klaus Neitmann 1 BL Mi 09:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.03 29.03.2023 Prof. Dr. Matthias Asche, Prof. Dr. Klaus Neitmann 1 BL Do 09:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.03 30.03.2023 Prof. Dr. Matthias Asche, Prof. Dr. Klaus Neitmann Kommentar Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) geriet die Mark Brandenburg, ein mindermächtiges Territorium im Nordosten des Deutschen Reiches mit beschränkten eigenen militärischen und finanziellen Kräften, zwischen die Mühlsteine der großen Mächte, vornehmlich des katholischen Kaisers und des protestantischen Schweden. Kurfürst Georg Wilhelm und sein Nachfolger Friedrich Wilhelm sahen sich gezwungen, zwischen diesen je nach aktueller Kriegslage zu lavieren und zu versuchen, sich irgendwie politisch zu behaupten. Der Kriegsverlauf führte vor allem in den 1630er Jahren dazu, dass das Land großenteils schwer verwüstet wurde, erhebliche Menschenverluste erlitt und vom Gegner weitgehend besetzt wurde. Die Konsequenzen aus den Kriegserfahrungen gaben der brandenburgischen Politik nach 1648 eine neue Richtung. Im Seminar wird einerseits der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten und Alternativen sich dem Kurfürsten, seinen Räten und seinen Ständen in ihren zeitweise erbitterten Debatten über ihren konfessionellen, politischen und militärischen Kurs überhaupt stellten und welche wahrgenommen wurden. Andererseits wird den Lebens- und Überlebensbedingungen von Soldaten und der Zivilbevölkerung in einem unaufhörlichen Kampf mit ganz neuen Methoden der Kriegsführung und Kriegsfinanzierung nachgespürt. Im Mittelpunkt stehen Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellen zu den einzelnen Themen, auf deren Grundlage auch die gegensätzlichen Positionen der älteren und jüngeren Forschung diskutiert werden. Literatur Einführend z.B. Johannes Schultze, Die Mark Brandenburg, Bd. 4, Berlin 1964; Matthias Asche/Marco Kollenberg/Antje Zeiger (Hgg.), Halb Europa in Brandenburg. Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen, Berlin 2020. Leistungsnachweis regelmäßige, aktive Teilnahme; ggf. Seminarleitung; Hausarbeit Bemerkung Sprechstunde: Montag 14:30–15:30 Uhr (Raum 1.11.112) Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223411 - Seminar (benotet) GES_MA_004 - Vertiefungsmodul Professional Studies Kultur und Geschichte in der Region 95835 S - Römische Priesterschaften Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 12:00 - 14:00 wöch. 1.11.2.03 20.10.2022 PD Dr. Sara Chiarini 9 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Antike heidnische Priesterämter hatten andere Eigenschaften und Funktionen als jene, die man heutzutage mit dem Begriff von Priestertum vor allem in Bezug auf die christliche Religion verbindet. Gegenstand des Seminars ist eine religions-, sozial- und kulturhistorische Analyse der uns bekannten Priesterämter im antiken Rom. Tatsächlich waren in jeder Kultstätte ganz eigene Vorgaben bezüglich Zahl, Amtsdauer, Aufgaben, Verantwortungsbereichen, sowie physische beziehungsweise soziale Voraussetzungen zur Erfüllung des Priesteramtes festgelegt. Die Studierenden werden mit einer Vielfalt an Primärquellen arbeiten, die literarische, archäolgische, bildliche, numismatische und epigrafische Urkunden umfasst. Leistungsnachweis Anfertigung eines schriftlichen Essays. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 96988 S - Konstrukt und Narrativ: Thermopylen 480 Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 28.10.2022 Prof. Dr. Loretana de Libero 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel Online.Veranstalt 02.12.2022 Prof. Dr. Loretana de Libero 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 03.02.2023 Prof. Dr. Loretana de Libero 1 S Fr 11:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 10.02.2023 Prof. Dr. Loretana de Libero Leistungsnachweis Testat: Vortrag 15 Minuten Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 