Vorreiter der ID. Familie - Rekord-Renner ID.R - Stand 03/2021 - Volkswagen Motorsport
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Inhalt 2 Rekord-Renner ID.R Vorreiter der ID. Familie Einleitung 3 Technologie-Transfer 9 Weiterentwicklung 13 Technische Daten 19 Strategie E-Mobilität 20 Die ID. Familie 24 Design 30 Rekordfahrzeuge 32 Volkswagen R 35 Kontakt und Service 36 Juni 2019: Auf der Nürburgring-Nordschleife fährt Romain Dumas im rein elektrisch angetriebenen ID.R einen neuen Rundenrekord für E-Fahrzeuge.
Einleitung 3 Der Elektro-Rennwagen ID.R Eine Rekordjagd im Rückspiegel Pikes Peak, Nürburgring-Nordschleife, Goodwood, Tianmen Mountain, Bilster Berg – die Erfolgsgeschichte des rein elektrisch angetriebenen ID.R ist lang. Jeder Bestmarke eilten individuelle Herausforderungen voraus. Die Erfolge im Rückspiegel. Am Pikes Peak stellt Volkswagen Motorsport im Jahr 2018 die Leistungsfähigkeit des Elektroantriebs eindrucksvoll unter Beweis. »
Einleitung 4 Sechs Rekorde auf drei Kontinenten in gerade Der Franzose hatte den „America’s Mountain“ einmal 815 Tagen. Das sind die beeindrucken- 2013 in einem 643 kW (875 PS) starken den Zahlen des Volkswagen ID.R. Nach nur Peugeot 208 T16 mit Verbrennungsmotor 250 Tagen Entwicklungsarbeit war der erste rein erklommen. Landsmann Dumas schaffte fünf elektrisch angetriebene Rennwagen von Jahre später im rein elektrisch angetriebenen Volkswagen einsatzbereit. Und wie. Am 24. Juni ID.R etwas Einzigartiges: Niemals in der Historie 2018 schrieb Volkswagen Motorsport das erste des seit 1906 veranstalteten Bergrennens hatte Kapitel in dieser beispiellosen Geschichte – es ein Fahrer den 4.302 Meter hohen Gipfel in folgten fünf weitere eindrucksvolle Auftritte. weniger als acht Minuten erreicht. Doch der Reihe nach. Goodwood 2018: die beste Zeit seit 15 Jahren Pikes Peak: Elektroantrieb schlägt Verbrenner Der nächste Rekord folgte nur wenige Wochen Mit dem absoluten Streckenrekord beim Pikes später. Am 15. Juli 2018 fuhr Dumas beim Peak International Hill Climb setzte Volkswagen Goodwood Festival of Speed in England mit Motorsport ein erstes Ausrufezeichen in einem dem ID.R in 43,86 Sekunden zu einem neuen der ambitioniertesten Projekte seiner über Streckenrekord für Elektrofahrzeuge – Gesamt- 50-jährigen Geschichte. „Es gab für den ID.R sieg inklusive. Seine Bestzeit war gleichzeitig keinen Vorgänger, wir haben mit dem sprich- die schnellste, die in den vergangenen 15 Jahren wörtlichen weißen Blatt Papier angefangen“, auf der Strecke gefahren wurde, und die dritt- erinnert sich François-Xavier Demaison, Techni- schnellste aller Zeiten auf dem kurzen, aber scher Direktor Volkswagen Motorsport, an den anspruchsvollen Kurs. Start des Projektes im Oktober 2017. Evolutionsversion für die Nordschleife Nur 250 Tage später, am 24. Juni 2018, absol- Am 03. Juni 2019 fuhr Dumas am Steuer des vierte Romain Dumas die 19,99 Kilometer lange ID.R die schnellste Runde eines elektrisch an- Strecke am Pikes Peak im US-Bundesstaat getriebenen Rennwagens auf der Nürburgring- Beim Goodwood Festival of Speed 2018 fährt Colorado in 7:57,148 Minuten – und unterbot Nordschleife. In 6:05,336 Minuten umrundete Romain Dumas im ID.R die schnellste Zeit damit den bisherigen Streckenrekord von der Franzose die 20,8 Kilometer lange Strecke. seit 15 Jahren und stellt einen neuen E-Rekord auf. Sébastien Loeb um mehr als 16 Sekunden. Dumas verbesserte den bisherigen Rekord von »
Einleitung 5 Peter Dumbreck in einem NIO EP9 aus dem Jahr Erfolg für Volkswagen Motorsport: 2017 um stolze 40,564 Sekunden. Mit einer Auf der Nürburgring-Nordschleife wird Durchschnittsgeschwindigkeit von 204,96 km/h der Rundenrekord für Elektro-Rennwagen unterstrich der ID.R erneut die hohe Leistungs- um mehr als 40 Sekunden unterboten. fähigkeit des Elektroantriebs von Volkswagen. Für Dumas, der bereits viermal das 24-Stunden- Rennen auf dem Nürburgring gewonnen hatte, war die Rekordfahrt mit dem ID.R ein weiteres Highlight auf seiner Lieblingsstrecke. „Rekord- halter auf der Nordschleife zu sein, macht mich wahnsinnig stolz“, sagt Dumas. „Für mich ist das die beste und schwierigste Rennstrecke der Welt. Vielen Dank an das Team von Volkswagen Motorsport, das wieder einmal einen fantasti- schen Job gemacht hat. Der ID.R war perfekt für die Nordschleife vorbereitet und es hat mir ein- fach nur Spaß gemacht, diese enorme Be- schleunigung und die hohen Kurvengeschwin- digkeiten zu erleben.“ Volkswagen Motorsport hatte den ID.R im Vergleich zu den Rekordfahrten am Pikes Peak und in Goodwood für die Herausforderung Nürburgring-Nordschleife innerhalb von nur fünf Monaten umfassend weiterentwickelt. „Bei der Evolutionsversion des ID.R ist die Aero- dynamik-Konfiguration stärker auf Höchstge- schwindigkeit als auf maximalen Anpressdruck »
Einleitung 6 ausgelegt“, erläutert François-Xavier Demaison. „Mit ausführlichen Testfahrten im Simulator und auf der Rennstrecke haben wir den ID.R an die einzigartigen Bedingungen der Nordschleife angepasst. Dies betraf vor allem die Abstimmung des Fahrwerks, das Energiemanagement sowie die optimale Reifenwahl für die Rekordfahrt.“ Mit dem reduzierten Luftwiderstand erreicht der ID.R auf der langen Geraden mit geringerem Energieeinsatz die Höchstgeschwindigkeit. François-Xavier Demaison, Technischer Direktor Volkswagen Motorsport Die Unterschiede zwischen der Bergrennstrecke am Pikes Peak und der Traditionspiste in der Eifel waren die eigentliche Herausforderung für die Ingenieure und Techniker. Aufgrund der Höhenlage des Pikes Peak liegt die Luftdichte im Schnitt 35 Prozent unter der auf Meeres- niveau. Der damit verbundene Verlust von 35 Prozent der Abtriebskräfte wurde durch den Erfolg auf unbekanntem Terrain: Am chinesischen Heckflügel kompensiert. Auf der Nordschleife, Berg Tianmen ist bis dato keiner schneller als die sich auf maximal 617 Meter über Meeres- Romain Dumas im Volkswagen ID.R. höhe durch die Eifel windet, spielt dagegen die »