97008 S - Ritual und Performanz in der Frühen Neuzeit Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.03 20.10.2022 apl. Prof. Dr. Ralf Pröve Kommentar Rituale haben große Bedeutung für die Herstellung von Identität. Kulturelle Reproduktion, die Bildung von Gruppensolidarität und die Konstruktion von sozialer und persönlicher Identität erfordern allem Anschein nach repräsentative Darstellungen in Form von performativen Handlungen, die ganz allgemein unter den Begriff „Ritual” oder „Ritualisierung” fallen. Während der „performative turn” in anderen kulturwissenschaftlichen Disziplinen bereits seit etwa zehn Jahren intensiv diskutiert wird, hat sich die Geschichtswissenschaft diesem Paradigmenwechsel von text- zu handlungsorientierten Betrachtungsweisen noch nicht wirklich geöffnet. In der Lehrveranstaltung werden zunächst die theoretischen Grundlagen erarbeitet, ehe verschiedene Ritualformen (Gottesdienst, Heirat, höfische Zeremonien etc.) beleuchtet werden. Literatur Jürgen Martschukat, Steffen Patzold, Geschichtswissenschaft und „performative turn”. Eine Einführung in Fragestellungen, Konzepte und Literatur, in: dies. (Hg.), Geschichtswissenschaft und „performative turn”, Köln 2003, S. 1-31; Gerd Althoff (Hg.), Zeichen, Rituale, Werte. Sinnschichten und Deutungsstrategien symbolisch vermittelter Wertevorstellungen, Münster 2004; Barbara Stollberg-Rilinger, Symbolische Kommunikation in der Vormoderne. Begriffe, Forschungsperspektiven, Thesen, in: Zeitschrift für historische Forschung 31 (2004), S. 489-527. Leistungsnachweis Kombination aus Sitzungsreflektion (2-3 Seiten) und Aufsatzpatenschaft (2-3 Seiten), intensive Vorbereitung der Sitzungslektüre und kognitiver Einsatz. Am Ende Klausur bzw. Prüfungsgespräch. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 10 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 97197 S - Handschriften lesen lernen: Quellen des 18. u. 19. Jahrhunderts Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Mi 10:00 - 12:00 wöch. 1.09.2.03 19.10.2022 apl. Prof. Dr. Ralf Pröve Kommentar In dieser Übung geht es um die Basisarbeit des Faches. Es wird einerseits darum gehen, quellenkundliche Fragen zu klären und methodisches Vorgehen zu diskutieren. Andererseits soll auch das verstehende Lesen gedruckter (Fraktur) als auch handschriftlicher Quellen (Deutsche Schrift) geübt werden. Literatur Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers, Stuttgart 1980; Heinrich Otto Meisner, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Leipzig 1969; Friedrich Beck, Eckart Henning, Die archivalischen Quellen, Weimar 1994. Leistungsnachweis Intensive Transkriptionsversuche als Sitzungsvorbereitung. Am Ende eine Klausur. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 97206 S - Staatsdenker in der Frühen Neuzeit Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.13 20.10.2022 apl. Prof. Dr. Frank Göse Kommentar Das Nachdenken über den sich formierenden Staat, sowie über die rechtliche Begründung und Begrenzung von Herrschaft prägte in immer stärkerem Maße das politische Denken im Verlauf der Frühen Neuzeit. In der Lehrveranstaltung werden Texte ausgewählter Staatsdenker (Machiavelli, Bodin, Hobbes, Locke, Pufendorf, Montesquieu u. a.) gelesen und diskutiert. Dabei sollen auch die Linien der gegenseitigen Rezeption der verschiedenen Traditionen europäischen Staatsdenkens deutlich gemacht werden. Leistungsnachweis Präsentation; Hausarbeit (25 S.) oder mündl. Prüfung (30 Min.) Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 97213 OS - "Ein Volk – ein Reich – ein Führer". Der Nationalsozialismus als Gesellschaftsgeschichte Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 OS Do 14:00 - 16:00 wöch. 1.11.2.03 20.10.2022 Dr. Michael Homberg Kommentar Wer waren die Nationalsozialisten? Diese Frage stand (und steht) bis heute im Zentrum erregter publizistischer und akademischer Debatten. Sprechen wir, wie lange geschehen, von einem eng umgrenzten Kreis verblendeter Verantwortlicher im NS-Regime oder müssen wir vielmehr von einer breiten gesellschaftlichen Wirkung ihrer Ideologie ausgehen? Wie erlebten die Deutschen die Jahre der Diktatur und wie veränderten sie sich? Und warum blieb das „Dritte Reich” für viele so attraktiv? Ausgehend von diesen Fragen wird das Seminar aktuelle Forschungskontroversen um die Geschichte des Nationalsozialismus vorstellen, wie sie in den letzten Jahren vor allem um den schillernden Quellenbegriff der „Volksgemeinschaft” und sein analytisches Potential zur Erforschung des „Dritten Reiches” kreisen. So wird der Kurs zugleich neuere Ansätze, Methoden und Perspektiven einer Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus zur Diskussion stellen und einen Überblick über das vielgestaltige gesellschaftliche Panorama der Jahre 1933 bis 1945 geben. Das Seminar thematisiert dazu sowohl die ideologischen Wurzeln der rhetorischen Integrationsformel von der „Volksgemeinschaft” und ihre propagandistische Wirkung als auch den Charakter dieser „Gemeinschaft” als ein Phänomen der sozialen Praxis, allen voran hinsichtlich der Praktiken ihrer Herstellung und der verschiedenen Formen der In- und Exklusion. Dabei werden die diversen lokalen Dynamiken und Hintergründe der Konstruktion der „Volksgemeinschaft” ebenso zur Sprache kommen wie die Akteure und Institutionen der Auseinandersetzung. Zuletzt soll auch die Frage nach den politischen, moralischen und sozial- psychischen Folgen des „Dritten Reiches” über 1945 hinaus sowie die Konstruktion von Mythen und – bis heute wirkmächtiger – erinnerungskultureller Narrative beschrieben werden. So setzt sich das Seminar zum Ziel, einen breiten Überblick über die Perspektiven einer Gesellschaftsgeschichte des „Dritten Reiches” zu vermitteln. 11 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Literatur • Frank Bajohr/Michael Wildt (Hrsg.): Volksgemeinschaft. Neue Forschungen zur Geschichte des Nationalsozialismus, 2 Frankfurt a.M. 2012. • Norbert Frei: Der Führerstaat. Nationalsozialistische Herrschaft 1933 bis 1945, München 2013. • Ulrich Herbert: Wer waren die Nationalsozialisten?, München 2021. • Dietmar von Reeken/Malte Thießen (Hrsg.): „Volksgemeinschaft” als soziale Praxis. Neue Forschungen zur NS- Gesellschaft vor Ort, Paderborn 2013. • Detlef Schmiechen-Ackermann/Marlis Buchholz/Bianca Roitsch/Christiane Schröder (Hrsg.): Der Ort der „Volksgemeinschaft” in der deutschen Gesellschaftsgeschichte, Paderborn 2018. • Martina Steber/Bernhard Gotto (Hrsg.): Visions of Community in Nazi Germany. Social Engineering and Private Lives, Oxford 2014. • Dietmar Süß: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer”. Die deutsche Gesellschaft im Dritten Reich, München 2017. • Michael Wildt: Geschichte des Nationalsozialismus, Göttingen 2008. Leistungsnachweis Hausarbeit (25 Seiten) Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 97239 B - Selbstzeugnisse vom 18. bis zum 20. Jh. Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 B Fr 12:00 - 14:00 Einzel 1.09.2.05 25.11.2022 Prof. Dr. Monika Wienfort 1 B Fr 12:00 - 14:00 Einzel 1.09.2.05 09.12.2022 Prof. Dr. Monika Wienfort 1 B Fr 10:00 - 18:00 Einzel 1.11.2.03 27.01.2023 Prof. Dr. Monika Wienfort 1 B Fr 10:00 - 18:00 Einzel 1.09.2.05 10.02.2023 Prof. Dr. Monika Wienfort 1 B Mo 10:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.05 13.03.2023 Prof. Dr. Monika Wienfort 1 B Di 10:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.05 14.03.2023 Prof. Dr. Monika Wienfort Kommentar In einer Geschichtswissenschaft, die sich für individuelle und gemeinschaftliche Erfahrungen interessiert, spielen Ego- Dokumente eine große Rolle. Dabei ist die Bandbreite groß: von Briefen und Tagebüchern, die in engem Zusammenhang mit berichteten Ereignissen entstehen und eher privat bleiben bis zu Memoiren und Erinnerungen, die von vornherein für die Veröffentlichung bestimmt waren. Das Seminar möchte zeigen, welche