Einleitung 7 Höchstgeschwindigkeit eine sehr entscheidende Streckenrekord von Nick Heidfeld. Der im Leistungsabgabe für die 1,86 Kilometer lange Berg Tianmen: ein Rekord der anderen Art Rolle. Daher wurde der ID.R mit einem Drag- Rahmen des Festival of Speed ausgetragene Strecke. Dumas unterbot am 06. Juli 2019 Anfang September ging es für den ID.R Reduction-System (DRS) ausgerüstet, wie es Shootout des Goodwood Hillclimb fordert die Bestzeit von Heidfeld um 1,7 Sekunden. ins Reich der Mitte: Der Berg Tianmen, rund auch in der Formel 1 verwendet wird. „Mit dem Fahrer und Technik mit stehenden Starts und 1999 war der Deutsche in einem McLaren 1.300 Kilometer Luftlinie von der Hauptstadt so reduzierten Luftwiderstand erreicht der ID.R einer oft verschmutzten Fahrbahn einiges ab. MP4/13 aus der Formel 1 eine Fabelzeit ge- Peking entfernt, bildet nach chinesischem auf den langen Geraden mit geringerem Zur Mission Titelverteidigung im Jahr 2019 fahren. Zwei Jahrzehnte später trugen sich Volksglauben die Verbindung zwischen Himmel Energieeinsatz die Höchstgeschwindigkeit“, wurde der ID.R erneut angepasst: Ein veränder- Dumas und der ID.R mit der neuen Bestmarke und Erde. Das sogenannte „Himmelstor“ ist ein erklärt Demaison. tes Batteriemanagement und die Verkleinerung von 39,90 Sekunden in die Rekordbücher ein. natürlicher, etwa 7.000 Quadratmeter großer der eingesetzten Lithium-Ionen-Akkupakete Durchbruch im Berg. Zu diesem Himmelstor hin- Goodwood 2019: neuer Rekord in England steigern die Effizienz beim Gewicht und bei der auf windet sich eine der spektakulärsten Straßen Vier Wochen später kehrte Volkswagen Motor- der Welt. Sie überwindet mit 99 Haarnadel- sport nach Goodwood zurück. Beim Festival kurven rund 1.100 Meter Höhenunterschied. of Speed unterbot Dumas den 20 Jahre alten 24.06.18 Streckenrekord beim Pikes Peak International Hill Climb 15.09.20 Streckenrekord am Bilster Berg 18.10.17 15.07.18 Ankündigung Elektro-Rekord des ID.R beim Goodwood Projekts 31.01.18 Festival of Speed 24.04.19 06.07.19 02.09.19 Verpflichtung Weltpremiere des Streckenrekord Streckenrekord von Fahrer Volkswagen ID.R beim Goodwood am Berg Tianmen Romain Dumas am Nürburgring Festival of Speed in China 03.06.19 22.04.18 Elektro-Rekord auf » Weltpremiere des ID.R der Nürburgring- Pikes Peak in Alès Nordschleife
Einleitung 8 Noch nie war hier ein Fahrzeug mit dem Po- zu können, um ausführliche Simulationen vor- tenzial des ID.R hinaufgefahren, ein offizieller zunehmen, die Fahrzeugabstimmung auszu- Rekord existierte nicht. sortieren und dem Fahrer die Gelegenheit zu geben, die Streckenführung zu lernen. Dies Das Ziel von Volkswagen Motorsport mit dem war am Tianmen nicht der Fall.“ ID.R: die Bergpassage so schnell wie möglich zu absolvieren und einen Richtwert für Rennwagen Da keine verwertbaren Streckendaten vorlagen, auf der 10,906 Kilometer langen Straße zu schlugen die Ingenieure einen eigenen Weg ein: setzen. Dieser Herausforderung stellten sich Anfang 2019 fuhren sie die knapp elf Kilometer Dumas und der ID.R mit weiterentwickelter lange Strecke mehrmals ab. An besonders Aerodynamik, die angelehnt war an jene des anspruchsvollen Stellen – etwa Kurve 88, die Rekordfahrzeugs am Pikes Peak. Größere mit rund sechs Metern Radius besonders eng Änderungen betrafen auch die Fahrwerks- ist – griffen die Ingenieure sogar zum Maßband, abstimmung, da die Straße größtenteils aus um möglichst exakte Werte für die Anforde- Betonplatten mit herausfordernden Querfugen rungen an das Fahrzeug zu erhalten. Mit Erfolg: besteht. Einige Abschnitte sind asphaltiert, Am 02. September 2019 absolvierte Romain auf anderen wiederum ist lediglich loser Unter- Dumas im ID.R die Strecke in 7:38,585 Minuten. grund vorzufinden. Das fordert Fahrer und Fahrwerk gleichermaßen und erinnert eher an Bilster Berg: Depping fährt neue Rekordzeit eine Rallycross- als an eine Rennstrecke. Am 15. September 2020 fiel am Bilster Berg der sechste Rekord: Im Rahmen eines Testtages Auch die Vorbereitung war für die Ingenieure umrundete Dieter Depping die 4,2 Kilometer von Volkswagen Motorsport und Dumas nicht lange Strecke in 1:24,206 Minuten. Der Test- einfach: „Der Rekordversuch in China am Berg und Entwicklungsfahrer von Volkswagen ver- Tianmen war technisch und sportlich eine ganz besserte damit die bisherige Bestmarke von September 2020: Dieter Depping verbessert im ID.R besondere Herausforderung“, sagt François- Sven Barth (Step-1 MiKar C301B-Prototyp) aus den bisherigen Streckenrekord am Bilster Berg um Xavier Demaison. „Heutzutage ist es im Motor- dem Jahr 2016 um mehr als neun Sekunden. mehr als neun Sekunden. sport normal, auf sehr exakte Daten zugreifen
Technologie-Transfer 9 Motorsport als Labor Technischer Vorreiter ID.R Der ID.R war ein rollendes Labor und Technologieträger für die rein elektrisch angetriebenen Serienmodelle der ID. Familie. Die Erfahrungen und gesammelten Daten der Rekordfahrten flossen in die Serienentwicklung ein. Der ID.R, das sportliche Aushängeschild der Elektro-Offensive von Volkswagen, und die Verbindung zu den Serienmodellen aus der ID. Familie ist enger, als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Denn der 500 kW (680 PS) starke Elektro-Rennwagen diente als Technologieträger für die rein elektrisch angetriebenen Serienmodelle von Volkswagen. „Die Zusammenarbeit zwischen Volkswagen Motorsport und der Serienproduktion ist ein gutes Beispiel für effizienten Wissenstransfer“, sagt Sven Smeets, Volkswagen Motorsport- Energiemanagement und Aerodynamik: Direktor. „Als wir 2017 mit dem Projekt ID.R Die Serienfahrzeuge der ID. Familie profitieren begonnen haben und das Auto in nur neun von den Erkenntnissen der ID.R Rekordfahrten. »
Technologie-Transfer 10 Im Motorsport und in der Serie wird dasselbe Ziel verfolgt – maximale Effizienz. Die Umsetzung aber kann sich unterscheiden, wie das DRS des ID.R zeigt. Abteilung zugute. Die Erfahrungen und gesam- Tastendruck – zu reduzieren. Diese Technik wird melten Daten von den Test- und Rekordfahrten auch in der Formel 1 verwendet und als Drag- flossen in die Serienentwicklung der Elektro- Reduction-System (DRS) bezeichnet. Anders als Fahrzeuge der ID. Familie ein. Ob Rekordfahrt in der Königsklasse wurde das DRS beim ID.R mit dem ID.R am Pikes Peak (USA) oder mit aber nicht zum Überholen eingesetzt, sondern dem ID.41 auf der Landstraße – das übergeord- um vorhandene Energiereserven zu schonen. nete Ziel ist dasselbe: maximale Effizienz des Gesamtfahrzeugs. Beim ID.32 arbeitet man zwar nicht mit variablen Aerodynamiksystemen, die grundlegende Ziel- Ein großer Teil der Gesamtfahrzeugeffizienz setzung für die Serienentwicklung ist dennoch Monaten fertig sein musste, haben wir sehr wird durch die Aerodynamik definiert. Bei ähnlich: maximale Effizienz für eine hohe Reich- von der Unterstützung aus der Abteilung extremen Rennfahrzeugen wie dem ID.R wurde weiten-Performance. Bereits ab ca. 50 km/h ist Forschung & Entwicklung profitiert. Mittlerweile der Luftwiderstand klug genutzt, um am der Luftwiderstand der stärkste Widerstand, den haben wir aber auch viel zurückgegeben, unter gesamten Fahrzeug einen höheren Abtrieb es zu überwinden gilt. Wie im Motorsport auch anderem mit unserem Know-how beim Batterie- („Downforce“) zu generieren: So kam der wechseln sich deshalb weiche Übergänge und Energiemanagement. Der ID.R ist ein rollen- Rekordhalter noch schneller um die Kurve. mit klaren Abrisskanten ab. Ziel ist es, dass die des Labor für die Forschung und Entwicklung.