Fragen an solche Quellen gestellt werden können und wie sie in der Geschichtsschreibung, aber auch in studentischen Arbeiten interpretiert werden können. Die Beispiele umfassen berühmte Persönlichkeiten und unbekannte Personen vom hohen Adel über bürgerliche Gelehrte bis zu Arbeitern und Dienstmägden. In einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive geht es um Frauen und Männer (Königin Luise, Napoleon, Alexander v. Humboldt, Thomas Mann, Soldaten des Ersten Weltkrieges, Paula Modersohn-Becker, Helene Lange). Der Untersuchungszeitraum reicht vom späten 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Teilnehmenden werden sich mit Grundlagenliteratur zu Selbstzeugnissen beschäftigen und jeweils ein Beispiel, das auch selbst vorgeschlagen werden kann, vorstellen. Literatur Autobiographien V. Depkat/W. Pyta Hg., Briefe und Tagebücher zwischen Text und Quelle, Berlin 2021; A. Dusini, Tagebuch. Möglichkeiten einer Gattung, München 2005; M. Heuser, Autobiographien von Frauen, 1996; W. Schulze Hg., Ego-Dokumente in der Geschichtswissenschaft, 1996; Quellengattung Tagebuch, in: regionalgeschichte.net. Leistungsnachweis Hausarbeit Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 97240 OS - World War I and the Middle East Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 OS Do 12:00 - 14:00 wöch. 1.11.0.09 20.10.2022 Dr. phil. Zeynep Turkyilmaz 12 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Leistungsnachweis Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) 97736 BL - Stetig am Rande der Katastrophe – Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 BL Di 09:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.03 28.03.2023 Prof. Dr. Matthias Asche, Prof. Dr. Klaus Neitmann 1 BL Mi 09:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.03 29.03.2023 Prof. Dr. Matthias Asche, Prof. Dr. Klaus Neitmann 1 BL Do 09:00 - 17:00 Einzel 1.09.2.03 30.03.2023 Prof. Dr. Matthias Asche, Prof. Dr. Klaus Neitmann Kommentar Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) geriet die Mark Brandenburg, ein mindermächtiges Territorium im Nordosten des Deutschen Reiches mit beschränkten eigenen militärischen und finanziellen Kräften, zwischen die Mühlsteine der großen Mächte, vornehmlich des katholischen Kaisers und des protestantischen Schweden. Kurfürst Georg Wilhelm und sein Nachfolger Friedrich Wilhelm sahen sich gezwungen, zwischen diesen je nach aktueller Kriegslage zu lavieren und zu versuchen, sich irgendwie politisch zu behaupten. Der Kriegsverlauf führte vor allem in den 1630er Jahren dazu, dass das Land großenteils schwer verwüstet wurde, erhebliche Menschenverluste erlitt und vom Gegner weitgehend besetzt wurde. Die Konsequenzen aus den Kriegserfahrungen gaben der brandenburgischen Politik nach 1648 eine neue Richtung. Im Seminar wird einerseits der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten und Alternativen sich dem Kurfürsten, seinen Räten und seinen Ständen in ihren zeitweise erbitterten Debatten über ihren konfessionellen, politischen und militärischen Kurs überhaupt stellten und welche wahrgenommen wurden. Andererseits wird den Lebens- und Überlebensbedingungen von Soldaten und der Zivilbevölkerung in einem unaufhörlichen Kampf mit ganz neuen Methoden der Kriegsführung und Kriegsfinanzierung nachgespürt. Im Mittelpunkt stehen Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellen zu den einzelnen Themen, auf deren Grundlage auch die gegensätzlichen Positionen der älteren und jüngeren Forschung diskutiert werden. Literatur Einführend z.B. Johannes Schultze, Die Mark Brandenburg, Bd. 4, Berlin 1964; Matthias Asche/Marco Kollenberg/Antje Zeiger (Hgg.), Halb Europa in Brandenburg. Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen, Berlin 2020. Leistungsnachweis regelmäßige, aktive Teilnahme; ggf. Seminarleitung; Hausarbeit Bemerkung Sprechstunde: Montag 14:30–15:30 Uhr (Raum 1.11.112) Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223511 - Seminar (benotet) GES_MA_005 - Vertiefungsmodul Professional Studies Staat und Gesellschaft in der Moderne 97217 OS - Die deutsche Katastrophe. Historische-philosophische Deutungen des Zusammenbruchs in der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945-1948) Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 OS Mo 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.13 17.10.2022 Prof. Dr. Thomas Brechenmacher 13 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Wir versuchen einen Überblick über das reichhaltige Genre der "Deutungsliteratur" unmittelbar nach 1945 zu erarbeiten. "Klassiker" wie Friedrich Meinecke (Die deutsche Katastrophe) und Karl Jaspers (Die Schuldfrage) werden ebenso behandelt wie weniger bekannte Autoren. Uns interessieren vor allem die Frage der Interpretation der deutschen Geschichte unter dem unmittelbaren Eindruck des Zusammenbruchs der NS-Herrschaft und damit verbundene Überlegungen aus verschiedenen weltanschaulichen Perspektiven, wie eine Zukunft Deutschlands überhaupt aussehen könnte. Die Bereitschaft, je einen Text zu übernehmen und für eine Seminarsitzung vorzubereiten, wird für die Teilnahme vorausgesetzt. Leistungsnachweis Referat, Seminararbeit oder mündliche Prüfung Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223611 - Seminar (benotet) 97584 OS - Das Ende der Zuversicht. Das geteilte Deutschland in den 1970er Jahren - zwischen Erdölpreisschock und NATO-Doppelbeschluss Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 OS Fr 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.16 21.10.2022 apl. Prof. Dr. Dierk Hoffmann Literatur Frank Bösch (Hg.): Geteilte Geschichte. Ost- und Westdeutschland 1970-2000, Göttingen 2015; Konrad H. Jarausch (Hg.): Das Ende der Zuversicht? Die siebziger Jahre als Geschichte, Göttingen 2008; Henning Türk: Treibstoff der Systeme. Kohle, Erdöl und Atomkraft im geteilten Deutschland, Berlin 2021. Leistungsnachweis aktive Teilnahme, Referat, Seminararbeit. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223611 - Seminar (benotet) 97586 OS - Deutsche Entwicklungspolitik von den Anfängen bis zur Gegenwart Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 OS Di 10:00 - 12:00 wöch. 1.09.2.03 18.10.2022 Prof. Dr. Dominik Nicolas Geppert 14 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Der Gegenstand unseres Seminars gehört zu denjenigen Politikfeldern, die nicht ganz einfach zu fassen sind, worauf schon die Fülle teilweise scharf miteinander konkurrierender Fachtermini wie „Entwicklungshilfe” und „Entwicklungszusammenarbeit” hindeutet. Einerseits hat Entwicklungspolitik den Anspruch, jenseits von engem ökonomischen oder politischen Eigennutz idealistisch am Gemeinwohl der gesamten Menschheit orientiert zu sein. Andererseits ist die Entwicklungshilfe keines Landes frei von spezifischen Interessen außenwirtschaftlicher, geostrategischer, energie-, bevölkerungs- oder bündnispolitischer Art. Auf der einen Seite ist Entwicklungspolitik ein recht junges Phänomen, das erst in der Hochphase der Modernisierungstheorie während der 1950er und 1960er Jahre seinen Durchbruch erlebte. Auf der anderen Seite führen auch in Deutschland, das seine überseeischen Besitzungen früher verlor als andere europäische Mächte, personelle Kontinuitäten und mentale Traditionslinien zurück zu den Zivilisierungsmissionen des kolonialen Zeitalters im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Entwicklungspolitik war, wie andere Politikfelder in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch, von den Denkmustern und Handlungsvorgaben des Kalten Krieges durchdrungen. Sie wurde jedoch in ihrem Kern nicht vom Ost-West-Gegensatz bestimmt, sondern vom Antagonismus zwischen einem industrialisierten Norden und einem als rückständig erachteten globalen Süden, der quer zu den Konfliktlinien des Kalten Krieges verlief. Das 1961 gegründete Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) bildet