“ Luft eng am Fahrzeug entlangfließt und die Aerodynamik spielt wichtige Rolle Strömung dann sauber abreißt – ein Design Maximale Effizienz im Fokus Das Besondere beim ID.R ist sein variables wie vom Wind geformt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des ID.R Aerodynamik-Konzept, um den Luftwiderstand kam bei Volkswagen nicht nur der Motorsport- abschnittsweise – also während der Fahrt per 1 Stromverbrauch in kWh/100 km: 16,9–16,2 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ 2 Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ »
Technologie-Transfer 11 Aero-Lippe sind die aerodynamisch optimierten Felgen mit dem Namen „Sanya“ bis heute ein starkes Erkennungsmerkmal. Auch beim ID.R wurde dieses Design verwendet, obwohl sich die Anforderungen an eine Motor- sportfelge von denen an eine Serienfelge teil- weise unterscheiden, z. B. bei der benötigten Die „Sanya“-Felgen des ID.3 (links) und Kühlluftzufuhr. Aber es gibt große Gemeinsam- des ID.R (rechts) spielen eine wichtige keiten: „Wir haben bei den Tests im Windkanal sondern auch für die elektrischen Serienmodelle. Rolle bei der Aerodynamik. festgestellt, dass sich der cw-Wert verbessert, Generell kam der Elektro-Rennwagen mit deut- wenn man die Felgen vom Rand aus nach lich weniger Kühlluft aus als konventionell ange- innen mit einer Aero-Lippe abdeckt“, sagt triebene Rennfahrzeuge. Genau wie die Felgen-Design in der Serie Dr. Hervé Dechipre, verantwortlicher Ingenieur Serienmodelle der ID. Familie: Sie verzichten Die im Motorsport gesammelten Aerodynamik- für die Aerodynamik des ID.R. „Die Luftführung ebenfalls auf den typischen Kühlergrill und Erkenntnisse flossen unmittelbar in kommende um die Radhäuser wird verbessert und damit stellen mit ihrer glatten Front ein einheitliches Fahrzeuge der ID. Familie ein: Die Ingenieure der Luftwiderstand und der Verbrauch verrin- Erscheinungsbild dar. von Volkswagen Motorsport unterstützten ihre gert. Das ist mit der Serie absolut vergleichbar.“ Kolleginnen und Kollegen der Serienentwicklung Die Architektur des Antriebskonzepts des ID.R konkret darin, künftige Modelle aerodynamisch Weniger Kühlluft und Widerstand Die Fronten des ID.R (oben) und des mit zwei Elektromotoren und Allradantrieb noch effizienter zu formen. Dieser Wissens- Für eine hohe Effizienz ist auch die thermodyna- ID.41 (unten) bieten ein einheitliches fand sich sehr bald auch im ersten Serien- transfer leistete nicht nur einen positiven Bei- mische Steuerung des Antriebsstrangs und der Erscheinungsbild. modell der ID. Familie wieder. Somit gab es trag für die Performance, er ist auch sichtbar, Traktionsbatterie mittels Kühlluftkanälen wesent- schon beim Aufbau des Antriebsstrangs sicht- etwa anhand der Felgen. Für die ID. Familie lich. Diese Grundregel gilt nicht nur für den ID.R, bare Parallelen zur Serie. Umso wichtiger war es, 1 Stromverbrauch in kWh/100 km: 16,9–16,2 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ »
Technologie-Transfer 12 den Wärmehaushalt – vor allem der Traktions- Reichweite – zu erfüllen. Eine besonders perfor- batterie – immer im optimalen Fenster zu halten. mante Batterie für die elektrischen Serienfahr- zeuge von Volkswagen wird bereits konzipiert. Performance-Batterie in Konzeption Bei Elektrofahrzeugen liegt der Fokus der Hohe Relevanz der ID.R Fahrten Volkswagen Ingenieure und Thermodynamiker Die Zusammenarbeit zwischen Volkswagen auf der Temperierung der Traktionsbatterie Motorsport und den Fachabteilungen für und der Kühlung der Leistungselektronik sowie Elektromobilität von Volkswagen ging noch der E-Maschine – und nicht auf der effizienten darüber hinaus: „Die Erfahrungen, die wir mit Abführung von Abwärme, wie es bei Verbren- dem ID.R gesammelt haben, ganz gleich ob in nungsmotoren der Fall ist. Beim ID.R wurde im der Simulation, in physischen Testläufen oder Vorfeld der Test- und Rekordfahrten mittels auch bei den Rekordfahrten auf drei Kontinen- Simulationen analysiert, wie die Batterie unter ten, sind für viele Abteilungen bei Volkswagen bestimmten Bedingungen reagiert – vor allem sehr interessant“, sagt Demaison. „Gesammelte in verschiedenen Belastungsszenarien, nicht Daten über Batteriezellen, Zellchemie und zuletzt auch beim Einsatz der Rekuperations- verschiedene Ladezustände sowie Leistungs- leistung. „Wir haben die Größe und damit die abgaben haben für die Serienentwicklung Kapazität der Batterie an jede neue Herausfor- hohe Relevanz.“ derung und Strecke angepasst“, sagt François- Xavier Demaison, Technischer Direktor von Volks- Als Technologieträger hat der ID.R Pionierarbeit wagen Motorsport. für die ID. Familie geleistet: am Limit gefahren, an den physikalischen Grenzen getestet – um In der Serie werden die Modelle der ID. Familie die Erkenntnisse für die Straßenautos nutzbar mit unterschiedlichen Batterie-Konfigurationen zu machen. Pionierarbeit im Motorsport, Feintuning in angeboten, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Serie: ID.R und ID.31 sind verwandt. der Kunden – zum Beispiel bei Leistung und 1 Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+
Weiterentwicklung 13 Innovationsträger ID.R Extrem anpassungsfähig Volkswagen treibt das Thema Elektromobilität mit großen Schritten voran. Sportliches Aushängeschild ist der rein elektrisch angetriebene ID.R, dessen Entwicklung konsequent fortgesetzt wurde. Fünf Rekorde auf drei Kontinenten hält Volkswagen Motorsport mit dem ID.R derzeit1. Die Anforderungen an den 500 kW (680 PS) starken Elektro-Rennwagen hätten dabei unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch der ID.R ist anpassungsfähig. Dank seines variablen technischen Layouts lässt er sich perfekt auf neue Herausforderungen abstim- men. Einer der Erfolgsfaktoren war die konstante Weiterentwicklung des ID.R durch die Ingenieure von Volkswagen Motorsport. Warum E-Motor nicht gleich E-Motor ist Im ID.R arbeiten zwei Elektromotoren. Die an Konsequente Weiterentwicklung des der Vorderachse platzierte E-Maschine ist – ID.R seit Projektstart im Jahr 2017. 1 Stand 03/2021 »