den institutionellen Kern staatlicher Entwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Zugleich sind aber gerade in der Entwicklungspolitik der Bundesrepublik gesellschaftliche Akteure wie Kirchen, Gewerkschaften, Parteistiftungen, Verbände, Denkfabriken, Lobbygruppen und Nichtregierungsorganisationen von großer Bedeutung. Wie lassen sich „Entwicklungspolitik” bzw. verwandte Termini wie „Entwicklungshilfe” und „Entwicklungszusammenarbeit” begrifflich fassen? Worin unterscheidet sich Entwicklungspolitik von Außenpolitik oder Wirtschaftspolitik und welche Abgrenzung nahmen die Zeitgenossen vor? Welche anderen Politikbereiche berührt sie? Was interessiert die Geschichtswissenschaft an der Entwicklungspolitik? Welche historischen Methoden stehen für ihre Erforschung zur Verfügung? Was sind spezifische Merkmale deutscher Entwicklungspolitik, die sie von anderen Ländern unterscheidet? Wie veränderten sich ihre Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit? Welche Akteure, Paradigmen und Probleme waren in der deutschen Entwicklungspolitik wichtig? Welche Quellen stehen für ihre Erforschung zur Verfügung? Welche Zäsuren und Perioden lassen sich in der Geschichte der deutschen Entwicklungspolitik ausmachen? So lauten einige der Fragen, mit denen wir uns in dem Oberseminar beschäftigen wollen. Die Lehrveranstaltung ist als Forschungsseminar angelegt und verzichtet auf klassische Referate zu einzelnen Themen. Stattdessen erarbeiten wir uns gemeinsam die Begrifflichkeiten, Themenstellungen, Forschungsfragen, Quellengrundlagen und Gliederungsansätze zu den wissenschaftlichen Hausarbeiten, die alle Studierenden im Rahmen des Seminars verfassen. Mündliche Prüfungen als Ersatzleistung für Lehramtsstudierende sind daher in diesem Seminar ausgeschlossen. Literatur Michael Bohnet: Geschichte der deutschen Entwicklungspolitik: Strategien, Innenansichten, Zeitzeugen, Herausforderungen, Konstanz 2015; Bastian Hein: Die Westdeutschen und die Dritte Welt. Entwicklungspolitik und Entwicklungsdienste zwischen Reform und Revolte 1959-1974, München 2006; Karsten Linne: Die Bruderschaft der „Entwickler”. Zur Etablierung der Entwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1956 bis 1974, Göttingen 2021; Corinna Unger: International Development. A Postwar History, London 2018. Leistungsnachweis Studienleistung: Regelmäßige aktive Teilnahme an den Diskussionen, seminarbegleitende Lektüre von Forschungsliteratur und Quellen, verschiedene kleinere Hausarbeiten; Prüfungsleistung: Schriftliche Hausarbeit (20-25 Seiten). Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223611 - Seminar (benotet) 97684 U - Maritime Sicherheit und Seemacht im 21. Jahrhundert Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 U Mi 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.03 19.10.2022 PD Dr. Torsten Albrecht 15 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Die zunehmende öffentliche Diskussion über das maritime Umfeld im 21. Jahrhundert, insbesondere bezüglich der globalen Erwärmung, hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die vermutlichen sicherheitspolitischen Implikationen auf das gesamte maritime Umfeld verstärkt in den Mittelpunkt der politischen Diskussionen rücken. Das maritime sicherheitspolitische Umfeld ist heute stärker denn je durch veränderte Bedrohungen und neue, anders geartete Risiken gekennzeichnet, die im Schwerpunkt sowohl auf Deutschland, Europa und Nordamerika reflektieren. Aufgrund erodierender staatlicher Ordnungsstrukturen in Teilen Afrikas, des Mittleren und Nahen Ostens, aber auch in Lateinamerika und Asien, der zunehmenden Multipolarität und einem Wiedererstarken nationalistischer Tendenzen in Teilen der Welt ist mit weiteren geopolitischen Spannungen zu rechnen. Im Lichte dieser sicherheitspolitischen Trends wird dem maritimen Raum dabei, als zentralen Macht- und Ordnungsprojektionsraum, eine elementare Rolle zukommen. Bedrohungen wie klassische zwischenstaatliche Konflikte, die direkte sicherheitspolitische und ökonomische Auswirkungen, etwa für Deutschland und die EU oder für die NATO zur Folge haben, können nicht vollends ausgeschlossen werden. Diese sind vor allem durch Grenz-, Territorialgewässerkonflikte und Dispute um Ausschließliche Wirtschaftszonen (AWZ) geprägt und stellen weiterhin ein direktes maritimes Bedrohungsszenario dar. Neben eindeutig erkennbaren Bedrohungen gefährden aber immer mehr indirekte Risiken die maritime Sicherheit. Dazu gehören der maritime Terrorismus, politische, ökonomische, ethnische und religiöse substaatliche Konflikte und Staatenzerfall in unmittelbarer Nähe von Meerengen und Ressourcenquellen sowie Übergriffe auf Handels- und Passagierschiffe durch Piraten, kriminelle Gruppen oder Terroristen. Auch ökonomische, energiepolitische und ökologische Entwicklungen gefährden zunehmend die Sicherheit im maritimen Raum. Die klimatischen Veränderungen, Umweltzerstörung, illegale Migration sowie illegaler Waffen- und Drogenhandel als Ausprägung organisierter Kriminalität sind Risiken, die Europa und Deutschland indirekt oder direkt von See her bedrohen. Die Abhängigkeit moderner Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften von freien Seewegen aber auch die zunehmende Bedeutung von kritischen Infrastrukturen zur Energiegewinnung sowie Energiequellen auf See stellt gleichsam ein großes Verwundbarkeitspotenzial dar. Diesem kann in der Regel nur mit Projektionsmaßnahmen im Rahmen der maritimen Sicherheit begegnet werden. Den theoretischen Rahmen der Lehrveranstaltung, um die Thematik maritime Sicherheit umfassend betrachten und politikwissenschaftlich-theoretisch einordnen zu können, gibt die neorealistische Denkschule und die Raumtheorie im geostrategischen Bezug. Mittels des neorealistischen Ansatzes soll das Handeln von Akteuren im internationalen System im maritimen Umfeld untersucht werden. Da das maritime Umfeld ausschließlich aus Räumen, vorwiegend Seegebieten und Küstenlinien, besteht, erscheint es sinnvoll diese in die sozialwissenschaftliche Raumtheorie, hier unter dem Schwerpunkt der Betrachtung von geostrategischen Räumen, zu analysieren. Die Teilnehmer werden durch Einbeziehung der zwei verschiedenen Theorien in den Kontext des maritimen Umfeldes, befähigt die wesentlichen Elemente des maritimen Umfeldes und der maritimen Sicherheit im 21. Jahrhundert politikwissenschaftlich zu erfassen und zu beschreiben. Literatur Bruns, S.: Seemacht USA: Marinestrategie, Politik und Einsatz 1981-2011, Kieler Analysen zur Sicherheitspolitik, 39, 25 Seiten, März 2015. EU-Kommission: Global Strategy oft he Europe, neue Europäische Sicherheitsstrategie, EU-Rat, Brüssel, 2016. Mahncke, D. und Schwarz, H.-P.: Seemacht und Außenpolitik, Alfred Metzner Verlag, Frankfurt am Main, 1974. Kirchhoff, H.: Seemacht in der Ostsee – Ihre Einwirkung auf die Geschichte der Ostseeländer im 17. und 18. Jahrhundert, Hermann Kirchhoff (Autor), Buch, Softcover , 392 Seiten, 1907, Nabu Press (Verlag), digitaler Nachdruck, 2010. Ohlendorf, L.: Widerstreitende Interessen und Strategien im Hohen Norden im 21. Jahrhundert, Kieler Analysen zur Sicherheitspolitik Nr. 44, 1-21, Februar 2016. Schmitt, C.: Land und Meer, Stuttgart, 2008 (1942). Seidler, F.F.: Maritime Herausforderungen der NATO, Analysen zur Sicherheitspolitik an der CAU Kiel (ISPK), Band 8, Verlag Peter Lang, 2015. Till, G.: Seapower, Buch Softcover, 432 Seiten, 3rd Revised edition, Routledge-Verlag, 2013. Till, G. und Bratton (Hrsg.), P.: Sea Power and the Asia- Pacific Buch, Softcover, 296 Seiten, Routledge-Verlag, 2012. Waltz, K.: Man the state and war. A theoretical analysis, New York, London, 1959 Waltz, K.: Theory of International Politics, Illinois, (Neuauflage), 2010. Leistungsnachweis Nach Modulbeschreibung. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223611 - Seminar (benotet) 97688 S - Kleiner Krieg – Theorien und Erfahrungen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Do 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.1.15 20.10.2022 apl. Prof. Dr. Christian Thomas Müller 16 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