Weiterentwicklung 14 Die permanent erregte Synchron- maschine im ID.R bietet einen hohen Wirkungsgrad sowie eine hohe Leistungs- und Drehmomentdichte. bedingt durch das begrenzte Platzangebot im E-Motor-Tuning – komplexes Zusammenspiel Vorderwagen – etwas kleiner dimensioniert Wie bei einem Verbrennungsmotor kann als der größere Motor an der Hinterachse. auch die Leistung eines Elektroantriebs durch unterschiedliche Maßnahmen gesteigert Aber ist jeder E-Motor gleich? Natürlich nicht, werden. „Die Batterien können nur eine denn wie bei konventionellen Antriebstechnolo- begrenzte Energiemenge aufnehmen und gien gibt es auch hier bauartbedingte Unter- abgeben. Auch die Temperatur spielt eine schiede. „Bei Elektromotoren unterscheidet entscheidende Rolle. Letztlich geht es darum, man allgemein zwischen Asynchronmaschinen das komplexe Zusammenspiel vieler Faktoren und Synchronmaschinen“, erklärt Johannes zu optimieren, um die größtmögliche Leistung Brandt von Fackh, Leiter für elektrische Antrie- und Stabilität zu erreichen. Das ist natürlich be bei Volkswagen Motorsport. „Im ID.R kom- nur bis zu einem bestimmten Grad möglich, men ausschließlich permanent erregte Syn- denn letztlich ist auch die Leistungsabgabe chronmaschinen zum Einsatz. Sie haben den der E-Motoren begrenzt – und diese nutzen Vorteil, dass sie über eine höhere Leistungs- wir im ID.R schon maximal aus“, erklärt und Drehmomentdichte verfügen. Mit anderen Brandt von Fackh. Worten: Sie können mehr Power generieren. Die Asynchronmaschine ist einfacher aufgebaut Simulationen beschleunigten Entwicklung und kostengünstiger herzustellen, unter ande- Eine derartige Optimierung wäre ohne Simu- rem deshalb, weil für ihre Produktion keine lationen nicht möglich. Einen großen Anteil an seltenen Erden notwendig sind und insgesamt der unter Hochdruck verlaufenden Vorberei- weniger Regelelektronik benötigt wird. Dafür tungsphasen hatte das Team von Dr. Benjamin erzielen E-Motoren dieses Typs aber einen Ahrenholz, Leiter Berechnung/Simulation niedrigeren Wirkungsgrad.“ bei Volkswagen Motorsport. „Wir haben »
Weiterentwicklung 15 Simulationen in mehreren Bereichen angewen- det, um den ID.R weiterzuentwickeln. Auf diese Weise haben wir viel Zeit gespart. Die für viele Berechnungen benötigte Computerleistung war so hoch, dass wir Unterstützung von der Volks- wagen Serienentwicklung in Wolfsburg erhiel- ten. Wir konnten bei Bedarf auf deren Rechner- verbund mit mehreren Hundert Prozessoren zugreifen“, sagt Ahrenholz. So wurden beispielsweise bei der Konstruktion optimierter Fahrwerkskomponenten in der Struk- tursimulation die Belastungen berechnet, die das Chassis des ID.R auf der Nordschleife bewältigen musste. In der Fahrdynamiksimulation trainierte zum einen Pilot Romain Dumas auch den optima- len Umgang mit der Batterieladung. Zum anderen drehte der Computer virtuell Runden auf der Nordschleife, um die Auswirkungen unterschied- licher Abstimmungen beispielsweise des Energie- managements zu testen. Bevor der weiterentwickelte ID.R im Windkanal Wind-Spiele: Zur ausgefeilten Aerodynamik in den Luftstrom gestellt wurde, hatte die Aero- des ID.R zählt auch das aus der Formel 1 bekannte dynamiksimulation bereits die Effekte Dutzender Drag-Reduction-System (DRS) am Heckflügel. unterschiedlicher Flügel, Spoiler und Flaps »
Weiterentwicklung 16 Formel-1-Technologie im ID.R Ohne aktiviertes DRS (Drag-Reduction-System) erzeugt der ID.R etwa zweimal so viel Abtrieb wie ein Formel-1-Rennwagen. Bei aktiviertem DRS sinkt der Luftwiderstand um etwa 20 Prozent. Im Vergleich zum Rekordlauf am Pikes Peak 2018 ist der Luftwiderstand des ID.R bei nicht aktiviertem DRS rund 33 Prozent niedriger. durchgespielt. In der Batteriesimulation wurde Evolutionsversion wurde von zwei Elektro- flügel. Er fiel deutlich flacher aus als bei der Anders als in der Formel 1, wo das DRS vor vor allem an unterschiedlichen Strategien im motoren mit einer Systemleistung von 500 kW ersten Rekordfahrt im Juni 2018. Weil in den allem Überholen ermöglichen soll, half das Energiemanagement geforscht, mit dem die (680 PS) angetrieben. Das Antriebskonzept langsameren der 73 Kurven der Nordschleife System dem ID.R auf seiner Rekordrunde auf Leistungsabgabe sowie die Aufladung während mit einem Elektromotor pro Achse sowie allerdings auch hoher Anpressdruck gefragt war, der Nordschleife, effizienter mit der in den der Fahrt (Rekuperation) gesteuert wird. „Das die Lithium-Ionen-Batterien des ID.R sind wies der Heckflügel eine aus der Formel 1 Batterien gespeicherten Energie umzugehen. Schöne für einen Ingenieur an den Heraus- mit der Technologie vergleichbar, die bekannte Technologie auf – ein sogenanntes Der verstellbare Heckflügel ermöglichte es, forderungen mit einem Prototypen wie dem Volkswagen zukünftig optional in den voll- Drag-Reduction-System (DRS). eine hohe Geschwindigkeit mit geringerem ID.R ist, dass wir vollkommen frei arbeiten elektrischen Serienfahrzeugen mit Allradantrieb Energieaufwand zu erreichen. Außerdem wurde dürfen. Wir können die effizientesten Lösungen der ID. Baureihe einsetzt. „Mit Druckschaltern am Lenkrad konnte der weniger Energie benötigt, um das Maximal- entwickeln, ohne von einem Reglement ein- Fahrer die Stellung der Hauptelemente am Heck- tempo auf einigen Streckenabschnitten zu halten. geschränkt zu werden“, sagt Willy Rampf, der als Um den Luftwiderstand zu reduzieren, erhielt flügel verändern“, erklärt Dr. Hervé Dechipre, technischer Berater im Team von Volkswagen der ID.R für den Rekordversuch auf der Nürburg- verantwortlicher Ingenieur für die Aerodynamik Software als Schlüssel zum Erfolg Motorsport fungiert. ring-Nordschleife 2019 unter anderem einen des ID.R. Steil angestellte Luftleitflächen sorgten Um dies zu erreichen, wurde die Software im angepassten Unterboden sowie einen auf für hohen Abtrieb bei niedriger Geschwindigkeit, ID.R komplett neu programmiert. „Wir haben Variable Aerodynamik mit DRS höheres Tempo abgestimmten Spoiler an der ein flacher Flügel für reduzierten Luftwiderstand beim Energiemanagement praktisch wieder von Die Basis des ID.R aus dem Jahr 2018 blieb Fahrzeugfront. Optisch markantestes Unter- auf den Geraden. „Der Unterschied beim Abtrieb vorne angefangen“, sagt Marc-Christian Bertram, im Folgejahr unverändert. Auch die erste scheidungsmerkmal war der geänderte Heck- beträgt rund 20 Prozent“, sagt Dechipre. Leiter Elektrik und Elektronik bei Volkswagen »
Weiterentwicklung 17 Motorsport. Bei den unter anderem in Spanien Dieser Begriff bezeichnet die Masse alle Fahr- und Frankreich durchgeführten Testfahrten zur zeugbauteile, die nicht von den Fahrwerksfedern Vorbereitung arbeiteten die Techniker intensiv getragen werden. Dazu zählen beim ID.R unter auch an der optimalen Strategie für die Rekupe- anderem die Räder und auch die Bremsen. ration auf der Nordschleife. Die beim Bremsen Die ungefederten Massen haben Einfluss auf zurückgewonnene Energie fiel aufgrund der das Fahrverhalten. Faustregel: Je geringer die unterschiedlichen Streckencharakteristik geringer ungefederten Massen, umso besser sind die aus als am Pikes Peak. Dort erzeugte der ID.R Fahreigenschaften. rund 20 Prozent der für die Fahrt benötigten Energie an Bord, auf der Nordschleife waren Aktives Fahrwerk für optimierte Aerobalance es knapp zehn Prozent. Im Jahr 2020 nahmen die Ingenieure von Volkswagen Motorsport weitere Anpassungen „Die Suche nach dem richtigen Setup war ein vor: Zu den Testfahrten am Bilster Berg im Schwerpunkt in der Vorbereitung“, erklärt Cedric September war der ID.R erstmals mit einer Delnatte, Projektleiter ID.R. „Die dafür nötigen aktiven Vorderradaufhängung (Active Ride Erkenntnisse konnten wir aber sehr gut auch mit Height Suspension) ausgerüstet. Testfahrten auf anderen Rennstrecken als der Nordschleife erlangen.“ Teilweise neu war auch „Wir haben durch unsere Auswertungen der die Bremsanlage des ID.R, die für die Rekord- Test- und Rekordfahrten festgestellt, dass runde in der Eifel auf Bremsscheiben aus Kohle- das bisherige Fahrwerk ausgereizt ist“, erklärt faser umgerüstet wurde. Diese waren nicht nur Dr. Hervé Dechipre. „In bestimmten Situationen noch standfester als die bisher verwendeten haben wir uns gewünscht, dass wir die Vorder- Neue Strecken, neue Herausforderungen: Scheiben aus Keramik. Sie trugen außerdem achse steuern und somit die sogenannte Aero- Entsprechend wurde der ID.R auch hinsichtlich dazu bei, die sogenannten ungefederten Massen dynamikbalance optimieren können.“ seiner Aerodynamik weiterentwickelt. zu reduzieren. »
Weiterentwicklung 18 Bei der Aerodynamikbalance geht es um den System sogar Anwendung in der Serienpro- Anstellwinkel zwischen Fahrzeug und Straße. duktion finden“, erläutert der verantwortliche Bewegungen der Karosserie, ausgelöst durch die Ingenieur für die Aerodynamik des ID.R. Beschleunigung und die Bremskraft, verändern diesen Winkel. Um zu gewährleisten, dass auch Belastung für den Fahrer steigt bei diesen abrupten Manövern die wirkenden Romain Dumas, der den ID.R schon oft bei Kräfte kontrollierbar und das Fahrzeug optimal den Test- und Rekordfahrten pilotiert hat, beherrschbar bleibt, hat Volkswagen Motorsport ist äußerst beeindruckt von der Arbeit der deshalb eine aktive Vorderachse verbaut. Sie Ingenieure bei Volkswagen Motorsport. verstellt automatisch die Höhe, um die Balance „Es ist kaum zu glauben, aber der ID.R von zu optimieren. Auch bei schnellen Fahrten mit 2020 ist in allen Bereichen besser und effi- erheblicher Downforce ergeben sich Vorteile. zienter als die Version, mit der ich im Juni 2018 den Rekord am Pikes Peak aufgestellt habe“, „Dabei greift die Elektronik des Fahrwerks auf sagt der Franzose. „Damals wussten wir nicht eine Vielzahl redundanter Fahrzeugdaten zu, so genau, was uns erwartet, und mussten um die Höheneinstellung der Vorderachse zu deswegen an einigen Stellen Kompromisse steuern“, fügt Dechipre hinzu. „Im stetigen eingehen. Nun sind wir mit dem gesamten Zusammenspiel mit dem DRS und den Infor- Auto viel näher ans Limit gegangen. Das mationen des Antriebs, der Bremsen und des fordert natürlich auch mich als Fahrer mehr.“ Fahrwerks optimieren wir die Balance in Sekundenbruchteilen. Im Übrigen hat das aktive Fahrwerk auch Vorteile für die Aerodynamik, Testfahrten auf verschiedenen Rennstrecken die bei allen E-Fahrzeugen wichtig für Reich- haben wichtige Erkenntnisse für die Weiter- weite und Effizienz ist – künftig könnte das entwicklung des ID.R gebracht.
Technische Daten 19 Technische Daten Volkswagen ID.R MOTOR BAUWEISE Rein elektrischer Antrieb LEISTUNG 500 kW (680 PS) FAHRWERK DREHMOMENT 650 Nm KRAFTÜBERTRAGUNG VORDER-/HINTERACHSE Doppel- ACHSANTRIEB Permanenter querlenkerachse BATTERIE Allradantrieb mit MASSE UND GEWICHT REIFEN Bridgestone Potenza aktiver Dreh- 330-40/18 BATTERIE Lithium-Ionen, 8 Module mit LÄNGE 5.200 mm momentverteilung jeweils 56 Batteriezellen, BREITE 2.350 mm aufgeteilt in 2 Blöcke neben CHASSIS/KAROSSERIE HÖHE 1.200 mm dem Fahrer und hinter dem FAHRLEISTUNGEN Monocoque SPURWEITE 1.600 mm AUFBAU Sicherheits-/Crash- BESCHLEUNIGUNG 0–100 km/h Struktur vorn, Carbon- LADELEISTUNG Bis zu 90 kW in < 2 Sekunden RADSTAND 2.850 mm Monocoque mit LADEDAUER 20 Minuten HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT 270 km/h GEWICHT < 1.100 kg (inkl. Fahrer) Stahl-Überrollkäfig
Strategie E-Mobilität 20 Volkswagen entwickelt nicht nur die Elektromobilität der Zukunft, sondern auch Nachhaltige Mobilität im Fokus die dazugehörige Ladeinfrastruktur. Volkswagen als Vorreiter Volkswagen übernimmt Verantwortung und richtet Fahrzeuge, Produktion sowie weitere Wertschöpfungsstufen schrittweise auf CO2-Neutralität aus. Der Volkswagen Konzern treibt den System- wechsel in der individuellen Mobilität weiter voran und richtet sich konsequent auf den Elektroantrieb aus. So bringt Volkswagen bis 2029 fast 75 neue E-Modelle auf den Markt. Die Zahl der für die kommende Dekade projektierten Elektrofahrzeuge steigt auf 26 Millionen Einheiten. Volkswagen bekennt sich zum Ziel des Pariser Klimaabkommens, den globalen Temperaturanstieg bis 2050 auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dazu will der Konzern bis 2050 vollkommen CO2-neutral werden. Das reicht von der Flotte über die Produktion bis hin zur Verwaltung. Bereits bis 2025 soll der CO2-Fußabdruck der Fahrzeug- flotte über den gesamten Lebenszyklus hinweg Studie »