Master of Education - Geschichte Sekundarstufe II - Prüfungsversion Wintersemester 2013/14 Kommentar Angesichts der kriegerischen Ereignisse seit Ende des Ost-West-Konfliktes vermeinten manche Theoretiker des Krieges eine Ära „neuer Kriege” identifizieren zu können. Diese sei gekennzeichnet durch das zunehmende Auftreten nichtstaatlicher Kriegsparteien, die abnehmende Bedeutung kriegsvölkerrechtlicher Regeln sowie lang andauernde Gewalt geringer Intensität. Historisch betrachtet bildeten derartige Konflikte – wahlweise als kleine oder asymmetrische Kriege bezeichnet – jedoch eher die Regel, während der verregelte zwischenstaatliche Großkrieg in der Kriegsgeschichte die Ausnahme bildete. In der Lehrveranstaltung sollen die historischen Hintergründe des Phänomens „Kleiner Krieg” anhand von zeitgenössischen Theoretikern und Fallbeispielen seit der Frühen Neuzeit erörtert werden. Literatur Ian F. W. Beckett, Modern Insurgencies and Counter-insurgencies. Guerrillas and their Opponents since 1750, London 2001 Christopher Daase, Kleine Kriege – Große Wirkung. Wie unkonventionelle Kriegführung die internationale Politik verändert, Baden-Baden 1999 Herfried Münkler (Hg.), Der Partisan. Theorie, Strategie, Gestalt, Opladen 1990 Leistungsnachweis Vortrag und Abschlussarbeit. Leistungen in Bezug auf das Modul PL 223611 - Seminar (benotet) 97690 S - Russia’s War Against Ukraine and its Origins Gruppe Art Tag Zeit Rhythmus Veranstaltungsort 1.Termin Lehrkraft 1 S Mi 14:00 - 16:00 wöch. 1.09.2.16 19.10.2022 Dr. Klaus Wittmann Kommentar This course will be held in English! Ungeachtet aller Anteilnahme im gegenwärtigen mörderischen Unterwerfungskrieg Russlands gegen die die Ukraine zeigt sich, dass das Wissen über sie in umgekehrtem Verhältnis zu ihrer Größe als flächenmäßig größtes Land Europas steht. In diesem Seminar soll, als Voraussetzung für fundierte Beurteilung der aktuellen Vorgänge, zunächst ein tragfähiges Wissensfundament erarbeitet werden zu Fragen wie: Was ist die Ukraine – territorial, politisch, kulturell, gesellschaftlich? Wie kam „Ukraina” (Grenzland) als Eigenbezeichnung für das Gebiet der heutigen Ukraine auf und was beinhaltete es? Wie entwickelte sich ein Verständnis von ethnischer Eigenständigkeit der Ukrainer? Wie sind historische Mythen (auf ukrainischer wie auf russischer Seite) einzuordnen? Wie sind die Abschnitte der ukrainischen Geschichte zu beurteilen, die Russland 2014 zur Rechtfertigung der Krim-Annexion und seines Kriegs in der Ost-Ukraine sowie jetzt zur Invasion heranzieht? Wie war die Lage der Ukraine „zwischen Hitler und Stalin”? Vor diesem Hintergrund soll die jüngste Geschichte der seit 1991 unabhängigen (und von vielen in Russland nie wirklich als souverän anerkannten) Ukraine mit ihren Chancen und Versäumnissen behandelt werden, die Entwicklung hin zur Bürgerrevolte auf dem Majdan und die Zuspitzung zum akuten Konflikt zwischen der Ukraine und Russland mit militärischer Aktion, Annexion, Wirtschaftsboykott, Sanktionen, Propagandakrieg – und jetzt umfassendem Überfall zur Unterwerfung, Zerstückelung, Vernichtung als Nation.. Die Thematik umfasst auch die Ziele russischer Geopolitik, die Herausforderung der europäischen Sicherheitsordnung und ihrer vereinbarten Regeln sowie die Reaktion von EU und NATO. Außerdem will das Seminar einen Beitrag dazu leisten, die Perspektive der Ukrainer auf ihr Land zu erkennen, anstatt dieses nur in russozentrischer Sicht wahrzunehmen. Literatur Andreas Kappeler, Kleine Geschichte der Ukraine. 7. Auflage. München: Beck 2022. Andreas Kappeler, Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München: C.H. Beck 2017. 17 Abkürzungen entnehmen Sie bitte Seite 4
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