Strategie E-Mobilität 21 um 30 Prozent gegenüber 2015 reduziert An der MEB-Produktion beteiligte werden. Dementsprechend investiert Volkswagen konzernweit bis 2024 mehr als Volkswagen Standorte in Deutschland 33 Milliarden Euro in die Elektromobilität. 11 Milliarden Euro davon fließen allein in die Elektro-Offensive der Marke Volkswagen. Emden Denn gerade die Transformation hin zu Fertigung des ID.4 ab 2022 Wolfsburg den batterieelektrischen Antrieben ist für Entwicklung MEB/ID. Familie Volkswagen ein wesentlicher Hebel, um die Klimaziele zu erreichen. So soll der An- teil von Elektrofahrzeugen in der Flotte bis Hannover Fertigung der ID.BUZZ Familie Braunschweig 2030 auf mindestens 40 Prozent steigen. Fertigung des Batteriesystems Nach dem ID.R, dem sportlichen Vorboten der ID. Produktfamilie von Volkswagen, Dresden werden der neue ID.31 sowie das erste rein Salzgitter Fertigung des ID.3 Fertigung von Stator und Rotor für die E-Maschine elektrische SUV von Volkswagen – ID.42 – im Volkswagen Werk Zwickau gebaut. Das Werk wurde während des laufenden Fertigungs- betriebs von 100 Prozent Verbrennungsmotor Kassel Kompetenzzentrum für die E-Maschine auf 100 Prozent Elektroantrieb umgebaut. Zwickau Fertigung des ID.3 und ID.4 Dieser Prozess beschreibt die weltweit erste vollständige und konsequente Transformation einer großen Automobilfabrik hin zur E-Mobilität. Ab 2022 laufen auch in den Volkswagen Werken Emden und Hannover rein elektrische Fahrzeuge vom Band. Zusammen mit Zwickau und Dresden entsteht das größte und leistungsfähigste E-Auto-Cluster Europas. ¹ Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ ² Stromverbrauch in kWh/100 km: 16,9–16,2 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ »
Strategie E-Mobilität 22 Effiziente Wiederverwendung Die Fahrzeugbatterien in den Modellen der ID. Produktfamilie bestehen aus vielen Zellen. Sie füllen fast die gesamte Fläche des Fahrzeugbodens zwischen den Achsen aus. Jede Batterie wird optimal verwertet und im sogenannten „Second Life“, zum Beispiel in mobilen Ladesäulen, weiterverwendet. Durch die Öffnung des MEB für andere Her- 2024 anlaufen – mit einer Fertigungskapazität Auftakt zur größten E-Offensive der Automobil- Aber auch die Nutzung des ID.3 kann CO2- steller und eine damit verbundene weitere von zunächst 16 Gigawattstunden. Das Volks- industrie als auch Meilenstein klimaneutraler neutral gestaltet werden – wenn sich Kunden Verbreitung der Plattform können die Kosten wagen Werk Braunschweig produziert die Batte- Mobilität. Eine Vorreiterrolle übernimmt der für die Nutzung von nachhaltig erzeugtem für Elektrofahrzeuge – unter anderem durch riesysteme für E-Fahrzeuge auf Basis des MEB. kompakte ID.3, dessen Produktion Ende 2019 in Strom entscheiden. Die Volkswagen Tochter die realisierten Skaleneffekte – deutlich gesenkt Zwickau startete: Als erstes Elektroauto des Kon- Elli bietet neben einem breiten Portfolio an werden. Ein erstes Beispiel für eine solche Meilenstein für CO2-neutrale Mobilität zerns wird er bilanziell CO2-neutral produziert. Wallboxen und Ladelösungen auch den ent- Partnerschaft ist die vereinbarte Kooperation Attraktivität, Angebotsvielfalt, Nachhaltigkeit sprechenden nachhaltig erzeugten Strom an. zwischen Volkswagen und dem US-amerika- und Bezahlbarkeit stehen bei den Elektroautos Europaweites Netz mit Schnellladestationen nischen Automobilhersteller Ford. von Volkswagen – neben den Hauptwerten Bis zum Marktstart des ID.3 wurden sukzessive „Mit der Zunahme der Elektromobilität auf Emotionalität und Digitalisierung – an vorderster zahlreiche Lösungen bereitgestellt, die private unseren Straßen wird gerade das öffentliche Um die Elektro-Offensive abzusichern, hat Stelle: Auf den ID.3, das erste kompakte Fahr- und gewerbliche E-Mobilitäts-Kunden heute Laden immer wichtiger. Mit dem Angebot von Volkswagen mit den Firmen LG Chem, SKI und zeug der rein elektrischen ID. Familie, folgte der und in Zukunft benötigen – von Abrechnungs- We Charge bietet Volkswagen den Kunden CATL strategische Batteriezellen-Lieferanten ID.4, das erste rein elektrische SUV der Marke. und digitalen Zusatzdiensten bis hin zu die richtige Lösung, um in Deutschland und in ausgewählt. Mit Blick auf den weiter steigenden Anschließend kommen die jeweiligen Serien- kompletten Beratungspaketen. Volkswagen Europa zügig und problemlos voranzukommen – Bedarf baut Volkswagen zusammen mit versionen der Studien ID.BUZZ1, ID.VIZZION1, unterstreicht damit das strategische Ziel, elektrisch, umweltfreundlich und vor allem Northvolt eine eigene Batteriezellfertigung ID.SPACE VIZZION1 sowie ID.ROOMZZ1. Die zum führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität komfortabel“, sagt Richard van Tatenhove, Leiter in Salzgitter auf. Die Produktion soll Anfang Markteinführung der ID. Familie war sowohl zu werden. Digital Charging Services von Volkswagen. 1 Studie »
Strategie E-Mobilität 23 Mit dem Joint-Venture IONITY baut Volkswagen neue und eigenständige Marke Volkswagen zudem ein leistungsstarkes und nachhaltiges Group Components übernimmt dabei die Schnellladesystem in Europa auf, das entlang End-to-End-Verantwortung für die Batterie – des Autobahnnetzes etwa alle 120 Kilometer vom Kompetenzaufbau für die Zellfertigung eine Ladestation vorsieht. Zur Nutzung dieser bis hin zum Recycling. Am Ende der Lebens- Schnellladesäulen gibt es für Käufer eines dauer des Fahrzeugs kann die Batterie in Serienmodells der ID. Familie rabattierte Tarife. Second-Life-Konzepten weiterverwendet wer- den – oder sie wird durch etablierte Recycling- Für das sichere, schnelle und bequeme Laden verfahren zur wertvollen Rohstoffquelle. zu Hause hat der Kunde die Wahl zwischen ver- schiedenen Wallbox-Varianten: Der ID. Charger Die Lithium-Ionen-Batterie am Ende ihrer ist in drei Versionen mit 11 kW Ladeleistung zu Einsatzzeit eignet sich sehr gut für die Weiter- haben. Zudem baut Volkswagen die Ladepunkte verwendung teils knapper Rohstoffe. In einer an Mitarbeiter-Parkplätzen stetig aus. Auch alle neuen Recycling-Anlage in Salzgitter wird auch Volkswagen Händler und Servicepartner in der an innovativen Recycling-Verfahren für Batterien EU werden mit Lademöglichkeiten ausgerüstet, geforscht. die Kunden und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Effiziente Wiederverwendung Die Lithium-Ionen-Batterie war nicht nur beim Rennwagen ID.R ein wichtiger Teil der Erfolgs- strategie, sondern ist auch ein wesentliches So sieht die Zukunft aus: effizientes Laden Element der E-Offensive von Volkswagen. Die an einer Schnellladestation von IONITY.
Die ID. Familie 24 Die ID. Familie Blick in die Zukunft Die rein elektrisch angetriebenen Modelle der ID. Produktfamilie verkörpern eine technologische und gesellschaftliche Evolution in der individuellen Mobilität. Mit den beiden ersten rein elektrisch angetrie- das Crossover-Coupé ID.CROZZ3, die Ober- Hinterachse vor, während die anderen Modelle Gründen erforderlich ist. Mit dieser Antriebs- benen Fahrzeugen der ID. Familie, dem ID.31 klasse-Limousine ID.VIZZION3 und den Variant optional über einen Elektromotor an Vorder- steuerung können sich die ID. Fahrzeuge an na- sowie dem ID.42, ist Volkswagen in ein neues ID.SPACE VIZZION3 bis hin zum Serienderivat des und Hinterachse verfügen – also auf Allradan- hezu jede Situation rasch anpassen, ob in automobiles Zeitalter gestartet. Darauf folgt ID.BUZZ3 – der elektrischen Reinkarnation des trieb ausgelegt sind. Für Vortrieb sorgt somit schnellen Kurven auf Überlandstraßen oder eine komplette Modellfamilie, die kompromiss- legendären Bulli. Basis aller Modelle ist jeweils entweder ausschließlich die Hinter- – im Falle des ID.CROZZ oder ID.ROOMZZ mit los elektrisch angetrieben ist. Die Palette die Fahrzeugarchitektur MEB (Modularer E-An- achse oder eben beide Achsen. Die Kraftvertei- wahlweise permanentem Allradantrieb – auf reicht von den beiden Serienfahrzeugen, dem triebs-Baukasten), die konzeptionell auf reinen lung zwischen den vier Rädern erfolgt im Milli- unbefestigten Pisten mit Schnee oder kompakten ID.31 und dem SUV ID.42, über Elektroantrieb ausgelegt ist. Das Antriebskon- sekundentakt über eine „elektrische Schlamm. das multivariable Fullsize-SUV ID.ROOMZZ3, zept des ID.3 sieht einen Elektromotor an der Kardanwelle“, sobald dies aus fahrdynamischen ¹ Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ ² Stromverbrauch in kWh/100 km: 16,9–16,2 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ ³ Studie »
Die ID. Familie 25 Der gesamte Antriebsstrang bildet eine kom- Die neue Formensprache führt auch zu einem pakte Einheit. Durch den tiefen Schwerpunkt großzügigen Platzangebot im Interieur: Im Open der Batterie, die im Fahrzeugboden integriert Space entsprechen Raumgefühl und Variabilität ist, verfügen die ID. Fahrzeuge über eine aus- Fahrzeugen höherer Klassen. geglichene Gewichtsverteilung und eine angenehm ausgewogene Fahrdynamik. Die Der Beginn der Elektroauto-Offensive: ID.3 jeweiligen Kapazitäten der Hochvoltbatterien Als erstes Serienmodell der ID. Familie eröffnete sind modellabhängig. Optional wird es die der ID.3 die Offensive von Volkswagen im Möglichkeit geben, auch höhere Speicher- Segment der Elektrofahrzeuge. Ähnlich wie kapazitäten zu wählen. die Studie ist der ID.3 knapp über vier Meter lang. Darüber hinaus spannt sich zwischen Die Akkus im Boden der Fahrzeuge werden Front- und Heckpartie ein beachtlicher Rad- via Kabel geladen. Über das Schnellladesystem stand, der – trotz kompakter Außenlänge – mit Ladeleistungen von bis zu 125 kW sind überdurchschnittlich groß ausfällt. Auffallend die Batterien – je nach Kapazität – nach rund kurz hingegen sind die knackigen Karosserie- 30 Minuten zu 80 Prozent geladen. überhänge. Das Design der ID. Familie Die Reichweiten liegen je nach Batteriepaket Für die Fahrzeuge der ID. Familie, die allesamt zwischen 330 und 549 Kilometern, gemessen auf der MEB-Plattform basieren, entstand ein nach dem neuen WLTP-Verfahren. So oder so visionäres Design, das den Menschen in den gilt: Für die meisten Menschen – zum Beispiel Mittelpunkt stellt – und Faszination für die für Pendler – wird die Batterieladung problemlos Elektromobilität ausstrahlt. Die charismatische eine Woche oder länger reichen. Frontpartie fasziniert genauso wie die fließen- den und skulpturalen Flächen der Außenhaut. Das erste Elektro-SUV von Volkswagen: ID.4 Dabei bewusst gewählt sind die ausdrucks- Der ID.4 ist ein starkes SUV, das es vorerst in vier starken und großen Räder: Sie sind eines der Leistungsstufen gibt. Das elektrische Welt-SUV Hauptdesignmerkmale der von Volkswagen wird auf drei Kontinenten – in China, Europa und geprägten Elektromobilität. den USA – gebaut und verkauft. Der ID.4 steht »
Die ID. Familie 26 Mit dem kompakten ID.3 begann im stark und selbstbewusst auf der Straße. Sein im sogenannten „Open Space“. Zusammen mit Sommer 2020 eine neue Ära der Mobilität. Design ist fließend gestaltet – seine Linien kraft- den großen Türöffnungen, dem hellen Innen- voll und scharf gezeichnet. Sie vereinen raum und dem großen Panorama-Glasdach, robusten SUV-Charakter mit einer ausgefeilten das viel Licht in den Innenraum bringt, fühlen Aerodynamik, die einen für ein SUV äußerst sich die Insassen automatisch wohl an Bord. niedrigen cw-Wert von 0,28 hervorbringt. Darüber hinaus bietet der ID.4 sogar Platz für drei Kindersitze nebeneinander. Mit seiner Anhängerkupplung kann der ID.4 bis zu 1.200 Kilogramm Gewicht ziehen. Auch eine Fahrdynamisch ist der ID.4 ein Meister, denn Dachreling erhöht die Nutzbarkeit ab Werk. Er schon die Architektur seines MEB-Chassis ist damit ein praktisches, voll alltagstaugliches verspricht viel: Der niedrige Schwerpunkt Kompakt-SUV für Familie, Sport und Lifestyle. sorgt für eine ausgeglichene Verteilung der Der Innenraum des ID.4 ist dank des langen Achslasten. Das sorgt dafür, dass der ID.4 in Radstands so geräumig wie bei einem SUV jeder Situation ruhig und ausgeglichen bleibt. der nächstgrößeren Klasse. Wie in allen Wahlweise gibt es ein Fahrwerk mit adaptiven Modellen der ID. Familie sitzen die Passagiere Dämpfereinheiten (DCC), das per digitalem Schieberegler auf dem Multimedia-System für eine große Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit sorgt. Das komfortable, aber dennoch sehr agile Fahrverhalten des ID.4 erfährt durch diese Technologie eine noch feinere Ausprägungsstufe. Alle Fahrzeuge der ID. Familie basieren auf der neuen Elektroplattform MEB (Modularer Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ E-Antriebs-Baukasten). »
Die ID. Familie 27 Der Crossover: ID.CROZZ Geplant für Ende 2021 ist das Serienmodell des ID.CROZZ. Das viertürige Coupé und Sport Utility Vehicle (SUV) mit optionalem Vierrad- antrieb 4MOTION ist durch eine breite Front mit klar konturierten Kotflügeln gekennzeichnet. Der ID.CROZZ bietet ein variables, loungeartiges Raumkonzept. Vier separate Integralsitze mit einer Beinfreiheit auf Oberklasse-Niveau erwar- ten die Insassen im Interieur. Zur möglichst effizienten und flexiblen Raumausnutzung können die Fondsitze darüber hinaus komplett umgeklappt werden. Die Wiedergeburt einer Legende: ID.BUZZ Der ID.BUZZ, dessen Serienvariante 2022 auf den Markt kommen wird, transportiert das Freiheitsgefühl des legendären Bulli in die nächste Ära der Mobilität. Volkswagen Chef- designer Klaus Zyciora erläutert: „Wir haben mit dem ID.BUZZ kein Retro-Design auf die 22-Zoll-Räder gestellt, sondern die logische Weiterentwicklung des mit Sicherheit erfolg- Der ID.4 ist das erste Elektro-SUV von reichsten Van-Designs der Welt konzipiert.“ Volkswagen und ab sofort bestellbar. Stromverbrauch in kWh/100 km: 16,9–16,2 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ »
Die ID. Familie 28 Der Zero-Emission-Allradantrieb des ID.BUZZ setzt sich aus zwei Elektromotoren an der Vorderachse und an der Hinterachse (je 150 kW) zusammen. Der Elektro-Bulli ist ein Raum- wunder mit bis zu acht Sitzen und zwei Koffer- räumen – einer vorn, einer hinten. Völlig neu konzipiert wurde das Lenkrad: Dessen Funktions- weise geht über die eines typischen Multi- funktionslenkrads hinaus, indem die klassischen Design-Elemente der „Speichen“ und Knöpfe wegfallen und durch eine Art Touchpad mit kapazitiven Feldern ersetzt werden. Ein weiteres Novum in der gesamten ID. Baureihe ist das Augmented-Reality-Head-up-Display für den Fernbereich. Es übernimmt schon im ID.3 die Navigation mittels Projektion in die Front- scheibe. Damit werden Informationen – wie die Richtungshinweise des Navigationssystems – in einem Abstand von 7 bis 15 Metern virtuell vor den Vorderwagen projiziert. Die Oberklasse-Limousinen: ID.VIZZION und ID.SPACE VIZZION Die Serienversion des ID.BUZZ kommt Der ID.VIZZION transferiert die Design-DNA der im Jahr 2022 auf den Markt. ID. Modelle in die Welt der großen Limousinen. Studie »
Die ID. Familie 29 Während die Bedienung das Jahr 2030 abbildet, das siebte Konzeptfahrzeug dar und gibt einen ist das automatisierte Fahren auf Level 4 auf ersten Ausblick auf die kommende Serienversion bestimmten Teilstrecken schon 2025 vorstellbar. des Zero-Emission-SUV mit Lounge-Charakter. Der ID.SPACE VIZZION (links) ist Per Sprach- und Gestensteuerung bedienbar E-Mobilität in Form eines Variant. Der Die Besonderheit an dem Fahrzeug ist – neben fährt der ID.VIZZION somit vollautonom. Das Studie ID.ROOMZZ (unten) ist das Oberklasse- dem Exterieur-Design, das mit nahtlosen Über- Auto wird dabei als Smart Device selbst zum SUV einer neuen Generation. gängen glänzt – die neue Innenraum-Architektur Chauffeur, da es in einigen Situationen nicht in Bezug auf Individualität und Variabilität. Es die Aufmerksamkeit des Fahrers benötigt. gibt verschiedene Sitzkonfigurationen, die sich Somit kann der ID.VIZZION seinen Fahrgästen an die jeweiligen Fahrmodi anpassen. Darüber den Freiraum gewähren, den sie unterwegs hinaus kommen hochwertige Materialien in brauchen – ob zum Entspannen, zum Kommu- Kombination mit individualisierbaren Licht- nizieren oder auch zum Arbeiten. elementen zum Einsatz. Damit man dieses Interieur auch als Fahrer in vollen Zügen ge- Der elektrische Allradantrieb über zwei Elektro- nießen kann, wird auch in der Serienversion der motoren mit einer Systemleistung von 225 kW volle Umfang an IQ.DRIVE Systemen mit an und einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern Bord sein. So wird für die Insassen – dank intelli- weist indes den Weg in die unmittelbare Zu- genter Fahrerassistenz – die erforderliche Fahrt kunft. Mit dem ID.SPACE VIZZION transportiert zur entspannten Reise. Schon im Jahr 2021 wird Volkswagen die E-Mobilitäts-Offensive zudem das rein elektrische Oberklasse-SUV in China auch in die Welt des Variant. auf den Markt kommen. Weitere Märkte folgen. Das Oberklasse-SUV: ID.ROOMZZ Der ID.ROOMZZ ist das multivariable Allround- Studie Modell der ID. Familie auf MEB-Basis. Es stellt
Design 30 Form und Farbe Das Design der ID. Familie Die Gemeinsamkeiten zwischen dem ID.R und den Serienmodellen der ID. Familie gehen über den Elektroantrieb hinaus. Die Parallelen bei der Form- und Farbgebung sind auch ein Resultat der engen Zusammenarbeit der Motorsport- und der Design-Abteilung. Der ID.R hat seit dem Projektstart im Jahr 2017 Waben spielen wichtige Rolle Ein weiteres Merkmal der gesamten ID. Familie mehrfach das Kleid gewechselt. Erst grau, dann Neben der Farbwahl ist das Wabenmuster ist das schwarze Dach. „Auch beim ID.R endet die blau, dann rot und zuletzt: blau-silber. Das („Honeycomb“) ein prägendes Element. Beim Folierung an der Schulterlinie am Monocoque Design-Team von Volkswagen entschied sich ID.3 sind die Waben zum Beispiel an der Front- und wird dann nur noch nach oben von ganz bewusst für diese Farbtöne, um die Ver- schürze und der C-Säule präsent. Beim 500 kW einem Aluminiumrahmen an der Frontscheibe bindung zwischen Motorsport und Serie noch (680 PS) starken ID.R spielten sie nicht nur auf fortgesetzt, der sich wie eine C-Säule in den stärker zu verdeutlichen, denn das Blau steht als der Außenhaut eine Rolle. Wegen ihrer enormen seitlichen Lufteinlass zieht“, sagt Marco Pavone, Erkennungsmerkmal für Volkswagen Motorsport Steifigkeit kommen die Sechsecke, die von Leiter Exterior Design Volkswagen. „Das stammt und Volkswagen R. Das Scale Silver stammt aus Bienenwaben inspiriert sind, auch in Verbund- aus der ID. Familie, vor allem vom ID.3. Dort dem Farbprogramm des ID.31, des ersten Seri- materialien im Monocoque und bei aerodynami- ist dieser Chrom-Akzent ebenfalls an der enmodells aus der Reihe rein elektrisch ange- schen Komponenten des Elektro-Rennwagens A-Säule, an der Dachrahmenleiste und an der triebener Fahrzeuge von Volkswagen, das seit zur Anwendung. C-Säule zu finden. Das ist ein Feature, das dem 20. Juli 2020 bestellbar ist. alle ID. Modelle haben.“ ¹ Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+ »
Design 31 Sichtbares Mitglied der ID. Familie reißen“, erklärt Pavone und ergänzt: „Wenn man Die Nähe zur ID. Familie war für das Design- ein Muster wie die ID. Honeycombs auf die Folie Team stets eine Prämisse. „Wenn wir es drucken würde und diese dann dreidimensional machen, muss der ID.R eins zu eins als Mitglied verzieht, würde die Wabenstruktur nicht mehr der ID. Familie erkennbar sein“, sagt Pavone wie eine solche aussehen.“ über die Vorgaben. „Das ist natürlich extrem herausfordernd, weil man auf ganz andere Auch aus diesem Grund wurde bereits mehr- Dinge achten muss, wenn man ein Perfor- fach in Betracht gezogen, ob Teile des ID.R mance-Fahrzeug gestaltet.“ lackiert werden können. „Letzten Endes ist man immer wieder zur Folie zurückgekommen, weil Trotz der aerodynamischen Herausforderungen die Folierung der Karosserie leichter ist als Lack sei das sehr gut gelungen und Pavone ist der und das Gewichtsthema im Motorsport ent- Meinung, „dass Kunden und Motorsport-Fans scheidend ist“, sagt Pavone. In Zusammenarbeit den Wagen als ID. Mitglied erkennen – selbst mit Volkswagen Motorsport ist es beim mittler- dann, wenn man die Beklebung komplett ent- weile vierten Design des ID.R erneut gelungen, fernen würde.“ den Elektro-Rennwagen klar als Mitglied der ID. Familie zu positionieren. „Ich sehe etwas Folie schlägt Lackierung Modernes. Ich sehe, dass es ein ID. Fahrzeug ist Im Entwicklungsprozess stand das Design-Team und dass es elektrisch fährt“, sagt der Designer. vor besonderen Herausforderungen, wie zum Beispiel der begrenzten Umsetzbarkeit der Designs auf Folien. „Beim ID.R sind die Rad- häuser sehr weit nach oben ausgestellt. Hier muss die Folie also eine entsprechend große Verformung mitmachen“, sagt Pavone. Während des Beklebungsvorgangs wird die Folie angewärmt, um sie über die Form zu Die Folie des ID.R spart Gewicht – ein entscheidender ziehen. Die Dehnbarkeit der Folie ist jedoch Faktor im Motorsport. Das Wabenmuster vereint die ID. Familie. begrenzt. „Wenn man es übertreibt, kann sie ID.3: Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,4–14,5 (kombiniert); CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+
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